Gewerkschaftsbewegung
Der wirtschaftliche Zusammenschluß des Baugewerbes. Bor furzem berichteten wir unter diefer Ueberschrift, daß die Gründung eines Wirtschaftsbundes für das Baugewerbe" fura bevorstehe. Am 18. d. Mts. hat nun in Berlin die Gründung stattgefunden. Der Zusammenschluß erstreckt sich fiber das ganze Reich. Die Geschäftsstelle befindet sich in Berlin SW. 11, Bernburger Straße 21, in den Räumen des Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe.
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Stats nur die Formalitäten erledigt wurden, die durch das Inkraftwendung des§ 300 GL.G.B. Bei der Meldung der Geschlechtsfranfen treten des neuen Syndikatsvertrages am 1. April erforderlich ges an die von den Landesversicherungsanstalten errichteten Beratungsworden sind. Nachdem die Zusammensetzung des ständigen Ausschusses, stellen und auf den Auffah des Herrn Professor Dr. Blaschko in die der neue Syndikatsvertrag vorgesehen hat, zum Teil ausgelegt. Dr. Dreuw- Berlin eine längere Abhandlung unter der diesen DarNr. 55 des Vorwärts" vom 25. Februar d. Js. sendet uns Herr zum Teil erledigt worden war, erfolgte die Entgegennahme der An- legungen gegebenen Ueberschrift. Herr Dr. Dreum ist, wie viele meldung der Verkaufsvereine. Die Abgabe und die Entschädigung Aerzte, Gegner der neuen Einrichtung. Einmal ficht er in den Befür Mehr- oder Minderabiah, sowie die Höhe der Strafe für jede ratungsstellen ein unnüßes und zweckloses Zwischenglied zwischen Zonne, der van den Beteiligten durch eigenes Verschulden nicht ge- dem beratenden und behandelnden Arzt des Vertrauens und den lieferten Mengen für das Geschäftsjahr 1917/18 wurden in der bis Patienten. Dann will er das Palladium der Aerzte, ihre Schweigeherigen Höhe festgefeßt. pflicht, einer immerhin unerprobten Einrichtung zu Liebe nicht angetastet wissen und er sieht auch in der eingangs erwähnten fleinen Brasilien im Weltbund zu Deutschlands Vernichtung. Anfrage einen Versuch, richterliche Entscheidungen durch eine ReDen unmittelbaren Anlaß zum Eintritt Brasiliens gierungserklärung in einem bestimmten Sinne zu beeinflussen. in die Reihe der Feinde hat die Versenkung der Parana Weiter aber meint er, daß es sich bei der neuen Einrichtung um Der Verband der Schneider im Jahre 1916. gebildet. Die eigentlichen Motive liegen aber tiefer. Die eine Klassenhygiene handle. Die bejten Beratungsstellen jeten die überaus schlecht. Sprechzimmer der sich ihrer Pflicht bewußten Aerzte. Zum Saluh Am Schluß des Vorjahres zählte der Verband 13 326 männ brasilianischen Wirtschaftsverhältnisse sind Sie leiden durch die liche und 7972 weibliche, insgesamt also 21 298 Mitglieder. Die Unterbrechung der Ausfuhr noch kommt dann Herr Dr. Dreum auf von ihm an anderer Stelle geZahl der weiblichen Mitglieder ist im Berichtsjahr um 554 gestiegen, mehr, so daß es verständlich wird, daß die rührige Entente- machte Vorschläge zu sprechen und diesen Teil seiner Darlegungen während die der männlichen um 8080 zurückgegangen ist. Die Beis propaganda, befonders nach dem Eintritt Portugals in den Welt- wollen wir vollinhaltlich wiedergeben. Herr Dr. Dreuw knüpft an träge sind in den beiden Jahren 1915 und 1916 im Verhältnis zu frieg, in dieser ehemals größten portugiesischen Kolonie Widerhall Aeußerungen des Herrn Professor Dr. Blaschko im ärztlichen Berder geringen Mitgliederzahl ebenso gut eingegangen, wie in den findet. Dazu kommt noch, daß die brasilianischen Staatsmänner einsblatt an, in denen dieser die Beratungsstellen als einen Ueberfrüheren Jahren. Die Einnahmen der Hauptkasse betrugen ins- durch den Abbruch der Beziehungen mit Deutschland zwei Fliegen gang und Umweg zur Dauerüberwachung bezeichnet.