Nr. 193 34. Jahrgang
Sollen
wir für die Kriegsbeschädigten sammeln?
Wir erhalten folgende Zuschrift:
Beilage des Vorwärts
-
Dienstag, 17. Juli 1917
-
-
-
den. Die gerade jeht sehr starte Nachfrage nach Obst und Gemüse, felbe II: Aderstr. 28a, Oderberger Str. 57/59, Stralsunder den einzigen noch nicht rationierten Lebensmitteln, lasse sich aller- Str. 54, Driesener Str. 22, Prinzenallee 8, Christianiastr. 4/6. dings nicht befriedigen. In dieser Hinsicht dürfe man sich keinem Für Wartenberg: Rigaer Str. 81/82, Petersburger Str. 4, Optimismus hingeben. Die nächsten 10 bis 14 Tage, die Große Frankfurter Str. 23, Bromberger Str. 13/14. Für hohennoch bis zur Belieferung mit Frühkartoffeln vergehen können, schönhausen( Sommerstraße): Wehlauer Str. 8, Hauszien die allerschwersten der ganzen Kriegszeit. Herr burgstr. 20, Bettenkoferstr. 20/24. Für Lichtenberg v. Tilly hob hervor, daß es Pflicht und Schuldigkeit der Kommunal-( Roeder str. 28/29): Böbowstr. 40, Olivaerstr. 19, StraßmannGegen die vom Reichsausschuß der Kriegsbeschädigten- berbände sei, selber hinauszugehen und Lieferungsverträge abzu- straße 6. Für Plänterwald : Alte Jakobstr. 127, Naglerfürsorge in Aussicht genommene allgemeine Sammlung schließen. straße 3, Görliger Ufer 2, Görlißer Str. 51, Brizer Str. 17/18, In der Besprechung wurde hingewiesen auf die( im„ Bortvärts" Reichenberger Str. 131/132, Glogauer Str. 12/16. Für Wuhlfür Kriegsbeschädigte sind in der Presse mehrfach am Montag bereits mitgeteilte) neueste Anordnung des preußischen heide: Mariannenufer 1a, Stopenider Str. 125, Markusstr. 49, Bedenken geltend gemacht worden. Daraufhin hat der Reichsausschuß im Einvernehmen mit dem Reichsamt des Landesamts für Gemüse und Obst, daß Bächter in Stadt- und Langestr. 76, Rüdersdorfer Str. 4/5. Landkreisen von diesen angehalten werden können, ihre Erzeugnisse Innern der Presse einen aufklärenden Artikel zugänglich ge- innerhalb dieser Gebiete zu veräußern. Gegen die Stadt macht. Hiernach steht der Reichsausschuß auf dem Berlin wurde der Vorwurf erhoben, fe habe nicht zu berStandpunkt, daß die Rentenversorgung der Kriegs- hüten gewußt, daß die Pächter ihrer Rieselgüter das dort gebeschädigten in vollem Umfange Aufgabe des Reiches sei und und daß δας Mannschaftsverforgungsgeset dringend eines weiteren Ausbaues bedürfe. Jede gesetzliche Regelung trage aber etwas Starres und Schematisches an sich und könne daher den besonderen Verhältnissen des Einzelfalles durchaus nicht immer Rechnung tragen. Für den Ausgleich solcher Härten wie auch für die Durchführung der sozialen Fürsorge und zur Hilfe für die Rentenlosen seien daher weitere Mittel erforderlich, die nicht in unbeschränkter Höhe vom Reich zur Verfügung gestellt werden könnten und somit auf dem Wege der Sammlung aufgebracht werden müßten, ebenso wie dies auf dem Nachbargebiet der Hinterbliebenenfürforge mit großem Erfolg durch die National- Stiftung geschehe. Eine allgemeine
#
Sammlung sei auch das wirksamste Mittel gegen den in den wilden Sammlungen" so vielfach zutage tretenden Wohlfahrtsdilettantismus.
" 1
Unsere Feldpost- Abonnenten
bitten wir, ihr Abonnement für Angust möglichst balb er. neuern zu wollen. Soll in der Zustellung des Vorwärts zu Anfang nächsten Monats teine Unterbrechung eintreten, so müssen wir die Neberweisung der einzelnen Feldpoftabonnenten- Adressen an die Post
schon von Mitte Juli an
bewirken, weil die Bost sonst nicht in der Lage ist, diese Tausende von Abonnenten rechtzeitig und regelmäßig zu bestellen.
