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Nr. 172 34. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Dienstag, 26. Juni 1917

Außerordentliche Generalversammlung menge sich um einen Wagen drängen sah. Mit Hilfe einiger durch in die Wege zu leiten, daß Obst auf die Lebensmittelkarten

des Textilarbeiterverbandes.

Augsburg  , den 24. Juni.

Nachdem der Sonnabendabend bereits die Delegierten zu einem Rommers vereinigt hatte, der zugleich als Jubiläumsfeier( 25jähri­ges Bestehen des Verbandes) diente, begannen die Verhandlun­gen am Montag früh im Apollotheater. Anwesend find 88 Dele­gierte, darunter. 16 weibliche, die Vorstands-, Redaktions- und Ausschußvertreter sowie die Gauleiter.

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ich, als ich nahe dem Eingange des Marktes eine Menschen- festzustellen und die Verteilung auf den Kopf der Bevölkerung da Halsverrenkungen konnte ich feststellen, daß eine Händlerin in bestimmter Menge bezogen werden soll. Die von der Reichsstelle Kirschen verkaufte, 80 Pf. das Pfund. Aber nach einem Blick für Obst und Gemüſe empfohlene Maßnahme, den Verkauf durch auf die Ware schiens mir, als ob es sich um den Verkauf be- beschränken, lasse sich für ein so großes Gebiet wie es Groß- Berlin die Kleinhändler auf etwa zwei Pfund an den einzelnen Stäufer zu reits eingemachter Früchte handelte, denn es hatte sich auf darstelle, nicht durchführen, da insbesondere die Kontrolle fehlen der Wachstuchdecke des Handwagens eine niedliche kleine würde. Man war vielmehr der Ansicht, daß die Verteilung auf Bfüße dunkelroter Sauce Pardon Tunke gebildet. Grund der Lebensmittelfarten sich viel zweckmäßiger regeln werde. Brr! das war auch nichts! Und dabei hatte ich erst soeben im Es steht zu erwarten, daß bereits in nächster Zeit endgültige Be­Vorwärts" gelesen, daß der Kleinhandelspreis für süße schlüsse gefaßt werden. Kollege übsch Zentralvorsitzenderbegrüßte zunächst betragen dürfe. Also sah die ehrbare Händlerin ihre von der feiten der Stadt Berlin   bin ich leider gezwungen, in weiche Kirschen 59 Pf. und für süße harte Kirschen 82 Pf. Infolge ganz erheblicher Steigerung der Hypothenzinsen von die Anwesenden und betonte, daß die diesmalige Generalber- Sonne halb gargefochten Kirschen offenbar für harte Ware meinem Hause die Mieten entsprechend zu er sammlung einen anderen Charakter trage als früher. Es gelte diesmal nicht, Rechenschaft über die verflossene Geschäftsperiode an, die sie großmütig noch unter dem Höchstpreis verkaufte. Höhen" schreibt ein Hauswirt im Südosten an einen seiner abzulegen; es gelte vielmehr, Mittel und Wege zu finden, um den Na, auf dem Markte wird es schon was geben! sagte ich mieter. Also während wir von den Kommunalbehörden ver Tertilarbeitern zu einem höheren Einkommen zu verhelfen. Er mir, und schob mich durch die Gänge. Da Kohlrabi, Mandel langen und erwarten, daß sie auf die steigernden Hausbesitzer einen begrüßte die erschienenen Teilnehmer, insbesondere die Vertreter 2,20 Mt., hier eine undefinierbare Blutwurst 1.25 Mk., wohl- wohltätigen Drud ausüben, berufen sich die steigeruden Hausbefizer der Stadt Augsburg  , die Heren Dr. Freundlich und gemerkt 14 Pfund, dafür aber auch ohne Fleischkarte. Dort zur Entschuldigung ihres Vorgehens auf die steigernden Kommunal Dr. Kleinschmidt, bedauerte aber, daß die eingeladenen gab es verstorbene Schleie, deren Augen einen sehr, sehr trübe behörden! Was sagt die Stadt Berlin  " dazu? staatlichen Regierungen eine Vertretung mit der Begründung ab- anstarrten, Kostenpunkt 2,30 Mt. das Pfund. Daneben See­lehnten, daß sie wegen Arbeitsüberlastung leider keine Vertretung fische, die sich bereits von weitem bemerkbar machten. Und Ehefrau", mufitalischer Schwank in drei Alten, Musik von Im Herrnfeld- Theater gelangt im Monat Juli, Die ledige fenden könnten. Hübsch betonte, daß gerade auf der General- hier Spinat. Nur 60 Pf. das Pfund, aber für unseren Joseph Snaga  , Tert von Pordes- Milo   und Theo Halton zur Auf­versammlung die Vertretung für die Regierungen nüßlich und von Interesse gewesen sei, da sie hier die Lage der Tertilarbeiter Geldbeutel meines Erachtens doch um einige Groschen zu führung. aus eigener Anschauung kennen gelernt hätten, zumal diese Kriegs- teuer. Mit diesen Delikatessen war der Reichtum des Marktes tagung sich lediglich nur mit dem einen Punkt beschäftigen werde: so ziemlich erschöpft, wollte man nicht Bänder und Stoffreste, Die herrschende Teuerung und die Notwendig- Schuhcreme, Sohlennägel und verschiedene Ersatzstoffe von feit einer durchgreifenden Lohnaufbesserung Ersabstoffen unter die Genußmittel rechnen. für die Tertilarbeiter." Schließlich erstand ich, um nicht ganz leer nach Hause zu Nach Erledigung der üblichen Formalitäten: Begrüßungs- fommen, ein Paar Einlegesohlen, die mir der Händler zu dem reden, Wahlen usw. gelangte der Antrag:" Stellungnahme zu der äußerst billigen Preise von 60 Pf. anpries. Wenigstens etwas für die Textilind ſtrie wichtigen Uebergangszeit in die Friedens- Preiswertes! Gedankenvoll ging ich heim. Als mir meine wirtschaft" zur furzen Debatte. Nach eingehender Ablehnungs- Frau öffnete, schien es mir wieder, als ob ein spöttischer begründung durch Reichstagsabgeordneten ädel, der betonte, daß die Uebergangszeit eine mehrjährige sein werde und gewisse Schein auf ihrem Gesicht lag. Aber nur nichts merken lassen! Thesen sich durchaus heute noch nicht aufstellen ließen. Auch wisse und so ich denn in christlicher Ergebung das Dörrgemüse, in 2 verschiedenen Boften mit 18,50 Mart und 26 Mark bas man noch nicht, wie sich die Herstellung der Papiergarne, zu der das uns heute die Massenspeisung beschert hatte. Ich faute jezt Spindeln und Webstühle umgestaltet sind, entwickeln werde; und kaute und sagte schließlich zu mir: Wenn die Einlege­die diesmalige Generalversammlung solle daher von der Behand- sohlen nur halb so widerstandsfähig sind, wie diese getrod­Tung dieser Frage Abstand nehmen. Winkler- Dresden ver- neten Kohlstrünke, dann hast du heute einen sehr guten Ein­weist auf die Haltung des sächsischen Landtags, der den Beschluß fauf gemacht!" gefaßt hat, eine Kommission zum Studium dieser Frage einzu­sehen. Auf Vorschlag Jäckels wurde dann eine fünfgliedrige Kommission eingesetzt, die sich dauernd mit dieser Sache be­schäftigen soll.