„ Wozu," so gefamt 458 224 M., die Ausgaben dagegen 549 136 M., der Kaffen mit einem Schlag gesichert zu haben glauben: Die finanzielle Unter- sagt Herr Dr. Dreuw, diesen unnüßen und kostspieligen Umweg? bestand 971 511 M. Die als Familienunterstützung an die Familien tüßung durch die Alliierten und besonders durch die Vereinigten Der fürzeste Weg zwischen zwei Punkten ist bekanntlich die gerade der zum Heeresdienst eingezogenen Mitglieder aus der Hauptkasse Staaten und den aus der Beschlagnahme der deutschen Schiffe und Linie. Soll dieser zweifelhaften Einrichtung zu Liebe das Schweige gebot verletzt werden, soll nicht umgekehrt die neue Einrichtung fich gezahlte Summe betrug 167 098 M., die Krantenunterstützung beliefdes anderen deutschen Eigentums fließenden Nutzen. fich auf 77 946 M. Die Gesamtausgabe an Familienunterstützung Der Krieg hat die Gemüter so sehr abgeftumpft, daß der Ab- nach diesem richten? Denn das mag der Gesetzgeber bedenken, ohne vom 4. August 1914 bis zum 31. Dezember 1916 beträgt 601 628 M., bruch der Beziehungen zwischen Brasilien und Deutschland genau so freudige Mitwirkung der Aerzte bleibt auf diesem Gebiet jedes neue an Arbeitslosenunterstüßung 120 833 M. und an Unterſtügungen wenig nachwirkt wie der Chinas . Aber es muß eindringlich vor einer Gesetz wirkungslos. M. E. darf es nicht in das Belieben des einzelnen Arztes geUnterschätzung dieser Ereignisse gewarnt werden. Brasiliens Wirtaller Art während dieses Zeitraumes 364 976 M. Mit Ausnahme der Rohnregelung für veränderte beztv. neu fchaft lag zwar in den letzten Jahren danieder. Die Staatsfinanzen stellt werden, ob er auch der Arzt ist nur ein Mensch – ſein Geeingeführte Uniformen für die Offiziere des Heeres fanden Lohn waren in einem wahrhaft traurigen Zustande. Die Zinsen der An- heimnis wahrt oder nicht. An Stelle dieser Willkür, auch wenn sie bewegungen im Jahre 1916 nicht statt. Die Verhandlungen mit den leihen werden seit 1914 auf drei Jahre von 1914 bis 1917 nicht mit durch einen Kautschukparagraph scheinbar paralysiert ist, muß eine Unternehmerverbänden wegen Teuerungszulagen hatten feinen Er- Geld, fondern mit neuen Anleiheschermen bezahlt. Das deshalb, weil generelle reichsgeschliche Regelung treten, d. h. wir kommen mit folg. was zur Folge hatte, daß ein außerordentlicher Verbandstag die brasilianischen Staatseinnahmen vorzüglich aus Ausfuhr- und Naturnotwendigkeit zu einer allgemeinen distreten Anzeigepflicht einberufen wurde, der die Kündigung aller laufenden Tarifverträge Einfuhrzöken fließen. Die wichtigsten Erzeugnisse sind Kautschuk( mit diskreter Dauerüberwachung) an ein zum strengiten Still schweigen verpflichtetes Gesundheitsamt, das weder vor Gericht, noch beschloß. Ueber die im Februar d. J. geführten Tarifverhand- und Kaffee. Vor dem Kriege hat nun der Kautschukpreis einen vor der Polizei, noch vor irgend einer Behörde, noch vor einer BriTungen