Im Monat Juli gingen uns besonders zahlreiche Beschwerden zn. Wir können denselben nur durch frühzeitige Ueber. weisungen abhelfen, was wiederum zur Voraussetzung hat, daß die Einsendung des Abonnementsbetrages von 1,30 M. pro Monat schon jeht, nicht erst Ende des Monats erfolgt.
Die Abonnenten müssen erwägen, daß auch die Post mit ewig wechselnden ungeübten Arbeitsfräften nicht so präzis arbeiten fann, wie das früher mit ihrem geübten ständigen Personal der Fall war. Also frühzeitige Erneuerung des Abonnements! Verlag des Vorwärts".
Wie die Eier- Kleinhandelspreise entstehen. Stadt Lichtenberg machte Stadtsyndikus Dr. Maretzky Mitteilung In der letzten Sißung des Nahrungsmittelausschusses der über die Eierversorgung Groß- Berlins und die Preisfestsetzung. Danach ist vor einigen Wochen die künftige Eierversorgung GroßBerlins neu geregelt worden. Der Bedarf der Groß- Berliner Ge meinden wird nicht mehr wie bisher durch die Zentraleinkaufsgesellschaft zugewiesen, sondern die Gemeinden erhalten die Eier direkt von den auswärtigen Lieferungsbezirken, denen sie zugeteilt find. So ist z. B. als Lieferungsbezirk für die Stadt Lichtenberg Danzig bestimmt. Die zu liefernde Menge beträgt pro Jahr und Kopf der Bevölkerung 26 Eier. Der Eierkleinhandelspreis beträgt nach der Neuregelung 34 Pf. für das Stück und setzt sich wie folgt zusammen: Der Erzeugerhöchstpreis beträgt 22 Pf., die Kosten des Einsammelns, Verpackens ust. 6 Pf., so daß z. B. der Bezgirt Danzig die Eier zum Preise von 28 Pf. liefert. Als Preisausgleich zwischen inländischen und ausländischen Eiern sind vom Landesamt für Nährmittel und Eier 24 Pf. festgesezt, so daß die einzelne Gemeinde die Eier zum Erstehungspreise von 30% Pf. erhält. Als Unkosten für den Transport vom Lieferungsbezirk berechnet z. B. die Stadt Lichtenberg für das Stück 0,35 Pf., der Auftäufer erhält 0,40 Pf. Die Großhändler, die die Eier wieder an die Kleinhändler verteilen, zahlen 31 Pf. und dürfen von ihren Abnehmern 32% Pf. nehmenn, wofür sie aber alle Unkosten, insbesondere auch die Klärung und den Verlust an schlechten Giern zu tragen haben. Den Kleinhändlern ist ein Verdienst von 14 Pf. am Stück zugebilligt worden; fie geben die Eier an die Verbraucher zum Preise von 34 Pf. ab. Wie diese Zusammenstellung zeigt, toftet also allein das Ein
Diese Erklärung bildete den Gegenstand einer Besprechung zwischen Vertretern des Reichsausschusses und den unterzeichneten Reichstagsabgeordneten, die der Kriegsbeschädigtenfürsorge als Angehörige der größeren Parteien nahestehen. Die Aussprache ergab volle Uebereinstimmung mit dem Standpunkt des Reichsausschusses. Man war Fich auch darüber einig, daß die soziale Fürsorge und die hierfür notwendigen wonnene Gemüse den Berlinern vorenthielten und außerhalb sammeln, Verpaden usw." cines Gies fast ebensoviel, wie vor dem Sammlungen das Gebiet der Hecresverwaltung in feiner absesten. Aus der Erwiderung des Magistratsrats Gordan Kriege der Ladenpreis ausmacht, nämlich 6 Pf. Wir fragen: Wie Weise berühren, und daß der Vorschlag einiger Zeitungen, die war nichts anderes als eine Bestätigung herauszuhören. Grörtert geht das zu? Sammelgelder der bürgerlichen Kriegsbeschädigtenfürsorge wurde auch der Plan, den auf den Außenbahnhöfen dem militärischen Einfluß zu unterstellen, selbstverständlich Kontrolle des Magistrats zu nehmen. Er soll vom 24. Juli ab Berlins bisher wild" betriebenen Obst- und Gemüsehandel unter entschieden abgelehnt werden muß. auf dem Anhalter Bahnhof für Westen und Süden, auf dem Lehrter Bahnhof für Norden, auf dem Schlesischen Bahnhof für Often zusammengefaßt werden.
