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wesentlichen, daß fie genötigt wären, um seinetwillen dieses! Deutschland auf Leben und Tod zu bekämpfen.

Die politische Umwälzung, die sich in Deutschland voll zogen hat, ist geeignet, jein Ansehen bei allen Völkern der Welt zu steigern und seinen Feinden die stärkste moralische Baffe, über die sie bisher verfügten, aus den Händen zu win den. Sie ist geeignet, auch im deutschen Volk die Ueberzen gung zu festigen, daß die großen inneren Stämpfe der Zu­funft mit geistigen Waffen geschlagen werden können, daß nicht Gewaltanwendung von oben oder von unten, sondern das friedliche Ringen der lleberzeugungen entscheidend ge­worden ist. Welchen Zweck hat es also, die vollzogene Aende­rung, statt sie stolz zur Echau zu tragen, statt sie zu festigen und auszubauen, zu bemänteln und zu verkleinern, gerade als ob es eine Schande wäre. daß wir uns der Stellung un jerer Bolksvertretung nicht mehr zu schämen brauchen?

Rußland würde durch diese Drohung alle Alliierten

zu Berhandlungen init Deutschland veranlassen. Die Marimalisten feien beauftragt, diese Grpreffung( 1) durchzuführen. Symptome dafür seien schon in der Proklamation des Arbeiter und Soldatenrats erfichtlich. Die Alliierten feien ge­warnt und würden den kommenden Manöver nicht unbewaff net gegenüberstehen.

prahlerischen Worten stehen unberrüdbar die ehernen Lat jachen gegenüber, die für alle Zeiten die unvergleichlichen Ruhmestaten des fest gegen die ganze Welt lämpfenden Vier­bundes verkünden.

Washington , 10. Rovember.( Reutermeldung.) Die russische Botschaft teilt mit, daß sie sich weigere, die Autorität fünfmalige tiefgegliederte Angriffe frischer eng­ber marimalistischen Regierung anzuerkennen.

Bafel, 11. November. Savas meldet aus London : Die russische Botschaft ist immer noch ohne Rachrichten über die Lage in Petersburg . Der Geschäftsträger erflärte, daß alle Nachrichten aus Rußland tontrolliert würden und kein Wort über das, was innerhalb Rußlands sich ereignete, ginge der Botschaft zu.( Fr. 3.".)

Aber es gibt Leute, die bisher Gegner des parlamentari schen Systems gewesen sind und jetzt mit ihm ein zartes Ver- Die italienische Front 100 km vorgeschoben. hältnis angesponnen haben, die schauen sich im Tag dreimal Im Bewegungstriege in Italien schreiten die siegreichen Ver­ängstlich um, ob es nur ja keiner sieht. Ein grotesferes Bei- bündeten von einem Erfolge zum andern. Unter schipie spiel der bekannten Angst vor der eigenen Courage" läßt sich rigen Berhältnissen und dauernden Stämpfen haben sie innerhalb von gar nicht denken. Man fürchtet schon wieder, zuviel Courage 18 Tagen durch) zerklüftetes Gebirge, über breite jumpfige Flußab gehabt zu haben. schnitte hinweg über 100 Stilometer zurückgelegt und die Biave in der Ebene von Susegana bis zur Adria , int Gebirge bis Bel Inno erreicht. Während an der unteren Piave fich der Feind zu m stampf gestellt hat, hastet er im Gebirge unaufhalt sam dem Ausgang der Ebene zu. In die dichten Rück­zugsfolonnen des Feindes schlägt vernichtend das Feuer der Verfolger. Dauernd vermehrt sich die Gefangenenzahl und die Beute. Unübersehbar ist das Material, das der Feind zurüdlich, unübersehbar ist der Zuwachs an Vorräten aller Art, die die Sieger in dem reichen Lande finden.

