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fir. 339 34. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Rohlenkäufer wünschen nichts sehnlicher als die Kundenliste, die Kleinhändler verlangen nach ihnen, die sozialdemokratischen Mit­

Die Kohlennot in Groß- Berlin. alieder der Berliner Kohlendevutation haben energiſch ihre Einfüth­

britter Stelle unter allen Ländern der Erde nur von den Ver­Deutschland steht, was die Steinkohlenproduktion anbetrifft, an cinigten Staaten und England wird es übertroffen. Obwohl wäh­rend des Krieges die Arbeit in den Bergwerken eine Einschränkung erfuhr, wurden doch genügend Kohlen gefördert, um die unabweis baren Bedürfnisse zu befriedigen. Wenn trotzdem ein Kohlenmangel eingetreten ist, fo liegt der Grund nicht darin, daß zu wenig Sohlen borhanden sind, sondern in schwerwiegenden Mängeln und Fehlern der Transport- und Verteilungsorganisation.

Der Kohlenberbrauch wurde rationiert, die Industrie auf 50 Prozent ihres früheren Verbrauchs gesezt und die für den Haus­brand ausgesetzte Menge auf ein Minimum herabgedrückt. Die Rationierung fam, wie immer, zu spät. Wenn die notwendigen Maßnahmen rechtzeitig getroffen worden wären, hätte sich die jetzt eingetretene Kalamität vermeiden lassen. Aber das Publikum, ge­duldig und stets bereit, der Obrigkeit gegenüber die größte Nachsicht walten zu lassen und sich auch mit der gegenwärtigen Regulierung zufrieden zu geben, wenn es die ihm zugesagten Notstandsrationen auch wirklich erhielte.

Dieses ist aber bekanntlich nicht der Fall. Infolge einer Orgas nisation, die in Wirklichkeit keine ist. und infolge der mangelhaften Umsicht und sträflichen Lässigkeit der Behörden sind wir in Groß­Berlin heute auf den Punkt angelangt, wo jeden Tag eine Kata­strophe ausbrechen kann, von deren Tragweite diejenigen, auf denen Die Verantwortung lastet, teine Ahnung zu haben scheinen. Ob sich die Katastrophe noch vermeiden lassen wird, vermag niemand zu fagen. Auf jeden Fall aber halten wir es im Juteresse Deutschlands und im Intereffe der Bevölkerung Groß- Berlins für unsere Pflicht, noch einmal in letter, in allerlegter Stunde auf die Größe der Gefahr hinzuweisen und die verantwortlichen Stellen aus dem bureaukratischen Schlendrian des bequemen Gehen- und Geschehen­laffens aufzurütteln.

Dienstag, 11. Dezember 1917

Berteilung von Weihnachtsgebäck. Außer den bereits für Kinder und Jugendliche zu Weihnachten

rung gefordert alles umsonst, die Behörden lehnen fie ab. Sie zur Verfügung gestellten Waren hat die Stadt Berlin auch noch möglich? Weshalb hat man es dort mit dem besten Erfolge fertig Gs entfällt auf je 4 Lebensmittelkarten, und zwar auf Abschnitt 127 fei in Berlin nicht möglich. Aber weshalb ist sie in wien erhebliche Mengen von Weihnachtsgebäd bereitgestellt, das in ber Hauptsache ebenfalls den Familien mit Kindern zugute fommen soll. gebracht, die kommunale Koblenverteilung auf das System der Stundenlisten aufzubauen? Vielleicht machen unsere Herren Bu- ein halbes Pfund Weihnachtsgebäd wie Honigłuchen, Lebkuchen, reaukraten einmal eine der jo beliebten Studienreisen nach der Stets u. dergl. Die Abschnitte müssen heute oder morgen in österreichischen Hauptstadt und lassen sich von ihren einsichtigeren ben durch besondere Verkaufsichilder gekennzeichneten Verkaufsstellen, und gewandteren Kollegen ein Licht aufsteden. gegen die üblichen Empfangsbescheinigungen abgegeben werden. Der hauptsächlichste Muznießer des gegenwärtigen Kohlen- Die Ware wird dann etwa vom 20. Dezember zur Verfügung elends ist der Großhandel, der freilich in dem Augenblick ausge- stehen.

