court errungenen Vorteile durch den wuchtigen Gegenangriff eines preußischen Gardebataillons unter der persönlichen Führung seines tapferen Kommandeurs im zähen Nahkampfe wieder entrissen. Ebenso brachen englische Angriffe zwischen der Scarpe und der Chausse Arras - Cambrai , die. von 8 Uhr abends an dreimal wiederholt wurden, unter blutigsten Verlusten zusammen. Während Franzosen und Engländer fortfahren, die Stadt St. Quentin und a Fère zusammenzuschießen, verlief
Politische Uebersicht.
Wahlrecht borhabenen, kann nur gemindert werden, wenn auf der anderen Seite nicht nur gegen ein nicht minder ungerechtes, nicht minder hassenswertes" Privileg fein ernstlicher Kampf eröffnet, Ein neuer Landesverratsprozeß in Sicht. sondern sogar ganz offen anerkannt wird, daß die Meinungen hierJm vorigen Monat wurde unter den Berliner Metall- über geteilt seien, trotz aller Lehren, die seit 1912 sich aus der Gearbeitern neben anderen Druckschriften ein Flugblatt Die jamtentwicklung im Ausland wie im Inland ergeben haben, und ehren des großen Majien streik 3" perbreitet, für man infolgedessen gar nichts tut.
erscheinen.
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dessen Strafverfolgung das Oberkommando eine Beloh. Hier in bezug auf seine Stellung zum Wahlrecht ist auch nach nung von 3000 mart ausgesetzt hatte. Der Berliner der Ueberzeugung liberaler Männer für den fortgeschrittenen LibeLokalanzeiger" meldet nun, daß es der Berliner Polizei ge- ralismus allerdringendste innere Arbeit zu tun, nicht nur in bezug der Tag verhältnismäßig ruhig. Bei planmäßiger Bekämpfung der lungen sei, die Zentralvertriebsstelle dieser Druckschrift in auf das Wahlrecht der Frauen, sondern ebensosehr im Hinblick auf französischen Batterien wurde eine starke Detonation mit gewaltiger Neukölln zu ermitteln und ein Mitglied des 3entralvor bas tommunale, für das im Programm der Volkspartei( und erst recht Rauchentwicklung beobachtet. Die Beute aus den Kämpfen am standes der Unabhängigen sozialdemokratischen Wahlver- in der Praxis) immer noch der Grundsaz des gleichen Wahlrechts 11. Mai bei Cerny erhöhte sich auf etwa 300 Gefangene, 5 Ma- eine Groß- Berlins wegen Vertriebs dieses Flugblattes in Haft fehlt. Wer irgendwo irgendwelche Privilegien zu vertreten gesonnen schinengewehre und Schnelladegewehre und einen Granatwerfer. Ein überraschender französischer Angriffsversuch beiderseits der Straße zu nehmen. Die Staatsanwaltschaft habe den Festgenomme- ist, begibt sich selbst der schneidigsten Waffe im Kampfe gegen jene Corbenh- Pontavert wurde um Mitternacht mit Handgranaten ab- nen wegen Landesverrats in Untersuchungshaft behalten. gewiesen. An der Straße Reims- Brien ne drangen nach Weiter berichtet das Blatt:„ Bei der Vorbereitung der andern Privilegien, die ihm willkürlich, anstößig und verwerflich furzer Artillerievorbereitung deutsche Patrouillen in die feindlichen Ausstandsbewegung und während des Streiks selbst haben Konsequenz im Denken und im eigenen Programm, Tats Gräben und brachten einen Offizier und 42 Mann, 3 Schnellade- auch leitende Männer der Unabhängigen jo- traft in der Stunde, wo alles auf die Tat und nichts auf bloße gewehre und mehrere Granatwerfer zurüd. Die im Eifelturm si aldemokratischen Partei eifrig mitgewirkt. Ihre Sympathien" ankommt, das ist es, was liberale Männer gerade bericht enthaltene Meldung vom Eindringen französischer Abteilun- Abgeordneten gingen in die Fabriken, hielten Reden usw., und jetzt, an dieser Wende der Entwicklung, dem deutschen Liberalismus gen in deutsche Gräben bei Bezonveaur ist unrichtig. Feindliche ihre Helfer suchten die Bewegung zu organisieren, wobei es als die Vorbedingung eines weiteren fraftvollen und segensreichen Patrouillen, die in der Nacht zum 12. Mai in unsere vordersten ihnen unzweifelhaft um eine politische Aktion zu tun war. Daseins von Herzen wünschen. Mit dilatorischen Mätzchen löst man Gräben nördlich Ammersweiler eingedrungen waren, wurden um- Diese Tätigkeit, die bereits im Reichstag beleuchtet worden nicht die großen Fragen der Zeit. gehend wieder hinausgeworfen. ist, wird gleichfalls ein gerichtliches Nachspiel haben. Bei der Staatsanwaltschaft schweben bereits Ermittelungen, inwieweit die führenden Mitglieder der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft in Betrieben, deren ungestörter Verlauf für die Landesverteidigung wesentlich ist, Arbeiter zur Arbeitseinstellung aufgefordert haben."
