Einzelbild herunterladen
 

Die Vorgänge am 7. und 8. November. worauf jajanom namens der Bolschewitt erklärte, daß die

Brasiliens   Kriegserklärung.

Redensarten von Bandesverteidigung crit Wert bekämen, wenn die London  , 9. November.  ( Reuter.) In einem am 7. Rovember Sowjets die Macht übernahmen usw. um 7% Uhr abends aus Petersburg   abgesandten Bericht heißt es: Berichtigt jei auch die Angabe der am lekton Montag veröffent- Berlin  , 10. November. Nach einer amtlichen Witteilung Troti erklärte in einer Versammlung der Marimalijten, lichten Stocholmer Depesche über die Zensurtlage der der mit dem Schuße der deutschen   Interessen in Brasilien   be­daß Maßregeln ergriffen worden seien, um Ausschreitungen zu Rowaja Ghisn", die, sich natürlich gegen das russische trauten Regierung der Niederlande   hat der brasilianische verhüten, und daß Militär und Polizei Befehl erhielten, Blünbe Auswärtige Amt gerichtet hat. Rongreß am 26. Ottober einen Gesekentwurf ver zu verhaften. Ferner erklärte er, daß alle Truppen, Die Stimmung in der Armee. angenommen, der den Striegszustand zwischen mit Ausnahme einiger Bataillone und der ka detten, sich den Magimalisten angeschlossen hätten Bern  , 10. November. Die Neue Zürcher Zeitung  " schreibt: dem Deutschen Reiche und den Vereinigten und auf den Dächern der Häuser Maschinengewehre aufgestellt Auf den Krieg dürfte die neueste Rebolution teinen allau Staaten von Brasilien   verkündet. Der Präsident worden seien. Ile Regimenter in ber 11mgebung großen Einbrud ausüben. Die russische Armee hatte schon der Brasilianischen Republik hat diesem Gesetz seine Zu Betersburgs erhielten drahtlosen Befehl, jeden Bersuch der bisher so vollständig alle Kampfluft und Disziplin verloren, daß ſtimmung erteilt. Regierung, Truppen zur Unterdrückung der Bewegung nach Peters- ein erfolgreicher Staatsstreich der Bolschewitt hier nichts mehr ver­burg zu schiden, zu verhindern. Die Vertreter der berben kann. Ob nun Kerensti siegt oder Benin  , das Heer wird 5. Armee schidten den Maximalisten eine Sympathie fich wohl in beiden Fallen weigern, gegen den Berlin  , 10. November.  ( W. T. B.) Während in Italien   in depesche. Die sogenannte Rote Garde Petersburgs ist bis eind vorzugehen. der Ebene die Piave von den Verbündeten erreicht wurde, dringen auf die Zähne bewaffnet. Das revolutionäre Miliskomitee richtete Kopenhagen  , 10. November. Wie von der finnländisch- schwedi- diese in den engen Gebirgstälern unaufhaltsam dem weichenden Feinde einen Aufruf an die Bevölkerung, worin es erklärt, daß eine verschen Grenze gemeldet wird, üben die neuen Greignisse in Peters- nach, dessen Rückzug durch das schlechte Wetter erschwert wird. Die brecherische Gegenrevolution im Anzuge sei und vor der Mobil burg auf die Truppen an der Front bereits die Wirkung Eroberung von Asiago ist ein neuer wichtiger Erfolg der gewaltigen machung Kornilowscher Streitkräfte warnt. Einige Brüden aus, daß Tausende von Soldaten fahnenflüchtig ge- fiegreichen Operation. der Newa   find abgeschlossen. In der Gegend der Bot- worden sind. Moskau   soll von solchen geradezu überschwemmt fein. schaften der Alliierten ist alles ruhig.

Am 8. November, 1 Uhr mittags, beschlossen die Mitglieder der Vorläufigen Regierung, die sich im Winter­palast befanden, Rischtin außerordentliche Vollmachten zu geben, um die Ordnung in der Hauptstadt wiederherzustellen. Eine der ersten Maßregeln zu diesem Zwecke war, daß Oberst of townikow seines Amtes als Petersburger Gouver: neur entsetzt und der Chef des Generalstabes Bagratuni an seiner Stelle ernannt wurde. Der Minister des Aeußern richtete ein Rundschreiben an alle Regierungs tommissare in der Provinz, in dem er sie von dem Aufstand in Petersburg   verständigte und beauftragte, einen Auf­stand in ihren Distriften zu verhüten. Sonowalow richtete

Abreise des Botschafters Buchanan?

