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fr. 193-1917

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Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Die Rassen der Urzeit.

Bon Dr. Adolf Heilborn.

I.

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Dienstag, 17. Juli

prägungsform des Menschen vor: die deutschen   Fachmänner tiefen zweier menschlicher Stelette gefunden, die in allen Teilen in überwiegender Mehrzahl diese Anschauung zurüid, die schließlich ganz auffällig dem Diluvialmenschen aus dem Neandertale glichen. durch Virchow  ( 1872) völlig abgetan wurde. Den Hauptgrund für Man hätte demnach glauben sollen, daß nunmehr die Existenz solche befremdliche Stellung der Fachleute zu dem Neandertaler   einer besonderen Diluvialmenschenraffe allgemein anerkannt worden Funde, der in seinem Stnochenbau so beträchtliche Abweichungen von wäre. Dem war aber nicht so. Die Autorität Rudolf Virchows, Das verflossene Jahrzehnt hat dank den zahlreichen Stelett- bem unfern zeigt, hat Fuhlrott, der sich durch nichts beirren ließ, der in dem Greise aus dem Neandertale einen von allen möglichen funden, die in dieser Frist gehoben wurden, dant den Altsteinzeit- wohl selbst richtig erkannt, wenn er von der Befangenheit" spricht, schweren Krankheiten entstellten Menschen sehen zu müssen vermeinte, forschungen des Schweizers Otto Hauser und nicht zuletzt dank der die damals noch schwer auf die Gemüter vieler Fachmänner drückte, stand dem hindernd entgegen. Erst im Jahre 1901 vermochten Neuorientierung der Anthropologie, der Wissenschaft vom Menschen, wenn sich ihnen die Wahrscheinlichkeit des diluvialen Alters unserer Schwalbe und Kelaatsch den unwiderleglichen Nachweis zu führen, durch den zu früh gestorbenen, genialen Breslauer Anatomen Gattung auch nur aus der Ferne zeigte, eine Befangenheit, die alle daß die erwähnten Skelettfunde in der Tat einer altertümlichen Hermann Klaatsch   unsere Kenntnis von der Abfunft des Menschen Beweise für einen so frühen Ursprung der Menschheit in das trüge- tüdständigen Menschenform angehören, die wesentlich verschieden ist und den Rassen der Urzeit bedeutsam gefördert. Wir wissen heute, rische Reich der Selbsttäuschung und der Zufälligkeiten verwies." bon allen heut lebenden, und die wir nach ihrem erstgefundenen daß schon in ihren frühesten Daseinstagen die Menschheit in ber- Inzwischen hatte der französische   Vorgeschichtsforscher Mortillet durch Vertreter jegt die Neandertalrasse nennen. Ein glücklicher schiedene Rassen gespalten war, und diese Menschenrassen entsprechen Zusammenfassung und eine erste Deutung der bis dahin gemachten Bufall wollte es, daß noch im selben Jahre bei Krapina   in in Parallelbildung den Raffen der sogenannten Menschenaffen. unde bearbeiteter Feuersteine das Problem des Dilu- Kroatien mehrere Ueberreste folcher Neandertalmenschen gefunden Wenn auch heute kein ehrlicher Naturforscher mehr an der Bluts- bialmenschen von der kulturellen Seite her zu lösen versucht und war wurden. Dazu tamen 1908 der jugendliche Mensch von Le verwandtschaft von Menschen und Menschenaffen zu zweifeln ver- zur Aufstellung gewisser Typenreihen von steinernen Waffen und Werk Moustier und der Greis von La Chapelle aug Saints, mag, so haben sich doch unsere Anschauungen über diese Verwandt zeugen gelangt( 1869). Die einzelnen Typenkomplere benannte er nach ein Jahr später der Fund