Kit öffentlichem Ansehen und öffentlicher Bedeutung geloncch Doch des ist nicht das Entscheidende. Ausschloflgebend ist und bleibt, dast die Ernennung des Grafen Herümg stattfindet auf Grund von Verhandlungen, die mit den Führern der Mehr heits Parteien stattge- f u n de n hoben. Die Mehrheitsparteien haben dem Reichs- kcnzlerkandidaten ihr Programm vorgelegt, und erst, nachdem dieser sich auf dieses Programm verpflichtet hat, haben sie ihr Einverständnis mit seiner Ernennung ausgesprochen. Graf Hcrtling hat wiederum seine wichtig st en Mit- arbeiter aus der Führerschaft dieser Parteien er- wählt. Man mag sich drehen und wenden wie man will, aber dieses ist im wesentlichen das parlamentarische System. Vergebens klammert sich die konservative ...sdieuzzeitung" an die Ausflucht, daß die Kairzlerkandidatrrr des Grafen Hertling unter„sachlicfoeir und persönlichen AuS- nahmeverl>ältnissen" fiel)«. Als iolckie Ausnahmeverhältnisft! führt das Blatt sogar die— Rücksicht auf den körperlichen Zustand des Grasen an!— Nein, die Borgänge bei der Er- nennung des Grafen Hertling sind ein wichtiger Prä- Aedenzfall, der nicht mehr ungeschehen gemacht werden kann. Die Ernennung des Grasen zum Reichskanzler voll- zieht sich im wesentlichen nach den Methoden des parlamentarischen Systems, und das wird bei allen folgenden Kanzlerschaften zu beachten sein. Das parlamentarisch regierte Teutschland ist. nach diesen Ereignissen keine Phantasie und Theorie mehr, sondern es ist der Beweis geführt. daß dieses System auch bei uns möglich ist. ohne daß darüber der Staat zugrunde geht. Für uns Sozialdemokraten liegt freilich kein Grund zu übermäßigem Jubel vor. denn es erfüllt sich jetzt, worauf wir schon vor Jahren hingewiesen haben, daß das parlamentarische System solange auch bis zu einem gewissen Grade gegen uns wirkt, als die Sozialdemokratie im Reichstag nicht über die absolute Mehrheit verfügt. Aber wir haben das parlo- mentansche System selbst zu der Zeit gefordert, als im Reichs- tag noch der s ch w a r z b l o u e Block allmächtig war. Wir hoben damals erklärt, daß es uns lieber wäre, wenn die Tat- sackte der konservotiv-klerikalen Herrschaft auch in der Person der leitenden Staatsmänner zum Ausdruck käme, als wenn sie durch ein politisch farbloses Beamtenministerium der- schseiert würde. Heute liegen freilich die Verhältnisse ungleich günstiger für uns. Die Sozialdemokratie gehört selber zu den Parteien, die im Reichstag die Mehrheit bilden. Sie hat es oller- dings gleichwohl abgelehnt, in die neue Regierung einzutreten, nicht etUxi, weil sie der neuen Regierung von vorn- herein Schwierigkeiten machen will. Sie wird diese vielniehr tatkräftig unterstützen, solange sie in energischer und loyaler Weise das Programm der Mehrheits- Parteien durchführt, das namentlich umfaßt die Einfiih- rung beb. gleichen Wahlrechts in Preußen, die Aufbebung der schlimmsten Fesseln des Koalitionsrechts, die Schaffung von Arbeitskammern und die Auf- Hebung der politischen Zensur. Wenn die Sozialdemokratie den Eintritt in die Regie- ning ablehnt, so deshalb, weil heute noch eine gewisse Vorsicht gebotep erscheint. Innerhalb der Mehrheitsparteien bildet die Sozialdemokratie ja selber nur eine Minderheit. Wenn mich über das praktische Aktionsprogramm der nächsten Zeit eine Einigung erzielt worden ist, so bestehen doch zwischen der Sozialdemokratie und den übrigen Parteien der Mehrheit riefgehende Unterschiede in wichtigen Fragen der Grund- anschauung, die es der Sozialdemokratie ratsam erscheinen lassen, sich eine gewiss« Handlungsfreiheit vor- .