1. daß der Landtag fn kürzester FrW versa« mev werde. � � 2. daß die Vorläufige Regierung, der Generalgouverneur, die iu Finnland stehende« russischen Truppen und die anderen Macht- Haber keine strengen Maßnahmen ergreifen sollen, die de« Land- j tag bei seinem Zusammentritt und seinen Arbeiten Schwierig-. ~ betten machen würden,' 3. daß die Verwaltung Finnlands aus der Grundlage des Gesetzentwurfs vom 18. Juli über die Ausübung der höchste« Ge- ir walt in Finnland ausgebaut werde, 4. daß die Vorläufige Regierung dieses Gesetz anerkenne. � 5. daß alle Bürger Finnlands sich ihm unterwürfen. �' Am 15. August übermittelte eine Abordnung des Streikaus- Schusses die erwähnte Entschließung dem Generalgouverneur Stack» witsch, der erklärte, die russische Regierung könne die Forderungen des Ausstandsausschusses nicht annehmen, der lediglich den Willen einer unbedeutenden Gruppe des finnländischen Volkes zum Ausdruck bringe. Er fürchte vielmehr, daß die Regierung bis zur Entscheidung durch die Verfassunggebende Versammlung es für un- möglich erachten werde, den am 18. Juli vom Landtag« angenom- menen Gesetzentwurf zu bestätigen; die Regierung habe den Land- tag auflösen müssen, trotzdem er das finnländische Volk in seiner sAesamtheit vertrat. Nachdem die Vorläufige Regierung von der Darlegung deS IGeneralgouverneurS Stachowitsch Kenntnis genommen hatte, gab sie ihm Vollmacht, olles zu verhindern, was Finnland , die Jnter- essen und Rechte Rußlands und das Ansehen der Regierung schä- digen könne, und ermächtigte ihn, die Versammlungen deS Land- tags nötigenfalls mit bewaffneter Gewalt zu verhindern. Aus- stände, welche die militärischen Interessen der nationalen Verteidi- gung Rußlands berührten oder die allgemeine Notlage vermehrten, könnten nicht gestattet werden. Gegen ähuliche Ausstände würden in gleicher Weife die nachhaltigsten Maßnahmen evgriffen werden.
v Eine Anfrage der öolfchewiki an den Arbeiter- und Solüatenrat. Die Bolschowikische Fraktion im Zentralkomitee der Sowjäts hat am 3. August im Arbeiter- und Soldatenrot eine Anfrage ein- gebracht, in der es heißt: Wir stellen fest, daß die Hetze, die unter dem Banner des Kampfes gegen die.Anarchie" segelt, einen aus» gesprochenen konterrevolutionären Charakter trägt und eben deS- wogen von der ganzen konterrevolutionären Presse, von allen Or- ganen der Schwarzhunderte unterstützt wird; daß diese Verfolgun- gen den einzigen Zweck haben, durch die Niederwerfung der Bolsche- wikischen Bewegung den ganzen internationalen Flügel der Revo- lutionju zerschmettern. Indem die Bolschewikische Fraktion gegen dies« Sachlage aufs energischste protestiert, wendet sie sich an da? Zentralkomitee der SowjätS mit der Anfrage:.Solidarisiert sich das Zentralkomitee der Sowjäts mit dieser Politik der Prodi- sorischen Regierung? Und wenn nein, welche Maßnahmen ist das Zentralkomitee gewillt zu ergreifen, um dieser Hetze gegen eine große politische Partei ein Ende zu machen?" der Streik in Spanien . Aus Huelva meldet gestern Havas: Im Kohlenbecken bon Nerba sckossen die Ausständigen auf die Gendarmen, die die Schüsse erwiderten. Vier Ausständige wurden getötet und 13 verwundet. Ein