Gewerkschaftsbewegung
zu den großen Kriegsbauten zu verschaffen, jedoch ohne Erfolg. | Fordern sie den Schein erst nach Beendigung der Krankheit, so könne Die Unternehmer halten es auch fast nirgends für erforderlich, er ihnen, wenn keine besonderen gesetzlichen Gründe vorliegen, verArbeiterausschüsse wählen zu laffen. Wo bis heute folche vor weigert werden, weil der Unternehmer der Auffassung sein mußte, handen sind, wurden fie auf Veranlassung unserer Zweigvereins- daß der Arbeiter nach erfolgter Heilung wieder bei ihm die Arbeit Die alten Schikanen! verwaltung gewählt. Wie also sollen berechtigte Arbeiterwünsche aufnehmen wollte. Schadenersatzklagen können nicht vor dem unter solchen Umständen eine sachliche Regelung finden, wenn jede Schiedsgericht, sondern nur vor dem Gewerbegericht und AmisIn der neuesten Nummer des„ Grundstein" berichtet der An- Versammlungsmöglichkeit unterbunden wird, wenn feine Arbeiter- gericht verhandelt werden. Verlangt der Arbeiter vom Schlichtungsgestellte des Bauarbeiterverbandes, Fröhlich- Köln, über die Erausschüsse vorhanden sind und wenn man es den Angestellten der ausschuß den Abkehrschein deshalb, weil ihm ein höherer Lohn, wie schwerung der gewerkschaftlichen Tätigkeit auch jetzt in der Kriegs- Gewerkschaften unmöglich macht, mit den Arbeitern in Verbindung er ihm von einer anderen Firma angeboten war, von seinem gegenzeit. Er beschäftigt sich in seiner Buschrift an die Verbandszeitung zu treten, um ihre Wünsche kennen zu lernen und in sachlicher Weise wärtigen Arbeitgeber abgeschlagen wurde, dann sei Voraussetzung mit den letzten Arbeitseinstellungen und forscht deren Ursachen nach. erledigen zu können? für den Erfolg der Klage, daß der Arbeiter seine Lohnforderung Alle Arbeitseinstellungen als Verbrechen am Vaterlande hinzustellen Vor einiger Zeit hatten wir mit etwa einem Dußend rekla- auch den höheren Betriebsinstanzen vorzutragen habe. Erst wenn und den Arbeitern die Schuld aufzuladen, sei unangebracht. Wie mierter Kollegen in Worringen eine Besprechung. Wir iaßen ihm die Lohnforderung an diesen Stellen abgelehnt wurde, werde den Arbeitern das Koalitionsrecht erschwert und den Gewerkschafts- am Wirtschaftstische und unterhielten uns über den Inhalt ihm in der Regel der Abkehrschein zugesprochen. Die Zurückweisung führern die Möglichkeit, mit den Verbandsmitgliedern notwendige des Kölner Tarifvertrages. Da erschien ein der erhöhten Lohnforderung durch den Wertmeister genüge nicht. Beratungen zu pflegen, vereitelt wird, schildert Fröhlich in nach- Polizeibemter, erklärte diese zwangloje Unter. Bei Kollektivtlagen auf Schiedsspruch müſſe die stehenden interessanten Fällen: haltung für eine Versammlung, die nicht an- Klage durch gutes statistisches Material sowie durch Rohnnachweise gemeldet wäre, und stellte unsere Personalien fest. Auch die Wirtin vorbereitet sein. She der Schlichtungsausschuß angerufen werden verbot uns, über solche Sachen zu reden, weil sie, wie sie sagte, fönne, müsse aber der Verständigungsweg zwischen Unternehmer Furcht habe, die Wirtschaftskonzession würde ihr entzogen. Ein und Arbeiterausschuß erschöpft sein. Anders liege es dort, wo alter Sollege fagte zu dem Polizeibeamten:„ Wir sind fremd hier, kein Arbeiterausschuß bestehe. Wo Tarifinstanzen bestehen, müſſen da muß es uns doch gestattet sein, uns durch unsere Gewerkschafts - erst diese angerufen werden, ehe der Schlichtungsausschuß zuständig angestellten über die hier geltenden Lohn- und Arbeitsbedingungen ist. Hier habe der Schlichtungsausschuß eine schriftliche Vollmacht unterrichten zu lassen." Darauf fagte der Beamte: zu verlangen. Es komme darauf an, daß die Arbeiter in hinWenn Sie über die Lohn- und Arbeits- reichender Weise von den Schlichtungsausschüssen Gebrauch machen, bedingungen unterrichtet sein