übe halten� Tie Taktik unserer Partei ist nichts Neues, sie ist die glciifte, wie sie die dänische Bruderpartei nach dein großen Umschwung in Dänemark jahrelang gegenüber dem dürgerlich-demokratischen Kabinett Zahle mit Erfolg an- getvendet hat. Allerdings ist jetzt in Dänemark die Sozial- demokratie auch ins Ministerium eingetreten. Für die Arbeitermasscn sind die Vorgänge bei der Er- nennung Hertlings eine wichtige politische Lehre: sie zeigen. daß das parlamentarische System der Arbeiterschaft nicht ohne weiteres die Macht, wohl aber die Möglich- k e i t z u r M a ch t gibt. Es bringt eben diejenigen Parteien an die Regierung, welche die Mehrheit des Parlaments hinter sich haben. Und das muß der Arbeiterschaft ein neuer An» sporn sein, bei den nächsten Reichstagswahlen da- hin zu wirken, daß der Sozialdemokratie die absolute Mehr- heit der Reichstagsmandate zufällt. Heute bringt das parlamentarische System hauptsächlich -die sogenannten Mittelvarteien an die Regierung. Aber auS dem Umstand, daß nicht wir es sind, denen die ersten Früchte dieser Errungenschaft in den Schoß fallen, dürfen wir uns den Blick für die Größe und die Bedeutung der Tatsache nicht trüben lassen, daß die moderne Form der parla- mentarifchen Regierung in Deutschland ihren Einzug hält. Die Wandlung, die sich innerhalb dreier Monate vollzogen hat. hat den Punkt überschritten. an dem noch eine Rückkehr zum alten Obrigkeitsstaat mög- st.MW�W
vom Zsonzo zum Tagliamento . Ter Ertrag einer Woche. Berti«, t. R»ve«ier. Iu einer kurze» Woche find zwei ftvotzt starte italienische Armeen fast»ölliz aufzeriebcu, fiter 180 000 Mau» gefangen,«ehr als ISOO Geschütze erbeutet. Die i« die Welt hinausposaunte Hoffnung des italienischen Balte»,»eftlich Udinr de« Siegeslauf der Berdündeten aufzuhalten, ist nach de« letzten große« Sieg m» Tagliamento zusammengebrochen. Aach hat hie italienische HeereSleitung u»tz Regierung nicht deu Mut, de» Bolle die ganze Größe»er Niederlage einzugefiehe» und klammert sich krampfhaft»« die rrwarteir Hilfe»er Engländer und Franzosen . I» drei Tage« haben die Berbfindeten bi« ffir»nriuuehmdar rr- lliirten starken italienischen Gebirg«- nnb Felsenstellunge». Panzer- »erke und Fort» gestürmt,««»ierten Tage sich de»«uStritt i» die Ebene rrkäuipst. Udiue, Görz , Monfaleone erobert und die in der Ebene de« Togliamnit« sich zur Schlacht stellende Nachhut- arme« Sadorna» vernichtend und«ntscheidend geschlagen. Taufende»»» Ortschaften, eine große«»zahl bedeutender Städte find genonun»» und fiter 4000 Qondretkilometer Lande» de« Feind« o u t r i s s« n. Zn der gemeltigen Gefaugeneubent« treten hie schwere, blutigen Seelüfte, bie der«n vielen Punkte» zäh« und tapfer fechtende Feind erlitte« hat. Die Zahl der«roderte» Geschütze, zu« größte« Teil»«»«rfdhrt u»d«oder»« «»«, übertrifft fast u« da« Deppelte den FriedrnSpand de«-«erik». «tfchen«rtillrriematerialS.
Die»«gezählte» gt'änzenden Abwehn/ege in der monatekangen Schlacht im Weste», bie deutsche Truppen trotz der»erzwrifeltcn An- strengungr» der Etigläntwr und Franzosen rrkiunpften, sowie die Er- Holge im Osten schujen die Grundlagen zu der«ruen gewaltigen Operation.
