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Str. 350-351+ 34. Jahrgang

Groß- Berlin

Breßzkohleub zug.

1. Beilage des Vorwärts

Sonntag, 23. Dezember 1917

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jede Bevorzugung zu verfahren; von dem Aufsichtsrat, seine gebräuche fremder BWölfer", Dienstag, den 25.( 1. Weihnachtsfeiertag), feßliche Pflicht der Beaufsichtigung so auszuüben, daß in Zukunft 3 Uhr: 3 Weihnachtsmärchen", 5 Uhr: Polarjagden"( Seelöwen, ein genossenschaftlich- harmonisches Verhältnis auch zu den un- Renntiere und Glche), 7 Uhr: Graf Dohna   und seine Möwe), Mitt teren Angestellten au fonstatieren ist. Weiter wurde einem woch, den 26.( 2. Weihnachtsfeiertag), 8 1hr: Graf Dohna und Antrag zugestimmt, daß die Generalversammlung den Vorstand mit seine Möte", 5 Uhr: Walroffe, Eisbären und Affen", 7 1hr: Aus der Bildung einer Schiebskommission beauftragt. In ihr fernen Landen". Bei flarem Wetter vor und nach den Vorträgen Die erneute Prüfung des Prestohlengewichts im Verhältnis zur sollen die einzelnen Verwaltungsgruppen und die Angestellten durch Beobachtungen mit dem großen Fernrohr. Stüdzahl hat ergeben, daß zurzeit ein Zentner Braunkohlenbriletisie eine Berjon vertreten sein, und mindestens vier Personen sollen 114 Stüd Braunkohlenbrifetts entspricht. Demgemäß hat der alljährlich durch die Generalversammlung gewählt werden. Die Die Bost in Groß- Berlin am Sonntag. Die Baletausgabe­Koblenverband Groß- Berlin die Anordnung getroffen, daß an die Kommission soll im allgemeinen Revisionsinstanz sein, aber auf schalter sind wie werktags geöffnet, die Patetannahmeschalter von Stelle des bisherigen Sages von 110 Stück nunmehr 114 Stüd Antrag nach Bedarf auch als Schlichtungskommission für besondere 8 hr vormittags bis 1 Uhr mittags, lettere nur bei Poſtämtern, gleich 13entner zu iegen find. Angelegenheiten in der Genossenschaft( z. B. wenn bei persönlichen bei denen auch sonst an Sonntagen Bafete angenommen werden. Ferner find befondere Vorkehrungen getroffen, die darauf ab- Streitigkeiten teine Einigkeit zu erzielen ist) wirken. Sie hat der Es findet auch eine einmalige außerordentliche Bestellung von zielen, die Belieferung der schon früher, also vor der legten Frei- Generalversammlung ihren Jahresbericht zu erstatten. Ein An- Paketen statt. gabe von Abschnitten der Kohlenkarte und Sonderkarte freigegebenen trag, den Mitgliedern vom Geschäftsjahr 1918/19 ab eine In der Versammlung im Lehrervereinshaus am 18. Dezember Abschnitte zu bevorzugen. Die Stohlenhändler sind nämlich ange- üdvergütung mehr zu zahlen, wurde u. a. damit begründet, find ein Sausschlüssel und eine Brosche gefunden worden. Beide wiesen, am ersten Verkaufstage einer jeden Woche Koblen nur an daß dann billiger verkauft werden könne. Im Auftrage der Ver- Gegenstände fönnen von den Verlierern im Bezirkssekretariat, Verbraucher zu liefern, die noch solche, schon früber freigegebene waltung empfahl Mirus die Ablehnung, weil der Berzicht auf Lindenstr. 3, in Empfang genommen werden. Abschnitte im Befiz haben und entsprechend hinter der allgemeinen Rabatt die nach dem Kriege notwendige Werbearbeit für die Ge Belieferung zurüdgeblieben find. Die Kohlenhändler haben die nossenschaft erschweren würde. Auch andere Redner erklärten sich Verbraucher an diesen Tagen durch entsprechenden, von der Straße gegen den Antrag, und er wurde dann mit sehr großer Mehrheit aus sichtbaren Aushang hiervon zu unterrichten. abgelehnt. Borstand und Aufsichtsrat antworteten dann noch auf Vorwürfe, die der Geschäftsführung in der Debatte über ihren Jahresbericht gemacht worden waren. Schulze äußerte sich u. a. zu der Klage, daß waren im Zentrallager verdorben seien. Der Berderb sei unvermeidlich gewesen, auch habe es sich um geringe Mengen gehandelt und die Verluste seien fait nie der Genossen­schaft zur Last gefallen. Güttler bemerkte u. a., daß vor dem Ver­fäuferinnenstreit die Verhandlungen nicht hingezogen wor­den feien, aber die Dauer von 5 bis 6 Wochen sich nicht habe ber­meiden lassen. In der Frage des 7- Uhr Ladenschlusses werde jetzt auch von den Verkäuferinnen und vom Handlungs gehilfenverband einigefchen, daß er zurzeit nicht möglich sei. Güttler betonte, daß besonders im Hinblick auf die voraussichtlichen Schwierigkeiten der ersten Friedensjahre alle Genossenschaftsmit­glieder, welcher politischen Richtung sie angehören mögen, fest zu fammenhalten sollten. Bei Eintritt der Polizeistunde wurde die Versammlung noch mals vertagt.

Umtausch von Fleischkarten.