Jn Mazedonien
ist der große Angriff Sarrails bollkommen zum Stehen gekommen. Der 12. Mai wurde von den Deutschen und Bulgaren dazu benutzt, geringe Gewinne, die die Alliierten an den Vortagen erkämpft hatten, wieder auszugleichen. So wurden auf der Höhe von Dobropolje die Serben aus einem Teil des vor
deren Grabends, in den sie am 11. Mai eingedrungen waren, wieber hinausgeworfen, und ebenso eine bulgarische Feldwache süblich Suma, die, wie nachträglich bekant wird, am 11. in der Hand des Feindes geblieben war, zurüdgenommen. Zwei französische Angriffe am Abend des 12. Mai auf die Jarelizna und auf die Höhe 1083 füdlich Suma brachen unter schweren Verlusten ergebnislos zujampen.
Feindliche Kriegsberichte.
Französischer Heeresbericht vom 12. Mai, nachmittags. Die feindliche Artillerie war im Laufe der Nacht gegen den Chemindes Dames weniger tätig. Unsere Batterien legten Vernichtungsfeuer auf deutsche Werke und sprengten ein Munitionsdepot nordöstlich von Jubincourt in die Luft. Patrouillenscharmüßel in der Gegend vom Pantheon( füdlich von Bargny) und in der Champagne in dem Gehölz westlich des Cornilletberges. Auf dem linten Maasufer war der Artilleriekampf die ganze Nacht hindurch in der Gegend des Waldes von Avocourt heftig. Zu In fanterietämpfen tam es nicht. Unsere Abteilungen drangen in bie deutschen Dinien nördlich von Begonvaug ein, sowie an mehreren Punkten im Elsaß . Im Abschnitt von Ammersweiler machten wir eine Anzahl von Gefangenen. An der übrigen Front war die Nacht ruhig.
Vom 12. Mai abends. Der Tag war bemerkenswert durch Tätigkeit unserer Artillerie, besonders südlich von St. Quentin , auf der Hochfläche nördlich von der Aisne und in der Cham = pagne. In der Gegend von Verdun haben unsere Batterien mit Erfolg deutsche Verschanzungen im Walde von Avocourt beschossen. Keine Infanterietätigkeit außer einem Handstreich, ber von einer unserer Grkundungsabteilungen bei Berry- auBac schneidig durchgeführt wurde, und bei dem wir Gefangene machten.
Englischer Heeresbericht vom 12. Mai nachmittags. In der lebten Nacht und am frühen Morgen haben wir die HindenburgLinie in der Umgebung von Bullecourt zu beiden Seiten der Straße Arras Cambrai nördlich von der Scarpe angegriffen, alle ins Auge gefaßten Punkte erreicht und einige hundert Mann ge= fangen genommen. Erfolgreicher örtlicher Kampf östlich von L'Enipive. Erfolgreiche Streifen östlich Ypern brachten uns Gefangene ein. Vom 12. Mai abends. Nach heftigem Kampfe feßten sich die britischen Truppen in Bullecourt fest, wo der Kampf weitergeht. Ein feindlicher Angriff auf unsere gewonnenen Stellungen wurde durch Artillerie bereitelt.
