Welche Auffassung Landsberg nachher dahin ergänzke: „Wir wollen die Vernichtung unseres eigenen Landes ver- hüten, aber wir wollen auch kein anderes Land vernichten." Dieselbe Beteuerung klang aus der Erklärung, die E b e r t für die Fraktion am 21. Dezember 1915 abgab:„Wir erheben in dieser Stunde wiederum unfern Einspruch gegen alle Eroberungspläne, die darauf aus- gehen, andere Völker zu vergewaltigen." In seiner Reichs- tagsrede vom 5. April 1916 wiederholte E b e r t: Wir wenden uns nacb wie vor aufs entschiedenste gegen alle Eroberungsabsichten.... Vergewalti- gungsbe strebungen werden wir entschlossen entgegen. treten. Am 6. Mai 1916 gab Gradnauer als Fraktions- redner im Reichstag die Ueberzeugung kund, daß„der Weltkrieg nur auf dem Wege einer Ver- ständigung, eines Ausgleichs beendet werden" könne. Am 11. Oktober 1916 legte sich David im Reichstag auf die Unabhängigkeit Belgiens fest und am 27. Oktober sprach E b e r t die Ertvartung aus, daß die Regierung nichts verabsäumen werde, „um zu einem baldigen Frieden zu gelangen, der die L e b e n s i n t e r e ss e n auch der anderen Völker achtet und internationale Einrich- t u n g c n anbahnt, durch die die Kulturvölker vor dem Un- heil neuer Kriege bewahrt werden." Desgleichen galt am 23. Februar 1917 der Regierung desselben Redners Erwar- tung.„daß sie unbeirrt festhält an der in ihrer Note vom 12. Dezember 1916 bekundeten Friedensgeneigtheit und jeder- zeit bereit bleibt, in Verhandlungen einzutreten mit dem Ziele eines Friedens, der dicLebensrechte aller Völker achtet und darum die Gewähr der Dauer in sich trägt." Das ist eine nicht einmal umfangreiche Blütenlese aus einer Fülle von Kundgebungen und Äeußerungen, die alle das gleiche Ziel im Auge haben: einen ehrenvollen Frieden für alle Völker! Einen Frieden mit Ausschluß jedweder Vergewaltigung! Einen Verständigungsfrieden! Eine Neu- ordnung Europas auf Grund gegenseitiger friedlich-schiedlichcr Abmachung! Diese Proben einer Politik, die wie selten eine folgerichtig ist, mag jenen Schreiern zu denken geben, die im In- und Ausland von den„Sozialimperialisten" und„Sozia- listen des Kaisers" faseln; den alldeutschen Kraftmenschen werden sie nichts zu denken geben, weil bei ihnen der Kehlkop auf Kosten des Kopfes allzu gewaltig entwickelt und das Denkvermögen ausgetrocknet ist. Diese unbedenklichen Burschen wissen ja auch gut genug Bescheid, daß die Sozialdemokratie nur denselben Frieden heischt, den sie vom ersten Tage des Krieges an verlangt hat, und sie stellen sich nur so, gerissene Heuchler, die sie sind, wenn sie tun, als sei der„Scheidemannfrieden" etwas ganz Neues und ganz Unerhörtes. Der Grund aber, der sie zu diesem Possenspiel aneifert, ist höchst erfreulicher Art. Wenn die Alldeutschen früher die sozialdemokratischen Friedens- kundgebungen mit ein paar geringschätzigen Worten abtun zu können glaubten, so deshalb, weil sie annahmen, daß nicht viel mehr hinter ihnen stehe als eben der sozialdcmo- kratische Partei- und Fraktionsvorstand. Es gab ja in der Tat eine Zeit, da das Annexionsfiebcr breiten Schichten des Volkes im Blut raste. Druck und Drangsal dreier Unheils- jähre haben diesen Gärstoff aus den Adern der Massen fast restlos ausgeschieden: um die Annexionswüteriche ist es öde, wüst und leer geworden, während sich in den sozialdcmo- kratischen Friedensäußerungen all die leidenschaftliche Lebens- kraft und Lebenswärme eines ganzen Volkes ausspricht. Und sogar die Parteien, die früher alldeutschen Schaum schlugen, und auch die Regierung, die mit der Ankündigung„realer Garantien" den Anbetern des Gottes Nimm gar so wohl gefiel, auch sie konzentrieren sich, wenn sie's auch heut noch nicht einzugestehen wagen, langsam auf den von der Sozial- demokratie seit Beginn verfochtenen Gedanken eines Ver- ständigungsfriedens ohne Gebietserweite- rung und Geldentschädigung zurück. Daher das Wutgeheul der Alldeutschen , daher ihre Gift- und Galle- absonderungen gegen die Sozialdemokratie, daher ihre Wühl- arbeit gegen den Reichskanzler, daher auch ihr Vorstoß mit der Interpellation! Wer im feindlichen und neutralen Ausland die Zeichen der Zeit recht zu deuten versteht, kann an den Krämpfen, in denen die Alldeutschen , Schaum vor dem Munde, mit Armen und Beinen um sich schlagen, klärlich erkennen, wie groß, tief und ehrlich im deutschen Volk die Sehnsucht nach einem Frieden ist, der kein Land vergewaltigt, kein Volk demütigt, keines— es sei uns erlaubt, dies gegenüber fremden Eroberungsschreiern in aller Ruhe auszusprechen — auch das deutsche nicht!
