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Der Gerichtshof hatte leider kein Verständniß für die Ausführungen des Herrn Vertheidigers und verurtheilte einen der zwei Monaten Gefängniß.
in der Gegend lagernde Schiffer, und baldachbarschaft und uns aus Rathenow berichtet wird, der dortselbst in der Burg Polizeisergeanten zu drei Monaten und die anderen beiden zu je
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dürfen wir von der Polizei doch wohl nicht erwarten, und sie straße Nr. 3 unternommen hatten. Die Ausflügler beabsichtigten| daß den Polizeibeamten in jener Gegend von ihren Vorgesetzten ist ihr auch am Ende gar nicht zuzumuthen nicht deshalb, nach Willmersdorf zu fahren und hatten dazu einen Kremser ge- zur Pflicht gemacht sei, sehr energisch vorzugehen und beim weil sie von den Unbemittelten nicht beherzigt werden könnte, miethet, mit welchem sie die Fahrt in der Mittagsstunde an- geringsten Widerstand die Waffe zu gebrauchen. sondern deshalb, weil das die Begehrlichkeit" des Proletariats traten. Als der Wagen die Potsdamerstraße passirte und sich in Im übrigen seien die drei Beamten sehr pflichtgetreu, steigern hieße. der Nähe der Großgörschenstraße befand, löfte sich ein Hinter würden sogar von ihren Vorgefeßten als Ueber einen Mordversuch, der am Dienstag Morgen in rad, der Kremser schlug zur Seite und die Infassen stürzten auf Musterbeamte bezeichnet und deren Sympathie der Grünstraße begangen wurde, wird berichtet: Der Schiffer den Fahrdamm. Infolge dessen wurden 4 Kinder der obigen begleite fie auf die Anklagebant. Der Herr Der Grünstraße begangen wurde, wird berichtet: Der Schiffer Ausflügler und zwar zwei Söhne der Familie Seltmann und Regierungspräsident habe fogar, leider vers Freiberg hat vor etwa 4 Wochen eine in dem Hause Grünstr. 14 Ecke der Friedrichsgracht belegene Gastwirthschaft übernommen wei Knaben des Produktenhändlers Jänsch, sowie Herr Selt- geben 3, versucht, die Einstellung des Strafvers und am Sonnabend die Konzession zu dem Betriebe erhalten. wurden zunächst nach dem Elisabeth Krankenhause gebracht und mann mehr oder minder erheblich verletzt. Die Verwundeten fahrens herbeizuführen. Anläßlich der Konzessionsertheilung veranstaltete F. am Montag von dort nach Anlegung von Nothverbänden nach den resp. daß er gezeigt hat, wie„ Musterbeamte" im Zeitalter zebräischSo der Wertheidiger, dem aufrichtiger Dank dafür gebührt, Abend ein Einweihungsfest und hatte hierzu von der Polizei die Genehmigung Wohnungen überführt. gestreifter Schneidigkeit aussehen sollen. zur Beherbung Don Gästen für die Nacht von Montag zu Dienstag erhalten. Zahlreich Kurz vor der Trauung wahnsinnig geworden ist, wie waren dieselben erschienen, Bewohner der in der Gegend lagernde Schiffer, und bald war die Stimmung straße wohnende Fabrikant Sch. Derfelbe wollte am Montag unter den Besuchern eine recht animirte, wenn es auch wieder eine in demselben Hause wohnende Wittive ehelichen und begab holt zu Streitigkeiten tam. Die Zwiftigkeiten wurden jedoch fich gestern Nachmittag gegen 3 Uhr in die Wohnung der Braut, immer wieder beigelegt, bis Morgens um 4 Uhr fich zwischen um diefelbe zur Fahrt nach der Kirche abzuholen. Blöglich