Nr. 124.
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Montag, den 7. Mai 1917.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morinplag, Nr. 151 90-151 97
Ein neuer franzöſiſcher Durchbruchsversuch abgeschlagen.
Der monatliche U- Boot- Erfolg überschreitet 1 Million Tonnen.
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Englischer Angriff südlich Cambrai gescheitert Der neue französische Durchbruchsversuch zwischen der Aillette und Craonne im ganzen abgeschlagen Der Winterberg verloren Mehrere hundert
Gefangene
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Amtlich.
Großes Hauptquartier, den 6. Mai 1917.
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
An der Arrasfront wurden starte englische Vorstöße südlich von Lens, an der Scarpe und bei Quéant zurückgeschlagen.
Südlich von Cambrai erlitt der Engländer bei einem für ihn erfolglofen auf 3 Kilometer Breite durchgeführten Angriff zwischen Villers- Plouich und Gonnelien erhebliche Verluste.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.. Nachdem am 16. April der erste französische Durchbruchsversuch an der Aisne gescheitert war; bereitete der Feind mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln einen neuen Angriff vor, mit dem er sein weitgestecktes Ziel zu erreichen hoffte. Die abgekämpften Divisionen wurden durch frische ersetzt, neue Reserven herangeführt. Das Artillerie- und Minenfeuer steigerte sich von Tag zu Tag und erreichte schließlich aus allen Kalibern die bisher größte Kraftentfaltung. Die Angriffe am 4. Mai nördlich von Reims und in der Champagne waren die Vorläufer des neuen Durchbruchsversuches, der gestern morgen zwischen der Aillette und Graonne auf einer Front von 35 Kilometern einsetzte. In schwerem Ringen, das bis in die späte Nacht hinein anhielt, ist er vereitelt, der Riesenstoß im ganzen abgeschlagen. Die Angriffe, welche gegen die im Nahkampf von unserer heldenmütigen Infanterie gehaltenen oder im Gegenstoß zurückeroberten Linien geführt wurden, scheiterten zum Teil schon in unserem gut geleiteten Artilleriefeuer.
An einzelnen Stellen wird noch um den Besitz unseres vordersten Grabens gekämpf t.Destlich der Royère Fme. liegen wir auf dem Nordhang des Chemin- des- Dames. Mit besonderer Heftigkeit stürmten die Franzosen wie auch bereits am 4. Mai ohne Rücksicht auf ihre außerordentlichen Verluste gegen den Winterberg vor, auf dem unsere Stellungen durch zusammengefaßtes Feuer schwerster Kaliber vollkommen zerschossen waren. Die Höhe mit dem an ihrem Hang liegenden Dorf Chevreug blieb im Besitz des Feindes.
Mehrere hundert Gefangene find bisher eingebracht. Weitere Angriffe sind zu erwarten.
Heute morgen griff der Feind die Höhe 100 Bftlich von La Neuville erneut an. Der Angriff wurde abgeschlagen. In der Champagne südwestlich von Nauroy blieben mehrere Vorstöße der Franzosen ohne Erfolg. Die am 4. Mai dort eingebrachten Gefangenen haben sich auf 672 Mann, die Beute auf 20 Maschinengewehre und 50 Schnelladegewehre erhöht. Heeresgruppe Herzog Albrecht.
Keine besonderen Ereignisse.
In Luftkämpfen und durch Abwehrfeuer verlor der Feind 14 Flugzeuge. 2 Ballons sind abgeschossen.
Deftlicher Kriegsschauplah.
Ueber Odessa war gestern das erste deutsche Flugzeng. Mazedonische Front.
Das lebhafte Artilleriefeuer im Cerna- Bogen hält an und liegt besonders heftig auf unseren Stellungen bei Paralowo. Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Berlin , 6. Mai 1917, abends. Amtlich.
Nach ihrer gestrigen schweren Niederlage an der Aisne haben die Franzosen die Angriffe bisher nicht wiederholt. Nur am Winterberg ( westlich von Craonne ) find neue Kämpfe im Gange. Entgegen dem heutigen Tagesbericht war Chevreux nicht von den Franzosen genommen und ist nach wie vor fest in unserer Hand.
Der österreichische Bericht.