C
-
Arendt Bauer- Breslau Giesberts
-
-
-
-
-
Böttger
-
-
Behrens Legien Liesching Molkenbuhr Pfleger Sivkovich v. Veit Prinz- Schönaich- CarolathGraf Westarp v. Winterfeldt.
*
-
Die Offenhaltung von Lebensmittelläden. In letzter Zeit haben Lebensmittelverkaufsstellen vielfach an Werktagen vor 8 Uhr abends geschlossen. Der Magistrat Berlin weist darauf hin, daß derartige Geschäfte nach der Verordnung betreffend die Offenhaltung von Lebensmittelverkaufsstellen in den Abendstunden vom 1. August 1916, soweit nicht durch Polizeiverordnung oder Ortsstatut etwas anderes vorgeschrieben ist, an
Sendungen an deutsche Gefangene in Frankreich . Vor kurzem wurde mitgeteilt, daß die französische Regierung an- Werktagen in den Abendstunden von 6-8 Uhr oder, sofern ein geordnet hatte, den deutschen Kriegsgefangenen und Zivil- Inter - längeres Offenhalten zugelassen ist, auch innerhalb dieser Zeit Dazu wird uns aus Gewerkschaftstreifen geschrieben: aus den an sie gerichteten Gendungen nicht mehr auszuhändigen berufstätigen Bevölkerung soll hierdurch der Einkauf von Lebensnierten Nahrungsmittel, Rauchivaren, Arzneimittel, Toiletteartikel für den geschäftlichen Verkehr offen zuhalten sind. Der Nunmehr haben sich sowohl das Kriegsministerium wie der Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, daß entsprechende Maßregeln mitteln erleichtert werden. Ausnahmen sind nicht gestattet. Anch Reichsausschuß mit aller Entschiedenheit auf den Standpunkt gegegen die französischen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten in die Rücksicht auf die Ersparnis von Beleuchtungsmitteln läßt stellt, daß die Rentenversorgung Aufgabe und Deutschland getroffen waren. Jetzt kann erfreulicherweise mit- keinerlei Befreiung von den angeführten Vorschriften zu. Bei Pflicht des Reiches sei und daß der Not der Kriegsbeschädigten geteilt werden, daß die französische Regierung ihre Maßnahmen auf- Personal- oder Warenmangel dürfen die Geschäfte vorübergehend nicht durch Sammlungen abgeholfen werden dürfe. Die durch den gehoben hat. Die deutschen Kriegsgefangenen und Zivil- Inter - nur zu anderen Tagesstunden geschlossen werden. In Sammlungsaufruf des Reichsausschusses bei uns ausgelösten Be- nierten in Frankreich dürfen also wieder wie früher Pakete und diesem Falle ist jedoch nach der Verordnung betreffend die vorfürchtungen, daß man im Ernst daran dente, das letztere zu tun, Sammelſendungen jeden Inhalts empfangen. Die deutsche Gegenübergehende Schließung von Nahrungs- und Lebensmittelverkaufsmaßregel wurde dacaufhin ebenfalls aufgehoben. stellen vom 14. Juli 1917 durch Aushang der genaue 3eit sind damit im wesentlichen behoben. Nur harren wir jetzt des ent punkt der Wiedereröffnung des Geschäfts bekanntzu schiedenen Eintretens des Reiches für die Kriegsbeschädigten. Und geben. Die besonderen Bestimmungen für Fleischer oder Fleischnicht nur für dieſe, denn auch die Not der Rentenlosen verkäufer bleiben bestehen. fordert schleunige Abhilfe. Hier heißt es, sofort eingreifen.
