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Zu den Reichsfinanzplänen. Im Hamburger Correspondent" wird ausgeführt, daß die Reichsfinanzpläne für die nächste Reichstagssession sich auf den Versuch der Deckung der Mehrausgaben durch nene Einnahmen des Reiches beschränken werden.

vorlagen anlange, so schienen die abgelehnten Theile der Novelle zum Reichs- Stempelgesetze, Checks, Quittungs- und Frachtbriefsteuer wenigstens in dieser Form für die Zukunft aussichtslos. Daffelbe gelte von dem Weinsteuergesez.

Calbe ( Saale ), 13. Januar 1894. An den Wohllöblichen Vorstand der Krieger- Kameradschaft"

Hier.

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Eine Musterleistung in der Aufhehung der Angst­philifter hat die Bossische Zeitung" fertig gebracht, indem fie eine in Brüssel in der Rue Royale vorgekommene Hiermit zeige ich Ihnen ergebenst an, daß am Sylvester­Was die einzelnen Steuer­Siermit zeige ich Ihnen ergebenst an, daß am Sylvester- Explosion politisch zu fruttifiziren versuchte. In ihrem abend der hiesige sozialdemokratische Arbeiter Gesangverein blinden Klatschbaseneifer merkt sie aber gar nicht, daß sie Biene" im Lotale des Gastwirths Herrn Weppner( Deutscher sich selbst in ihrer eigenen Notiz( Abendblatt vom 18. Juni) Kaiser ) ein Konzert mit ausgeprägten sozialdemokratischen Lügen straft. Zur Erheiterung unserer Leser theilen wir Tendenzen im Programm( Marseillaise 2c.) abgehalten Anfang und Ende dieser redaktionellen Musterleistung mit: hat. Der Amtsvorsteher Herr Sonntag und ich selbst Die Anarchisten sind auch in Belgien wieder an der haben Herrn Weppner vorher gewarnt, fein Lotal Arbeit. zu derartigen Agitationen herzugeben. Er müßte sonst . Die Untersuchungen in dem Hause der Rue Royale die Folgen tragen. Krieger- und patriotische Vereine können ergaben, daß Personen infolge der Explosion nicht zu Schaden nach ihren Sagungen und den Bestimmungen gekommen sind. Es ist noch nicht festgestellt, ob es des Deutschen Kriegerbundes sein Lokal sonst nicht sich um ein Verbrechen oder um einen Zufall wieder betreten. Trot unserer Warnung ist das Konzert handelt. Das erste Stockwerk des betreffenden Hauses hat abgehalten. Herr Weppner tann nicht leugnen, daß eine Gesellschaft inne, die Patente verwerthet.- er den sozialdemokratischen Charakter des Gefang vereins vorher gefannt hat, welcher bezweckt, die Agitation auf diese Weise durch Verhezzung der einzelnen Gesellschaftsklassen und durch Verhöhnung der bestehenden Staatseinrichtungen im Volte wachzuhalten. Billetverkäufer waren u. a. die bekannten Agitatoren Kuhnert ( Restaurateur, Schloßstraße), Fr. Hölzke, Lorenz 2c.

Bei der Tabatfabrikatsteuer haben, so heißt es in dem offiziösen Blatte, unter anderem die Kontrollmaßregeln starken Anstoß gefunden. Solche strengen Vorschriften hielt die Vorlage aber für unerläßlich, wenn der Tabak wirklich den von der Fabrikatsteuer erwarteten mehrertrag liefern sollte. Der theilweise Verzicht auf die Kontrollmaßregeln wäre daher gleichbedeutend mit einer erheblichen Verminderung des früher in Aussicht genommenen Ertrages. Nimmt man also an, daß die in der letzten Vorlage vorgesehenen Kontrollmaßregeln abgeschwächt werden müssen, um die Zu­stimmung des Reichstages zu gewinnen, so folgt der weitere Schluß von selbst, daß eine minder hohe Besteurung des Tabaks in Aussicht stehe. Rechnet man sich ferner aus, daß zusammen mit dem geschätzten, aber freilich bisher nicht entfernt erreichten oder auch nur wahrscheinlichen Mehr­ertrage der Börsensteuer und des Lotteriestempels auch eine beträchtliche niedrigere Mehreinnahme aus dem Tabat, als bisher in Aussicht genommen war, ausreichen würde, die