von La Ferrassie, diese drei in der schaftsbeziehungen gewandelt und geklärt. Wir modernen Anthro- den ersten Fundstellen; sein System wurde später von anderen er Dordogne   entdeckt, 1911 der Neandertaler von La Quina( aus pologen glauben nicht mehr, daß der Mensch vom Affen weitert und ausgebaut, und so unterscheiden wir heute als Kulturstufen der der Charente  ), und es gelang nunmehr auch auf Grund der Ar in gerader Linie abstamme, wie das Darwin   annahm Diluvialzeit bezw. It steinzeit( Baläolithikum"), das Chelléen, beiten Schwalbes und Klaatschs, einer Reihe älterer Funde, die bis und besonders Haeckel vertrat, sondern sind der wohlbegründeten das Acheuléen, das Moustérien, das Aurignacien, bas Solutréen dahin nur einzeln beschrieben worden waren, den gebührenden Blaz Ansicht, daß Mensch und Affe von einem niedersten Primaten- und als jüngste, in den Ausgang des Diluviums fallende Kultur- in der Neandertalraffe anzuweisen. So wissen wir heut, daß dieje zustande, sozusagen einer gemeinsamen Uraffenform", ihren Ur- epoche, das Magdalénien. Um das turz zu erwähnen: Das Haupt- Diluvialraffe während der britten Eiszeit ausgedehnte Gebiete Europas  sprung nehmen, deren Bild sich der Mensch in vielen Punkten gerät des Cheléen ist ein massiger, großer, roh behauener, offenbar bevölkert hat, sich von Spanien   aus über Frankreich   und Belgien   nach ( z. B. im Gebiß, in der Gestaltung der Hand uif.) zudem reiner in der Faust gehaltener Steinteil, im Acheuléen hat dieser Fauftteil Desterreich und Deutschland   erstreckte. Das wesentlichste Unter­bewahrt hat als feine von der großen Entwicklungsbahn immer bereits beffere Herrichtung erlangt und nähert sich in der Form scheidungsmerkmal der Neandertalraffe ist am Schädel die überaus mehr und mehr abgesunkenen Vettern, die Affen. In vielen Bil- etwa einer Mandel oder dem Herz der Spielfarten; bas Haupt- starte Entwicklung der sogenannten fnöchernen Augenbrauenwülste, bungen unseres Körpers stimmen wir Menschen mit niederen Affen werkzeug des Moustérien ist eine dreiseitige, scharfrandige Spize, die, miteinander verschmelzend, das Gesicht wie das emporgeschlagene ebenso sehr, wenn nicht gar mehr, überein als mit den hoch die als Lanzenbewehrung oder als Messer bienen konnte; im Auri Vifter eines Ritterhelmes überragt haben müssen. Das mächtige organisierten Menschenaffen( Schimpanse, Orang, Gorilla und nacien werden alle Steingeräte fleiner, handlicher, sind viel forg Gebiß fletichte wie eine tierische Schnauze aus diesem Geficht, dem Gibbon), und zur Erklärung mancher Eigentümlichkeiten müssen wir fältiger hergestellt und lassen besonders Werkzeuge zum Schaben noch das Kinn völlig mangelte, und dessen flache, breitflüglige Naie sogar auf die Vorstufe der sogenannten" Halbaffen" oder Lemuren, und Krazen, Schneiden und Bohren erkennen, zugleich beginnt in ihre Nüstern noch nach vorn( und nicht nach unten) öffnete. Die sehr jener altertümlichen, fleinen, heut vorwiegend auf Madagaskar   und dieser Epoche die Knochenindustrie. Die beiden legten Kultur- plumpen Gliedmaßenknochen, zumal der Oberschenkel und die so­feine Umwelt( b. h. den einstigen Kontinent zwischen Madagaskar   perioden genannt im Gegensatz genannte Speiche( Radius) des Unterarms, zeigen eine ganz auf­und Indien  ) beschränkten Säugetiere zurückgreifen. Diese nament- aur Neufsteinzeit"( Neolithikum), während welcher der Mensch