Die Ferienspiele der Berliner Schulkinder haben auf 15 Innen- und 9 Außenplähen ihren Anfang genommen. Unter Ueberwindung großer Schwierigkeiten ist es möge Wenn in der uns zugegangenen Einsendung die Notwendigkeit lich gewesen, diese Einrichtung, die im vorigen Jahre insgesamt Gartensiedler als Kartoffelfelbstversorger. betont wird, dem Reichsausschuß zum Ausgleich besonderer Härten rund 575 000 Besucher aufzuweisen hatte, auch im vierten Kriegs- die Kleingartenbefizer und Laubensiedler, solange der Kartoffelborrat Nach einer neueren Entscheidung der Reichskartoffelstelle gelten im Einzelfalle besondere Mittel zur Verfügung zu stellen, so er sommer nicht nur wieder in ihrem bisherigen Umfange sicherzustellen, ihrer eigenen Anbaufläche reicht, als Selbstversorger. Sie erhalten fokennen wir sie an. Unter den jetzigen Verhältnissen wird man auch sondern um Spielgelegenheit auf einem neuen Platz in Lichtenberg , gegen die freiwillige Hergabe von Mitteln nichts haben können. Röderstr. 28/29, zu erweitern. Leider ist der Besuch in den ersten lange feine Kartoffelfarten. Die Selbstversorgerfopfmenge beträgt Wir halten auch die Stellungnahme gegen die vielen wilden Samm- Tagen an einigen Stellen hinter den gehegten Erwartungen zu zurzeit 0,8 Pfund für den Tag. Die Selbstversorger haben hiercüdgeblieben. nach, soweit ihnen Kartoffelfarten schon ausgehändigt sein sollten, lungen in der Buschrift für durchaus angebracht. Dußende und Die unter den jeßigen Zeitverhältnissen wichtigste Frage der diese Karten bei der zuständigen Brotkommission abzugeben und, aber Dugende von Sammlungen find genehmigt worden. Diese Betö stigung konnte in zufriedenstellender Weise gelöst werden. nachdem ihr Kartoffelvorrat aufgebraucht ist, die Karten vom BrotBersplitterung ist von größtem Uebel. Die Gewähr zwedmäßiger Es werden verabfolgt morgens Tee mit Zuderbeigabe, mittags fommissar wieder abzuverlangen. Verwendung der Gelder ist jedenfalls eine überaus minimale. Was uns in der Kriegsbeschädigtenfürsorge am meisten zu fehlen scheint, ist die gefeßliche Grundlage derselben. Schon im August 1916 haben die Gewerkschaften und Angestellten auf der der Kriegsbeschädigtenfürsorge gewidmeten Tagung in Köln dieſe geſetzliche Grundlage gefordert. Es wird Zeit, daß sie geschaffen wird. Dann dürften auch dem Reichsausschuß die Mittel, die er heute durch Sammlungen für seine besonderen sozialen Auf gaben aufbringen muß, zur Verfügung stehen.
Groß- Berlin
Bekanntlich haben die Kommunalverbände Ausfuhrverbote Maggisuppe und nachmittags Kaffee mit Milchzusah und Brot. Weniger günstig gestaltet sich allerdings die Beförderung der auch für solche Kartoffeln erlaffen, die in benachbarten Großstädten Kinder nach und von den Spielplätzen. Der Mangel an Wagen und wohnende Personen in den angrenzenden Bezirken auf Personal und die Rücksicht auf den Andrang der abends aus den eigenem oder gepachtetem Land zu ernten beabsichtigen. Besonders schwer mußten hierdurch die Besiger kleiner Parzellen, meist Arbeiter, Bororten zurückflutenden erwachsenen Bevölkerung hatten zur Folge, getroffen werden, die ihre Kartoffeln nicht nach ihrem Wohnort ausdaß mit Ausnahme der städtischen Linien sämtliche Straßenbahngesellschaften ihre Mitwirkung versagen mußten. Die anderweitige führen durften. Auf Veranlassung des Präsidenten des KriegsRegelung der Fahrten gelang nur durch die Bereitwilligkeit der ernährungsamts hat die Reichskartoffelstelle diejenigen KartoffelEisenbahndirektion, neben