rigkeit der Reformierung der Monarchie auf der Grundlage gleicher Rechte für die Rassen vergrößert. Die Alliierten hatten seinerzeit in ihren Wilson vorgelegten Friedensbedingungen die Befreiung der unterdrückten Völker in der Monarchie verlangt. Der Ausdruck„ Befreiung" ist jedoch doppelsinnig. Die Bedingung würde in der Haupt
sache erfüllt sein, wenn Oesterreich den Dualismus durch einen Trialismus ersehen würde. Zwar würde dies nicht alle Streit punkte lösen, denn Italien versteht unter Befreiung beispielsweise die Vereinigung der Irredenta mit Italien und Rumänien die Vereinigung mit den Rumänen in Ungarn . Aber das Gebiet, was Italien verlangt, ist ziemlich klein, und wenn Desterreich bereit ist, dieselben Konzessionen zu machen wie vor zwei Jahren und wenn Italien seine Ansprüche auf die dalmatinische Küste mäßigt, soweit sie nicht mit der Formel der Befreiung zu vereinigen sind, dann würde die einzige große Schwierigkeit die Zukunft Triests bleiben, und es würde nicht unmöglich sein, diese italienische Stadt Italien anzugliedern mit der Aufrechterhaltung der Rechte Oester reichs auf einen freien Handelsausweg nach dem Adriatischen Meere. Wir nehmen, sagt das Blatt weiler, als selbstverständlich an, daß Oesterreich Rumänien und Serbien räumen will und diese Länder in vollem Besiz ihres Gebiets und ihrer Unabhängigkeit wiederherstellen wird. Dazu kommt, daß Serbien menigstens ebensoviel Recht auf einen Zugang nach dem Adriatischen Meere hat als Desterreich.
austausch.
Freilaffung eines zum Tode Verurteilten. Wien , 3. Juni. ( Meldung des Wiener K. K. Telegr.- Norrefp.Bureaus.) Wie bekannt, sind die Bemühungen der L. f. Regierung schon seit langem darauf gerichtet, den von der russischen Armee anläßlich der Besetzung Lembergs verschleppten Metropoliten Grajan Andreas Szeptydi aus der russischen Gefangenschaft zu besteien. Erst die Einstweilige Regierung erklärte sich bereit, den Metropoliten frei zu lassen, gab jedoch der Erwartung Ausdrud, die f. t. Regierung werde ben in Defterreich befindlichen russischen Erzpriester Nikolaus Ryschlow und den Diakon Solowiem freigeben. Solowiem wurde daraufhin die Ausreise bewilligt. Inzwischen wurde Ryschkow wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Durch einen Kaiserlichen Gnadenakt wurde das Strafverfahren gegen ihn jedoch aufgehoben. Ryschkow wird daher, sobald Szeptycki neutralen Boden betritt, aus der Monarchie entlassen werden.
Baernreither Gesundheitsminister.
Durch Handschreiben an den Ministerpräsidenten Grafen ClamMartinik hat der österreichische Kaiser angeordnet, daß in Defter reich eine Zentralstelle für Gesundheitswesen geschaffen wird. Mit den Vorbereitungsarbeiten wurde der Minister Baernreither betraut. Das neue Amt soll auch das Kriegsheimstättentvesen umfassen.
Die Streikbewegung in Frankreich .
Bern , 2. Juni. Phoner Blätter melden aus Paris : Seit gestern bormittag ist eine Entspannung in der Streiflage eingetreten. Mehrere Körperschaften haben ihre Forderungen durchseßen fönnen. In Issy- les- Moulinaug und Boulogne fur Seine wurde die Arbeit in einigen Fabriken wieder aufgenommen. Auch in hon haben die Bankangestellten nach Bewilligung der Forderungen die Arbeit wieder aufgenommen. Dagegn ist im Rouen in einigen Fabriten und Konfektionsgeschäften ein. Streit ausge brochen.
Dänische Warnschüsse für einen Zeppelin.