befällige Krümmung, die an die Verhältnisse bei Affen und noch lich von Klaatsch   verfochtene Theorie- der Leser findet Näheres reits gelernt hatte, den Feuerstein zu schleifen und zu polieren niederen Tieren gemahnt. Es war ein fleinwichfige( etwa 1,60 Meter barüber in meinem kleinen Teubnerbüchlein Der Mensch der zeichnen sich das Solutréen durch technisch meisterhafte Lanzen, hobe), träftige, gedrungene Raffe, die in den Rörperverhältnissen am Urzeit hat, wie gesagt, allmählich unter den Anthropologen Bfeil und Harpunenspizen, das Magdalénien burch das leber ebeften etwa den beutigen Estimos vergleichbar ist. Auf den furgen wie Zoologen immer mehr Anhänger gefunden, und gerade wiegen von knöchernen Gerätschaften aller Art aus*). In seinem jüngst Beinen faß ein verhältnismäßig langer Rumpf, der auf furzem auch die neueren Funde urzeitlicher Menschenstelette haben sie in erschienenen, sehr anschaulich illustrierten und gerade in das Gebiet Salse   den maifigen, gleichiam lang ausgezogenen Stopf mit einem wesentlichen Punkten zu stügen vermocht. der Kulturentwicklung der Altsteinzeitmenschheit den Leser ebenso bedeutend vorspringenden Hinterhaupte balanzierte. Den noch wenig mühelos belebrend wie unterhaltend einführenden Büchlein Der gewölbten Fuß vornehmlich mit dem äußeren Rande auffezzend, die Mensch vor 100 000 Jahren hat Hauser versucht, schäßungsweise nie leicht gebeugt, trug der Neandertaler   vermutlich Rumpf und Haupt auch Zahlen der Dauer dieser einzelnen ultur etwas vornüber geneigt. Das Gesicht machte mit der ſtumpfen Nase, epochen zu geben. Wir hätten uns nach ihm das Magdalénien den rundlichen Glogaugen, der fliehenden Stirn und dem furcht­etwa 10 000 25 000 Jahre vor unserer Zeitrechnung zu denken, das baren, vorstoßenden Gebiffe durchaus einen tierischen Eindruck. Ein Solutréen etwa 25 000-30 000, das Aurignacien   etwa 30 000 bis Tier unter Tieren" nannte Klaatsch denn auch mit gutem Recht Um dem Leser das Verständnis aller der hier zur Erörterung 80 000-150 000, das Chelléen endlich rund 150 000-180 000 Jahre Moustérien) jedoch ebenso wie die Verwendung des Feuers zur Be­40 000, das Moustérien etwa 50 000-80 000, das Acheuléen etwa den Neandertaler, dessen steinerne Werkzeuge( Acheuléen und stehenden Fragen zu ermöglichen, muß ich etwas weiter ausholen. Es ist noch nicht allzu lange her, daß der Diluvial mensch zurückliegend anzunehmen. Paläontologie und Geologie, die Wiffen- reitung der Nahrung von menschlicher Intelligenz zeugen. Aus auch von den Fachwissenschaftlern für höchst problematisch angesehen schaft von den ausgestorbenen Lebewesen und die Erforschung des dem Mangel jeglichen Kinnvorsprungs schließt Walkhoff mit guten wurde: trop des biblischen Zeugnisies sollte der Mensch vor der Erdaufbaues, brachten uns des weiteren Beweise dafür, daß das Gründen auf ein faum entwideltes Sprachvermögen. Andrerseits Sintflut"( d. H. der großen" Flut) aus der das 16. Jahr- Diluvium flimatisch keine einheitliche Erdperiode gewesen ist, daß verrät uns die sorgliche Bestattung, die der Neandertaler seinen hundert mit beabsichtigter, religiös- moralischer Note eine Sündflut" während seiner Dauer vielmehr Zeiten strenger Kälte( Eis Toten auteil werden ließ er gab ihnen Waffen und Nahrungs­machte nicht existiert haben. Diese Sintflut oder das Dilu- 3eiten") mit solchen größerer Wärme( 3 wifeneiszeiten") mittel auf den Weg ins