Str. 191+ 34. Jahrgang

Groß- Berlin

Deutsche   Mode.

1. Beilage des Vorwärts

Sonntag, 15. Juli 1917

Zulagebrotkarten für Schwerstarbeiter.

Es sind in der Oeffentlichkeit Zweifel darüber laut geworden,

Das

meinden keine Verantwortung tragen, bei deren Ausführung fie nur mitzuwirken haben, recht viele Lücken und Untlar= heiten. Hoffentlich werden bald die notwendigen Ergänzungen ob die Brotzulagen für Schwerstarbeiter noch über den 23. Juli getroffen und auch dafür Sorge getragen, daß die Kohlen in ge- hinaus zur Verteilung gelangen werden. Zur Behebung dieser nügender Menge herangeschafft werden. In der Kölnischen Volkszeitung"( Nr. 542) macht Zweifel wird darauf hingewiesen, daß es bei dem bestehenden Ver­Eine Sonderausgabe des„ Wieland", einer von Künstlern ein Mitarbeiter unter Bezugnahme auf die Rede unseres Genossen fahren der Brotzulage verbleibt, bis der für das Groß- Berliner. Herausgegebenen Münchener Zeitschrift, ist der diesjährigen Hoch im Reichstag und die Verordnung des Oberkommandos in den Wirtschaftsgebiet gebildete Oberausschuß nene Grundsäße für die Damenmode gewidmet. Die legte Damenmode- sie nennt Marken Vorschläge zur Kohlenversorgung, die als Material Zulagebemessung aufgestellt hat und eine einheitliche Regelung der fich auch mit Vorliebe„ Deutsche Mode" ist dermaßen häß- Beachtung verdienen. Es heißt da: Die gewünschte Regelung nach Bulagen für alle zum Bezirk des Oberausschusses gehörigen Ge­lich und übertrifft an Narrheit vieles bisherige, daß ein ernst größere Kohlenmengen zugewiesen erhalten würden, als fie bemeinden gesichert ist. Die Groß- Berliner Brotfommissionen werden der Kopfzahl hat den Nachteil, daß dadurch manche Familien zu nehmendes Blatt einen solchen Unsinn lieber nicht mit zahlen können und auch verbrauchen, wodurch den Schleichhandel daher bis auf weiteres wie bisher die Zujazzkarten an die Berech­machen sollte. Jeder Frauenkörper muß zur Mißgestalt die Tür geöffnet würde. Die Zuweisung nach Anzahl der tigten auszugeben haben. werden, wenn er sich mit den überflüssigen Stoffmengen in 3 immer aber wird insofern Mißmut erregen, als man darauf Das Kriegswucheramt hat der Frau Hedwig Rothstein in solch widersinniger Anordnung behängt, wie sie die heutige hinweisen kann, daß eine Familie, die wegen ihrer Zahl ihre Charlottenburg  , Sybelstraße 37/38, Inhaberin der Getreide- und Mode vorschreibt. Die zahlreichen, teilweise farbigen Bilder zwei Zimmer notwendig heizen muß, doch bei zehn Zentner Kohle Futtermittelhandlung Ed. Julius Rodenbeck, und dem Prokuristen des Wieland" Heftes zeigen lauter solche Karikaturen. noch manchmal frieren wird, hingegen eine gleich starke Familie dieser Firma, Ernst Rothstein, den Handel mit Gegenständen des Der Oberkörper wirkt durch starke Verkürzung bucklig, mit sechs heizbaren Zimmern sich dadurch helfen kann, daß sie täglichen Bedarfs, insbesondere mit Lebens- und Futtermitteln, mit der Sechs- 3immer- Menge etwa nur drei untersagt. Das Verbot umfaßt auch die Tätigkeit als Ange­der Unterförper ist künstlich breit gebauscht, das ganze 3 immer heizt, diese dann aber wirklich und dauernd warm stellter in einem Geschäftsbetriebe der betreffenden Art. wogende Gestell ruht auf hohen Stöckelschuhen, die einen hat und die anderen Zimmer eben vorübergehend wenig benußt. Ehepaar