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f�eit Kriegslasten zu kragen. Sie wollen /k?ohe steuern auf den Arbeiter wälzen und den Kriegsinvaliden nichts geben, verschanzt hinter der Ausrede:Hätte man noch unseren Vorschlägen den Krieg noch ein Jahr oder zwei länger geführt, so besähen wir jetzt Geld die Fülle." Tie Arbeiter und Kriegsteilnehmer aber werden sich auf diese steuerliche Drückebergerei nicht einlassen. Sie werden verlangen, dah a» f jeden Fall die Kreise in erster Linie die Kosten tragen, die während des Krieges sich bereichern oder doch ihr Verniögen bewahren konnten. Vieinetwegen sollen auch von den Kriegsteilnehmern die Kreise stärker herange- zogen werden, die vor den andern für ihre Dienstleistung in der Landesverteidigung hohe Offiziergehälter bezogen haben, Gehälter, die selbst der Konservative Dr. Hahn gegeniiber der Löhnung der Soldaten abnorm hoch fand, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob sie niit diesem Einkomnien Wirtschaft' l i ch oder unwirtschaftlich verfahren sind. Aber der Mann, der drei Jahre lang für 55 Pfennig den Tag härtesten und sclMersten Dienst geleistet und dabei seine geringen Er- sparnisse zugesetzt hat, kann verlangen, mit Steuern und Lasten nach deni Kriege in weitestem Mahc verschont zu werden. Tic Ausredewir haben keine Kriegsentschädigung", wird nicht angenommen. Wenn den Arbeitern nach dem Kriege wirklich hohe Steuern auferlegt und den Kriegsinva- li.den keine ausreichenden Renten gezahlt werden, so werden diese sich ganz allein bei denen bedanken und mit denen ab- rechnen, dir diese Steuern beschliehen und die Renten drücken. Tie Kriegsteilnehmer konnten solchen Drohungen gegen- über, wie sie nicht nur in Handzetteln ausgesprochen wurden, allerdings sehr wohl die Ruhe bewahren, wenn sie nicht nur einen moralischen Anspruch auf den Dank des Vaterlandes, sondern i�irvollesmateriellesRechtimStaate hätten. Sie werden nach dem Kriege der Zahl nach winde- stens zwei T rittet der Wähler ausmachen. Bei demokratischen Zuständen könnten sie angesichts solcher Stärke auf jeden Dank verzichten in dem'selbstsicheren Gefühl, auseigenerKraftihrRecht durchsetzen zu können. Aber wie ist es bei uns? Nicht einmal ini Reichstag mit seiner schreiend ungerechten Wahlkreis- e i n t e i l u n g sind sie einer ausreichenden Vertretung sicher. Durch das preußische Treiklassenwahlrecht wer- den sie völlig an die Wand gedrückt. Aber selbst ein völlig gerechtes Wahlrecht würde die Kriegsteilnehmer nicht sicher- stellen. Wie oft hat nicht der Bundesrat wertvolle Reichstagsbeschlüsse in den Papierkorb versenkt. Man denke nur an den Kampf um die Besserstellung der Veteranen von 70171, wo die Regierung stets erklärte: es ist kein Geld da! Und das war vor dem Kriege! Wenn gewisse Blätter jetzt krampstmft schreiben:Die Fragen der Wahlreforin und des parlamentarischen Systems interessieren die Schützengrabenkämpser gar nicht", so ist das eine Spekulation auf die größte Kurzsichtigkeit. Wahl- reform und parlamentarisches System sind keine theoretischen Dinge ohne praktischen Wert, wie man den Kriegsteilnehmern einreden möchte, sondern dahinter steht die Frage: Wer trügt die Lasten dieses Weltkrieges? Keine Wahlreform, kein parlamentarisches System bedeutet:- Erdrückende Lasten für die Arbeiterschaft, niedrige Ren- ten für die Kriegsinvaliden,-Witwen und -waisen. Gleiches Wahlrecht und parlamentarisches System aber bedeutet: Abwälzung der Lasten auf die tragfähigen Schultern