Einzelbild herunterladen
 
Fn Katalonien   hat denn auch nach Kriegsbeginn die erste Aaitation derEntentisten" zur Beteili- O am Kriegs eingesetzt; doch hatte sie zunächst nur bei den blikanern der Lerrouxschen Richtung und den Anarchisten Erfolg, die, wie schon erwähnt, in Katalonien   noch eine ziem- liche Rolle spielen und dort an Zahl die Sozialisten bei weitem übertreffen. Ter BakunjsmuS hat sich dort am besten konserviert, und soweit die katalonischcn Arbeiter überhaupt organisiert sind, gehören sie meist anarchistischen Zirkeln und anarchistisch-syndikalistischcn Gcwerkvercincn an; der sozio- listische Gewerkschaftsbund, die Union   gcneral de Trabaja- dores, hat in Katalonien   nur verhültnismäsig wenige und kleine Mitgliedschaften. Die Republikaner des rechten Flügels wollten dagegen trotz aller heißen Sympathie für die Sache.Frankreichs, der Freiheit und der Demokratie" zunächst wenig von einer militärischen Teilnahme am Kriege wissen. Ebensowenig die spanischen   Sozialisten. Zwar standen deren Führer fast sämtlich auf feiten Frank- reichs, und das von Pablo I g l e s i a s redigierte Madrider ZentralorganEl Socialista". das vor dem Eintritt Italiens  in den Krieg noch regelmäßig über Italien   und die Schweiz  nach Deutschland   kam, gefiel sich in den albernsten Ver- dächtigungcn und Verleumdungen des deutschen   Volkes; aber eine militärische Beteiligung am Völkerkampf lehnten sie ab da die Arbeiter, denen vorerst die großen Lieferungen Spaniens   nach Frankreich   Arbeit und Verdienst brachten, gegen die sogenannte Intervention waren. Infolge der mit Geld nicht sparenden anti- deutschen Agitation der französischen   Propaganda- äesellschasten hat sich das jedoch gründlich geändert. jeute beteiligen sich nicht nur die gemäßigten Republikaner, sondern auch ein Teil der Liberalen und der Sozialisten mit Eifer an der Kriegshetze. Die sozialistischen   Führer unter Leitung von Pablo JglesiaS, der seit 1910 immermehr zu einem Unterleithammel des vom individualistischen Anarchis- muS zum Linksrepublikanismus hinübergewechselten Herrn Alexander Lerroux geworden ist, hat denn auch die sozialistische Union general de Trabajadores" zu bestimmen gewußt, durch das Eintreten in Streiks der jetzt niedergeworfenen aufständischen Bewegung Hilfe zu leisten; doch hat nur ein Teil der Gewerkschaften die Anweisung befolgt, und von diesem sind einzelne, wie z. B. die Thpographen- gewerkschaft, schon nach kurzem Ausstand wieder an die Arbeit zurückgekehrt mit der Begründung, daß sie mit dem Ziele der aufständischen Bewegung nichts gemein hätten. Jetzt will, wie es heißt, die Typographenvereinigung mit einigen anderen Gewerkschaften aus der Union   austreten, da sie sich nicht von der Parteileitung zu Hilfsdiensten für die Lerroux  - sche Gefolgschaft und die Anarchisten mißbrauchen lassen will. Vielleicht wird der Riß wieder überkleistert; jedenfalls wäre eS ein trauriger Erfolg der ganzen Aktion, wenn durch sie auch in Spanien   eine Spaltung in der sozialistischen   Arbeiter- schaff herbeigeführt würde. Daß die Agitatoren der Entente durch den Mißerfolg zur Einstellung ihrer Werbetätigkeit bewogen werden könnten, ist leider nicht anzunehmen. Einen gewissen Schlag haben sie immerhin erlitten. Einen zweiten Schlag erhalten sie durch den Friedensvorschlag des Papstes. Nirgends wird die Autorität des PapsteS mehr anerkannt, als in den klerikalen Kreisen Spaniens  ; seine Friedensforderung wird daher die kirchlich gesinnten Kreise bestimmen, etwas energischer gegen die Kriegshetze aufzu- treten. Zugleich erfährt dadurch das Verhalten' der Datoschcn Regierung eine gewisse Rechtfertigung.