Rothstein, gegen das ein Strafverfahren schwebt, ist ant natürlichen Gang unmöglich machen. Plumpe Taschen, Kragen Den gerechten Ausgleich nun könnte man herbeiführen durch Ein- den umfangreichen Gerfte und Getreideschie­und ähnliches, viel zu große oder viel zu fleine Hüte, schief führung des Begriffs der notwendig heizbaren" Zimmer in die bungen beteiligt, die in den lekten Monaten und Wochen auf einem Ohr ſizend, vervollständigen das Bild, von dem Verordnungen. Die Notwendigkeit der Heizung wird dann durch u. a. in Poſen die Gerichte beschäftigten. sich jeder vernünftige Mensch schaudernd abwendet. die Kopfzahl bedingt und so eine praktische Durchbringung der beiden Berechnungsgrundsätze erreicht. Etiva in folgender Weise: die der von der Modenarrheit lebenden Industrie dient, so werden: 2 Zimmer. Solche Einzelpersonen und Familien erhalten Dippel bei Wannsee  , der unter dem Verdacht des Schleich handels etwas bringt, so ist das zu verstehen. Wenn aber angesehene dann 5 Zentner, wenn sie nur ein Zimmer, 10 Beniner, wenn sie mit Schweinen und der Höchstpreisüberschreitung verbaitet worden Künstler solche Berrbilder, denen jedes Gefühl für Schönheit und zwei oder mehr heizbare Zimmer haben. Für 4 bis 6 Personen war, ist auf die Haftbeschwerde seines Verteidigers, Rechtsanwalt Swedmäßigkeit mangelt, in einer fünstlerisch ernst zu nehmenden wären etwa notwendig heizbar drei Zimmer. Solche Familien er- Dr. Alsberg, ohne Sicherheitsleistung aus der Haft entlassen worden. Beitschrift mit ihren Namen decken, so ist das für die heutige hielten also die Kohlenmenge für 3 Zimmer zugewiesen, wenn Die Untersuchung in der Angelegenheit wird von der Staatsanwalt Geschmacksrichtung sehr bedenklich. Solches Deutschtum" fie brei oder mehr heizbare Zimmer haben; besteht ihre Wohnung schaft weitergeführt. b. Eberstein bestreitet, sich strafbar gemacht zu wollen wir lieber der internationalen Modetorheit, toie sie nur aus 2 Zimmern, dann erhalten sie natürlich auch nur für haben. Er behauptet, lediglich Zuchtfchweine verkauft zu haben, für ohne Unterschied in allen Ländern zu finden ist, überlassen. 2 Zimmer. Für 6 bis 10 Personen 4 Bimmer notwendig heizbar, die er nach seiner Ansicht einen höheren Preis nehmen durfte. Gegen Und doch haben wir auch bei uns gute Ansäge zu einer für je drei weitere Personen je ein Zimmer. Jeder Familie müßte v. Eberstein sind, wie wir dem Berliner Tageblatt" entnehmen, neuen, givedmäßig einfachen und schönen Mode, die dem aahl ihre Menge zugewiesen werben. Dazu kämen noch die noch nicht beendet ist. also nach derart fombinierter Bimmer- und Kopf- auch andere Beschuldigungen erhoben worden, deren Nachprüfung deutschen   Empfinden Ehre macht und die im Kampfe mit der zwar nicht von der Familie benutten, aber durch Berufs­herrschenden Moderichtung jener Art dringend der fünft- tätigkeit im Hause notwendig heizbaren Zimmer: Warte- und Terischen Beihilfe bedarf, um zu dem wohlverdienten Erfolge Arbeitszimmer von Aerzten, Rechtsanwälten, Bivilingenieuren, zu gelangen. Verkaufsräume und dergleichen. Schließlich ließe sich vielleicht durch die mit diesem Verteilungsschlüssel erreichte Ersparnis für das einzelne Zimmer eine höhere Menge festiegen. So könnte das wirkliche Bedürfnis besser befriedigt und der Bevor­augung einzelner vorgebeugt werden.