der Reichen, aus- reichende Versorgung der K r i e g s t e i l n e h- mer und ihrer Hinterbliebenen. Ter Feldgraue. der sich einreden läßt, daß ihn die Fragen der Wahlresorm und des parlamentarischen Systems nichts angehe, würde seine Jnteressenlosigkeit später bitter am eigenen Leibe büßen. Dank des Vaterlandes bedeutet daher letzten Ende? nichts anderes als: Gebt uns die vollen politischen Rechte, auf die wir Anspruch haben! Ihre Vor- enthaltung aber ist Undank, bitterer Undank, der durch feine Reden wieder gutzumachen ist. Gibt man dem Volk,

Vie panienta. Von Alwin Rudolph, im Felde. Sie war das einzig« weiblich« Wesen am ganzen Front- abschnitt; der Josef Hiinnielhcber hatte sie, als er von Posten kam, mir in den Unterstand gebracht. Er lag in seinem Loch am weitesten vor gegen die russische Front. Vor ihm dehnte sich die weite, spiegelglatte Eisfläche des Sees, und gleich dahinter hatten sich die Panjes eingegraben. Von hüben und drüben spähte man. und sobald sich so etwas� wie ein menschliches Wesen oder aucb nur ein Teil davon sehen ließ, pfiffen die Kugeln. Nur in dunkeln Nächten und mit einem Schneehemd angetan, konnte man sich vorwagen; denn das Eis bot keinerlei Deckung. Und doch erhob sich eines Morgens zum Erstaunen der Panje» mitten über den See hin ein Drahtverhau. In der nächstchi Nacht legten die Rußki Seile an und dachten, ihn so gemütlich herüberzu- ziehen. Aber das ging nicht. Hinter der Front war er auf langen Brettern errichtet worden. Als er so fertig war, wurde er aufs Eis geschoben und die Bretter mit Wasier begossen. Der Winter, der mühelos Brücken baut, tat dann das übrige. Gegen diesen Drahtverhau hatte der Wind Schnee gelegt. Das hinderte ein wenig die Sicht, und da galt es, wenn sich drüben etwas bemerkbar machte, sich wenigstens bis an diese Schneewehe heranzuschleichen. In einer Nacht, da der Josef Himmelheber auf dem vordersten Posten lag, wälzte sich etwas über diese Schneekette, das nur al» dunkler Punkt erschien und hin und her sprang. Ein Panje konnte «S nicht sein. Deshalb wartete der Josef ruhig ab und hielt scharf Ausschau. Ständig behielt er die Schneewehe mit dem Drahtverhau im Auge. Es machte sich nichts bemerkbar und schnellen Blick-S streifte er die Eisdecke ab, aber da war dieser dunkle, springende Punkt verschwunden. Als er noch alle Möglichkeiten erwog, was es gewesen sein könnte, fühlte er sich berührt. Ohne sonderlich zu erschrecken der Josef Himmelheber hatte andere Dinge erlebt, als hier hätten ge- schehen können, schaute er zurück und gewahrte einen struppigen Hund, der ihn beschnuppert hatte und nun zu ihm aufsah. Josef langte aus seiner Manteltasche ein Stück steinhart gefrorenes Brot hervor und reichte es ihm. Der Hund griff gierig danach und zer- biß es, daß es krachte und knirschte, al« zerbreche er Glas. Nicht lange, und die Ablösung kam. Josef Himmelheber ging zurück. Ohne daß er ihn lockte, folgte ihm der Hund, trat auch m,t ein, als er in dem Unterstand verschwand. Die Kameraden hatten sich eben von ihrem Lager erhoben. Und da gab es nun ein Begucken und Staunen. Aber alle waren sich darin einig:Ten behalten wir." Der Kaffeeholer kam schon mit dem schwarzen Getränk, und Hemer hatte noch anS Waschen, Auifsgen oder Betten bauen gedacht.

daS im Fekd'e und Daheim das Größte geleistet Hot, da? volle politische Recht, so ist darin jeder mögliche Tank eingeschlossen. Denn das Volk selber hat es dann in der Hand, jede Dankes- Verheißung in die Tat umzusetzen.