verdem Schiffer Halich und anderen Gästen ein heftiger Streit ent- fiel Ech. in Tobsucht, zertrümmerte die Möbel und geberdete sich spann, der zu Thätlichkeiten ausartete und H. mußte schließlich derartig, daß er gefesselt werden mußte. Mit derselben Kutsche, der Uebermacht seiner Gegner weichen. Noch im Lokal wurde der die ihn zur Kirche fahren sollte, wurde der Unglückliche nach dem Flüchtende mit ftumpfen Instrumenten zu Boden geschlagen und städtischen Krankenhause in Rathenow gebracht. blieb fast besinnungslos liegen. Nunmehr haben die Zumultuanten den Wehrlosen auf, fchleppten ihn über die Straße und warfen fich am Sonntag Nachmittag an der Warschauer Brüde abgeDie Personen, welche dem Vorgang beigewohnt haben, der H. über das Geländer des Spreekanals hinweg ins Wasser, wahr scheinlich um den Mann, den sie vielleicht für todt hielten, für spielt hat, werden von dem Tischler Börner ersucht, sich in seiner immer verschwinden zu lassen. Der Vorgang war jedoch be- Wohnung, Weidenweg 7, 3 Treppen, zu melden. des Schiffseigners Baumann, der mit seiner Bille an der Ladestelle des Speichers von Jakob Ravené Söhne anhielt. Der junge Mann löste sofort den Handkahn und es ge= lang ihm, den in den fühlen Fluthen zur Besinnung gekommenen Halich, der sich mühsam über Waffer hielt, zu retten. Die fofort benachrichtigte Polizei brachte den Schwerverletzten nach der Sanitätswache in der Brüderstraße, wo ihm die schweren bis zum Schädelfnochen durchgehenden Kopfwunden verbunden wurden. Die Recherchen nach den Thätern sind vom besten Erfolg begleitet gewesen, es gelang der Polizei heute Morgen, die beiden rohen Burschen, welche den H. ins Wasser geworfen, als zwei in der Grünstraße wohnende Handwerksgesellen zu ermitteln und zu verhaften. Heute Vormittag um 1/211 Uhr wurde der Gastwirth F. nach der Polizeiwache fiflirt und war bis 4 Uhr Nachmittags noch nicht zurückgekehrt.
Zeugen gesucht! Die Wittwe Bertha Beyerlein richtet an alle Personen, welche Zeugen der Mißhandlung waren, die ihr im Juni 1885 im Dienst des Gutsbesitzers Carl Willmann, Schöneberg , Hauptstr. 40, widerfahren, die dringende Aufforderung, sich in ihrer Wohnung, Nostizstr. 14, Hof 3 Treppen links bei Frau Balm zu melden. Es handelt sich um ein WiederaufnahmeVerfahren in einer Entschädigungsklage.
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Der frühere Gerichtsvollzieher Weiß, der vor einiger Beit wegen Weruntreuungen zu mehrjähriger Gefängnißstrafe verurtheilt worden ist, stand gestern noch einmal vor der neunten Strafkammer des Landgerichts I . Es war gegen ihn noch wegen einer ganzen Reihe von Fällen zu verhandeln, in welchen er sich der unrichtigen Beurkundung von Gerichtsvollzieher- Akten schuldig gemacht hat. Er wurde zu 1 Jahr Gefängniß verurtheilt. Ein schneidiger" Gefangenen- Aufseher. Im Gerichtsgefängniß zu Kattowih saß im April v. J. unter anderen der Strafgefangene Woczek, der eine 21/ 2jährige Gefängnißstrafe abzuAuf 170 000 m. soll sich nach dem Urtheil von Sach A. Malaita ohne jede dienstliche Veranlassung in die Belle des büßen hatte Eines Sonntags trat der Gefangenen- Aufseher verständigen der durch die Explosion in Gasbehälter- Schuppen W. und fragte ihn: Wie lange haben Sie zu fizzen?" der Militär- Luftschifferabtheilung angerichtete Schaden belaufen. 