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Das unfinnige Fahren der Schlächterwagen hat wieder einen Unglücksfall herbeigeführt. Als die Arbeiterfrau Karoline Morawska um die Mittagszeit an der Ecke der Invaliden- und Brunnenstraße überschritt, wurde sie durch Ueberfahren schwer verlegt und nach der Charitee gebracht.

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ales paus friedensbruchs

Aus einer Abrechnung des Oberlinvereins, die uns vorliegt, dem die Träger hochgeschoben bezw. gezogen wurden. Einer scharf angepackt haben. Der Angeklagte soll darauf ben ergiebt sich, daß bei einer Ausgabe von 12 812 M. 67 Pf., die der doppelten T- Träger glitt von der Schiebebühne zurück und Bürgermeister Wagner wiederholt beleidigt haben. Er der Verein im Geschäftsjahr 1892-1893 batte, bei brachte durch seine Schwere das Zwischengerüst zum Wanken. soll nach dem Amtsrichter gefragt und den Gendarmen nahe 5000 Mart für Verwaltungskosten draufgegangen sind. Alsbald erfolgte auch ein Einsturz in einer Länge von etwa aufgefordert haben, den Bürgermeister zu fistiren, Allein die Löhne der drei Vereinsboten( Stollettanten) 30 Metern und alle Träger flogen auf das eigentliche Gerüst er ihn wegen Amtsmißbrauchs, Beleidigung, Vergehens gegen betrugen 3431 M. 90 Pf., während für sonstige Verwaltungs- des zweiten Stockes. Dies war fräftig genug, um den Stoß das Vereinsgesetz 2c. feststellen lassen wolle. Stadthagen wurde avecke 1530 M. 42 Pf. ausgegeben wurden. Für die eigentlichen der zwei Meter tief fallenden Eisentheile auszuhalten, wenn am 11. Juni 1892 von der Straftammer des Landgerichts 11 Zwecke der Stiftung blieb gerade die Hälfte der Ausgaben, auch die Kopfenden der Träger den Bohlenbelag durch wegen Hausfriedensbruchs freigesprochen, wegen der Beleidigung nämlich der Betrag von 6452 M. 80 Pf., übrig! löcherten. Gerade an der Stelle, wo der Zusammenbruch er- aber zu 300 M. Geldstrafe verurtheilt. Auf die von beiden Wir sind gewiß damit einverstanden, daß jemand auf an folgte, standen auf dem eigentlichen verbundenen Gerüst der Seiten eingelegte Revision hob das Reichsgericht das Urtheil auf ständige Weise etwas verdient, aber angesichts diefer gewaltigen Bimmermann Krüger, der erschlagen wurde; der Zimmerpolier und verwies die Sache an das Landgericht I. Der Angeklagte Rostspieligkeit tönnen wir es uns wirklich nicht versagen, an den Bentin und die Arbeiter Rahnfeld, Kempf, Guhl, Wrobel und hat f. 3. eine Strafanzeige wider den Bügermeister Wagner er Idealismus der Herrschaften zu appelliren, die mit ihrem Namen Tragel. Die beiden lehteren sind schwer verletzt, die vier anderen stattet, er ist aber vom Staatsanwalt, als unter dem Bericht des Oberlin- Vereins glänzen. Wir geben den leichter. Um 4 Uhr Nachmittags erschienen der erste Staats- auch vom Ober Staatsanwalt mit seiner Anzeige zurück­Herren Superintendenten , Pröbsten, Predigern, Räthen 2c., sowie anwalt Drescher und der Baurath Hacker, um die Unfallstelle zu gewiesen worden, ba beide Instanzen einen Amts. auch den unterzeichneten Damen mit ähnlichem Charakter besichtigen. Bis zur Feststellung des Thatbestandts ruht die Arbeit mißbrauch auf seiten des Bürgermeisters nicht für vor­den wohlgemeinten