Stockholm . 5ranzösischeStimmenzurpaßverweigerung. Genf , 3. Juni. In derHumanite" spricht der frühere Minister Sem bat die Vermutung aus, daß die französische Regierung aus ihren Beschluß, keine Pässe für die Stockholmer Konserenz auszustellen, zurückkommen werde. Welcher Franzose, so ruft er aus, wird die Verantwortlichkeit dafür übernehmen, die Russen abblitzen zu lassen? Dieser Jemand würde Frankreich und England ihren besten Trumps aus der Hand nehmen. Ich kann nicht glauben, daß Ribc»t sich dazu hergeben würde: ich habe jedoch seine Worte gehört und ich kann meinen Ohren nicht trauen. Heute sagt erNein", wird er aber morgen, wenn er ein Telegramm von der russischen Regierung empfängt,»I a" sagen? Er wird genau so handeln, wie die Engländer, aber mit loeniger Wohlwollen; durch dies« widerwillige Haltung wird die Wirkung der Zurückweisung verloren gehen. Barr es schrctbt imEcho de Paris": Wir wünschen Ribot und seinen Mtarbeitern Glück, daß sie sich im Einklang mit der ösfent- lichen Meinung befinden. Wir haben bessere Arbeit zu tun, als den Blick ganz Frankreichs auf die Manöver der deutschen Agenten in Stockholm zu richten; wir haben die Autorität der Regieru7»g zu unterstützen und noch mehr unseren Kriegsgeist zu wahren und zu stärken. ES würde ein großer Fehler gewesen sein, wenn wir den slawischen Mystizismus in uns aufge- nommen hätten und unserer Regierung da» Recht, da« ihr allein gehört, in unserem Namen zur gegebenen Zeit über den Frieden zu sprechen, zu nehmen. Wir bleiben alle Franzosen, eng mit England und Amerika und mit allen unseren Bundesgenossen ver- bunden. Möge dies« Stockholmer Frag« bald auö unseren De- batten verschwinden! Petit Journal" meldet: Die linksstehenden Gruppen der Kammer, die gestern nachmittag zu einer Sitzung zusammengetreten waren, beschlossen, Ribot aufzufordern, nochmals die Kriegsziel« genau zu bezeichnen. Die Soziali st en ihrerseits beschlossen in ihrer gestrigen Sitzung die Regierung nochmals über die Kriegsziele zu interpellieren. Amerikanische Protestversammlungen. Haag, 3. Juni. Ein holländisches Bureau meldet aus Washington : Die amerikanischen Soziakisten hielten in den verschiedensten Teilen des Landes Protest Versammlungen ab, in denen sie das Recht forderten, sich an der Konferenz in Stockholm zu beteiligen. Donnerstagabend fand ein« Demonstration auf dem Ladison Square statt, an der 1b(XXI Per- sonen teilnahmen. Die Versammlung stellte die Forderung auf, daß Wilson die amerikanischen Kriegsziele genau bezeichnen und der Versammlung wiederholen solle, daß er«inen Frieden ohne Sieg wünsche. Hilquit hielt eine Ansprache an die Versamm- lung, in der er forderte, daß drei Abgeordnet« nach Stockholm gehen sollen. Die Rede wurde von Regierungssienographen notiert. die belgischen Sozialisten gegen Paßverweigerung. Der Bund belgischer Ardeiter in Niederland hielt Pfingsten in Rotterdam eine Hauptversammlung ab. Nach Erledigung der ge- schäftlichen Angelegenheiten beschäftigte man sich mit der inter - nationalen Politik, besonders mit der Stockholmer Konfe- renn. In einer hierzu angenommenen Resolution wird der Be- ginn der Friedensbemühungen seitens des Internationalen Sozia- listischen Bureau» begrüßt und die Hoffnung ausgesprochen, daß Stockholm die zerrissenen Bande wieder zusam- menknüpfen werde und das der Friede, nach dem alle Völker sich sehnen, bald zustande kommen möge. Der Friede werde vom Proletariat