21 Jahre," lautete die Antwort. Und weshalb?" inquirirte Polizeibericht. Am 28. d. M. Vormittags stürzten in dem, Malaita weiter. Wegen Körperverlegung mittels eines Meffers", im Umbau befindlichen Vordergebäude Kochstr. 78 die Innen- gab W. zurück. Darauf versetzte der Beamte dem W. ohne mauern durch alle Stockwerke und das Dach in sich zusammen weiteres eine fräftige Ohrfeige. Dieser war über diese Mißhand Die Trümmer verschütteten mehrere Arbeiter. Tomaczewski, der Arbeiter Stein und der Maurer Tank wurden feher, daß er ihn anzeigen werde. Da erwachte erst die Wuth Der Kutscher lung, für die kein Grund vorlag, empört und bemerkte dem Aufgetödtet, zwei Maurer wurden schwer und einer leicht verlegt. des Malaika und er packte den Gefangenen an der Brust, wobei eine Droschte überfahren und anscheinend schwer am Kopfe ver- ficht flogen und ihm eine blutende Wunde unter dem linken Nachmittags wurde auf dem Blücherplatz eine Frau durch die Schlüssel, die er in der Hand trug, dem Gefangenen ins Ge letzt. Ebenfalls Nachmittags wurde ein Mädchen auf dem Auge beibrachten. m. verließ nach dieser heroischen That die Flur des Hauses Admiralstr. 13 todt aufgefunden. Da dasselbe Belle und begab sich in seine Station zurück. Dort sagte er zu Die Geneigtheit hatte, auf das Treppengeländer hinunter zu einem andern Aufseher, welcher in der Verhandlung am 25. d. M. rutschen, so ist anzunehmen, daß es dabei herabgefallen ist und gegen Malaika vor der Straftammer in Beuthen D.-S. als den Tod gefunden hat. Im Laufe des Tages fanden zwei un- Beuge vernommen wurde:" Na, dem habe ich ein Paar' runterbedeutende Feuer statt. gewinkt, das ist ein rabiater Hund!" Nach einiger Zeit schien ihm aber doch die Erkenntniß zu kommen, daß man Gefangene nicht aus freien Stücken mißhandeln dürfe, und er schickte deshalb einen seiner Kollegen zu Woczet, um diesen zu" beschwichtigen", da er fich werde beschweren wollen. In der That ließ sich auch W. dem Inspektor vorführen und meldete diesem, daß er beabsichtige, diesen Ueber griff des Beamten beim Direktor anzuzeigen. Darauf wurde W. in feine Belle zurückgeschickt, um sich die Sache nochmals zu überlegen. Am Abend, als W. abermals gefragt wurde, ob er auf feiner Anzeige beharre, bejahte er; darauf entgegnete ihm der Inspektor:„ Na, denn thun Sie es, Sie werden aber noch faure Stunden hier haben!" Malaika ließ sich aber diesen Fall nicht als Lehre dienen, denn im November machte er sich weiterer Mißhandlungen schuldig. In der Zelle für jugendliche Gefangene saß zu dieser Zeit der 15 Jahre alte Knabe Bernhard, und neben dieser Belle war ein Hüttenmeister inhaftirt. Dieser meldete eines Tags dem Malaita , daß die Knaben sehr oft Standal machten. Als dies wieder vorkam, versah sich der Beamte mit einem Stock, ging in die Zelle und prügelte den Bernhard tüchtig durch. Der Staatsanwalt beantragte 60 M. Geldstrafe, das Gericht ers böbte diefelbe aber auf 120 m. Ob der schneidige" Beamte noch ferner Gefangenen- Aufseher spielen darf?
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Witterungsübersicht vom 29. Mai.
Stationen.