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erschien gestern nachmittag über der Rögebucht. Er fam bem
Lande nahe und befand sich nach Ansicht verschiedener Augenzeugen. innerhalb der Hoheitsgrenze. Die in Kögehafen wachthabende Abfeilung feuerte Warnungsschüsse ab, worauf der Zeppelin sofort seewärts ging.
" Politiken" bemerkt hierzu: Wie wir erfahren, ist es richtig, daß der Wachtposten feuerte, da er annahm, daß der Zeppelin die einwandsfrei festgestellt worden, ob das Luftschiff däni dänische Hoheitsgrenze überschritten habe, dagegen ist noch nicht sches Gebiet überflogen hat.
Zeppeline an der schwedischen Küste? Stockholm , 2. Juni. Bei Ystad erschienen heute mittag zwei Zeppeline. Der erste tam um 12 Uhr und fehrte bald in füdöft Ticher Richtung um, nachdem das Torpedoboot Bollug ihm entgegen gefahren war. Der zweite langte eine Stunde später von Often heran und überflog die Territorialgrenze faum zwei Seemeilen Das Torpedo boot Bollug schoß zahlreiche scharfe Kanonen und Gewehrschüsse gegen das Luftfchiff ab, das nach einer Weile außerhalb der Territorialgrenze ging. Das Ereignis wurde von einer großen Menschenmenge beobachtet.
Wolffs Bureau bemerkt dazu: Wie wir erfahren, liegt eine Meldung von deutscher Seite an zuständiger Stelle noch nicht vor. Die Nachricht an sich flingt unglaubwürdig, ba das Ueberfliegen der neutralen Hoheitsgewässer völkerrechtlich durchaus zulässig ist, und nicht anzunehmen ist, daß das die Schweden gewaltsam verhindern.
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Politische Uebersicht.
Zeitungsverbote.
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Konservative und Revolution.
Die Kreuzztg." veröffentlichte am Sonnabend eire 3uschrift des fonservativen Abg. Grafen v. d. Gröben, die folgendes ausführt?
Groß- Berlin
Thalia- Theater: ,, Sonnwendzauber". Der Titel dieser von ihrem tegtlichen wie musikalischen Ur.
Belt am Monta g" und die Staatsbürger- Zeitung" beber Rudolf Kaiser irrtümlich„ Singspiel" genannten Gesangssind, wie der Berl. Zof.- Anz." mitteilt, vom Oberkommando posse flingt anheimeind sommerlich: sind doch gewisse mit dem bis auf weiteres verboten worden. Bemerkens- Sonnmendfest( 24. Juni) unlöslich verknüpfte Volksbräuche und wert bei diesem Verbot ist," so fügt das genannte Blatt hinzu, Baubermächte in die Handlung verwoben. Auch mit der humoristisch„ daß von ihm zwei Blätter ganz verschiedener Richtung parodistischen Umkehrung des Hauptmotivs aus Meyer- försters allgleichzeitig betroffen worden sind." bekanntem Schauspiel„ Alt- Heidelberg" fönnte man sich befreunden. Diesmal„ kriegt" nämlich der Fürst( Heinz Sarno) seine geliebte, bloß vorübergehend und aus Spaß Kellnerin gewordene Grafentochter( Jenny Normann). Ebensowenig hätte man gegen die Wiederverwertung altbewährter Voltstypen vom Schlage des Torffattotums" bulgo Polizeidieners Huber, der übrigens in Theo Siegmund einen wurzelständigen höchst ergößlichen Vertreter gefunden hat einzuwenden, und nähme auch den Baron Zitterich( ausgezeichnet zerbrechlich von Berthold Büche_dargestellt) und die dicke Baronin Silvia( Maria Grimm- Einödshöfer), als dito bekannte Standespersonen" in Kauf. Nur müßte das Libretto mit allem verfifizierten Drum und Dran we niger dilettantisch und die Musik weniger bänkelsängerhaft- kunstlos fein. So aber, wie das Ding ist, hinterläßt es einen ziemlich un behauenen" Eindruck. Tessenungeachtet wird Sonnwendzauber" sein Sommer- Publikum finden und reichlichen Kassenerfolg haben. mit der Zeit dürfte auch die den Zuschauern allzudicht auf die das Wadeln verlernen. Nase gesetzte Alpenlandschaft