Haftentlassung des Administrators v. Eberstein. Der Administras

Wenn ein Wigblatt oder eine eigentliche Modenzeitschrift. Für 1 bis 3 Personen können als notwendig heizbar" angesehen tor des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen  , v. Eberstein, in

Die Kohlenversorgung.

Der Magistrat Berlin   schreibt uns: Nach der Verordnung des Oberkommandos in den Marken betreffend die Sohlenver­sorgung soll bis zur Ausgabe der Kohlenkarten vorläufig jeder­mann einen halben Zentner Kohlen gegen Abgabe bzw. Entwertung des Mittelstücks der Reichsfleischta rte entnehmen dürfen. Für diejenigen Personen, die nicht im Besize einer Reichsfleischkarte sind( Selbstversorger, Inhaber von Bezugsscheinen auf Teigwaren usw. als Ersak für Reichsfleisch farten") werden die Brotkommissionen vom morgigen Montag nachmittags ab besondere Bezugsscheine ausgeben, die ebenso zur Entnahme von einem halben Zentner Rohle bei den Kohlen händlern berechtigen. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß die Kohlenhändler auf schon fest abgeschlossene Verträge auf Biefe rung von Kohlen nur im Rahmen der neuen Verord. nung erfüllen dürfen.

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Der Vorsitzende des Verbandes Groß- Berlin, Oberbürgermeister Wermuth, hat die Mitglieder des Verbandsausschusses zu einer Sigung am 6. August nach dem Verliner Rathaus eingeladen. Auf der Tagesordnung stehen Verkehrsangelegenheiten, der allgemeine Bebauungsplan für Berlin- Treptow  , der Generalbebauungsplan von Friedrichshagen   und einige Baupolizeiverordnungen. Es werden auch einige Freiflächenfachen und allgemeine Angelegenheiten zur Beratung gelangen.

Im Zoologischen Garten ist heute wieder der billige Sonntag mit 30 f. Gintritt während des ganzen Tages, ebenso für das Aquarium, das von 9 Uhr morgens bis 8 Uhr abends geöffnet ist. Von 4 Uhr ab großes Konzert.