Der Vormarsch in Oberitalien  .

Der Drt Asiago im Duellgebiet der Branta wurde im Ver­Lauf der österreichischen Maioffensive im vorigen Jahre genommen, mußte aber schließlich wieder aufgegeben werden. Die jeßige Ein­nabine bedeutet die Bedrohung der italienischen Piavelinie in Flanke und Rüden.

Das Stocholmer Aftonbladet" meldete gestern aus Haparanda  : Die Ankunft der Mitglieder der Petersburger englischen Botschaft Wien  , 10. November. Aus dem Kriegspressequartier wird wird heute hier erwartet. Für die Neise südwärts wurden zivej am 10. November früh gemeldet: Der Feind ist in Cadoregebiet Sonderwagen bestellt. geworfen, sein Südaug greift auf das Sugnuertat. über.

Gerüchte von einer plöglichen Abreise des englischen Botschafters aus Petersburg   tauchten in allen Iritischen Tagen der russischen Revolution auf und haben auch diesmal, wie folgendes Telegramm zeigt, zunächst nur den Wert von Gerüchten.

Kopenhagen  , 10. November. Der Stocholmer Storrespondent von Berlingske Tidende" erfährt in der dortigen englischen Ge- hochgeichwollene einen Aufruf an die Soldaten an der Front, sich um die Bor- fandtschaft, daß es als ganz gewig bestätigt sei, daß zwei Waggons läufige Regierung zu scharen und diese gegen den Sowjet au in Haparanda   bestellt wurden, um Buchanan durch Schweden   zu unterstützen. Das Auftreten der Regierung scheint führen. Aber diese Reife fei fon feit langer Zeit ganz ohne Methode zu sein. Man fühlt deutlich, daß fie beabsichtigt und jest wieder verschoben worden, so nicht weiß, auf welche Kräfte sie sich ftligen kann. Die Anhänger daß sie erst in drei Wochen ausgeführt werde. der Regierung sind zweifellos schwach und vielleicht nicht rasch genug organisierbar; sie werden durch die Revolution, die infolge

schwächt. Selbst die Kojaken erklären fich neutral.

gewiefenermaßen an der Jiongofront derartige Truppenmengen angehäuft, daß auf eine Division