den fahrplanmäßigen Zügen eine ge- fichtigt gelassen, die auf Anbauflächen bis zu 200 Quadratmeter mengen in den Bedarfsbezirken bei der Zuweisung unberüc nügende Anzahl von Sonderzügen bereitzustellen. Die Besuchec des Spielplates im Plänterwalde seien darauf hingewiesen, daß es gebaut worden sind, so daß ein Grund für die weitere Aufrechtmöglich geworden ist, auch für sie in Zukunft wieder die notwendige erhaltung der betreffenden Ausfuhrverbote nicht mehr gegeben ist Fahrgelegenheit zu schaffen. Kindern mit Freifarben steht wie sonst und diese rückgängig zu machen sind. Ebenso wurde die in manchen der Besuch sämtlicher Plätze frei. Die Auffassung, daß sie auf den Kommunalverbänden bestehende Bestimmung, wonach die auf Flächen Blägen, für die kein Beitrag erhoben wird, nicht zugelassen seien, bis zu 200 Quadratmeter gewonnenen Kartoffeln in den Großtrifft nicht zu. Der Beitrag für die Besucher von Blankenfelde städten und Indastriebezirken den Anbauern nicht restlos belassen Von einer Ablieferung ist immer fonnte nachträglich auf 20 Pf. herabgesetzt werden. Von einer werden sollen, gemildert. Die Obst- und Gemüsenot in Berlin . dann abzusehen, wenn die dem Nationsfag von fünf Trennung der Geschlechter wird in Zukunft Abstand genommen Ueber die Belieferung Groß- Berlins mit Obst und Gemüse werden, um solche Kindergruppen nicht voneinander zu trennen, die Pfund für den Kopf und die Woche übersteigenden selbstäußerte sich in einer Konferenz mit Vertretern der Presse der den Wunsch haben, gemeinsam denselben Platz zu besuchen. Auch gewonnenen Kartoffelmengen verhältnismäßig geringfügig sind. Oberregierungsrat v. Tilly, Leiter der Reichsstelle für die in der Vorstellung der Kinder untrennbar mit den Ferienspielen Obst und Gemüse. verbundenen Dampferfahrten nach Ziegenhals werden nicht fehlen. Mairüben auf dem Berliner Markt. Zurzeit gelangt in Berlin Den Mangel an diesen Nahrungsmitteln, den wir zurzeit Die Niederlaufiber Brikett- Verkaufs- Gesellschaft hat dorthin auch die in anderen Gegenden Deutschlands seit langem bekannte und bitter empfinden, führte er hauptsächlich auf die Dürre zurück. Diesmal 1200 Kinder von den Spielpläßen zu Gaste geladen und gern gegessene Mair übe auf den Markt. Ihre Zubereitung ist Die Verhältnisse seien nicht überall so traurig wie in Groß- wird ihnen bei unverkürzter Verpflegung und ausgiebiger Spiel- einfach. Sie wird sauber gewaschen und abgeschabt, in Scheiben Berlin , das unter der gerade in der Mark Brandenburg sehr gelegenheit frohe Ferientage bereiten. oder in Würfel geschnitten und in gleicher Weise wie Mohrrüben, Die Ferienspiele sind in diesem Jahre ganz besonders als eine Stohlrüben oder Teltower Rüben zubereitet. Auch mit Mohrrüben, schlimm auftretenden Trockenheit zu leiden habe. Herr v. Tilly erklärte, das jetzt von der Reichsstelle befolgte System habe sich Erholungsgelegenheit gedacht, die den in der Großstadt zurück- gemischt kann sie verwendet werden. Auf genügend langes Kochen gebliebenen Kindern den Landaufenthalt ersetzen sollen. Wir der Mairüben muß geachtet werden. bewährt und werde beibehalten werden. Diese Meinung sei auch empfehlen den Eltern um so mehr, diese zum Wohle der Berliner Mairüben noch frisch ist, was leider bei den Transportverhältnissen Wenn das Laubwerk der im Ausschuß des deutschen Städtetages in seiner soeben abge- Jugend getroffene Einrichtung ausgiebig in Anspruch zu nehmen, nicht immer der Fall ist, gibt es, kleingehackt oder