Die Eierversorgungsstelle im Osthafen. Bon verschiedenen Seiten war uns mitgeteilt worden, daß im Dithafen Eier zu Tausenden verdürben und fortgeworfen würden. Jm Sportpart Treptow sollen heute ausschließlich die Daner Der Stadtverordnete Genosse& röhlich, den wir als Mitglied fahrer zu Wort fommen. In awei Läufen über 85 Kilometer treffen der Hafendeputation ersucht haben, der Sache auf den Grund zu geben, berichtet uns über seine Grmittlungen folgendes: Die Stadt nochmals Bauer u. Pawte zusammen, denen sich Thomas- Breslau hat mit der Eierversorgung auf dem Osthafen nichts zu tun, da die hinzugesent. Außerdem werden drei Läufe über 10, 20 und 30 Kilo­Räume nur mietweise an die Versorgungsstelle abgegeben wurden, meter ausgefahren, zu denen Kuschlow, Hoffmann, Rudel und der Stadt aber kein Einfluß auf diese Gesellschaft aufteht. Die Wiewverall verpflichtet sind. bezieht bie nur Cier ihr zugewiesene Anzahl Stadt Berliner   Prater- Theater. Aha famos 1", bas lustige Bug­bon dieser Verteilungsstelle. Der Dezernent ber Gier- ftild begeht am Montag das Jubiläum seiner 50. Auffi brung. versorgungsstelle war jedoch sofort bereit, Auskunft zu erteilen. An demselben Tage treten in dem vorausgehenden Varietéteile es allerdings bor, daß Eier verdorben einige neue Spezialitäten auf. In der Kohlenverordnung wird der Bentner Brez- Danach kommt ankommen; feinesfalls fei dies aber in so großen Mengen der Fall, fohlen gleich 110 Steinen gefest. Nun wiegen aber wie behauptet werde. Der Höchstdurchschnitt der verdorbenen Gier Kiffinger Str. 9 in Steglig abgespielt. Die dort wohnende Schrift Familiendrama in Steglitz  , Ein Familienbrama hat sich in der die Preßkohlen nur etwa 400 Gramm; eine Marte wog knapp iei 4 Broz. Dies sei allerdings mehr, als gewöhnlich im freien iegerehefrau Emilie Schuster, deren Mann im Felde steht, war 400 Gramm, eine beliebte Marke 416 Gramm. Bei 400 Gramm Handel vorkäme, jedoch läge das an verschiedenen Ursachen. Ein- fchon seit langem nerventrant. Das Leiden verschlimmerte sich immer kommen 125 Preẞfohlen auf den Zentner, bei 416 Gramm immer mal hat die große Hize etwas zum Verderben beigetragen, dann mehr und die Frau verfiel schließlich in Schwermut. In dieser Ge­noch etwas mehr als 120. Bei 110 Rohlen statt eines Zentners aber fehle das geeignete Badmaterial in den besetzten Gebieten, mütsstimmung äußerte sie wiederholt Selbstmordgebanken. Seit wird der Verbraucher stark benachteiligt. Er muß erftens über woher der weitaus größte Teil der Gier fommt. Es ist bereits einigen Tagen wurden weder Frau Schufter noch ihre siebenjährige das Gewicht bezahlen, zweitens über das behördliche Maß hinaus Gorge baffir getragen, daß von hier aus geeignetes Bad Tochter Agnes gesehen. Man nahm an, daß Mutter und sind zu frieren. Von wem ist denn die verordnende Behörde in diesem material nach Litauen   usw. gesandt werde. Die Verteilung Verwandten aufs Land gereift seien. Erst als aus der Schusterschent Falle beraten worden? Der Kriegsausschuß für Konsumenten- bollzieht sich innerhalb 48 Stunden, so daß keine Rede davon sein Wohnung starter Gasgeruch drang, schöpfte man Verdacht und ließ interessen wünscht mit Recht die schleunigste Richtigstellung der fann, daß die Eier etwa hier zu lange lagern. Wenn ein Vorwurf die Wohnung öffnen. Man fand Mutter und Tochter tot Gleichung, abgesehen davon, daß die augeteilten Mengen für die erhoben werden kann, so nur der, daß nicht genügend Fachleute zum im Bette. Alle Gashähne der Wohnung waren geöffnet. Berpacken der Gier gestellt wurden. Im übrigen geht fein ver­unteren Gruppen nach allgemeinem Urteil viel zu dorbenes Ei verloren, da diese zu technischen Zwecken, insbesondere trunkenen Soldaten Buch und 2 edert aus Berlin  . Ans dem Müggelsee gelandet wurden jetzt die Zeichen der er Beide sird gering sind. zu Schmieröl für Maschinen, verarbeitet werben. Irgendeine Gebeim Hinausschwimmen einem Schlaganfalle erlegen. fahr, daß Tausende von Giern verkommen, liegt nicht vor.

Die„ Bossische Beitung schreibt im Anschluß an einen Bericht über das Kohlenstehen in Wilmersdorf  , wo die Menschen in Reihen von mitunter einem Kilometer Länge gewartet hätten: Leider zeigt die Verordnung, für deren Zustandekommen die Ge­

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Anders Hjarmsted.

Bon Jakob Knudsen  .