Ferner erlaube ich mir, mitzutheilen, daß der Musiker Lehnert in der Amelengschen oder Uebrichschen Kapelle Dirigent des sozialdemokratischen Gesangvereins ist, und würde es wohl auch nicht angehen, daß dieser mitwirkt bei Konzerten und Ballfestlichkeiten patriotischer Vereine. Mit tameradschaftlichem Gruß

Nicolai, Hauptmann der Reserve.

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Mittel zur Deckung der Kosten der Militärvorlage zu liefern, Das Schriftstück spricht für sich selbst. Es zeigt, mit gegen Herrn Pfizer eingeleitet werden; beleidigt sollen sein der

fo liegen auch die Wurzeln der Auffassung, daß man sich zunächst auf die Wiedervorlegung der Tabatftener in abge­schwächter Gestalt beschränken werde, klar zu Tage.

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welchem fanatischen Haß bei unseren von den Behörden unterstützten Kriegern natürlich mit Recht alles boykottirt wird, was irgendwie mit der Sozialdemokratie in Verbindung gebracht werden kann.

Justitia im Ehrenkampfe. Landgerichtsrath Pfizer in Ulm hat vor einiger Zeit eine Broschüre veröffentlicht, in der er nachzuweisen sucht, daß im Jahre 1883 vom Ulmer Schwur­gericht ein der Brandstiftung Angeklagter( Ilg mit Namen) verurtheilt sei. Landgerichtsrath Pfizer, der damals dem Richter­höchstwahrscheinlich unschuldig zu 32 Jahren Zuchthaus follegium als Beisitzer angehörte, bemängelt unter anderem auch die Art, wie der Vorsitzende die Beweisaufnahme leitete. Nach Pfizer mit einer Eingabe an Beendigung jenes Prozesses wandte sich Landgerichtsrath die ihm einen Verweis auf grund des Beamtengesetzes zuzog. den Justizminister Faber, Wie ein Stuttgarter Blatt wissen will, wird wegen der in Rede stehenden Schrift Disziplinar Untersuchung gerichts, der Präsident Pfaff und Landgerichtsrath Ra ut. Justizminister v. Faber, die Mitglieder des Ober Landes­it diese Nachricht zutreffend, so liefert sie einen neuen Beweis dafür, wie herrlich weit wir es in der Rechtspflege gebracht Aus weffen Taschen wird der Klimbim einiger haben: selbst die gewissenhafte Beleuchtung eines vermeintlich " Patrioten" bezahlt, den manche bei Gelegenheiten, wo sie Kein Blatt und noch weniger keine Behörde tadelt den irrigen Schuldspruchs durch einen Richter geht nicht ohne gesehen werden können, loslaffen? Betreffs der Empfänge Boykott und das politische Vorgehen der Kriegervereine. Brochüren unter lebhaften Ausfällen gegen die Sozialdemokratie Disziplinirung an. Herr Pfizer ist in mehreren früheren bei Kaiserreisen hat der Kaiser durch einen Runderlaß, der Wenn aber die Sozialdemokraten einmal den Spieß um- Brochüren unter lebhaften Ausfällen gegen die Sozialdemokratie durch die betheiligten Minister den Regierungspräsidenten drehen, dann werden Behörden und Presse redselig und der Willkür aus der Rechtspflege eingetreten. Solch' idealer vom ideologisch- konstitutionellen Standpunkt aus für Berbannung mitgetheilt wird, bestimmt, daß bei Veranstaltungen, die eifrig.