Sprich getrost

in Eisenbahn, Straßenbahn oder Wirtshaus mit den Goldgeschmückten und fage ihnen,

fie follen ihren Schmuck der Goldankaufstelle verkaufen.

Ein Ehedrama in Wannsee . Im Hause Friedrich- Karl- Str. 21 zu Wannsee wohnte als Gärtner und Pförtner der 62jährige Gustav Möller mit feiner 60jährigen Chefrau. Am Donnerstag tvar Frau M. in Berlin geweien, und als sie abends zurüdtam, entstand zwischen ihr und ihrem Manne ein Streit. In der Aufregung griff die Frau zu einer Wasserkaraffe und versezte ihrem Mann vor den Stopf einen Hieb, der sofort tödlich wirkte. Frau M. trug selbst eine Kopfwunde und eine Handverlegung davon. Um ein von frember Hand begangenes Verbrechen vorzutäuschen, trug die Frau die Leiche nach dem Hofe, wo sie am Sonntag früh von dem Briefträger ge funden wurde. Frau M.. die infolge ihrer Verlegungen das Beit hüten mußte, wurde von einer Gerichtsfommission bernommen und nach dem Dberlin- Krantenhaufe übergeführt. Sie behauptet, sich der Vorgänge nicht mehr erinnern zu fönnen. Es soll aber feststehen, daß die Tat von der Frau begangen worden ist.

Neukölln. Die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag wird fich u. a. mit dem Bericht der Kommission zur besserem Ver­jorgung mit Lebensmitteln und mit einem fozialdemokratischen Antrag auf Umgestaltung des höheren Schulwefens beschäftigen.

Auf wiederholte Anfragen teilen wir mit, daß eine Spal­tung der sozialdemokratischen Fraktion nicht eintreten wird, da die hiergebliebenen Mitglieber sämt ich der alten sozialdemokratischen Partei angehören.

Abschnitt 152: 125 Gramm Teigwaren( Wasserware), Abschnitt 153: Lichtenberg . Lebensmittel. Es gelangen zur Verteilung: Auf 100 Gramm Weizengries, Abschnitt 147J, G: ein Pädchen Süz­stoff. In den städtischen Fischballen und bei den Fischhändlern und Räucherwarengeschäften werden abgegeben: Auf Abschnitt 147E: Räucherwaren und auf Abschnitt 154E: frische Fluß- und Seefische.

Köpenid. Lebensmittel. Stadtfeitig verteilte Lebensmittel ge­langen vom Donnerstag, den 18 Dezember, ab in den Lebensmittel­geschäften der Stadt zum Verkauf.