aller Länder verlangt, um dem Leiden der Menschheit ein Ende zu machen. Ferner auch weil die Arbeiterklasse Belgiens infolge Unterernährung und moralischer Depression dem Untergang Und keiner dachte jetzt an sich. Zuerst wurde eine der verwunder- ßichen Waschschüsseln mit Kaffee gefüllt und Brot eingebrockt. Ein jeder gab etwas. Und dann wurde in dem beschränkten Raum eine Ecke freigemacht. Das war nicht leicht. Denn waren alle»zu Hause", mußten sie sich zumeist auf ihre Lagerstatt begeben. Aber Platz wurde geschafft für die Panienta. Man hatte näm- lich nicht erst lange über einen Namen beratschlagt. Der Karle war es. der zuerst den GastPanienka" rief, und dabei blieb es. Zuerst gab es einen kurzen Streit. Der Josef wollte sie durchaus an seinem Bett haben, die anderen aber am Ofen. Aber der Josef bewies es haarklein und legte zuerst Hand an. Der Ofen bekam eine Wen- dung nach rechts. Der Tisch konnte vorS Fenster, und wenn man noch einen Sitz baute, konnte jetzt sogar noch ein Dritter daran Platz finden. Die Stiefel nahm der Joses mit ins Bett und der Stieper über ihm im zweiten Stock ebenfalls. So fand die Panienka am Fußende von Josefs Bette ihren Ruhe, und Futterplatz. Die Panienka war nun das Sorgenkind der Abteilung, doch zumeist de» Josef. Erhob man sich vom Lager, setzte sich zum Essen oder kam aus der Stellung zurück, zuerst wurde nach der Panienka geschaut. Und bekam sie von allen in gleicher Weise, vom Josef bekam sie noch einen besonderen Bissen. Der Karl verstand sich aus die Kunst des Kartenlegens. Oft hat er die Kameraden damit unterhalten, bis es ihnen über gewesen und in Vergessenheit ge- kommen war. Jetzt gab die Panienka.wieder Anregung. Ob sie schon Läuse hatte, ob sie auch so gern Dörrgemüse und Klippfisch esse, ob es ihr ebenfalls im Unterstand sauwohl sei, ob sie meine, daß der Ofen noch lang« so rauche, ob sie zwischen dem Rauch des Ofens und dem der Liebesgabenzigarren einen Unterschied finde. Dann wurde sie zum Bellen gereizt und abgezählt, ob etwa in ein, zwei, drei, vier usw. Monaten der Friede ausbreche. In den ruhigen Zeiten hockte der Josef mit seiner Panienka auf der Bettstatt. Ihr Kopf ruhte auf seinen Knieen, seine harte Hand strich über sie, und sie schauten sich unentwegt in die Augen. Da wurden die beiden unzertrennlich. Die Panienka folgte, wohin es aucb ging; es bedurfte keiner Aufforderung. In Stellung oder auf Posten kauerte sie still zu Füßen ihres Herrn und rührte sich nicht, außer es kam die Ablösung oder die Ronde. Die Kälte ließ nach, und es muhte erkundet werden, ob der Rußki drüben etwas unternehme. Auf die erste Nachfrage meldete sich Josef Himmelheber sofort, und gefolgt von der Panienka machte er sich nach Einbruch der Dunkelheit aus den Weg. Aus dem vor- bersten Loch krochen sie hervor und über da» Eis hin. Wie sicb der Josef duckte, so auch die Panienka, und wie er aufhorchte, lauschte und spähte auch sie. Vi« an vie Schneeweh« am Drahtverhau kamen sie, obne daß sich etwas meldete. Kein Schuß viel, kein Anzeichen war ersichtlicb, daß die Panjes drüben etwa» merkten. Nun galt es. vorsichtig über den Schneehügcl und durch das Drahtverhau zu kommen. Lang ausgestreckt am Boden krocb der Josef vor wie ein Regenwurm, ge- folgt von der in gleicher Weise schleichenden Panienka. Schon glaubte Josef das erste Hindernis ungesehen überwunden zu haben, da krachte ein Schuß und bald mehrere. Die Kugeln pfiffen