- Schwärmer mußte mit den bestehenden Institutionen in Wider­aus Anlaß solcher Reisen in die Provinzen und der damit Verhaftung eines sozialdemokratische Lieder fingen- spruch gerathen. Landgerichtsrath Pfizer in Ulm wurde wegen verbundenen Besichtigungen getroffen werden, die durch den Soldaten. Aus Dresden wird der Boff. 3tg." ge- feiner von uns erwähnten Broschüre Willibald Jlg" vom Amt find. Insbesondere soll vermieden werden, zur Deckung der Schüßenregiment zu einer Uebung eingezogen war, murde die verfügbaren Mittel gezogenen Grenzen inuezuhalten schrieben: Ein Landwehrmann, der bei einem hiesigen suspendirt. Die angegriffenen Richter haben bisher keine Klage durch derartige Veranstaltungen entstandenen Ausgaben verhaftet und in Untersuchungshaft genommen, weil er an­mangels anderer etatsmäßiger Fonds den kaiserlichen Dis- geblich in der Kantine sozialdemokratische Lieder gesungen positionsfonds in Anspruch zu nehmen.-Zwischen patrio haben soll. tischem" Hurrahgeschrei und patriotischer Aufopferung" ist Sollte die Nachricht auf Wahrheit beruhen, so war es eben ein großer Unterschied, wenn der Patriotismus Geld- sicherlich eine unüberlegte und unkluge Handlung, deren sich opfer verlangt. der Soldat schuldig gemacht hat. Wir fürchten, daß sie Gedankenlosigkeit. Unsere beiläufig nur durch unverhältnißmäßig schwer gefühnt werden wird. Unseren im ein Versehen aus dem lokalen in den politischen Theil ge- Militärverhältnisse stehenden Genossen kann, wie es scheint, rathene Notiz über die antisemitische Geheim- nicht oft genug vollständiges Unterlassen von Bethäti­versammlung eines hiesigen, durch seine Beziehungen gung ihrer politischen Gesinnung während der Zeit ihres zu Ahlwardt wenigstens in Kreisen der Chronique Militärdienstes empfohlen werden. scandaleuse weiter bekannten Lokalblatts hat das Denk vermögen vieler Zeitungen auf eine zu harte Probe gestellt und zu unglaublich albernen Bemerkungen veranlaßt. Das Echönste aber ist, daß die meisten antisemitischen Blätter durch die scherzhafte Form unserer Notiz zu dem kühnen Glauben verleitet worden sind, ihr hiesiges Lotalblatt habe einmal nicht ganz gelogen. Und das Geistreichste leistet das Leipziger Tageblatt "; es schreibt in seiner verblümten Blümchenkaffee- Weisheit:

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Die antisemitische Staatsbürger- Zeitung" veröffentlichte einen ausführlichen Bericht über eine geheime Sigung der in Berlin anwesenden sozialdemokratischen Abgeordneten. Der Vorwärts" erklärt demgegenüber auf's Bestimmteste, die Sigung habe überhaupt nicht stattgefunden, sondern sei verschoben worden.

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Eine geheime Sigung", die nicht statt gefunden hat und verschoben" ist das ist noch nicht dagewesen! Erkläre uns Graf Derindur, diesen Bwiespalt der Natur. Die Wunder des Heiligen Rocks sind nichts dagegen.-

Miethsstener. Die Voss. 8tg." erklärt neuerdings: Ein abschließendes Urtheil über die Frage, ob die Mieths fteuer gänzlich abzuschaffen oder in umgestalteter Weise bei­zubehalten sei, zur Beit noch nicht möglich ist." Aber Zante noch nicht?-

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Zur Frage der Dynamit- Lockspitelei. Die Neue Freie Presse" schreibt:

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erhoben.

Allzu gelegen kam das Erispi'sche Attentat. Revolver aus nächster Nähe, nicht getroffen, Attentäter von Opfer verhaftet, im Triumph nach der Kammer gefahren- das riecht etwas zu sehr nach dem Zirkus- Theater. Auch der gutgesinnten Welt fehlt der richtige Glaube und Herr Crispi wird gut thun, das nächste Attentat etwaswahr­scheinlicher zu machen.