Wie liegen die Dinge heute in Groß- Berlin? Die in den Kohlensyndikaten vereinigte Großindustrie besorgt die Förderung ber Kohlen, ihre Verarbeitung zu Briketts usw. Die Großhändler schaltet werden würde, wo eine wirkliche, vernünftige und energische nehmen das Material ab und von ihnen erhalten es die Kleinhänd- Organisation Blab greift. Es ist daher am Ende begreiflich, daß ler. Die es an das Publikum verkaufen. Als oberste Instanz für die fich in sehr weiten Kreisen des Publifums die Meinung festgesezt Rationierung fungiert ein Reichskommissar, der dem Kohlenberband hat, nur aus Stücksicht auf die einflußreichen Kohlenbarone laffe Groß- Berlins die bestimmten Mengen zuweist. Diese Organisation man die deutigen unerträglichen Zustände weiter bestehen. Eine nimmt sich auf dem Papier sehr schön aus, in der Braris aber ist Meinung, die gewig irrig, aber ebenso gewiß geeignt ist, die be­fie das Gegenteil jeder Ordnung, sie ist eine vollständige stehende Erbitterung und Empörung noch zu steigern. Daneben Anarchie. Denn in ihrem Rahmen ist der Kohlengroß- bietet das heutige System unleugbare Annehmlichkeiten für die mit handel der allmächtige Fattor, der nach souveräner Will- der Kohlenverteilung beauftragten Behörden. Man entwirft am für die eigentliche Verteilung besorgt. Er kann die Kohlen zurüd- grünen Tisch einen Verteilungsplan, rationiert die einzelnen Be­halten und er tann sie liefern, wann er will und wen er will. Bei zirte, gibt an die einzelnen Verbraucher Bezugskarten aus und hat dieser Mißwirtschaft ist eine geordnete, rationelle und gerechte Ver- fein Pflicht getan. Ob, wann, wo und wieviel Kohlen geliefert teilung an die Verbraucher ein Ding der Unmöglichkeit. werden, fümmert die Herren nicht, denn sie übernehmen keine Ga­rantie und das Publikum hat teine Rechte. Den Inhabern von Reinickendorf . Lebensmittel. Auf Abschritt 129 verban 100 Wohnungen mit Zentralheizung hat man freilich das Recht zuge Gramm Grieß abgegeben. Die Ablieferung des Teiles A des standen, von ihren Hauswirten eine durchschnittliche Zimmertempe- Abschnittes beim Kleinhändler hat bis heute abend zu erfolgen; die ratur von 18 Grad Celsius zu verlangen, um die Temperatur in Entnahme der Ware erfolgt am Sonnabend. Auf Abschnitt 130 den Mietfasernen und Hinterhäusern scheint man sich weniger Sor- werden 400 Gramm Marmelade( Pfund 90 f.) verteilt. gen zu machen. Ein großer Teil der unterernährten und schwer Die Anmeldung hat bis Donnerstag abend zu erfolgen; die Ver­arbeitenden Bevölkerung Groß- Berlins muß jezt die kalten und teilung beginnt am Dienstag, den 18. Dezember dunklen Winterabende in ungeheizten und unbeleuchte­ten Wohnräumen zubringen. Das Elend, die Verzweif- Roedern- Allee findet jetzt werftäglich von 8 Uhr früh bis 4 Uhr Berkauf von Brennholz. Auf dem Lagerplay an der Graf­lung und Grbitterung wachfen von Tag zu Tage nachmittags der Verlauf von Brennholz statt. Das Holz wird in Die Behörden in der letzten Woche bekamen wir es wieder einmal Mengen von ¼, ½ und Raummeter abgegeben. Gin Verkauf zu hören, vervollkommnen" inzwischen ihr statistisches Ma- nach Gewicht findet nicht statt. Der Preis beträgt 60 M. für das terial", entwerfen Gesamtprogramme" und-predigen Raummeter für fiarbes Riobenholz und Buchenholz, für etwas Sparsamteit! Die Herren ant grünen Tisch haben offenbar teine fchwächeres Sols 50 M. Abgabescheine sind gegen Vorzeigung der Ahnung, wie es in den Arbeitervierteln Groß- Berlins und in den blauen Ausweisforte und gegen Zahlung des Kaufpreises Rim­Herzen der Berliner Proletarier gegenwärtig aussieht. Das aminter 31 des Vertraltungsgebäudes von 8 bis 1 Uhr erhältlich. Eine liche statistische Material" zeigt in dieser Hinsicht bedauerliche Anfuhr ist vorläufig nicht möglich. 2üden.