Nein, ihr Herren, was in Deutschland geworden ist, läßt jich nicht versteden und soll nicht versteckt werden! Wir werden als andere aus deni Kriege hervorgehen, als die wir in ihn hineingegangen sind. Und je klarer, je ausdrucksvoller, diese Tatsache in das Bewußtsein aller gehämmert wird, drinnen und draußen, desto besser wird es sein. Der Reichstag tritt am 29. November nicht zusammen, um alte Strümpfe weiter zu stricken und alte Gebetsmühlen weiter zu drehen. Der Reichstag ist aus dem Zwielicht seiner Stellung zwischen Mocht und Ohnmacht herausgetreten, er hat vor dem Volle die volle Berantwortung für die Gestaltung seiner weiteren Geschide übernommen. Deffen soll er sich bewußt sein, und dieses Bewußtsein soll er in seinem Verhalten zum Musdruck bringen. Und was er ist, das wage er zu icheinen!"

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Schwierigkeiten der neuen russischen Regierung.

Englische Aushungerungsdrohung.- Französische Wut.­Streif der Legationsräte.

Der Himmel der neuen russischen Regierung zeigt manche Wolfe. Die treuen Bundesgenossen" machen böse Miene und wetteifern in offenen und versteckten Drohungen gegen die Maximalistenregierung. Während sich die französische Bresse in ohnmächtiger Wut überschlägt, greift England zu seiner Lieblingswaffe der Hungerblodade, mit der es Feinde, Neutrale und Verbündete gleichmäßig bedenkt, die Englands Wünschen nicht zu Willen find. Der Zorn der bürgerlichen russischen Kreise über den Maximalistensieg äußert sich teilweise in grotesten Formen. Wir berichte­ten gestern über den Streik der ministeriellen Geheimräte; zu ihm gefellt sich heute der Streif der Legationsräte, die russische Gefandtschaft in New York weigert sich, ihre eigene Ste­gierung anzuerfcnnen!

Stockheim, 10. November." Allehanda" melden, daß schwedische Firmen, die bisher norwegische Heringe nach Rußland durch­führten, in diesen Tagen von den englischen Behörden Befehl er

helten hätten, diese Durchfuhr vollständig einzustellen. Ein Grund oder eine Zeitbeschränkung ist nicht angegeben worden. Die Zachricht macht deshalb Aufsehen, weil der norwegische Sering ein migtiges Lebensmittel füe Rußland war. Man nimmt an, daß das englische Verbot auch auf die Einfuhr anderer Lebens mittel ausgedehnt werden wird.

Bern , 10. November." Temps" würdigt das Wert Sterensfis. Een großer Jrrtum sei gewesen, daß er glaubte gehandelt zu haben, wenn er gesprochen hatte. Aus deutschen Blättern erfche man, daß Deutschland wünsche, Rußland möchte den Westmächten drohen, fie im Stich zu lassen.

Die Menschenfreunde".

Von Richard Dehmel .

Uraufführung im Leffingtheater.

Italienischer Heeresbericht vom 10. November: Bon Sinubio

bis zum Suganer Tal die übliche Gefechtstätigkeit. Ein Angriff starter Abteilungen des Feindes gegen unsere vorgeschobenen Stel. Gin iungen im Ledrotal wurde schnell zurückgewiesen, obgleich ihm starke Artillerietätigkeit vorangegangen war. In der Gebirgsgegend awi­schen dem Suganer und Piabetal örtliche Kampftätigkeit am Brocon ( Conea Tesina). Ein feindlicher Vorstoß wurde beim Lorenzago auf­gehalten. Eine unserer Nachhuten, die abgeschnitten war. brach sich mit Gewalt einen Weg, durch das vom Feinde bejezte Land. Von der Hochebene der Station Sufegana unsere Rachhuten fämpfen am Meer löften fich von dem feindlichen Drud los und gingen auf das rechte Ufer des Flusses über, indem sie hinter sich die Brücken sprengten. Fünf unserer Lenkluftschiffe bewarfen erfolgreich die Uebergänge über den Tagliamento bei Latijana und Rotta di Bivenza und feindliche Truppen, die auf den zum Flusse führenden Wegen marschierten, mit Bomben. gez. General Diaz.