Rath, es zur besseren Förderung an der Unfallstelle. liegend erachteten, und Stadthagen bezüglich der Beleidigung ihres frommen Werkes fo zu machen, wie machen, wie die Ar- Soffentlich fördert die amtliche Untersuchung so viel Material auf den Weg der Privatklage verwiesen. Der Angeklagte blieb beiter in profanen Angelegenheiten. Wenn diese für zu Tage, als erforderlich ist, um festzustellen, ob denn menschen dabei, daß er in Liebenwalde gegen alles Recht und Gesetz ver­ihre Zwecke Sammlungen veranstalten, so gehen sie be- möglichste Vorsicht, und sei es auch auf geringe Kosten des Profits, gewaltigt worden sei und daß er sich des Hausfriedensbruchs tanntlich, ohne natürlich irgend welche Entschädigung dafür zu nicht im Stande ist, Unglücksfällen dieser Art besser als bisher nicht schuldig gemacht habe, da er eine Aufforderung zum Ver beanspruchen, selber auf die Reise und flopfen insgemein auch vorzubeugen. Es möge namentlich untersucht werden, ob das lassen des Saales nicht gehört habe, der Bürgermeister Wagner nur an solchen Orten an, wo sie wissen, daß gern gegeben wird. vom Unternehmerthum bekanntlich nicht für wahr gehaltene als Polizeimann nicht fenntlich war und der Amtsvorsteher Ein seltsam geformter Luftballon, der vorgestern Mittag Ein feltfam geformter Luftballon, der vorgestern Mittag Sprichwort: Attordarbeit ist Mordarbeit, vielleicht Schulz gar fein Hausrecht hatte, da er die betr. Verfammlung über dem Tempelhofer Felde schwebte, erregte im Südwesten der nicht auch bei dieser Katastrophe eine noch viel furchtbarere Be weder angemeldet, noch eine Bescheinigung über die Anmeldurg Stadt nicht geringes Aufsehen und ließ die Befürchtung auf deutung erlangt hat, als ihm ursprünglich von der Arbeiterschaft erhalten habe. Er habe den Saal verlassen wollen, es sei ihm tommen, daß einer der Ballons der Luftschifferabtheilung Havarie beigelegt worden ist. dies aber nicht möglich gewesen, da zahlreiche Personen ihm zu­erlitten habe. Es handelt sich um einen neuen Versuch. Der riefen:" Hierbleiben und ihn langsam wieder nach vorn gedrängt In einer in Augsburg erbaute Fesselballon soll vor allem die Drachen hätten. Versammlung am 14. Februar soll er wirkung beim Aufstieg zur Geltung bringen. Bei den bisher den Bürgermeister Wagner dadurch beleidigt haben, daß er dritten verwendeten Ballons störte namentlich bei stärkerem Winde das Personen gegenüber geäußert haben soll er habe gegen den Schwanken der Gondel febr. Abgesehen von dem förperlichen Bürgermeister Wagner Strafanzeige erstattet und dieser würde Unbehagen, das die fortwährende schaukelnde und drehende Be vielleicht zwei Jahre Gefängniß erhalten. Der Angeklagte vers wegung den Infaffen verursachte, hinderte es den leitenden Furcht vor Strafe das Elternhaus Fidicinstr. 