teilnahmen. Obwohl die größte Burudhaltung über den Gegen. stand der behandelten Fragen geboten ist, ist doch soviel gewiß, daß Cadorna und Foch zu einem Einverständnis über die Art der Zusammenarbeit der französischen   und italie. nischen Truppen bei den begonnenen Operationen in Klein­ asien   und an den Heiligen Stätten gekommen sind. Sie prüften auch die Lage, die sich auf dem Balkan   iufolge der jüngsten Ereignisse in Griechenland   ergab, und studierten endlich die Pläne der allgemeinen Offensive, die die Alliierten jett gleichzeitig beginnen müßten, wo es mehr als gewiß scheint, daß Rußland   demnächst in der Lage sein wird, auch seinerseits die Offensive zu ergreifen."

Die erste Konferenz in Saint Jean de Maurienne   betraf die Ansprüche der an den Küsten Kleinafiens und Syriens   interessierten Ententestaaten. Sie nahm gewisse Veränderungen im Beuteplan vor, durch die Italien   sich nicht bevorteilt sehen konnte. Die zweite Maurienne- Konferenz schließt sich nicht zufällig an die neuesten Vor. gänge in Griechenland   an, die von langer Hand her vorbereitet waren. Italien   hat das Seinige zum Spiel beigesteuert und beeilt sich jetzt, in Fluß zu bringen, was es bei dem Ententegeschäft fassieren möchte. Die Angst und die durch die russische   Wirrnis gefährdete allgemeine Offensive drückt, und sie zwingt zum be­schleunigten Hereinbringen der Ernte, die im öftlichen Mittelmeer  erstrebt wird.

Weshalb die Entente die Blutströme, die diese Offensive toften wird, opfern will, wird ziemlich unverhüllt durch die Art, wie der Inhalt der Maurienne  - Konferenz mitgeteilt wird, zugegeben. Man will die deutschen   Heere im Westen und Osten festhalten, um ungestört den ersehnten Bandraub von Smyrna  ( auf das Italien   spekuliert) bis nach Alexandrette( das England haben will) und bis nach Syrien  ( das der Beuteplan für Frankreich   bestimmt) ausführen zu können. Die Türkei   wird also bei der kommenden allgemeinen Offenfibe nicht nur bei Ghaza  , sondern vermutlich auch an ihrer ägäischen Stüfte, gegen die fich ein Entente- Ansturm von der griechischen Bafis aus ent­wickeln dürfte, die Tüchtigkeit ihrer Verteidigungskraft zu bewähren Бабен.

Die zweite Konferenz von Saint Jean de Maurienne   lüftet den Schleier, der die Gründe verhüllt, weshalb die Entente in diesen Monaten des Friedensdrängens der Völler alles aufgeboten hat, was geeignet schien, der Friedensbewegung eine neue Kriegsfrist abzugewinnen.

Stockholm  .

Fortgang der Verhandlungen. Stockholm  , 27. Juni.  ( Eig. Drahtbericht des„ Vorwärts".) Die Verhandlungen mit den hier eingetroffenen deutschen   Unabhängigen, zu welchen heute noch Lebebour hinzulam, begannen am Sonn­

abend und wurden am Sonntag und Montag, trog des Mittsommer­festes, fortgeführt. Branting   fehlte.

Nach der Heimreise Nina Bangs und dem Eintreffen Vliegens wurde heute mit den Tschechen verhandelt, da vor der Beendigung der Verhandlungen mit der Haasegruppe auch noch Luise Zieß er scheinen werde.

Die Genfer   Vorgänge.

Zu den Genfer   Vorgängen bringt die halbamtliche„ Norde. Allg. 3tg." folgende Auslassung an erster Stelle:

Nach hier eingegangener amtlicher Meldung erschien am Montagabend der schweizerische Minister Dunant   auf der Kaiserlichen Gesandtschaft in Bern  , um dem deutschen   Gesandten wegen der Genfer   Vorgänge und insbesondere wegen der Verlegung des Kon­sulatsschildes das lebhafteste Bedauern des Schweizer   Bundesrats auszudrüden und die Versicherung abzugeben, daß eine strenge Ber­folgung der Schuldigen stattfinden werde.

Die Neutralität Spaniens  . Eine Erklärung des Ministerpräsidenten. Madrid  , 26. Juni.  ( Havasmeldung.) Ministerpräsident Dato hat erklärt: Die öffentliche Meinung hat die getroffenen Maß­regeln günstig aufgenommen. Die Beunruhigung war überall von verdächtigen Elementen ausgestreut worden. Die Minister haben die äußersten Maßregeln ergriffen, um die öffent. liche Ordnung und Ruhe zu bewahren, die die Regierung

Gustav Schmoller  .