Wo der Kohlentleinhändler die Ware herkriegt, ist jeine Sache. Der eine bekommt Kohlen von seinem Lieferanten, dem Großhändler, der andere nicht, und feiner weiß, wann und wie­biele eintreffen werden. Viele Geschäfte mußten ihren Betrieb ganz einstellen, die noch bestehenden haben daher größeren Zulauf, erhalten aber trotzdem nicht mehr Kohlen als ihnen vom Kohlenver­band nach Maßgabe ihres vorjährigen Bedarfs bewilligt worden find. Polizeiliche Scherereien, Nüdsichtslosigkeit bei der Zwangs­atfuhr" von den Bahnhöfen, Streit und Berger mit dem Publikum erschweren dem Kleinhändler die Arbeit. Der Käufer besikt zwar ordnungsmäßig seine Rohlentarte, hat aber nicht die geringste Sicherheit, daß er auch nur ein Brikett erhält. Sein Mensch weiß, welcher Händler demnächst Kohlen bekommen und wann diese ein­treffen werden. Wer in der Lage ist, selber oder durch seine Ange­stellten, Kinder usm. Stontrolle zu üben, wo Kohlen angekommen find, und dann anzustehen oder andere für sich anstehen zu lassen, hat Aussicht, etwas zu friegen. Andere gehen leer aus, und dies find naturgemäß in der Regel Strante, Alte oder folche, die tagsüber ftver zu arbeiten haben. Wer einen Wagen befißt, tann verhält­nismäßig leicht das ihm zufallende Quantum mitnehmen, wer schwächlich ist und nicht mehr als ein paar Briketts tragen kann, muß den Weg zum Händler wiederholt machen und sich immer wieder der Qual des Anstehens unterzichen. Sechs bis sieben Stunden stehen die Leute vor den Kohlenhandlungen in Wintertälte, Regen, Schnee und Schmuß und müssen dann oft genug durchnäßt und er­froren in die ungeheizte Wohnung heimkehren, ohne ettvas be­fommen zu haben, weil der Vorrat zu Ende war oder der Händler, ben Anstrengungen nicht mehr gewachsen, das Geschäft schließt. Zahllose erbitterte und verzweifelte Buschriften geben uns Kunde von Unglücklichen, denen es wochen-, ja monatelang nicht gelungen ist, auch nur cine Handvoll Brennmaterial zu erlangen, die wochen­und monatelang nicht haben heizen, kochen und waschen können. Sie mußten frieren und hungern und verkamen im Schuß!

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Wir aber, an die sich die Armen und Wermsten mit ihren Klagen Tegel . Lebensmittel. Bom Mittivoch ab fommt auf Abschnitt 72 wenden, und deren wiederholte ernste Mahnungen bisher fein Pfund Marmelade zum Breije ton 45 Bf. entnommen werden. Gehör fanden, rufen die Verantwortlichen heute in allerlegter Infolge der steigenden Lebensmittel werden die Preise in der Stunde im Namen der Menschlichkeit und im Namen der politischen Striegsküche an Wochentagen auf 50 Pf. und am Sonntagen auf Klugheit auf, ihre Pflicht zu tun und unverzüglich einem 60 Pf. für die Literportion erhöht. 3ustande abzuhelfen, der jeden Tag zu einer Na­tastrophe von unübersehbaren Folgen führen taun!

Groß- Berlin

Friedrichshagen . Lebensmittel. Heute gelangt auf Abschnitt 62 der neuen Lebensmitteltarte Gülze zum Verkauf. Auf jede Karte entfällt ¼ Pfund.

