je 125 Gramm Käse verteilt. Ter Käse ist erBZltlidj in den durch besondere Aushängeschilder:„Äerlauf von Käse der Fettstelle Grob« Berlin " gekennzeichneten Geschäften gegen Vorzeigung und Ab« stempelung der Speisefettkarten. ES ist also nicht die Wohnung maßgebend, sondern ob man in einem Geschäft des BezirS der 41. bis(55. Brotkommission eingetragen ist. Der Preis für 126 Gramm Streichkäse beträgt 0,60 M. Wegen der bei den Verkaufswagen der Firmen Bolle, Interessengemeinschaft Märkischer Milchproduzenten G. m. b. H., Hellersdorf , Viktoriapark und Schweizerhof eingetragenen Kunden ergeht besondere Bestimmung. Diejenigen Fleischkarteninhaber, die auf die Abschnitte der Woche vom 17. bis 23. September kein Fleisch erhalten haben, werden aufgefordert, die nicht eingelösten Abschnitte dieser Woche am Mittel» stück der Fleischkarte zu belassen und aufzubewahren, weil von der Stadt für Ersatz gesorgt werden wird. Wann der Ersatz geliefert wird, wird noch bekanntgegeben werden. In der Woche vom 24. bis 30. September darf die Ausgabe von Fleisch nur auf die Ab« schnitte dieser selben Woche erfolgen. Die volle Fleischmenge hierfür ist bereits sichergestellt. Trotz des vor acht Togen gegebenen Versprechens, Berlin ge- nügend mit Vieh zu beliefern, ist der Susirieb auf dem Berliner Viehhof so gering gewesen, daß jetzt viele Tausend Einwohner auf ihre Fleischration verzichten müssen. Der Grund liegt nicht im Mangel an Vieh, sondern im Versagen der ViehverteUungöstellen, die die Anordnungen der Reichsregierung nicht ausführen. Wann endlich werden die Aufsichtsbehörden es durchsetzen können, daß die stiefmütterliche Behandlung der deutschen Reichshauptstadt ein Ende nimmt? Die schwerarbeitende Bevölkerung Groß-Berlin« hat wahrhaftig einen gerechten Anspruch auf die geringe Fleischmenge, die ihr nach dem Verteilungsplan zugestanden ist.(Anm. d. Redakt.)
Von der Masseuspeis»»«tg. Der Beirat der Maffenspeisung hielt nach längerer Paus« un- längst eine Sitzung ab, aus der die wichtigsten Verhandlungspunkte wiedergegeben seien. Nach den seinerzeit von der Berliner Stadt- verordnetenversammlung angenommenen Beschlüsien sollen die Speisen, welche durch die Massenspeisung an die Bevölkerung zur Ausgabe gelangen, zu den Herstellungskosten abgegeben werden. Der Preis wurde damals auf 40 Pf. für die ganze und 20 Pf. für die halbe Portion festgesetzt. Wie der Magistrats- Vertreter in der letzten Sitzung erklärte, werden jetzt bei diesem Preise die Unkosten, ohne daß dabei die entstehenden General- Unkosten mitgerechnet sind, nicht mehr gedeckt. Im Durchschnitt koste der Herstellungspreis für eine Portion zirka 48,5 Pf., gegen- wärtig betrage der tägliche Zuschuß seitens der Stadt ungefähr 10 000 M. Der seinerzeit für den Zweck der Maffenspeisung be- willigte Betrag von 2 Millionen Mark ist um zirka ein« halbe Million überschritten. Nachdem in ausgiebiger Aussprache Vor- schlage der verschiedensten Art gemacht, wegen ihrer praktischen Undurchführbarkeit aber verworfen werden mußten, beschloß der Beirat gegen eine Stimme, dem Magistrat anheimzustellen, den Betrag für ein« ganze Portion auf 50 Pf., für die halbe auf 25 Pf. zu erhöhen. Die Teilnehmerziffer bei der Massenspeisung ist vom Monat Juli, wo sie zirka 170 