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Neue starke englische   Augriffe gegen den Lens- Bogen Vorstöße bei Fontaines Starkes Feuer bei Craonelle und Berry au Bac. Dünkirchen beschossen.

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Amtlich. Großes Hauptquartier, den 27. Juni 1917.( W. Z. B.)

Weftlicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Bei schlechter Sicht war die beiderseitige Artillerietätigkeit an der Front geringer als in den Vortagen, nur an einzelnen Ab­schnitten nahm das Feuer zeitweise zu.

In den Morgenstunden wurden gegen den vorspringenden Lens- Bogen angreifende starke englische   Kräfte unter schweren Ber­luften abgeschlagen. In einem Vorfeldgraben beiderseits der Straße Arras  - Lens setzte sich der Gegner feft.

Bei Fontaines blieben Borstöße feindlicher Abteilungen er­folglos; ebenso scheiterten an mehreren Stellen der Arras  - Front Angriffe von Erkundungsabteilungen.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Abgesehen von starkem Feuer nordwestlich von Craonelle, so­wie beiderseits der Straße Corbeny- Berry an Bac hielt sich die Rampftätigkeit im allgemeinen in mäßigen Grenzen.

Heeresgruppe Herzog Albrecht. Reine wesentlichen Ereignisse.

Oestlicher Kriegsschauplah.

Südlich der Bahn Lemberg  - Tarnopol   und an der Narajowka blieb das Artillerie- und Minenfeuer lebhaft.

An der Zlota Lira brachten wir von einem gelungenen Ers kundungsvorstoß mehrere russische   Gefangene zurüd.

Mazedonische Front.

Jm Cerna- Bogen und öftlich lebte die Feuertätigkeit zeit­weise auf.. Der Erste Generalquartier meist e r. Ludendorff  .

Abendbericht.

Amtlich. Berlin  , 27. Juni 1917, abends. An allen Fronten im allgemeinen ruhiger Tag. Der Hafen von Dünkirchen   wurde erfolgreich durch unsere Artillerie beschossen.

Der österreichische Bericht.

Wien  , 27. Juni 1917.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:

Auf keinem der Kriegsschaupläke Ereignisse von Bedeutung. Der Chef des Generalstabes.

um jeden Preis aufrechterhalten wird. In der äußeren Politik, alle, die sich weigerten, diesem Befehl nachzukommen, als Feinde hat sie ebenfalls die Maßnahmen getroffen, die infolge der Ueber- Rußlands behandelt werden sollten, Admiral Koltschack richtete hier­treibungen in den Berichten der Zeitungen über die internationale auf auf drahtlosem Wege eine Botschaft an die Flotte, in der er Lage notwendig wurden; diese Uebertreibungen waren sogar ge- feinen Standpunkt auseinandersetzte. eignet, eine Trübung des Verhältnisses zu anderen Ländern herbei- Wie inzwischen gemeldet wurde, ist der Admiral von seinem zuführen und die Neutralität Spaniens   aufs Spiel Posten zurüdgetreten. au seßen. Wir denken nicht daran, unsere Neutralität aufzu­geben; deshalb müssen alle Spanier uns unterstützen. Der Minister präsident versicherte schließlich, daß auf der ganzen Halbinsel völlige Ruhe herrsche. Ein Ministerrat wird am Mittwoch in Madrid   zu­sammentreten.

Die Lebensmittelsorge in Rußland  .

Bern  , 26. Juni." Daily Mail" meldet aus Petersburg   vom 20. Juni: Der Lebensmittelfontrolleur Peshekhonoff erstattete dem pan- russischen Kongreß einen sehr pessimistischen Be­Bern, 27. Juni." Temps" melbet aus Barcelona  , dort richt über die Lebensmittellage. Von August an sei mit der Ges zeige sich noch in verschiedenen militärischen und fahr eines Mangels in den Städten zu rechnen. Der Bericht­bürgerlichen Kreisen die Neigung zur Geheim­bündelei, welche der Regierung bei etwaigen Berwicklungen die Bauern feine Zeit, das Getreide zu den Bahnstationen zu erstatter fügt hinzu: Wenn im August die Ernte beginnt, haben beschwerlich werden könnte. Romanones hat einen Brief an bringen. Da Reservebestände kaum vorhanden sind, den Senatspräsidenten Groizard gerichtet, in dem er auf die Führ kann der Ernst des Ausblicks für die Armee und die Großstädte rung der liberalen Partei verzichtet. Petit Parisien" fügt hinzu, zuverlässigen Nachrichten zufolge beabsichtigen Prieto, während der fraglichen Zeit nicht übertrieben werden. Im Herbst Alba und Villanueva ein Triumvirat zu bilden, welches die Wünsche aber wird die Bauernschaft start mit der Verteilung der Länder, der Partei zum Ausdruck bringen solle. nach denen sie hungert, beschäftigt sein. Viele Bauern, die kein Geld brauchen, werden es nicht eilig haben, Getreide zu verschicken.