Gegen die Waldbrände um Berlin  .

dem Kaufmann Mar Fröhlich, Regensburger Str. 13, Ein unzuverlässiger Heereslieferant. Das Kriegstucheramt hat den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegs­bedarfs, insbesondere den Handel mit Web-, Wirt- und Strickwaren untersagt. Fröblich lieferte am 19. Februar 1916 4100 Segeltuch­Tornister, die er erst 3 Tage zuvor von einem Sattlermeister in Lenzen a. d. Elbe   angekauft hatte. Die Tornister waren infolge allgemeiner Beschlagnahme nicht frei, jedoch wußte Fröhlich durch zu erhalten, daß ein Freigabeschein ausgestellt worden fei. Die Borſpiegelung falscher Tatsachen den Sattlermeister in dem Glauben Tornister hatte er mit 4,75, Wart das Stüd bezahlt und Stück der Militärbehörde in Rechnung gestellt. Zu­dem waren die Tornister nicht feldbrauchbar. Fröhlich wird sich wegen Kriegswuchers und vorfäßlichen Beschlagnahmebruchs vor dem Strafrichter zu verantworten haben.

Zahlenmaterial liegt gebrudt vor und erhärtet die unerhört, nie nichteten Stätten der. Erholung nach Wiederaufforstung eingezäunt einen Bersted hinter dem Schornstein. Es war Bode, der Spezialist

Als ,, Mittagseinbrecher" entlarvt und festgenommen wurde Sonn­tag ein falscher Soldat, der mit zwei Spießgesellen feit geraumer Die Vollversammlung des 3 wedverbandes Groß der in Uniform spazieren ging und Geschäfte ausfundschaftete, die Zeit die Geschäfte von Moabit   heimiuchte. Es ist ein gewisser Bode Berlin   hatte gestern über einige Wenderungen des Groß- Berliner während der Mittagszeit geschlossen waren. Hier brach er am hellen Sodann referierte Hübsch über die Teuerung und die Lohn- Straßenbahnneges zu beichließen. aufbesserungen. Bei Ausbruch des Krieges seien eine große Anzahl Vertrag über die schon ausgeführte durchgehende Verbindung Saus hinein und fam nach furzer Zeit als Zivilist wieder heraus. Sie genehmigte den Tage ein. Wurde er einmal doch verfolgt, so lief er in irgendein Tertilbetriebe stillgelegt worden; die Zahl der Erwerbslosen stieg zwischen Spandau   und Neukölln sowie über die später zu schaffende Er hatte nämlich stets einen Beutel bei sich, in dem sich ein Jackett enorm. Im August 1914 gab es im Verband 27 000 unterstübungs- neue Linie von Spandau   nach Bahnhof Stadion und Abkürzung und eine Müze befand. Kam er nun in eine gefährliche Lage, so berechtigte erwerbslose Kollegen. Auch später, wie die zuerst ein- der Linie von Spandau   nach Siemensstadt  , ferner den Vertrag tat er rasch Uniform, Rock und Soldatenmüße, in den Beutel, gesetzte Banik wich und sich eine gewisse Hochkonjunktur durch die über die geplante Weiterführung der Mariendorfer   Linie bis zog die bürgerliche Kleidung an Heereslieferungen bemerkbar machte, wurde die Arbeitslosigkeit Marienfelde  . und ging so unbehelligt. nicht voll beseitigt, weil die Aufträge nicht gerecht auf die einzelnen davon. Nachts nahm er seine Spießgesellen mit. Die drei Distrikte verteilt wurden. Auf Verlangen des Verbandes kamen vor, der die Zunahme der Waldbrände im Verbandsgeschäfte abgesehen. Zur Kenntnisnahme legte der Verbandsausschuß einen Bericht hatten es int der letzten Zeit besonders auf Butter­dann die staatlichen Unterstützungen zustande. Diese Unterstützung wäldergelände und die notwendigen Abwehrmaßregeln er- Männer, darunter einer in Uniform, unter verdächtigen Umständen Sonntag, spät abends, sab jemand, wie drei ist nun in vielen Orten dazu benutzt worden, nicht nur keine Lohn- örtert. Verbandsdirektor Steiniger führte die Vorlage mit er- aus einem Buttergeschäft in der