38 verlassen hatte, als man ihn bedeutete, es tönne ihm ebenso gehen, wie in gethan haben fönne, Die verschwunden gewesene Angelika Weber, die aus wies darauf, daß er diese Aeußerung nur gethan haben fönne, Offizier am Beobachten. Der neue Ballon hat nun den Zweck, ist infolge der Zeitungsnotizen bereits ermittelt worden. Sie Liebenwalde . In der umfangreichen Beweisaufnahme wurde fest der Godel eine größere Stabilität zu geben, und wie der Versuch hatte sich, wie richtig vermuthet wurde, bei einer verwandten gestellt, daß ursprünglich der Bürgermeister Wagner den Saal bewies, erfüllte er diesen seinen Zweck auch vollkommen. Während Familie im Norden eingefunden und auf grund falscher Mit gemiethet, dann aber den Amtsvorsteher Schulz gebeten hatte, die Gondel des zum Vergleich mit aufgestiegenen alten Ballons theilungen Aufnahme erhalten. unter der heftigen Luftströmung sehr zu leiden hatte, zeigte die feinerseits den Vorsiz zu führen. Einige Zeugen sagten aus, Gondel des Augsburger Luftschiffes nur geringe Schwankungen. Einen Entführungsroman hat ein 12jähriges Mädchen, daß der Angeklagte den Saal nicht verlassen fonnte, da er von Der Versuchsballon besteht aus einem langgestreckten, vorn und das am Sonntag von einer Familie B. in Groß- Lichterfelbe auf einzelnen festgehalten wurde. Der Staatsanwalt beantragte für hinten abgerundeten Zylinder, an dem am hinteren Ende oben der Straße umherirrend betroffen und angehalten wurde, als Er den Hausfriedensbruch 250 M., für die Beleidigungen aus und unten je ein kleinerer Steuerballon befestigt ist. Aus der flärung für das Verschwinden aus der elterlichen Wohnung in§ 186 300 M., zusammen 550 M. Geldstrafe eventuell 55 Tage Ferne nimmt er sich etwa aus, wie ein Dampfteffel. Die beiden Berlin zum Besten gegeben. Es will hier in der Reinickendorfer Gefängniß. Der Angeflag te beantragte in längerer er in jener Bersamm­Steuerballons bewirken, daß das ganze Luftschiff im Winde eine straße einem durchziehenden Zigeunertrupp begegnet und sich auf Rede seine Freisprechung, da gleichmäßigere Lage behält. Die paltestrice laufen unter der Zureden der Nomadengesellschaft angeschlossen haben. Schließlich lung nichts Gesetzwidriges begangen, sich berechtigt in vorderen Rundung des Zylinders zusammen und sind hier an habe sich die Sehnsucht nach Berlin geltend gemacht, und das derselben aufgehalten babe, in absichtlich beleidiger Weise von dem Drahtseil, das die Fesselung bewirkt, befestigt. Der Ballon Mädchen will wieder entwichen sein. Die Polizeibehörde, der Bürgermeister provozirt worden sei und in Wahrnehmung be fteigt also in ganz ähnlicher Weise, wie ein Drachen, schräg in das Kind zugeführt wurde, steht den Angaben mißtrauisch gegen- rechtigter Interessen gehandelt habe. Stadthagen forderte schlies­die Luft empor. Die Gondel hängt unter dem hinteren über und nimmt an, daß das Mädchen aus Neigung zum Umber: lich die Bernehmung von vier Personen, die bekunden sollen, daß Theile des Ballons, dort, wo der untere Steuerballon nach vorn treiben das Elternhaus verlassen habe. er thatsächlich nicht aus dem Saale herausgekonnt habe. Der abschließt. Gerichtshof glaubte, über diesen Beweisantrag nicht hinweg zu Zu dem Vorfall auf dem Neubau in Spandau , über den tommen und vertagte deshalb die Verhandlung auf Freitag 2 Uhr. In der Frage der Sonntagsruhe brachten wir vor wir fürzlich gleich anderen Blättern berichteten, geht uns von In einer zweiten Anklage wurde Stadthagen be furzem eine Notiz, in der u. a. berichtet wurde; daß der Maler- dem Polier, der in dieser Affäre genannt war, die Mittheilung schuldigt, im Jahre 1892 die Mitglieder des Land­meister