000 betrug, im August auf ungefähr 85 000, also um die Hälfte, gesunken. Das Herabgehen der Ziffer wird darauf zurückgeführt, daß in den Sommermonaten die Be- schaffung der Nahrungsmittel leichter ist als im Winter und daher dem Einzelkochen in den Familien der Vorzug gegeben wird. So ist auch die Zahl der Kinder bei der Schulspeisung von 27 000 bis 28 000 auf ungefähr 12 000 zurückgegangen. Die Gründe dieses Rückganges, der ebenfalls nur ein vorübergehender ist, ist die Ver- schickung der Kinder auf das Land. Die Portion für die Schul» linder ist seit dem 15. April d. I. von sechs auf sieben Zehntel er« höht worden. Wie der Magistratsvertreter ferner mitteilte, verlange da? Kriegsernährungsamt, daß bei der Massenspeisung der Bevölkerung auch die Nahrungsmittel, die auf die Nahrungsmittelkarten ver- abfolgt werden, zur Anrechnung kommen. Mit Entschiedenheit wandten sich Magistratsvertreter wie sämtliche Mitglieder deS Bei- rats gegen eine solche Maßnahme; sie müßte einen erheblichen Rückgang der Teilnehmer der Massenspeisung zur Folge haben. Die Anrechnung der Fleisch, und Kartoffelkarte bleibt wie bisher bestehen. Als eine auffällig« Erscheinung wurde eS bezeichnet, daß bei neu eröffneten Ausgabestellen, die zur Entlastung bereits be- stehender«ingerichtet werden, die Beteiligung sehr schwach ist. ES ist daher der Plan erwogen, ob es zweckmäßig erscheine, bei der Zuteilung der Teilnehmer den Zwang dahin auszusprechen, daß sie der für sie zuständigen Ausgabestelle überwiesen werden. Die Verwaltung hat ferner ein strenges Verbot gegen den sogenannten Nachverkauf von Speisen erlassen müssen, weil sich durch diesen Nachverkauf Mißstände aller Art herausgebildet hatten. Bei dem Nachverkauf wurden die Kartoffel- und Fleischkarten nicht in Anrechnung gebracht; auS diesem Umstände wurde versucht, Nutzen zu ziehen, was unter anderem zu dem Mißstand führte, daß die Zahl der Käufer beim Nachverkauf mit der Zeit immer größer wurde. Die weitere AuSdehnungSmöglichkeit der Massenspeisung erhellt daraus, daß zurzeit die Küche in der Lohmühlenstraße noch nicht in Benutzung genommen ist, sondern als Aufbewahvungs- räum für Vorräte benutzt wird.
vürgerausschuft Groft-Berli». Der vor kurzem inS Leben gerufene Bürgerausschuß Groß« Berlin wird in der nächsten Woche seine erste öffentliche Bersamm- lung abhalten. Inzwischen hat sich der geschäftisührende Ausschuß gebildet. Er besteht auS dem Oberbürgermeister DominicuS-Schöne« berg als Vorsitzendem, OberverwaltungSgerichtSrat Dr. Lindermu als stellvertretendem Vorsitzenden und Stadtrat Dr. Licht-Schöneortg als Schriftführer._
Wieviel GaS darf ich verbrauche« 7 Die Berliner Gaswerke sind dabei, den Stand der Gasmesser bei den Gasverbrauchern aufzunehmen. Mit dem Tage der Stand« aufnahm« des September beginnt die Verbrauchsregelung nach Maßgabe der neuen Gasverordnung, die für Groß-Berlin die zu« lässige BerbrauchSmeuge auf neun Zehntel der vorjährigen lund den erlaubten Mindestverbrauch zunächst für den einmonatigen Zeitraum bis zur Standaufnahme des Oktober auf 80 Kubikmeter) festsetzt. Die Gaswerke teilen den Verbrauchern schriftlich mit. wieviel Gas sie in den einzelnen Monaten oder Vierteljahren des vorigen Jahre» verbraucht haben. Sie überreichen ihnen eine