Soldat und ein Gendarm wurden verwundet. Nach den Provinzen Leon und Valencia , von wo eine ähn- I:che Bewegung gemeldet wurde, sind Verstärkungen abgeschickt worden. Lyoner Blätter melden, daß der Eisenbahnerstreik in A n d a» l u s i e n ruhig verläuft. Zwischenfälle sind bis jetzt nicht bekannt geworden. Im Rio Tintogebiet seien jedoch die Streikenden äußerst erregt. Zahlreiche Zusammenstöße zwischen Soldaten und Bergleuten hätten stattgefunden, wobei die Truppen von der blanken Waffe Gebrauch gemacht hätten. Es habe mehrere Tot« und Ver- wundets gegeben. Im allgemeinen soll die Ruhe in Spanien zu- nehmen. Unter den Eisenbahnern und Arbeitern mach« sich ein« gegenrevoluftonäre Strömung bemerkbar. Die Regierung soll die Lage beherrschen, außer in Barcelona , wo die revolutionären Elemente eine Regierung gebildet haben sollen. Auch in Bilbao gebe die Lage noch zu Bepuruhigung Anlaß. „Matin" erklärt, man könne sich in Frankreich kein genaues Bild von den Vorgängen in Spanien machen. Doch schein« die Streikbewegung nicht im Erlöschen, sondern teil- weise sogar im Zunehmen begriften zu sein. DaS Blatt betont, daß die aus Spanien einlaufenden Telegramm« das Visum der spanischen Zensur tragen, also Wohl optimistisch gefärbt seien. Man wisse nicht, ob die Nachrichten den Tatsachen entsprechen. Drohenüer Eisenbahnerftreit!n Englanü. London , 18. August.(Reuter.) Es ist eine Bekannt- machung veröffentlicht worden, die den Ausstand der Loko- Motivführer und Heizer verbietet und es für ungefetzlich er- klärt. Gewerkschaftsgelder für Zwecke des Ausstandes zu ver- wenden. London , 18. August. Da? HandelSamt veröffentlicht eine län- gere Mitteilung über die Lage, die sich aus der Drohung der L o k o- motivführer und Heizer mit sofortigem Streik zwecks Durchsetzung des Achtstundentages ergibt. Die Be- wegung erstreckt sich nicht auf den nationalen Eisenbahnerverband mit seinen 400 000 Mitgliedern, der hierin eine besonder« Bewegung zugunsten einzelner Klassen der Eisenbahner erblickt. DaS Handels- amt erklärt, nicht in der Lage zu fein, den Achtstundentag zu ge- währen, und drückt die lleberzeugug aus, daß die große Mehrheit der Eisenbahner es von sich weisen wird, irgendwelche Schritte zur Vereitelung der erfolgreichen Fortführung des Krieges zu tun.
Vit französische presie zur Note ües Papstes. DaS Wolfffche Bureau vermittelt über Bern Auszüge aus den Stimmen der französischen Presse zur päpstlichen Rote. Daraus -geht hervor, daß drüben die Ansicht verbreitet ist, Deutschland habe von dieser Note schon im voraus Kenntnis gehabt. Die kricgS- hetzerische Bourgeoispresse sieht in der päpstlichen Altion nur eine Fortsetzung der deutschen und lehnt dies« wie jene schroff ab. Die klerikalen Blätter bedauern, daß Frankreich infolge des Kultzurkampf es keine Vertretung beim Vatikan habe und werden deswegen vom offiziösen„Temps" scharf zurückgewiesen. Im übrigen beharrt die klerikale Press« in ihrer kriegerischen Haltung; sie behauptet, die Ziel« des Papstes stimmten mit denen der Entente überein. Teutschland wolle die Ziele der Entente eben nicht an- erkennen, also bleib« nichts anderes übrig als Fortsetzung deS Kriege«, Von der sozialistischen ,,H u m a n i t e" wird berichtet, sie be- ton« die grundsätzliche Uebereinstimmung des Papstes mit den Sozialisten bezüglich der Gesellschaft der Nationen und einiger an- derer jgunlte wid �ebe als Schwäche des DokumeiUeS das Poll-