( Cadorna unterzeichnet nicht mehr, nachdem er in der Form einer Ernennung abgefeßt worden ist.)

Fayolle Oberbefehlshaber des Ententehilfsheeres. Baris, 10. November .( Meldung der Agence Havas.)" Temps" bestätigt, daß General Fayolle zum Oberbefehlshaber der in Benetien kämpfenden französisch- englischen Truppen ernannt wor­den ist.

Militärische Ententekonferenz.

Baris, 11. November .( Meldung der Agence Savas .). Der 3u­sammentritt der militärischen Konferenz der Alliierten in Paris ist auf den 19. November festgesetzt worden.

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Das zertrümmerte Trichtergelände zwischen Boeltapelle und Basschendaele, das in monatelangen Großtämpfen von den Eng­ländern nicht überwunden werden konnte, sah am 10. No­vember unter außerordentlich blutigen Verlusten lischer Divisionen restlos zusammenbrechen. Nach ge­waltigem Trommelfeuer konnten die Engländer nördlich von Basschendaele vorübergehend vorbringen, bis der Gegen sto i pommerfcher und westpreußischer Bataillone die Angriffe­wellen des Feindes mit ungeftümer Wucht zurüdwarf. Zerfetzt und zerrissen flutete der Gegner zurüd und erlitt in unserem ver­nichtenden Verfolgungsfeuer schwerste Verluste.

Die später noch viermal mit frischen Kräften wiederholten Angriffe

hämmerte der Eisenhagel unserer Batterien schon vor unseren ginien in den moraftigen Sum pj, während an einzelnen Stellen Kolben und Bajonett den Angreifer niederschlug. Branden burgische Truppen stießen dem fliehenden Feind nach, ent risien ihm Teile seiner Ausgangsstellung, schoben die eigenen weiter bor und brachten Gefangene ein. Grit bei Einbruch der Dunkelheit ließ das starke Feuer nach. übrigen Teilen der West front die erfolgreichen Unternehmungen Wie in Flandern , so bewiesen nach wie vor auch auf den unserer Truppen, daß die immer wiederholten britischen Lügen­meldungen über den jin fenden Kampfwert und die Moral deutscher Truppen ein leeres Gerede sind. glänzenden Vorstoß im Chaumewalde hat sich die Bahl der dort gefangenen Franzosen auf 8 Offiziere und über

280 Mann erhöht.

Bei Dem

trupps in die feindlichen Gräben ein und brachten 87 franzöfifche Am Hartmannsmeilertopf brachen eigene Sturm­Jäger zurüd. An mehreren Stellen der Front wurden feindliche Patrouillenvorstöße restlos und blutig abgewiesen.

Englischer Heeresbericht vom 10. November abends.

Unser Angriff heute morgen wurde von englischen und kanadischen Truppen auf einer Front von über einer Meile zu beiden Seiten der Straße Basschendaele- Westroojebeete ausgeführt. Gin star­fer Regen jeste ein, ehe der Angriff begann und dauerte den ganzen Tag an. Trotz des widrigen Wetters machten die Truppen weitere Fortschritte nordwärts an dem Haupthöhenrücken entlang und machten eine Anzahl Gefangene.

Auf dem rechten. Angriffsflügel seßten kanadische Bataillone ihr Vorrücken längs des Kammes des Haupthöhenrüdens nördlich von Basschendaele fort und erreichten am frühen Morgen ihre An­griffsziele. Bu ihrer Linken griffen englische Bataillone längs des dem sie durch den aufgeweichten Boden in der Nachbarschaft des westlichen Teiles des Haupthöhenrüdens an und überwanden, trotz­Paddebeekflusses behindert wurden, erfolgreich dieses Hindernis und erreichten ihr dahinter gelegenen Ziele.