Zu- fammenstellung aller Standaufnahmen de» vorigen Jahres, aus der das Datum jeder Aufnahme und ihr Ergebnis zu ersehen ist. Danach kann jeder Verbraucher durch Subtraktion ermitteln, wieviel er im Vorjahr in den Zeitabschnitten zwischen den einzelnen Stand- aufnahmen verbraucht hat. Einige Schwierigkeiten werden sich daraus ergeben, daß die Standaufnahmen im Borjahr ziemlich lückenhaft ausgeführt worden sind. Die Kontrolleure treffen oft Gasverbraucher nicht zu Haufe an. fodaß sie trotz Wiederholung der Besuche nicht Zutritt zu den Wohnungen erhalten und schließlich die Standaufnahme unterlassen._ Lebensmittelsendungen für Kriegsgefangene. Amtlich wird mitgeteilt: .Aus einer Reihe von Gefangenenbriefen, die in den letzten Wochen aus England hier eingegangen find, muß mit Bedauern ent- nommen werden, daß trotz aller Mahnungen immer noch große Mengen verderblicher Lebensmittel aus Deutschland an die Gefangenen verschickt werden. So heißt es in einem Briefe:.In letzter Zeit kommen eine Masse von Eßpaketen von Deutschland hier an. hauptsächlich auch Brot, Kuchen usw. Leider kommt da» Brot schimmelig an. es ist tatsächlich«ine Schande, das anzusehen." Ferner schreibt«in Gefan- gener:.Eine dankbare Aufgabe für Annie und Georg wäre
wohl, wenn sie dazu beitragen würden, daß an uns Kriegs« gefangen« Lebensmittel nicht zur Versendung kommen. Hunderte von Laib Brot und Pumpernickel(bis zu 8 Pfund und mehr) find hier schon angekommen, von Schimmel völlig vernichtet, ebenso Speck, Schinken, Fett, Marmelade und so weiter." Ein Gefangener aus dem Lager Blandford teilt mit, daß täglich Zentner verschimmelten Brotes ein- gingen, und gibt seinem Bedauern hierüber Ausdruck. Angesichts der mehrere Wochen betragenden Befördemngsdauer muß also nochmals dringend davor gewarnt werden, frisches Brot und andere dem verderben ausgesetzte Lebensmittel nach England zu schicken. Es wäre bedauerlich, wenn seitens der Be- Hörden Maßnahmen getroffen werden müßten, die eine allgemeine Beschränkung de« PaketversandeS an Kriegsgefangene bedeuten würden. Deutscherseits wird der Frage der Lebensmittelversorgung der deutschen Kriegs« und Zivilgefangenen in England besondere Aufmerksamkeit zugewandt. Die erforderlichen Schritte find getan, un, eine Verbesserung der Ernährung der internierten Deutschen in England durch Ueversendung von haltbaren Lebensmitteln auf sicherem und schnellerem Wege zu ermöglichen."
Zur ErhShuag der GaSpreise. Unter dem Vorfitz de» Stadt« verordn. Gronewaldt tagte gestern im Rathause der Stadtverord- neten-Ausschuß zur Borberatung der Magistratsvorlage über die Er- höhung der Gaspreise. Di« Erörterungen drehten sich besonders um das sogenannte.Existenzminimum" von 865 Kubikmeter. Diese Menge wurde alS zu gering bemessen bezeichnet. Man wünschte da- für 600 Kubikmeter als angemessen« Grenze. Teuerungszulage» für städtische Beamte. Der Berliner Stadt« verordnetenversammlung find zwei Borlagen zugegangen über Teuerungszulagen und Gehaltsaufbesserungen für die Beamten, Lehrer an höheren Schulen, Fachschulen und für die Festangestellten, sowie für Gemeindeschullehrer. Rückwirkend vom 1. Juli ab sollen sämtliche Beamte. Angestellte, auch die der Feuerwehr, diese Zulagen erhalten. Sie find so bemessen, daß in der ersten Klasse(bis 3000 M. Einkommen) 640 M., in der zweiten(bis 5000 M.) 720 M., in der dritten(bis 7000 M.)»00 M. und in der vierten Klasse(bis 10000 Mark) 1000 M. Zulagen vorgesehen find. HendtlSaußschließung mcge» Unhjflichleit. Dem Kohlenhändler LouiS L o e b« I l, Kennstr. 