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Nr. 131.

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Telegramm Adrese: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplak, Nr. 151 90-151 97.

Montag, den 14. Mai 1917.

Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplatz, Nr. 151 90-151 97

Der Kampf um Roeux und Bullecourt.

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Neuer Austurm der Engländer zwischen Lens und Quéant.- Roeug eingebüßt. Verschärfter Artilleriekampf an der fran­ zösischen   Front bis Tahure.  - Feindliche Angriffe in Mazedonien  .

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 13. Mai 1917.( W. Z. B.)

Westlicher Kriegsschauplah.

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Die großen Angriffe der Engländer find gescheitert! Nach sehr starker Artillerievorbereitung, die sich auf das ganze Schlachtfeld yon Arras zwischen Lens und Quéant aus­dehnte, brachen die Engländer in den frühen Morgenstunden zwischen Gavrelle und der Scarpe, beiderseits der Straße Ar­ras Cambrai und bei Bullecourt gegen unsere Linien vor. In Roeug gelang es ihnen einzudringen, an allen anderen Stellen wurden sie durch Feuer und im Nahkampf unter schwer­sten Verlusten abgeschlagen.

Abends erfolgten beiderseits von Monchh mehrere neue An­griffe, die gegenüber unserer tapferen Verteidigung ebenfalls blutig scheiterten.

Vorteile, welche die Engländer in Bullecourt erringen Tonnten, wurden ihnen durch den schneidigen Gegenstoß eines Gardebataillons wieder entriffen. Heute sind um das Dorf neue Kämpfe entbrannt.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Während es nördlich der Aisne   zeitweilig ruhiger gewor­ben ist, hat sich der Artilleriekampf am Aisne- Marne- Kanal und in der Champagne  , nach Osten bis nach Tahure übergrei­fend, weiter verschärft.

Ein nächtlicher Vorstoß der Franzosen   beiderseits der Straße Corbeny- Pontavert blieb erfolglos.

Der Feind verlor am 12. Mai in Luftkämpfen 14, durch Abwehrfeuer von der Erde 3 Flugzeuge. Ein französischer Flieger mußte hinter unseren Linien notlanden.

Deftlicher Kriegsschauplah.

Reine Beränderungen.

Mazedonische Front.

Auf den Höhen von Dobropolje( östlich der Cerna) und füdlich von Huma wurden mehrere feindliche Angriffe abge­schlagen. Die Stellungen find dort restlos und fest in unserer Hand. Der Erste General quartiermeister. Ludendorff.

Abendbericht.

Berlin  , amtlich, 13. Mai abends. Bei Arras lebhaftes Feuer. Teilvorstöße der Engländer gegen den Park von Oppy und gegen Bullecourt sind gescheitert.

An Aisne  - und Champagnefront Lage un­berändert.

Der österreichische Bericht.

Wien  , 13. Mai 1917.( W. Z. B.) Amtlich wird verlautbart: Deftlicher und südöstlicher Kriegsschauplah. Nicht Neues.

Italienischer Kriegsschauplatz. Bei der Isonzo  - Armee sind gestern heftige Artillerie­tämpfe entbrannt.

Der Feind ließ zwischen Tolmein   und dem Meer in ganzer, Front seine Geschüße und Minenwerfer in Tätigkeit treten. Sein Feuer hielt die ganze Nacht über an und dauert fort. Unsere Artillerie erwidert mit Erfolg. Auch in Kärnten  und Tirol kamen stellenweise beiderseits die Geschütze lebhafter zum Wort. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes

v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Brandenburgisches

Bergarbeiterelend.

Von Otto Hue  .

Die Berliner   Bevölkerung flagt mit Recht über die hohen Brikettpreise. Und man kann es durchaus verstehen, daß die Behauptung der Unternehmerpresse, von den Selbstkosten der Braunkohlen- und Brikettindustrie seien hauptsächlich die Arbeiterlöhne ganz bedeutend gestiegen, von den industrie­fremden Konsumenten geglaubt, also nicht zuletzt den hohen Arbeiterlöhnen" die wiederholte Verteue rung der Briketts zur Last gelegt wird. Auf die maßgeben­den Behörden hat der Hinweis auf die hohen Arbeiterlöhne" den gewünschten Eindruck gemacht, die Preiserhöhungen der Bechenkartelle sind als berechtigt" anerkannt worden. Spricht man aber mit den Braunkohlenarbeitern in der brandenbur gischen Lausitz  , erzählt man ihnen, welche Preise die Berliner  für die Briketts zahlen müssen, dann staunen die Arbeiter und leicht können sie durch Vorlage ihrer Lohnzettel nachweisen, daß ihre Löhne sicherlich keinen berechtigten Anlaß zu der enormen Preistreiberei für die Briketts abgeben.

