«n'zahlr«chs?(Ehtten der Trrat-Front war die Artillerie. -«nd Patrouillen-Tätigteit rege. Der im französischen Funkspruch vom 7. August nachmittag» gemeldete Angriff zwischen dem Wald von Avocourt und der vahe 304 ist frei erfunden. Bei dem deutschen Gtosttruppunter- nehmen östlich der Maas am 7. August, 1 Uhr 30 nachmittags, wurden ohne eigene Verluste Gefangene und Schnelladegetvehre aus den französischen Graben.geholt. Außerdem erlitten die Iran - zosen schwere blutige Verlust«. An der galizisch.russischrn Grenze sowie in dem Ostzipfel der Bukowina ist die Lage unverändert. Die russisch « Karpathen- front bröckelt langsam unter dem Drucke der Oester reich-Ungarn werter ab. Südlich der B i st r i c a wurden die Höhen Mt. Stejaru. Nt. Stege. Ptr. Sesul. La Eomarnic im Sturm genommen. Nach .starker Artillerievorbereitung griff am 7. August 3 Uhr abend« der Feind nördlich de« Casinutales heftig an. Der Angriff brach jedoch unter schwersten blutigen Feindverlusten zusammen. Ebenso scheu terten starke Gegenangriffe nördlich von Focsani , wo die Ver- bundeten am westlichen Serethufer weiter vordrangen. Französischer Heeresbericht vom 7. August nachmittags. Ziem- lich heftiger Artillerieiampf in Belgien , besonders im Abschnitt von Bixschoote und nördlich und üsdlich der Front Hurte- v i s e— C r a o n n e. Keine Jnfanterieunternebmungen. In der Champagne machten wir drei Vorstöße in die deutschen Linien, wobei wir dem Feinde Verluste zufügten und Gefangene einbrach- ten. Auf dem linken Maasufer versuchten die Deutschen morgen« nach lebhafter Beschießung einen Angriff zwischen dem Walde von Adocourt und der Höhe M4. Infolge der Heftigkeit unse- res genau gezielten Feuers mußten die Angreifer sofort wieder in ibre Ausgangsgräben.zurücklehren, nachdem sie empfindliche Ver- luste erlitten hatten. Im Ober-Elfaß Patrouillengefechte. Vom 7. August abends. Der Artilleriekampf nahm m Belgien im Laufe de« Tage» eine gewiffe Heftigkeit an. Auf dem rechten Ufer der Maas machte der Feind einen Angriff auf unsere Stellungen am Walde von Courier« S. Ein feindlicher Trupp, dem es gelungen war, in einem Teil unserer ersten Linie Fuß zu fassen, wurde alsbald durch unseren Gegenangriff zurückgeworfen. Zeitweise unterbrochenes Geschützfeuer an der übrigen Front. ES war lebhafter westlich von C e r n y und in Richtung auf Hurte- bise. Englischer Heeresbericht vom 7. August nachmittags. Nichts zu melden.— Abends. Außer der gewohnten Artillemetätigkeit ,st nichts zu berichten._ Schwere Kämpfe in Sstafeita. London , 7. August. Amtlicher Bericht aui Ostafrika. Im Lindi-Bezirk begann die Vorwärtsbewegung unserer Truppen am 2. August auf der Straße, die in südwestlicher Richtung nach Njangar und Massassi führt, während der Feind ouS leinen vorgeschobenen Stellungen am Mihumbia- Fluß. zehn Meilen südwestlich von Lindi, vertrieben wurde. Unsere Truppen besetzten die Farm Schädel. Der Angriff in der Front wurde hauptsächlicb von afrikanischen Truppen ausgeführt, die gewiffe Fortschritte machten. Die Be- ivegung, die den rechten Flügel de« Feinde» umfassen sollte, stieß auf eine stark befestigte, in dichtem Busch verborgene BerteidigungS- ftellung. ES entspann sich ein ernster, schwerer Kampf. Da» Er- gebni« blieb unentschieden und die Verluste waren auf beiden Seiten stark. Unsere englischen und afrikanischen Truppen lämpsten mit großer Tapferkeit. Unsere Truppen verschanzten sich auf dem gewonnenen Boden. Unser Vorrücken soll in kurzem wieder aufgenommen werden. Im Kilwa -Gebiet drang eine unserer Truppenabteilungen bis zum Niffmdji-Fluß, 56 Meilen südwestlich von Kilwa , vor. Die feindlichen Kräfte wurden am IS. Juli bei Marongombe geschlagen und zogen sich nach Mihambia. 42 Meilen füdsüdwestlich von Kilwa zurück, wo sie Verstärkungen erhielten.'" Im Ruf idfchi- Gebiet wurden die feindlichen Streitkräfte. die sich vorher in den Bezirken von Madaba und Kitopo, 50 Meilen 'üblich von der Vereinigung der Flüsse Rufidschi und Raha be- wnden, westwärts auf Mahonge zu durch unsere ouS dem Rufidschi - Tal vordringenden Abteilungen getrieben. Im Gebiet von I r i n g a wurde der Feind auf Mahange und Fekara« zurückgedrängt. In diesem Gebiet operierten belgische Truppen 'm Verein mir unseren Abteilungen. 53 Meilen südlich Mahange stehen unsere Truppen mit einer starken feindlichen Truppenmacht in der Nähe von MpondaS im Kampf. Diese Unternehmungen werden in einem sehr schwierigen Gelände, das mit dichtem Busch bedeckt ist, ausgeführt. In dem porrugiesischcn Nyassa-Land sind in den Tälern deS Lujenda und d«S Luchulingo und am Ufer des Nyaffa- See» nördlich vom Rowuma -Fluß jetzt alle feindlichen Abteilungen vis auf eine durch unsere aus Süden vorrückenden Truppen vertrieben worden.