ist bereits berichtet, daß in der Herrenkonfektion eine Lohn- toloffalen Sturz erlebt. In demselben Verhältnisse fielen die bra folche von 25 Pro3. erreicht wurde. Im allgemeinen war die Ge- auch die Einnahmen aus den Einfuhrzöllen, weil die Einfuhr infolge deutet. Was würden wir sagen, wenn wir die Sygiene bei der zulage von 35 Proz. und in allen Branchen der Maßschneiderei eine filianischen Einnahmen aus den Ausfuhrzöllen auf Kautschuk und vatperson Aussage machen darf, wodurch jede Klasenhygiene ausgeschlossen ist, da die Hygiene eine kommunistische Einrichtung beschäftslage in allen Branchen der Schneiderei, Konfektion und der gesunkenen Stauffraft zurüdging. Im Kriege stieg zivar etwas Boden-, Thphus-, Diphtherie- usw. Bekämpfung mir auf das Bolt" Wäscheindustrie durch die Streckungsverordnung und die Be- der Kautschukpreis, dagegen büßte das Kaffee- und Kakaogeschäft und nicht auf die Privatpatienten" ausdehnen würden? Ich verzugicheinregelung infolge des Mangels an Rohstoffen un- stark an Lebhaftigkeit ein. Infolge des U- Boot- Krieges haben sich weise, da es mir an dieser Stelle unmöglich ist, alle Gesichtspunkte günstig beeinflußt. Bei Bezahlung von Heereslieferungen war der die Ententeländer zur Beschränkung der Einfuhr veranlaßt gefehen, weise, da es mir an dieser Stelle unmöglich ist, alle Gesichtspuntie " Haut- und Geschlechtskrankheiten", Fischers medizinische BuchBerband stets bestrebt, wo dies irgend möglich, Verbesserungen besonders zu einer Berringerung der Einfuhr an Kaffee, Statap und 34 erwähnen, auf meine diesbezüglichen Bücher und Arbeiten: für seine Mitglieder zu erreichen; auch gelang es ihm, Tabat. Über dieser augenblicklich schlechte Zustand des Landes handlung, Berlin W. 62.„ Bevölkerungspolitik"," Allg. med. ZenEntwurf eines Planes zur staatlichen burch die an einzelnen Orten errichteten Schlichtungskommissionen, darf nicht darüber täuschen, daß in dem brasilianischen Boden noch trafzig.", 1915, Nr. 47. uamentlich in Berlin , besonders für die Arbeiterinnen, Hundert ungeheure Reichtümer an Mangan, Gold, Silbererzen ruhen, deren leberwachung von Syphilis und Gonorrhse". Archiv für Rassentausende von Mark an Lohn zu retten, die ihnen sonst durch das Ausbeutung erst in den Kinderschuhen steckt. Wie jedes der ameri- biologie, 1916/17, 1. Seft. Anzeige, Behandlungs- und SchweigeZwischenmeistersystem verloren gegangen wären. Diese Tätigkeit tanischen Länder ist auch dieses Land, das mit acht Millionen pflicht, Beratungsstellen und Sittenpolizei" in Nr. 11/12 der„ Derdes Verbandes allein hätte bewirken müssen, daß sich die Beteiligten Quadratkilometern Bodenfläche nur eine Million Quadratkilometer matologischen Wochenschrift", 1917. in viel größerer Zahl für den Beitritt zur Organtiation erklärten, weniger hat als ganz Europa , ein Zukunfisland ersten Ranges. dann hätte für ihre wirtschaftlichen Interessen durch die Organisation Man't tamen aus England 326, aus Deutschland 222,6, aus den VerVon der Einfuhr Brasiliens in der Höhe von 1294 Millionen einigten Staaten 201,6 Millionen Mart . Von der Ausfuhr in Höhe von 1524 Millionen Mark gingen nach England für 176 Millionen, nach Deutschland für 220 Millionen und nach den Ver einigten Staaten für 596 Millionen Mart. Brasilien unterscheidet sich von Argentinien und Chile