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Die österreichische Antwortnote an den Papit.

Wien , 22. September. Die von dem Minister des Aeußern dem päpstlichen Nuntius am 10. d. M. übergebene Antwort Seiner Ma­jestät auf die Note des Heiligen Vaters vom 1. August d. J. lautet in deutscher Uebersetzung unter Fortlassung der einleitenden Ehr furchtsbezeugungen wie folgt:

obligatorischen Schiedsgerichtsbarkeit

wahlen" die Rede gewesen in bezug auf diesen, den Zabern­Reichstag. Dann erinnerte ich mich weiter an die Rede, die im Frühjahr 1912 durch das Land gegangen war, daß der damals gewählte Reichstag aus Judenwahlen" hervorgegangen sei, weil jüdisches Geld stark dabei mitgewirkt habe, die Wahlmache für die äußerste Zinke zu fördern... Und dieser Reichstag, den der Volksmund als aus Judenwahlen" hervorgegangen gekennzeichnet hat, in dem die Mehrheit bei jenen Parteien liegt, die zum größten Teil seit der Reichs­gründung grundsäßlich alle Forderungen abgelehnt haben, die auf Kräftigung der Macht und Sicherheit des Reiches abzielten ausgerechnet dieser Reichstag soll jest maßgebenden Einfluß auf das Kriegsende haben, soll dabei mitwirken wie der Friede wird? Urgroßvaters Zeiten die Methode, alles, was ihnen in Die Herren von der Rechten haben schon ziemlich seit Deutschland nicht gefällt, als jüdische Mache zu bezeichnen, von der Revolution von 1848 angefangen, an der Juden, Polen und Franzosen " schuld waren, bis zur Friedensreso­zu unterwerfen, vollbewußt, find Wir bereit, auch über diesen lution 1917. Für die Judenwahlen" aber nur zwei Ziffern: Vorschlag Euerer Heiligkeit in Verhandlung zu treten. Wenn es, jüdische Reichstagswähler gab es im Jahre 1912 etwa 120 000. wie wir von ganzem Herzen wünschen, gelingen sollte, zu Ver- Hinter den Mehrheitsparteien des Reichstags dagegen stehen einbarungen der Kriegführenden zu gelangen, 712 Millionen Stimmen. Wie unsäglich albern ist da die welche diese hehren Gedanken verwirklichen und damit der öster- Behauptung, der jebige Reichstag sei von den Juden gemacht, hemmte weitere Entwicklung geben, dann kann es auch nicht schwer Handeln des deutschen Volkes bedeuten, falls ein Charlatan reichisch- ungarischen Monarchie die Sicherheit für ihre unge- welche Beleidigung würde sie für das selbständige Denken und fallen, sonstige zwischen den kriegführenden Staaten noch zu wie der Revolutionsgeneral v. Gebsattel überhaupt imftande regelnde Fragen im Geiste der Gerechtigkeit und billigen Rücksicht wäre, das deutsche Volk zu beleidigen. nahme auf die wechselseitigen Daseinsbedingungen einer befriedi­genden Lösung zuzuführen. Wenn die Völker der Erde im Sinne dieser Vorschläge Guerer Heiligkeit friedfertig miteinander in Ber­handlungen träten, dann könnte hieraus der dauernde Friede erblühen. Sie könnten vollkommene Bewegungsfreiheit auf hoher Gee erlangen, schwere materielle Lasten könnten von ihnen ge­nommen und neue Quellen des Wohlstandes für sie eröffnet werden. Vom Gebot der Mäßigung und Versöhnlichkeit geleitet, erbliden wir in den von Euerer Heiligkeit gemachten Vorschlägen geeignete

