Nr. 301 34. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Stadtverordnetenversammlung.
Vorsteher Michelet eröffnet die Sibung nach 5% Uhr.
Die Lebensmittelversorgung Berlins .
Die Freie Frattion( Mommien u. Gen.) hat ant 23. Of tober den Intrag eingebracht, den Magistrat zu ersuchen, an guständiger Stelle dringend vorstellig zu werden, daß die Versorung der Bevölkerung Berlins mit 2ebensmitteln reich licher werden müsse.
.m25. Oftober ist von den Stadtvv. Barthelmann u. Gen. ( Unabb. oz.) der Antrag eingegangen:
Die Bersammlung wolle, angesichts der immer bedrohlicher werdenden Ernährungsverhältnisse, beschließen, den Magistrat zu erfumen: 1. fofort alle geeigneten Schritte zu unternehmen, um
trägt übrigens nur 9 Bf. Von der Absicht einer weiteren Serabjehung der Fleischration ist nichts befannt. Leicht verderbende Lebensmittel laffen sich nicht beschlagnahmen; mit dieser Forderung das Kollegen Eichhorn tommt man also nicht weiter. Die Liefe rungsverträge haben teilweise deswegen verjogt, weil der Sandel ausgeschaltet ist. Im ganzen steht es mit der Gemüse- wie mit der Gemüse und Obst muß immer wieder angegangen werden, Bertin Obstversorgung tatsächlich wenig erfreulich. Die Reichsstelle für heffer zu versorgen. Für den Antrag Mommsen werden wir immen; den anderen Antrag lehnen wir ab.
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bensmitteln für den kommenden Winter sicherzustellen;
2. der Berjammlung über seine Tätigkeit auf diesem Gebiet in furzen Zwischenräumen zu berichten.
Stabin. Dr. Ruhlmann( Fr. Fr.) gibt seiner Bewunderung für Bas Berhalten der Groß- Berliner Bevölferung gegenüber der ftefig mangels Ausbrud. Das traurigite apitel desselben Jei bie Gemüfeverforgung. Nach den Kohlrüben murde Berlin mit Moitüben, barauf mit Surfen und wieder mit Gurten, chließlich mit Kürbis serforat. Beiter jei nichts auf den Berliner Shiten gegen Berlin zu liegen; jedenfalls jei das Selbitlob ber
wachsenden Teuerung und des stetig zunehmenden Lebensmittel
Marff geliefert worden, an Obit feit nichts. Darin scheine eine Art
6. Gebot:
Freitag, 2. November 1917
Groß- Berlin
Berlins Ernährungsschwierigkeiten
wurden gestern in der Berliner Stadtverord. netenberjammlung wieder mal ausgiebig erörtert, Zwei Anträge, die diese Alage betrafen und Abhilfe her. beiführen wollten, lagen vor: einer der Freifinnigen von der Freien Frattion" und ein später eingebrachter Antrag der Unabhängigen". Die Freifinnigen erfuchten den Magistrat, an zufändiger Stelle dringend borstellig zu werden". Nach dem Bunsch der Unabhängigen" follte er fofort alle geeigcken Schritte unternehmen" und dann über seine Tätigkeit
an die Stadtverordnetenverfammlung berichten. Dem Stadtverordneten Kuhlmann, der den Antrag der Freisinnigen begründete, entschlüpfte das Bekenntnis, daß nach Eindammung des Schleichhandels sozusager ein Ersaß geschaffen wer den müsse. Stadtverordneter Eichhorn, der Redner der ,, Unabhängigen", richtete heftige Angriffe gegen den Magi
fat, der nicht energisch genug die Lebensmittelpolitik der
itrat,
Regierung
allmöchentlich mit dem Magistrat über Ernährungs
muths Erwiderung zeigte, daß er den Munich hatte, eine
Das„ Vorwärts": Bezugsgeld für den „ Vorwärts": Bezugsgeld nächsten Monat sende 14 Tage vorherra hefimpft habe auch die Arbeiterkommiffion, die ein, damit keine Unterbrechung in der Zustellung des ,, Vorwärts" eintritt. Die Post muß, um die Umschläge rechzeitig fertigzustellen, spätestens 10 Tage vor Ablauf des Monats den Auftrag den folgenden Monat in Händen haben.