Der Dumaausschuß gegen Dumaauflösung. Stocholm, 26. Juni. Nach„ Rußkoje Bolja" trat am letzten Die englischen Arbeiter gegen den Hilfsdienst Sonnabend der Interimsausschuß der Reichsduma unter dem Vor- Bern, 26. Juni. Nach„ Westminster Gazette" tagte diese Woche sit von Rodzianko zusammen, wobei jedoch die Progressisten und die in London   eine sehr zahlreich beschickte Versammlung von Abge= Kadetten fehlten. Man erörterte die vom Arbeiter- und Soldaten- ordneten des Großbritannischen Bergmannsbundes, der rat vorgeschlagene Auflösung der Duma und sprach sich dahin aus, nationalen Eisenbahnerunion und des nationalen Trans­daß diese Frage vor Ablauf der Mandate der Dumamitglieder nicht portarbeiterbundes zur Ratifizierung des zwischen ihnen entschieden werden könne. Die vorläufige Regierung sei nicht be- abgeschlossenen„ Arbeiterdreibundes". Den Vorsitz führte der Prä­rechtigt, die Duma aufzulösen.

Wenn es dem Arbeiter und Soldatenrat gelingt, die Einbe­rufung der Konftituante zu beschleunigen, so wird die Frage der Dumabeseitigung ohne weiteres gelöst und erledigt sein.

Die Meuterei der Schwarzmeerflotte.

sident des Bergmannsbundes millie. Zweck des Arbeiter. dreibundes ist, gegen die allmähliche Einführung der industriellen Dienstpflicht und die Beseitigung des Einflusses der Gewerkschaften gemeinsame Maßnahmen zu treffen. Die zur Beratung stehende Entschließung betont, daß jedem Grunde zugunsten der Einführung der Dienstpflicht zehn zugunsten von Zwangsmaßnahmen gegen das Kapital gegenüberständen.

Das Oberhaus über Luftangriffe.

Die Times" erfährt aus Odessa   vom 21. Juni: Nach einem Telegramm aus Sebastopol   meuterten die Matrojen der Schwarz­meerflotte, die den Admiral Kolts chat abgesetzt haben. Die Meuterei begann mit der Gefangennahme von vier Offizieren, die London  , 26. Juni. Oberhaus. Lord Straches sprach über der Bemannung nicht gefielen. Darauf wurde auf einer Versamm- die Frage von Vergeltungsmaßnahmen gegen feindliche Luftan­lung der Seeleute und der Soldaten- und Arbeiter- Abgeordneten griffe und regte an, daß jeder feindliche Angriff, der der bürger­beschlossen, Admiral Koltschat und den Chef des Stabes Kapitän lichen Bevölkerung von England erweislich Schaden zugefügt habe, Smirnow abzusehen und alle Offiziere zu entwaffnen. Die Re- durch einen Angriff in weit größerem Maßstabe gierung, von den Vorgängen benachrichtigt, ernannte an Stelle der gegen irgend eine deutsche Stadt im Bereiche der fran­abgesezten Offiziere Admiral Eluhiku und Kapitän 3orin. Kolt- zösischen und englischen Linien erwidert werden sollte. schat und Smirnom wurde Befehl gegeben, nach Petersburg   zu Lord Sydenham sagte: Der einzige Grund und Zweck, der tommen, um eine Erklärung abzulegen. Die Regierung befahl, daß uns zu Vergeltungsmaßnahmen veranlassen könnte, wäre die Scho­die Offiziere ihre Waffen zurüderhalten müßten, und drohte, daß nung des Lebens unserer Nichtkämpfer, Frauen und Kinder. Ich Uebertreibung fagen: Er pfiff auf jede Theorie. Weltanschauung| schiedenen Zeiten nicht neutral bleiben konnten, sondern daß sie oft war ihm nichts, Tatsachen waren ihm alles. Und so ging er darauf genötigt waren, sich im Kampf gegen eine übermächtig werdende aus, wirtschaftliche Tatsachen der Gegenwart und ganz besonders Klasse mit den schwächeren Klassen zu verbünden. In dieser ge­auch der Vergangenheit zu durchforschen, und ein ungeheures Ma- schichtlichen Erkenntnis liegt der Ursprung seines Interesses für die terial teils selbst zusammen zu schleppen, teils von seinen Schülern Sozialreform und für den Verein für Sozialpolitik, zu dessen Grün­zusammenschleppen zu lassen, aus dem er dann seine Erfahrungs- dern er gehört. Die geschlossene Weltanschauung des Wirtschafts­fäße aufbaute. In dem Sinn für das Tatsächliche, geschichtlich Ge- liberalismus, die in ihren letzten Ausläufern bis zur Lächerlichkeit wordene berührt er sich mit dem Marrismus, fehlt leider nur das entartete, als System aber doch immer achtenswert bleibt, vertrug geistige Band", das sich die Väter des wissenschaftlichen Sozialis- ebensowenig wie eine andere geschlossene Weltanschauung ein Kom­mus aus dem Studium der Klassischen Pholosophie geholt hatten. promiß. Für sie war jede Sozialreform Verrat am heiligen Prinzip Es fehlt auch die große leidenschaftliche Liebe zur Menschheit, die und fluchwürdiger Sozialismus. So wurde Schmollers sanftlebige, lezten Grundes der eigentliche Antrieb für die unermüdliche For- vorsichtige, stets auf Stompromisse bedachte Sozialpolitik für sie scherarbeit eines Marg und eines Engels gewesen sind. schlankweg zum Kathedersozialismus".