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Es ist erfreulich, daß Frhr. v. Gelbsattel die Verantwortung für sein Schreiben ganz auf sich nimmt, den AlIdeutschen Verband somit feinerlei Verantwortung trifft. Das darf angesichts der hohen Stellung des Schreibers einen fonservativen Mann aber nicht hindern, auch zu diesem nur von der persönlichen Verantwortung des Frhrn. v. Gelbsattel getragenen Schreiben Stellung zu nehmen, einerlei, welcher politischen Richtung Frhr. v. Gelbjattel bielleicht angehört. Frhr. b. Gelbsaitel mußte damit rechnen, daß sein Schreiben früher oder später veröffentlicht werden würde; denn er hat es allen Bundesregierungen zugesandt, es fonnte somit gar nicht geheim bleiben. In einem solchen Schreiben bei Ueberreichung von politischen Forderungen mögen sie auch Listen für Stadtverordnetenwahlen. Offiziös wird gemeldet: noch jo berechtigt sein auch nur das Wort Revolution zu Es naht für die Stadtgemeinden der Zeitpunkt der Entschließungen brauchen, ist alles andere, nur nicht fonservativ. über die Berichtigung und Auslegung der Listen für die Es verschlägt nichts, daß Frhr. v. Gelbsattel betont, er habe das Stadtverordnetenwahlen. Eine Verpflichtung, diese BeWort nur als Warnung, nicht als Drohung gebraucht, in seiner richtigung und Auslegung vorzunehmen, besteht während des Krieges Wirkung auf die Oeffentlichkeit fann es die Treue gegen nicht. Vielmehr gilt auch noch während des Jahres 1917 die VerKönig und Vaterland nicht fördern. Diese Treue ordnung vom 7. Juli 1915 wegen Sicherstellung des kom gerade in Zeiten von Differenzen mit der Reichsleitung zu munalen Wahlrechts der Kriegsteilnehmer, wostüßen und zu fördern, ist eine schwere, aber große Aufgabe fon- nach die Gemeinden beschließen können, daß von einer Aufstellung, servativer Politik. Man wird dem Frhrn. v. Gelbsattel zubilligen allgemeiner und Einzelberichtigung sowie Auslegung der Liste der müssen, daß er diese Wirkung seines Schreibens nicht erkannt, stimmfähigen Bürger abgesehen und bei Wahlen die leste endsogar das Gegenteil davon beabsichtigt hat. Das darf konser gültige Liste zugrunde gelegt wird. Dieser Beschluß wird den Gevative Männer aber nicht abhalten, gründlich von diesem meinden dadurch erleichtert werden, daß seit November 1916 auch Wort abzurüden und laut zu erklären, daß, wo auch immer noch die weitere Befugnis für die Gemeinden gefeßlich gesichert ist, in einer Rundgebung das Wort Revolution fällt, jeder ton die regelmäßigen Ergänzungswahlen zu den Gemeindevertretungen servative Mann bom Leder zieht, um den Funken während des Krieges um je ein Jahr mit der Wirkung zu im Werden zu ersticken. verschieben, daß die Vertreter, für die eine Ergänzungswahl nötig gewesen wäre, je ein Jahr mehr und die an ihre Stelle tretenden je ein Jahr weniger in Tätigkeit bleiben.
Graf v. d. Gröben hat wohl übersehen, daß der Andeutsche Verband dem General für seinen Brief noch seinen ganz besonderen Dank ausgesprochen hat.
Wie aber die Konservativen sonst die Treue gegen König und Vaterland" fördern, zeigt ein Artifel des Herrenhaus mitgliedes v. Herzberg- Rotin in der Pommerschen Tagespost", abgedruckt in der Kreuzztg." vom Sonntag. Der Mann zieht folgendermaßen vom Leder:
Wenn der Herr Reichskanzler sich nicht noch eine Minute bor Zwölf zum deutschen Staatsmann entwickelt, dann hat das deutsche Volk sein bestes Blut nur für die Ziele der goldenen ( jüdischen) und roten Internationale vergoffen und alle mit größter Geduld getragenen Beschwerden und Entsagungen für internationale Pläne und Zukunftshoffnungen erlitten.