Birkenstraße heraus kamen. erhöhung vorzunehmen, sondern den Lohn noch zu kürzen. So ist läuternden Bemerkungen ein, die dem unbehaglichen Bilde noch ein Die drei schafften drei Faß Butter weg und brachten sie nach der es zum Beispiel in Zittau   Sitte, daß Arbeiterinnen Stundenlöhne paar schwarze Striche hinzufügten. Inzwischen seien schon wieder Stromstraße. bon 13 und 14 Pf. erhalten; ja, es ist den Arbeiterinnen direkt ge- neue Waldbrände vorgekommen, so daß die beschädigte Fläche jetzt Diese fand auf dem Hofe eines Grundstücks in der Stromstraße ein Der Mann machte die Polizei auf fie aufmerksam. sagt worden, sie sollten mit niedrigen Löhnen zufrieden sein, da im ganzen 500 Morgen umfasie, wovon man 135 Morgen als völlig zerschlagenes Butterfaß und suchte nun das ganze Haus ab. Hiers ihnen sonst die staatliche Unterstüßung entzogen würde. Damit ist vernichtet ansehen müsse. der Beweis erbracht, daß die staatliche Unterstübung von findigen 45 000 m. angab, Den Verlust, den die Vorlage auf bei wurde einer der Verdächtigen, ein Arbeiter Friz Lade feſt­Arbeitgebern dirett zum Rohnbrud benubt wird. Ein reiches 100 000 m, fchäßen. fönne man nunmehr bereits auf 90 bis 1800 genommen. Den Soldaten fand man später auf dem Boden in daß die für der Bevölkerung auf lange Zeit eutzogen werden völkerung in den Wäldern so leichtsinnig mit Feuer der legten Zeit von der Auguststraße aus ein schwunghafter Handel Der Verbandsdirektor beklagte, daß ein Teil der Be- die Güterdiebstähle von Rollwagen bekämpft, beobachteten, daß in Eine russische Handelsgesellschaft". Beamte der Dienststelle, die umgehe. Er erwähnte neben den Rauchern auch die Natur­schwärmer, die da draußen über Nacht in Belten tampieren; die mit Stoffen getrieben wurde, und man ſtellte fest, daß ein Teil der weitere Ausgabe von Zelterlaubnisscheinen sei bereits eingestellt mittlungen ergaben, daß an der Spike der Gesellschaft ein gewisser Stoffe aus der Zionstirchstraße gestohlen worden war. Die Er­worden. Daß man Rauchern oder Beltbewohnern in bestimmten Sarl Röder stand, der sich unter dem Namen Hecht Stellungen als Fällen die Verursachung von Waldbränden nachgewiesen habe, sagte Mitfahrer verschaffte, um Gelegenheit zu Diebstählen zu bekommen. tärischer Wachkommandos durchzuführende beffere Beaufsichtigung nach der Auguststraße 6, zu einem gewissen Jerusalemski. Der er nicht. Er forderte als Abwehrmaßregel eine mit Hilfe mili- Er brachte auch das beladene Fuhrwerk aus der Zionskirchstraße der Wälder, die eine schleunige Meldung und Bekämpfung Hehler stand mit acht Russen in Verbindung, die durch Vermittlung entstehender Brände ermöglicht. Bei einzelnen Bränden habe man von Agenten aus Lodz   und Kalisch nach Berlin   gekommen waren es erlebt, daß Waldbesucher die Löschhilfe verweigerten, obwohl das und sich hier auf den Handel mit Brotkarten und gestohlenen Sachen Gesetz sie dazu verpflichtete. Wirksamer Waldschutz sei nur zu er­über 18 Jahre reichen, wenn die Bevölkerung ihr Verhalten ändert und selber ihre gelegt hatten. Giner nach dem andern kam regelmäßig zu Jeruja 50 Pf. Wälder schüßt. Man solle durch die Schule schon auf die Kinder lemsti und holte sich Stoffe, um sie auf der Straße, in Schant zu wirken versuchen, Jugendliche für tatkräftige Löschhilfe öffentlich Die ganze Gesellschaft wurde verhaftet und dem Untersuchungsrichter wirtschaften oder auch in Wohnungen an Privatleute zu verkaufen. beloben, jeden unverbesserlichen Waldbeschädiger aber nachdrücklich vorgeführt. strafen. Eine Debatte fand nicht statt.