seins die Menschheit sittlich regenerieren würde. daher der Auffassung Euerer Heiligkeit bei, daß Verhandlungen der Kriegführenden zu einer Verständigung darüber führen sollten und könnten, wie unter Schaffung entsprechender Sicher­heiten die Rüstungen zu Lande, zu Wasser und in den Lüften Seit Besteigung des Thrones Unserer Ahnen der Verantwort- gleichzeitig, wechselseitig und successive auf ein bestimmtes Maß lichkeit voll bewußt, welche wir vor Gott und den Menschen für herabzusetzen seien und wie die von Rechts wegen allen Völkern der das Uns anvertraute Schicksal der österreichisch - ungarischen Mon- Erde gehörende hohe See von der Herrschaft oder Vor­archie tragen, haben wir nie das hohe Ziel aus den herrschaft einzelner befreit und der gleichmäßi­Augen verloren, Unsere Völker baldigst der Seggen Benüßung aller zu eröffnen wäre. Der friedenstiftenden nungen des Friedensteilhaftig werden zu lassen. Bedeutung des von Euerer Heiligkeit vorgeschlagenen Mittels, inter­Bald nach Unserem Regierungsantritte war es Uns denn auch ver- nationale Streitfragen der gönnt, in Gemeinschaft mit Unseren Verbündeten einen schon von Unserem erhabenen Vorgänger, weiland Kaiser und König Franz Joseph I. erwogenen und vorbereiteten Schritt zur Anbahnung eines chrenvollen und dauerhaften Friedens zu unternehmen. In Unserer bei Eröffnung des österreichischen Reichsrats gehaltenen Thronrede haben wir diesem Wunsche Ausdruck verliehen und hierbei betont, daß wir einen Frieden erstreben, welcher das fernere Leben der Völker von Groll und Rache durst befreit und der sie auf Generationen hinaus vor Anwendung der Waffengewalt fichert. Unsere gemeinsame Regierung hatte es inzwischen nicht unterlassen, in wiederholten und eindringlichen, in der ganzen Welt hörbaren Kundgebungen Unseren und den Willen der Völker der österreichisch - ungarischen Monarchie zum Ausdruck zu bringen, dem Blutvergießen durch einen Frieden, wie er Euerer Heiligkeit selbst vorschwebt, ein Ende zu bereiten. Von dem Gedanken beglückt, daß Unsere Wünsche von Anbeginn an auf das gleiche Ziel gerichtet waren, das Euere Heiligkeit heute als das anzustrebende bezeichnen, haben wir die Uns jüngst zugekommenen tonkreten und praktischen Anregungen Guerer Heiligkeit einer ein gehenden Erwägung unterzogen, die zu dem folgenden Ergebnisse geführt hat:

Mit der Kraft tief wurzelnder Ueberzeugung begrüßen Wir den leitenden Gedanken Guerer Heiligkeit, daß die künftige Weltordnung unter Ausschaltung der Waffen auf der moralischen

Weltmacht des Rechtes, auf der

Herrschaft der internationalen Gerechtigkeit und Gesezmäßigkeit ruhen müßte. Auch sind wir von der Hoff­nung durchdrungen, daß eine ebung des Rechtsbewußt­

Englische Preßstimmen.

Grundlagen für die

Einleitung von Verhandlungen

zur Borbereitung eines für alle gerechten und dauerhaften Frie­dens, und erhoffen lebhaft, daß auch unsere heutigen Feinde von dem gleichen Gedanken beseelt sein mögen. In diesem Sinne bitten wir den Allmächtigen, er möge das von Euerer Heiligkeit eingeleitete Friedenswert segnen. Wir haben die Ehre, zu zeichnen als Guerer Heiligkeit sehr gehorsamer Sohn

Karl m.p.

ernsten Umfang annehmen werde, falls man nicht rasche Abhilfe schaffe. Die griechische Nation sei bereit, für die Entente zu kämpfen, aber Brot sei nötiger als Waffen.

Stockholm .

Rückkehr der russischen Vertreter nach Petersburg .

Nach dem Beispiel der Sozialisten.

Landrätliche Hehe gegen den Reichstag.

Aus dem Felde sendet uns ein entrüsteter Leser einen

Ausschnitt aus dem Iserlohner Kreisanzeiger", worin fich. ein Aufruf des dortigen Landrats findet, der unter dem Vor­wand, der Werbung für die Striegsanleihe zu dienen, in sol­gender Weise gegen den Reichstog loszieht:

-

Wir im Landkreise Iserlohn , mögen wir nun Arbeiter, An­geftellte, Kaufleute oder Landwirte sein, werden das wissen wir lande bloßstellende Friedensentschließung des Reichstages, unsere alle, unbekümmert um die Parteizänkereien und die uns im Aus­Brüder beim Heere und bei der Flotte, die Männer vom Stollen, Flugzeug und Tauchboot, auch fünftig nicht undankbar im Stiche lassen, sondern nach Kräften dazu beitragen, ihnen, deren Beiträge Blut, gerade Knochen, Gesundheit und Leben sind, das Rüstzeug zum ferneren fiegreichen Kampfe zu verschaffen.