durchgerührt, haltenen Sibung zum Ausdruck gekommen. Davon, daß etwa die als eine Ueberfüllung der Pläke, wie sie zu Anfang der Spielzeit ein spinatähnliches Gericht. Tie Stadt Berlin hat zahlreiche Höchstpreisfestsetung das Obst und Gemüse vom Groß- sonst wohl vorkam, infolge der Abwanderung vieler Kinder in die Verträge über die Lieferung von Mairüben abgeschlossen, von denen Berliner Markt vertrieben habe, könne keine Rede sein. Infolge ländlichen Bezirke diesmal nicht zu erwarten ist, und geben hier zu hoffen ist, daß sie erfüllt werden, damit das bis zum Erscheinen der Warenknappheit werde von der Bevölkerung, auch von großen den durch die Schulen bereits mitgeteilten Plan bekannt: Industriebetrieben, die Ware den Erzeugern sogleich an den Er der Frühkartoffeln bisher so lange entbehrte Gemüse auch in I. Innenpläge: 1. Am Urban; 2. Brandenburgstr. 78/79; zeugungsstätten abgekauft, so daß sie den Markt gar nicht zu be- 3. Reichenberger Str. 131/132; 4. Stöpenider Str. 125; 5. Blumen- weitesten Kreiſen der Bevölkerung endlich wieder auf den Tisch schicken brauchen. Mit aller Entschiedenheit verwarf v. Tilly die straße 77; 6. Rigaer Str. 81/82; 7. Seibelstr. 31/32; 8. Strautstr. 43; tommt. Ausfuhrverbote, durch die manche Erzeugungsgebiete ab- 9. Stoppenplatz 12; 10. Kastanienallee 81/82; 11. An der einsamen gesperrt worden sind. Noch vor wenigen Tagen habe der jezige Pappel; 12. Bernauer Str. 89/90; 13. Wiesenste. 52/54; 14. Bremer Reichskanzler Dr. Michaelis als Staatskommissar für das Ernäh- Straße 22/32; 15. Jungfernheide, am Nordufer des Spandauer rungswesen angeordnet, daß alle bestehenden Ausfuhrverbote auf- Schiffahrtskanals etwa auf der Mitte zwischen der Schleuse am zuheben seien. Er selber, der Leiter der Reichsstelle, werde keine Jungfernsteg und dem Militär- Versuchs- Amt gelegen. Ausfuhrverbote für Ergänzungsgebiete mehr gestatten. Hiermit II. Außenpläbe( Sammelstellen): Für Grunewald : sei aber sehr wohl vereinbar, daß man die Ausfuhr von Obst und Stephanstr. 27, Bremer Str. 22/32( Spielplab), Waldenserstr. 20/21, Gemüse aus dem Gebiete von Großstädten zu verhüten sucht. Alt- Moabit 23, Levebotstr. 26, Derfflingerstr. 18a, Culmstr. 15. 28 000. Selbst wenn man bei der letzten Zahl annimmt, daß gegen Ueber Maßregeln, die von der Reichsstelle getroffen worden sind, Für Buch: Gartenstr. 107a, Ackerstr. 67, Putbuser Str. 3, Schul- 36 000 Kriegsteilnehmer nicht mehr mitgezählt worden sind, hat der um Groß- Berlins Belieferung mit Obst und Getraße 99/100, Banfftr. 20/22, Müllerstr. 158/159, Steſſelſtr. 3. Für Uebertritt zu ben.Unabhängigen" die Groß- Berliner Organisation müse zu bessern, machte Herr v. Tilly eingehende Mitteilun- Blankenfelde I: Zehdenider Str. 17/18, Brenzlauer 17/18, Brenzlauer gen. So babe die Reichsstelle dafür gesorgt, daß in der laufenden Alee 227/228, Chriftburger Str. 14, Senefelderstr. 6/7, Greifen- faft die Hälfte der Mitglieder geloftet. Die Zahl der weiblichen Boche 560 Waggons dieser Nahrungsmittel hierher tommen wer- hagener Str. 26, Sonneburger Str. 21. Für Blantenel Mitglieder ging bon 21 663 vor Striegsbeginn auf 7621 am Schluß
Die Unabhängigen in Groß- Berlin. Wie das Neue Mitteilungsblatt" der Bezirksorganisation Groß- Berlin der sozialdemokratischen Partei berichtet, zählte der Verband der Wahlvereine am 1. April 1914 116 887 Mitglieder, 1915 deren 95 563, 1916 85 613 und dann nach erfolgtem Ucbertritt zur„ Unabhängigen Sozialdemokratie am 1. April 1917 nur noch