Im übrigen kann man auf einem Revolver ebenso wenig fizen, wie auf einer Bombe.

Ein Telegramm aus Rom berichtet das folgende:

Die Oppositionsblätter richten an die Mitglieder der Kammer die Warnung, sich nicht von der Popularität, welche das Attentat auf den Ministerpräsidenten Crispi diesem ver­liehen, irgendwie beeinflussen zu lassen und ihr Votum bezüg­lich der Finanzreform durchaus nur ihrer Ueberzeugung ent­fprechend abzugeben.-

Der Mann des Tages ist in Paris jener Fénéou, ein Beamter des Kriegsministerium 3, welcher den Anarchisten Matha, einen intimen Freund und Ver­trauten Emile Henry's , in seiner Wohnung ver Blatt Gl Diluvio" hat eine Buschrift veröffentlicht, weld von Spanische Juquisition. Das in Barcelona erscheinende borgen hatte. Fénéou hat in der Pariser Presse viele Be: 54 Insassen des Nationalgefängnisses, die infolge der Dynamit kannte und Freunde, und diese suchen ihn von jeder Schuld vorgänge hier eingekerkert wurden, unterzeichnet ist, und in der reinzuwaschen, während von anderer Seite behauptet wird, es ut. a. heißt:" Seit etwa sieben Monaten schmachten die ein Theil der Sprengstoffe, die sich in der Wohnung Emile Unterzeichneten im hiesigen Gefängniß, in welches sie als bes Henry's befanden und nach dem Attentate im Terminus- Hotel Anarchismus verdächtig fgeworfen wurden. Ist denn der bloße nächtlicherweile daraus verschwanden, wäre bei Fénéou nicht verdacht schon ein Verbrechen? Bisher fonnten Beweise gegen blos in seiner Privatwohnung, sondern sogar uns nicht erbracht werden, und doch hält man uns gefangen, in seiner Kanzlei im Kriegsministerium Wir sind arme Arbeiter, deren Familien jetzt Hungers sterben. wiedergefunden worden. Die Meldung, daß der und haben uns schon öfters wegen der ungerechtfertigten Ver­Untersuchungsrichter Meyer nicht nur das Verfahren längerung der Rerterhaft beklagt, doch niemand will Erbarmen lassung angeordnet habe, wird offiziös widerlegt. hinzu, und da die Räumlichkeiten des Gefängnisses so beschränkt gegen Fénéou eingestellt, sondern sogar seine Frei- mit uns haben. Jeden Tag kommen noch neue Leidensgefährten Dennoch glaubt man in Paris , daß Fénéou höchstens find, preßt man uns zusammen, daß es eine Schande ist. Das seines Amtes entfest, allein nicht gerichtlich Dasein, das wir hier führen, ist geradezu entfeßlich. Die uns verfolgt werden wird.

läßt wohl den Rückschluß zu, das Herr Fénéou bei Gericht sind mit Ungeziefer und Geschwüren bedeckt; unsere Kleider Die milde Praxis in der Nera des Dynamitschreckens gereichte Nahrung ist keines Menschen würdig; die Luft, die wir einathmen, ist verpestet. Unsere abgemagerten Leiber Aussagen machen könnte, die den Vätern der Ausnahme- find stinkende Lumpen. Die Meisten von gesetzgebung, den Herrn Dupuy und Casimir Perier sehr fünf find schon gestorben. Die Meisten von uns find frank; Wenn wir ein Verbrechen be unangenehm sein könnten. Herr Fénéou wird sich wohl, gangen hätten, so hätte man dies doch in fieben Monaten bevor er sich zur Einrichtung von Dynamitlagern für largestellt. Wenn aber Beweise gegen uns nicht erbracht werden Vom Boyktot der Kriegsvereinler. Der Halber- Anarchisten entschlossen hat, nicht blos Straflosigkeit, fönnen, warum hält man uns gefangen? Ach! es ist toch ein städter Sonntagszeitung" ist folgendes vertrauliche Schriftstück sondern auch eine entsprechende Belohnung haben zusichern iämmerliches 200s, arm zu sein. Man muß schweigen, leiden, zugestellt worden: laffent.