Zu dem Stefani- Bericht über den italienischen Rückzug bemerkt das Kriegspressequartier unter anderem, die italienische   Bericht erstattung wolle wohl nichts anderes erzielen, als das italienische  Volk und vielleicht auch das Ausland über die Größe der er­Daß der Tagliamento. der nicht, wie angegeben, ausgetrocknet war, sondern dessen littenen Niederlage zu täuschen. Fluten ein bedeutendes Hindernis Steine und Geröll mit sich führende bildeten, einer nur halbwegs intatten Armee zweifelsohne einen vom Gegner nur fchwer zu bewältigenden Salt geboten hätte, ist wohl außer Frage. Wenn andererseits behauptet wird, daß die Länge dieser Linie mit den den Italienern zur Verfügung gestandenen Streitkräften in feinem Verhältnis gewesen sei, so kann das nur als Beweis für die bedeutenden zahlenmäßigen Verluste der italie des geringen Widerstandes rasch um sich greift, noch mehr ge- Keine Sozialistenkonferenz in Stockholm  . nischen Armee angefehen werden; hatte doch Italien   nach­daß auf eine Division faum etwas mehr als Verwirrung bei den Zimmerwaldern. Große Lebens London  , 10. November." Daily Chronicle" meldet aus Peters­1 Kilometer Frontbreite entfiel. Wenn die mittelnot in Nordrußland. italienische bung, daß die Minister der gestürzten Vorläufigen Regierung mit Heeresleitung aus diesen Maffen nur mehr eine fordonartige Auf­Stockholm, 10. November.( Eigener Drahtbericht des Vorwärts.) ftellung am Tagliamento   zu erreichen vermocht hatte, dann muß eben Ausnahnte von Sereniti zusammen mit den Ministern der Regie: Die Konferenz, die in dem gestern gemeldeten, von Politiken  " der Zusammenbruch dieser Streitkräfte ein ganz bedeutender ge­rung des Zaren in der Peter- Pauls- Festung   gefangen fiben. Es bereits veröffentlichten Manifest angekündigt war, wird nicht wesen sein. wird offiziell bestätigt, daß die Abgeordneten der Ostsee   flotte einberufen werden. Freitag abends trat die Zimmerwalder Italienischer Heeresbericht vom 9. November. Die Truppen und die Komitees der ruffischen Truppen in Finnland   be- Stommission zusammen und erklärte, die von einigen Komitee- fahren fort, zu den gewählten Stellungen herzuströmen und sich für schlossen haben, sich der neuen Regierung anzuschließen. mitglieder namens der gesamten Kommission vorgeschlagene Konferenz den Widerstand zu verstärken. Die Nachhuten und die Deckungs­Petersburg, 8. November.  ( Reuter.) Das Smofnyinftitut für unzweckmäßig! Das Manifest verquide in unlogischer Weise die abteilungen halten den Gegner weiterhin tapfer und unermüd­jpielt jetzt dieselbe Rolle wie die Duma bei der Fe- Forderung nach fofortigen Unterhandlungen mit den Regierungen lich auf. bruarrevolution. Jedermann kommt hin, um Befehle ent- und revolutionären Massenaktionen. Scharfer Kritik begegnete das gegenzunehmen, und auch die verhafteten Personen werden dorthin gebracht. Die Liste der Mitglieder der neuen Regierung, die aber noch vom Kongrés der Sowjets bestätigt werden muß, ist dort an­geschlagen.

-

Guildhallreden. Gedrückte Stimmung.