dadurch, daß die Vereinigten Staaten für feine tropischen Produkte einen ausnahmsfähigen Markt bilden, während Argentinien und Chile ihre den Erzeugnissen der Vereinig ten Staaten mehr gleichartigen landwirtschaftlichen Produkte vor Büglich nach Europa ausführen. Die große Bedeutung des nordamerikanischen Markies hat es mit sich gebracht, daß Brasilien den Vereinigten Staaten Vorzugszölle gewährt hat. Nach Brasilien verkehrten die Dampfer der HamburgAmerika Linie und der mit dieser Gesellschaft in Verbindung stehenden Hamburg - Südamerika Dampffchiffahrtsgesellschaft, die auch viele Dampfer in brasilianischen Häfen liegen hat. Außerdem hatte die Hapag Zubringerlinien an der langgestredten brasilianischen Küste und auf den mächtigen Strömen eingerichtet. Eine Linie der Hapag lief auch von New York nach Brasilien . Auch die Hapag erleidet Berlufte.
Die Schuhmacher der Schoßbranche und die Erhöhung der Teuerungszulage.
Die Zeuerungszulage der Schoßarbeiter beträgt jetzt für Afford arbeiter 30 Prozent und für Zeitlohnarbeiter 25 Prozent. Anfangs März hatte die Branche beschlossen, eine Erhöhung der Teuerungsaulage um weitere 20 Prozent zu fordern. Die erste Antwort des Murternehmerverbandes war überhaupt ablehnend. Die Internehmer verwiesen auf die Provinzstädte und machten ferner geltend, daß es giveifelhaft sei, ob die Gutachterkommission, die die Richtpreise für Schuhwaren festzusehen hat, eine solche Erhöhung gerechtfertigt finden Eine Vertrauensmännerversammlung der Schoßarbeiter hielt aber an der Forderung feft; das wurde dem Unternehmerberband mitgeteilt.
werde.
Für den Bankverkehr mit Brasilien besteht die Brasi lianische Bank für Deutschland, die der Diskontogesellschaft nahesteht, ihren Sitz in Hamburg und Zweigniederlassungen in Rio de Janeiro , Sao Paulo , Santos Porto Alegre und Baya hat. Ihr Kapital beträgt 10 Millionen Mark. Außerdem hat die der Deutschen Bank nahestehende Deutsche Ueberseeische Bank eine Zweigniederlassung in Rio de Janeiro .
Wie am Montag in einer Branchenversammlung ber Schoßarbeiter von Hamacher berichtet wurde, fit dem Unternehmerverband auseinandergefekt worden, daß die erwähnte Gutachterfommission über die Gestaltung der Löhne nicht mitzureden habe. Sie hätte lediglich die Richtpreise für die Ware zu bestimmen und dabei die gezahlten Löhne als gegeben zu berücksichtigen. Finde durch Vereinbarung mit den Unternehmern eine Erhöhung der Löhne statt, dann müsse sich die Gutachterkommission damit begnügen, dies anzuerkennen und eventuell die Nichtpreise für die Ware dem anzupassen. Und Ein besonderes Interesse beansprucht Brasilien deswegen, weil die Maßarbeit in den Provinzstädten fäme während des Krieges feit 1820 sich in den südlichen Elanten Rio Grande do Sul , Sa. In der Schlichtungskommission hat man dann mit den Ver- Catharina und Parana zahlreiche deutsche Landsleute niedergelassen haben, deren blühende Kolonien dem Dentschtum im Auslande zur tretern des Unternehmerverbandes verhandelt. Diesmal waren die Unternehmer von ihrer Verbandsversammlung beauftragt Ehre gereichten. Doch gingen in Brasilien auch sehr viele Ausworden, eine Erhöhung von 10 Prez. anzubieten. Ein Unternehmer wanderer zugrunde, weshalb Preußen von 1860 bis 1897 die Ausmachte einen Vergleichsvorschlag auf 15 Proz., über den eine neue