Nowawes . Lebensmittel. Heute findet auf Abschnitt 45 der Verkauf von Räucherwaren in her Verkaufsstelle Müller auf die Nummern 6001-6250 statt. Heute tommt pro Huhn Pfund Futter zur Verteilung. Die Geflügelhalter mit den " Ihr laßt den Armen schuldig werden-!" Buchstaben- wollen sich Rathaus, Zimmer Nr. 6, melden. In Ein Riefelwärter auf dem städtischen Rieselgut in Blankenfelde den Verkaufsstellen Blücherfir. 2 und Uhlandstraße gelangen aus entwendet 3 bis 4 Zentner Kartoffeln und etwa 2 Zentner Kohl geweidete Kaninchen zum Preise von 3,60 M. das Pfund zum Ver­rüben. Dafür wird er vom Herrn Administrator Günther mit den fauf. Die Anmeldung zum Bezuge erfolgt auf Abschnitt 43 von barschen Worten:" Spizbuben fönnen wir nicht gebrauchen sofort heute bis Donnerstag in den oben genannten Verkaufsstellen. Eben­entlassen. Sofort muß der Mann die Gutswohnung räumen und falls, wie in anderen Kommunen, werden Schokolade, Butter nun zufchen, wo er für sich und seine vier Kinder ein Unterkommen tefs, Sonigfuchen, tondensierte Milch usw. in findet. Wäre dieser Lebensmitteldiebstahl aus niedriger Gewinnsucht großen Mengen in der Woche vor dem Fest zur Ausgabe kommen. berübt, so wäre darüber kein Wort zu verlieren. Aber der Grund

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Die Berliner Gas- und Elektrizitätswerke fönnen wegen Rohlenmangels nicht genug produzieren. Ihre Vorräte an Brennstoffen find, ebenso wie die der Straßenbahnen und der Hoch- und Untergrundbahn, derartig minimale, daß man sozusagen aus der Hand in den Mund lebt. Die geringste Störung in der Koblenzufuhr, wie sie durch stärferen Frost jeden Tag ein­treten kann, muß ein teilweises, wenn nicht totales Still stehen der Betriebe zur Folge haben. Die katastrophalen Wirkungen, die ein solches Ereignis innerhalb eines Riesenorganismus wie zur Tat ist in dem erbärmlichen Hungerlohn zu suchen, den der Wetteraussichten fir das mittlere Norddeutschland bis Groß- Berlin auslösen würde, kann sich jeder ausmalen. Mann, der nebenher bemerkt 16 Jahre in städtischen Diensten ge- Mittwoch mittag. Ziemlich falt, zeitweise etwas nebelig, sonst troden und Angesichts dieses unhaltbaren, von Tag zu Tag sich verschlim- standen, von der Berliner Gutsverivaltung erhalten hat. Der vielfach heiter. mernden Zustandes verharren die verantwortlichen Stellen in Grundlohn beträgt pro Tag 3,25 M. zuzüglich der monatlichen völliger Untätigkeit. Sie lassen die Dinge treiben, bis der Tag der Teuerungszulage. Diefe beträgt 35 M. zuzüglich 7,50m. für jedes Kind. Katastrophe da ist und dann an die Presse wieder das Ansinnen Es sind das rundgerechnet ganze 5,35 M. pro Tag oder 32,10 m. gestellt wird, das Publikum zu beschwichtigen und von verzweifelten pro Woche. Wir fragen: ist ein verheirateter Mann mit 4 Kindern Schritten zurückzuhalten. Selbst rat- und hilflos, lehnt die bureau- in der Lage, und das unter den heutigen Verhältnissen, mit 82,10 M. fratische Bequemlichkeit jeden Vorschlag, der Abhilfe fchaffen tönnte, wöchentlichem Arbeitsverdienst seine Familie ehrlich zu ernähren? als untunlich" ab. Aber die Abhilfe, für die die Verantwortlichen Das wird wohl niemand behaupten wollen. Der Herr Administrator pflichtgemäß schon längst hätten sorgen müssen, muß geschafft wer- Günther, der unbarmherzig jedes Vergeben seiner Arbeiter mit den und kann geschafft werden. Die Mittel liegen für jeden Ein- Strafen, oft unverhältnismäßig hohen Geldstrafen, zu ahnden be­fichtigen flar zu Tage. Man stelle die Kohlenförderung und-Ver- liebt, follte sich einmal in die Lage eines Arbeiters beriezen, der arbeitung sofort unter Staatsaufficht. Man schalte den Kohlengroß bei folchem Hungerlohn eriftieren muß. Vielleicht würde er milder handel aus, dessen Tätigkeit überflüssig und schädlich, wenn auch urteilen. Die Tat des Diebstahls soll nicht beschönigt werden, aber freilich für seine millionenschwere Vertreter sehr einträglich ist. Die ebenso wenig die Begleitumstände, und diese sind in der wirtschaft­dadurch freiwerdenden Arbeitskräfte können an tausend anderen lichen Not der städtischen Rieselwärter zu suchen. Es wäre endlich Stellen nüklichere Verwendung finden. Die geförderten und ferti- an der Zeit, daß der Berliner Magiftrat feinen Gutsarbeitern und gen Vorräte, die nach wiederholter amtlicher Versicherung sehr be- Riefelwärtern auskömmliche Löhne zahlt, damit sie nicht stehlen deutend sind und jedenfalls in ausreichender Menge zur Verfügung müssen um leben zu können! gestellt werden können und müssen, beschlagnahme man und lasse ste durch eine 8entralstelle direkt an die Kommunal­berbände verteilen, die dann mit Hilfe des Kleinhandels und ebentuell auch noch anderer Institutionen die Belieferung der Non- Das Nachrichten- Amt des Berliner Magistrats schreibt: In der sumenten besorgen. Die Zentralstelle hätte auch die dauernde ener- legten Beriammlung des Reichsverbandes deutscher Obst- und Ge­gische Kontrolle über eine geregelte, dem Brteilungsplan ent- müsehändler ist darüber Klage geführt worden, daß die Kleinhändler sprechribe Ab- bzw. Zufuhr auszuüben. Sie wäre ganz anders be­fähigt, auf die Eisenbahnverwaltungen zu drücken, als die privaten Großhandelsbetriebe es vermögen.