Daran möchte ich angesichts der 7. Kriegsanleihe die Kreis­eingesessenen hiermit erinnern.

Iserlohn , im September 1917.

Der Königliche Landrat.

Naud, Geheimer Regierungsrat .

Die Gegenüberstellung des Reichstags mit denen, die ,, unsere Brüder nicht undankbar im Stiche lassen wollen", ist weiter nichts als eine verheßende Unterstellung. Der Reichs­tag hat denen, deren Beiträge Blut, gerade Knochen und Leben sind", das Rüstzeug zu ihrem Kampfe bewilligt, er hält es aber auch für seine Pflicht, dafür zu sorgen, daß Blut, Leben und gerade Knochen unserer Brüder im Felde nicht an wahnsinnige Kriegsziele verschwendet werden. Dem Landrat Naud bleibt es unbenommen, als Privatmann an seinem Stammtisch mit Blut, Leben und geraden Knochen unserer Brüder draußen freigebiger zu sein. Daß er amt­liche Kundgebungen dazu mißbraucht, um die Bevölkerung feines Kreises gegen den Reichstag zu verheßen, ist eine grobe Pflichtverlegung.

Das Reutersche Bureau meldet aus London: Times" er­fährt, daß die letzten deutschen Friedensmanöver und die Andeu­tung, daß Deutschland vielleicht geneigt sein würde, seine Ansprüche auf Belgien aufzugeben, in maßgebenden politischen Kreisen als Beweis für die wachsende Ueberzeugung unter den Deutschen an­gesehen würden, daß der Krieg berloren sei und daß Deutsch­ land alle seine Anstrengungen darauf richten müsse, einen möglich günstigen Frieden zu erlangen. Die falschen Nachrichten über britische Friedensvorschläge, die in Deutsch­Petersburg, 20. September. ( Meldung der Petersburger land veröffentlicht worden seien, und die daran anschließende Er- Telegraphen- Agentur.) Die Abordnung des Arbeiter­örterung in deutschen Blättern dienten einem doppelten Zwede: und Soldatenrates, die Europa bereiste, um für den Gedanken erstens, die öffentliche Meinung in Deutschland einer internationalen Sozialistenkonferenz Werbearbeit zu ver­auf eine Herabsehung der deutschen Ansprüche richten, ist nach Petersburg zurückgekehrt. borzubereiten, und zweitens, die pazifistische Propaganda in den alliierten Ländern zu stär= ten. Diese Manöver seien als Zeichen von Kriegsmüdigkeit des Bern , 20. September. Der Stellvertretende Vorsitzende der Feindes anzusehen. Aber alle Versuche, die Alliierben von der Verfol- Radikalen Partei Charpentier verlangt im Journal du Peuple", gung ihrer Ziele abzubringen, feien mißglückt. In einem Leitartikel man folle durch die internationale Freimaurerei, der Zweiter Nachtrag zum Haushaltsetat 1917. schreibt Times": Der wirtschaftliche Friede des Reichstages und der Vertreter aller sozialen Klassen und aller philosophischen und reli­Bazifisten würde bedeuten, daß die deutsche Sache trium- giösen Anschauungen angehörten, nach dem Beispiel der Dem Reichstag ist ein zweiter Nachtrag zum Reichshaushalts­phiert habe. Es gebe keine Möglichkeit für Deutschland , den wirt Sozialisten für Stodholm eine internationale etat 1917 zugegangen. Es handelt sich durchweg nur um kleinere schaftlichen Statusquo zu erlangen. Das System, das den Krieg Konferenz einberufen, die sich mit der Friedensfrage befassen Posten. Es werden gefordert für Reichskanzler und Reichskanzlei hervorgerufen habe, ſei nicht nur rein militärisch, sondern ein würde. Die Freimaurer böten infolge ihrer Zusammensetzung die 25 000 M., für das Reichsamt des Innern 7750 M., für das Reichs­Gemisch von Militarismus und agrarischem in- Gewähr dafür, daß ein von ihnen vorzubereitender Friede weder ein wirtschaftsamt 43 800 M., für die Reichsjustizverwaltung 11 050 M., dustriellem und kaufmännischem Juntertum ge- Klaffen- noch ein Parteifriebe wäre, sondern wirklich ein Völker- für das Reichsschaamt 51 570 M. Die Forderungen werden haupt­fönnte die Gesellschaft der Nationen ein Sieg der Frei- den vorgenommenen Aenderungen ihrer inneren Organisation. Der Kongreß würde am besten in Genf stattfinden. So fächlich begründet mit Mehrbelastung der betreffenden Aemter oder maureret sein, wie einst die französische Revolution. Der Etat der Reichsschuld ist dagegen mit einer Minderausgabe bon 139 170 m. vertreten.

wesen. Kein Kompromiß könne geschlossen werden, wenn

frieden.