Jenseits mit die Anfänge religiöser Vor­vium"( lateinisch eigentlich das Fortwaschen) aber dachte man sich abgewechselt haben. Nach den Forschungen Albrecht Bends hätten stellungen. Darauf hin deutet auch der Brauch des Verzehrens der mit Cuvier  ( 1812) als den Abschluß eines vorlegten Schöpfungs- wir bier große Eiszeiten( Glazialzeiten") und drei Zwischen- Toten, worüber ich hier schon früher( 83. Jahrgang Nr. 325) das altes; erst eine erneute Handlung des Schöpfers sollte den Menschen eiszeiten( Interglazialzeiten") anzunehmen. Bon den oben Wichtigste gesagt habe. erschaffen haben, der also erst nach dem Aussterben der großen vor- genannten Kulturperioden fällt das Chelléen und Acheuléen sintflutlichen Tiere( Mammut, wollhariges Nashorn uff.) auf in die zweite Zwischeneiszeit, während welcher in Europa   der größte die Welt gekommen sei. Cuviers Wort: Es gibt feinen Diluvial- aller Elefanten, der etwa 5 Meter hohe, sogenannte Altelefant, das menschen" hat bis zu den Tagen Darwins, ja, noch länger unum- sogenannte Mercsche Nashorn und ein großes Flußpferd heimisch ist der neueste Pariser Sport. Es stammt aus Amerika   und besteht schränkte Gültigkeit gehabt. waren; das Acheuléen reicht auch noch in die dritte Eiszeit hinein, Die erste Brejche in dieses Dogma legte der englische   Geologe bie im übrigen von der Moustérienkultur erfüllt wird, und während Shell, der nachwies, daß es in der Erdgeschichte teine durch Ka- welcher Mammut, Wisent, Rentier, ein mit dichtem Pelz bedecktes tastrophen oder sonstige" göttliche Gewaltsatte" gesonderte Epochen Rashorn, Höhlentiger und Höhlenbär usf. bei uns hausten. Aurig gebe, daß die verschiedenen Epochen vielmehr fast unmerklich in narien, Solutréen und Magdalénien gehören der vierten Eiszeit einander übergehen, wobei dieselben Naturkräfte, die wir noch heute an, die langsam ausklingend, in die klimatischen Verhältnisse der walten sehen, alle diese Wandlungen der Erdoberfläche( innerhalb Gegenwart überleitete. So hat sich uns das Bild des Diluviums allmählich in immer gewaltiger Zeiträume) hervorgebracht haben. Und bald darauf mehrten sich auch die Beugnisse für eine zweifellose Existenz des bestimmteren und schärferen Umrissen herausgebildet, und auch für Diluvialmenschens: vorerst in steinernen Waffen und Werkzeugen die Beurteilung der biluvialen Menschenifelette haben wir aus bestehend, die in antediluvialen", in borsintflutlichen" Erbschichten diesem geologischen, paläontologischen und kulturellen Bilde wesent­gefunden wurden. Sie wurden anfänglich heftig bestritten; bald liche Anhaltspunkte gewonnen. Dem ersten Stelettfunde im Neandertale   folgte 1887 ein be­hieß es, die Schichten, darin die Steingeräte entdeckt, seien nicht borsintflutlich, bald leugnete man die fünstliche Herstellung solcher deutsamer ähnlicher Fund zu Spy( unweit Namur  , im Tal eines Feuersteingeräte und sprach sie als Naturspiele an. Dann kam 1856 Nebenflusses der Maas  ). Hier wurden inmitten der Ueberreste von die Entdeckung eines antediluvialen menschlichen Steletts im Mammut, wollhaarigem Nashorn, Höhlenbären uff. die Knochen Neandertale  ( unweit Düsseldorf  ) durch den Elberfelder  Gymnasiallehrer Fuhlrott, und damit entbrannte der Streit um den vorfintflutlichen Menschen von neuem aufs heftigste. Nur ein paar englische und französische   Forscher stimmten Fuhlrott in seinem Urteile bei, hier liege eine ältere Aus­