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Zum angedrohten Gemüsehändlerstreik.

neben der inländischen Ware nicht noch ausländisches Gemüse zum Berkauf erhalten. Nach Presseberichten hat der in der Versammlung anweiende Bertreter der Reichsstelle für Gemüse und Dbit die Bes Wenn auf diese Weise eine geordnete Produktion und Zufuhr fchtverden der Kleinhändler für berechtigt erklärt. Demgegenüber garantiert ist, wird auch einer Einführung der Kunden stellen wir fest, daß die Reichsstelle für Gemüse und Dbst im Ein­Listen nichts mehr im Wege stehen, auf Grund deren jeder Ver- bernehmen mit dem Staatssekretär des Striegsernährungsamts und braucher das ihm zukommende Quantum Kohlen bei dem Händler dem Kriegswucheramt verlangt hat, daß die Abgabe ausländischen beziehen tann, bei dem er eingetragen ist. Die Kundenliste ist der Gemüses und Obstes in besonderen Verkaufsstellen unter städtischer notwendige Schlußstein einer wirtlichen Organisation der Kohlen- Kontrolle vorgenommen werden müsse. Nur aus diesem Grunde berteilung. Sie erst ann die Quellen verstopfen, aus denen das wird die Auslandsware ausschließlich den städtischen Berkaufsstellen heutige Kohlenelend mit feinen zahllosen Nöten, Ungerechtigkeiten zugeführt. Der Magistrat hat aber zum Ausgleich bafür Vorsorge und Verärgerungen entspringt. Sie erst tann auch der wachsenden getroffen, daß Inlandsgemüse durch die Großhändler den Beunruhigung des Publikums ein Ende machen. In der Bekannt- Kleinhändlern gruppenweise zugeführt wird. Im übrigen ist die machung des Kohlenberbandes Groß- Berlin vom 28. August d. J. Belieferung mit Auslandsware so gering, daß schon um deswillen war in§ 8 ausdrücklich gefagt worden, daß die Einrichtung von eine Versorgung des Kleinhandels mit dieser Ware nicht erfolgen Kundenlisten spätever Regelung vorbehalten bleibe. Die Berliner tönnte.

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