22—26, ist vom KriegSwucheramt der Kleinhandel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs untersagt worden, und zwar ou» einem Grunde, der unsere» Wissens zum erstenmal die Ursache zu einer Handeliuntersagung gegeben hat: ungebührliches Benehmen deS Verkäufers dem Publikum gegenüber! Ueber Loebell waren Beschwerden laut geworden, wonach er die Einkäufer kleinerer Kohlenmengen, selbst wenn sie ihr« Wünsche bescheiden vorbrachten, überflüsstg lange warten ließ und grob anfuhr.— Nach sorgfältigster Prüfung der Sachlage verbot da« KriegSwucheramt Loebell den Kleinhandel, da es im ungehörigen Benehmen eines Gewerbetreibenden dem Käufer gegenüber eine Unzuverlässsgkeit im Sinne der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel erblickte. Weid««n»Sheil! Tin Leser nnsere» BlatteS schreibt unS: Ich bube öfter Gelegenheit, morgen« im Fernzuge Gesprächen zwischen Landleuten, die ihre Erzeugnisse zur Hauptstadt bringen, zu lauschen und dabei manche für den Städter interessante Dinge zu hören. So schilderte kürzlich ein Landmann mit Entrüstung, wie den.kleinen Leuten" die gekauften Lebensmittel von den auf den Eisenbahn- stationen postierten Kontrollbeamten unerbittlich abgenommen werden, während manckie wohlhabenden hauptstädtischen Hamster mit prall« gefüllten Rucksäcken unbehelligt passieren dürfen. Wie das möglich ist? Run. sehr einfach: diese Hamster gehen nicht etwa mit Körben und Taschen aus die Fahrt, sondern mit der— Jag dflinte. manchmal auch in Begleitung eines Jagdhundes, wo- durch sie den Anschein erwecken, als ob fie auf der Jagd gewesen wären. Diese List ist ihnen in zahlreich beobachteten Fällen auch gelungen, denn der konttollierende Gendarm oder Soldat glauht natürlich einen Jagdpächter vor sich zu haben, der mit seiner Jagd« beute zurückkehrt. WeihnachtStztktt« für unsere i» fei»dliche»««»lande internierten Gefangenen. Wir werden darauf aufmerksam gemacht, daß e« rat- sam erscheint, die für die Weihnachtszeit bestimmten Bestellungen auf Einheitspakete für die deutschen Kriegsgefangenen im Suslande beim Zentral-Komitee der Deutschen Vereme vom Roten Kreuz, Ab« teilung für Gefangenenfürsorge, Berlin , Abgeordnetenhaus, bereit« fetzt vermerken zu lassen. Da voraussichtlich nur eine begrenzte Anzahl dieser EinheitSpakete beschafft werden kann, ist eine schrift- liche Meldung um so notwendiger. Die beiden neue« Oberrealschule« für VerN«. die von den Ge- meindebehörden beschlossen worden find, werden zum Herbst diese» JahreS eröffnet. Sie sollen klaffenweise aufgebaut werden, mit der Sexta beginnend, und zwar die eine im Gebäude de« Sophien- gymnasiumS in der Weinmeisterstraße und die andere am Wedding zunächst im Gebäude der Beuthfchule am Zeppelin- Platz. Da» Sophiengymnafium wird gleichzeitig an der alten Stelle llaffenweife abgebaut und im Rordorften der Stadt in der Nähe de» Kurischen Platze« östlich der GreifSwalder Straße zunächst im Schulgebäude Sehlauer Straße mit der Sexta beginnend