Glücklich abgelaufen ist ein Unfall, der am Sonntag Abend 104 Uhr in Ertner beim Abfahren des Vorortszuges fich zutrug. Ein anscheinend dem Arbeiterstande angehöriger Mann, der im letzten Augenblick ein Koupee besteigen wollte, glitt hierbei aus und fiel unter den Eisenbahnwaggon. Es gelang in diesem Hamburg Moment die Abfahrt, zu der das Signal schon gegeben war, zu verhindern und so fonnte denn der Fahrgast, der glücklicher- Wiesbaden . weise unversehrt geblieben war, aus seiner gefährlichen Lage beMünchen freit werden.
Barometers
stand in mm, reduzirt auf d. Meeressp.
Windrichtung
MNW
755
756
GO
•
757
SW
757
At
759
GO
Wien
759
Still
Haparanda
766
NO
755
OND
754
M
754
756
•
·
NO SSW
Windstärke
14244| 2NNW( Stala 1-12)
Wetter
Temperatur
50 G. 4° R.)
Sun 75999
heiter
11
woltenlos
11
heiter
11
wolkig
10
wolkig
10
bedeckt
10
wolkig
Regen
halb bedeckt
wolkig
3
wolkig
20 000 Mark in Tausend- Markscheinen sind am Dienstag Petersburg Bormittag der Firma Herz, Löwenberg u. Co., Werderscher Cort. Markt 4, in ihrem Kassenraum entwendet worden. Auf die Er- Aberdeen greifung des Thäters hat die Firma 500 M. Belohnung nnd Paris auf die Wiederbeschaffung des Geldes 10 pet. der Summe aus gefeßt. Witterung in Deutschland am 29. Mai, 8 Uhr Morgens. land zu steigen fortgefahren und bei schwachen füdwestlichen Bon gestern bis heute hat das Barometer in ganz Deutsch. Winden ist die Bewölkung in langsamer Abnahme begriffen, doch hält die veränderliche Witterung vorläufig noch an. Nachmittag fand zu Bamberg ein Gewitter statt, heute früh fällt Gestern an der ostpreußischen Küste und int norddeutschen Binnenland verschiedentlich Regen. Die Temperaturen haben sich seit gestern nur wenig verändert und liegen heute Morgen allgemein zwischen 9 und 12 Grad Celsius.
Bum Haudeinsturz in der Kochstraße verlautet, daß eine andere Ursache der Ratastrophe als die mit Röhren durchzogene Mittelwand nicht ermittelt werden konnte. Der Berechnung, die bei Ertheilung der Bau- Erlaubniß vorgenommen wurde, lag die Annahme zu Grunde, daß die Mittelwand( Tragewand) massiv aufgeführt sei, und erst bei dem Zusammenbruch ist das mit Schutt gefüllte Innere zu Tage getreten. Ob die ohne Verband mit dem alten Mauerwerk aufgeführte Verstärkung nach der Baupolizei- Ordnung als ein Fehler anzusehen ist, muß einer späteren Beurtheilung vorbehalten bleiben. Das Gebäude und ein Theil der Straße ist auch jetzt noch polizeilich abgesperrt. Auch die vorüberfahrenden Wagen müffen, um jede Erschütterung zu vermeiden, vor dem Hause im Schritt fahren. In Betreff der ge tödteten Arbeiter lautet das Sachverständigen- Urtheil dahin, daß der Tod sofort eingetreten sein muß, da den Verunglückten fast alle Glieder zerschmettert worden sind. Die Staatsanwaltschaft hat die Leichen wects Herbeiführung einer gerichtsärztlichen Deffnung mit Beschlag belegt. Im Innern des Gebäudes wird die Arbeit erft wieder aufgenommen werden, wenn der Thatbestand genau festgestellt sein wird.
Wetter- Prognose für Mittwoch, den 30. Mai 1894. Etwas wärmeres, vielfach heiteres, zeitweise woltiges Wetter
mit schwachen füdlichen Winden; keine oder unerhebliche Nieder
schläge.