Am späteren Vormittag entwickelten sich starte Gegen­angriffe gegen das von den englischen Bataillonen gewonnene Gelände. Nach einem heftigen und hartnädigen Gefecht, das den größeren Teil des Tages andauerte, gelang es dem Feinde, einige

von den vorgeschobenen, von uns eroberten Stellungen wiederzu­gewinnen. Das stürmische Wetter hält an.

Eine erfolgreiche Streife bei Tage wurde heute morgen von lnterstände wurden mit Bomben beworfen und nach einem schweren West Yorkshiretruppen nördlich von Lens ausgeführt. Feindliche Handgemenge, bei den dem Feinde viele Verluste zugefügt wurden, Gefangene von uns gemacht.

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Der neue englische Mißerfolg in Flandern . Norwegens Protest gegen die amerikanische bember in Flandern , wo sie nach ihrem prahlerischen Funkspruch­Berlin, 11. November 1917. Die Engländer haben am 10. No­Aushungerungspolitik. Carnarvon vom 9. November innerhalb von 3 Monaten 90 deutsche Chriftiania, 11. November .( Meldung von Rorst Telegramms Divisionen bernichtend geschlagen haben wollten, wiederum bureau.) Im Storthing fand gestern die Verhandlung eine schwere blutige Niederlage erlitten. Dort reiht sich seit über die amerikanische Rote statt. Storthingspräsident Monaten ein englischer Mißerfolg an den anderen Mowindel führte aus: Wir kommen nicht als Bettler zu und der flandrische Blutsumpf verschlingt englische Division auf Amerika . Wir haben den West mächten große Dienste englische Division. Vergeblich versuchen die britischen Berichte erwiesen und werden dies auch fortan tun. Gelan Triumphe und Siege ihrer Waffen zu verkündigen, und die Welt gen wir zu einer Abmachung, so werden wir sie als Necht, nicht über die schweren Schläge zu täuschen, die die Entente- als Gnadenbezeugung aufnehmen. Aber das Uebereinkommen mit Einheitsfront im Westen, Often und Italien erlitten hat. Den j Amerika wäre zu teuer erkauft, falls wir es mit unserer Neutrali. Kriminalfommissars vertauschen mußte, will ihn seiner Tat mit Ge- Menschheit hat den Massenmord für Baterland oder Freiheit ver­walt und Lift überführen. Er vereinigt die Geschäfte einer Privatsache herrlicht fann sie nicht auch den Mord aus Menschenliebe ver-. mit der heiligen Aufgabe seines Berufs, überzeugt, daß Christian zeihen? Was wissen die anderen überhaupt von seiner Wahrheit, ihn durch Erbschleicherei verdrängt und die Tante ermordet hat. Ein was weiß er schließlich selber davon? Hat es ihn nicht viel­Papier, worin Christian unter dem Dedmantel eines Apothekers Gift leicht selbst manchmal gedrängt, öffentlich für seine Tat einzu­Der schöne Achtungserfolg, der dem dritten oder vierten Drama bestellt hat, scheint jeinen Verdacht zu bestätigen. Der erste Aft stehen? Und hat er sich nicht selber härter gestraft, als je ein unseres stärksten Chrifers zuteil wurde, wird an unserem Gesamt- endigt, im schroffen Kontrast zu all den Ehrungen, mit der Ver- Richter gefonnt hätte? So geht das irritierende Fragespiel hin berhältnis zu ihm wenig ändern. Sein jüngster Anlauf zum Dra- haftung Christians durch seinen Wetter, dem er vergebens Millionen und her, und wenn der Vertreter der Gerechtigkeit ihm ins Garn matischen ist zwar viel besser geglückt als seine verfehlte politische angeboten hat, um vor ihm Ruhe zu haben. geht mit einem angeblichen Geständnis, das er verbrennen soll. Komödie Michel Michael", aber sie führt über sein erstes Drama Der