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Nr. 95a. 34. Jahrg.

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Lelegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin  "

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernivrecher: Ami Morisolas, Nr. 151 90-151 97.

Sonnabend, den 7. April 1917.

Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernivrecher: Ami Morisplas, Nr. 151 90-151 97.

Desterreichs diplomatischer Bruch mit Amerika  .

Eine Wochen- a- Boot- Beute von 134000 Tonnen.

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Große Bente bei Reims  . Ein englisches Flugzeuggeschwader vernichtet.- 9600 Gefangene, 15 Geschütze, 150 Maschinen­gewehre am Stochod erbeutet.

Amtlich. Großes Hauptquartier, ben 6. April 1917. ( W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplan.

Der Artilleriekampf an der Artois- Front hat sich in den letzten Tagn bedeutend gesteigert. Besonders von Angres bis zum Südufer der Scarpe lag gestern in Zeitwellen starkes Feuer aller Kaliber auf unseren Stellungen. Mehrfach vor­stoßende englische   Erkundungsabteilungen wurden von unserer Grabenbesaßung zurückgeschlagen.

Auch an der Aisne  - Front kam es im Anschluß an unser gestern gemeldetes, in dem beabsichtigten Umfange voll ge= glücktes Unternehmen bei Sapigneul, nördlich von Reims  , zu lebhaftem Feuerkampf. Wir haben dort 15 Offiziere, 827 Mann gefangen, 4 Maschinengewehre und 10 Minenwerfer mit viel Munition erbeutet. Ein französischer Gegenangriff zwischen Sapigneul und La Neuville   ist abgewiesen worden.

Auf dem Westufer der Maas   schwoll in den Mittagsstunden das Geschützfeuer vorübergehend an.

Klares Wetter führte bei Tage und bei Nacht zu sehr reger Aufklärungs- und Angriffstätigkeit der Flieger und zu zahl­reichen Luftkämpfen. Ein bis Douai   vorgedrungenes engli­sches Geschwader von 4 Flugzeugen wurde durch eine unserer Jagdstaffeln angegriffen und vernichtet. Alle 4 Flugzeuge liegen hinter unseren Linien; Oberleutnant Frhr.   v. Richthofen  hat davon 2 als seinen 35. und 36. Gegner abgeschossen. Außerdem verlor der Feind 8 Flugzeuge im Luftkampf,

2 durch Abschuß von der Erde.

Von uns werden 3 Flugzeuge vermißt.

Deftlicher Kriegsschauplay.

Front des Generalfeldmarschalls Brins Leopold von Bayern  .

Südlich von Riga  , bei Jllugt, Toboly, an der Zlata Lipa und Narajowka sowie füdlich von Stanislau   setzte die russische Artillerie beträchtliche Mengen von Munition zur Wirkung gegen unsere Stellungen ein. Ein nach Minensprengung gegen die Höhe Popielicha( südwestlich von Brzezany  ) vorbrechender Angriff der Russen scheiterte.

Bei Wegnahme des russischen Brückenkopfes von Toboly am Stochod am 3. April fielen in unsere Hand:

130 Offiziere, über 9500 Mann, 15 Geschüße und etwa 150 Maschinengewehre und Minenwerfer, sowie viel Kriegs­gerät aller Art.

134000 Tonnen

in einer Woche versenkt.

Amtlich. Berlin  , 6. April. Seit den am 30. März veröffentlichten U- Boots- Erfolgen sind nach den bis heute eingegangenen Sammelmeldungen weiterhin insgesamt 134000 Brutto Register- Tonnen von unseren 11- Booten versenkt worden. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

=

Amerikas   Kriegserklärung perfekt.

Washington  , 5. April.  ( Reutermeldung.) Repräsentantenhaus hat den Kriegsantrag angenommen.

Das

Seeresfront des Generalobert Erzherzog

Nichts Neues.

Joseph.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackenfen

Die Lage ist unverändert.

Mazedonische Front.

In der Osthälfte des Cerna- Bogens nahm zeitweilig bie Artillerietätigkeit zu.

Im Vardar  - Tale wurden durch Bombenabwurf unserer Flieger umfangreiche Munitionslager zur Entzündung gebracht. Der Erste Generalquartiermeister.

Ludendorff.

Abendbericht.

Amtlich. Berlin  , 6. April. Abends.

An der Artois- und in mehreren Abschnitten der Aisne- Front starker Artilleriekampf.