drigen Wochen- und Stundenlöhne der Tertilarbeiter. Seine Aus­führungen flangen in die Mahnung aus, daß die Regierung als der Auftraggeber der Industriellen die Aufgabe erfüllen muß, die un­zureichende Entlohnung des Tertilproletariats zu beseitigen. In Der Rüstungsindustrie wurden sofort sehr hohe Löhne gezahlt; 1,50 Mark und mehr Stundenlohn, in der Textilindustrie aber duldet man, daß Arbeiterinnen täglich mit 1,50 M. abgespeistt werden. Die Kriegsämter für Bayern   und Württemberg haben nun in letter Zeit eine gewisse Grundlage, einen gewissen Min destlohnsab, festgelegt, wodurch ein weiteres Zurückdrängen des Lohnes für den bayerischen Bezirk unmöglich gemacht ist. Würt temberg wird erst demnächst beschließen. Festgesetzt wurde, daß der Stundenlohn für Bahern betragen soll:

14-16 Jahre

25 Pf.

männlich weiblich.

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25

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männlich weiblich

·

.

23 Bf. 23

"

38

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I. Klaffe 16-18 Jahre 38 Pf. 32" II. Iaffe 35 Pf. 29 Ueberstunden bis zu 2 Stunden 25 Proz. Zuschlag. Sonntags­und Nachtarbeit 50 Proz. Zuschlag.

47 f. 35

W

und

müssen.