wanderung dorthin verboten hatte. Leider haben sich einige allVersammlunn der Unternehmer aber erst beschließen müßte. Die deutsche Highöpfe verleiten laſſen, auf die Deutschen in Brasilien Arbeitervertreter gingen darauf nicht ein, sondern schlugen vor, die Hoffnung zu sehen, daß sie Brasilien in engñe politische Beder Unternehmerverband möge seine Mitglieder nochmal zusammenziehungen zum Deutterlande bringen werden. Die brasilianische berufen und ihnen unterbreiten, daß die Schoßarbeiter an ihrem Regierung hat diese törichten Redereien mit der forcierten Durch Antrage, einer neuen Zulage von 20 Proz, festhielten. Damit fehung des deutschen Ansiedelungsgebietes mit Italienern, Slawen waren die Vertreter der Unternehmer einverstanden. Ihre Ber- und Portugiesen beantwortet. fammlung findet in dieser Woche statt. Das Resultat derfelben wäre dann einer weiteren Versammlung der Schoßarbeiter zu unterbreiten.
Ueber den von Hamacher erstatteten Bericht entspann sich eine Tebhafte Diskussion. Die Versammelten billigten die Stellungnahme ihrer Vertreter und sprachen aus, daß sie an der Forderung von 20 Broz festhalten wollten. Im felben Lokal in der Sebastiane ftraße 39 wird am nächsten Montag zur endgültigen Beschlußfaffung abermals eine Branchenversanunlung der Schoßarbeiter statt finden.
Industrie und Handel.
Breiserhöhung für Kohlen?
Soziales.
Der Achtahr- Ladenschluß?
ein
Wie wir fahon mitteilten, beabsichtigt der Bundesrat vom 1. Mai b. F. ab die Wiedereinführung des Achtuhr- Ladenschlunes Wir müssen sagen, daß uns diese Absicht für die Detailgeschäfte. Es hat nicht nur überrascht, sondern auch ganz unverständlich ist. sich nicht nur bas faufende Bublikum an den SiebenuhrLadenschink so rasch gewöhnt, daß aus den Käuferkreisen heraus nirgend Stimmen für dessen Abschaffing laut geworden find. Auch bie Ladenbefiger felbft find, wie ihre Untertügung der Betition der Handlungsgehilfen zeigt, in folchem UmIn einer Zechenbesigerversammlung der dem Kohlen- fange für feine dauernde Beibehaltung eingetreten, daß hieraus der fhndikat angeschlossenen Zechen soll, wie aus Rheinland - Best- Sluß gezogen werden darf, daß auch sie durchaus keine Geschäftsfalen gemeldet wird, auch über Preiserhöhungen für Stohle und flodung barim erblicken. Was nötigt also dazu, vom SiebenuhrLabenfchluß wieber abzugehen? Bir fönnen umsoweniger einen Kots um 2 bis 3 m. beraten werden. Jedoch soll bisher mit dem Grund darin finden, als die Kaufgelegenheit, mangelnder preußifchen Handelsministerium hierüber noch feine Verhandlung Borräte balber, jetzt ohnehin fo außerordentlich stattgefunden haben. Die legte Preiserhöhung um 2 bis 3 m. bat gefränft ist. Nicht an die Beseitigung des Siebenunhr- Ladenerst zu Beginn dieses Jahres stattgefunden und gilt noch für den schlusses muß gedacht werden, sondern daran, ihn zu einer dauernden Käufer und Verkäufer haben sich damit Monat April. Als Grund für die geforderte neue Breissteigerung Einrichtung zu machen. raich abgefunden, Mißstände sind nirgends zutage getreten. Daß es werden die gestiegenen Löhne und Materialpreise und Kreise gibt, denen jeder sozialpolitischer Fortschrit ein Greuel ist, weiß Transportschwierigkeiten des Winters vergangenen allerdings ein jeder. Und daß diese Kreise sich wieder an die Unterminie führt. Solange die