Ausführlicher englischer Bericht vom 12. Mai, abends. Weitere Einzelheiten über die Angriffe an der Kampf front in der letzten Nacht bestätigen den Erfolg unserer Unternehmungen. Gestern abend wurde beobachtet, wie sich beträchtliche feindliche Abteilungen zum Gegenangriff in der Nachbarschaft von Bullecourt vorbereiteten. Sie wurden wirksam unter Artilleriefeuer genommen, und der Angriff fonnte sich nicht entwideln. Später in der Nacht griffen unsere Truppen an, und nach heftigem die ganze Nacht durch dauernden Kampfe festen sie sich heute im Dorfe Bullecourt fest, wo der Kampf noch andauert. Heute nachmittag wurde ein feindlicher Angriff gegen die gewonnenen Stellungen durch unsere Artillerie zum Scheitern gebracht. Rittlings der Straße Arras - Cambrai eroberten wir über 1000 yards deutsche Schüßengräben einschließlich eines festen „ Reiterfarm" genannten Punktes. Nördlich der Scarpe stürmten unsere Truppen in der letzten Nacht den Kirchhof von Roeur und die chemischen Werke nördlich davon. Heute setten sie ihren Vormarsch fort, wobei sie feindliche Stellungen in dieser Gegend auf einer Front von über 1½ Meilen einnahmen. Während dieser Unternehmungen machten wir über 700 Gefangene, darunter 11 Offiziere, und eroberten zahlreiche Grabenmörjer und Maschinengewehre.
U- Bootgefahr und Seemannslöhne. Christiania , 12. Mai. Baut Sjöfartstidende betragen infolge des U- Boot- Kriegs die Maschinistenheuer bis 1500 Kronen monatlich gegen sonst 250, die Kohlenfracht von England nach Norwegen 300 Kronen die Zonne gegen 42 bis 5 zu Friedenszeiten.
Angeschwemmte Nordseeminen.
Im Monat April sind an der niederländischen Küste 182 Minen angeschwemmt. Davon sind: 169 englischen, 6 deutschen und 7 unbekannten Ursprungs.
Seit Kriegsbeginn find somit bis zum gleichen Zeitpunkt an der niederländischen Küste 2079 Minen angetrieben. Davon find: 1414 englischen, 65 französischen, 265 deutschen und 335 unbekannten Ursprungs.
Kleine Kriegsnachrichten. Grimm darf nicht nach Rußland ! Die provisorische Regierung hat dem linkssozialistischen schweizerischen Nationrai Grimm, der mit ihr über die Rückkehr der Flüchtlinge verhandeln wollte, das Betreten Rußlands verboten. Der Stockholmer Flüchtlingsausschuß hat den A.- u. S.- Rat ersucht, sich für Grimm ins Mittel zu legen.
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Keine Kohlen kein Reinhardt! In Kopenhagen können die Theater wegen Kohlenmangels nur noch dreimal in der Woche spielen. Auch dem Reinhardt- Gastspiel, das am Freitag beginnen
soll, droht daraus Gefahr.
Die Hekatomben des Alpenkrieges. Nach einer Mitteilung des italienischen Abgeordneten Arca soll die italienische Armee in den Wintermonaten monatlich 80 000 bis 90 000 Mann, dar2000 Offiziere, infolge Erfrierens und durch Lawinen und Krantheiten berloren haben
Sofern es sich um Abgeordnete handelt, wäre die Genehmigung des Reichstags zur Strafverfolgung notwendig. Die politische Bedeutung der Angelegenheit kann also nicht übersehen werden. nicht übersehen werden.
Der Krieg mit Defterreich.