zweite Aft bringt eine Variation des ersten. Christian ist so hält der Genarrte nur ein leeres Papier in Händen. Christian " Der Mitmensch"( 1895) nicht hinaus. Nur daß er darin die bewußte freigesprochen. Er hat gestanden, daß ec die Tante vergiften aber, in der Erregung von einem neuen Schlaganfall hingestredt, Tat zum Mittelpunkt erhob, das Drama der Handlung erstrebte, wollte ein Echlaganfall sei ihm aber zuvorgekommen. Die Ge- bantt ironisch seinem Mörder und stirbt ohne das leste erlösende während er jetzt nur in einem nach rückwärts auflösenden Szenen- sellschaft mag ihn innerlich ächten, nach außen hin kann sie ihn Wort gesprochen zu haben. Nein, Gott ich nicht" sind seine gefüge, einem Drama des 5. Aktes, die Psychologie des Täters, die nicht fallen lassen. Die Komödie des Geldes geht weiter. Die legten rätselhaften Worte. Motive und Folgen seiner Tat, dramatisch beleuchtet. Würdenträger rüden wieder an, um den Wohltäter neu zu feiern Wir haben länger bei dem Inhalt verteilt, weil der Gedanken­Christian Wach gilt als Wohltäter der Menschheit. Die vielen und zu neuer Betätigung zu spornen. In Christian aber frigt gehalt und das psychologische Problem eine Tragikomödie der Millionen, die er von einer lange betreuten, Zante geerbt, streut er der alte Wurm weiter. Und alsbald setzen die Auseinander- Millionen die Bedeutung dieser Schöpfung erhärten. Die Fehler mit vollen Händen für allgemeine Zwecke aus. Staat und Ge- jezungen mit dem Better ein, der unter der Maste des Reuigen des Dramas find offensichtlich: teine Entwicklung, keine nahtlose meinde feiern und ehren ihn. In jedem der drei Akte, die alle in zurückkehrt und als freiwillig gesuchter Beichtvater ein Geständnis Verschweißung, keine volle Klarheit bon ben rein technischen dem Empfangszimmer Wachs vor sich gehen, sind wir Zeugen, wie zu ergattern hofft. Gin spannendes Spiel halber Andeutungen, Mängeln fehlender Bühnenwirksamkeit im üblichen Sinne und die Bertreter der öffentlichen Körperschaften immer neue Titel und hypnotischer Geständnisse und irreführender Enthüllungen sett ein. treisläufiger Wiederholung nicht zu reden. Aber Dehmel ist kein Orden überbringen. Mit beißender Ironie wird das Pharisäertum Offen bricht der Kampf zwischen den versöhnten Gegnern wieder Alltagsdramatifer, er ringt mit Gedanken und Problemen. Er hat dieser Menschenfreunde überschüttet, die mit der oberflächlichen Wohl aus, dem zunächst ein Schlaganfall, der Christian zum Schluß selbst das Wort geprägt: täterei Sport und Kultus treiben. Wohl hat auch Christian Wach trifft, ein Ziel seht. Auch der letzte Att bringt keine Versöhnung Das Leben läßt sich nur ftückweis' fassen, einst davon geträumt, mit den Millionen der Grbtante Menschheits- und innere Ruhe, trogdem er unter dem Symbol des Christbaums Stunft will ein Ganges ahnen laffen. zivecken dienen zu können. Und er kennt auch jetzt feine andere Auf- spielt. Die Stiftung neuer Millionen gibt Christians Wenn er im Stimmungshaften, Gefühlsmäßigen verharrt, so gabe, denn als Verwalter des Geldes zu leben, der sich selber nichts Gemüt keinen Frieden, er muß das ganze Elend des einst hat er doch tiefe psychologische Einblicke aufgewiesen und nach seiner gönnt, und als geiziger Affet fein Sonderlingsdasein führt. Aber ersehnten Geldes toften. Gs trägt ihm keinen Segen, und die eigenen Auffassung das Allgemeingefühl erringen helfen, das den in seinem Innern wälzt