der Krieg auf den Meeren. Berlin , 7. August. Amtlich. Nene U-BootS-Erfolge im Eng lischen Kanal und im Atlantische» Ozean: 235�0 Sr.,Reg.-To. Unter de» versenkte« Schiffe« befanden fich der demaffnete eng- lisch« Dampfer Eich»f Flarea»(6399 Da.) mit Leder, Kartaffel« und Früchte»»an Valencia »ach Land»», sawie drei bewaffnete Dampfer, von denen einer an» der Sicherimg heranSgeschsffe» wurde. Ei» versenkter Siermast- Schoner hatte Petroleum von Nr» Jork nach Le Havre gelade«. Der Chef des AdmiralstadeS der Marine. « Madrid , 8. August. (Meldung der Agruce Havas.) Nach Meldungen aus Bilbao hat ei» lluterseedaat ein Fischer» fahrzeag angegriffen, auf de« ei« Matrose getötet und drei verletzt wurdeu. Das Unterseeboot nahm die Verletzten ans, ver- band sie und»bergab sie einer spanische« Barke, die an Ort und Stelle geeilt war. Ministerpräsident D a t o erklärt zu de« Angriff de« deutschen Unterseebootes, der Befehlshaber des letztere» habe ihm mitgeteilt, daß er fich geirrt und das spanische Schiff mit einem franzosischen Fischerfahrzeng»erwechselt habe. Das Marineminisierium hat alle eingegangeneu Nachrichten dem Minister des Aeußern übermittelt,»m m Berlin bringlichtat- kräftige LorsteUungeu zu erheben.
Kleine Kriegsnachrichten. Da« Schiffahrteamt i» Washington beschloß die sofortige Requirierung der meisten Schiffe, die aus amerikani - schen Werften im Bau sind.
Kriegsnotwenöigkeit 1 Durch di« französische Zeitung„Journal des Debats " uiiid den Funksipruch Lyon vom 17. Juli wird die Nachricht oerbreitet, daß die Deutschen planmäßig alle Hochöfen, Walzwerke und Motoren aus den nord- und oft französischen Werken fortschaffen und noch Deutschland überführen. Zum Beweis wird ein Handschrei- ben des Vereins deutscher Eisenhüttenleut« angeführt. Dazu wird halbamtlich bemerkt: Ter französische Propagandadienst versucht diese Maßnahme als Plünderung hinzustellen. Dazu sei bemerkt, daß die
deutsche Heeresverwaltung nur jene Einrichtungen zurückführt, welche für die A uf r ech t e rh alt u ng der Rüstungsindu- strie während des Krieges unentbehrlich sind. Dieses Vorgehen ist eine unbedingte Kriegsnotwendigkeit, ein Akt der Selbstverteidigung gegenüber den völkerrechtswidrigen Maßnahme«, die Deutschlands Gegner zur Absperrung Deutschlands vom Welt- markt durchgeführt haben. Was für Heereszweck« nicht beschlag- nahmt und fortgeführt werden muß, wird an Ort und Stelle nach Möglichkeit wieder in Betrieb gesetzt, um in den betreffenden Ge- bieten der durch den Krieg daniederliegenden Wirtschaft wieder aufzuhelfen. Ist die Wiederinbetriebnahm« nicht möglich, weil Arbeiter oder Rohstoff« fehlen, oder die Anlagen im Feuerbereich liegen, so wird das Bestmögliche zur Erhaltung der Anlagen und Einrichtungen getan. Bielfach werden die Maschinen, Einrichtungen usw. an solchen Stellen nur fortgenommen, um sie vor Zerstörung durch Feuer, WitterungSeinflüsse usw. zu bewahren und um sie später nach Möglichkeit dem Vorbesitzer zurück- zugeben. w.-T.-S.