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Reichsgemüjestelle, soweit es Berlin angehe, unberechtigt. Tröstlich sei das Ergebnis der Kartoffelernte. Die Bevölkerung werde in Der Kartoffel und im Brot im tommenden Winter ihre Rettung zu ichen haben, denn die Fleisch, Felt- und Milchration sei schon ip reduziert, daß fie eine weitere Verminderung nicht mehr ohne, Gefür fahr für die Allgemeinheit ertrüge. Die besonderen Arbeits- und Berkehrsverhältnife Berlins erheijchten im Gegenteil in diesen Richtungen eine Bevorzugung, statt der hestehenden Benachteili gung. Schließlich habe jebe Geduld ihre Grenzen.( Sehr richtig!) So wie bisher tonne und dürfe es nicht weiter gehen. Die jesige Sartoffelration, reiche bei ber Snappheit der übrigen Nahrunge mittel nicht aus, fie müsse für Berlin von 7 auf 10 Pfund erhöht werden, die Genie gestatie das ohne weiteres. Bon den Herbstgemüsen müsse Berlin soviel als irgend möglich zugeführt werden; ebenjo jei die Fischbersorgung Berlins zu verbessern, besgleichen die Zufuhr von Marmelade. Auf eine wesentliche Erleichterung durch hermehrte Wildzufuhr sei leider nicht zu rechnen. Der Antrag Barthelmann jei überflüssig; der Magistrat habe bereits sein MögLichtes getan.
Stadts. Eichhorn( Unabb. Soz.): Der Magistrat habe sich in der Ernährungsfrage anscheinend zu sehr von der Nahrungsmittelvalifit der Regierung ins Schleppiau nehmen lassen. Sie total Fiasto genracht habe. Die Konferenz, die der Magistrat im Früh jahr mit forgfältig ausgewählten Vertrauensmännern der Ar Beiterschaft veranstaltete, habe den 3wed gehabt, die Bevölkerung su beruhigen und auch zu tauschen.( Große Unruhe; Ordnung Euf des Vorstehers.) Die Fleischtation wurbe damals auf ein fund erhöht, aber bald wieder herabgefeßt, obwohl die Erhöhung. dauernd jein sollte.( Stürmischer Widerspruch.) Gegen die Ber fürgung der Rationen hei Brni, Milch, Fett habe sich der Magistrat wicht genügend gewehrt. Jegt werde ichon wieder eine Herabjebung der Fleischration angekündigt. Warum werbe nicht alles Borhandene beschlagnahmt und gerecht verteilt? Die beibende. Klasse lasse die Rationen für ich nicht gelten, jie lebe besser und reichlicher Die fogenannten Selbstversorger" wüßten nichts voy Rot und Einschränkung; bei ihnen herrsche Ueberflug, über die hun gernden Berliner utachten sie sich höchstens lustig. Weshalb dieic garte tudjichi auf die bäuerlichen und agrarischen Areise? Agratish fei leider in Breußen immer noch Trumpf und die Agrarier fäßen in ber Regierung. Der Schleichhandel habe große Mengen * p* Waren und Lebensmitteln der Befißenden Klasse zugeführt und ber breiten: Masse bez Wemen entzogen. Natürlich beschafften fich auch diese nach Maßgabe ihrer geringen Mittel auf diesem Bege leine Bubužen, Gs scheine, daß, der Schleichhandel fogar behördlich im Interesse von Munitionsfabriken und bergleichen eine Art Begünstigung erfahre. Bahlreiche Lieferungsverträge von Rommunen seien durch den Schleichhandel und feine mucherischen Auswüchse fragwürdig geworden. Gegen die unerhörte Schrauberei in den Preisen der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, gegen den un glaublichen Wucherpreis non 10 Bf. für das Pfund Kartoffeln müßte der Widerstand aller Kommunen organisiert werden! Wn Mehl, Brotaufstrich, Buder sei, der argite Mangel, und geradezu lächerlich jei es, dem Berliner alle drei oder vier Wochen ein Ei für 48 7. zukommen zu lassen. Auch für die Erfüllung des Anfpruchs auf Rohlen habe der Magistrat bisher nichts Durchgreifenbes getan. Sofortige Befferung müsse eintreten, mit Neden laffe fich die Bevölkerung nicht mehr abipeisen.