meisten Zechen solche Gewinne buchen rungsarbeit machen würden, war auch zu erwarten. Aber muß fich denn und so bohe Dividenden ausschütten fönnen, wie bis jegt, liegt zu der Bundesrat zu deren Werkzeug machen? Viel näher hätte der Breissteigerungen feine Veranlassung vor. Hierzu tommt, daß die Gedanie gelegen, an das Verfaufsperfonal zu denken, deſſen ist, als man vom Reichtag beschloffene Kohlensteuer am 1. August in Kraft tritt. Tätigkeit im allgemeinen viel aufreibender Dann sollen die Preise natürlich von neuem erhöht werden. Das anzunehmen geneigt geneigt ift. Für die Angestellten würde die muß zu immer fortgesezten Erhöhungen der Produktionskosten vor Wiederaulaffung des Achtuhr Ladenschlusses eine ganz unnötige allem auch der für den Krieg arbeitenden Industrien führen. Zu Verlängerung der Arbeitszeit um eine Stunde bedeuten. Ganz ohne zahlen haben die Steuerzahler also die Preissteigerungen entweder Frage, ein bedauerlicher Rüdichritt, zumal in der jetzigen Zeit der schließlich im Preis der Fertigfabrikate oder in Gestalt von Steuern, allgemeinen Unterernährung. Es ist dringend notwendig, daß sich der Bundesrat all die Gründe für und wider noch einmal zur soweit es sich um Lieferungen für Heer und Marine handelt. Jede gründlichen Prüfung vornimmt. Wir sind überzeugt, daß es dann neue Belastung des Hausbrandes muß aber unter den heutigen beim Siebenuhr- Ladenschluß bleibt. schwierigen Lebensverhältnissen der Kohlenverbraucher unter allen Umständen vermieden werden.
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Aus Essen meldet W. T. B., daß am Donnerstag in der Berfammlung der Zechenbefizer des Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndi
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Sexual- Massenhygiene"?
Unter Bezugnahme auf die in Nr. 89 des Bortväris" gebrachte fleine Erörterung der kurzen Anfrage im Reichstag über die An
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Diese Arbeiten verdichten sich zu folgendem Vorschlage, der im übrigen auch die Prostitution mit umfaßt:
Es soll ein zum strengsten Stillschweigen var Ge richt, vor der Polizei und Dritten gegenüber verpflichtetes„ Statistisches Gesundheitsamt" gegründet werden, das sich allgemein mit der Bekämpfung von Volfsieuchen, insbesondere mit der Befämpfung der Geschlechtskrankheiten. befaßt. Jeder Arzt, der einen Geschlechtskranken in Behandlung nimmt, ist verpflichtet, dem„ Statistischen Gesundheitsami" auf einem Formular hiervon Meldung zu machen Von nun an ist der Krante selbst verpflichtet, jede Woche einmal frei laut Ablösung ein von einem beliebigen deutschen Arzt unterschriebenes Formular an das diskrete Gesundheitsamt zu schicken, bis der Arzt ein Schlußattest über die Heilung gibt. Hierdurch wird erzielt:
1. Gine genaue Statistik, die bisher völlig versagte, ja in manchen Fällen bis zu 80 Prog. Fehlresultate ergab. 2. Eine gemügend durchgeführte. Behandlung, da visher bis zu 90 Broz. der Bevölkerung ungenügend behandelt wurden. 3. Keine polizeiliche Belästigung der Kranten, froßdem aber eine diskrete Meldepflicht, distrete Beobachtung und Behandlung und eine kontrollierbare Bea schränkung der Ansteckungsmöglichkeiten. 4. Jeder Patient kann bei dem Arzt seines Vertrauens behandelt werden und er kann ihn wechseln, wenn es ihm beliebt.