Eine offiziöse Erläuterung üer Papstnote. Berlin  , 26. August.Osservatore Romano  " gibt folgende offiziöse Erläuterung der Friedensnote des Papstes: Die Art der Entstehung der Note aus einer genauen Prüfung der vorliegenden Aeußerungen seitens aller Kriegführenden wird klar, wenn man sie Punkt für Punkt durchgeht. Was A b- r ü st u n a und Schiedsgericht betrifft, so sind alle einig darin, daß«ine neue soziale Ordnung aus diesem Krieg entstehen müsse, die eine Wiederholung un- möglich mache; gibt eS noch ein anderes, nicht völlig utopisches Mittel zur Erreichung dieses Endzieles, als die allgemeine Abrüstung, so möge man es nennen,«sonst muß, wer die F o l g e n will, logischerweise auch das nötige Mit- t e l dazu wollen. Die Freiheit der Meere ist die These
vom Krieg öer Sienen. Ebensowenig wie die als kriegeriscki bekannten Ameisen ver- dienen unsere Bienen als friedliebende Völker, als so mustergültige Insekten, wie man sie immer hinstellt, betracktet zu werden; viel- mehr sind auch sie voller Grausamkeit und Egoismus. So mackt G. Bonnier, wie wir dem.Prometheus' entnehmen, darauf auf« merlsam, wie wenige rühmliwe Eigenschaften den Bienen auher ihrem emsigen und fleitzig-n Honigeinsammeln eigentlich inne- wohnen. ES gibt bei ihnen keine gegenseitige Hilfe, ausgenommen out Notwendigkeit für die allgemeine Wohlfahrt des Staates; es gibt bei ihnen kein Mitleid, keine Liebe, nur streng wissen- schaftliche Zweckorganisation, nur Arbeit und Beharrlichkeit. Auch die Bienenkriege gehen ungefähr auf dieselben Ur- fachen zurück, wie die Kriege der Menschenvölker: auf Uebervölkerung, Mitzernien und Eroberungs- oder Beuteluft. Der Krieg wird in der Regel von stärkeren Völkern begonnen. und zwar fallen sie über die schwächeren Völker regelrecht in der Jahreszeit her, wo sie keinen Honig mehr aus den Blüten zu sammln imstande sind. Der Honig des besiegten Feindes ist alle- mal der Siegerpreis des Eroberers, doch dauert der Krieg im Bienenreich- selbst nach der wirtschaftlichen Vernichtung des Gegners noch weiter fort. Der individuelle Kampf zwischen einzelnen Bienen läßt sich als ein richtiges Preisfechten bezeichnen, indem die beiden Kämpfer sich mit Kiefern und Krallen fest umklammern, um in dieser Stellung ihren Stachel zur Verwendung zu bringen. Davon aber abgeseden, herrscht in der Bienenkriegsührung ein sorgfällig durchdachtes System des SiellunaS- und Festungskrieges. Die Mehrzahl der Schlachten wird in den Körben ausgesochten. wo eine kleine gut organisierte Garnison einem Feinde selbst dann Widerstand leisten kann, wenn er mit überlegenen Kräften angreist. Luftlämpfe gibt es bei ihnen nicht. oder wenigsten« sind Angriffe in der Luft niemals von grotzer Be- deutung und von wenig Eriolg; denn die Gegner sehen zu, beim Kampfe so schnell wie möglich auf festen Grund zu kommen. In hohem Grad- merkwürdig ist. datz die Heere über richtige Reserve- trnppen verfügen, die über den Köpfen der fechtenden Streitkräfte dem Kampf zuzusehen Pflegen und im Falle der Not den Truppenlagern zu Hilfe erlen. Diese stirb nun. mögen sie in einem Felsloche, in einem Korbe oder in einem hölzernen Kasten angelegt sein, stetS mit den nötigen BerteidigungSwrrken versehen. Eine Spezialtruppe von Pionieren ist damit beauftragt, von Erlen und Birken, Pappeln und Weiden   eine Art Leim einzusammeln, der zur Zementierung der Wälle benutzt wird. Die Weite der Eingänge und AuSgSnge entspricht genau deo Körpermaßen der Bewohner. Gelingt es allen