Wien , 6. Mai. Amtlich wird verlautbar: Deftlicher Kriegsschauplah.
Keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz. Heute nacht gelang es unseren Patrouillen, nächst Görz in einen feindlichen Graben einzudringen und deffen Besazung ein Offizier und 40 Mann gefangen zu nehmen. Sonst keine besonderen Vorfälle.
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Südöstlicher Kriegsschauplatz.
Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Rußland erneuert seine Friedenserklärung.
Die Grundlage, auf der die Versöhnung zwischen dem Arbeiter- und Soldatenrat und der provisorischen Regierung Rußlands erfolgt ist, wird jezt von der Petersburger Telegraphenagentur bekanntgegeben. Die Note Miljukows; die einen so heftigen Entrüstungssturm erregte, ist so„ interpretiert" worden, daß von ihr nichts übrig bleibt. Der glatte Verzicht auf Eroberungen und Entschädigungen, der in der Erklärung vom 9. April ausgesprochen war, wird wiederholt und unterstrichen.
Die Petersburger offiziöse Agentur meldet:
Die Zweifel wegen der Auslegung der Note des Ministers des Aeußern, die die Mitteilung der Proklamation der provi-. sorischen Regierung vom 9. April über die Kriegsziele an die alliierten Regierungen begleitete, veranlassen die provisorische Regierung zu erklären:
1. Die Note war der Gegenstand einer langen eingehenden Prüfung durch die provisorische Regierung und wurde einstimmig angenommen.
2. Es ist wahr, daß diese Note, wenn sie von dem entscheidenden Siege spricht, die Lösung der in der Erklärung vom 9. April erwähnten Probleme im Auge hat, die in folgenden Worten ausgedrückt werden: Die Regierung hält es f ihre Aufgabe und ihre Pflicht, zu erklären, daß von heute ab das freie Rußland nicht auf die Beherrschung anderer Völker abzielt und auf die Eroberung ihrer nationalen Güter, noch auf die Beschlagnahme fremder Länder, sondern auf die Befestigung eines Dauerfriedens auf der Grundlage der freien Entwickelung der Nationen. Das russische Volk sucht nicht seine äußere Macht auf Kosten an. derer Völker zu vergrößern, noch sucht es die Erniedrigung oder Knechtung irgend jemandes. Im Namen der höchsten Grundsäße der Gerechtigkeit zerbricht das russische Volk die Ketten, welche die polnische Nation fesselten. Aber es wird nicht dulden, daß das eigene Vaterland aus dem Kampfe erniedrigt, in seiner Lebenskraft untergraben hervorgehe.
3. Unter dem Begriff Sanktionen und Garantien eines Dauerfriedens verstand die vorläufige Regierung das Ab. rüsten, die internationalen Gerichte usw.
Obige Erklärung wird durch den Minister des Acußern den Botschaftern der alliierten Länder mitgeteilt werden."
Die alliierten Völker werden also erfahren, daß Rußland feine eigenen Eroberungsziele hat, daß es den Frieden will und daß es natürlich keine Lust hat, auf ihn für fremde Eroberungsziele zu verzichten.
Ueber eine Million Tonnen im April franzöfifchen Regierung über die militärische Lage und die burg . 5. Mai, durch die offiziöſe Agentur folgendes Sieges
versenkt!
Berlin , 6. Mai. Die bisher über die Ergebnisse unserer Sperrgebietskriegführung im Monat April eingelaufenen Meldungen haben mit dem 6. Mai die Summe von einer Million Brutto- Registertonnen an Schiffsversenkungen überichritten.
Admiral Jellicoe begaben sich nach Paris , um mit der Lage zur See zu beraten. Alle Fragen betreffend die Haltung und die militärischen Unternehmungen Frankreichs im Orient wurden geprüft und völlige Uebereinstimmung zwischen den beiden Regierungen erzielt.