Die Einberufung üer ruPschen Konstituante . Mahnahmen zur Beschleunigung. Petersburg, 24. Mai. (Meldung der Petersburger Telegrapheu-Agentur.j Die Regierung ordnete eine Reihe von Maßnahmen zur Beschleunigung der Einberufung der Bcr- fassuuggebenden Versammlung an und setzte für den 7. Juni die erste Sitzung des mit der Ausarbeitung der Wahlordnung beauftragten Ausschusses fest. Nach„Berlingske Tidende" ist im letzten Ministerrat in Petersburg die Frage der Vertretung aller Nationalitäten in Rußland in der kommenden Gesetz- gebenden Nationalversammlung erörtert worden. Da es je- doch in Rußland nicht weniger als 250 verschiedene Nationa- litäten gibt, stellt sich nun heraus, daß sich diese Frage zur Zufriedenheit aller Nationalitäten nur schwierig lösen lasse. Wahrscheinlich erfolge die Lösung in dem� Sinne, daß ge- wisse Vertreter von Nationalitäten nur eine beratende Stimme in der Nationalversammlung er- halten. Bei einer Tagung von Vertretern der Soldaten aus der Ukraine wurde ein Beschlußantrag angenommen, der eine selbständige Regierung für die Ukraine und die Ernennung eines besonderen ukrainischen Ministers ver- langt. Nach„Nieuwe Rotterdamsche Courant" berichtet der „Manchester Guardian" über ein Gespräch mit Tereschtschenko. Dieser hoffe, eine Uebereinstimmung mit den Alliierten zu erreichen und dadurch Kerenski bei seiner Reorganisation der Armee zu unterstützen. Er halte jeden Pessimismus in bezug auf Ruß- land für unbegründet und weise jeden Ge- danken an einen Sonderfrieden als eine B e- leidigung für Rußland und die neue Regie- rung zurück. Tereschtschenko nannte sein Kabinett ein Kabinett der öffentlichen Sicherheit. Man sei zuerst allge- mein der Ansicht gewesen, daß es in erster Linie darauf an-
� komme, mit einem neueu Friedensprogramm hervorzutreten. Jetzt sei man der Ueberzeugung, daß gleichzeitig mit der Verstärkung der Front eine Verständigung mit den Alliierten über die Kriegsziele erreicht werden müsse. Dies sei die wichtigste Aufgabe der neuen Regierung. Basis dieser Verständigungsaktion bleibt natürlich das Friedensprogramm, das der neuen vorläufigen Regierung das Dasein erzwungen hat und das ihr auch, wie die Dinge liegen, einzig das Dasein verbürgt. Daß der Friedenswille in Rußland nichts an Kraft verloren hat, läßt sich wohl auch daraus erkennen, daß auf dem stark- besuchten Kongreß der Offiziers delegierten in Petersburg , an dem auch alle alliierten Militärmissionen teilnahmen, der amerikanische Gesandte die Erklärung abzugeben für angebracht hielt, Amerika wünsche einen baldigen Frieden ohne Annexionen und Entschädigungen. So meldet nämlich der„Corricre della Sera" aus Petersburg .