Charlottenburg  . Zur Beschlagnahme von Gegenständen aus Proteft der Gastwirte gegen die Einheitsbierpreise. Kupfer. Da es für den Laien nicht immer möglich ist, festzustellen, Eine Lokalforrespondenz berichtet: Infolge der Festießung ob es sich um Gegenstände aus Kupfer und Kupferlegierungen oder Mit der ersten im Juli beginnenden Lohnperiode treten diese Bustimmung in Gastwirtstreisen hervorgerufen hat, haben Verhand- wendet sind, so hat der Magistrat Berater angestellt, die in den eines Höchstpreises von 50 Pf. für das Liter Einheitsbier, die feine um solche handelt, bei denen diese Metalle nur als Ueberzug ver­Mindestlöhne in Kraft. Darauf sprach ädel- Berlin   über Die Notwendig- meister Reide und dem zuständigen Magistrats dezernenten statt- Publikum im Zweifelsfalle an Ort und Stelle wochentäglich von lungen zwischen Vertretern des Gastwirtegewerbes, dem Bürger beiden Sammelstellen, Tauengienstr. 12a und Kirchhofstr. 5, dem keit der Aufbesserung der Löhne in der Textil- gefunden. Das Ergebnis dieser Besprechung war die Absendung 10-1 Uhr sachverständige Auskunft erteilen. Wer bis zum 31. Auguſt industrie". Redner verweist darauf, wie der Verband alles ge- einer Petition, in der um erneute Prüfung der Bierpreisfrage er die beschlagnahmten Gegenstände freiwillig abliefert, hat den Vor­tan habe, um die große Not unter den Textilarbeitern zu mildern. sucht wird. Für den Fall, daß der Berliner   Magiftrat ein Eingehen teil, daß er für 1 Kilogramm abgelieferter Gegenstände einen Zu So habe der Verband seine Fonds angegriffen und zum Besten der auf die Eingabe der Gastwirte ablehnen sollte, wollen die Gastwirte schlag von 1 M. erhält gegenüber den Preisen, die bei späterer Mitglieder verwandt. Als er an die Unternehmer herantrat, etwas zu den allerschärfsten Protestmaßregeln greifen, über deren Art zwangsweiser Ablieferung gezahlt werden. Zur Regelung des Ver­für die durch den Krieg schwer betroffenen Arbeiter zu tun, wurde bereits Erwägungen schweben. So wird erwogen, überhaupt fehrs in den Sammelstellen wird den freiwilligen Ablieferern aufs ihm die Antwort gegeben, daß die Arbeitgeber schon jetzt rüsten tein Einheitsbier mehr auszuschänken, anderer bringendste angeraten, die Gegenstände( entsprechend der Abliefe müßten für die wirtschaftlichen Kämpfe nach dem Kriege. Jm wei­teren übte Redner eine Kritik an dem Verhalten einzelner Unter- Bierpreisverordnung fämtliche Gastwirtschaften zuliefern: Anfangsbuchstaben N- R vom 2.- 15. Juli, S- Z 16. bis eits als Ausdruck schärfsten Protestes gegen die rung für Aluminiumgegenstände) nach folgenden Reihenfolgen ab­nehmer gegenüber ihren Arbeitern während des Krieges. Die Verhandlung wurde auf Montag früh vertagt. auf 8 bis 14 Tage zu schließen.(!) Als Beweis dafür, 31. Juli, A- F 1. August bis 15. August und G- M 16. bis wie wenig die Preisfestsegung des Berliner   Magistrats den tatsäch 31. Auguft. lichen Verhältnissen und dem praktischen Bedürfnis entspricht, wird

Groß- Berlin

Der Einkauf.

Männchen, nun sieh also zu, was heute auf dem Markt zu haben ist und bringe was mit, wenn es nicht allzu teuer ift!" So fagte zu mir beim Abschied meine bessere Ehehälfte, der ich so manchesmal brummend entgegenredete, wenn sie ihr Klagelied über teure Zeiten und Rücksichtslosigkeit der Ver­täufer ertönen ließ. Zwar schien's mir, als flöge ein leichter spöttischer Schein über das Gesicht meiner Teuren, als sie mir den ehrenvollen Auftrag erteilte, aber das war wohl nur meine Einbildung.