enkgegenfehe. ES wird dedauerf, daß weder die Ardeiter'pariei noch die Gewerkickaften Belgiens Gelegenheit haben, zwecks Stellung- nähme zur Stockholmer Konserenz und Delegiertenwahl zusammen- zukommen. Die Resolution schließt: Ter Kongreß prdtcsticrt gegen die Regierungen, die durch das Verweigern von Pässen die wirklichen Mandatare der sozio- listischen Organisationen verhindern, nach Stockholm zu kommen. Denn nur solche Delegierte können als Vertreter der Arbeiter- schalt anerkannt werden, die ordnungsgemäß al« solche bestimmt worden sind." In Anbetracht der Tatsache, daß mindestens 45 Prozent der Mitglieder der belgischen Partei außerhalb des besetzten Gebietes sich befinden, hielt die Versammlung sich für berechtigt, einen Tele- gierten nach Stockholm zu entsenden. Als solcher wurde der Sckrc- tär I a m a r gewählt. Beschlossen wurde, dem Vorstand aufzu- geben, den in England und Frankreich weilenden Genossen zu raten, ein gleiches zu tun. Beim PunktInnere Politik Belgiens " wurde nach erschöpfender Debatte einstimmig eine Resolution angenommen, in der von der belgischen Regierung verlangt wird, daß.sie noch während des Krieges eine Erklärung abgeben solle zugunsten des allgemeinen und gleichen Wahlrechts. Nach Erledigung einer Reihe anderer Tinge wurde die Ver- sammlung, die fast ausschlicßlicb von internierten Soldaten bcickickt !var, mit einem Dankivort an die holländische Obrigkeit, die ihnen den Besuch der Versammlung ermöglichte, geschlossen.

die russische Konsiituante. Einberufung erst im Herbst. Der Termin für die Einberufung der russischen konsti- tuierenden Versammlung wird nach der neuesten Meldung nicht mehr in den Tommer fallen. Trotz der nach Einsetzung der neuen vorläufigen Regierung beschleunigend in Angriff genommenen Vorarbeiten wird die Einberufung erst im Spät- jähr geschehen. Kriegsminister Kercnski hat, wie die Peters- burger Telegraph»n-Agentur meldet, in einer Rede tn Kiew erklärt: Die Konstituierende Versammlung wird nickt vor dem Monat November einberufen werden können; denn es ist unmöglich, die Bevölkerung für die Wahlen von den Feldarbeiten zu reißen. Eine endgültige amtliche Mitteilung ist danüt noch nicht ergangen: aber man wird Kerenskis Aeußerung als Vorbe- reitung darauf ansehen dürfen. Englische Stimmen über üie Kriegsziele. Amsterdam , 3. Juni.Manchester Guardian" schreibt: Aus Deutschland und Oesterreich kommen Andeutungen von einem Umschwung. Der deutsche Reichskanzler hat einen Artikel in der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" veröffentlicht, der jeden Wunsch nach Gebiets- oder Machtausbreitung zu- r ü ck w e i st. Wenn dies wirklich die offizielle Meinung wiedergibt, so ist e» ein wichtiger Schritt vorwärts, obschon es in der Auslassung weiter heißt, daß Deutschland noch immer Bürg- s ch a f t e n fiir seine Verteidigung in Zukunft verlange. Eine wich- tige Frag« ist. was unter diesen Bürgschaften verstanden werden muß. Wenn sie strategische Punkte betreffen, würde Deutsch - land gut tun, sich klarzumachen, daß die Alliierten auf keinen Fall strategische Punkte abtreten werden, noch irgendwelches anderes Ge- biet. Verlangt Deutschland Bürgschaften der Neutralität, die es vor dem Kriege von England verlangte, dann möge Deutschland wissen, daß die Alliierten sich zu gemeinschaftlichem Schutz verbündet haben und daß sie vereint bleiben wollen, obschon das keine Feindseligkeit gegen Deutschland einschließt, wenn