Der neue italienische Ministerprasiident Orlando erledigt als erste Regierungsbandlung die Aufgabe, in alle Welt der Alliier- icn hinapSzuteLegraphieren. bte Niederlag« lasse Italien nicht schwach werden. An Lloyd George , an Painleve, an Wil - so n ergehen eindringliche Versicherungen, die von Vertrauen im Mißgeschick, vor allein von Vertrauen zum Heere reden. Das Muster für solche Kundgebungen ist ja im Verlauf des Weltkrieges bei andercn militärischen Zusammenbrüchen schon vorgebildet war- den. Wie schwer die Niederlage aber empfunden wird, zeigte sich in der mit erstaunlicher Schnelligkeit dem ersten Durchbruchslagc sich anschließenden Entlassung einer großen Anzahl bloßgestellter Generale, unter denen sich auch der ehemalige Kriegsminiiter Zuppelli befand. Ca d o r n a indessen bleibt unangetastet. Der Kriegsminisicr drückte ihm telegraphisch dgs Vertrauen der Regie- rung und des italienischen Volkes zu der Armee aus, die dem Lande selbst auf Kosten der größten Opfer den Platz, der ihm unter den Nationen gebühre, zu sichern wissen werde. In dieser Weise wird daö Äußerste an Kundgebungen geleistet, um die Oeffentlich- keit gegen die Wirkungen der Niederlage immun zu machen. Auch Reuter greift mit der klingenden Washingtoner Trostmeldung ein, L a n s i n g habe eine Konferenz mit dem italienischen Botschafter über die italienische Lage gehabt. Und auS Rom wird— vielleicht zur Beruhigung der Ententehelfer— die Meldung ins Ausland geschickt, im Verlaufe des italienischen Rückzuges seien alle eng- lischen Batterien in Sicherheit gebracht worden. » Italienischer Heeresbericht v o ni 81. O k t o b e r. Während des gestrige» TageS.fanden Gefeckte auf den Hügeln von San Daniele del Friuli läng» des Ledra-KanalS, bei Pasian SchiavoneSco und bei Pozzuolo del Friuli statt. Der tapfere Widerstand un- erer Deckungsabteilungen und unserer Kavallerie ermöglichte e§ den anderen Truppen, ihre Bewegungen auf ihre neuen Ausmarschstellpngen fortzusetzen. (Die genannten Ortschaiten liegen westlich von Udine und Gemona in der Richtung aus den unteren und mittleren Tagliamcnto.)
Mfftanösgerüchte in Nußlanö. Ter Sowjet-Kongreß verschoben. Petersburg, 3t. Oktober. sPetersburger Telegraphen. Agentur.) Infolge der hartnäckigen Gerüchte, daß die Maximali st en zwischen dem 2. und 7. November ein bewaffueteS Borgehen beabsichtige», um die Macht an sich zu reiße», richtete der Arbeiter- und Soldntenrat einen Ansruf n« die Arbeiter und Soldaten, in dem sie ermahnt werde«, nicht in die Falle zu gehen und sich durch die Provokation nicht hinreißen zn lassen und die Ruhe zu bewahren. Gleichzeitig schreibt der Arbeiter-»nd Tvldatenrat deu ArbeiteraoSschüsseo in den Werken«nd Fa- brikM vor. an niemand, wer e« auch sei, Gewehre und Waffen ohne besondere Ermächtigung deö Arbeiter- nud Soldatenrates auszuliefern. Petersburg, 3t. Oktober.(Petersburger Telegraphen> Agentur.) Ter nach Moskau für de« 2. November einberufene Hanptkongreß des Arbeiter- und Soldaten- r a t e s ganz Roßlands ist auf de« 7. November der- schaben worden. Eine Meldung der Petersburger Teleacaphcn- Agentur vom Mittwoch besagt, die meisten Zeitungen nähmen gegen den angeb- lichen Plan der Maximalsten, gegen die Regierung bewaffnet vor- zugehen, scharf Stellung, auch Maxim Gorki bekämpfe in .Nowoja Schisn� die.»reu- und gesetzlosen Agitatoren', welche von neuem verschieden« BevölkerungSteil« gegen ein- ander betzen und die Revolution in einem Meere von Blut' ertränken wellten. Gorki fordere den Hauptansschuß der Martmalisten auf. jenen aufregenden Gerüchten»nzweideutig zu widersprechen. Politische, militärische und soziale verbände nähmen rückhaltlos gegen jenen Plan der Maximali st en Stellung, und im Kriegsministerium seien tele- graphische Bitten von RegimenttauSlchüssen um die Erlaubnis ein- gegangen, mit bewaffneter Hand gegen eine solche Verschwörung von Politikern im Hmterlande einschreiten zu dürfen. Entschließungen in ähnlichem Srnne seien vom HouptauSschutz der Flotte und von dem Allgemeinen Kongreß der Vertreter von Stadtverwaltungen in Moskau gefaßt worden. Die Morgenblätter stellten fest, daß die Vevölkerung und die Arbeiter von Petersburg durchaus gegen jenen Plan feien.