neu- aufgebaut werden. Der Deutsche Reichsverband für Frautnstft»«recht wird am s. und V. Oktober feine fatzungsmäßige Hauptversammlung in Berlin in den Räumen de« Lyzeumklubs abhalten. Die Rettungsgesellschaft der Wassersportverein« von Berlin und Umgegend gibt bekannt, daß die Rettungsstation am Müggelsee öwie die damit verbundenen WarnungSstationen Erkner- Dämeritzfe«. FriedrichShagen . Töpenick und WolterSdorfer Schleus« von Sonntag, den 8 0. September ab außer Betrieb ge- etzt werden. TS wird deshalb darauf hingewiesen, vor allem bei Befahren de» gefährlichen Müggelsee« die größte Vorficht zu be- obachten. da auf Hilf« fetten« der RettungSgesellschast nicht gerechnet werden darf. Die Akadtwischen UuterrichtSkurse für Arbeiter. Studierend« der Berliner Hochschulen erteilen den Unterricht in Rechnen, Erdkunde. Rechtschreibung und Sprachlehre,«ufsatzlehre und Literatur(Lesen und Besprechen von Dramen und Gedichten). Jeder Kursus findet einmal wöchentlich von 8—10 Uhr abend« Niederwallstr. 12, am Spittelmarkt, statt Und kostet 50 Pf. Einschreibegebühr für da« Halb- ahr. Anmeldungen in der Hörerversammlung am Sonnabend, den !S. September, abend« 8—10 Uhr, GipSstr. 83 nahe dem Bahnhof Börse. Da« Winterhalbjahr dauert diesmal vom 1. Oktober bis 1. Februar. DaS nächst« vollSkouzett de» Philhmwenifchen Orchester» findet am Montag, den 24.. in den Germania -Prachtfälen, Ehausseestr. 110, statt. Beginn 8 Uhr. Eintrittspreis 30 Pf.. Kasseneröffnung 7 Uhr. FimiNrntragSdie i« Berlin . Gidost. Mit drei Kindern in den Tod gegangen ist da« Schauspieler Paul Schultzsche Ehepaar au« der Taborstraße 24. Da» vierte Kind, eine 13 Jahre alte Tochter Gertrud, wurde dadurch gerettet, daß es in der Schule war. Schnitze, ein Mann von 43 Jahren, wohnte mit seiner 36 Jahre alten Ehe- frau Lina und seinen vier Kindern, außer der ältesten Tochter Gertrud zwei Söhnen Erich und Otto von 10 und v Jahren und einem dreijährigen Töchterchen Frida, seit längerer Zeit im dritten Stock des Haufe«. Er war in seinem Berufe ohne Be- schäftigung und konnte angeblich auch keine andere Arbeit finden. Die geringen Ersparnisse waren bald aufgebraucht. So geriet die Familie in Not und die Eltern kamen auf den unseligen Gedanken, mit ihren Kindern aus dem Leben zu scheiden,«l« Gertrud vorgestern nachmittag au« der Schule kam. fand sie keinen Einlaß. Sie nahm an, daß die Eltern mit den anderen Kindern ausgegangen seien und ging zu Rachborn, die ihr Unterkunft gewährten. Hier blieb sie auch die Stacht über. Erst gestern schöpfte da» Mädchen Verdacht. Sie ging zum Hau«- Wirt und dieser benachrichtigte die Polizei. Die Beamten
de« Kriminalbureaus öffneten nun und fanden die Wein und die zwei Kinder tot auf. Die Eltern hatten die Kinder und sich selbst mit Zyankali vergiftet. Ein GlaS mit einem Rest der Flüssigkeit und ein kleine« Fläschchen standen auf dem Tisch. Unter dem Glase lag ein Zettel, aus dem vpn der Hand Schnitzes geschrieben stand, daß Nahrungssorgen ihn und seine Familie in den Tod getrieben haben. Er empfahl auch Ger- trud, Eltern und Geschwistern in den Tod zu folgen. Hausgenossen nahmen sich des verwaisten Mädchens vorläufig an. Di« Aeschen wurden von der Revierpolizei beschlagnahmt und nach dem Schau- hause gebracht.
