Nr. 142. 34. Jahra.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.
Fernsprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Sonnabend, den 26. Mai 1917.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Die Maffenschlacht am Jfonzo.
Nur Teilangriffe an den Westfronten Englische Angriffe bei Loos und Bullecourt, französische nördlich Craonnelle und westlich Corbenh- Pontavert.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 25. Mai 1917.( W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Im Wytschaete- Abschnitt und nordöstlich von Armentières stießen nach starker Feuerwirkung englische Erkundungsabteilungen vor; sie wurden im Nahkampf zurückgeworfen.
An der Artois - Front nahm abends das Feuer zu; vornehmlich nordwestlich von Lens und bei Bullecourt. Bei Laos drangen englische Kräfte in unseren vordersten Graben, aus dem sie durch Gegenstoß vertrieben wurden. An einer räumlich begrenzten Stelle wird noch gekämpft.
Nordwestlich von Bullecourt find Borstöße mehrerer englischer Kompagnien vor unserer Stellung gescheitert.
Heeresgruppe Deutscher Kronpring. Nördlich von Craonnelle und westlich der Straße CorbenyBontavert brachen abends nach lebhaftem Feuer einsetzende Teilangriffe der Franzosen verlustreich zusammen.
In der westlichen Champagne war die Kampftätigkeit der Artillerie gesteigert. wa nils&
eeresgruppe Herzog Albrecht.
Keine wesentlichen Ereignisse.
Der geftrige Tag kostete die Gegner 10 Flugzeuge, die im Luftkampf und durch Abwehrgeschütze zum Absturz gebracht wurden. Auf dem
und an der
östlichen Kriegsschauplah
mazedonischen Front
ist die Lage unverändert.
Der Erste General quartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Amtlich. Berlin , 25. Mai abends.
An der Artois - Front, längs der Aisne und in der westlichen Champagne Fenerkampf wechselseitiger Stärke. Im Often nichts Wesentliches.
Der österreichische Bericht. Wien , 25. Mai 1917.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:
Deftlicher und füdöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert.
Italienischer Kriegsschauplak.
Zielsichere Friedensarbeit.
Wenn ein fünftiger Geschichtsschreiber daran geht, an der Hand der Dokumente den Weltkrieg zu schildern, wird ihm bei Durchsicht der Ereignisse und Kundgebungen im letzten Drittel des dritten Kriegsjahres sofort die Frage auffallen: Warum lärmen gerade im Frühling 1917 die Andeutschen und ihre Spießgesellen so verzweifelt gegen die sozialdemokratischen Friedensbestrebungen? Warum schelten sie die Anhänger der sozialdemokratischen Mehrheit gerade zu diesem Zeitpunkt Warum „ Landes verräter" und„ Schädlinge Deutschlands "? just in diesen Wochen, da die Sozialdemokraten doch, was sie im Mai 1917 betonten und forderten, schon im Auguſt 1914 betont und gefordert haben?
Der gewaltige Ansturm der Italiener gegen die In der Tat war selten eine Politik so zielsicher und Isonzofront führte auch gestern wieder zu einem außer- folgerichtig wie die Friedensarbeit der deutschen Sozialgewöhnlich erbitterten Ringen. In fiegreicher Abwehr hielten demokratie, die in dem Augenblick einsetzte, da sie sich tatunsere Truppen stand. Unsere Stellungen wurden ausnahmslos fräftig zur Landesverteidigung befannte. Denn im Gegensatz behauptet. Der Nordflügel der italienischen Angriffsarmeen zu den sozialistischen Parteien des feindlichen Auslandes wurde abermals gegen die Höhen von Vodice und den Monte waren für uns Landesverteidigung und Friedensvorbereitung Santo vorgetrieben. Besonders wütender und hartnäckiger Kampf Als stete stets nur zwei Seiten einundderselben Sache. um die Höhe 652 südlich von Vodice, die, von den Italienern Wiederholung ist es vielleicht ermüdend, aber gleichwohl bein den Abendstunden überrannt, in der Nacht aber in stundenlang deutsam, wenn man sich das mit Heranziehung unserer Reden dauerndem Nahkampf durch unsere Tapferen zurückerobert wurde. und Erklärungen noch einmal im einzelnen vergegenwärtigt. Hier wie auf dem Monte Santo ließ der weichende Feind Während bei Kriegsbeginn französische und englische Sozialisten Die Karsthochfläche wurde wieder den Kriegskrediten schweigend zustimmten, ohne die besondere zum Schauplatz eines groß angelegten Durchbruchsversuches. Stellung ihrer Partei auch nur mit einem Wort zu unterSchonungslos warfen die Italiener ihre Maffen gegen die Ver- streichen, forderte die Erklärung, mit der die deutsche sozialKredite bewilligte, schanzungen. demokratische Reichstagsfraktion die Mochten diese auch durch die vorangehende Beschon am schießung beträchtlich gelitten haben unerschüttert und kaltZiel der 4. August 1914, sobald das blütig empfing dahinter der Verteidiger den Feind. Den ganzen Sicherung erreicht ist und die Gegner zum Frieden Tag über und vielfach auch während der Nacht wurde auf dem geneigt sind", einen Frieden, der die Freundschaft mit den Fajti Hrib, bei Costanjevica und südlich davon bis Nachbarvölkern ermög zum Meer hinab um unsere Stellungen gerungen. Alle An- licht". Die Erklärung, die der Sprecher der Sozialdemokratie bei der zweiten strengung des Feindes blieb vergeblich, nirgends drang er durch. Kriegskreditbewilligung
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Infanterie und Artillerie teilten sich in den Erfolg des Tages. Am 23. Mai wurden 130 italienische Offiziere und 4600 Mann als Gefangene eingebracht. Ihre Zahl ist gestern beträchtlich gestiegen.