Herr Hartung die Arbeiten am Rathhause, die ihm über- zu, daß er bereits am Tage seiner Siftirung wieder aus der gerichts in Magdeburg , insbesondere den Landgerichts­tragen find, auch am vorhergegangenen Sonntag habe ausführen Haft entlaffen ist. Es habe sich herausgestellt, daß der verlegte rath Meinhardt, den Landgerichtsdirektor Isenbart, den Laffen. Zu dieser Mittheilung erhalten wir von dem Vertrauens- Bimmermann sich seine übrigens nur unbedeutende Beschädigung ersten Staatsanwalt Maizier au Magdeburg 2c. 2c. durch mann der Maler Berlins , Herrn G. Lint, eine Zuſchrift, in der selber in der Trunkenheit zugezogen habe. verschiedene Handlungen beleidigt zu haben. Es handelt sich um u die Nachricht, daß am Sonntag im Rathhause gearbeitet wurde, an sich bestätigt wird. Doch erklärt Herr Lint, daß nach den In- Maurer Karl Rummel in einer Schantwirthschaft in der dann wegen Majestätsbeleidigung angeklagt war. Stadthagen Polizeibericht. Am 12. d. M. Vormittags brachte der den Fall Peus, der seinerzeit zuerst wegen Hochverraths und formationen, die er eingezogen hat, die Maßregel in diesem Fall Wollinerstraße seiner Ehefrau durch einen Glich mit einem war der Vertheidiger unseres Genossen Beus und hat eine insoweit nicht zu vermeiden war, als andernfalls die Arbeit Schlächtermesser eine schwere Verlegung an der Brust bei. Die Reihe von Beschwerden über die Behandlung aufgeführt, welche awei Tage hätte ausgesezt werden müſſen. Ferner habe Herr Frau wurde nach Anlegung eines Verbandes nach dem Beus im Gefängnisse zu Magdeburg erfahren hat. Diefe Be­Hartung selber feinen Arbeitern nicht den Auftrag zur Sonn- Lazarus Krankenhause gebracht; der Mann, der gleich nach ich werden hatten zum Gegenstande: Borenthaltung von Literatur tagsarbeit gegeben, vielmehr liege die Sache so, daß der Buch der That entflohen war, wurde Abends verhaftet. Auf dem halter seines Geschäfts Rücksprache mit den Gehilfen genommen Bohmühlen Grundstücke wurde ein etwa 45 Jahre alter Mann habe, in der letztere insgesammt felber zu dem Schluß gekommen todt aufgefunden. Er hat dort anscheinend genächtigt und ist seien, daß die Sonntagsarbeit in diesem Fall schwer zu ver- vom Schlage getroffen worden. An der Ecke der Brunnen­meiden wäre. und Veteranenstraße wurde Mittags eine Arbeiterfrau durch Einen schauerlichen Fund machte am Dienstag Vormittag einen Geschäftswagen, dessen Pferd durchgegangen war, über gegen 11 Uhr der Kellner G. aus der Wrangelstraße. Als er fahren und anscheinend innerlich schwer verletzt. Außerdem das Lohmühlengrundstück am Schlesischen Thor betrat, fand er wurden der Kutscher des Wagens und eine neben ihm ſizende hinter Mauersteinen die Leiche eines etwa 45 Jahre alten Frau auf den Damm geschleudert. Der Kutscher blieb unverlegt, Mannes. Da Verlegungen an dem Todten nicht wahrnehmbar während die Frau an der Hand und am Kopfe verletzt wurde. find, so muß angenommen werden, daß der Unbekannte auf dem Vormittags fand im Hause Stallschreiberstr. 7 ein kleiner Grundstück hat nächtigen wollen und vom Tode plöglich ereilt Brand statt. wurde. Er hat einen röthlichen Schnurrbart und als besondere Rennzeichen eine große Narbe an der Stirn und ein verkrüppeltes ( linkes) Bein.