-<prakel über Belgien . Reuter meldet aus London vom 7. August: Im Unterhause fragte ein Abgeordneter, ob der Staats- fekrotär des Aeußern annehmen zu können glaube, daß die deutsche Regierung ihr am 4. August 1914 gegebenes Ver- sprechen, selbst im Falle eines bewaffneten Ausammenstoßes mit Belgien unter keinerlei Vorwanb belgisches Gebiet zu annektieren, halten oder verleugnen werde. Lord Robert Cccil erwiderte: Soweit ich unterrichtet bin. ist die deutsche Regierung sorgfältig darauf bedacht gewesen, die Welt nicht daran zu erinnern, daß sie 1914 Großbritannien ausdrücklich versprochen hat, unter keinerlei Vorwand belgisches Gebiet zu annektieren, und nach Mitteilungen, die von offenbar inspi- rierter Quelle ausgehen, ist dies ein Verspreche», welches sie, wenn sie kann, zu verleugnen beabsichtigt. ' Dazu bemerkt W. T. B.: Lord Rodert Cecil ist seinerseits sorgfältig darauf bedacht, die Welt nicht daran zu«rinnern. daß diese Zusage die Erbal- tung der Neutralität Englands bezweckte und zur Voraussetzung hatte. Seinerseits ist W. T. B. sorgfältig darauf bedacht, die Welt nicht daran zu erinnern, daß Herr v. Bethmann Hollweg am 4. August 1914 im Reichstag eine noch viel weitergehende Erklärung abgegeben hat, ferner auch nickt daran, daß der deutsche Gesandte im Haag vor Kriegsausbruch erklärte, daß an die Annexion belgischen Gebiets nicht gedacht werde. In der ganzen Ententewelt gilt die Erhaltung der Vor- ftellung, daß Deutschland Belgien annektieren oder sonst unter- drücken wolle, als sicherstes Mittel zu weiterer Entfachung der Kriegsstimmung. Die Anerkennung des Reichstagspro- grainms durch die Regierung schließt allerdings jode Absicht auf Belgien aus. Aber solange das nicht ausgesprochen wird und sich offiziöse Bureaus obendrein noch in Zweideutigkeiten üben, haben die Kriegshetzer drüben immer noch gute Tage.
Ein Srand bei Herlin. Reuter berichtet. Die„Nordd. Allgem. Ztg." schreibt: „Die von Reuter vor einiger Zeit verbreitete Nachricht über die Vorkommnisse beim Brand eines Arrest. lokal sineinemGefangenenlagerbei Berlin beruht nach amtlichen Ermittlungen auf einer groben Entstel- lung der Tatsachen. Nach dem Reuterbericht soll den in dem brennenden Ar- restlokal untergebrachten Gefangenen nicht nur verweigert worden fein, die Zellen zu öffnen, sondern der Nachtposten soll sogar einen Engländer, der sich durch das Fenster retten wollte, mit feinem Bajonett an seiner LebenSrettung verhin- dert und andere Gefangene getötet haben. Außer- dem soll ein allgemeiner, nur mit Anwendung äußerster Ge> walt niedergehaltener Aufruhr ausgebrochen sein. Demgegenüber wird festgestellt, daß es unwahr ist, daß den Gefangenen das Oesfnen ihrer Zellen verweigert wurde. Ebenso ist unwahr, daß ein Posten einem Engländer, der sich retten wollte, das Bajonett in die Brust stieß, und daß andere Gefangene, die sich retten wollten, von deutschen Posten ge- tötet wurden. Es ist im Gegenteil seitens der Pasten und der Aufseher unter eigener Lebensgefahr alles geschehen, um den Gefan- genen Hilfe zu bringen. Das Feuer und der Qualm griffen aber so rasch um sich, daß es nicht möglich war, alle Gefangenen zu retten. Die Nachricht, daß im An- fchluß an den Brand ein Aufruhr der Gefangenen stattgefun- den habe, ist frei erfunden. Wäre es nicht besser gewesen, die Welt wäre rechtzeitig mit einem richtigen Bericht über dieses beklagenswerte Un- glück versehen worden? Müssen wir erst durch Reuter ersah- ren, daß es bei Berlin gebrannt hat und daß dabei Menschen ums Leben gekommen sind? Noch ein parlamentarischer Unter- ftaatssekretäe. Abg. Schiffer. Halbamtlich wird mitgeteilt: „Die Mehrbelastung deS Reichsschatzamts mit Aufgaben, die durch die Kriegsfinanzierung bedingt sind, daneben aber auch die Vorarbeiten für die demnächstige Finanzgesetzgebung nach dem