Herr Kanzler! Noch ist es Zeit, ein deutsches Wort zu sprechen. Geschieht das nicht von Ihnen, dann muß das Bolt über den Reichstag , dessen Zusammenseßung sicher nicht mehr der im Volte herrschenden Stimmung entspricht, und über Sie hinweg einmütig aussprechen, daß es nicht gewillt ist, sich um der Siegespreis für diese großen Opfer bringen zu lassen, sondern daß es nach einer Staatsleitung verlangt, die die Zeichen der Zeit versteht und rüdsichtslos danach handelt.
Das ist wiederum ganz die Sprache des Revolutions. generals. Die Frage, wie die fonfervative Bartei grundfäß lich zur Revolution steht, wird immer unklarer. Wäre es nicht am besten, sie auf dem nächsten konservativen Parteitage zu entscheiden?
Ernährungskonferenzen.
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Eine Ehrung Ernst Reichels. Die Münchner Technische Hochfchule hat den Professor Ernst Reichel- Berlin in Anerkennung seiner hohen Verdienste um die wissenschaftliche und technische Entwid. Tung der Wasserkraftmaschinen und um die Erschließung der Wasserkräfte die Doktorwürde ehrenhalber
verliehen.
Kaffeeerfaßkarten. Mit dem heutigen Montag beginnt gleichmäßig in allen zur Kaffeeersaßkartengemeinschaft gehörenden Kommunen die Frist für die Abgabe des neuen Bestellabschnitts der affecerfaßtarte und läuft bis zum 12. Juni. Der neue Bestellabschnitt fann nach Belieben in irgendeinem der Geschäfte abgegeben werden, die durch besondere Plakate der Verteilungsstelle der Deutschen KaffeeerjabIndustrie E. V., Berlin W. 35, Lüpowstr. 102/104, fenntlich gemacht sind.
Die von den Kleinhändlern gesammelten Bestellabschnitte sind, wie bei der ersten Verteilung von diesem dem Großhändler, von letterem darauf dem Fabrikanten einzusenden. Auf dem umge Behrten Wege bollzieht sich alsdann nach Maßgabe der abgelieferten Abschnitte die Zuteilung der Ware jeitens der Fabrikanten über die Großhändler an die einzelnen Kleinhandelsgeschäfte. Der Be ginn für den Verkauf der Ware, der erst nach vollständiger Abwickelung dieses Verfahrens stattfinden tann, ist auf den 26. Juni feitgefest worden. Bis zu diesem Zeitpunkt muß also die eritmalig verteilte Menge unter allen Umständen reichen und es wird nunmehr gelten, mit den überall sicherlich schon erheblich zusammengeschrumpften Restbeständen bis dahin notgedrungen Diesen Montag tritt der Beirat des Ariegs- doppelt haushälterisch umzugehen. wucheramtes zu einer Sigung zusammen. Auf der Ta Wie sich aus der amtlichen Bekanntmachung des Magistrats gesordnung stehen u. a.: Allgemeiner Ueberblick über die Berlin , welche heute an den Anschlagsäulen veröffentlicht ist, erTätigkeit des Kriegswucheramts; Preisbildung auf dem Le- gibt, kommt für die neue Verteilung der Abschnitt brei der allgemeinen Beschlagnahme in den Kriegsverordnungen und feitens einzelner Geschäfte durch vorzeitige Abforderung von Abbensmittelmarkt während des Krieges; Wesen und Zweck der Staffeeerjaplarte in Betracht. Die ursprüngliche Absicht, diesmal auf eine andere Abschnittnummer zurüdzugreifen, um einam der Beschlagnahme im Strafverfahren. Die Situng ist nicht schnitten der Nummer 3 betriebenen Kundenfang hierdurch zu be öffentlich. gegnen, ist aus praktischen Erwägungen heraus wieder aufgegeben Voraussichtlich am Dienstag wird sich eine Konferenz worden. Dafür ist für die Zukunft die verfrühte eigenmächtige sämtlicher preußischer Regierungs- und Oberprä. Abnahme von Bestellabschnitten unter Strafe gestellt und außer iiden ten in Berlin mit dem Bewirtschaftungsplan für das dem bei Zuwiderhandlungen der Ausschluß von der weiteren BeJahr 1917/18 befassen. Als Grundlage werden dieser Tagung lieferung mit Kaffeeerfaß angedroht. Für die Abgabe des neuen Bestellabschnitts gilt innerhalb des die neuen Bundesratsverordnungen über Brot, Getreide und ganzen Geltungsgebiets der Kaffeeerfaßtarie unbedingte FreiFuttergetreide dienen. Die Verhandlungen werden ebenfalls zügigkeit, so daß beispielsweise ein Berliner in Charlottenburg und nichtöffentlich sein. ein Charlottenburger auch in Berlin Kaffeeerjah beziehen kann.