So kann der Arbeiter- und Deputiertenrat von Petersbulletin in die Welt senden:
Die Sigung des großen Rates der Arbeiter und SoldatenAbgeordneten schloß erst in später Nacht. Nach Durchberatung der ergänzenden Mitteilung der Regierung, die ihre Note vom 1. Mai an die Verbündeten erklärt, nahm die Versammlung eine EntWie soll das in sechs Monaten werden? schließung an, in welcher gesagt wird, daß die neue Note der ReAngesichts des gemeldeten Reford- U- Boot- Erfolges im April Der Chef des Admiralstabs der Marine. ist von besonderem Interesse, was nach der„ Times" vom 28. April gierung an die Verbündeten jeder Auslegung der Note vom 1. Mai ein Ende mache, die diese Note in einem der Interessen und den der ehemalige Minister Samuel in einer Rede in London erAus der Mitteilung des Admiralstabs geht hervor, daß es sich flärte: Der große Reichtum des Landes ist kein Ersatz für Nah- Forderungen der revolutionären Demokratie entgegengesetzten noch nicht um die vollständige Aprilbeute handelt, sondern erst um ein Teil resultat, das durch die Meldungen der noch rungsmittel. Die deutsche U- Boot- Drohung wird von Woche zu Sinne auffassen wolle. Weiter heißt es in der Entschließung, es nicht heimgekehrten U- Boote wachsen dürfte. Trotzdem übertrifft Woche ernster. Unsere Flotte hat große Dinge vollbracht, aber bezeichne einen bedeutungsvollen Sieg der Demo= es bereits die Ziffern aller Vormonate erheblich. Die Millionen- gegen die U- Boote hat sie nicht den Erfolg, den wir wünschten und kratie, daß die Frage der Verzichtleistung auf eine Eroberungsgrenze wurde in noch keinem Monat überschritten, selbst der März, erwarteten. Die neuesten Zahlen( über die U- Boot- Erfolge), politik zum ersten Male zur internationalen Beratung gestellt bisher der erfolgreichste, blieb mit 885 000 versenkten Tonnen ein die ich gesehen habe, sind noch schlimmer als die bisher werde. veröffentlichten, und wenn dies so weiter geht, wird in Die Entschließung endet: Der ausführende Ausschuß erklärt gut Stück unter ihr. sechs Monaten ein sehr großer Teil der englischen Schiffe versenkt seinen unerschütterlichen Willen, den Frieden nur fein. Neue Schiffe werden zwar mit größter Geschwindigkeit ge- unter diesen Bedingungen wiederherzustellen, und ruft die gesamte baut, aber sie können die Verluste nicht ersetzen. russische revolutionäre Demokratie auf, sich eng um ihre ArbeiterKaum noch ein Monat Zeit.! und Soldatenräte zu scharen. Er spricht das feste Vertrauen aus, daß die Völker aller kriegführenden Länder den Widerstand ihrer Regierungen zu brechen verstehen und sie dazu zwingen werden, auf Annexionen und Entschädigungen einzuleiten.
Englands U- Boot- Nervosität. Reorganisation der Admiralität.
London , 5. Mai. ( Reutermeldung.)" Times" schreibt: Bern , 5. Mai." Rappel" bezeichnet die U- Bootfrage als Frage Die Admiralität wird reorganisiert, und die Stellung Jellicoes auf Leben oder Tod für die Allierten; sie hätten, ta um .soll der von Sir William Robertson im Kriegsamt ent- noch einen Monat zu ihrer Lösung. Den Mittel- Friedensverhandlungen auf der Grundlage einer Verzichtleistung sprechen. Er wird der Chef eines erweiterten umgemächten wüchse mit jeder Verlängerung des Krieges das Hilfsmittel bildeten Kriegsstabes, der durch einige jüngere zum Erfolge, welches ihnen bisher gefehlt habe, nämlich die steigende Zahl der U- Boote, denn die Entente fönne nicht so viele U- Boote Offiziere von der Flotte verstärkt wird. zerstören, als die Mittelmächte bauten. Die U- Boote müßten in Paris , 5. Mai. ( Havasmeldung.) Lloyd George . Beebrügge, in Ostende und in der Nordsee aufgesucht und zerstört Lord Robert Cecil , General Robertson und werden, und zwar schnell, denn in drei Monaten sei es zu spät!
In welchem Maße der Arbeiter- und Soldatenrat die Führung der auswärtigen Politik an sich gerissen hat, geht auch aus einer Meldung der Pariser Temps" hervor, wonach ein bei dem Bollzugsausschuß des Arbeiter- und Sol