Kriege machen es notwendig, daß die dritte Ab- teilung des Schatzamts, in der ein wesentlicher Teil der Steuergesetzgebung bearbeitet wird, einen besonderen Leiter erhält. Mit dieser Leitung ist der Oberverwaltungs- gerichtsrat Schiffer unter Verleihung des Titels eines Direktors mit dem persönlichen Range der Räte I. Klasse betraut worden. Es wird beabsichtigt, in dem auch infolge Teilung des Rcichsamts des Innern notwendig werdenden Nachtragsetat die Stellung dieses Abteilungsleiters in die eines zweiten Unter st aatSsekretärS umzuwandeln." Abg. Schiffer-Magdeburg. der zu den führenden Mit- gliedern der nationall, beralen Reichstagsfraktion zählt, war in den letzten Monaten in der Reichsabteilung des Kriegsamts tätig. Mit seiner Beförderung zum Unterstaatssekretär er- löschen seine Mandate zum Reichstag und zum preußischen Landtag. Im Reichstag vertrat er den Kreis Wolmirstadt- Neuhaidensleben, wo er 1912 in der Stichwahl mit 13 776 gegen 12 471 Stimmen über den Sozialdemokraten siegte. Man muß gestehen; Mit jeder neuen Ernennung gewinnt die„Parlamentarisierung" ein bedenklicheres Aussehen. Nun wird ein Führer der nattonalliberalen Reichstagsfraktion Unterstaatssekretär, d. h. Beamter im Reichsschatzamt, mit der
Aufgabe, sein Ressort pflichtgemäß dem Reichstag gegenüber zu vertreten. Herr Schiffer würde danach eventuell eine Finanzvorlage als Unterstaatssekretär zu empfehlen haben, während er als Volksvertreter vielleicht verpflichtet wäre, sie abzulehnen. Solche Konflikte sind unvermeidlich, wenn man zwischen dem parlamentarischen System und dem des Obrig- kcitsstaates irgendein unmögliches Mittelding zu konstruieren versucht. Die Berufung von Parlamentariern in hohe Staats- stellen würde keinen Fortschritt, sondern einen Rückschritt be- deuten, wenn sich nicht das Parlament eine überragende Stellung über der Regierung und über seinen beförderten Kollegen sicherte. Denn dann würde das neue Gysten: darauf hinauslaufen, daß Volksvertreter, die sich bei der Obrigkeit beliebt gemacht haben, mit einer A n- st e l l u n g belohnt würden; Macht und Ansehen des Parlaments würden dadurch nicht steigen, sondern sinken. Diese Bedenken richten sich selbstverständlich nicht gegen die Person des Herrn Schiffer, sondern gegen das System. dem er seine Stellung verdantt. Höchst notwendig scheint es uns, daß die Parlamentarier, die in die Regierung berufen werden, ihr Verbleiben im Amt davon abhängig machen, daß sich die Regierung, der sie angehören, mit einem Vertrauensvotum deS Parlaments ausweisen kann. Dann sind wir erst auf dem Wege zum parlamentari- schen System, Andernfalls wird die Sache statt besser schlimmer!_ Der Kaiser an Dr. yelfferich. In einem Schreiben an den Staatssekretär Dr. Helfferich, in dem der Kaiser die Demission Helfferichs ablehnt, wrrd u. a. gesagt: „Befreit von den GesMsten eines einzeln«« Resiori« werdcn Si« in der Lage fein, Ihre ganz« Kraft der Vertretung des Reichskanzlers in seiner durch den Krieg in so außerordentlichem Umfang angewachsenen Tätigkeit und der Erledigung von besonderen gro«n Aufgaben zu widmen, deren Uebcr- tragung vorbehalten bleibt." Mitt diesen besonderen großen Aufgaben dürfte vielleicht die Mitwirkung an den künftigen Friedensverhandlungen gemeint sein. Dr. Helsferich wird beim Gang in den Konfc- renzsaal freilich das vermissen, was in seiner Lage am nötig- sten ist: das Vertrauen des Volkes.
