Nr. 104. 34. Jahrg.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Dienstag, den 17. April 1917.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Grosser franzöfifcher Durchbruchsverfuch.
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Englische Angriffe nördlich der Scarpe und bei Croifilles scheitern- Deutscher Vorstoß bei Lagnicourt und Boursies Die Infanterieschlacht an der Aisne beginnt Russisches Artilleriefeuer in Wolhynien .
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Amtlich. Großes Hauptquartier, ben 16. April 1917.( 2. Z. B.)
Weftlicher Kriegsschauplah.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
Auf dem Nordufer der Scarpe hielt unser Vernichtungsfeuer englische Angriffswellen nieder, so daß der Sturm nicht zur Durchführung fam.
Auch nordöstlich von Croisilles brachte unser Feuer einen starken Angriff der Engländer verluftreich zum Scheitern.
Nördlich der Straße Arras - Cambrai warf ein Borstok unserer Truppen den Feind auf Lagnicourt und Boursics zurück. Zu den blutigen Verlusten der dort fechtenden Australier kommt die Einbuße von 475 Gefangenen und 15 Maschinengewehren, die eingebracht, sowie von 22 Geschützen, die genommen und durch Sprengung unbrauchbar gemacht wurden.
Bei St. Quentin nahm das Artilleriefener wieder zu. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Zwischen Dise und Aisne find gestern durch starkes Feuer vorbereitete Angriffe der Franzosen bei Bangaillons und Chivres gescheitert.
Bon Soissons bis Reims und im Westteil der Champagne hat der Feuerkampf bei stärkstem Einsatz der Artillerie und Minenwerfer angehalten.
Nach Scheitern feindlicher Erkundungsvorstöße am 15. b. M. ist heute morgen in breiten Abschnitten die Infanterieschlacht entbrannt.
Heeresgruppe Herzog Albrecht.
In der Lothringer Ebene und der Burgundischen Pforte blicben Unternehmungen französischer Sturmtrupps gegen unsere Stellungen ohne jeden Erfolg.
NB. Ein einheitlicher Angriff feindlicher Flieger gegen unsere Fesselballone längs der Aisne war ergebnislos.
Die Gegner haben zwischen Soissons und Berbun gestern 11 Flugzeuge verloren, deren Mehrzahl Maschinen neuester Banart( Spads) find.
Deftlicher Kriegsschauplah.
Im allgemeinen geringe Gefechtstätigkeit. Nur an der Bahn Kowel- Luck verfeuerte die russische Artillerie etwa 10000 Schuß gegen unsere Stellungen; vordringende Streifabteilungen wurden abgewiesen. Mazedonische Front.
Keine besonderen Ereignisse.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Berlin , amtlich, 16. April abends.
Bei Arras geringe Gefechtstätigkeit. An der Aisne hat der große französische Durchbruchsstoß mit weitgestecktem Ziel nach zehntägigem Massenfeuer begonnen. Auf der 40 Kilometer breiten Angriffsfront ist der erbitterte Kampf am unsere vorderste Stelung im Gauge.
Im Often nichts Wesentliches.
Der österreichische Bericht.
Wien , 16. April 1917.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:
Deftlicher Kriegsschauplas. Ueber ,, Darmonesci" schoß am 14. b. M. ein L. n. I. Flieger ein russisches Nieuport- Flugzeug ab.
Gestern in Wolhynien erhöhte ruffische Artillerietätigfeit. Sonst nichts von Belang.
Italienischer Kriegsschauplah.
An der Fleimstal- Front drangen heute zeitlich früh unsere Sturmpatrouillen im Gebiet der Cima di Bocche in die italienischen Stellungen ein und machten 7 Offiziere und 124 Mann zu Gefangenen.
Südöstlicher Kriegsschauplak.
Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Zur Streikbewegung.
Schon seit längerer Zeit war bekannt, daß für den 16. April eine umfassende Streifbewegung in Groß- Berlin geplant war. Die Wahl des Tages und der Umstand, daß die Bewegung aus den Massen selbst herausgewachsen war, zeigen deutlich, wo die Hauptursache zu suchen ist. Der 16. April ist der Tag, an dem die Neuregelung der Volksernährung, mit ihr die Kürzung der Brotration einsetzt. Indem die Arbeiter am 16. April den Werkstätten fernblieben, wollten sie ihrer schweren Beunruhigung über die getroffenen Maßnahmen Ausdruck geben, sie wollten zugleich die Behörden darauf aufmerksam machen, daß die Versorgung der Bevölkerung mit dem Allernotwendigsten nicht ins Stocken geraten, geschweige denn dauernd gefährdet werden darf.