Wilsons, und ein englischer Minister hat sich bereit erklärt, sie zu diskutieren. Ter gegenseitige Verzicht auf Eni- schädigung für Kosten und Schäden des Krieges ist als allgemeine Regel ausgestellt. Bezüglich der K o st e n haben dies fast alle Kriegführenden bereits zugestanden(Rußland  , Frankreich  , England, Deutschland  , Oesterreich  ); Rußland  , Deutschland   und Oesterreick haben diese Zustimmung auch bereits auf die K r i e g s s ch ä d e n ausgedehnt, R i b o t da- gen hat eine Unterscheidung gemacht, indem er die nt schädigung für sein Land forderte. Eine Ausnahme macht die Note selbst übrigens für Belgien  , und wir wissen nicht, ob sürandereNationen vielleicht dieselben besonderen Gründe vorliegen wie für Belgien  . Die hauptsächlichen kriegführenden Staaten sind auch für einen Frieden ohne gewaltsame Annexion. Tie russische provisorische Regierung hat die Formelohne Annexionen und Entsckiädigungen" aufgestellt, d a S d e u t s che und österreichische Parlament haben sie gebilligt, ebenso auch Ribot, indem er nur b e z ü g- lich Elsaß  -Lothringens   eine Unterscheidung zwischen Annexionen undDeSannexionen" mochte. Tie Folge des Verzichts auf Annexionen ist die Räumung der besetzten Gebiete, und hier sind die am meisten besprochenen Fälle, Belgien  , Nordfrankreich, deutsche Kolonien, ausdrücklich genannt. Was die allgemeinen Punkte betrifft, so hat die Note also nur auf solche verwiesen, über welche die Kriegführenden mehr oder weniger einig sind, und deren näherer Erörterung sie sich deshalb nicht entziehen können, ohne sich selbst zu wider- sprechen. Ueber die besonderen Fragen konnte der Heiliae Stuhl nur den Wunsch äußern, die feindlichen Mächte möch- ten wegen der ungeheuren Segnungen eines dauernden Frie­dens auch diese in versöhnlichem Geist prüfen, und die eigenen Interessen mit denen der Allgemeinheit in Ein- klang bringen. Bern  , 25. August...Matin" meldet emi New D o r k: Der apostolische Delegat für die Vereinigten Staaten Monsignore Bonzano gab in Kansas   Cith folgende Erklärung ab: Ich kann nach einer Mitteilung von hochgestellter Seite versichern, datz der Papst keineswegs glaubt, datz die kriegfübrenden Staaten sich in kurzer Frist verständigen würden, aber der Papst glaubte den Führern der kriegführenden Nationen un­parteiische Vorschläge, die schließlich zum Frieden führen würden, machen zu können. Belgien   an üen Papst. Le Havre  , 25. August.  (Meldung der Agemce HavaS.) In ihrer Mitteilung über den Empfang der Botschaft de» Papste  » zollt die belgische Regierung den erhabenen Gedanken, von welchen die Botschaft getragen sei, ihre Huldigung und spricht ihr« Dankbar- ? e i t aus für das besondere Interesse de? Heiligen VaterZ für das durch den Krieg so grausam und so ungerecht getroffen« belgische Volk. Di« belgische Regierung werde die Vorschläge und den Appell de? Papste? mit grotzer Ehrerbietung prüfen. Vorbereitungen zur Moskauer   National- Versammlung. T. 0. Amsterdam, 26. August. Für die Moskauer   National- Versammlung werden Versammlungen abgehalten. In einer solchen Versammlung von Dumamitgliedern, Vertretern der Stadtverwaltungen und SemstwoS   erklärt« Prinz Trubetz- kor, datz die Regierung von revolutionären Organi. sationen beherrscht werde. Nur durch sein Genie und