In Reims   aufgestellte Batterien, dort erkannte Be­festigungsarbeiten und Verkehr sind von uns wirkungs­voll beschossen worden.

Im Osten rege russische Feuertätigkeit.

Der österreichische Bericht. Wien  , 6. April 1917.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:

Deftlicher Kriegsschauplatz.

Bei der vorgestern gemeldeten Eroberung des Stochod­Brückenkopfes Tobol   nahmen wir 130 russische Offiziere und über 9500 Mann gefangen. Es wurden 15 Geschütze, etwa 150 Maschinengewehre und Minenwerfer und große Mengen an Kriegsgerät erbeutet.

Gestern vielfach lebhafter Geschützkampf und sehr rege Fliegertätigkeit. An der oftgalizischen Front schoß einer unserer Flieger ein feindliches Flugzeug ab.

An der Narajowka wurde ein Versuch der Russen, nach einer Minensprengung anzugreifen, im Reime erstickt. Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplah.

Unverändert.

Ereignisse zur See.

Mehrere Geschwader unserer Seeflugzeuge haben in der Nacht des 4. April die militärischen Objekte und besonders die Flugzeughangars in Grado   und Gorgo   mit zahlreichen schwer­sten und schweren Bomben erfolgreich belegt. Mehrere Voll­treffer in den Hangars konnten festgestellt werden. Eines der Seeflugzeuge ist nicht zurückgekehrt; die übrigen sind alle wohl­behalten in ihren Standorten eingetroffen.

Flottenkommando. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

fons ratifiziert, daß der Kriegszustand zwischen Amerika   und Deutsch­ land   bestehe.

Das Fremdenblatt" sieht in diesem Vorgehen Oester­ reich- Ungarns   einen Schritt, welcher angesichts des unlöslichen Bünd­nisses und der in so überraschender Weise besiegelten Waffen­brüderschaft zwischen Oesterreich- Ungarn   und dem Deutschen Reiche   als selbstverständlich erscheine und auch wohl den allgemeinen Erwartungen entspreche.

Amerikas   erster Kriegskredit.

14 Milliarden. Washington  , 5. April.  ( Reutermeldung.) Die Exekutivbehörden haben den Kongreß um sofortige Bewilli­gung von 680 Millionen Pfund Sterling( etwa 1360 Milliarden Mark) für Heer und Flotte ersucht. Von diesem Betrage sind mehr als 586 Millionen Pfund Sterling für das Heer bestimmt.

Im Kampf ums neue Oesterreich.

Niemals wird Graf Czernin  , der österreichisch- unga­rische Außenminister, schmerzlicher das Los empfunden haben, Minister des einzigen Landes ohne Parlament seit Kriegs­beginn zu sein, als in diesem Augenblicke, da er feine andere Gelegenheit hatte, zu der Welt zu sprechen, als durch einen zufälligen Zeitungsmann.

Den Zusammentritt des Reichsrats hat erst die Regie­rung Stürgth verschoben und vereiteln jetzt die Deutschnatio­nalen, besonders die Deutschradikalen unter R. H. Wolfs Führung. Sie wollen, um feiner parlamentarischen Oppo­sition zu begegnen, ihre Belange", wie sie in ihrem frampf­haften Deutsch ihre Interessen nennen, mit Hilfe des be­fannten Paragraph vierzehn durchsetzen. Dazu ge hören: Die Festlegung der deutschen   Amtssprache, eine Ge­schäftsordnungsreform, die wenigstens teilweise Sonder­stellung Galiziens   und die Kreiseinteilung Böhmens  .

Die Sonderstellung Galiziens   läßt sich sehr schwer durchführen, solange die Grenzen des sonderzu­stellenden" Landes noch nicht bekannt sind. Ostgalizien   ist von den Russen besetzt, das Verhältnis zum Königreich Polen ist nicht geklärt. Auch zaudert die Regierung vor einer Locke­rung des staatlichen Gefüges.