Ernstes Wort. Laßt euch nicht kennen, haltet zusammen, Schließt eure Reihen, wahrt euer Hau«! Wem soll e« frommen, schlagen die Flammen Häuslicher Zwietracht zum Fenster hinau«? Wollt ihr dem lauernden Aemd nicht nützen, Müßt ihr die inner« Einheit schützen, Müssen wir bleiben, wie wie ihr, Großer Gedanken männliche Streiter, Besserer Zeiten Wegbereiter: Und der.Vorwärts" bleibt das Panier!
Charlettendurg. Kartoffel« statt Fleisch. Der Magistrat macbl bekannt, daß als Ersatz für die ausgefallene Fleifchratton in der Zeit vom 22. bis 2». September auf die zehn Abschnitte 61»— ic der Charlottenburger Fleischkarten je*/« Pfund, zusammen also 2>/, Pfund Kartoffeln verabfolgt werden. Die Entnahme der Kar- toffeln kann in ieder Charlottenburger Kartoffelverkaufsstelle er- jolgen, ohne daß der Käufer als Kunde in die Kundenlist« der be- treffenden Handlungen eingetragen zu sein braucht. ES ist Borsorg« getroffen, daß die diese» Mal nicht mit Fleisch belieferten Einwohner in der kommenden Woche damit zuerst bedient werden.
Neukölln. Kartoffrlvrrsorgung. Der Magistrat teilt mit. daß er für die Woche vom 24.— 30. September, soweit«ine Boreindeckmrg au« Anlaß unserer Bekanntmachung vom 21. September nicht schon erfolgt ist, auf die 10 Abschnitte 74»— 74« der Kattoffelkarten 7 Pfund zur Letteiluna bringen wird. Auf die Kartoffelzusatzkarten dürfen für die Folge Kortoffeln nicht mehr abgegeben und ent- nommen werden. Gebäck darf auf die Abschnitte der Kartoffelkarten nicht abgegeben werden._ Wilmersdorf . Verteilung von Streichkäse, vom 24. bi« 80. Sep- tember wird an diejenigen Kunden, die in die Butterkundenlisten der in Wilmersdorf gelegenen Geschäfte eingetragen find, pro Kops 126 Gramm Streichkäse verteilt. Die Geschäfte sind durch ein AuS- Hängeschild:.Verkauf von Käse der Fetlstelle Groß-Berlin" gekenn« zeichnet. Wegen der bei den Verkaufswagen der Firma Bolle, der Interessengemeinschaft Märkischer Milchproduzenten G. m. b. H. ein- getragenen Kunden wird besondere Bestimmung ergehen. Der Käse darf nnr auf die Speisefettkarten der Fettstelle Groß-Bertzn ab- gegeben und entnommen werden. Die Abtrennung eine« Abschnitt» der Karte findet nicht statt. Die Abgabe ist durch einen gestenchelten oder mit Tintenstift(Tinte) geschriebenen Vermerk.126 Gramm Käse' unter Angabe de» Datum« auf der Vorderseite de» Mittel- stückeS der Fettlarte ersichtlich zu machen. Eine besondere An- Meldung zum Bezüge de« KäseS findet nicht statt.
Weißensee. Lebensmittel. In der Woche vom 24. bis 30. Sep« tember dürfen auf die Lbfchmtte 74», b, o, d, e, k und g der Kartoffelkarte je ein Pfund, zusammen sieben Pfund Kartoffeln abgegeben und entnommen werden.— In den Berkaufsstellen PisionuSstr. 24 und Langhansstr. 103 wird auf Abschnitt 16 der aufgerufenen Eierkarte ein Ei zum Preise von 3S Pf. verabfolgt. Pank». Höchstpreise für Butter und Margarine. Der Prei« für Butter beträgt vom 24. September ab: für Handelsware I 30 Pf., für Handelsware ll 29 Pf. für je 60 Gramm.— Der Preis für Margarine darf im Kleinhandel 12 Pf. für je 80 Gr. nicht übersteigen.— Die Wochenmenge an Butter und Margarine beträgt vom 24. September ab für Butter 50 Gr. und für Margarine 80 Gramm.