Letzte Nachrichten.
Graf Heinz von Kolsche, Schloßherr auf Karstein. Bei einer Frau in der Lantwißer Straße mietet sich ein junger Mann ein, der sich Fliegerleutnant Sturm nannte und erzählte, daß er aus Zwischenfall in Norwegischen Gewässern. dem Felde nach Berlin zu einem Ausbildungslehrgang befohlen sei. Chriftiania, 3. Juni. Meldung des Norwegischen Telegramm. Er tat sehr abgespannt und müde und bat die Wirtin, ihm einige büros. Das Vizekonsulat in Lerwid drahtete an das Ministerium notwendige Gänge abzunehmen, vor allem im Zimmer 42 des des Aeußern: Der Schoner Kodan von Stien ist am 29. Mai von Rathauses seine Lebensmittelfarten abzuholen. Auf dem Wege einem deutschen U- Boot in Brand gesetzt worden. Die Mannschaft dem sie sich anvertraute, ging gleich mit ihr nach der Wohnung dorthin stiegen der Frau doch Bedenken auf. Ein Schuhmann, Der Zustand der russischen Fronten. ist in Berwid gelandet. Der deutsche Dampfer Gamma, zurüd. Hier traf man den Fliegeroberleutnant" bei voller Petersburg, 2. Juni .( Petersburger Telegraphen- Agentur.) von Emden nach Lerwid bestimmt, wurde Sonnabendmorgen 9 Uhr Arbeit". Er war gar nicht mehr müde, hatte gerade den Schreib. Seriegsminister Kerensfi richtete an den Ministerpräsidenten von drei von Norden kommenden englischen Torpedobooten vor tisch erbrochen und alle Wertsachen daraus zusammengepact. Der Fürsten Awow folgendes Telegramm: Jch teile der Vorläufigen Saar auf Jeederen angetroffen. Der Dampfer feste sofort Kurs Beamte brachte den netten Mieter zur Wache, und die KriminalRegierung mit, daß ich nach Kenntnisnahme der Lage an der landmärts, von den Kriegsschiffen verfolgt. Als das Schiff polizei sah in ihm einen Bekannten wieber, einen 18 Jahre alten Südwestfront au tatsächlichen Schlüssen gelangt mitten in den Strom bei Koasshein gekommen war, feuerten die Buchbinder Hans Naumann , der eben erst eine Strafe wegen bin, über die ich nach meiner Rückkehr berichten werde. Die age anderer das Vorderschiff traf. Die Schüsse wurden in einem Ab.ren Ermittelungen ergaben, daß der junge Mann die wiederEngländer vier Torpedos ab, wovon einer das Achterschiff, ein Taschendiebstahls in einem Warenhause verbüßt hatte. Die weite in Sebastopol ist sehr günstig. Auch ist der dort entstangewonnene Freiheit sofort zu Heiratsschwindel und anderen Bes dene Zwischenfall glüdlich beigelegt worden." Kerensti wird am ftand von zwei Kabellängen abgegeben, der Dampfer voII. trügereien benugt hatte. 3. Juni in Petersburg eintreffen. ständig vernichtet; die Besazung von achtzehn Mann ist Eine arge Enttäuschung erlebte mit ihm ein junges Mädchen, wohlbehalten gelandet. Die Engländer verschwanden, als das nor das seine Bekanntschaft auf eigene Art machte. Bei einem Spaziergang, den es mit einer Freundin auf dem Tempelhofer Felde wegische Torpedoboot Garm eintraf. Bemerkung von W. T. B. Die Torpedierung durch die eng- machte, sang das Mädchen vor sich hin den