darauf hingewiesen, daß der Bierpreis in Frankfurt   a. M. und Hamburg  , Neukölln. Althandel mit Kleidungsstüden. Die Stadt Neukölln den einzigen großen Städten, die bisher überhaupt einen Höchstpreis fest- besorgt getrennt von der von den Groß- Berliner Gemeinden ge­gesezt haben, ganz bedeutend höher ist als der für Berlin  . In gründeten Kriegsaftiengesellschaft im Hause Bergstr. 29 den Handel Frankfurt   beträgt der Ausschankpreis für 1 hektoliter 75 M., in mit getragenen Kleidungsstücken, Schuhwaren und Wäsche in eigener Hamburg   662 M. Die Gastwirte stehen auf dem Standpunkt, daß Regie. Während die Groß- Berliner Gemeinden erst im Mai ihro bei der Festießung des Höchstpreises unbedingt auf die verschieden- Verkaufsstellen eröffnen fonnten, war es Neukölln möglich, bereits artige Gestaltung der Lokale Rücksicht genommen werden müsse und am 1. Februar mit dem Verkauf der getragenen Sachen zu be noch unter dem Ausschanfpreis liegt, den die verschiedensten Sommer- Sachen den von den Taratoren festgestellten Ankaufspreis zu erfahren daß es auf keinen Fall angehe, einen Höchstpreis festzusetzen, der ginnen. Das verkaufende Publikum bekommt sofort bei Ablieferung der totale schon vor etwa 20 Jahren, wo die Tonne nur 14-15 M. und erhält auch sofort den ermittelten Preis ausgezahlt. Eine vor tostete, eingeführt hatten. herige Besorgung der Berechtigungskarte zum Ankauf ist nicht

Der Vorstand des Verbandes der Gast- und Schankwirte von erforderlich. Das Lager ist auch in der kurzen Zeit des Bestehens Berlin   und der Provinz Brandenburg   hat in seiner legten Sigung start angewachsen, so daß so ziemlich allen Ansprüchen des einen Beschluß gefaßt, wonach die vom Berliner Magistrat vor- Publikums Rechnung getragen werden tann. Zurzeit plant der genommene Höchstpreisfeſtſetzung entschieden abgelehnt und der Vor- Magistrat eine Erweiterung der Stelle, die in allernächster Zeit stand beauftragt wird, in Berbindung mit den anderen in Berlin   erfolgen wird. Auf telephonischen Anruf beim städtischen Nun also los! Etwas Eßbares und Preiswertes wird sich stehenden Mitteln gegen diese in feiner Weise den tatsächlichen Ver- Friedrich- Straße 68/69, erfolgt jederzeit kostenlose Abholung der bestehenden Gastwirtsorganisationen mit allen zur Verfügung An- und Verkauf oder bei der Bekleidungsstelle Neukölln, Kaiser­ficher finden, damit die recht eintönige Kost der Massen- hältnissen entsprechenden und das Gastwirtsgewerbe ruinierenden Sachen aus den Haushaltungen. Jeder, der brauchbare Kleidungs speisung eine angenehme Bereicherung erfährt. Schon in behördlichen Maßnahme vorzugehen. stücke oder Schuhwaren abliefert, hat übrigens ein Anrecht auf Aus­den umliegenden Straßen des Privatmarktes famen mir stellung einer Abgabebescheinigung, auf Grund deren ihm überall Frauen entgegen, die ganze Bunde Rhabarber heimtrugen Berlin  . Der Lebensmittelausschuß der Groß- Berliner Gemeinden nach Formular C und D über ein ähnliches Kleidungsstück ohne Regelung der Obstverteilung und des Obstverbrauches in Groß- durch die für ihn zuständige Bezugicheinausgabestelle Bezugscheine Das wäre was für uns, war mein erster Gedanke, aber und der Kreise Teltow   und Niederbarnim   hat sich in seiner legten Prüfung der Notwendigkeit ausgestellt werden. noch wenige Minuten vorher hatte mir meine Frau geflagt, Sigung mit den Schwierigkeiten der Dbstversorgung in Groß- Berlin Verkauf von Blutgrüßwurst. Der Magistrat teilt mit: Ea daß sie mit dem Zucker wieder einmal fertig sei. Also das befaßt. Bestimmte Beschlüsse wurden noch nicht gefaßt. Es ist aber find Klagen darüber laut geworden, daß die Semmelwurst bei der war nichts! Halt! Hier muß doch was zu haben sein, meinte lin Aussicht genommen, die Durchschnittseinführ nach Groß- Berlin jezigen Tageswärme und infolge des zur Wurst verwandten Weiß

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