Nachdem uns die Alldeutschen bis auf wenige noch zu erledigende Reste sämtliche Neutrale der Welt auf den Hals gehezt haben,
gehen sie zum zweiten Teil ihrer Aufgabe über, uns die Bundesgenossen abzutreiben. Forsch und schneidig wie immer, geradeaus auf ihr Ziel losgehend, haben sie sich Desterreich zum dreizehnten Feind gewählt; wenn wir erst mit Desterreich verkracht sind, sind wir ja zugleich auch Bulgarien und die Türkei los. Wir haben fürzlich einige Zweifel darüber zu äußern gewagt, ob dies der richtige Weg zum deutschen Frieden" sei, den die Herren wollen( Belgien , Nordfrankreich, Kurland, Litauen und einige hundert Millionen Kriegsentschädigung), find aber damit, wie zu erwarten war, schön angetommen. Die„ Alldeutschen Blätter", herausgegeben vom Aldeutschen Verband, schreiben dazu:
offenbar
"
auch
"
Der neue Polenkurs.
Die Berliner Neuesten Nachrichten" drucken eine Aeußerung der polnischen„ Gazeta Narodowa" ab, wonach der Rücktritt des Regierungspräsidenten Krahmer in Bosen fein freiwilliger gewesen, sondern auf den neuen Kurs der Polenpolitik, den Krahmer nicht gebilligt habe, zurückzuführen sei. Das alldeutsche Blatt bemerkt hierzu:
in
Die Andeutung der polnischen Zeitung, daß der Rücktritt Krahmers zum mindesten auch aus Gründen der Ostmartenpolitit erfolgt ist, findet ihre Bestätigung in der neuen Meldung, daß auch der Regierungspräsident v. Günther Bromberg und zwar ebenso wenig freiwillig wie der Posener Präsident aus seinem Amte scheidet. So werden also gleichzeitig die beiden um die Provinz und ihr Deutschtum so verdienstvollen Beamten aus ihren Aemtern entfernt und den nationalpolnischen Forderungen geopfert.
Am Schluß des Artikels seufzen die Berliner Neuesten Nachrichten":
Es scheint, daß man in Deutschland Bole oder Sozialdemokrat sein muß, um auf Berüdsichtigung seiner Wünsche durch den Herrn Reichskanzler rechnen zu können. Wie sagt Meister Anton bei Hebbel :„ Ich verstehe die Welt nicht mehr." Das ist aber nicht die Schuld der Welt, sondern Meister Antons.
Die Alldeutschen im Zirkus Busch.
"
Die Sozialdemokratie betrachtet den Grafen Czernin eben als einen Bundesgenossen, wenn seine Politit die des Deutschen Im Zirkus Busch redete gestern der Geheime Konsistorialrat Reiches von außen zu zwingen und festzulegen D. Seeberg zu einer alldeutschen Gemeinde große Töne. Der sich bemüht. International aber um Himmels willen Geheime Konsistorialrat nannte die Feinde Schurken und verlangte nicht national! Da geht der Vorwärts" auch lieber mit Wien und Ofen- Best gegen Berlin . Mehr wollen wir nicht sagen. Wir Kurland, Livland und Litauen und dazu eine Menge Geld. Eine Tennen die Vorgänge hinter den Kulissen in Berlin wie in Wien . angenommene Entschließung fordert Machtzuwachs in Ost und Die ungarischen Sozialdemokraten haben inzwischen die deutsche West" und eine ausgiebige Ariegsentschädigung. Reichsregierung bereits drobend ersucht, der Gruppe Haase- Ledebour gleichfalls Auslandspässe zu schreiben. Und der Bester Lloyd hatte am 4. Mai die Dreistigkeit, in einer Wiener offiaiösen Auslaffung von Ueberannegionisten in Deutschland " zu sprechen eine anmaßliche Stritik, die Geheimrat Dietrich Schäfer mit Recht fo ,, dumm" wie„ dreift" nannte. Wie notwendig es ist, folchen Entwidelungen gegenüber die Interessen des deutschen Volkes zu vertreten, liegt auf der Hand.