In Gustav Schmoller  , dem 79jährigen, ist gestern einer jener Männer hingegangen, die auf das Werden des geistigen Deutsch I and, wie es heute ist, den stärksten Einfluß ausgeübt haben. Hun­derte, die im öffentlichen Leben Deutschlands   eine Rolle spielen, Tausende, die als Beamte in der Sozialpolitif, in allen Zweigen der Verwaltung tätig sind, haben zu seinen Füßen gesessen und seinen Lehren gelauscht. Aber darin allein erschöpft sich sein Ein­fluß nicht. Schmoller war nicht nur 30 Jahre lang Inhaber eines nationalökonomischen Lehrstuhls an der Universität der Reichs­hauptstadt, er war auch viele Jahre für ganz Preußen und Deutsch­ land   der erfolgreichste Professorenmacher, und die volks­wirtschaftlichen Katheder des Reiches wurden mit Schmollerschülern Man kann, um den Unterschied anschaulich zu machen, einen Schmoller verdankt die überragende Stellung, die er einnahm, geradezu übersät. Dazu kommt die reiche literarische Tätigkeit des Vergleich aus der Kunst heranziehen. Was Schmoller in der natio- dem Charakter seiner Zeit. Er war deffen treffender Ausdruck. Die Mannes, in seinen Jahrbüchern, in zahlreichen Streitschriften und nalökonomischen Wissenschaft wollte, das wollte der Naturalis- staatliche Politik zwischen dem Krieg von 1870/71 und dem Welt­seinem Hauptwerk, der Volkswirtschaftslehre. Am wenigsten hat mus in der Kunst: Die Dinge so schildern, wie sie sind. Nur be- frieg mußte auf Kompromiffe eingestellt sein, weil sie nicht nur Schmoller aber für die Oeffentlichkeit dort gewirkt, wo er selbst griffen die fleinen Schüler eines Emile Zola   nicht die Wahrheit des einem wachsenden Einfluß der Arbeitert lasse gegenüberstand, zum Gesetzgeber berufen war. Seine Tätigkeit im preußischen Meisters, daß Kunst ein Stüd Natur ist, gesehen durch ein sondern weil sich der Klassenkampf auch sonst mannigfaltig kompli Herrenhaus beschränkt sich auf einige mehr oder weniger inter  - Temperament. Dieses Temperament, das man in der Wissen- aierte. Weber die Schwerindustrie noch die Landwirt­effante Reden, die ohne jede tiefere Nachwirkung geblieben find. schaft Weltanschauung nennt, fehlte Schmoller  . Und darum war schaft konnte in dem liberalen Grundfab staatlicher Nichtein­Es mag dahingestellt bleiben, ob diese Tatsache mehr gegen Schmoller er fein großer Meister, sondern nur ein Sammler von Massenphoto- mischung in wirtschaftliche Dinge ihre Befriedigung finden: Sie oder mehr gegen die Institution des Herrenhauses spricht. riefen beide schon seit den 70er Jahren kräftig nach Staatshilfe. Das Wesen Schmollers wird gewöhnlich in zwei Schlagworte graphien aus dem bunten Leben der Wirklichkeit. Hinwiederum, ein Verdienst der historischen Schule: Da sie war aber die Quelle dieser Staatshilfe jenen mächtigen Inter­zusammengefaßt: historische Schule und Katheder S0 zialismus. Die Bedeutung dieser Schlagworte in Beziehung die Dinge so schildern wollte, wie sie sind, fonnte sie sie nicht zeigen, effentengruppen einmal geöffnet, so konnte sie der aufstrebenden auf die Persönlichkeit Schmollers soll hier etwas näher dargelegt wie sie durch die rosige Brille der Regierung und der herrschenden Arbeiterklasse nicht ganz verschlossen bleiben. Für den theoretischen Klaffen aussahen. Wo es galt, die Tatsachen kapitalistischer Massen- Eflektizismus, das Auswählertum, das sich an feine