VM-osche» 6er Vsrstnköoitrfchkef! fix den Krieg hervor. Die„Humanite" sieht danach in Deutschland noch immer den einzig Schuldigen des Weltkrieges und will den trotz ungeheurer lieber mackt im 3 Jahren nicht geglückten Bestrafungsversuch fort- setzen, Tie Schuld deS Schuldigen soll durch die Marterung von Millionen Unschuldiger aller Nationen gesühnt werden. Der Papst sieht ein, daß da? nicht christlich ist, die„Humanite" hält eS aber leider immer noch für sozialistisch. Westfront und Ostfront. Berlin , 19. August. (W. T. 33.) In Flandern lag den 18, August über starkes Artilleriefeuer auf den Hauptkampfabschnit- ten. Das Feuer hielt die ganze Nacht hindurch an und steigerte sich am 19. August um 5 Uhr 20 morgens zum Trommelfeuer. Trotz stärksten Munitionseinsatzes, trotz Verwendung von Rauch- geschossen und Nebelbomben, welche den Vorstoß der Tanks ver- bergen sollten, und trotz des für die Engländer günstigen schönen WetterS brach der Angriff überall zusammen. Im A r t o i s gehen die lokalen Kämpfeim Kalkbruch nördlich Lens weiter. Die deutschen Stoßtrupps erzielten in erbitterten Nahkämpsen neuerlich Geländegewinn. Am Nachmittag erreichte das Artilleriefeuer auf der ganzen Arrasfront, auch südlich der Scarpe große Heftigkeit. Nach vorübergehendem Abflauen während der Nacht hat es sich seit dem frühen Morgen des 19. wiederum gesteigert. Durch feindliche Bombenabwürfe auf die Stadt Cambrai , Thilloy und andere Ortschaften wurden zwei Einwohner getötet und 11 verwundet. Die englischen Vorstöße in der Gegend Honne- court und beiderseits Havrincourt waren nach starkem Artillerie- feuer angesetzt. Sie brachen restlos zusammen. Vor V e r d u n sind die vorderen deutschen Stellungen durch da? anhaltende Feuer der letzten Tage in ein Trichterfeld ver- wandelt. Die Artillerieschlacht dauert ohne Unterbrechung mit äußerster Heftigkeit an. An der lothringischen Front lebte am Abend des 18. August die Gefechtstätigkeit stellenweise auf. Deutsche Patrouillen brachten bei Domevre und bei Leintrey Gefangene ein. An der gesamten Ostfront außer stellenweise auflebender Artillerietätigkeit und gescheiterten feindlichen Angriffen bei Mi. Resboui nichts von Bedeutung. Die elfte Ijonzofchlacht. Wie», 19. August. AuS dem Kriegspresscauarti« wird ge- meldet, den 19. August abends: Tie Jionzoschlackit dauert in«n- vcrmiaderter Stärke an. Verlauf günstig. « Französischer Heeresbericht vom 18. August nachmittags. In Belgien machten unsere Truppen nördlich von der Straße Bix- schoote— Langemarck weitere Fortschritte und nahmen einen festen feindlichen Stützpunkt östlich des Steen- baches. Nördlich von der Aisne wiesen wir verschiedene Handstreiche ab, besonders östlich vom Gehöft Froidemont. In der C h a m- pagne ließ unser Artilleriefeuer einen sich vorbereitenden feind- lichen Angriff im Zlbschnitt Main-de-Massiges nicht zur Entwickelung kommen. Auf dem rechten