wollen, dann dann würden ihre Interessen auch gewahrt werden. Die Auswenden Sie sich an Ihr Bezirkskommando. In sprache, die dem Referate folgte, trug wesentlich zur Aufklärung der Theorie und auch nach dem Hilfsdienstgesetz soll befanntlich das der beteiligten Kreise bei. Es wurden verschiedene beachtliche EntVereins- und Versammlungsrecht nicht beschränkt werden, in der scheidungen der Schlichtungsausschüsse besprochen. So wurde in Praris sehen aber die Verhältnisse so aus. einem Falle entschieden, daß ein vorübergehender kurzer MaterialBon Neuorientierung" ist da allerdings nichts zu spüren. Diese mangel nicht hinreichender Grund sei, den Abkehrschein zu verBustände erinnern sehr lebhaft an die Verfolgungen der Gewerk- langen. Den Arbeitern wurde aber anheim gegeben, Schadenschaften, die besonders furz vor Kriegsausbruch sehr im Schwange erfaßklagen beim Gewerbegericht zu erheben. Einige Schlichtungswaren und auf dem letzten Gewerkschaftskongreß in München all- ausschüsse sind der Auffassung, daß bei jugendlichen Arbeitern nicht gemeine scharfe Kritik und Abweisung erfuhren. Wir unterstreichen alles als Grund zur Erteilung des Abkehrſcheines gelten könne, Fröhlichs Ansicht durchaus: Für eine Tätigkeit, die nur zur Auf- was man beim erwachsenen Arbeiter ohne weiteres als hinreichend gabe haben soll, bei Differenzen, die durch Schikanen der Unter- anerkennen müsse. In Dresden hätten Unternehmer in den Tarifnehmer und Behörden verschuldet werden, beruhigend auf die Ar- vertrag die Bestimmung aufgenommen, daß auch die dem Vertrag beiter zu wirken, müssen die Gewerkschaften bestens danken. unterstellten Arbeiterinnen den Bestimmungen des Hilfs= dienstgesetzes unterstehen. Ein solches Verfahren sei rechtlich unhaltbar, denn das Hilfsdienstgeset kenne die Hilfsdienstpflicht nur für männliche Arbeiter. Bedauert wurde, daß die Sperre der Unternehmer gegen die Arbeiter, wie bei den Bergarbeitern noch nicht gefallen sei. Damit werde der Zweck des Hilfsdienstgesebes hinfällig gemacht. Die Sperre sei ein grober Verstoß gegen das Gesek.
In Troisdorf bei Stöln arbeiten an den Bauten der Bulverfabrit an 4000 Bauarbeiter. Wegen der Schwierig leiten in der Lebensmittelverteilung und den Lohn- und Arbeitsbedingungen sollte am 14. April im Speisesaal der Fabrit nach Feierabend eine Versammlung stattfinden, in der die Gewerkschaftsbertreter über vorausgegangene Verhandlungen berichten sollten. Der Saal war zugesagt, wurde aber in letter Stunde abgesagt. Die Arbeiter hatten wegen der Versammlung schon um 4 Uhr Feierabend gemacht. Es mußte dann ein anderes Lotal genommen werden, das faum den zehnten Teil der in Betracht kommenden Arbeiter faßte. Dieser fleine Saal war gedrückt voll; die meisten Arbeiter fonnten an der Versammlung nicht teil nehmen, während viele auf der Straße durch die geöffneten Fenster so gut wie möglich dem Verlauf der Versammlung folgten. Dabei war es ein Hundewetter. Im Saal sowohl wie auf der Straße war es faum auszuhalten. Warum das? Auf der einen Seite sollen die Gewerkschaften aufklärend wirten, so wünscht es die Regierung, damit vermeidbare Störungen in der Produktion vermieden und geordnete Zustände geschaffen werden, und auf der andern Seite wird dies alles aus unverstand unterbunden. Stommt es aber dann zu Arbeitseinstellungen, dann wird von Landesverrätern gesprochen. Wer wären nun die Landesverräter", wenn es infolge eines solchen Verhaltens einer Werkleitung zur Arbeitseinstellung fäme!
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Bei der Firma Otto u. Baupel in Mohlsdorf bei Greiz find 200 Weber und Weberinnen ausständig wegen zu geringer Löhne bei der Papiergarnverarbeitung. Voraussichtlich wird die Firma die Löhne erhöhen, wie andere Firmen auch, und dadurch den Streik aus der Welt schaffen.
Ausland.