er das schwere Problem von Schuld und Maskerade neuer Ehren die in ironisch- monotoner Aufmachung vom Schidjal getriebenen Einzelmenschen, über sein Schidjal er­Sühne. Wir ahnen, daß er sich den Weg zu seiner Mission, die ihn wiederkehren trifft bei ihm nur auf talten Hohn. Der Mi- haben macht. jetzt nicht befriedigt und nur Hohn- und Haßgefühle in ihm wedt, nister, der ihm den Adel überbringt, sagt es offen heraus: die Ehre mit einem schweren inneren Erlebnis erkauft hat. gilt der Sache, nicht der Person. Der Wohltäter selber aber hat Welches war dieses Erlebnis oder diese Tat, die ihn marternd nur noch eine Sorge: wie er sein Geld los wird. Die gütige Haus- Bassermann gab der Gestalt des ringenden und Leiden­berfolgt? Wie der Mörder den Ort seines Verbrechens immer wieder hälterin wird seine Haupterbin werden; sie soll damit Güte an den Menschen die Formung, die den Ausgang der Aufführung ent­umtreisen soll, so kommt Christian Wach nicht los von seiner lastenden der Menschheit üben. Das scheint ihm besser als alle seine Liebe schied. Er spielte den Christian ganz als die Jbsensche Figur, die Vergangenheit. Ein kriminalpsychologisches Broblem schimmert zur Menschheit. Als einzigen wahren Menschenfreund aber schäßt sie im Grunde ist: im Halbbuafel zitternder Reflege, reich hinter jedem seiner Worte und Taten hervor. Wach spielt mit seinem er nur noch den Tod. Aber auf die grausame Wollust, mit seiner nuanciert, im Wechsel aufbrausender Erregung, fühler Berechnung, Geheimnis, ohne es je preiszugeben, ein Mann der Klugen Berechnung Tat, seiner Reue vor Justus, den er zu sich ins Haus genommen, messerscharfer Ironie, büßender Selbstzefleischung und hin. und sicherster Selbstbeherrschung, aber auch ein Opfer quälender auf die Gefahr der Entdeckung hin, Werfted zu spielen und den fiechender Auflösung. Ohne uns innerlichst zu paden, gab er ein Selbstzersetzung. Der Kampf um dieses Geheimnis ist äußerlich plumpen und brutalen Rächer zu narren, fann der bereits dem fesselndes psychologisches Bild eines Zerrissenen. Unheimlich charat. betrachtet neben der Verhöhnung der offiziellen Wohltäterei der Tode Verfallene nicht verzichten. Er sucht darin Selbstverständi- terisierte er den vom Tode Gezeichneten im letzten Aft, in dem gange Inhalt des Dramas. Zwei Menschen ringen mit dem skep- gung und Selbstrechtfertigung- und befriedigt darin zugleich doch die Selbstbehauptung bis zulett triumphiert. Der gemeinen fischen Wohltäter. Die alte bibelgläubige, liebevolle Haushälterin das Gefühl seiner Ueberlegenheit, das ihm gestattet, bis zulebt Rächerscele des Polizeikommissars lieh Kurt Gödas zutreffende die Berkörperung des Christentums, möchte ihm seine bedrückte den Geheimnistrans seines Geistes verschlossen zu halten. Jenseits Aeußere. Ganz schlichte Ueberzeugung und liebevolle Güte par Seele befreien und ihn mit Gott versöhnen. Der Repräsentant der der irdischen und himmlischen Gerechtigkeit und Rache sucht er Jfa Grüning als Haushälterin. Die Storona der beambeten irdischen Justiz, sein Better Justus, den die Tante enterbte und seinen selbstherrlichen Menschenweg- jein eigener Richter, sein Wohlgesinnten und Menschenfreunde war gut vertreten. der daher Schulden halber die Laufbahn des Offiziers mit der eines eigener Strafvollstrecker. Und wenn er gewollt, hätte? Diel Die Buchausgabe erschien bei S. Fischer,

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