Sowjetprogramm unö Tereftfthenko-Reöe. lleber die Friedensbestrebungen der ruifischen Sozialisten wird aus HelsingforS nach Stockholm gemeldet, daß der Vertreter der russischen Demokratie auf der Pariser Konferenz, S k o b e l e w, in einer kürzeren Besprechung mit dem amerikanischen Botschafter in Pari» die Rolwendigkeit hervorhob, Mittel und Wege zur Ein- leitung von Friedensverbandlungen zu finden. Boraus« letzung»ei die Ablehnung jedes Sonderfriedensgedankens. Rußland denke nicht daran, sich von seinen Verbündeten zu trennen, nur bäte er. mit der russischen Wirklichkeit zu rechnen. Skobelew erhielt keine bestimmte Antwort, sondern nur die Andeutung, daß dos FriedenSgrogramm des Arbeiter- und Soldat eil- rateS Gegen st and privater Erörterungen unter den Botschaftern der Verbündeten in Petersburg gewesen sei. Die Entente kann allo auch jetzt noch nicht wagen, über das Sowjet- Programm einfach hinwegzugehen, als ob es nicht vorhanden wäre. Denn das wäre ein Schlag ins Gesicht der enlfchlosicnsten Träger der russische» RevolutionSbcwegung. So wählte man die Form der Beachtung, die offiziell zu nichts verpflichtet: man erörtert.privat'. Welches Ergebnis diese Erörterungen gehabt haben, läßt sich au» TerestschenkoS Rede über die russischen Kriegsziele schließen. Nach den Angaben der Petersburger Telegraphen-Agentur ist die sozialistische Presse über die Rede schwer cnllSuscht. Die.Jcveslija' das Organ des Arbeiter- und Soldatenrals. meint, der Minister habe k e.i n e Antwort auf die Frage gegeben, die das russische Volk jetzt am meisten beichämge. nämlich: was tut die Regierung, um den Frieden, der so glübend in Rußland und in Deutschland herbeigesehnt wird, herbeizuführen? Die russische Demokratie sei bereit, jeden Kampf sür die Bekreiung der unterdrückten Nationen zu unterftützen; aber die Fortsetzung des Krieges bis zur B e- freiung aller Völker Oesterreich-Ungarns bedeute seine Fortsetzung bis zur Unendlichkeit. Die Re- gierung möge sich den Wünschen des russischen Volkes nähern, den Krieg beenoigen und einen demokratischen Frieden schließen. .Rabotschaja Gazeta", das Organ der sozialdemokrati- ichen Arbeiierpartei. bemerkt, das Land Habs von dem Minister ein« Erklärung erwartet, wie er sich zur auS- wältigen Politik Rußlands stelle; statt dessen habe er einen Vortrag über die bauvtsächlichen politischen Strömungen in Deutschland ge- halten..Nowaja Schis»', das Organ der Moximalisten, erklärt, die Rede TerestschenkoS sei nicht genügend von dem friedliebenden Geiste durchdrungen, ohne den nichts den irren Lauf Rußlands zum Abgrund aufhalten könne. Tie bürgerliche Presse ist mit der Rede mehr zufrieden. „Rjetsch' schreibt, der Minister habe wenigsten? mehrere wichtige Etklärungcn gemocht, nämlich, daß da? Heil Rußlands in der Treue zu den Alliierten bestände, daß Rußland leine Sckmälming seines Gebietes zugeben könne und daß ein eisfreier Hafen im Ballischen Meer ihm unbedingt nötig sei..Rowoje Wremja' sagt, die Energie, mit der der Minister darauf bestanden habe. Saß Rußland trotz ollem eine Großmacht bleibe, lasse die Hoffnung zu, daß doS Vaterland in seinen Interessen auf der Pariser Konferenz genügend geschützt würde. Die.Börsenzeitnng' meint, zum