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Leider hat aber die Zufuhr in den legten Tagen aus noch nicht Charlottenburg  . Lebensmittel. In der Zeit vom Donnerstag, bekannten Gründen fast ganz aufgehört und es wäre dringend zu den 19. Juli bis zum Sonnabend, den 28. Juli d. J., findet eine all­wünschen, daß die Behörde in den betreffenden Gebieten schleunigst gemeine Verteilung von Safernährmitteln und Suppen darin Wandel schafft. statt. Es werden berabfolgt: 125 Gramm Hafernährmittel zum Beistand. Und es sind ja alles nur Gauner, unter denen| liche, gemütliche Mann,- daß der um Mitternacht zunt man wirtschaften muß. Ja, ja, so ist es. Der Hardesvogt ist Diebstahl mit seinen Pferden draußen sein sollte! daß der ge­ein Gauner, und der Adjunkt und die Anwälte sind Gauner, zogen oder doch wohl geritten- kommen und sich vom einer wie der andre, und die Hofbesizer, von denen man Pferd schwingen und dort stehen sollte seine Beine, seine kaufen soll, und die fleinen Leute, an die man verkaufen soll, Hosen, die sahen doch so rechtschaffen aus! Ah, aber das Anders schielte von der Seite zu seinem Vater hinauf. allesamt sind sie Gauner, wenn man sie sich beim Licht des war ja noch viel schlimmer: Wollte sein Vater ihn wirklich Der alte Per Hjarmsted war ein großer, magerer, etwas Lebens befieht. Und unser Gesinde, ja Jens sowohl wie mit der Eisenstange schlagen? gebeugt gehender Mann. Sein Gang, selbst wenn er rasch Kren Madsen sind mir untreue Diener. Sie schaffen nichts" Vater, Ihr wollt ihn doch nicht totschlagen?" ging, wie jetzt, war etwas unsicher, das heißt gewunden wie für das, was sie zu essen friegen." " Onein, Gott   bewahre mich wohl, nur mein Besitztum der Gang großer, knochiger Müllerpferde. Troz dieser Un- Kurz darauf fuhr er fort: Und jetzt gehts auch verkehrt will ich schützen." sicherheit im Gange sah er wie ein sehr starker Mann aus, mit den Nachbarn. Ah ja." Er sah auf die Eisenstange Lange lag Anders da und betrachtete heimlich die Eisen­was er denn auch war. nieder und bewegte sie ein wenig. Nein, in Vrejby, da stange. So dick wie der kleine Finger eines erwachsenen war Gerechtigkeit- und Friede und Freude im heiligen Mannes war sie doch. Geist. Aber da durfte man ja nicht bleiben."

Er seufzte ein paarmal Hef auf; doch das pflegte er stets zu tun, wenn er nicht gerade arbeitete, so daß es des Anders Spannung nicht weiter vermehren konnte, um so weniger, da sie von vornherein auf ihrem Höhepunkte war. Das sind keine guten Leute hier in Hanherred.*) Es steckt teine Gerechtigkeit in ihnen," sagte Per Hjarmsted, als sie bereits in völligem Schweigen ein weites Stück gegangen Anders wußte hierauf nichts zu antworten. Der Alte rülpste laut. Es flang bekümmert und selbst­verständlich. Man hätte in Brejby in Bendsyssel bleiben sollen. Da geschah niemals Unrecht. Da war Gerechtigkeit und Gottes­furcht. Ja, das ist wahr."

waren.

Er ging und ließ die Eisenstange in seiner Hand wippen. Aber warum seid Jhr denn da nicht im Dsten geblieben?" fragte Anders ein wenig ängstlich.

" Ha, ich bekam die Idee, ein paar große Höfe hier oben westlich aufzuteilen. Sieh, da hatte man ja teine Ruhe. Jetzt hat man's ja auch bei einem davon so ge­macht."

Auf Bisgaard?"

" Dja. Jest wohnen 36 Familien auf dem Hof, anstatt einer, wie frither.

" Sie sagen, daß der nächste, den Ihr auf die Art kaufen wollt, Hangaard sein würde."