Ein Kanzlertelegramnu Der Reichskanzler hat einer Ortsgruppe des Alldeutschen Verbandes ein Antworttelegramm geschickt, in dem es heißt: „Ich vertraue fest darauf, daß die glänzende Kriegslage uns zu einem Frieden verhelfen wird, der die LebenSbediiiguiigen de» Deutschen Reiches auf dem Festlande und über See dauernd ge- währleistet." Die Alldeutschen bemühen sich natürlich, auch in diesen entsetzlich nichtssagenden Worten ein Goldstäubchen zu entdecken. Ihr Vergnügen ist harmlos.
Konferenzen beim Reichstanzlee. Der Reichskanzler verhandelte am Dienstag mit dem Bettreter der sozialdemokratischen LandtagSfraktion, Abg. Hirsch, über die Wahlrechtsvorlage, deren baldige Einbringung er anlündigte. Dann empfing er einen Vertreter der polnischen Fraktion, womit die Konferenzen mit den Verttetern der Parteien ihr Ende erreicht haben.
Das Reichswirtjchastsamt. Dem vom Reichsamt des Innern abgezweigten ReikSwirt- schaftSamt wird eine Fülle von Aufgaben überwiesen, die allein schon erkennen lassen, wie die Teilung des Reichsamts de» Innern sänger eine gebieterische Notwendigkeit war. Dem neuen Amt sind in erster Linie die Aufgaben überwiesen worden, die der bisherigen Abteilung IV des ReichsamtS des Innern oblagen, nämlich: Handelspolitik. Handelsverträge, Handelssachen, Landwirtschaft, Industrie. die wirtschaftlichen Fragen, die Zölle und Steuern, Pro- duktionSfragen des In- und Auslandes, Statistik, Außenhandel, Bank- und Börsenwesen. Außer diesen Aufgaben kommen dann aber auch die sozialpolitischen hinzu die bisher der 2. Abteilung deS ReichsamtS des Innern unterstanden und folgende Gegenstände umfassen: Krankenversicherung, Invaliden- und Hinter- bliebenenfürsorae, Unfallversicherung, WohlfahrtSeinrichtungen. Angestelltenversicherung. Arbeitsmarkt. Auch die vorbereitende Durchführung der UebergangSwirtschaft wird zu den Aufgaben de« neuen Amtes gerechnet. Keine Erhöhung üer Postgebühren. Die Angaben der„München-AugSburger Abendzeitung"., daß weitere Preiserhöhungen für die Post-, Telegraphen, und Fern- sprechgebühren bevorstehen, ist, wie der„Berliner Lokalanzeiger" erfährt, unrichtig. Ganz unverständlich ist die weitere Angabe de». selben Blattes, daß die RelchspostwirtMvslt des bisherigen Staat». sekretärS Kractke gegen Bayern gerichtet fei. Zwischen der Reich». postVerwaltung und der bayerischen Postverwaltung haben bisher die denkbar angenehmsten Beziehungen bestanden. Dies ist auch in wiederholten mündlichen Besprechungen zwischen den Leitern und den Mitgliedern der beiderseitigen Zentralbehörden zum Ausdruck gekommen. Letzte Nackrichten. i Mitteleuropa . Wie», 8. August. Die Regierungen Oesterreich - Ungarns , Deutschlands , Bulgariens und der Türkei beschlossen, Verhandlungen zwecks Vorbereitung wirtschaftlicher Vereinbarungen, die sich auch auf das Gebiet des Verkehrswesens in den genannten Staaten erstrecken sollen, zu pflegen. Zmn Verhandlungs- orte wurde im Einvernehmen aller Beteiligten Wien be- stimmt. Zu diesen Verhandlungen, die am 9. August be- ginnen, werden außer den Abgeordneten der k. u. k. Regie- rung und der österreichischen sowie ungarischen Regierung auch fachliche Vertreter aus dem Deutschen Reich, Bulgarien und der Türkei erscheinen._
Nordwärts von Focsani . Wien , 8. August. Aus dem KrivgSpressequarlier wird gemeldet: In Rumänien haben die nordwärts von Focsani vor- stoßenden Verbündeten die Susita-Lini« erreicht. Trotzdem setzt der Rumäne seine zähen Angriffe im Casinutale fort. Die Karpathen front des Feindes ist nordwärts vom Tölgyespafse entweder zurückgeschoben oder gelockert. Im zähen Ringen zwängen sich dort österreichisch-ungarische Truppen durch das Gebirge. Die Angriffe dreier russischer Bataillone erstickten im Raum« von Wygoda in unserem Feuer.