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Die militarisierten Arbeiter Italiens . Angelo Cabrini, bekanntlich ein wütender Interventionist, Shn dikalist und Teilnehmer an der Leedser Konferenz, sprach vor einigen Tagen bei Minister Boselli vor, um zusammen mit einigen anderen Arbeitervertretern des industriellen Mobilisierungskomitees Klage zu führen über die Verfolgungen, denen die Gewerkschaften von seiten der Militärbehörden ausgelegt ſeien. Auch wurde um Milderung der zahlreichen über Arbeiter und Arbeiterinnen der militarisierten Industrien verbängten Strafen nachgesucht, da sie oft nur auf geringfügige Disziplinverstöße zurückzuführen seien. Der Miniſter versprach Cabrinis Klagen zu prüfen.
Weiter haben wir bei Worringen- Dormagen eine große Baustelle, an der etwa 2000 Arbeiter beschäftigt werden. Hunderte aus allen Himmelsrichtungen zusammengewürfelte Verbandskollegen sind darunter. Die Arbeiter sind im höchsten Maße empört über die schlechten Lohn- und Arbeitsbedingungen sowie über die Behandlung, die ihnen dort von der Bauleitung, der Allgemeinen hochbaugesellschaft in Düssel dorf zuteil wird. Kein Mensch bliebe auf der Baustelle, wenn deren Verlassen freigestellt würde. Unaufhörlich verlangen die dort Die sächsischen Gewerkschaften zum Hilfsdienstgesetz. Beschäftigten, daß die Verbandsleitung Abhilfe schaffe. Die Bauleitung bezeichnet aber die Gewerkschaftsver- Im Volkshause zu Chemnih tagte eine vom sächsischen Gewerktreter, die nach dem Rechten sehen wollen, als Unruhe- schaftsausschuß einberufene Konferenz der Beisiger der nach§ 9 stifter", verbietet ihnen das Betreten der Baustelle und schickt des Hilfsdienstgesezes geschaffenen Schlichtungsausschüsse. Beiihnen die Polizei und die Gerichte auf den Hals. fiber Haag- Dresden führte einleitend aus, daß über die Auslegung Noch am 20. April mußte Schreiber dieses( der Genosse Fröhlich) und Anwendung des Hilfsdienstgesezes sowohl bei den Unternehmern als Angeklagter vor dem Kriegsgericht er- und Arbeitern wie auch bei den zuständigen Behörden noch Unklarfcheinen, weil er in der Mittagspause, die nur eine heit bestehe, wenngleich in der legten Zeit schon eine erfreuliche halbe Stunde währt, ohne Genehmigung einen öffent- Befferung eingetreten sei. Die meisten Klagen der Arbeiter bezögen lichen Vortrag gehalten haben soll. sich auf die Erteilung des Abkehrscheines. Unter allen Umständen So ist es an den meisten Bauten jest bestellt; riesengroße Un- müsse der Arbeiter das Arbeitsverhältnis bis zur Entscheidung des zufriedenheit überall, und den Gewerkschaftsvertretern wird jede Schlichtungsausschusses fortsetzen, es sei denn, daß ein wichtiger Möglichkeit unterbunden, mit der Arbeiterschaft, die ungestüm da- Grund zur sofortigen Niederlegung der Arbeit im Sinne der Reichs- Montag mittag. Trocken, vielfach heiter; am Tage warm; westlich der Oder strichweise Gewitter. nach verlangt, in Verbindung zu treten. Bricht aber dann ohne gewerbeordnung vorliege. Nach Ablauf dieser 14 Tage sei dem jebes gutun der Gewerkschaften ein Streit aus, dann werden die Arbeiter zu empfehlen, die Erteilung des sogenannten Befreiungs- Berantwortl. f. Politik: Dr. Franz Diederich, Berl.- Friedenau ; für d. übrigen Gewerkschaften gerufen und aufgefordert, für die Wiederaufnahme scheines zu verlangen. Dieser Schein befreie ihn von der Ver- Teil d. Blattes: Alfred Scholz, Neukölln; für Inserate: Th. Glocke, Berlin . der Arbeit zu sorgen. Für diese Tätigkeit, als Feuerwehr zu pflichtung, einen Abkehrschein haben zu müssen, um wieder Arbeit Drud u. Berlag: Borwärts Buchdruderei u. Berlagsanstalt Paul Singer& To fungieren, müßten wir fünftig danken. Wir haben diese Verhältnisse zu erhalten. Arbeiter, die längere Zeit erkrankten, können ihren auch der Kriegsamtsstelle Koblenz berichtet und gebeten, uns Zutritt Abkehrschein nur bei Beginn oder während der Krankheit verlangen. Hierzu 3 Beilagen.
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