Truppenteil bezw. Adresse:
Stadtb. Heilmann( r.) polemijiert gegen die leberorganie fation und gegen die Ausschaltung des freien Hanbels. Bum Mo giftrat habe man volles Bertrauen. Berlin dürfe nicht schlechter geftellt werden als andere Kommunen.
fragen berät, befam einen Sieb ab. Oberbürgermeister Bereinmütige Rundgebung zustande zu bringen. In zusammen. wahrungsmittelversorgung vor. Ueber die Arbeiterfom foffender Darstellung trug er Berkins Forderungen für die mission äußerte er sich voll Anerkennung. Genosse& oblen3er, der für die sozialdemokratische Fraktion sprach, stellte fest, daß in der Arbeiterkommiffion die von den Streifenden gewählten Bertranensmänner igen. Daß die Fraktion den Antrag der Unabhängigen" unterstützte, berstand fich von selber. Koblenzer bedauerte nur, daß die von Eichhorn gegebene Begründung die Angriffe nicht gegen die richtige Stelle gerichtet habe. d. Soffmann warf nochmals dent Magiftrat vor, bisher nicht scharf genug vorgegangen zu sein. Die ftürmische Debatte endete ichließlich doch noch mit einer einmütigen Rundgebimg. Nachdem Beide Anträge zu eineint gemeinsamen Antrag zusammengezogen worden waren, murde dieser von Freijinnigen und Sozialdemokraten einstimmig angenommen. Abgelehnt wurde gegen die Stimmen der beiden sozialdemokratischen Fraktionen nur die Forderung, daß der Magistrat über seine Schritte berichten jolle.
Bequeme Grundsätze.
Zur Bereinfachung der Kartoffelversorgung wurde vor einigen Wochen amili empfohlen, den Bedarf in Höhe von 31, Zentnern für die Perion unmittelbar beim Erzeuger zu beden. Rötig. mar dazu: die Berständigung mit dem Erzeuger, die Erlaubnis der Ge meinde, in die die Kartoffeln eingeführt werden sollten, und die Er laubnis des Erzeugerkreises. Nun gibt es Randräte von Erzeuger treisen, die die Ausfuhr nur dann gestatten, wenn das Zugeständnis des Einfuhrfreiies beigebracht werden kann, daß die an den Ber braucher gelieferten Kartoffeln auf das Gesamtlieferungsfoll bes Ausfuhrfreies für ben. Einfuhrfreis angerechnet wird. Es sind num natürlich alle denkbar, in denen diefes Sugeständnis verweigert werden lain; nicht für möglich sollte man es aber halten, daß ein Landrat diefes Zugeständnis in allen Fällen prinzipiell ablehnt. Und doch geschieht diefes in nächster Nähe Berline. fettens des Landrats des Kreifes Teltow. Diefer Serr erklärt, daß er alle derartigen Gesuche grundfäßlich abipetfe, weil es wohl theoretisch". aber nicht praktisch möglich sei, für etwa an den Kreis zu viel gelieferte Mengen infolge der Selbsteindecimg der Verbraucher einen Ausgleich zu schaffen. So wird die auf Vereinfachung der Kartoffelberiorgung binzielende amtliche Aufforderung, den Kartoffelbedarf unmittelbar beim Erzeuger zu decken, souverän annulliert durch die Bequemlich feit eines preußischen Landrats, dem das, was seine gewandteren Amtstoflegen tagtäglich fertig bringen, nur theoretisch möglich ist. Was jagt die vorgesetzte Behörde des Teltower Landrats dazu?
Die Lebensmittelschiebungen in Friedrichsfelde . Zu den in der gestrigen Rummer mitgeteilten Verhaftungen zweier Friedrichsfelder Angestenter wegen Butterschiebung erhalten wir vom dortigen Gemeindevorstand nachstehende Zuschrift:
Stadib. Apblenzer( Soz.): Die erwähnten Vertrauensmänner find doch in einer Bersammlung von den Streifenden gewählt nor den. Gegen den Magistrat said Borwürfe. wie sie heute der Sollege Cichhorn erhob, friiber niemals erfolgt; im Gegenteil hat sich der besonders sachverständige Kollege Wurm stets dafür ausgesprochen. daß der Magistrat stets feine Pflicht boll erfüllt habe und daß die Schuld für den Mizerfolg nicht bei ihm, sondern am System liege.. Der Magistrat hat sich andauernd mit uns auf diesem Gebiet die größte Mühe gegeben.