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Um uns nicht weitere Unannehmlichkeiten von seiten des Andeutschen Verbandes zuzuziehen, erklären wir hiermit: Die Desterreicher find Spizbuben, Schufte, Halunken, Trottel, Idioten, Verräter, Qumpen, Strolche, Schlappschwänze, Jammerlappen und die eigentlichen Erafeinde des Deutschen Reiches. Wir haben das leider sehr spät erkannt, eine traurige Folge unserer bekannten deutschen Gutmütigkeit. Spät aber nicht zu spät! Wir marschieren nach Wien , Budapest , Triest . Szegedin und Neutitschein annektieren Böhmen , Mähren und die Bukowina und wenden uns dann mit frischen Kräften gegen die Vereinigten Staaten von Amerika .
So, und nun kann es losgehen!
Zum Frauenstimmrecht.
Gin Lokalbericht nennt unter den Anwesenden auch den Finanzminister Dr. Qenze. Es ist natürlich nichts dagegen einzuwenden, menn auch ein Minister von der ihm gewährleisteten Versammlungsfreiheit Gebrauch macht. Und natürlich war Herr Lente nur als Privatmann da, nicht als Vertreter der Regierung.
Letzte Nachrichten.
Vandervelde gegen den Frieden.
10# D17
Christiania, 13. Mai.„ Tidens Tegn" veröffentlicht eine Unterredung mit Vandervelde, der auf der Durchreise nach Petersburg gestern hier einen Tag verweilte. Vandervelde erklärte, die Sozialistenkonferenz in Stockholm entbehre jeder tatsächlichen politischen Bedeutung, denn Belgier , Franzosen und Engländer würden ihr fernbleiben. Zu der Friedensmission Borgbjergs in Petersburg äußerte Vandervelde, die Bedingungen der deutschen Sozialisten seien für Belgien unannehmbar. Daß Frankreich Elsaß- Lothringen , Ita lien Trentino erhielten, sei nicht eine Annerion, sondern eine Desannerion, eine Genugtuung für frühere Annexionen. Solange der Gegner das nicht erkenne, sei keine Grundlage für Friedensverhandlungen vorhanden.
Bon liberaler Seite wird uns geschrieben: Mit großer Freude haben auch die fortschrittlichen„ Frauenrechtler" die Anträge der beiden sozialdemokratischen Gruppen im Verfassungsausschuß begrüßt, welche das Frauenwahlrecht im Reichstag bezweckten. In der Beratung hat sich Herr Dr. Pachnicke dazu anscheinend in einer Geheimsizung der dänischen Parlamente. Weise geäußert, welche erkennen läßt, daß er persönlich immerhin Kopenhagen , 13. Mai. Die beiden Häuser des dänischen Reichsetwas zugelernt hat, aber freilich immer noch nicht genug, um es tags halten kommenden Dienstag eine gemeinsame vertrauliche wenigstens des Versuches wert zu erachten, eine ernste und dringende Sigung ab, in der die Regierung über die gegenwärtige internatio Frage in günstigster Zeit in liberalem Sinne zur Lösung zu bringen. nale politische Lage berichten wird. Nur aus dem" Vorwärts"-Bericht haben dann liberale Männer und Frauen erfahren, daß die Vertreter der Volkspartei im Verfassungsausschuß geschlossen gegen das Frauenwahlrecht ab= Petersburg, 12. Mai. ( Meldung der Petersburger Telegraphengestimmt haben, darunter also auch Herr Dr. Müller- Meiningen , Agentur.) Der französische Munitionsminister Albert Thomas der ansonsten immer sich als einen Freund der Frauenrechte hin- hielt vor dem Vollzugsausschuß des Arbeiter- und Soldatenrates gestellt hat. Aber die meisten" Sympathien" versagen, sobald die eine lange Rede, in der er sagte: Die französischen Demokraten Sache zum Klappen kommt. hofften, daß das neue Rußland Frankreich vorbehaltlos unter
Thomas im A. u. S.- Rat.