seine unermüdliche Arbeit sei KerenSki   der einzige Mann, der die Lage beherrsche. Ter frühere Generalissimus Alexe- j e w erklärte, datz der Sitz der Regierung nach Moskau   ver- legt werden müsse. Professor Jljin stellte fest, datz sämtliche sozialistischen   Mitglieder an der Desorganisation, die aus jedem Gebiete des Staatswesens herrsche, schuld seien. Die Politik des Ministers des Innern Arkensijew und des Landwirt. fchaftsministers Tfchernow ruinierten das Land. Ferner stellte ExgeneralissimuS Alexejew fest, datz durch die Revolution die militärische Disziplin geschwunden sei. Die Armee sei vollständig desorganisiert. Ter ehemalige Oberbefehlshaber Brussilow   bestätigte AlexeiewS Worte. Obschon die Regierung eS wünscht, datz der Kongreß keinen einzigen Kol- Icktivbeschlutz fasse, wird dies wahrscheinlich doch geschehen. Auf
VorsichtSmatzregeln zum Trotze feindlichen Bienen oder anderen Feinden, die Toreingänge zu erzwingen, so nehmen die Angegriffenen ihre Zuflucht zum.Schützengrabenkrieg', wobei jeder einzelne der parallelen WacbSkuchen einen befestigten Graben bildet. ES klingt unwahrscheinlich, entspricht aber den beobachteten Tatsachen, datz .Schildwachen" ausgestellt werden, und wenn eine Arbeitsbiene mir Proviant zurückkehrt, so nähert sich ihr die Wache und scheint ihr das.Losungswort' abzuverlangen. Etwaig« Eindringlinge oder .Spione' aus anderen Völkern werden von den Wachtposten verjagt oder getötet. Ist eine Truppe von Marodeuren der Wache zu stark, so ruft ein.drahtloses Telegramm' eiligst die notwendigen Reserven herbei; gelingt eS aber einem Spione, in den Bienenkorb einzudringen und ihn zu berauben, so steht man ihn bald wieder den Rückzug antreten. bis, wenn mehrere solcher Streiszüge gelungen sind, da? ganze Volk sich plötzlich auf die Festung wirft, und zwar ohne datz vorher eine Kriegserklärung folgt. Der Kampf wird dann mit der äutzersten Erbitterung so lange fortgesetzt, bis ein Volk durch den Verlust seiner Königin eine entscheidende Niederlage erlitten hat. Werden die Kämpfe von der Nacht überrascht, so wird der Kampf abgebrochen. aber der Angreifer kehrt am nächsten Tage zurück und nimmt den Kampf sogar mehrere Tage hintereinander auf, wenn nicht daS Wetter dies verhindert.
Komische Gper:»Schwarzwalümäüel�. Di« kleine Stessi W a l i d l kann noch als Typus eine? naturwüchsigen, von jedweder Großstadt.  , kultur" noch unbeleckt ge- blieben«» LandkindeS auf der Operettenbühne angesprochen wer- den. Auf ihreEntdeckung" könnten sich ihre Protektoren etwas einbilden, wenn sie Vorsorge träfen, daß eine zweifellos starke Begabung für Natürlichkeit nicht wieder, wie das ja leider meistens zu geschehen pflegt, oberflächlicher Schablone und Manieriertheit verfällt. Dazu würde es wohl kommen, sofern man fortfahren wollte, der KünstlerinRollen auf den Leib' zu schreiben. DaS vorige Mal hatte Steffi Walidt   ein ungarisch  «? und diesmal ein gleichfalls in einem Wirtshaus bedienstetesSchwarz- w a l d m ä d e I" darzustellen. Der ,.Aschenputtelchen"»Charakter ist da wie dort der gleiche. Daraus ergibt sich schon daS Festhalten eines gewissen SckabloniZmuS, der. wie bereit? bemerkt, über kurz oder lang schädigende Wirkungen haben könnte. An sich scheint daSBärble" so heißt die Titekfigur dieses neuen von August Neidhart   verfaßten OpperettentexteS aus Auerbachs Schwarzwalder Dorfgeschichten herzustammen. Und mit ihr alle anderen VolkSgeltalten- auch der alte Tomkapcll- meister, der sich eingebildet, datz daSBärble" i h n liebt und zum Gglten Pegehre, und den rn seinen Glücks träumen und seinem