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Witterungsübersicht vom 13. Juni.

In große Aufregung werden seit einigen Wochen die Be­wohner der Königstadt durch einen Unhold versetzt, welcher fleine Mädchen durch Geschenke an sich zu locken sucht. Schon dreimal Stationen. ist der Bursche, ein etwa 20jähriger gut gekleideter Mensch furz vor Ausführung des Verbrechens ertappt worden, leider ist es

ihm stets gelungen, zu entfliehen.

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So versuchte derselbe am

legten Dienstag Nachmittag gegen 8 Uhr ein Sjähriges Mädchen Swinemünde . auf der Treppe des Hauses Neue Königstraße 21 zu überfallen, Hamburg . er hielt dem sich verzweifelt wehrenden Kinde den Mund zu, Berlin um es am Schreien zu verhindern und zerkragte der Kleinen das Wiesbaden . Geficht. Im legten Augenblick tamen Hausbewohner hinzu, bei München deren Herannahen der Bursche die Flucht ergriff. Das bedauerns- Wien werthe Opfer des schändlichen Ueberfalles verfiel in Krämpfe und Saparanda liegt infolge der Aufregung schwer frank darnieder.

Barometer­

reduzirt auf

stand in mm,

d. Meeressp.

Windrichtung

Windstärke

(-1) LLBC21352

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Wetter

Temperatur

50 G. 4° R.)

22224186216

750

MNW 4

753

752

WSW 4 WNW 4

wolfig bedeckt bedeckt

758

Q

bedeckt

760

6

halb bedeckt

9

755

758

N

Petersburg

751

DSD

767

763

NW

760

WSW

Zu dem Gatten Mordversuch in der Wollinerstraße Cort wird gemeldet: Der Maurer Karl Rummel, am 11. Mai 1857 Aberdeen zu Gorgaft, Kreis Lebus geboren, ist am Dienstag, Abends halb Paris

halb bedeckt

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heiter halb bedeckt bedeckt bedeckt