Drastlien nimmt den Kriegszustanü an. Vorbereitung auf jede Möglichkeit. Rio de Janeiro , 24. Mai. (Medung der Agence HavaS.) Räch Blättermeldungen soll der Minister deS Auswärtigen Nilo Pecanja im Ministerrat erklärt haben, die Torpedierung der Tijuca werde die äußere politische Lage Brasiliens nicht wesentlich verändern; gegenüber Deutschland sei die Lage ja sch�n durch die Torpedierung der P a r a n a gegeben. Der Minister fügte hinj,u: Brasilien braucht Deutschland den Krieg nicht zu erklären, eS mutz sich darauf beschränken, den Kriegszustand anzunehmen, welchen die Zu- stände ihm tatsächlich auferlegen. Bei der Erörterung der Zusammen- arbeit Brasiliens mit den Vereinigten Staaten erklärte dann der Minister: Obgleich wir nur um unsere moralische und Wirtschaft- liche Mitwirkung ersucht worden sind, müssen wir doch der Organi- sation unseres Heeres und unserer Flotte volle Aufmerksamkeit widmen, besonders für den Fall unserer Mitwirkung bei dem Sicher- heitsdienst im südlichen Atlantischen Ozean, und unS auf jede Möglichkeit vorbereiten. Die Regierung wird alle Einzel« heiten der amtlichen Untersuchung über den Fall der Tijuca dem Kongreß bekanntgeben. Auf Fragen von Zeitungsvertretern über die Möglichkeit, daß Brasilien Deutschland den Krieg erkläre, antwortete Nilo Pecanja Brasilien erklärt niemand den Krieg, Brasilien verteidigt sich.
5reie Kriegszielöebatte in Oesterreich . Wie«, 23. Mai. Wie die Blätter erfahren, wird unter gewissen Beschränkungen in der allernächsten Zeit die Be- sprechung der Kriegsziele der Monarchie für die Presse frei- gegeben werden. Redefreiheit im österreichischen Reichstag. Nach dem Bericht über die Sitzung deS SeniorenkonventS wurde das Ergebnis der Erörterungen in der Zensurfrage vom Präsidenten Sylvester dahin zusammengefaßt, daß im Hause selb st volle Redefreiheit herrschen und die Zensur dem Prä- i d s n t e n zukommen solle. Was die Veröffentlichung anbelangt, o müsse das HauS sich das Recht wahren, die Zensur selbst durch das Präsidium zu üben. Gegen Tr. Grost . In der Obmännerkonferenz des österreichischen Abgeordneten- hauseS hoben, wie bereits telegraphisch gemeldet, die Sozialdemo- traten und verschiedene nichtdeulsche Parteien ihre Abneigung gegen die Person des Präsidentschaftskandidaten Dr. Groß erklärt, der Deutsche Nationalverband und die Christlich- ozialen jedoch an Dr. Groß festgehalten. Der Anspruch deS Deutschen Nationalverbandes als der stärksten Fraktion, nach dem Rücktritt Dr. Sylvesters den Präsidentenposten wieder zu besetzen, wird nicht bestritten. Aber im Gegensatz zu dem aus dem reindeutschen Salzburg stammenden Sylvester vertritt Dr. Groß die deutschmährische Sprachinsel Jglau, er ist Obmann des Deutschen SchulvereinS und einer der Hauptmatadore des deutsch -tschechischen Kampfes; eine Mißbilligung der terroristischen Entartung dieses Kampfes hat man von Dr. Groß ebensowenig jemals gehört wie ein Wort gegen die Verleumdertaktik der Deutschradikalen im Kampfe gegen die Sozialdemokratie. Ja, der deutschfortschrittliche Dr. Groß ist der eigentliche Schrittmacher der deutschradikalen Herrschaft im Nationalverband und der Vereinigung der LoS-von-Rom-Leute a. D. mit den Klerikalen zur antisozialdemokratischen Phalanx gewesen. Eine Portion höchster persönlicher UnliebenSwürdigkeit tut das Uebrige, um das schärfste Mißtrauen gegen einen solchen Fanatiker als Präsidenten zu begründen, noch dazu, wenn ihm, wie geplant, schärfere Disziplinarmittel ausgeliefert werden sollen.
Englische Steuerklagen. Ter Krieg kann noch lange dauern. Rotterdam , 25. Mai.„Nieuwe Rotterdamsche Courant" meldet aus London : In der gestrigen Sitzung des Unter- Hauses klagte der Schiffsreeder Holt über die neue Steuer- gesctzgebung, die für die Reeder besonders ungünstig sei. Bonar Law antwortete darauf, man müsse sich, wenn England sich in einer schlechten Finanzlage befinde, damit trösten, daß die Finanzlage Deutschlands noch viel schlimmer ei. Wenn der Krieg noch lange fortdauere, was leicht der Fall sein könne, so würde England nur durch Zwangsmaßnahmen imstande fein, das für die Fortsetzung des Krieges notwendige Geld aufzutreiben. Er würde nicht zögern, notwendigenfalles zum Zwang überzu- gehen. Was die Klage der Reeder betreffe, so könne er sich damit rechtferttgen, daß er selbst Anteile an 14 Schiffen öesitze und letztes Jahr davon eine durchschnittliche Dividende von 47 Prozent nach Abzug der Kriegs- aewinnsteuer erhalten habe.