Wir haben im Vorwärts" den von den Landesversicherungsanstalten geplanten Beratungsstellen von Anbeginn zugestimmt. Wir sehen in diesen Beratungsstellen den Anfang einer eingehenderen Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, dieser so überaus verderblich wirkenden Volksseuche. Wir geben uns dabei in keiner Weise der Auffassung hin, daß diese Einrichtung nun gleich in jeder Hinsicht Vollkommenes darstelle; aber es ist ein Schritt auf dem Wege zum Besseren. Wir wollen nicht bestreiten, daß ein Statistisches Gesundheitsamt", wie es Herr Dr. Dreuw vorschlägt, viel wirksamer einer Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten dienen könnte. Aber es ist sehr fraglich, ob wir es in absehbarer Zeit erhalten. Nun sind die geschlechtskranken Militärpersonen dem Namen nach der Heeresverwaltung befannt. Auf sie kann man einwirken, um sie einer dauernden Ueberwachung zu unterziehen. Nicht einwirken durch allgemein gehaltene Ratschläge, wie sie in der Oeffentlichkeit ja schon wer weiß wie oft gemacht wurden, sondern ganz individuell, und das ist ein Fortschritt gegenüber bem bisherigen Zustand. Deswegen aber auch unterstützen wir die Beratungsstellen. Man kann dabei unmöglich von einer„ Klassenhygiene" sprechen. Wenn in erster Linie die Versicherten von einer folchen Maßnahme erfaßt werden, so nicht um deswillen, weil man fie für andere Kreise nicht für nötig hält, sondern weil für sie die ersten Grundlagen individueller Einwirkung in den Beratungsstellen geschaffen werden können. Das Ziel muß natürlich sein, die gesamten Erkrankten zu erfassen.
Solange dieses nicht möglich ist, darf man dieses Besseren wegen das erreichbare Gute nicht ablehnen. Das Gute kann man zum Besseren, d. H. die Beratungsstellen zu Gesundheitsämtern zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten ausbauen. Auch die letzte Nummer der„ Deutschen Medizinischen Wochenschrift" nimmt Bezug auf unsere Darlegungen in Nr. 89 des„ Vorwäris". Der wesentlichste Teil dieser Darlegungen wird abgebrudt und dabei betont, daß diese Darlegungen in Uebereinstim mung stehen mit der von der Deutschen Medizinischen Wochenschrift stets vertretenen Ansicht."
Eingegangene Druckschriften.
Kulturgeschichte der Deutschen im Mittelalter. Von Prof. Dr. G. Steinhausen. Mitteleurova und seine Grenzmarken. Von Prof. Dentiche Dichtung. Von Prof. Dr. Lienhard. Dr. G. Braun. Die Elektrizität als sicht und Kraftquelle. Von Prof. Dr. P. Eversheim. Je 1,25 M. Berlag Duelle u. Meyer. Leipzig . Flemmings Kriegskarte von Frankreich . 1 M. Carl Flemming Verlag A.-G., Berlin . Die Kriegstreiber in Wall Street. Von Charles A. Collman. 1,80 M. Verlag Rudolf Side Refrig Das Mikroskop und seine Nebenapparate. Ben Hanns Günther. Geb. 2,25 W., geb. 3 M. Geschäftsstelle des Mikrokosmos, Franchsche Verlagshandlung. Stuttgart .
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Englands Verhängnis. Von Giorgio Molli. 1 M. Berlag Julius Hoffmann, Stuttgart . Deutschlands Zukunft bei einem guten und bei einem schlechten Deutschlands Erneuerung. Vierteljährlich 4 M., J. F. Lehmanns Berlag, München . Frieden. 1 M. Die Jrrenrechts- Reform. Heft 58. Zeitschrift des Bundes für Schriftleitung eft 1,50. rrenrecht und Irrenfürsorge E. 3. der Srrenrechts- Reform, Berlin .
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