jeden Fall wird jede politische Gruppe, die an dem Kongreß teil- nimmt, ihre Resolution zur Abstimmung vorlegen. Man hört frier die Stimme der russischen Imperialisten, die voraussichtlich die Moskauer   Nationalversammlung beherrschen werden und sich jetzt schon rn Anklagen gegen die Sozialisten und den A.» und S.-Rat üben. Schwierigkeiten öer rujfischen Kohlen- föröerung. Bern  , 25. August. Der russische   Handelsminister P r o k o- P o v i t s ch hat dem Petersburger Sonderberichterstatter der Daily Mail" erklärt, der Rückgang der Kohlenförde- rung im Donetzbecken, seit Kriegsausbruch um 45 Proz., sei sehr bedenklich; man habe den Grubenbesitzern bereits 20 Millionen Rubel vorgeschossen, um die Aufrechterhaltung des Betriebes zu sichern; aber bisher sei eine Erhöhung der För- derung nicht erzielt worden. Wenn sie um 20 Proz. vermehrt würde, würde die Lage erträglich, anderenfalls sehr ernst sein. Da der Donetzbezirk der Haupt sitz der Extre- m i st e n sei, seien die Aussichten aus Besserung der Lage durch gütliches Zureden nicht sonderlich günstig. Der Berichterstatter bemerkt zugleich, datz nach eingehenden Erhebungen die Verteuerung de» Lebensunterhalts im Bezirk von Moskau   seit Kriegsausbruch 316 Proz., die Er» höhung der Arbeitslöhne nicht über 125 Proz. betrage. Prozeß Suchomlinow  . Petersburg, 25. August.  (Meldung der Petersburger Tele» graphenagentur.) Im Prozeß Suchomlinow   wurde gestern die außerordentlich umfangreiche Anklageschrift verlesen, die mehr als 166 Seiten umfaßt und in der der ehemalige Minister de? Hochverrats, des Mißbrauch? des Vertrauens und der Veruntreuung öffentlicher Gelder, seine Frau der Mitschuld angeklagt wird. Die Frage des Gerichts» Präsidenten, ob es sich schuldig bekenne, verneinte da? Ehepaar Suchomlinow   auf das entschiedenste. Die ermattenöe Offensive an öer Westfront. Berlin  , 26. August. Die Generaloffensive der Entente er» mattete am 25. August an der Westfront und im Osten. Nur an der italienischen Front waren die Kämpfe abermals äußerst heftig. An der flandrischen Front ging in den frühen Morgenstunden nach wechselvollen Kämpfen ein kleiner vorgeschobener Posten südlich Lombardzyde verloren. Gegen 11 Uhr abends versuchten feindliche Dwtzabtellungen den am Morgen errungenen Vorteil auszubauen und zu vergrößern. Sie wurden jedoch ab» gewiesen und im Nachstotz der Po st«n st and wieder von uns besetzt. Verschiedentlich wurden feindliche Patrouillen zu» rückgewiesen, so ein stärkerer feindlicher Schkeichtrupp, der am Abend nach heftiger Feuervorbereitung in der Gegend von St. Ju- lien vorzudringen suchte. Di« am Tage bei st ü r m i s ch e m Wetter mätzig« Flugtätigkeit belebte sich gegen Abend und war auch am Morgen des 26. August rege. An der Artorssront haben die Kanadier   ihre erfolglosen ver- lustreichen Angriffe eingestellt, ein« große Menge von gefallenen Kanadiern liegt vor unseren Stellungen. Wie am Vortage flackerte die Kampftätigkeit im Räume von St. Ouentin an verschiedenen Stellen zu größerer Lebhaftigkeit auf. Seit Mittag lag planmäßiges Zerstörungsfeuer auf der Makakoff-Ferm« und südlich davon. Gegen Abend ging eS mit be- sonderer Wucht auf unsere