-

Der Krieg auf den Meeren.

Berlin , 20. September. Jm Atlantischen Ozean wurden durch

Letzte Nachrichten.

die Welt befreit werden solle. Deutschland fürchte die wirt­schaftliche Waffe, weil sie geeignet sei, die Grundlagen zu zerstören, auf der sein ganzes Schema von militärischer Herrschaft, wirtschaftspolitischem Terrorismus und kommerzieller Durchdrin gung aufgebaut war. Dieser Krieg hätte auf Unkosten der übrigen Welt die wirtschaftlichen Probleme lösen sollen, die Deutschland niemals zu lösen imstande gewesen sei, und er werde damit enden, daß man Deutschland zwingen werde, die Welt in Ruhe zu lassen. unsere U- Boote wiederum Daily Mail" schreibt: Wenn Deutschland wirtschaftlich den Frie­Wiedererstarken der Bolschewistenbewegung. den will, so muß es Belgien , Nordfrankreich, Elsaß = Amsterdam , 21. September." Algemeen Handelsblad" berichtet Lothringen , Polen , Serbien , Rumänien , Monte- versenkt. Unter den versenkten Schiffen befanden sich zwei große be- aus London , daß es letzte Woche in Petersburg zu merkwürdi negro und den Trentino räumen, für den in diesen Län- waffnete Dampfer, sowie ein tiefbeladener Frachtdampfer, wahr- gen Szenen tam. Kerenski war vorübergehend im Winter­dern angerichteten Schaden und für das gestohlene Privateigentum scheinlich mit Munitionsladung, der aus starker Sicherung heraus- palaft gefangen. Tausende von Bolschewiti belagerten das Schadenersaz sahlen und die Personen, die die Schuld an geschossen wurde. dem schrecklichen Verbrechen dieser bewaffneten Macht tragen, strafen. Solange die Deutschen diese Bedingungen nicht erfüllt haben, gibt es nur einen Ausweg, nämlich immer mehr

20000 Br.-Reg.-To.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Gebäude und tanzten und sangen, während Matrosen und Ar­beiter aus Kronstadt mit Automobilen durch die Straßen fuhren, um gegen Kornilow zu kämpfen. Die Bolschewifi, nahmen eine Entschließung an, in der sofortiger Frieden.

Schläge auf sie herabregnen zu lassen. Man muß Revolutionsgeneral von Gebsattel gegen verlangt wurde. Die Einbringung einer anderen Entschließung,

Deutschland fühlen lassen, daß es besiegt ist. Daily Chronicle" schreibt, es werde jetzt eigentlich zum erstenmal in Deutschland von

den Judenfrieden".

in der die Absehung Kerenskis und die Ernennung Tschernows zum Ministerpräsidenten verlangt wurde, wurde von Tscheidse vereitelt. der Bereittvilligkeit, Belgien wiederherzustellen, gesprochen. Dies General der Kavallerie 3. D. v. Gebsattel , zweiter Bei den Meutereien in Wiborg ist es zu grauenhaften Szenen beweise, daß sich in Deutschland die Stimmung geändert habe. Borsitzender des Alldeutschen Verbandes , ist bekanntlich der gekommen. Die Generale Wassiliew und Ornowski fowie Vielleicht würde man auch in der Antwort an den Mann, der dem vorigen Reichskanzler wegen seiner Haltung acht andere Offiziere wurden von den Soldaten aufeine Brüd c Papst Anzeichen dafür finden. Jeder Mensch, der eine in der Friedensfrage mit der Revolution gedroht hat. geschleppt, ins Wasser geworfen und vom Lande aufrichtig gemeinte Friedensannäherung zurückweise, würde eine Auch sonst vollbringt der Herr General 3. D. zur Erreichung aus beschossen. Ein Oberst flammerte sich an einen Brücken­schwere Verantwortung auf sich laden. Aber man dürfe sich in der alldeutschen Eroberungsziele große Heldentaten auf pfeiler, aber ein Soldat schlug ihn mit einer eisernen Stange den Berlin und Wien über das Kriegsziel und die Entschlossenheit der bedrucktem Papier, von militärischen Taten Schädel ein. Ginem anderen Obersten wurde in seinem Hause in Alliierten keinerlei Täuschungen hingeben. Von den Anstiftern des Generals v. Gebsattel hat man bisher nichts ver- Gegenwart seiner Familie der Hals abgeschnitten. Während des der größten Missetat der Weltgeschichte würde etwas mehr er­Aufstandes Kornilows haben viele Truppenabteilungen wartet, als nur die Wiederherstellung der belgischen Unab­ihre Offiziere ermordet. hängigkeit.

nommen.