ersten Male seit acht Monaten habe ein Vertreter deS Kabinetts den Bei- such gemacht, die Politik der verantwortlichen Re- gierungskreise von der der unverantwortlichen Demagogen zu trennen. Tie„unverantwortlichen Demagogen' sind die FriedenSdränger in den Reihen der Arbeiter- und Soldatenräle, die Verfasser des den Kriegstreibern verhaßte» Sowjelfriedensprogramms. um dos die Entente und ihre russischen Parteigänger, die Terestschenko un» Genossen, sich weg,»drücken suchen. Dieser Gegensatz der Politik von oben und von unten treibt die Spannung in Rußland just in diesen Tagen wieder bis zum Siedepupkt empor. die Kabinettskrise in Spanien . Auch Garcia Prieto kann die Kabinettskrise nicht lösen. Nach einer HavaSmeldung hat er erklärt, er sei nicht beauftragt worden, ein KonzentrationSkabinett aus den Parteien der Linke» zu bilden. Aber berufen wurde er. nur lautete der Auftrag etwas anders. Er soll» ein KonzenirationSlabinett bilden, in dem sowohl Mitglieder der Linken wie der Rechten sitzen. Diese Suigabe hat er dann ablehnen müssen, weit die Regionallsten und Reformisten nicht einig waren. Der König beauftragte alSdann den Kouser- vativen M a u r a. ein Kabinett zu bilden. China verschachert öeutsche Schiffe. England«! Schiffsraumnot. Peking , 31. Oktober. (HavaS.) Die Zugeständnisse, die China in seiner Antwort auf die Note der Alliierten gemacht hat. werden in diplomatischen Kreisen für nicht genügend ge- halten. Nach neuen Verhandlungen willigte die chinesische Regierung ein. England nenn feindliche Schiffe mit einer Gesamttonnage von 30000 Tonnen zum Gebrauch der Alliierten ailSzüliefern. Die Zugeständnisse der Alliierten enthielten den Nachlaß von 5 Proz. des Schadenersatzes für den Boxeransstand sür einen Zeitraum von fünf Jahren._ Rußlanü und Finnland . Aus Helsingfors meldet die Petersburger Telegraphen- Agentur: Der Ausschuß sür die Staatsgrundgesetze hat die Ausarbeitung des Gesetzentwurfes über die neue politische Ordnung beendet. Dieser bestimmt unter anderem, daß vom Augenblick der Veröffentlichung dieies Ge- setzes, mit der es zugleich in Kraft tritt, der Senat alsbald Maßnahmen zurWahldesPräsidentenderfinni- sch e n Republik treffen wird. Tie Amtstätigkeit des Präsidenten wird einstweilig von oem nellvertretenden Präsidenten des Vollzugsausschusses des Senats ausgeübt wer- den. Nach einer weiteren Meldung soll S v i n h u v u d, der Prokurator des finnischen Senats, sür das Amt des Prä- sidenten ausersehen worden sein. Wie der Stockholmer Korrespondent der„Frankfurter Zeitung " aus Helsingfors erfährt, sind die V e r h a n d- lungen zwischen Rußland und Finnland bezüglich der Rc- gierungsform Finnlands und der Beziehungen beider Länder gescheitert. Die Beratungen in Helsingfors wurden a b g e- brachen. Man bereitet jetzt in Finnland ein vorläufiges Verwaltungsabkommen vor. Petersburg, 31. Oktober. iPeterSburger Telezriivheu- Bgrntnr.) Wie dir Blätter melden,«eiger» sich die finnischen Be- Hörden, bei der Fortschofsuug der russischen Rc<,ie- rvuzSoraaur ijiitzutiiirkew Ein Erlaß dcr Bcnläufige» Mcgic* rung stellt Petersburg , Kronstadt und gauz Finnland unter de« Befehl drs Oberkommandicreudeu der Nord« frank.