Zeankreichs Nahrungssorgen. Ffleischknite oder nicht? Paris , 24. Mai. Kammer. In Beantwortung verschie- dener Anfragen bezüglich des Verpflegungswesens erklärte Minister Violette, er werde sich offen über die Lage aus- sprechen, damit jeder die Notwendigkeit von Einschränkungen begreife. Die von den Präfekten gelieferten Ziffern ergäben, daß man nur bis Ende Juli reichen werde. Was Fleisch anbelange, so nähmen die von der Armee gesor- derten 52 000 Stück Vieh 15 Proz. der für die Zivilbevölke- rung dorbehaltenen Mengen vorweg. Gefrierfleisch treffe nur noch in sehr geringen Mengen ein. Für die Ver- orgung mit Kohlen sei Dezentralisation nötig. Was zur See an Kohlen eingeführt werde, bleibe um über 890 900 Lonnen hinter der erforderlichen Einfuhrmenge zurück. Violette führte dann aus. Preisfestsetzungen seien nur wirk- sam, wenn sie Erzeugung und Verkauf träfen. Nur freier
Wettbewerb könne Preissteigerungen für Lebensmittel der- hindern. Lebensmittelkarten seien nur dann mög- lich, wenn die Bedürfnisse für alle Verbraucher ungefähr gleich seien. Die Verteilung der Lebensmittel müsse unter Aufficht der Regierung stattfinden. Der Minister sprach dann über die von ihm ergriffenen Maßnahmen. Die im Aus- lande gemachten Getreidekäufe hätten die Bedürfnisse der Alliierten bis zum August gedeckt. De r Mini st er ver- wies dann auf die Nachteile von Fleisch- karten. Er werde sich bemühen, die Spekulation einzu- schränken. Nach einigen Erklärungen über Butter, Käse, Zucker und Saccharin wurde die Fortsetzung der Besprechung auf Dienstag vertagt. Paris , 25. Mai. (Havasmellmng.) Ministerpräsident R! b o t, die Minister für Verpflegungswesen und des Innern, der Präfekt des Seinedepartements, der Polizeipräfekt und Abordnungen aus der Umgebung von Paris haben über die Fleischversorgung be- raten. Ins Auge gefaßt wurden die dcmnächstige Einführung von Flcischkartcn und eine zeitweilige Preisfestsetzung zur Verhinde- rung der Spekulation. Für die gerechte Verteilung zwischen den Verbrauchern sollen strenge Vorschriften erlassen tvevden.
die Streikbewegung in Tampico . Die Pariser Ausgabe des New Dork„Herald" meldet aus Mexiko : Die Haltung der streikenden Mexikaner ist so beunruhigend. daß weitere zwei amerikanische Kanonenboote zu den b e i d en b e r e i t S i n T a m p i c o betindlichen ent- s a n d t wurden. Die Amerikaner ließen der Ortsbehörde in Tam- pico mitteilen, sie hätten die Ruhe um jeden Preis aufreckt zu er- halten. Da sich die Orlsbehörden nicht fügten, ging der Befehlshaber der amerikanischen Kanonenboote an Land und erklärte, falls der Schutz der amerikanischen Petroleumquellen gegen die Streikenden nicht gesichert werde, würden amerikanische Marinetruppen den Sckutz übernehmen. Die mexikanischen Be- Hörden forderten schriftliche Ueberreichung dieses mündlichen Ulli- matums. Dann wurde die Ruhe wieder hergestellt. Jetzt ist neuerdings ein Streik ausgebrocken. Carranza hat keine Gewalt mehr über die Armee und auch Mühe, sich Geld zu verschaffen. Die Kammer hat zwar die geforderten Kredite angenommen, der Senat verweigert sie jedoch. Die Lage sei sehr ernst, sagt das Blatt, und nur ein Wunder könne helfen. General Obregow habe erklärt, er werde sich nicht mehr um die Armee kümmern. Nordmexito werde von Villas Banden unsicher gemacht. Die größten Unruben hätten sich jedoch im Ge- biet von Veracruz ereignet, wo bewaffnete Banden alle Straßen un- sicher machten und sogar Städte plünderten. Der„Herald" müht sich offenbar, den Vereinigten