Anjinnen an die Regierungen, die Konferenz durch Baßgewährung zu fördern. Der ganze Vorgang zeigt lärlich die erstaunliche Verwirrung, die vorläufig bei hiesigen Bolichevits herrscht. Wie alljährlich, wurden auchy diesmal auf dem Guildhallbankett Eine Entscheidung fann nur aus Rußland   selbst erwartet werden. des Bürgermeisters von London   von Mitgliedern der englischen  Inzwischen schwirren hier unkontrollierbare Gerüchte berum, von Regierung Reden gehalten, die zwischen gedrüdtem Pessimismus benen einige fogar einen romantischen Einschlag haben. So sollen und grotesten Trostsprüchen schwankten. So beruhigte der Erste Ein gestern im Borwärts" veröffentlichtes Stoholmer die Minister nicht verhaftet worden sein, sondern durch einen unter Bord der Admiralität Geddes seine Zuhörer mit folgender Schil­Gigentelegramm vom 9. Oktober zitiert Ausführungen irdischen Gang das Winterpalais verlassen haben. Die Anti- Lent- derung der verzweifelten Lage der Deutschen  : Der russische   Him Ser Brawba- Korrespondenz über die Lage am Vorabend des Bolichemistischen Aufstandes. Infolge Verstümmelung nisten behaupten, Buchanan verlasse mit Zerestschento Rußland, um met jei jezt durch einen großen Sturm verdunkelt, auch der italic­des Telegramms ist eine Stelle ungenau wiedergegeben worden. zur Bariser Alliiertenkonferenz zu fahren. nische sei mit Wolfen bedeckt, aber diese Wolfen werden ber We von der Moskauer   Kadettenfonferens die Rede ist, muß es Für die Leninisten steht der Abschluß eines günstigen Friedens schwinden. Ueberbies haben die Feinde Mangel an wichtigen Roh heißen: Rodzianko   forderte die Antidemokraten auf, auf die und die Durchführung des Agrarproblems in erster Reihe. Der materialien und leiden im allgemeinen Not und unter der Straße zu gehen. Kornilows Name wurde Mittelpunkt des Hunger lastet auf Rußland  . Der Nahrungsmangel bat in ganz Nord- Desorganisation. Bedeutungsvoll sei, daß der Feind immer reaktionären Treibens. Burge to führte in Obitscheje Djewlo, rußland   überband genommen. Nach der Rjetsch" fliehen viele wieder vom Frieden zu reden anfängt. Wenn schon bon Des von der bürgerlichen Preise unterstüßt, die Propaganda zugunsten Bauern aus Mangel an Nahrungsmitteln nach den berühmten Korn- organisation geredet werden soll, fo wäre es zeitgemäßer, an die Kornilows, der das Opfer Kevenstischer Provokation und Berräterei tammern im Süden. Sie verbringen die Nächte auf den Stationen russische oder italienische als an die deutsche zu denken. jei. Die Petersburger tjetjch" und die illegale Reaktionspresse und erwarten dort die Züge mit Lebensmitteln, die eigentlich für ferten die Dittatur Kornilows. Die Kosaken festen einen die Verpflegung der Städte bestimmt sind. Die an sich knappe 3ertreter in der Untersuchungskommission durch. Die Mensch e= Paßverweigerung gegen die Berner piti waren desorientiert; sie bekämpften einerseits Terestschen- nordrussische Ernte ist sehr schlecht eingebracht worden und reicht Fows Breisgabe der revolutionären Friedensparole, andererseits die bielfach nicht einmal zur Aussaat. Es läßt sich Konferenz. Volksbewegung. Im Zentralsowjet mahnte Dan angesichts der nicht erraten, wie die Regierung einer Hangers not vorbeugen zaristischen und der Deutschgefahr das Proletariat zur Ruhe, will.