Innerhalb der Fortschrittlichen Bolfspartei wird darüber noch stüßen wird. Er tadelte die deutschen Mehrheitssozialisten und manches zu sagen sein. Der Kampf über die Frauenrechte geht verwarf die Stodholmer Konferenz, die ohne vor- auch im liberalen Lager- weiter, denn die Zeit des freien herige Aufstellung der gemeinsamen Grundsäße einberufen worden Wahlrechts ist, wie Sozialdemokratie und freie Gewerkschaften aus- jei. Er erkannte aber an, daß es wünschenswert sei, daß die sogeführt haben, auch für die Frauen nun wirklich gekommen, und um zialistischen Parteien aller Länder flar ihre Grundsäße forden Endsieg der Frauenstimmrechtsidee, die ihrem Wesen nach doch mulierten. Immerhin dürfe diese Bemühung nicht Gelegen nur als Ausfluß der liberalen Idee vom gleichen Rechte der Bürger heit gu einer neuen deutschen Intrige geben. fich darstellt, ist uns nicht bange. Allein zwei Gesichtspunkte sollen Thomas erinnerte an die Ränte der deutschen Sozia boch kurz erwähnt werden. listen während des Krieges.(!) Nach dem Eintritt der Ver= einigten Staaten in den Krieg und nach der russischen Revolution können die Sozialisten des Westens nur in eine Besprechung der demokratischen Kriegsziele willigen, wenn sie die Gewißheit einer fräftigen Kriegführung haben, denn die Kriegsziele der internationalen Demokratie werden niemals vom preußischen Militarismus anerkannt werden. Um die demokratischen Gedanken zu verwirklichen, muß Deutschland durch die Beihilfe Aller besiegt werden.
Fürs erste widerspricht die Haltung der Vertreter der Fort schrittlichen Volkspartei im Verfassungsausschuß dem Beschluß des Mannheimer Parteitages von 1912, der mit gewaltiger Mehrheit gegen einige dreißig Stimmen gefaßt worden ist und der unter Hinweis auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung die Parteigenossen ausdrücklich auffordert, die Frauen im Kampf um ihre politischen Rechte bis zur vollen staatsbürgerlichen Gleichberech tigung zu unterstüßen". Diese Aufforderung, die auch die Anerken nung des Stimmrechts der Frau in sich schloß, galt auch und logischerweise gerade den Politikern, die im Reichstag und in den Volksvertretungen der Einzelstaaten als Vertreter der Wolfspartei wirken. Amsterdam , 13. Mai. Das Reutersche Bureau meldet Dieser Aufforderung, diesem unzweideutigen Beschluß des Partei- aus Petersburg : Eine Bande von etwa 30 Anarchisten aus tages, der höchsten Parteiinstanz, haben die Herren Dr. Pachnicke, Petersburg und Schlüsselburg , die mit Gewehren, Revolvern Dr. Müller- Meiningen und Haußmann, indem sie den Antrag auf und Bomben bewaffnet war, segte sich in den Besitz des Hauses Gewährung des Wahlrechts an die Frauen im Verfassungsausschuß des Herzogs von Leuchtenberg in der Nähe des Marietheaters, niederstimmen halfen, offen zuwidergehandelt. um darin ihr Hauptquartier aufzuschlagen. Sie weigerte sich Bum zweiten ist die Haltung der genannten Herren, die sich das trop einer Weisung des Arbeiter- und Soldatenrates, das bei ja leider wohl auf die Mehrheit ihrer Fraktion und der leitenden Haus zu verlassen. Der Bezirkskommandant hat das Haus Die von Truppen umstellen lassen. Barteiausschüsse stüßen fönnen, auch politisch herzlich unklug. Stoßtraft des fortgeschrittenen Liberalismus gegen Privilegien irgendwelcher Art, zum Beispiel die in dem geltenden preußischen
Nach einer weiteren Depesche hat der Kommandant von Petersburg Kornilow feine Entlassung gegeben.