Staaten die Lage in Mexiko so darzustellen, daß die Meinung, der Augenblick zum Eingreifen sei nahe herangekommen, tüchtig an Boden ge- Winnen wird._ Kabinettssturz in Ehina. Der Präsident beseitigt den Premierminister. Peking , 24. Mai. (Havasmeldnng.) Der Präsident hat den Premierminister T u a n s ch i j u i abberufen und W u t i n f a o g mit der Bildung eines neuen Kabinetts betraut. Schanghai , 24. Mai. (Reuter.) Die Entlassung deS Premierministers erfolgte gestern früh nach einem Streit mit dem Präsi- denten der Republik . Zum Kriegsminister wurde der Unterstaat-- fekretär ernannt. Die Truppen in Peking und Tientsin haben einen neuen Befehlshaber erhalten. Der Premierminister hat abgelehnt. eine Entlassung anzunehmen und ist gestern abend nach Tientsin abgereist. Diese verworrenen Zustände und Berichte über das Auftreten der Generale Lungtschikwang und Lujungting in Kanton werden als Vorspiel eine« Kampfes um die Herrschaft zwischen den Militari st en und dem Parlament bezeichnet. Der Streit wird wahrscheinlich mit den Waffen auSgc- fochten werden._ ver Krieg auf Ken Meeren. Neue U-Sooty-Erfolge im /ltlantisthen Ozean unö Nördlichen Eismeer: Sr.-Neg.-To. Berlin , 24. Mai. Unter den versenkten Schiffen be- fanden sich eine Anzahl bewaffneter russischer Dampfer von England nach Rußland ; von einem wurde das Geschütz erbeutet. Ferner wurden mit einem Dampfer 5799 Tonnen Kohlen für die italienische Regierung versenkt. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Der Mißbrauch von Lazarettsthiffen. Erweiterte Mastnahmen im Mittelmeer . Die deutsche Regierung veröffentlicht eine Denkschrift über den Mißbrauch feindlicher Lazarettschiffe, die. nach Ver- Weisung auf die Denkschrift vom 29. Januar 1917, mitteilt. daß sie weitere Beweise für die Benutzung feindlicher Lazarett- schiffe zu militärischen Zwecken erhalten habe. Sie teilt vier besonders bezeichnende Fälle mit und fügt hinzu: Aus dem vorstehenden Material ergibt sich, daß der m i l i- tärische Verkehr mit Saloniki zu einem sehr bedeutenden Teile durch feindliche Lazarett. schiffe vermittelt wird, daß ferner feindliche Lazarett- schiffe den militärischen Nachrichtendienst versehen, daß endlich diese Schiffe häufig, und zwar besonders im Mittel- meer, zur Munitionsbeförderung benutzt werden. Die Denkschrift weist auf die in völkerrechtswidriger Weise geschehende Schädigung der militärischen Interessen Deutschlands und seiner Verbündeten hin und kündigt an: die deutsche Regierung sehe sich nunmehr gezwungen,„den Verkehr der feindlichen Lazarettschiffe auch in dem durch ihre Erklärung vom 31. Januar 1917 als Sperrgebiet bezeichneten T e ile des Mittel- meers, und zwar grundsätzlich mit Einschluß der Fahrrinne für Griechenland , mit allen Kräften zu verhindern. Sollten daher in diesem Seegebiet nach einer angemessenen Frist noch feindliche Laza- rettschiffe angetroffen werden, so würden die deutschen See- streitkräfte sie gleichfalls als kriegführende ansehen und ohne weiteres angreifen". Zuletzt gibt die Denkschrift bekannt, unter welchen Bedingungen—„um den feindlichen Mächten die unge- ührdete Wegschaffung ihrer Verwundeten und kdranken aus Salomki zu ermöglichen"— die erwähnte g rrech l j ch e Fahrrinne für den Verkehr von Lazarettschiffen frei- gegeben wird. Es sind die folgenden: 1. die Lazarettschiffe müssen den Hafen Kakamata im Peloponnes anlaufen und mit einer bestimmten, der deutschen Regierung bekanntgegebenen Geschwindigkett zwischen G i b r a l- tar und Kalamata laufen;