In Görz   und Cormons. Von unserem Kriegsberichterstatter Hugo Schulz  . Gör3, 30. Oktober.

furrenzfampf einen Teller voll Risette. In der Nacht fror man, obgleich es etwas gab, was tüchtig einheizte: Explosionen der in zahlreichen Kellerräumen aufgestapelten Handgranaten und anderer Gefchoffe, die sich infolge von Selbstzersehung des Pulvers ent­zünden. Das krachende Getöse riß mich wiederholt aus dem Schlafe, und ich sah dann immer purpurnen Feuerschein aufsprühen, der für einige Sekunden weithin die Nacht durchleuchtete, um dann jäh zusammenzufinden. Es brannten übrigens auch einige Häuser ohne

Der Krieg hat manche Vorstellung in unser Gehirn eingemur selt. So die Vorstellung der Jiongoschlachten, die alle etwas unverbrüchlich Gleichartiges hatten und an bestimmte wahrnehmbare Ursache. Certlichkeiten für ewig festgebunden schienen. Mit einemmal ist Durch Straßen, die Bilder trauriger Verwüstung boten, voll­das alles aus unserem Bewußtsein verschwunden und wir können zog sich der Einzug des Kaisers. Auf dem Hauptplatz bildeten Trup­uns gar nicht fassen über das Wunder. Was ist aus der Hermada pen Spalier, als die Wiener   Landsturmbrigade, an beren Spike, geworden, der wütenden Bulldogge, der die Italiener mit der Zeit gefolgt vom Generalobersten Boroevic  , vom General   der Infanterie doch die Zähne auszubrechen gedachten? Es ist kaum zu glauben, Ara und von anderen Generalen, der Kaifer ritt, mit flingenbem sie ward mit einem Schlage ein harmloser Hinterlandshügel, in Spiel einmarschierte. Ueber Stacheldrähte, Scherben und Trümmer deffen Karsthöhlen nun wieder das Märchenvolk der Elfen und ging der Weg. Auf einer Seite des Hauptplates waren italienische 3merge seinen friedlichen Reigen schlingen wird. Und die Hoch- Gefangene, etwa tausend an der Bahl, aufgestellt. Ich sprach mit fläche von Doberdo   mitsamt dem Brestovizza- und dem Ballonetal, einigen. Alle schienen von gleicher Stimmung des völligen Ueber­mitsamt dem Fajti Hrib und dem San Michele, mitsamt dem Stol druffes beseelt. Einer fagte, als er vernahm, daß die Unsrigen und der Note 144 das raubeste und beschwerdenreichste Schlachtfchon in Udine   seien:" Wenn sie nur schon in Rom   wären, feld der Weltgeschichte, der poröse Felsgrund, der in den greuelvoll dann gäbe es sicher ein Ende."" Die größte Niederlage unjerer sien Messer- und Handgranatentämpfen das Menschenblut in sich ganzen Geschichte haben wir jest erlitten," jante mit tränen jog wie ein riesiger Schwamm er ist augenblicklich Etappenraum. erstickter Stimme einer der Gefangenen. Furchtbar wurde auf durch den die Lastautos rattern und durch den das Geschrei der Cadorna geschimpft. Auf Caborna, das große Genie, il matematico  , Kraftwagenführer gellt. il filosofo. Er schiebt aber die Schuld auf euch," jagte einer von Bom Stappenraum spricht man nach drei Kriegsjahren mit uns. Gr nennt euch in seinem lebten Bericht Feiglinge." Diese Geringschäßung, aber entschieden mit Unrecht. Bequem haben es Mitteilung erregte geradezu Wut, aber nicht nur bei den die Männer, die dort walten, keineswegs. Den vorwärtsstürmenden Italienern, sondern auch bei den umstehenden österreichischen Sol­Truppen ihren Bedarf nachzuführen, das erfordert ganz unglaube baten. Ein Wiener   Landsturmforporal sprach höchlich entrüstet: liche Kräfteauspannungen, und es wäre auch taum zu leisten, wenn Das ist doch wirklich eine Niederträchtigteit. Wer den Sabo nicht der weichende Feind selbst seinen Verfolgern Nahrungsmittel tino gestürmt hat, der ist kein Feigling, das fag ich, denn ich hab bereitgestellt hätte. Dieses Wühlen in zurückgelassenen Schäßen ge- den Sabotino mitverteidigt." hört zu den Freuden des Vormarsches, und in das Schwelgen im Strandgut mengt sich auch noch die Neugierde, die in den verlasse­nen Unterständen vielfach auf ihre Rechnung tommt. Nicht nur Seitdem die Offensive in die Tagliamento  - Gbene hin­reiche Zubußen an Chbarem und Trinkbarem werden da nebst untergetragen ist, lösen sich die Schwierigkeiten des Nachschubs, der Waffen, Munition, Helmen, Zelidecken, Wäschestücken und Kleidern im Gebirge durch die Talengen wie durch Schläuche gepreßt werden herausgezogen, sondern auch Bücher, Bilder, Toiletteseifen, Rafier mußte, allmählich auf. Das fruchtbarste Garten- und Aderland apparate und sonst noch allerlei Kleinkram, der den zusammen Europas   lacht den marschierenden Truppen entgegen, die Wagen­geschmolzenen Inhalt des Rucksaces in vollkommener Weise er- folonnen aber finden das üppigste Straßennes, das es überhaupt gänzt. Das verlaffene, menschenleere und einer ausgegra- gibt, bor sich ausgebreitet. Der Austritt ins Freie erfolgt schon benen Stadt gleichende Görz   ist voll von all diefen Dingen, jenseits der rasch wiederhergestellten Isonzo   brüde. Unter ihr und alle Müllhaufen erzählen drastisch die Geschichte der leßten schäumt und braust der zum Strom angeschwollene Fluß, wie wenn Monate. Leicht wars nicht, sich auf den in schlammige Bäche ver- er sich darüber freute, daß er sich nicht mehr unter tönendem wandelten Straßen, zwischen tiefeinsintenden und fotigen Gifcht Feuerbogen in sein Bett drücken muß, und daß sich kein Blut mehr jprühenden Lastwagen bis Görz   durchzuwinden, und leicht war es mit seinen Wassern mengt. Roch liegen einige Leichen mit tlaffen­auch nicht, dort Unterkunft und Lebensunterhalt zu finden. Für den Wunden am Ufer, es find hoffentlich die letzten Biutopfer, die alles mußte das einzig bebölfert gebliebene Haus, das Posthotel der dem Moloch in diesem schönen Tale gebracht werden mußten. Es Deutschen   Familie Nys, aufkommen. Es bot Zimmer ohne Fenster war für uns nicht leicht, über die Brücke zu kommen. Von früh und Türen, in der Küche, wo Hunderte von Offizieren und Mann morgens bis in die helle Mondnacht hinein mußten wir dort wege­schaften den offenen Herd belagerten, erhielt man nach hartem Kon- lagern, ehe es uns gelang, Play auf einem Lastauto zu finden.