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In einer Auflage=

und Schreibgelegenheit für den Untersuchungsgefangenen, Saumseligkeiten der Staatsanwaltschaft, Nichtentlassung des Peus trotz der schweren Ertranfung seiner Frau im Wochenbette, Transport Don Peus nach Berlin unter Anwendung von Eisen 2c. 2c. Der Angeklagte hatte in den Beschwerden behauptet, daß Beus, dem man nicht erlaubt habe, ein Tolstoi'sches Wert in Empfang zu nehmen und unterworfen worden sei, daß Beschlüsse gegen denselben wider dem man Schreibpapier vorenthalten habe, einer geistigen Tortur besseres Wissen abgefaßt worden seien 2c. 2c. fache Fritsche u. Gen. hat der Angeklagte dem Untersuchungs. richter Maizier den Vorwurf gemacht, daß derselbe unvorschrifts­mäßig einen Neßler Beugen habe pereidigen lassen, um diesen demnächst wegen Meineids verfolgen zu können. Er hat ferner behauptet, daß eine Anzahl von Angeklagten, welche verurtheilt worden waren, im Gefühle ihrer Unschuld verzichtet haben, Ravision einzulegen, weil sie fürchteten, daß die Sache doch wieder nach Magdeburg täme und dort eine unparteiische Rechtspflege nicht zu erwarten In einem Falle Mathies, bei welchen Stadthagen als Bertheidiger fungirte, handelt es sich Beleidigungen, die in einem von ihm an seinen Der waren. An­Klienten gerichteten Brief enthalten 13 getlagte behauptet, daß dieser Brief seinem damaligen Klienten widerrechtlich unterschlagen worden sei. Auch wird von ihm behauptet, daß ihm bei diesem Briefe berechtigte Interessen im allerhöchsten Maße zur Seite stehen. Er habe doch den Brief nicht geschrieben, damit ihn dritte Personen lesen, sondern in der vollen Ueberzeugung, daß ohne seine Erlaubniß ein solcher Brief an seinen Klienten nicht geöffnet werden dürfe. Der Angeklagte bleibt dabei, daß in den Meineidsprozessen Frische, Mathies und Genossen die Erhebung der Anklage und die Berurtheilung wider besseres Wissen erfolgt sei und daß dabei 9 Uhr, in dem Schantlokal von W. Polkehn, Cremmenerstr. 5 lediglich die Thatsache mitgesprochen habe, daß die Angeklagten durch den Kriminalschuhmann Henke verhaftet worden. Rummel Witterung in Deutschland am 13. Juni, 8 1hr Morgens. Sozialdemokraten waren. Er beruft sich darüber auf die Ge­führte das blutbefleckte Messer noch bei sich und hat eingestanden, Nachdem auch gestern Nachmittag in Breslau und Hamburg schworenen, die in Magdeburg mitgewirkt haben und auf eine den Vorsatz gehabt zu haben, seine Frau zu tödten. Der Zustand Gewitter herniedergegangen sind, worauf in West- und Süd- ganze Reihe von Personen aus anderen Ständen, die zweifellos der Frau Minna Rummel giebt nach Ansicht der Aerzte Hoff- deutschland das Barometer zu steigen begann, haben die Regen vor Gericht objektiv die Unwahrheit gesagt haben, bei denen aber der Frau Minna Rummel giebt nach Ansicht der Aerzte Hoff- fälle sich vermindert. Heute Morgen dauern dieselben nur in doch jede Strafverfolgung abgelehnt worden sei, weil angenommen nung auf ihre völlige Wiederherstellung. Schlesien und Sachfen fort, doch ist das Wetter fast allgemein wurde, daß die Betreffenden die volle Ueberzeugung von der Ein neues Bau- Unglück hat sich Mittwoch Nachmittag noch trübe bei ziemlich lebhaften westlichen Winden. Die Wahrheit ihrer Bekundung gehabt haben. Der Gerichtshof bes gegen 2 Uhr bei dem Neubau des Reichs- Poftamts an der Ecke Temperaturen haben sich seit gestern durchschnittlich sehr wenig hält sich eine Beschlußfaffung über die Anträge vor. Der Mauer- und Leipzigerstraße zugetragen. Dort hatte man auf geändert; Chemnitz hat heute früh nur 8, Bamberg und München das südlich nach dem Hofe des Poftamts in der Mauerstraße zu 9 Grad Celsius. befindliche Gerüft mehrere eiserne Träger in Höhe des zweiten Wetter- Prognose für Donnerstag, den 14. Juni 1894. Stockwerts niedergelegt. Bei dem Zurechtlegen der Träger muß Kühles, zeitweise heiteres, vielfach wolkiges Wetter mit einer von den je 200 Kilo schweren Trägern den Händen der Arbeiter leichten Regenfällen und mäßigen nordwestlichen Winden. entfallen sei. Die Negriegel des Gerüftes gaben mit fürchterlichem Krach nach, und fast alle Träger stürzten aus dem zweiten in das erste Stockwerk. Hier standen der Zimmermann Krüger und die Arbeiter Rahnfeld, Wrobel, Guhl, Rezlaff, Kempf und Röhl. Ein Träger sertrümmerte die Schädeldecke