Diese Funde seßten mit der Entdeckung des Moustier- und des Aurignac  - Menschen durch Hauser( 1908/09) ein, und die beiden jetzt im Berkner Völkerkundemuseum als kostbarste Schäze gehüteten Stelette bilden gleichsam den Kristallisationspunkt für alle neueren Forschungen über die Urzeitrassen des Menschen und die Menschen­raffen und Menschenaffenverwandtschaft.

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Anders Hjarmsted.

*) Im Berliner   Völkerkundemuseum findet der Leser im Erb­geschoß linker Hand übersichtlich geordnete Sammlungen aus diesen einzelnen Epochen und vermag so ein flares Bild von der Entwid­lung menschlicher Kultur der Ürzeit zu gewinnen.

Jetzt waren es lange klagende Laute, die ertönten, gedämpft.

fannst."

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Per Hjarmsted ging ein paar Schritte auf die beiden Pferde zu, die sofort nach ihrem ersten Schrecken sich wieder im Klee zur Ruhe begeben hatten.

,, Anders," rief er, komm mir doch helfen!"

Kren Thomsen war von dem Sattelpferd abgestiegen, Als sie mit den Pferden zu Kren Thomsen hinkamen, hatte das Handpferd abgekoppelt und die Züder einge- lag er noch an der Erde, stützte sich aber doch auf den einen schlagen; seine Pferde liefen gleich mit den Köpfen in den Elbogen  . Klee   hinein.

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Glaubst Du, daß Du Dich sammeln und allein mit den So, so, so, liebe Lise, liebe Mett! Padt nur zu, Pferden nach Hause reiten fannst?" fragte Per Hjarmsted. padt nur zu!" hörte Anders ihn sagen, so freundlich und froh, genau, wie wenn er seinen Gästen Sahne und Zucker Rippen gebrochen. Rann der Junge nicht ein kleines Stüd ,, A, ich weiß nicht, liebster Pier; Du hast mir gewiß alle zum Kaffee anböte. Wegs mitkommen?"

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Das ,, Autoped"

natürlich

aus einem zierlichen Brettchen, worauf man gerade mit beiden Füßen stehen fann; eine quer gestellte Stange dient als Stüße und Steuer; an der Vorder- und Rückseite des Standbrettchens ein Rad auf Luftreifen; dazu noch ein Miniaturmotor, der feine Kraft auf das Vorderrad überträgt. Das ist alles. In Paris   macht dieses Beförderungsmittel Furore. Es bietet dem Fahrer Gelegenheit, aber in größerem Maßstabe- wie ein Schlittschuhläufer mit seinen zierliche Schnörkel und Kurven zu beschreiben, ungefähr Schlittschuhen. Herren, sowohl wie Damen huldigen dem neuen Autopedismus". Aber wenn ihr mich fragt bemerkt der Pariser Berichterstatter des Amsterdamer Blattes, dem wir diese Nachricht ir: Holland   populär zu werden, so rate ich euch, zuerst nachzusehen, ob dieser neueste ismus" auch Aussicht hat, bei uns ob auch eure Vorräte an nationalem Benzin ausreichen....

entnehmen

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Notizen.

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- Der Komödiant tann einen Pfarrer lehren." Wie aus Wien   gemeldet wird, ist der frühere Hofschauspieler Jakob Schreiner zum Professor der Rhetorit an der Wiener Universität   er­nannt worden. Er wird seine Vorlesungen für Studierende der Theologie und für Geistliche halten.

rufen.