Maasufer machten unsere Truppen einen glänzenden Gegenangriff beim Caurieres-Walde und nahmen die Grabenstücke wieder, die der Feind am 18. und 17. August genommen hatte. Unsere Linie ist ganz wiederhergestellt. Ter Artilleriekampf dauert in diesem Abschnitt sehr lebhaft fort. Im Elsaß scheiterte ein feindlicher Anariffsversuch auf Stcinbach in unserem Feuer. Ueberall sonst war die Nacht ruhig. Vom 18. August abends. Außer ziemlich bedeutender Artillerie- tätigkeii in der Gegend der Hochebenen von Vauclere und Sali- formen und an beiden Maasufern ist nichts zu melden. Zweiter englischer Heeresbericht vom 18. August. Heute machte der Feind in den frühen Morgenstunden wieder einen Gegen- angriff gegen unsere neuen Stellungen nordwestlich von L e n S. Nach scharfem Kampfe wurde er wieder völlig zurückgeschla- gen. Wir machten dabei einige Gefangene, In dieser Gegend und nordöstlich von Dpern nachts über bedeutende feindliche Artillerie- tätigkeit. Englischer Heeresbericht vom 18. August abends. Außer dem erfolglosen feindlichen Angriff nordwestlich von LenS, der im häufigen Mvrgenbericht erwähnt wird, unternahm der Feind in der Frühe zwei weiter« Gegenangriffe an dieser Front, den einen östlich von Loos, den anderen in der Nachbar- schast des Waldes von Hugo. Bei dem ersten wurden die Angriffstruppen deS Feindes von unserem Sperr- und Maschinen. gewehrfruer auf kurze Entfernung gefaßt und mit schweren Verlusten in Unordnung zurückgetriclen. Auch beim zweiten Angriff gelang eS dem Feinde, obwohl er von Flammenwerfern unterstützt wurde, nicht, unser« Gräben zu erreichen. An der Schlacht- front von Apern verihielt sich die feindliche Arfillerie tagsüber ruhiger. Starker Westwind war unseren Flugzeugen gestern wieder hinderlich und gab den im Kampfe beschädigten Maschinen östliche Richtung und wenig Aussicht, die Flugplätze zu erreichen. Die Flüge der Bombenflugzeuge und das Verfahren, die feindliche In- fanterie durch Mvsckinengvwehrseuer zu belästigen, wurde von «uns lebhaft fortgesctzt. Beobachtungen für unsere Artillerie wurden den ganzen Tag über ausgeführt und eine ungewöhnlich große Zahl von Lichtbildern aufgenommen. Im Lustkampf wurden zwölf deutsche Flugzeuge heruntergeholt, 18 stzeuerlos zur Landung gezwungen. Von unseren Flugzeugen werden 12 vermißt, von denen zwei, die während des Kampfes zusammenstießen, in die stündlichen Linien fielen. Russischer Heeresbericht vom 18. August, Westfront. Gewehr- feuer von Erkundungsabteilungen und Aufklärern.— Rumä»:- sche Front. In der Richtung auf Okna wurden während des ganzen 17. August Kämpfe geliefert in den Gegenden von Slonic, Grozesci und der Brennerei(?). Am Ende des Tages waren alle feindlichen Anariffe abgeschlagen und es war dem Gegner lediglich gelungen, stch mehrerer unserer Gräben auf dem Südufer des Slvnicu zu bemächtigen. JnderRicktungaufFocsani Artilleriefeuer. Auf der übrigen Front Gewehrfeuer von Erkun- dungSabteilungen und Aufklärern. Englanüs Kreuzzüge gegen Autokratie. Der Kopenhagener„Gocialdemokraten" schreibt: Es ist eine all- gemeine englische Auffassung, daß der Krieg ein.Kreuzzug", ein heiliger Krieg gegen die deutsche Autokratie