Krüger's, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. Von den übrigen Arbeitern sind Genosse Arthur Stadthagen hatte sich heute vor der fung der 134. Abtheilung des Schöffengerichts. Der angeklagte zwei schwer durch Arm- beziehungsweise Beinbrüche, drei nur achten Strafkammer wegen verschiedener Greuelthaten zu ver- Kaufmann Victor Meyer behauptete zwar das Opfer einer leicht verletzt worden. Feuerwehr und ärztliche Hilfe antworten, welche zur Zeit der letzten Wahlbewegung begangen Personenverwechselung geworden zu sein, die Zeugin blieb aber waren sofort zur Stelle. Die Verwundeten erhielten einen Noth- sein sollten. Die erste Anklage lautete auf Hausfriedensbruch mit aller Bestimmtheit dabei, daß ein Irrthum ihrerseits verband in der Baubude. und Beleidigung. Am 9. Februar 1890 fand im Rossow 'schen völlig ausgeschlossen sei. Sie fei an einem Apriltage Ueber das Bau- Unglück wird des weiteren berichtet: Das Saale zu Liebenwalde eine Versammlung der konservativen und Nachmittags gegen 2 Uhr durch die Friedrichstraße gegangen. Reichs- Postamt erfährt auf dem Play, der durch die Mauer- und gemäßigt liberalen Wähler unter dem Vorsitz des von ihnen Der Angeklagte sei ihr entgegengekommen, habe ihr im Vorbei­Leipzigerstraße sowie durch den Posthof des Post- Zeitungsamtes aufgestellten Kandidaten, des Gutsbesizers Lohren, statt. Der gehen die Schulter berührt und sie in unziemlicher Weise an­in der Mauerstraße begrenzt wird, einen Erweiterungsbau. Angeklagte war in demselben Kreise- dem Nieder- Barnimer geredet. Empört habe sie gesagt, er möge sich die Personen Dieser ist bis zu einer Höhe von 21/2 Stockwerken gediehen. Im von feiten der Sozialdemokraten als Kandidat auf doch besser ansehen, denen er mit folchen Zumuthungen Innern nach dem Pofthofe zu ist ein zwei Stock hobes Gerüft gestellt worden. worden. Der Der Angeflagte erschien bei Beginn tomme; der Angeklagte habe sie darauf aber nicht um Ent­errichtet worden, und auf diesem stand, da das Mauerwerk der Versammlung im Saale in Begleitung einer schuldigung gebeten, sondern die beleidigenden Worte wiederholt. bereits höher aufgeführt war, ein sogenanntes Zwischengerüft. Anzahl Gesinnungsgenossen. Es wurde von den Angstmeiern Nun habe sie weinend die Hilfe eines Schuhmanns angerufen. Auf diesem lagen 14 bis 16 eiserne Träger in einer Aus- angenommen, daß es auf eine Sprengung der Versammlung ab- Dieser habe sie und den Angeflagten zur Wache gebracht. Unters dehnung von etwa dreißig Metern dergestalt, daß die schweren gefehen war. Ais Stadthagen um das Wort bat, wurde es ihm wegs und auf der Wache habe der Angeklagte den Spieß um­der Sicherheit halber an das Mauerwerk geschoben waren, verweigert und ihm vom Amtsvorsteher Schulze aufgegeben, den gedreht und behauptet, daß sie ihn zuerst angeredet und be­während die leichteren nach der vorderen Seite des Gerüftes zu Saal zu verlassen. Als er sich dessen weigerte, soll der Bürger- laftigt habe. Diese Behauptung sei für sie weit tränkender gewesen, agen. Nun war man damit beschäftigt, einige Träger auf das meister Wagner, der als Vertreter der Polizei die Versammlung als die erste Beleidigung. Der Angeklagte blieb dabei, daß ein anderer Mauerwerk zu bringen. Um dies von dem Zwischengerüft aus zu überwachte, an ihm vorübergegangen sein und den Gendarmen der Vorübergebenden die Dame zuerst angeredet haben müffe. Staats­ermöglichen, waren zwei Träger an das Mauerwerk gelehnt wor: beauftragt haben, den Angeklagten aus dem Saal zu entfernen. anwalt Dr. Benedir wollte über den Angeklagten eine empfindliche den, sodaß sie eine Art Schienengeleise bildeten( Schiebebühne), auf Der Gendarm kam diefem Befehle nach und soll den Angeklagten Strafe 14 Tage Gefängniß verhängt wissen und Nechts­

Berliner Wetterbureau.

Gerichts- Beitung.

Ueber den Fortgang der Verhandlung, welche sich bis halb zehn Uhr Abends hinzog, werden wir morgen des Näheren be= richten.

Für heute sei mitgetheilt, daß der Gerichtshof, nachdem der Staatsanwalt eine Gesammtstrafe von neun Monaten Gefängniß beantragt hatte, die Urtheilsverkündigung bis zum Mittwoch, den 20. Juni, ausfeßte.

Milde Sühne. Ein recht trasser Fall der Beleidigung einer anständigen Dame auf offener Straße unterlag gefterrn der Prü­

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