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Sein neuestes Heldenstück leistet der Revolutionsgeneral in der Freitag- Abendausgabe einer von schwerindustriellem Kapital ausgehaltenen Berliner alldeutschen Zeitung. Er er­Bei einer Wertung dieser Presstimmen darf nie vergeffen findet eine neue Hetmethode gegen den Verständigungs­werden, daß die englischen Blätter, die im Ausland weitver- frieden, nämlich die antisemitische Hetmethode. Sein breitet sind, wie Times", Daily Mail" und" Daily Tele. Vorgehen richtet sich in gleicher Weise gegen die Anhänger des graph" in den Händen von Rückschrittlern und Kriegshebern Verständigungsfriedens wie gegen die jüdischen Mitbürger, sind, während die Presse der so einflußreichen liberalen Partei die im Gegensatz zu Herrn v. Gebsattel ihr Blut fast nur im eigenen Lande gelesen wird. für Deutschland in den Schüßengräben opfern. Sein Artikel betitelt sich Judenwahlen Judenfriede?" Der Revolutions­general schildert ein angebliches Gespräch mit einem fränki­schen Landsmann:

Griechenlands Aushungerung.

Genf , 21. September. Der Temps" meldet aus Athen : Die tägliche Brotration der griechischen Bevölkerung, die früher 600 Gramm im Minimum betrug, wurde auf 120 Gramm herabgesetzt. Die Presse verlangt dringend, daß Griechenland , das der Entente 300 000 Mann zur Verfügung stellte, zum mindesten einen Teil der jetzt im Dienste der Alliierten stehenden 190 000 Tonnen der englischen Handels. marine zurückerhalte, um die eigene Verpflegung sichern zu fönnen. Gerade die der Entente ergebensten Blätter appellieren an die Aliierten, fie möchten diesem Elend ein Ende machen, das sehr

Rotterdam , 21. September. Dem Nieuwve Rotterdamschen Courant" zufolge berichtet Daily Telegraph " aus Petersburg vom Mittwoch, daß die Bolsche wifi sich wieder tüchtig rühren. Sie versuchen die Verhandlungen der für Mittwoch einberufenen demokratischen Konferenz nach ihrem Geschmack zu be­einflussen. Es ist ihnen darum zu tun, die Konferenz in eine Art Parlament umzuwandeln, das ein sozialistisches Mini­sterium wählen und alle Macht an sich reißen würde. Die Bolsche­wifi allein sind nicht zahlreich genug, werden aber durch die Sozial­revolutionären unter Führung von Tschernow unterstüßt. Tschernow hat seit seinem Austritt aus der Regierung lebhaft für sich Stimmung Natürlich wurde auch über den Krieg und die Friedensaus- gemacht. Er ließ sofort nach seiner Demission in der ganzen Stadt fichten gesprochen und er kam im Hinblick auf die Haltung der Proklamationen an die Bauern und Soldaten anschlagen, in denen Reichstagsmehrheit zu dem Sab, der mich verblüffte: a ser ihnen versicherte, daß er ihre Interessen eifriger als je vertreten ist da anders zu erwarten? Diesen Reichstag würde. Das Zustandekommen der demokratischen Konferenz wird haben ja die Juden gemacht, jeßt macht er einen

Jubenfrieden!" Der Reichstag, den die Juden gemacht hauptsächlich auf seinen Einfluß zurüdgeführt. Inzwischen haben", wo hatte ich das doch schon gehört? Richtig! in trifft die Regierung ihrerseits Maßregeln. Es soll noch diese Woche Daniel Frymanns ausgezeichnetem Staiserbuch, in der im Ja- eine Koalitionsregierung gebildet werden, um die demo­nuar 1914 erschienenen fünften Auflage war von den Juden kratische Konferenz vor eine vollendete Tatsache zu stellen.