ist. England hat früher solche Kreuzzüge geführt, aber gegen ganz andere Gegner. Beim vorigen Jahrhundertwechsel führte England einen fast zwanzig- jährigen Krieg gegen Frankreich , der Dänemark die Flotte und Nor - wegen den Wohlstand kostete. Ein halbes Jahrhundert später wurde der englische Kreuzzug, diesmal in Verbindung mit Frankreich , gegen Rußland geführt. Auch damals wollte England die neutrale» Staaten, darunter die skandinavischen, in den Kreuzzug der Zivili- sation gegen die Autokratie verwickeln. Jetzt bekämpft England mit Frankreich und Rußland die mitteleuropäische Autokratie. Eng- lands Krieg richtet sich nämlich jederzeit gegen den drohendsten Kon- kurrenten auf dem europäischen Festland. Zu dieser Einsicht kommt man in Dänemark jetzt auch in konservativen Kreisen, wie ein Ar- tikel des Abgeordneten Jul. Wulff, in„For JnduSri og Haandvärk" zeigt, der als Englands Kriegsziel seine Absicht, Deutschlands handelspolitische Stellung zu vernichten, feststellt und infolgedessen noch eine Kriegs da uer von einigen Jahren voraussagt. Wenn eS den Völkern wirklich klar würde, daß sie nur für nüchterne wirtschaftliche Interessen gemordet werden, fo würde ds Krieg tzjMW doch che; zum Abschluß gebucht werden, s
Die Revolution unü öke wohlhabenüea Klasien. Das Organ des Arbeiter- und Soldatenrats, die „Jswestija", veröffentlichte laut Stockholmer Bulletin vom 9. August einen Artikel, der mit folgendem Appell an die wohlhabenden Klaffen schließt: Die wohlhabenden Klassen müssen in der Stunde der schrecklichen, fast tödlichen Gefahr an der Front und im Innern des Landes genug Ver si and und Willen auf- bringen, um auf etwas zu verzichten, damit nicht alles ver- lore» geht. In diesem Falle wird die Heranziehung der Vertreter der Bourgeoisie in die provisorische Re- gierung wirklich die soziale Basis der Revolution verbreitern, und sie wird einen großen äußeren und inneren Sieg des revolutio- nären Rußlands bedeuten. Dann wird man wirklick berechtigt sein, erleichtert zu sagen: Rußland ist gerettet, die Revolution ist gereitet. Wird man aber in den Kreisen der wohlhabenden Klassen so viel Verständnis der Lage finden. Wir wollen hoffen: Ja. Die Zeichen deS Zerfalls des Kadeitismu«, die wir in letzter Zeit bemerkten, geben uns Anlaß zu diesem Glauben. Die wohlhabenden Klassen werden aufgefordert, die Re- Volution zu retten. Das sieht entschieden mehr nach Burg- frieden als nach Klassenkampf aus. Vielleicht begreifen die russischen Genossen jetzt, warum auch die deutsche Sozial- demokratie in eurer Zeit schwerster äußerer Bedrohung keine Neigung gezeigt hat, den Klassenkampf bis zu den letzten ge- waltsamen Konsequenzen zu steigern. Die Vollendung der sozialen Uniwälzung, auch unser Ziel wie das der russischen Genossen, erscheint eben manchen um so leichter, je weiter sie vom Ziel entfernt sind; je näher man ihm kommt, desto mehr häufen sich Verwicklungen und Schwierigkeiten. Das soll uns nicht erschüttern in unserem zuversichtlichen Glauben an den endlichen Erfolg, es soll uns aber vorsichtig machen in der Beurteilung der Methoden, die die sozialistischen Par- teien anderer Länder anwenden, um ihn zu erreichen.