Die Deutschen   erstreben, um ihre dauernde Vormacht­stellung im Donaustaat vor der slawischen Flut zu sichern, die Ausscheidung Galiziens   aus dem Verband der österreichischen Kronländer eifriger als die Polen  , die wegen der finanziellen Schwierigkeiten des durch die rasende Kriegsfurie verheerten Landes ganz gern die wirtschaftliche Rückenlehne des öster­reichischen Gesamtstaates hinter sich wissen möchten. Die Geschäftsordnungsreform soll den Deutschen   die Möglichkeit bieten, die parlamentarischen Verhandlungen vor tschechischen oder slowenischen Störungen zu sichern. Aber so­lange noch die Polen   im Wiener Volkshaus" sißen und mit den Tschechen, wenn es ihnen gerade paßt, eine kompakte Mehrheit bilden können, müssen die deutschbürgerlichen Ab­geordneten fürchten, daß sich die die ungehemmte Freiheit einschränkenden Bestimmungen der von ihnen so heiß begehr­ten neuen Geschäftsordnung einmal gegen sie kehren könnten. Das wahre Unglück der Deutschösterreicher ist eben, daß ihre bürgerlichen Parteien auf Quadsalbereien und mechanische Mehrheitsbildungen versessen sind und weder den Mut noch die Kraft zu einem umfassenden organi­schen Neuaufbau Desterreichs haben, der keiner Nation einen Vorrang einräumt, aber allen ein wohn­liches Heim schafft! Und das Unglück will, daß die Deutschbürgerlichen auch nach einer etwaigen Ausschaltung Galiziens   nicht souveräne Herren der Lage sind, sondern mit den deutschen   Sozialdemokraten unbedingt zu­sammenarbeiten müssen, um nicht in die Minderheit zu ge­raten. Durch die Ausscheidung Galiziens   gewinnen zwar die deutschen   Abgeordneten mit Einschluß der Sozialdemo fraten, nicht aber die deutschbürgerlichen Abgeordneten die Mehrheit. Die deutsche Sozialdemokratie wird in Desterreich das Bünglein an der Wage, weshalb N. H. Wolf am liebsten die Arbeiterschaft durch eine drakonische Geschäfts. ordnung und, wenn möglich, sogar durch Aufhebung desgleichen Wahlrechts mundtot machen möchte.

Wie die Ausscheidung Galiziens   eine Majorisierung der Deutschen   im Reichsrat, so soll die Kreiseinteilung Böhmens   eine, Bedrückung der Deutsch  - Böhmen   durch die T'chechen verhindern und durch Zerreißung des historischen Kronlandes die frommen Hoffnungen auf ein selbständiges tschechisches Königreich, etwaigenfalls mit einem Habsburger als Herrscher, zerstören. Es sollen vier deutsche   und fünf tschechische Kreise geschaffen und Prag   als gemischtsprachiger Kreis erklärt werden. Die Kreiseinteilung ist verwaltungs­technisch notwendig und gut, weil sie geeignete Verwaltungs­förper schafft. Aber die beste Verwaltungsreform kann zu Washington  , 5. April.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) schlechtem Ende führen, wenn sie nicht vollkommen und aus­Im Repräsentantenhause eröffnete der Vorsitzende des chließlich von sachlichen Notwendigkeiten bestimmt ist, wenn Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Flood, die Aus- sie einseitigen nationalen Zweden dienstbar gemacht wird. Ein bundesgenössischer Akt Oesterreich- sprache über die Striegsresolution. Er erklärte: Wir sollten ent. Die Stellung der Tschechen zu den deutschen Forderungen zeigt schlossen unseren Plaz an der Seite der Entente ein Aufsatz der Narodni Listy", des führenden Organs des nehmen, die den Kampf der Menschheit führt. Unsere tschechischen Bürgertums. Ueber die Kreiseinteilung Böhmens  Wien  , 6. April. Wie die Blätter vernehmen, wurde der Macht soll so verwendet werden, daß ein völliger Sieg ihre osterreichische- ungarische Botschafter in Washington  , Anstrengungen krönt. Der preußische Militarismus soll zer­Graf Tarnowski, angewiesen, die diplomatischen Beschmettert werden.( Herr Flood ist ein gelehriger Nachbeter der ziehungen 3 11 den Vereinigten Staaten von Ententephrasen. Red. d. V.) Allgemein herrscht die Meinung, daß Amerika   abzubrechen, und für die Botschaft und die kon die Resolution mit riesiger Mehrheit angenommen werden sulate die Pässe zu verlangen, wenn der Kongreß den Antrag Wil  - wird.

Ungarns  .

bemerkt die Narodni Listy", eine angemessene Regelung der Länder- und Gemeindeautonomie sei eine Forderung nicht nur der Deutschen  , sondern aller Völker. Durch die Kreis­einteilung wäre die erwünschte Reform der Staatsverwal tung feineswegs erschöpft und wenn diese Errichtung wirk­lich wünschenswert sei, weshalb solle sie nur in Böhmen   und