Deutschland sich da- mit begnügt, zu leben und leben zu lassen. Wenn eS Deutschland ernst ist, muß eS deutlich und vorbehaltlos erklären. daß eS von jeder Einverleibung absehen will und bereit ist, die schwe- benden Nationalitätenfragen zu besprechen. DaS Blatt behandelt weiter die österreichische Thronrede, die nach seiner Ansicht wichtige Erklärungen enthält und fährt fort: Positiv ist die Anerkennung Böhmens ; es scheint, daß Oesterreich selbst die Befreiung der Tschechen vollziehen will. Negativ ist der Ausschluß G a l i z i c n s von der Ausbreitung der Verfassung. Dieser Ausschluß wirft die ganze polnische Frage auf, die auch die Schwic- und pitschten vor und neben ihm ein. Er mußte schnellstens zurück. Hinter dem Schnee kroch er weiter, um an anderer Stelle seinen Versuch zu erneuern. Die Panienka blieb von Zeit zu Zeit zurück. Josef schaute sich um und sah, wie sie an ihrer rechten Hinterpfote leckte. Er lockte sie heran, sah nach und gewahrte, daß das Fell an besagter Stelle feucht und klebrig war. Ter Josef holte sein Ver- bandpäcklein und legte die Binde um die Wunde. Die Panienka liebkoste ihm die Hand. Weiter ging eS, immer auf dem blanken Ei» hin, bis die Schneewehe aufhörte und eine Deckung nicht mehr vorhanden war. Wie vorher kroch der Josef hier vor, kam unbehindert durch den Drahtverhau und weiter, bis er Einblick in die feindliche Stellung gewann, wo er die Panjes in Vorbereitung für einen Angriff fand. Sofort ging er zurück, um Meldung zu machen. Aber bei dieser eiligen Rückkehr mußten die Panjes etwas bemerkt haben. Sie schössen wild hinaus und suchten mit ihren Schützen da» ganze Ge- lande ab. Bis an da» Drahthindernis kam der Josef Himmelheber. da hat eS ihn getroffen, daß er nicht weiter konnte. So sehr er sich auch mühte, um seine Meldung anbringen zu können, es ging nicht. Die Panienka wollte ihn fortziehen. Er beruhigte sie. Schnell riß er aus einem Taschenbuch ein Blatt heraus und schrieb darauf, so gut es eben gehen wollte:Die Feinde sind fertig zum Angriff. Bin schtver verwundet." Doch was weiter? Den Zettel steckte er seiner Panienka zwischen die Zähne und zeigte ihr den Weg. Der Hund stob davon. Josef verband sich, so gut er konnte. Dann wartete er und horchte gespannt in die Ferne. Lange ver- geben», doch endlich gewahrte er. daß dem feindlichen Angriff an anderer Stelle zuvorgekommen wurde. Taraus schwanden ihm die Sinne. Aber nicht lange, und geführt von der Panienka waren die Sanitäter bei ihm, die ihn aus die Tragbahre legten und forttrugen. Als die Kameraden mit Gefangenen und eroberten Maschinen- gewehren zurückkehrten, lag der Josef Himmelheber wohl versorgt und behütet im Feldlazarett, wohin ihm aucb die verwundete Panienka gefolgt war und sie ihre sachgemäße Pflege fand.(z)

Streng rituell. DieAlldeutschen Blätter" veröffentlichen folgende Anzeige: Deutschnationale Männer blondgermanischer Rasse und aristokratischer Gesinnung, welche sich ernstlich einer straffen germanisch-ritucllen Loge einordnen wollen, mögen vertrauensvoll unter obiger Aufschrift Bluts - bekennt ni» und Bild dieser Zeitschriftgeschäftsstellc einscn- den. Fester denn je müssen sich alle noch blutsedlen Deutschen zusammenschließen, dringender als sc ergeht der Sammelruf I Neugierige und materialistisch Gesinnte mögen fernbleiben. Die Lettern derobigen Aufschrift" ähneln stark den hebräischen. Jedoch der Schein trügt. Es sind altdeutsche Runen.