Der Chef des Generalstabes.
am 2. Dezember 1914 verlas, verkündete erneut den Grundsatz,„ daß jedes Volt das Recht auf nationale Selbständigkeit habe“ und„ daß eine gedeihliche Fortentwicklung der Völker nur möglich ist, wenn jede Nation verzichtet, Integrität und Unabhängigkeit anderer Nationen anzutasten und Weiter wird über Amsterdam aus London gemeldet: Der letzte damit den Keim zu neuen Kriegen zu legen". In der Reichs8eppelinangriff dauerte fast bier Stunden, in welcher tagssigung am 10. März 1915 sprach sich Haase im Namen Zeit die Luftschiffe zahlreiche Bomben abwarfen, die fast keinen der Fraktion dahin aus, daß ein dauerhafter Friede nur Schaden anrichteten. Zuerst war die Nacht sehr ruhig. Plötzlich erreicht werden könne, wenn kein Volt das andere Stockholm , 24. Mai. ( Meldung des Schwed. Teleg.- Bureaus.) aber brach ein träftiger Sturm los, der eine Schnelligkeit bergewaltigt, wenn die Völker vielmehr ihre Aufgabe Als Delegierte zur Stockholmer Sozialistenkonferenz trafen von 40 Meilen pro Stunde erreichte, sodaß die Luftschiffe auf in dem friedlichen Austausch der Kulturgüter erblicken". Gerami, Buchinger und Botarnje von der ungarischen dem Südwege mit vielen Schwierigkeiten zu Wenige Tage später äußerte sich Scheidemann in einer fozialdemokratischen Bartei fowie Diamand von der sozialdemo- fämpfen hatten. fratischen Partei Galiziens und Stein und Burian bon der zentralistischen Sozialistenpartei Böhmens hier ein.
Auch Marseille für die Beschickung. Bon der schweizerischen Grenze, 25. Mai. Wie der Schweizerische Breßtelegraph aus Paris meldet, beschloß die französische fozialistische Vereinigung der Rhonemündung in einer in Marseille abgehaltenen Sitzung auf dem Landesrat der franzöfifchen soziali stischen Parteien, der am 27. Mai in Paris stattfindet, für die Beteiligung an der Stockholmer Konferenz zu stimmen. Wenn der Landesrat anders bestimmt, will die Minderheit eigene Vertreter nach Stocholm entfenden.
Die Ochrana als Kriegsmaschine.