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Die Gründe, die zu der Bewegung führten, sind damit aber nicht erschöpft. Zweifellos haben die großen Weltereignisse der letzten Wochen auf die Bevölkerung von Groß- Berlin einen sehr starken Eindruck gemacht. In ihrer ungeheuren Mehrheit ist sich die Bevölkerung darüber einig, daß mit den angekündigten innerpolitischen Fortschritten nun nicht mehr gezögert werden sollte. Die Osterbotschaft hat zweifellos eine gute Wirkung getan, Zweifel und Besorgnisse um die Zukunft hat sie indes nicht zu zerstreuen vermocht. Und der vom Reichstag eingeseßte Verfassungsausschuß ist einstweilen ein unbeschriebenes Blatt und nach allerhand bitteren Erfahrungen, die man gemacht hat eine mäßige Hoffnung. Als dritter Faktor spielt zweifellos die tiefe Friedens. sehnsucht des Volkes mit eine entscheidende Rolle. Sie würde noch viel stärker hervortreten, wenn sie auf irgendwelche Hindernisse von seiten der Regierung gestoßen wäre. Nach den letzten Erklärungen der deutschen und der österreichischungarischen Regierung besteht aber in den weitesten Kreisen die Hoffnung, daß die Politik der Mittelmächte nun wirklich auf die Bahn gebracht worden ist, die in nicht ferner Zeit zum Frieden führen wird. Friedenskundgebungen können also unter diesen Umständen und in diesem Augenblick nicht als Rundgebungen gegen die Regierung aufgefaßt werden.
In diesem Sinne sollten die Vorgänge des gestrigen Tages allgemein verstanden und beherzigt werden. Der Standpunkt, den die Zeitung der sozialdemokratischen Partei und die der freien Gewerkschaften einnehmen, ist bekannt. Bei ihnen waltete die Besorgnis vor, daß erstens durch eine Streifbewegung die Versorgung unserer fämpfenden Brüder gefährdet werden könnte und daß zweitens die Kriegsverlänsinnige Erwartungen stellen könnten, durch die die Friedensbestrebungen des russischen Proletariats und der deutschen Sozialdemokratie vielleicht knapp vor dem Ziel durchkreuzt werden könnten. Diese schwerwiegenden Befürchtungen werden sich aber hoffentlich als imbegründet erweisen, vorausgejegt, daß der besonnene Sinn der Arbeiter und ihre bewährte Disziplin wie bisher noch immer über dunkle Machenschaften triumphieren.
Das Exekutivkomitee des Internationalen| Südamerika zwischen Krieg und Frieden. aerer des feindlichen Auslandes auf eine solche Bewegung unSoz. Bureaus für eine Sozialistenkonferenz Der brasilianische Gesandte in Berlin hat dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes eine Note überreicht, der zufolge die Beziehungen zu Deutschland unter BeAmsterdam, 16. April. ( Privattelegramm des Vor- rufung auf die Versenkung der Parana abgebrochen und wärts".) Gestern tagten im Haag die holländischen Mit- die Pässe für die Gesandtschaft und die Konsulate erbeten glieder des Erekutiv- Komitees des Internationalen Sozia- werden. listischen Bureaus. Die holländische Delegation im Internationalen Sozialistischen Bureau akzeptierte einerseits Für den deutschen Gesandten in Brasilien , dem seine den Standpunkterenskis, andererseits das allge- Bässe zugestellt worden seien, und das Personal der Gesandtmeine Friedensprogramm, das der Präsident schaft und der Konsulate werde der Dampfer Rio de Janeiro Wilson seinerzeit in seiner Botschaft an den Senat zur Fahrt nach Amsterdam zur Verfügung gestellt. Den aufgestellt hat. Sie begrüßte die Versuche der dem Inter- Schuß der brasilianischen Interessen in Deutschland habe die Schweiz übernommen. nationalen Sozialistischen Bureau angeschlossenen Parteien,
Der gestrige Tag hat kein Ereignis gebracht, das schwereren Schaden für das Volk mit sich bringen könnte. So mögen seine Erfahrungen als Warnungszeichen nach bei den Die Behörden müssen alles tun, um die gerechten Ansprüche der Bevölkerung auf
Seiten gelten.