Britz . Lebensmittel. In der Woche vom 24. bis 30. September gelangen in der Verkaufsstelle der Gemeinde zur Abgabe auf Ab- schnitt 28: Gerstengrütze('/, Pfund je Person), Abschnitt Ä: Bouillon- Würfel(2 Stück je Person), Abschnitt 30: Sardinen in Bouillon(für Haushaltungen bi« 3 Personen 1 Dose), Abschnitt 30: Hettnge in Gelee oder Aal in Gelee(für Haushaltungen über 3 Personen eine Dose). Abschnitt 31: reine Marmelade('/« Pfund j« Person, nur bei den Kleinhändlern ab Donnerstag), Abschnitt 32: 1 Paket Streich- Hölzer(Schweden ) je Haushalt. Abschnitt 33: Sonderzuteilung, Abschnitt 84: Verschiedene Waren(Nährhefe, Biandal-Fleischextrakt, Würztunke usw.). Ferner werden abgegeben: Pfeffer. Salz, Gurken und Salmiak-Waschmittel.— Die Abgab« der Waren erfolgt auf die LebenSmittelauSweise: Nr. 1— 700 am Montag. Nr. 701—1600 am DienStag, Nr. 1601—2100 am Mittwoch. Nr. 2101—2800 am Donnerstag, Skr. 2901—3800 am Freitag. Nr. 88E1 bis Schluß am Sonnabend.
Hrog-Serllner parteinachrichten. AdlerShof . Die Ersatzwahl für den Gemeindevertrtter Schwarz- lose findet heute, Sonntag, den 23. September, von 1 b i« 4 ll h r nachmittag« im Restaurant Lehmgrübner, BiSmarckstr. 1, statt. Kandidat der Sozialdemokraten ist der Lederarbeiter Paul Kretschmer , Kronprinzenstr. 41. Die Genossen werden dringend ersucht, voll- zählig zur Wahl zu erscheinen. Der Lorstand.
7IU0 aller Welt. «xplofion in eine««ngarische» Kohlenbergwerk. In der Lupenyer Kohlengrube entstand infolge eine« unvor- sichtigerweise weggeworfenen brennenden Zündhölzchen« eine Ex- plofion. Fünf Bergleute sind tot. fünf schwer und fünfzig leicht verwundet. Die sofort eingeleireten RetlungSarbeitea be- grenzten de» Brand, so daß der Betrieb in wenigen Tagen in normaler Weise fortgesetzt werden kann. Der Materialschaden ist unbedeutend.
Mordtat eine» nessische« SttegSgefangene«. Der fett Krieg»- beginn«ingestellte Wiener Arzt Joseph Straser hielt al« Chefarzt de« Gefangenenlager» Salzerbad in Niederösterreich am Montag Ordinatton. Al« er mit der Untersuchung eine« französischen Offizier« beschäftigt war, überfiel ihn ein russischer Kriegsgefangener und bohrte ihm ein Küchenmesser in die Bauchhöhl«. Professor Straser ist nach zwei Tagen gestorben.
Zrauen-�eseabenöe. Uharlottenburg. Dienstag, de« 25. September, in vollShau«- Reftaurant. Rosinenstraße S. Vottrag der Genossin Frau Dr. Sußmann: «Die geistige Entwicklung unserer Kinder".
Mörkische Epielvereinigung. Am Sonntag, de» 23. Sepieorder, finde» solgende Fußballspiele nachmittags 4 Uhr ohne»att«,«tt statt: Fichte. Nord I— Luckenwalde II Fichtc-Turnplatz, Reinickendorf , Rfltliftraße Velten — Fichte-Ost Velten . Luckenwalde I— Neukölln Luckenwalde . Adler«. hos— WUmerSdorj AdlerShof Fichte S— Fichte 12 Ftchte-Turnplatz Baum« schulemveg.___ «setter»»»stchte« für da» Mittlere«orddeuttMla»» hl« Montag mittag. Zeitweise heiter, jedoch überwiegend bewölkt und an der Küste ziemlich zahlreich«, im Binnenland« mehr vereinzelte, meist g«. ringe Regensälle; zunächst etwa» wärmer, später vielfache Abkühlung.