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Nürnberger Versammlung über die Friedensvoraussetzungen. Es muß ein Friede von Dauer werden. Vorausgesetzt ist, daß teiner der an dem Krieg beteiligten Staaten gedemütigt wird. Ehrenvoll soll er für alle ausgehen. Warum Skalon abgesezt wurde. Ebenso war es Scheidemann , der in der ReichstagsKopenhagen, 23 Mai.( Eig. Ber. d. Vorwärts".) Als fizung vom 29. Mai 1915, nach der Kriegserklärung Italiens , Quelle der von der Nowoje Wremja" gegen Gen. Borgbjerg ge- als sozialdemokratischen Grundsatz unterstellt, daß wir schleuderten Verleumdung er sei ein deutscher Agent" wird das Selbstbestimmungsrecht eines jeden vom Socialdemokraten" ein gewiffer Korsakoff entlarbt. Korsakoff Volkes hochhalten und nicht angegriffen wissen wollen", ist ein früherer Agent der Ochrana , der zarischen Geheim nachdem Ebert schon an demselben Tage als den von uns polizei, in Kopenhagen und Schwager des berüchtigten Zeiters der erstrebten Frieden bezeichnet hatte einen Frieden ohne Schwarzen Hundert, Markow II. Dieser Korsakoff war es auch, der Vergewaltigung, einen Frieden, der ein dauerndes fürzlich nach einer Versammlung russischer Juden in Kopenhagen die Zusammenwirken aller Stulturvölfer wieder ermöglicht". Int Nachricht in die Welt schickte, die Versammelten hätten beschlossen, einer Kundgebung vom 23. Juni 1915 erhob der Parteials deutsche Agenten" nach Rußland au reisen. Dieser Berichi vorstand schärfsten Widerspruch wurde in reaktionärer Abficht vom General Stalon in einem Tagesbefehl veröffentlicht. Der wahre Zusammenhang der Dinge wurde von hiesigen Russen aufgedeckt und dem Kriegsminister Kerenski mitgeteilt, der daraufhin Stalons Absetzung verfügte.
Berlin , 25. Mai. Eines unserer MarineluftschiffDie Märtyrer des Potemkin. geschwader unter Führung des Korvettenfapitäns Straffer hat Amsterdam , 25. Mai." Times" wird aus Ddeffa gein der Nacht vom 23. zum 24. Mai die befestigten Plätze Südenglands : London , Sheernes, Harwich und meldet, daß die Leichen des Leutnants Schmidt und Norwich mit Erfolg angegriffen. Alle Luftschiffe find trotz der anderen Opfer der Meuterei auf dem Kriegsschiff Potemkin der vervollkommneten feindlichen Abwehrmaßnahmen ohne im Juli 1905 am Montag feierlich nach Sewastopol gebracht wurden. Verluste und ohne Beschädigung zurückgekehrt.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
Die Bauern für die Sozialisten. Rotterdam , 25. Mai.„ Daily News" erfährt aus Petersburg , Auch von englischer Seite liegt eine Meldung über den Angriff bor. Reuters Bureau gibt am Donnerstag folgende Darstellung: daß der Rat der Bauerndelegierten beschlossen hat, die Regierung Letzte Nacht näherten sich vier oder fünf Luftschiffe der zu unterstützen. Die Bauern betrachten die sozialistischen Minister Ostküste von England. Eine dichte Wand von Regenwolken er als ihre Vertreter. schwerte den Ausblick. Vier Luftschiffen gelang es, in die öst. Itchen Grafschaften einzubringen. Sie irrten ziellos umher und warfen in den ländlichen Distrikten eine Anzahl Bomben ab. Sie waren offenbar außerstande, sich zu orientieren. Unsere Aeroplane verfolgten fie. Die Wolfen ermöglichten es den Angreifern, zu entlommen. Ein Mann wurde getötet; der Schaden dürfte unbedeutend sein.
Wien , 25. Mai. Aus dem Kriegspressequartier wird am 25. abends mitgeteilt: Am Isonzo wird weitergekämpft. Die Schlacht steigert sich zur Stunde bis zu größIter Heftigfeit
gegen alle Bestrebungen und Kundgebungen zugunsten der Annegion fremder Landesteile und der Vergewa I- tigung anderer Völker... Schon die Geltendmachung solcher Bestrebungen schiebt den vom ganzen Wolke heiß ersehnten Frieden immer weiter hinaus. Das Wolf will feine Annegionen, das Volk will den Frieden!
Desgleichen erklärte zwei Tage danach eine Eingabe des Parteivorstandes und des Fraktionsvorstandes an den Reichstanzler, die sich gegen die Kriegszielpropaganda der sechs day die Sozialdemokratie Wirtschaftsverbände richtete, und aller Unabhängigkeit Völker und unter allen Umständen für die Selbständigkeit gegen jede Annerionspolitik eintreten" werde. Demgemäß sprachen sich die Leitsätze der Reichstagsfraktion und des Parteiausschusses am 16. August 1915 gegen Annerionen Gebiete" und für volksfremder Wiederher stellung Belgiens" aus. Einen entschiedenen Vorstoß unternahm die Friedensarbeit der deutschen Partei mit der Interpellation, die am 9. Dezember 1915 im Reichstag verhandelt wurde und bei deren Begründung Scheide mann sagte:
die
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Wir wenden uns aufs entschiedenste gegen alle, die aus diesem Kriege einen Groberungskrieg machen wollen. Ebenso scharf weisen wir aber auch die gegen das Deutsche Reich und seine Verbündeten gerichteten Groberungsabsichten der feindlichen Mächte zurüd.