Unter dem Kriegsdruck hat sich eine bedeutsame Betriebs­änderung im Braunkohlenbergbau vollzogen. Im 3. Quartal 1914 wurden gegen das Vorquartal schon rund 10 000 Ar­beiter weniger in dem Braunkohlenbergbau des preußischen Oberbergamtsbezirk Halle( zu dem die brandenburgische Lausitz   gehört) beschäftigt; die Belegschaft verminderte sich noch weiter, auch in den anderen Bezirken. Trotzdem stieg 1915 die deutsche Braunkohlenförderung auf 88,36 Millionen Tonnen, war damit sogar über eine Million Tonnen höher als 1913. Im Jahre 1916 dürfte sich die Förderung auf min­destens 89 Millionen Tonnen belaufen haben. Der starke Abgang von Arbeitern im Förderbetrieb wurde durch Ein­stellung außerordentlich leistungsfähiger Baggermaschi­nen derart ersetzt, daß man die Nohkohlenförderung sogar über den Friedensstand erhöhen konnte, ohne daß in allen diesen Worten beilegen, genau festgelegt werden. So bestehen die Tagebauen die volle Leistung der Bagger ausgenugt wurde. Die Pässe für Stockholm  . Alliierten darauf, daß diejenigen, die ihr Land verwüstet und ge- Diese Betriebsveränderung war im Steinkohlen  -, Erz- und plündert haben, ihnen den Schaden ersetzten. Die alliierten Salzbergbau, wo die Handarbeit bei den Vorrichtungs- und Die Boffische Zeitung" vom Sonntagmorgen teilt mit, der Länder haben sich anfangs über die russische   Revolution gefreut, Gewinnungsarbeiten noch ausschlaggebend ist, nicht möglich. Reichstagsabgeordnete Hugo Haase  , der Vorsitzende der Unab- dann aber die Besorgnis gehegt, daß in Rußland   die deutsch  - Die Braunkohlen- und Brifettindustrie fonnte also trop hängigen sozialdemokratischen Partei habe dem Berliner   Ver- freundlichen Sympathien die Oberhand gewännen. Außer- sehr stark verminderter Arbeiterzahlen ihre Förderung und treter des Neuen Wiener Journal" erklärt, daß vom Ber dem flößen die Verwirrung, die bei uns in der Verpflegung herrscht, Produktion noch erhöhen, die eingestellten Bagger rentierten liner Polizeipräsidium die Ausstellung der Auslands- und der Munitionsmangel unserer Alliierten Beunruhigung ein. sich hoch, die Amortisation ihrer Anschaffungskosten ist eine pässe zur Reise nach Stockholm   für ihn selbst und auch für Nach amtlichen Angaben ist die Lage in Deutschland   kritisch. Japan   schnelle. Die Unternehmergewinne in der Braun­die anderen Mitglieder der Abordnung der sozialdemokratischen beabsichtigt nicht, Rußland   anzugreifen; seine Gedanken sind auf fohlen- und Brikettindustrie gehören daher mit zu den Minderheit verweigert worden ist. Haase habe deshalb mit den Orient gerichtet. Amerika   bewilligt Rußland   eine sehr vorteil boch sten, namentlich gilt das von den Lausitzer Werken. feinen Parteigenossen am Sonnabend im Reichstag eine kleine hafte Anleihe und schickt uns Ingenieure, die die sibirischen Eisen- Hier verteilten die Unternehmungen, lse"," Eintracht", Nie­Anfrage eingebracht, über die voraussichtlich am Dienstag ver- bahnen einrichten und uns auf anderen technischen Gebieten helfen derlausitzer Kohlenwerke"," Anhaltische Kohlenwerke" usw. in den letzten Jahren 9-27 Proz. Dividende nach kolossalen Ab­Nach einer Mitteilung der J. K." ist auch einem Delegierten schreibungen; und ihre Reservefonds sind so reich gespickt, wie ber Generalfommission der Gewerkschaften, dem Genossen Saffen- Auch Skobelew gegen Sonderfrieden. man es felten in einer Industrie findet. Ungeheure Ueber­bach, der Paß verweigert worden, die anderen Delegierten haben die Pässe noch nicht zugestellt erhalten. Eine andere Parteikorre­Petersburg, 12. Mai. Das Mitglied des Vollzugsaus. schußsummen werden zu außerordentlichen Neubauten und spondenz meint, daß jeder Versuch der Behörden, eine Auslese unter schusses des Arbeiter- und Soldatenrats, Skobelem, er- Anfäufen verwandt, so wurde der Grubenfelderbesitz der den Delegierten zu treffen, die deutsche Beteiligung an der Konfe- lärte, das ganze russische   Proletariat weise mit Ent.lie" allein im Jahre 1916 um 1134,4 Settar erweitert. zuforderungen renz entwerten und gefährden müßte. Die mit Bässen ausgestatte- rüstung die dee eines Sonderfriedens zu. Dennoch treten die Unternehmer mit immer höheren Preis­ten Delegierten müßten sich fragen, ob unter solchen Umständen rüd. Jeder Soldat, der, um es so auszudrücken, einen Son- forderungen auf, immer mit dem Hinweis auf fortgesett die Beteiligung überhaupt noch einen 3wed habe, und es wäre am derfrieden mit Deutschland   schließe, schade der russischen De- gestiegene Selbstfosten", die aber noch immer die Zahlung der mokratie. Die Armee müsse ein mächtiger, kampfbereiter genannten sehr hohen Dividenden gestatten. Höchstwahrschein­Wir haben schon gestern darauf hingewiesen, daß bezüglich Organismus sein und dürfe sich nicht in den Laufgräben de- lich wird im Juni oder Juli eine abermalige Brikett- Preis­der Bazerteilung bereits 3 usagen vorliegen in der feierlichen mobilisieren, sondern müsse die Offensive ergreifen. Form der Wiener   Erklärung, aber nicht nur in dieser und können daher nicht annehmen, daß der Entscheid des Berliner   Polizeiprä fidiums endgültig ist.