Eine Beschimpfung der christlichen Kirche ist seitens der AnklageDas Neue Deutsche Reichs Glaubensbekenntniß". welches im Herbst v. J. vielfach von Händlern verbreitet wurde. behörde in dem Inhalte eines Flugblattes gefunden worden, Es handelte sich um das Flugblatt mit der Ueberschrift: Neues Deutsches Reichs Glaubensbekenntniß". Der Text beginnt mit den Worten:" Ich glaube an den Grafen Caprivi u. f. 10." Der folgende Inbalt ist ebenfalls in Form des apostolischen Glaubensbekenntnisses gekleidet und kommt darin u. a. auch der Sah vor:" Ich glaube an Pickelhaube und so weiter." Anfang dieses Jahres wurde die alleinfeligmachende ein in Reinickendorf wohnender Händler wegen obigen Vergehens zur Verantwortung gezogen, von der Straf fammer des Landgerichts II aber freigesprochen. Die vom Staatsanwalte eingelegte Revision wurde vom Reichsgericht vers worfen mit der Begründung, daß der Inhalt des Briefes nur politischer Natur sei. Gegen einen anderen Händler ist Kammer Vll. Borsigender: Assessor Rorn. Sigung vom vor der neunten Straftammer bes Landgerichts I verhandelt wurde. trotz dessen eine gleiche Anklage erhoben worden, welche gestern Zu einem Lokaltermin, der von 2 bis etwa 4 Uhr dauerte, Der Sprechbote( Arbeitsvermittler) Springborn flagt gegen Flugblättern einen guten Absatz erzielt zu haben. Der StaatsDer Beschuldigte, Druckschriftenhändler Thiemig, gab zu, mit den hatten sich am Dienstag Nachmittags der Untersuchungs- den Verband deutscher Bäcker auf Zahlung von Lohn für einen anwalt hielt es für zweifellos, daß in der Form sowie in richter, Staatsanwalt Strehler, Geheime Regierungs- und Bau- Monat und drei Tage. rath Weber, Baurath Hacker und der Reviervorstand, Polizei Wegen Unzuständigkeit des Gerichts wurde Kläger abgewiesen. chriftlichen Kirche gefunden werden müffe, denn es sei mit dem, dem Inhalte des Flugblattes eine Beschimpfung der lieutenant Hennig auf dem Grundstück Kochstr. 73 versammelt. Der Verband als solcher sei keine Gewerbegenossenschaft bezw. was jedem Christen heilig sei, in unwürdiger Weise Spott ge Der Eigenthümer Schönner und dessen Bauführer Wiete waren fein Stellenvermittelungs Bureau tein Gewerbebetrieb. Dem daß die bereits mehrfach erwähnte Mittelwand, der man zuviel Titel Vll der Gewerbe- Ordnung aufgeführten gewerblichen Arbeiter erwähnten Reichsgerichts Entscheidung zu einer Berurtheilung gleichfalls anwesend. Die genaue Prüfung der Sachlage ergab, zufolge sei der Kläger als„ Sprechbote" nicht unter die im trieben worden. Er beantrage gegen den Angeklagten eine Gefängnißitrafe von drei Wochen. Das Gericht kann tros der Tragfähigkeit zugetraut hatte, zuerst eingestürzt ist, zu zählen.
Gerichts- Beitung.
24. Mai.
Gewerbegericht.