Serbische yaremsphantasien. Erfundene Kriegsgrcuel. Wie«, 18. August. AuS dem KriegSpresiequartier wird ge« meldet: Zuerst wurde in holländischen Zeiiungsn berichtet, später auch in anderen Zeitungen wiederholt, daß die öfter- reichisch-ungarische Militärvertixillung in Seübien 8 00 0 junge Serbinnen im Alter von 10 bis 15 Jahren verschleppt und in die Harems von Konstantinopel e i n ge« sperrt habe. Der Bericht der Zeitungen stützt sich auf die von P a s i t s ch in London gemachte Erklärung. Natürlich ist an der Sache kein Wort wahr. Weibliche Personen aus Serbien befinden sich nur wenige und nur solche, die sich politisch gegen Oesterreich-Ungarn vergangen haben oder freiwillig mit dem Familienhaupt mitgehen wollten, in der Monarchie inter- niert. Mädchen im Alter zwischen 10 bis 15 Jahren wurden vom Militär-General-Gouvernement in Serbien überhaupt nicht inter- niert. Einige Kinder sind den Eltern freiwillig auf deren ausgesprochenen Wunsch gefolgt. Eine allgemeine Entlassung aller nicht ausgesprochen gefährlichen Frauen ist übrigens derzeit im Gange. Von einer Abschiebung solcher nach Konstantinopel kann natur- gemäß gar nicht die Rede sein. Graf öernftorff öotschafter in Konstantinopel . Me die„Voss. Ztg." hört, ist die Ernennung des frühe- ren Boffchosters in Washington , Grafen Bernstorfs, zum Bot- ichafter in Konstontinopel bereits erfolgt. Das genannte Blatt macht zu dieser Ernennung folgende etwas dunkle Er- klärungen: Gewisse Andeutungen, die in Berlin gemacht wurden, wäh- rend Graf Bcrnstorff in Washington seines Amtes waltet«, muß- ten hier die Auffassung erzeugen, daß unser Botschafter, losgelöst von den Verbindungen mit der Heimat, wichtige politische Schritte nach eigenem Urteil unternehmen und sie m i t seiner persönlicher Verantwortung decken müsse. Wir glau- den mit ziemlicher Sicherheit sagen zu können, daß der so erweckte Eindruck den Tatsachen nicht entspricht. Unsere Amerika -Polifik ist in jedem wichtigen Stadium von der Berliner Zentrale geführt worden. Die Einzelheiten der Vorgänge in Amerika entziehen sich aber während des Kriege? der Erörterung. Auf deutsch : Bcrnstorff tat alles, um den Krieg mit Amerika zu verhindern, und war darum auch ein entschiedener Gegner der von T i r p i tz, R e v e n t l o w und Helfferich betriebenen Politik. Natürlich konnte er aber in Amerika nicht seine eigene Politik machen, sondern mußte den von Berlin gegebenen Weisungen folgen. Kleine Kriegsnachrlchten. Rabvtschyj i S-ldat. Wie„Nowaia Schisn" mitteilt, begann am 6. August an Stelle der unterdrückten„Prawda" ein neues TageSorgon de r B o l sch o w i k i in Petersburg zu erschm- nen, das ten Titel führt„Rabvtschyj i Soldat" Arbeiter und Soldat. Vom Schiffsbau in England. Aus Bergen wird gemeldet, daß die Ausbesserung eines Dampfers in England, die früher sieben bis acht Tage gedauert hätte, heute wegen Mangels an geschultem Personal sieben bis acht Wochen in Anspruch nimmt. Der Kosakenrat gegen die Konstitnantewahlen. Der Stock- holmer Korrespondent des„Handelsblad" vernimmt von russi'cher Seite, daß der Kosakenrat Kerenski ersucht bat, die Wahlen bis zum Januar 1918 auszuschieben, da die russischen Zustände voll- kommen verwirrt seien, überall in Rußland Anarchie herrsche und ein Drittel der Wähler an der Front stünde.
Lette Nachrichten. Papstnote und Mittelmächte. B e r n, 19. August.„Osservatore Romano " stellt das Ge- rücht.-daß die päpstliche Note von den Mittelmächten inspi- ricrt sei, aufs Bestimmteste in Abrede. Tic Uebcrführung der Zarensamilie. Kopenhagen , l9. August.„BerlingskeTidende" meldet überHapa» randa aus Petersburg : Die Zarenfamilie ist nach dem Familien- besitz des Hauses Romanow , 20 Kilometer von Kostroma entfernt, übergeführt worden. Am 12. August erschien Kerenski per- s ö n l i ch in Zarskoje Selo , um die Ueberfükrung zu leiten. Der Zarenfamilie folgten 50 Hofbeamte sowie 200 Soldaten. Am 14. August kam die Zarensamilie am 33esfimmungSorte an. Fcuersbrunst in Saloniki. V r S k ü b, 19. August mittags. Heute nacht brannte die ganze Altstadt von Saloniki nieder.— Jetzt noch sinb von der Front au» schwere Rauchwolke� üb« Kal-vili sichtbar.. �