mit den russischen Arbeitern zweds gemein- Die Beschlagnahme der deutschen Schiffe ein Eristenzminimum zu befriedigen. Die samer Aktion der Arbeiterparteien für einen ist überall ohne Zwischenfall vor sich gegangen. In brasilia - Regierung und der Verfassungsausschuß dauerhaften Frieden in Verbindung zu treten. Die nijchen Häfen liegen 45 Schiffe mit insgesamt 235551 Tonnen. müssen zeigen, daß die angekündigte innerholländische Delegation beschloß, baldigit nach Stockholm 15 Postdampfer gehören der Hamburg - Südamerika - Linie, politische Neuordnung fein leeres Spiel mit au reisen, um eine internationale Sozialisten. 9 der Hamburg- Amerika- Linie und 6 dem Norddeutschen Worten ist. Schließlich dürfen die hoffkonferenz zustande zu bringen, zu der auch die Minder- Lloyd. Außerdem befinden sich in brasilianischen Häfen bier nungsbollen Friedensfeime, die sich in der heiten eingeladen werden sollen. Die Genossen Troelstra , österreichische Postdampfer von insgesamt 18 604 Tonnen. Die letzten 3eit entwidelt haben, nicht durch eine ban Kol, Wibaut und Albarda werden fich wahr- Maschinen der Schiffe sind natürlich zerstört. scheinlich auf dem Landwege und der Sekretär des Internatio- Auch die Spionitis beginnt schon zu graffieren. Die nalen Sozialistischen Bureaus Genosse Huysmans wird von ihr befallenen Brasilianer kommen sich ungeheuer wichtig sich auf dem Seewege nach Stockholm begeben. vor. Nach Blättermeldungen aus Santos sind drei deutsche Spione in der Nähe des Forts von Itaique festgenommen worden. In Buenos Aires zerstreute die Polizei Manifestanten und nahm zahlreiche Verhaftungen vor. Der Redakteur eines deutschen Blattes wurde verlegt.
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unbesonnene, gefährlichen Einflüsterungen folgende Politik wieder gefährdet werden. Auf der anderen Seite ist sich die arbeitende Bevölkerung in ihrer großen Masse gewiß darüber klar, wie schwere Bedenken es hätte, wenn der Ausdruck ihrer berechtigten BeKopenhagen, 16. April. Politifen" meldet aus Haparanda : unruhigung über das Maß hinauswüchse, das ihm von Der dänische Sozialistenführer Borg bjerg wartet bier noch ruhiger Ueberlegung und Selbstdisziplin gefekt ist. Wir alle immer auf die Erlaubnis, nach Petersburg fahren zu dürfen, die wollen mit ganzer Kraft dafür arbeiten, daß das furchtbare ihm bisher verweigert worden ist. Borgbjerg äußerste sich einem In der Antwortnote des argentinischen Ministers Völkermorden endlich ein Ende nimmt. Solange aber unsere Berichterstatter gegenüber sehr erregt über einen in einem Peters- des Auswärtigen auf die Benachrichtigung Brasiliens , daß es die Brüder draußen durch ein hartes Muß festgehalten sind, burger Sozialistenblatt veröffentlichten Artikel, in dem Borgbjerg diplomatischen Beziehungen zu Deutschland abgebrochen habe, dürfen sie nichts von dem entbehren, was sic als ein großer Deutschenfreund hingestellt wird, der für Deutsch heißt es, die argentinische Regierung, die die Grundfäße des zu ihrer Berteidigung und zu ihrem Unterland den Sieg und für Rußland vollständige Niederlage herbeisehne. Bölkerrechtes verfechte, habe bereits ihr Urteil aus halt brauchen. Die Hoffnungen der Gegner, innere Borgbjerg erklärte, von seinen politischen Gegnern in Dänemart sei gesprochen. Sie würdige gebührend die Haltung Bra- Schwierigkeiten würden ihnen ihre Aufgabe erleichtern und eine Breßfampagne gegen ihn inszeniert worden. Er habe im filiens sowie die Erklärung, daß diese Haltung gerade auf es ihnen schließlich doch noch möglich machen, Deutschland eine Gegensatz zu den ihm angedichteten Aeußerungen die größte Be - denselben Grundsätzen beruhe, und drückt Brasilien die auf- furchtbare Niederlage beizubringen, dürfen nicht gestärkt werwunderung für das russische Volt ausgesprochen. richtigsten Gefühle der Brüderlichkeit aus. den. Das wäre gerade in dem gegenwärtigen Augenblick, wo Mexiko bleibt neutral. Chile ist zurückhaltender. Der chilenische Gesandte in die Wage zwischen Krieg und Frieden schwankt und ein Gran Wien teilte im Auswärtigen Amte namens seiner Regierung den Ausschlag geben kann, verhängnisvoll. Es könnte zum Mexiko , 16. April. Reutermeldung. Carranza ermit, daß die Republik Chile gegen die Monarchie und das grausamen Schaden des deutschen Volkes und aller anderen flärte im neuen Stongreß, daß Merifo im Weltkriege eine Deutsche Reich auch weiterhin Neutralität beobachten Wölfer das Gegenteil von dem erreicht werden, fritte Neutralität einhalten wird. merde pas beabsichtigt ik