( Bebhafte Zustimmung.) Wir haben ja darüber heute schon die jechite Debatte. Heute bandelt es sich nicht fowohl um die wachsende Teucrung, als um die Frage, ob auch nur die jebigeit geringen Rationen noch werden innegehalten werden Am Sonnabend, 27. Oftober, ist der von der Gemeinde gegen. fönnen. Der schwunghafte Brotfartenhandel ist auch ein Beweis agegelber als Lagerverwalter angestellte Kaufmann Barthel und dafür, daß das, was jest gegeben wird, nicht im geringsten zur Er der bisher als Einkäufer gegen Provision tätig geweſene Staufmann nährung hinreicht. Und nicht allein mit dem Nahrungsmangel Grüner vom Kriegswucheramt unter der Beschuldigung, Butterhandel haben wir es zu tun. Die Versorgung mit Kohlen, mit Bekleidung getrieben zu habent, verhaftet und am Dienstag, den 30. Dktober, und Schubwerf ist höchst mangelhaft und wird immer mangelhafter; bom Untersuchungsrichter wieder entlassen worden. Der Gemeindeunter diejen Möten muß ja die Hauswirtschaft zugrunde gehen, muß vorstand und Lebens- und Futtermittelausichuß haben sich am die Zahl der Erkrankungen zunehmen, muß die Sterblichkeit Mittwoch, den 31. Oftober, int stundenlangen Sißungerr machen. Das sind die Zukunftsaussichten! Do find die gestellten mit der gangen gangen Angelegenheit eingehend befaßt; nachdem Anträge nur zu berechtigt. Die gerechte Verteilung der Lebens- Der Gemeindevorstand und der Lebene- und Futtermittelausschus eine Borprüfung vorgenommen hatte. mittel ist immer noch ein frommer Bunich. In anderen deutschen Landstrichen ist von der Berliner Not nicht entfernt die Rede. Wo find zu folgenden Feststellungen gelangt. Die Gemeindever bleibt da die Solidarität? Damit ist das ganze System der heutigen waltung Berlin- Friedrichsfelde steht zu dem behaupteten Butter Kriegswirtschaft gerichtet; ich stimme darin der Kritik Eichhorns bandel in feiner Beziehung. Die Prüfung der gesamten Lebens durchaus zu. Gegen die Ungerechtigkeit in der Verteilung bäumt mittelversorgung hat ergeben, daß sich die genannten Personen sich jedes menschliche Gefühl mit Recht auf. Wir stimmen für den feiner Benachteiligung der Gemeinde schuldig gemacht haben und Antrag Barthelmann. Auch aus dem Antrag Mommsen fann man vollständig gereinigt aus der gegen sie wegen Unregelmäßigkeiten übrigens einen Tabel für den Magistrat herausleien. Soffentlich uiw. zum Nachteile der Gemeinde eingeleiteten Untersuchung hervers tommt die Versammlung zu einem einheitlichen Beschluß. gegangen find.
Oberbürgermeister Wermuth: Die Behandlung der Aufgaben bes Magistrats durch den Borrebner erleichtert uns die Antwort richt( Zustimmung bei der Mehrheit.) Im Punkte der Fleisch ration bat er sich in einem starfen Irrtum befunden; von einer Täuschung der Bevölkerung zu sprechen ist niemand berechtigt. Die Arbeitervertreter sind von ihren eigenen Berufsgenossen ausgewahlt, nicht vom Magistrat, und sie haben sich ausgezeichnet be mährt, jo jehr fe uns in den allsonnabendlichen Sizungen heiß machen. Auch sonst hat er sich in vielen Irrtümern und Ueber treibungen bewegt. Tag für Tag bemühen wir uns unausgefeßt int Interesse der Bürgerschaft bei den in Frage kommenden Instanzen, auch gegen Beborzugungen der Selbstversorger, da tann nicht behauptet werden, der Magistrat rege fich überhaupt nicht. Die Borbereitungen für diesen Kriegswinter find an allen Stellen schon im Frühjahr in Angriff genommen worden, der Ausfall der Grnte ift aber schließlich doch das Entscheidende. Die Heranschaffung leidet allerdings darunter, daß die Grfassung der Produkte auf bem Lande noch nicht auf der Höhe ist. Sier liegt die Schwierig Stadtv. Abolf Soffmann( Unabh. Soz.): Zu dem Hunger, der feit, die bewältigt werden, muß. Die bort vorhandenen Ueber die Berliner Bevölkerung bedroht, tommt in diesem ter auch Eine neue besondere Krankenküche für Tuberkulöfe ſchijſe fommes sowohl in die Hände der Befißenden wie der Ar- noch das Frieren. Die Besitzenden fönnen jich allerdings beffer ist in der Sprengelstraße 28 eröffnet worden. Zur Förderung der beiter. Die Säufung der Instanzen hat jest einen für die Städte ernähren als die Armen. Der Magistrat soll doch einmal die Ber neuen Einrichtung hat fich die Landesverfimerungs. geradezu bedrohlichen Umfang erreicht.