neugewonnenen Stellungen bei dew Guillemont-Ferme über. Hier hatten wir schon vormittag? einen feindlichen Gegenangriff zum Teil im Nahkampf abgewiesen. ll Uhr abend? erfolgte an dieser Stelle«in erneuter feind- licher starker Teilangriff. Die hin und her wogenden erbitterten Kämpfe hielten die ganze Nacht an. Der Feind erlitt schwere Verluste. Seit den frühen Morgenstunden liegt schweres Feuer auf unseren Gräben bei der Malakosf- und Cologne- Ferme. In der Nacht wurde St. Ouentin heftig mit Brand- granaten beschossen. 15 Gebäude, darunter das Nonnenkloster, sind ausgebrannt. Während da» feindliche Artilleriefeuer auf dem westlichen MaaSufer ermattete, wütete eS auf dem O st u f e r an verschie- denen Abschnitten mit alter Heftigkeit. Von Nachmittag an bis
GlückSverzicht Gustav Cbarle mit ansprechender Gemütswärme verkörpert. Die sonstigen Figuren sind touristische Norddeutsche oderBerliner  " von der Art, wie Karl Neitzer sie zu geben liebt, und lediglich dazu bestimmt, das LiebeSelement. schließlich die üb- lichen dreiglücklichen Paare" zu stellen. Daß die Handlung partienweise überladen, daher ziemlich kompliziert erscheint, ist «in Fehler.! Di« Musik hat Leon I e s s e l geschrieben. DenDuktuS" alleü Couplets und Melodien neuzeitlichster Modeoperetten tragen auch seine Notenkomplexe für Gesang und Onbester. Manches, das soll nicht geleugnet sein, hat doch originale Ansätze. Zum mindesten derstcht sich Jessel auf das offene Geheimnis raffinierter Jnstru- mentierung: er kredenzt Pfeif-, Fagott-, Posaunen-, gestopfte WaldhornsoliS, kommt dem Publikum mit schwarzwäldlcrischen und oberrheinischen Tänzen, Volksliedern usw., wobei freilich auch manche Ungeschmäcklichkeit wie beispielsweise das Ouinteji- Couplet auf dre gegenwärtige Hamsterei und ErnährungSfroge mit unterläuft. Im ganzen aber heimste die Neuheit, dank frisch- froher Singerei und Darstellung regsten Beifall«in und wird sich wohl eine Weile halten._ elc. Eine Kriegsprophezeiung wells. Der englische Romanschreiber H. G. Well», der seinen Romanen mancherlei Zukunftsphantasien zugrunde legte, hat vorläufig mit dieser einen aus dem Jahre 1908 stammenden mehr al» recht bebakten. Er schrieb damals:Was mich betrifft, so kann üb mir wohl vorstellen, daß ein Zusammenstoß mit den großen Mächten wie England und Deutschland   oder Amerika   so ziemlich alle anderen Mächte der Welt mitschleppen wird, der dann das ganz« .Kreditsystem, auf dem unser gegenwärtige? ökonomische? Leben beruht, vernichten und allen Fortschritt aus lange hinaus aus den Fugen bringen wird." Große Städte sieht die Pbantafierot von Verwüstung, inde» riesige Luftschiffe den Horizont verdunkeln,«norme Geschosse auS weiter Ferne auf unbeichützte Städte niederfallen". Und Wege, von Strömen wütend Kämpfender bevölkert aber auch von Flüchtlingen; Schlachten, bei denen die Leitung den Generälen entgleitet und die in erbitterten Metzeleien enden... Man hat die Vision von zerstörten Verbindungen, von vernichteten Zügen, gefüllt mit LebcnSmittcloorrat, von Schiffen, die mit vollen Frach- ten zum Sinken gebracht werden von Riesenmassen Arbeits­loser, Straßenunruhen, von Hungersnot und Menschen, die durch Hungersnot zum Aufftand getrieben werden... Wells ist sonst ein phantastischer Schreiber aber wie arm­selig mutet uns diesmal feine Phantasie an gegenüber der Wirk- fichfett, die wir schaudernd erleben.