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Jedermann.

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zahlen und arbeiten für Alle. Wie sollen wir die Reichen lieben, ba es für uns eine schreiende ungerechtigkeit giebt?" Das ist ein Stück der berühmten spanischen Justiz", die über die Zeiten bert: wehe uns, wenn jener meuchlerische Bube tödtlich Er schritt durch das Gemach, und blieb alsdann mit der Inquisition noch immer nicht hinaus ist. Daß man den Fleck verlegte, wo die Liebe für den treuen Sohn sitzt. verschränkten Armen vor dem Bilde stehen. Ein schmuckes Anarchisten und Propagandisten der That" förmlich züchtet, Täuscht mich nicht, gute Stiefmutter. Ich will nicht glau- Gemälde!" begann er, sein Herz durch Zerstreuung von indem man unschuldige Menschen so behandelt, begreift ben, daß Ihr mich so gänzlich hinterrücks aus dem Felde schwerer Gorge abzulenten; hab's noch niemals in Baters außer den blödsinnigen spanischen Richtern wohl so ziemlich geschlagen. Ich habe Euch ja nie Leides gethan, und liebe Hause gesehen. Hu! wie der Schimmel springt und steigt! Euern Sohn, als ob ihn meine eigene Mutter geboren; Wie des Reiters braune Locken im Winde flattern! wie Polizeimache in Serbien . Die Deutsche Allg. 8tg." aber, Wallrade...?"- Margarethe nickte heftig mit stolz und stattlich er im Sattel fibt! Ja! solch ein Mann in Villach bemerkt, daß der König feine Fortschrittler­dem Kopfe , und Dagobert fuhr fort: Gelt? ich hab's ge- zu sein... das wäre eine Lust! Die Dirne möchte ich deputation mehr empfangen will. Als Erklärung diene, troffen? O die verleumderische Heuchlerin! Doch will fehen, die mir dann spröde widerstünde! Närrischer daß die Deputationen durch vom Polizeipräfekten zusammen­ich nicht verzweifeln. Den Vater will ich zwingen, seine Schalt!" unterbrach er sich lachend; als ob mir's darum gestellte und dirigirte Gesellschaften von Mameluten gebildet Gunst mir wieder zuzuwenden, und Ihr, mein zweites zu thun wäre! Wie sang der arme Barfüßer, der draußen waren, die meist sehr übel beleumundet sind.- Mütterlein, sprecht ein gutes Wort für mich. Ich bin ein im Haus der Aussäßigen verkümmert, während aus seinem Der finnische Landtag hat zum Schluß seiner ehrlicher Gefelle, verlaßt Euch darauf, und redet mir zur fruchtbaren Kopfe unzählige Lieder der Minne und Gesellig- Session eine Adresse an den Zaren beschlossen, welche um Minne." Bittend hatte er ihre beiden Hände ergriffen, teit entspringen, und in ganz Deutschland nach gefälligen die Beibehaltung der besonderen Verfassung und Geseze für die sie, erschrocken über die heftige Bewegung ihres Ge- Weisen gesungen werden? Ein Fischlein mir gar wohl Finnland bittet, entsprechend den Zusicherungen Alexanders I. müths, schnell aus den seinigen zog, obgleich ihre Augen gefällt, doch darf ich sein nicht tosten! Drum sei der Die neueren gesetzgeberischen Vorschläge für Finnland mit einem fanften Ausdruck auf dem Stiefsohne ruhten. Fischzug eingestellt... Die Angel mag nun rosten!"" involviren die Aufhebung der politischen Stellung und der Mißtraut mir nicht," sprach sie langsam, ich hoffe, es Das ist auch mein Bescheid, und kalt wie ein rechter Frosch Verfassung, welche Finnland seit 1809 zugesichert waren. wird sich alles geben. Mein Herr wird nicht in seinem will ich sein, trot dem wackern Kämpfer Georg, dessen an- Die Liebe des finnischen Volkes zu seinen eigenen Irrthum beharren Bor meinen Augen seid Ihr rein, muthig Gesicht ich schon irgendwo gesehen haben mag, so be- Institutionen und Gesetzen begründe in keiner Weise rein, wie dieser!"