( Zustimmung.) Die Milch- antwortung für die Folgen energisch nach oben hin ablehnen, dann an italt Berlin bereit erklärt, zunächst 100 Portionen täglich sufubr ist zurzeit in unerfreulicher Lage; der Anreiz durch fünft bekommen wir noch ant chester etinas heraus! Mit den Liefe- für Tuberkulose, deren Bedürftigkeit durch die Tuberkulose - Fürsorge lich gesteigerte Breife bringt hier dem Verbraucher keinen Vorteil. rungsverträgen ist Berlin durchweg, nicht bloß beint Gemüse, übers ftation festgestellt ist, zu entnehmen und dafür bie SelbitloftenHoffentlich wird die schärfere Erfassung der Milch baldigst zur Tat- Ohr gehauen worden. Die heutige Versorgung der Bebölferung preife zu erstatten. Der Vorstand der Landesversicherungsanstalt fache. An Gemüsen haben wir jebt eine Anfuhr, die nicht erheblich bedeutet den völligen Bankrott der ganzen bürgerlichen Gesell- behält sich bei Vergrößerung der Küche eine ausgedehntere Beteili hinter der der Friedenszeit zurückbleibt, aber angesichts des so schaftsordnung. Das Gegenargument der Berderblichkeit gegen die gung bor. enorm gestiegenen Anspruchs noch nicht entfernt ausreicht. Unsere Beschlagnahme ist nur eine Ausflucht. Lieferungsverträge werden nur zum Teil zur Durchführung ge longen, Hoffentlich schafft die Zentralstelle Abhilfe. Zur Abhilfe bes Futtermangels haben wir uns 1½ Millionen Zentner Rohlrüber gesichert, von denen wir aber auch nur etwa die Hälfte beTommen werden.. Den Bedarf an Beihnachtsäpfeln hoffen wir heden zu können. An. Zuder wird eine Ertraration im November ausgegeben werden tönnen. Brot, Kartoffeln und Fleisch müssen in das richtige Verhältnis gebracht werden. Die Brotration bon 1950 Gramm fonnte aufrechterhalten werden; die Verschlechterung des Brotes bekämpfen wir mit allen Mitteln. Die gute Sartoffelernte bildet das Rückgrat für die gesamte Jahreswirtschaft; leider hat die Anfuhr unserer Kartoffelreserve auch diesmal Störungen erlitten und die bisherige Rüdlage reicht nur für wenige Wochen. Ausfälle werden durch vermehrte Fleischzuwendungen gebedt werden können.
Damit schließt die Beratung.
Der Antrag Mommsen wird wie folgt geändert:
Den Magistrat zu erfuchen, alle geeigneten Schritte zu tun, daß die Bersorgung der Bevölkerung Berlins mit Lebensmitteln in reichlicherer Beise sichergestellt wird.
Im Schlußwort stellt Stabtv. Eichhorn u. a. richtig, daß es ihn natürlich nicht eingefallen sei zu behaupten, daß die Bertrauensmänner vom Magistrat ausgewählt seien.
Oberbürgermeister Wermuth hebt gegen Eichhorn nochmals hervor, daß die Sonnabendfizungen mit der Arbeiterkommission durchaus wichtige pofitive Ergebnisse gezeitigt haben, so in der Frage der Zusazkarten für Schwerarbeiter.
Der Antrag Mommsen wird einstimmig angenommen; der An trag Barthelmann unter 2 erhält mir die Stimmen der beiden fozialdemokratischen Fraktionen und vereinzelter Mitglieder der Freien Frattion.
Die übrigen Gegenstände werden von der Tagesordnung ab
Stabtv. Dr. Levy II( Sinfe): Die Erhöhung der Sartoffelration auf 10 Pfund würde beswegen bedenklich sein, weil mehr Kartoffeln perfüttert werden müssen.( Widerspruch.) Der Kartoffelpreis be- gefeht.
Der Erwerb der Englischen Gaswerke.
Der Zeltower Kreistag hat in feiner voegeftrigen Situng nach einer zum Teil sehr scherzbaften Rede des Landrats v. Achenbac dem Antrag des Kreisausschusses auf den Eriverb der Englischen Gaswerte zum Preise von 85,2 Millionen Mart sugestimmt und den Kreisausschus ermächtigt. im Falle der Annahme des Angebots Darlehen bis zur Höhe von 90 Millionen Mart aufzunehmen. dorf) und Dr. Beyendorff( Lankwig) fowie der sozialdemokratische Gegen den Antrag stimmten nur die Bürgermeister Holle ( MarienRreistagsabgeordnete Herbst( Cöpenic).
Unterricht in den Schulen aus. Schulfret. Begen des Sieges am Tagliamento fällt heute ber'
An giftigen Gafen erstickt sind am Mittwoch in Neukölln zwei Arbeiter, während ein dritter in Lebensgefahr geriet und noch bedenklich darniederliegt. Die städtischen Arbeiter 2a ft. Samoth und Trottner fliegen vormittags gegenüber der Linoleumfi