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er
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und die Ratastrophe nach fich gezogen hat. Damit Ein Kutscher der Speditionsfirma J. Was enthin beansprucht des Angeklagten. Möge der Inhalt des Flugblattes auch vor ift indessen bie Unterfuchung noch nicht erfchöpft. feine Kaution zurück, die ihm bei der Lösung des Arbeitsver- wiegend ein politischer sein, so sei das christliche Gefühl durch Zwecks Erörterung der Schuldfrage ist noch beschlossen worden, hältnisses einbehalten wurde, und zwar als Entschädigung für die gewählte Form doch in Aergerniß erregender Weise verlegt den stehen gebliebenen und jetzt von Schutt umlagerten Theil ein ihm gestohlenes Kolli. Obgleich Kläger darthat, daß er die worden. Das Urtheil lautete auf eine Woche Gefängniß. der Wand freizulegen und festzustellen, ob es möglich gewesen denkbar größte Vorsicht bei dem in Frage kommenden Transport Aufreizung zu Gewaltthätigkeiten wurde, wie wir gestern ist, den Zustand der eingestürzten Wand von außen mit bloßem hatte obwalten lassen, um einen Diebstahl zu verhüten, wurde er schon berichteten, Frl. Baader von der Anklagebehörde vor= Auge zu erkennen. Schon heut wird mit den Aufräumungs- doch abgewiesen. In der vom Kläger wie er angiebt, ohne geworfen. Sie sollte in ihrem Referate sowohl in der Verarbeiten begonnen werden. Nachdem ein Theil der infolge des Kenntniß des Inhalts- unterschriebenen Geschäftsordnung der fammlung vom 7. Dezember als auch in der vom 7. Januar zu Einsturzes freistehenden linksseitigen Frontwand abgetragen ist, beklagten Firma ist nämlich der famose Paffus enthalten, daß Reinickendorf dahingehende Aeußerungen gethan haben. Die am fann der Trümmerhaufen aus dem Erdgeschoß entfernt werden. Die Kutscher für alles haften, was auf dem ihnen anvertrauten Sonnabend stattgehabte Gerichtsverhandlung in dieser Sache Eine Absteifung des Kellergeschosses ist wegen der für dasselbe Gefährt sich befindet. Der Gerichtshof nahm in seiner Mehrheit wurde am Dienstag fortgesetzt. Der Gendarm Thomas be= bestehenden Gefahr eines Einsturzes für nothwendig erachtet auch auf die Bestimmung bezug, daß der Rutscher auf befundete, er entfinne fich noch ganz genau, daß am 7. Dezember worden. Wenn ein zweiter Termin stattfinden fann, läßt sich sonderes Verlangen einen Mitfahrer erhalten Frl. Baader den Staat als Buchthausstaat bezeichnet und die noch nicht übersehen. tann. Die Frage, ob der Kutscher sich vor dem Unterschreiben Männer aufgefordert habe, zu den Waffen zu greifen, damit der Die Sittlichkeit in den durch Bildung und Besitz maß- bie Haus oder vielmehr Dienstordnung" durchgelesen, wurde ungerechtigkeit ein Ende gemacht werbe. Die gemachten als unwesentlich betrachtet. gebenden Schichten der Gesellschaft wird recht deutlich durch die Notizen habe mit dem Gendarm Kletsch zusammen Diefer Tage erfolgte Aufhebung eines geheimen Bordells in der Zn der in Nr. 117 mitgetheilten Gerichtsverhandlung gegen festgestellt, der bei den erwähnten Worten der Referentin Megerstraße veranschaulicht. Vor einigen Monaten gründete den Stellmacher Herrn Rodewald theilt uns Frau Wittwe Haupt- ihn angestoßen habe, worauf er demselben zunickte, zum dort ein unter Polizei Aufsicht stehender Buhälter mit einer mann mit, daß sich der geschilderte Borgang nicht in ihrer Woh- Zeichen, daß soeben eine strafbare Handlung be= Lüderlichen Frauensperson eine sogenannte Werkstatt für nung, sondern in der Wohnung des Angeflagten zugetragen habe, ob Fräulein Baader, als sie das Wort„ Waffen" gebrauchte, gangen worden. Auf die Frage des Vertheidigers, Damenschneiderei". Durch dieses Deckschild gelang es dem aus welcher ihr Sohn habe Werkzeug holen wollen. Auch sei zu vielleicht von geistigen Waffen gesprochen, antwortete Thomas, ob Fräulein Baader, als sie das Wort„ Waffen" gebrauchte, Baare fehr bald, für sein Geschäft" die nöthigen Arbeite- bemerken, daß Herr Rodewald den verdienten Wochenlohn gleich vielleicht von geistigen Waffen gesprochen, antwortete Thomas, rinnen" zu erhalten. Schließlich wurden die wüsten Gelage in seinem Kollegen am 21. Februar ausbezahlt erhalten habe. in seiner bisher zur Schau getragenen Sicherheit sichtlich erder Damenschneiderei", welche auch bei hellem Tage stattfanden, schüttert, das könne er nicht sagen. Als neuer Entlastungszeuge bermaßen anstoßerregend, daß die Nachbarschaft jener Lasterhöhle eine Gerichtsverhandlung, die fich vor einigen Tagen vor der Uebereinstimmung mit den am Sonnabend erfolgten Bekundungen Was ist ein Musterbeamter? Auf diese Frage möge wurde dann noch unser Genosse Malinowski vernommen, der in förmlich in Aufruhr gerieth. Und so wurde denn Anzeige erstattet, worauf alsbald durch Sittenbeamte umfassende polizeiliche Straftammer in Essen abgespielt hat, dem Ünkundigen die ge- der übrigen Entlastungszeugen aussagte, daß Fräulein Baader bührende Antwort geben. Drei Beamte waren angetlagt, am Erhebungen vorgenommen und dann sowohl der männliche Leiter 7. Dezember zur Organisation aufgefordert habe, des Bordells wie auch seine Konkubine wegen schwerer Kuppelei Bergmann Hüsener und den Budenbefizer Reminter vorsäglich was nur durch geistige Waffen geschehen könne. Fräulein am 23. August v. J., am Abende vor der Lindener Kirmeß, den damit Der Kapitalismus fiegreich überwunden werde, verhaftet und in das Untersuchungsgefängniß zu Moabit ein mittels ihrer Säbel mishandelt zu haben. Der Staats- Baader betont im Anschlusse hieran, daß sie gerade gegen geliefert wurden. Natürlich war es nur ein zahlungsfähiges anwalt beantragte gegen St. und K. je 3 Monate, gegen V. Gewaltthätigteiten gesprochen habe, was Beuge Malinowsti be Bublitum, bas Butritt zu der aufgehobenen Werkstatt für Damen - 6 Monate Gefängniß, da die Angeklagten arge us- stätigt, und daß die Versammlung am 7. Dezember erst aufschneiderei fand. Nach derselben Richtung hin sind seitenschreitungen sich hätten zu Schulden kommen lassen, wenn gelöst worden, als sie ihr Referat vollständig beendet hatte. Die ber Polizei am vergangenen Freitag auch bei einem in der man auch die hochgradige Aufregung berücksichtige. Die Beamten Gendarmen bestätigen, daß sie die Referentin nach den von ihnen Gertraudtenstraße wohnenden Ehepaar Erhebungen vorgenommen in der Gegend müßten febr geschüßt werden, hätten aber anderer für strafbar gehaltenen Worten ruhig haben weiter sprechen seits für den Schutz des Publikums zu sorgen. Die Vertreter laffen und erst am Schluffe des Referats die Versammlung auf
worden.
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Mit einem schweren Unglücksfall, in welchem fünf der beiden Verlegten als Nebenkläger, die Herren Dr. Wallach I gelöst haben( wozu fie demnach schwerlich mehr berechtigt Personen verlegt wurden, endete am vorgeftrigen Tage eine und Dr. Cosmann, plädirten sehr energisch für Bestrafung. Der waren). Der Staatsanwalt bleibt hierauf bei seinem Antrage, Landpartie, welche eine Anzahl Bewohner des Hauses lieder. Bertheidiger, Herr Dr. Niemeyer, führt, laut Gif. 8ata.", aus, die Angeklagte in beiden Fällen schuldig zu erachten. Rechtsanwalt