- Sie deutete auf das Bild des heiligen tannt spricht mich's an. Und, wenn mir recht ist, so ist's eine Unterschätzung der Pflichten, die ihm die Stellung Georg, und verließ eilig mit dem Knaben die Stube. gar mein Brüderlein Johann, das dem Heiligen gleicht. Finnlands innerhalb des russischen Reiches auferlege. Dagobert konnte sich lange nicht von dem nie gehofften Wahrlich, wahrlich! Ein feiner Sprößling, der Bube, und In dem Reskript, das ausspreche, daß die Rechte und Brivi­Eindruck erholen, den der Empfang im Elternhause auf eben deffen Züge waren mir beim ersten Zusammentreffen legien Finnlands uneingeschmälert aufrecht erhalten werden ihn gemacht. Wehmüthig sinnend saß er da, den Kopf in so wenig fremd, daß ich darauf hätte schwören mögen, ich sollen, erblicken die Stände eine feste Garantie dafür, daß beide Hände geftüßt, wischte sich dann eine Thräne, wie hätte ihn vor kurzem erst, zu Coftnih oder irgendwo, gesehen. ohne die Mitwirkung des finnischen Landtages keine Aende nur gefräntte Treue sie weint, aus dem Auge, und richtete G3 mag aber leichtlich nur ein Traumbild gewesen sein; rung bestehender Geseze unternommen, kein neues Gesetz feine Blicke auf Et. Georgen's Bild. Die gute Stief benn mein guter Predigermönch jagte gar vielmal, daß es gegeben werden kann. mutter!" sprach er halb lächelnd zu sich selbst: Wenn sie Beispiele gegeben, wie gewisse Menschen andere im Traume Die guten Finnen werden sich in ihrem Vertrauen auf recht hätte, und ich ein Gotteskämpfer wäre, wie der gesehen, die sie nachher auf dem Lebenswege angetroffen den Baren wohl täuschen, der nimmt es mit seinen konfti­heilige Reitersmann dort oben. Den Teufel wollte ich und lieb gewinnen müssen. Ach! auch Esther war ein tutionellen Verpflichtungen Finnland gegenüber nicht so mich um alle Wallraden und Prälaten des heiligen Bild meiner frühesten Träume; nicht selten ist sie eine Er ernst.­römischen Reichs scheren, wären sie auch alle meine scheinung meiner jezigen, und zu verwundern ist's, wie Echwestern und Vettern. Der Berleumdung stieße ich die einem frommen Christen von einer halben Heidin träumen, Rennstange wohlgemuth zwischen die Zähne, bis sie ver wie diese an des Rechtgläubigen Herz wachsen darf, endete, und beim Vater müßte der liebe Herrgott ein Wort während sie doch nimmer in seine Arme wachsen darf!" der Sühne einlegen, kräftiger als das Fürwort aus Frau Margarethens Munde, obschon dieser Mund allerliebst ist, ( Fortsetzung folgt.) das

und vielleicht nur von einem einzigen in ganz Deutschandal 25 übertroffen wird."

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Eine Enquete, betreffend die Schandwirthschaft der Polizei. Aus New- Yort wird geschrieben:

Die Legislatur des Staates New- York hat eine Kommission eingesetzt, welche die Zustände in der Polizei der Stadt New­Yort untersuchen soll. Dabei sind nun in den lezten Tagen ganz erstaunliche Dinge zum Vorschein gekommen. Was hier bereits in weiteren Kreisen mehr oder minder bekannt war, nämlich daß die höheren Polizeibeamten von New- York das