Gassenhauer:" Die junger Mann ein, der plötzlich vor den Freundinnen auftauchte. mit einer artigen Verbeugung stellte er sich als Graf Heinz von Kolsche, Schloßherr auf Karstein bei Leipzig- Gohlis vor, und unterhielt die Spaziergängerinnen auf das Beste. Man sah sich später wieder, und der junge Graf machte dem Mädchen einen Heirats= antrag, der gern angenommen wurde. Er versprach ihr auch eine Billa im Grunewald und ein Reitpferd. Um die fünftige Schloßherrin für alle Zeiten und alle Zufälle gleich sicherzustellen, machte verteidigung im Reichstage die Bewilligung von 99 Millionen er bald ein Testament und setzte sie zu seiner Universalerbin ein. beantragt. Die Mehrheit des Budgetausschusses, bestehend aus den Das Hauptteftament, so hieß es in dem Schriftstück, liege im Liberalen und Sozialisten, wird dagegen jetzt im Reichstage bean Schreibtisch im rechten Schubfach, einem Geheimfach. In einer tragen, nur 8% millionen zu bewilligen, während die Kon- oberflächlichen Vermögensaufstellung im Notizbuch befand sich auch servativen 25 Millionen vorschlagen werden. Die Mehrheit der nette Posten eines Reichsbankguthabens von 7 Millionen 800 000 begründet ihren Antrag damit, daß der kommende Frieden Mark. Troßdem kam der Herr Graf hin und wieder in Versicher allgemeine Ginschränkungen der Rüstun hatte und wollte jest an seine Entlarvung erst gar nicht glauben. un- legenheit. Die glückliche Braut half gern mit allem aus, was fie gen im Gefolge haben würde, daher sei es unnötig, für Militär- Auch das erschien ihr kaum möglich, daß der feine Herr nachts ausgaben so bedeutende Mittel zur Verfügung zu stellen. auf ihre Kosten mit anderen den Bebemann gespielt hat.
Es fällt auf, daß Kerensti nur die Lage in Sebastopol lobt. In Kiew jagte er in einer Ansprache: Während meiner Reise an
Vorweggenommene Abrüstung.
der Front habe ich feststellen können, daß die Verbrüderunglischen Torpedoboote dürfte demnach sehr wahrscheinlich inner- Männer sind alle Verbrecher".„ Aber doch nicht alle", fiel ein feinen so allgemeinen Umfang angenommen hat, wie dies behauptet wurde. Er sagte also auch nicht, daß der Umfang halb der norwegischen Hoheitsgrenze geschehen sein ein geringer sei. Ueber Stockholm wird zu dem Thema der und eine Verlegung der norwegischen Neutralität darstellen. Lage an der Front neuerdings berichtet: Auf dem Petersburger Kongreß der Abgeordneten von der Front sprach nach einem Telegramm aus Haparanda der Beirat des Ministers Kopenhagen , 3. Juni." Nationaltidende" meldet aus Stockholm : des Auswärtigen Oberstleutnant Jakubovitsj über die Deser. Das Ministerium Hammerstjöld hatte seinerzeit für die Landes. tionen von der Front. Er erklärte, die Zahl der Fahnenflüchtigen umfasse jetzt Millionen. Die Regierung müsse daher von ben Soldaten selbst und den Bauern daheim im Kampfe gegen diese gefährliche Erscheinung unterstützt werden. Auch die Trunk sucht im Heere nehme immer schrecklichere Formen an.