,, Darüber kann niemand etwas wissen, ich selber auch nicht. Zuviel Geld ist zu riskieren, ohne Gottes Rat und

*) Herreb( Sarde) ist der dänische Gerichtsbezirk.

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Per Hjarmsted gähnte, umständlich und auf die ins Sie waren vor das große Kleefeld des Gutes ge- Schicksal ergebene Art, wie die Leute sie sonst meist beim kommen, das heuer ganz ausgezeichnet stand. Es war kein Zubettgehn anwenden, indem er sich ganz auf den Rücken Mondschein; doch in der lichten Sommernacht sah man deut- niederlegte, die Hände unterm Nacken. lich die feinen Nebel über den hohen, betauten Klee   hin-" Ich hab's ihm gesagt," äußerte er entschuldigend oder ziehen. Ein Stück weiter feldeinwärts standen die Pferde gleichsam zur Selbstverteidigung, daß es mir geträumt hat, des Tanghofs. Es war so still, daß man in weiter Ent- daß es so kommen würde." fernung den leise lärmenden Laut ihres Knaupelns hören Das war das erstemal, daß Anders seinen Vater selbst konnte und den harten Laut der Hufe auf dem Sonn- etwas von seinen Träumen erwähnen hörte. Oft genug gedörrten Boden, wenn sie sich während ihres raftlofen hatte er junge Leute im Kirchspiel sich luftig darüber machen ressens von der Stelle bewegten. Nun wollen wir uns hören. Er empfand ein Unbehagen dabei. Denn wenn nun beeilen, etwas in den Leib zu kriegen, damit wir morgen sein Vater unrecht hatte, so bekam Gott   ja auch Unrecht. tüchtig arbeiten können, dachte Anders für die Pferde. Aber dann mußte fein Vater eben immer recht haben! Sie waren so wach, während das ganze Kleefeld stand und schlief.

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Da hatte Anders einen wunderlichen Anblick.

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Er hob den Kopf ein wenig, so daß er eben über die Aleespigen weg sehen konnte. Der Tau trieb darüber hin, nicht in gleichmäßigem Nebel, sondern in ganz feinen Streifen. Sein Vater ging gerade mitten hinein in den hohen, Er hörte wieder das Trampeln der Pferde, wenn sie die Beine Komm mir nach!" sagte er. Es mußte beim Weiden fortbewegten. Da war eins, das unter­prächtigen Klee. Komm mir nach!" sagte er. ja richtig und zulässig sein, da sein Vater es tat. Anders nahm gern eine längere Wanderung am Tüder. Es ließ folgte. Ein paar Ellen weit im Klee drinnen legte der alte nicht ab. Dder nein, das mußten doch mehrere Pferde Per Hjarmsted sich nieder, wobei seine Glieder stöhnten und sein. Es kam näher. Er drehte den Kopf und sah zwei zu­frachten. Anders legte sich zu seinen Füßen hin. sammengekoppelte Pferde und einen Reiter auf dem Sattel­pferd über die Felder vom Sumpfweg herkommen.

Keren Thomsen, das ist ein Dieb; er fommt und stiehlt meinen Klee mit seinen Pferden."

Anders meinte plöglich, er habe sich die ganze Zeit mit der Ahnung getragen, daß eine Erekution vor sich gehen solle.

Doch erst jetzt wurde er von Angst und dunkelm Grauen überfallen- und zugleich von Erstaunen beim Anhören von Kren Thomsens Namen. Kren Thomsen, der muntere, freund­

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„ Ach, Vater, ist das Kren Thomson?" flüsterte er und duckte sich in den Klee hinab.

Bleib ganz ruhig!" sagte Per Hjarmsted, hob vorsichtig den Oberkörper und drehte sich auf die Seite um. Er gute über die Kleespigen hinauf.

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Hm, er ist auch durch den Hafer geritten." ( Forts. folgt.)