handelt werden wird.

besten, wenn sie erklärten: Entweder alle oder keiner!

Neue

Erklärungen

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Miljukows.

werden.

Die Zeit der Ministerkonferenzen. Die Zusammenkünfte der leitenden Staatsmänner drängen und häufen sich in beiden Lagern und sind der all­gemeinen Aufmerksamkeit sicherer als sonst. Wolffs Bureau fann melden:

Geheimverträge und Entschädigungen. Der Reichskanzler hat sich am Sonnabend abend Petersburg, 12. Mai.  ( Meldung der Petersburger Tele- zu einer Besprechung mit dem Grafen   Tzernin nach graphen- Agentur.) Auf Wunsch der Vertreter des Feldheeres, Wien   begehen. die in Petersburg   tagten, gab der Minister des Aeußern Die entschlossene Klarheit des österreichischen Staats­Miljukow Erklärungen ab über gewisse Fragen der aus- mannes in der Frage des Friedens ist Grund genug, bon wärtigen Politik. Miljukom sagte u. a.: dieser Fahrt des Reichskanzlers vorweg Notiz zu nehmen.

erhöhung eintreten.

Was erhalten die Arbeiter von dem außerordentlich hohen Ertrag ihrer Arbeitsleistung? Im Oberbergamts. bezirk Halle   haben die durchschnittlichen Schichtverdienste be­tragen für

Eigentliche Bergarbeiter.. Sonstige Unter- und Tagesbau arbeiter Erwachsene männliche Uebertags­arbeiter

.

"

4,75-

4,50-

2. Quartal 4. Quartal 1913 1914 1916 4,22 M. 4,17 M. 5,43 M. 3,58 3,59 .. 3,47, 3,49 Für die brandenburgische Bausig werden amtlich keine be­fonderen Lohnstatistiken publiziert, die dortigen Löhne sind in die Oberbergamtslisten mit einbegriffen, halten sich etwa Es bestehen geheime Verträge, aber sie können nicht im Mittel der Bezirkslöhne. Selbst nach über zwei beröffentlicht werden, denn das würde eine Enthüllung von Ge­Jahren Kriegszeit bleiben die Durchschnitts­heimnissen bedeuten, die nicht nur den Interessen der russischen De berdienste in der obersten Lohnklasse noch mokratie, sondern auch denen aller Alliierten Abbruch tun könnte, London  , 12. Mai.  ( Reutermeldung.) Bei einem Diner der unter 6 Mark pro Schicht! Während des Krieges ist da sie einen Bruch Rußlands   mit seinen Alliierten Bresse   erwähnte der Generalstabschef Sir William Robertson   in in der Lausitz   die reguläre Arbeitszeit fast all. herbeiführen könnte. Diese sind mit Rußland   vollkommen einig seiner Rede, daß die Engländer in den letzten 5 oder gemein um eine Stunde verlängert worden, darin, daß das Ziel des Krieges das Recht der Völker auf freie 6 Wochen in Frankreich   allein 200 000 Tonnen Munition verso daß sie nun 11 bis 12 Stunden( inklusive eine bis nationale Entwicklung ist, Was die Annegionen und Ent- braucht und wöchentlich etwa 50 000 Tonnen Steine zum Straßen- eineinhalb Stunde Pause) beträgt. Das jezige Lohnmehr 01 schädigungen betrifft, so muß die Bedeutung, die die Alliierten bau verwendet hätten. list also zum Teil auf direkte Verlängerung der Arbeitszeit

Die Munitionslawinen der Westfront.

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