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aber| Nachbar sprechen und dann zu einem Dieb, einem Ver­brecher, den sein Vater durchgeprügelt hatte. Endlich hielt sein Vater mit den Schlägen inne. Erst als sie nach Hause auf Stren Thomsens Hof ge­Ah, Gott   verzeih Dir, Pier!" stöhnte es, ah, Gott tommen waren, sagte dieser: Lieber Anders, möchtest Du wohl Bon Jakob Knudsen.  verzeih Dir, Pier!" ganz leise ans Fenster des Laurids hier am Ende des Hauses Es war, als ob der Mann da draußen mit den Nein, jest wäre keine Verzeihung für das hier nötig. Klopfen, der Knecht soll's ja nicht merken." Pferden gerade in die Falle gehen sollte. Er hielt erst an, Jegt wird es ungefähr so aufgehn können. Nun werd Ja, aber verborgen kann es doch nicht bleiben," sagte als er etwa zehn Klafter von der Stelle entfernt war, wo ich Dir Deine Pferde holen, damit Du nach Haus kommen Anders und ließ die Pferde los, um den Sohn Laurids zu Per Hjarmstedt lag. Bleib num hier im Klee drin liegen," flüsterte der seinem ,, doch Euch kann doch auch nicht damit gedient Sohne zu, bis ich ihm gegeben habe, was ihm gebührt. Und kommt es so, daß ihm oder mir etwas zustößt, so kannst Du sein, daß es bekannt wird," erwiderte Stresten. ja vortreten und Deine Hilfe anbieten. Kurz darauf hatten dann Anders und Laurids im Ver­eine den Mann vom Pferde hinabbekommen. Laurids hatte seine Mutter gerufen, und die drei Menschen trugen halb, halb stützten sie Kren Thomsen und führten ihn auf die Art in sein Bett. Als Anders nach Hause ging, war ihm sehr schlecht zumut. Da hatte die Gerechtigkeit ja einen großen Sieg gewonnen. Aber er hatte in diesem Fall nichts über das Thomsen hatte er immer so gern gehabt. Ünrecht gehört, bis die Strafe zugleich fam; und Kren Sonst, wenn sein Vater einen seiner vielen Prozesse führte oder auf andre Bater aufspringen sah mit einer schnellen Bewegung, sofort zurüd," sagte Per Hiarmsted zu seinem Sohne. ,, Du kannst ihn nach Hause begleiten und kommst dann Weise mit dem Unrecht im Streite lag, wovon das ganze wie ein großes Tier, das plöglich aufgescheucht wird. Kirchspiel erfüllt war, sonst hatte Anders Zeit gefunden, Anders sah ihn durch den Klee vorwärts wanten und" Wollt Ihr denn auch davon schweigen, liebster Bier? über die Unehrlichkeit des Feindes, seine rücksichtslose Begehr­lichkeit oder was es nun sein mochte, ergrimmt zu sein, und hatte die Empfindung, als wäre es etwas völlig Natur- Was, lieber Anders, wollt ihr das?" widriges oder Uebernatürliches- Menschenfresserei oder" Ja, daß jemand drum ins Unglück kommen soll, das er hatte sich dann gefreut, wenn sein Vater all diese Schlechtig­Sput oder etwas Aehnliches- das, was jezt vor sich gehen ist's ja nicht wert," erwiderte Per Hjarmsted. teit angreifen und strafen konnte. Hier jedoch sollte. Doch es mußte ja trotzdem gerecht sein, wenn sein eher im Begriff, etwas Aehnliches zu empfinden, wie es ihn Mit vieler Mühe bekamen sie Stresten) auf das Pferd manchmal überfam, wenn die strenge Rechtsverfolgung des Vater es tat. hinauf: er konnte nicht aufrecht fizen, sondern mußte über Alten über den Knaben selbst ausging: er empfand einen Ah, ist das Bier!- Jösses, Pier, bist Du's!" hörte den Hals des Tieres vorgebeugt liegen. dunkeln Zweifel an der Gerechtigkeit des Vaters, einen er es mit Stren Thomsens Stimme rufen, dann hörte er Per Hjarmsted sagte: Gutnacht und gute Besserung" Zweifel, der etwas Befreiendes an sich haben konnte, haupt­startes Pferdegetrampel. Jegt erst wagte er es, den Kopf und ging heimwärts. Anders folgte mit Stren Thomsen, fächlich aber Angst war, weil er gar nicht wußte, was zu erheben. Die beiden fremden Pferde fuhren jedes nach indem er beide Pferde am Maul führte. feiner Seite, und er wurde eine dunkle, fich fummelnde ganzen Weg über bloß da und stöhnte. Kresten saß den übrig blieb, wenn die Autorität des Vaters zerbrach. Eins Anders konnte gar aber stand ihm jest ganz klar vor Augen: wenn Kren Thomsen Gruppe draußen auf dem abgegrasten Erdreich gewahr, aus nichts sagen. Sein Eindruck von dem Manne da oben auf ein Schurke war, so war sein Vater der einzige rechtschaffene der es stöhnte und unverständliche Worte in winselndem Tone dem Pferd war allzu gemischt und verwirrt dazu. Wie konnte Mann hier im Kirchspiel. sagte, mit Kren Thomsens Stimme. er gleichzeitig zu ihrem guten Bekannten und wohlgelittenen Am Abend des nächsten Tages war es allen bekannt und wurde allgemein beklagt, daß Kren Thomsen früh " Der Name Kristen wird resten gesprochen, wenn er allein am Morgen in seiner Scheune ganz oben von dem Hahnen­steht; zusammen mit einem Nachnamen wird er tren gesprochen: balten herabgefallen war und sich zwei Rippen zerschlagen B. Kren Thomsen. hatte. ( Forts. folgt.)

Im gleichen Augenblick entsetzte sich Anders, da er seinen

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Plötzlich teilte sich die Gruppe, die eine Hälfte stürzte zu Boden, und nun konnte Anders deutlich seinen Vater unterscheiden, der aufrecht stand und den Arm schwenkte und auf das niederhieb, was auf der Erde lag.

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er war