Formeln binden Schmoller hat sein Leben lang im Kampf gegen alle theoreti- not der Welt ins Bewußtsein zu bringen, da hat die historische will, und für die praktische Kompromißlerei das ein wenig, aber nur nicht zu viel", das Schmoller   verkörperte, waren die Umstände schen Systeme der Nationalökonomie gestanden. Das Bedeutendste Schule dem Sozialismus manchen Dienst geleistet. von ihnen war das auf die Ahnenreihe Smith- Ricardo zurüd- Das führt zu dem zweiten Schlagwort, mit dem das Wirken besonders günstig. Schmoller hat, wie wenige, seine Zeit erlebt, sie blickende marristische System. Aus derselben Quelle der Schmollers etikettiert worden ist, zum Wort„ Katheder sozia- repräsentiert und ist mit ihr gestorben. Friedrich Stampfer  . Adam Smithschen klassischen Nationalökonomie hatte sich aber auch lismus“. Dieses Wort wurde in den siebziger Jahren von dem die von Marg so heftig bekämpfte Lehre von St. Manchester", die enrangierten Manchestermann J. B. Oppenheim  , als Schimpfwort alleinseligmachende liberale Freihandelslehre ent- gegen Schmoller   geschleudert, ist aber im Laufe der Zeit, wie das Schmoller, der in der Nacht zum Mittwoch in Bad Harzburg  wickelt, die zur Zeit, da Schmoller   seine Laufbahn begann, im öfters so zu gehen pflegt, mehr und mehr zum Ehrennamen ge- gestorben ist, war im Jahre 1838 zu Heilbronn   geboren, hatte in öffentlichen Leben Deutschlands   eine unvergleichlich größere Rolle worden. Wie Schmoller   ein Gegner aller tiefer fundierten Theorien Tübingen   studiert und wurde 1864 Professor der Staatswissenschaft spielte, als der nur wenig Eingeweihten bekannte und mit dem war, so war er auch ein Gegner der prinzipiell antisozialistischen in Salle, ging 1872 nach Straßburg  , 1882 nach Berlin  , wo er als Ludergeruch der Revolution behaftete" Marxismus  . Im Gegensatz Theorie des wirtschaftlichen Liberalismus. Für die Nachtwächter- Lehrer der Nationalökonomie an der Universität bis zum Jahre zum Margismus und zu der gleichfalls auf die Smithsche Arbeits- idee" vom Staate, wie Lassalle   sie nannte, die Idee, daß der Staat 1913 wirkte. Er war in den Adelstand erhoben, mit der Berufung wertlehre zurückgehende liberale Vulgärökonomie stand als drittes durch seine Polizeigewalt Leben und Eigentum schüßen, sich aber ins Herrenhaus und durch zahlreiche Orden ausgezeichnet worden. Gebilde der theoretischen Nationalökonomie die sogenannte Gren 3- sonst jedes Eingriffs in das freie Getriebe der Wirtschaft enthalten Seine Schriften sind überaus zahlreich. Wir heben daraus hervor: " Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert", nukentheorie, die von Carl Menger   und dem Engländer solle, hatte auch Schmoller nur Verachtung. Aus seinen geschicht-" Entwicklung und Krisis der deutschen   Weberei im 19. Jahrhundert Jevons   entwickelt worden war. lichen Studien wußte er, daß die Dynastien, nicht zuleßt die 1878"," Offenes Gendschreiben an Treitschle 1875". Schmollers Gegen alle diese drei Systeme hat Schmoller mit wechselndem Hohenzollernsche, mit deren Geschichte er fich fleißig beschäftigte. Hauptwerk ist der Grundriß der allgemeinen Volkswirtschaftslehre, Glück hizige Fehden geführt. Man tann wohl mit einer fleinen schon aus eigenftem Lebensinteresse in den Klaffenkämpfen der ver- ber 1900 erschien und zahlreiche Auflagen erlebt hat.

werden.