Cormons, 1. November.

Die Berner Studienkonferenz, die dem kommenden Frieden dienen wollte, hat veridboben werden müffen. Das Haager Drüben aber ging es dann wie geschmiert". Um die Südflanke der Podgora herum, durch zerschossene Ortschaften, aus denen das Grauen starrte, borbei an gespenstigen Schwergeschüßen, die fürzlich noch den linjrigen schaurige Todesgrüße sendeten, gelangen wir nach Cormons.

Stodfinster war es in den Gaffen des Städtchens, als wir ein­fuhren, und ich glaubte schon, daß auch in diesem Ort alles eigene Leben erstorben jci, als plöglich die Schattenriffe einiger nach Bivil aussehenden Männer aus dem Dunkel herboriraten. Es waren Männer, die rotweiße Armbinden trugen und fich alsbald als die freiwillige Ortspolizei zu erkennen gaben. Sie umringten uns, und als sie gewahr wurden, daß sie Boten aus dem österreichischen Hinterland vor sich haben, ließen sie laut und aufgeregt durchein­anderrepend, ihren Gefühlen freien Lauf Der Schuster Francovich war unter ihnen, ben die Italiener als öfter­reichisch Gesinnten lange eingesperrt hielten. Ginige andere be­tannten stolz, in österreichischen Regimentern gedient zu haben und bie Wiedereinberufung mit Freuden zu erwarten. Dazwischen gab es Fragen nach dem und jenem Mitbürger, der auf den Schlacht­feldern Galiziens   stehen mußte, und Beschimpfungen Gabornas fo wie des, der Cormons wiederholt besucht hatte. Ich glaube, daß alle diese Sundgebungen österreichischer Gesinnung aus echtem Ge­fühl strömien, denn Cormons ist ein Mittelpunti des friaulischen Weinbaus, der mit den eisernen Klammern des wirtschaftlichen Interesses an die Monarchie geschmiedet ist. Einige Irredentisten hat es auch hier gegeben, und ihr Anführer war zwei Jahre lang als ernannter Sindaco( Bürgermeister) unumschränkter Thrann der Stadt, die äußerlich das Gepräge seines Willens trug. Ich spazierte am nächsten Tag durch eine Bia Oberdant( Attentäter auf Franz Joseph I.) und eine Via Baptisti, aber auch dort wehten von den Giebeln der Häuser schwarzgelbe und rotweiße Fahnen.

Der Schuster Francovich erschloß uns die prächtige Villa eines Reichsitalieners und wir fanden dort treffliches Nachtlager. Bevor wir es beziehen konnten, mußten vir allerdings Beugen lärmender Auftritte jein. Noch war kein höheres Kommando zur Stelle, und das gab lichtscheuen Elementen die Gelegenheit, unier Geschrei an verschlossenen Läden herumzubafteln. Das Dazwischentreten ener gischer Offiziere machte aber den häßlichen Zusammenrottungen bald ein Ende, und die gewalttätigen Ausschreitungen, mit denen die italienischen Sturmbataillone, die Arditi, ihren Abzug eingeleitet hatten, konnten sich nicht wiederholen.

Signor Francovich machte uns am nächsten Morgen mit der Kaufmannsfrau Signora Katherina bekannt, die alsbalb ein ganzes Museum von Ententeschäßen vor uns ausbreitete. Es gab Dinge zu erstehen, die bei uns im Hinterland nur noch vom Hörensagen bekannt sind: Bohnentaffee, Reis, Olivenöl, Kondensmilch und Makkaroni. Das prächtige Schloß von Cormons mit dem wunder­baren immergrünen Bart, in deffen Schatten General Capello   mit feinem Stabe lustwandelte, ist jetzt der Eib hintenliegender öfter­reichisch- ungarischer Stäbe und Kommandos, die sich täglich noch weiter hinein in die Ebene herschieben.