Für die am 24. Dezember beginnende Fleischkartenperiode können die Fleischkarten in Berlin   am 24., 27. und 28. Dezember bei den zuständigen Brotkommissionen gegen Bezugscheine auf andere Nahrungsmittel umgetauscht werden. Als Ersaz für Fleisch werden wieder Teigwaren und Grieß ausgegeben. Der Waren­bezug erfolgt wie bisher aus den bekannten, besonders fenntlich ge­machten Geschäften. Zum Umtausch berechtigt sind diejenigen, die fich bei ihrer Brotkommission zur Eintragung in die Liste gemeldet haben oder nachträglich von der Abteilung für Fleischversorgung zum Umtausch zugelassen worden find. Wer die Anmeldung feiner zeit ohne sein Verschulden( z. B. infolge Krankheit oder Abwesen­heit) versäumt hat, tann den Umtausch ebenfalls am 24. Dezember, vormittags von 8 bis 12 Uhr, und am 27. und 28. Dezember, von 8 bis 1 Uhr, im Bureau für Fleischversorgung, Stralauer Str. 3/ C, bewirken.

Saferflocken nur noch auf ,, Sänglingsfarten". Die vorliegenden Mengen von Hafernährmitteln find, wie wir der Berliner   Aerzte- Korr." entnehmen, in Berlin   soweit aurüdgegangen, daß sie nur noch zur Versorgung von Säuglingen im ersten Lebensjahre, an Kranke mit schweren atuten Ver­bauungserkrankungen und an Zuderkrante zu einer Sqfertur, nicht aber zum ständigen Gebrauch abgegeben werden können. Die Ab­gabe erfolgt für diese Kranke nur auf Grund eines ärztlichen An­trags bei der Zentralfielle für Krantenernährung mit vorgeschrie­benem Attest. Die bewilligten Bezugscheine für Haferfloden tragen den Aufdruck" Säuglingsfarte", da nur die so gekennzeichneten Karten von den Verkaufsstellen und den Apotheken eingelöst wer­den. Für Säuglinge im ersten Lebensjahre sind die Karten außer­dem mit dem Stempel der Brotfommission, für Krante mit dem der Zentralstelle für Krantenernährung versehen. Auf Rezepte ter den in den Apotheken Haferflocken nicht mehr verabfolgt. Anträge auf Bewilligung von Nährmitteln werden sich daher nur noch auf Grieß und Teigwaren sovie in besonderen Fällen auf Reis zu beziehen haben.

Zur Schonung der Zugpferde hat das Oberkommando folgende Bestimmung getroffen: I. Auf schwer beladenen Lastwagen darf nur der Kuticher mitfahren. Das Mitfahren anderer Berionen ist verboten. II. Auf landwirtschaftliche Rastfuhren findet die Bestimmung zu I feine Anwendung. IIL 3u­widerhandlungen gegen Ziffer I werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre, bei Vorliegen mildernder Umstände mit Haft oder mit Geld­ftrafe bis zu 1500 r. bestraft. IV. Diese Bekanntmachung tritt mit dem 1. Januar 1918 in Straft.

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Kleine Anfragen.

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16. Als Ertragabe zum Weihnachtsfeft verteilt die Stadt Charlottenburg   an ihre Einwohner einen affee Eriak. das Pfund zu 2,40 W. Die Charlottenburger  , welche meinten, für diefe das Bierfache des üblichen Breifes betragende Summe einen besonderen Festtagsgenuß zu erhalten, fehen sich in ihrer Hoffnung auf das jämmerlichste getäuscht. Einige Kenner halten den Staffees Triaz für pulverisierte Fäkalien, andere gehen noch einen Schritt weiter und behaupten, er bestehe aus gebrannten Kohlrüben. Jeden falls fiinft er in des Wortes eigentlicher Bedeutung gen Himmel und fein Genuß erregt Etel. Die Kaufleute verweigern die Nücke nahme und verweisen auf den Magistrat. An diesen richten wir nun folgende Fragen: a) Trägt ein betrügerischer Fabrikant oder die sträfliche Unachtsamkeit eines Beamten die Schuld an dem Reinfall? b) Ist er bereit, den bereits verkauften Staffee Erfaz zurückzunehmen und den durch seine Schuld überborteilten Käufern die verausgabten Summen wiederzuerstatten? 1. A. w. g.

Die Berliner   sozialdemokratische Stadtverordnetenfraktion hat folgenden Antrag eingebracht: Die Versammlung wolle beschließen, den Magistrat zu ersuchen, mit den Vorortgemeinden ein gegen­feitiges Abkommen dahingehend zu treffen, daß ihren Beamten und Lehrern das Wohnen innerhalb des ganzen Gebiets der vertrag schließenden Gemeinden gestattet ist."

Die Jugendweihe für die nächste Ostern die Schule verlassenden Kinder soll am 24. März 1918 stattfinden. Es können sich alle Kinder daran beteiligen, die nicht an der Einsegnungsfeier der chriftlichen Stirche oder einer fonftigen Religionsgemeinschaft teil nehmen. Besondere Kosten erwachsen daraus nicht. Anmel dungen zur Jugendweihe werden schon jetzt entgegengenommen, und zwar bei sämtlichen Borwärts"-Speditionen fowie im Bezirks fetretariat der Parteiorganisation( Theodor Fischer  ), Berlin   SW 68, Lindenstr. 3.

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Neutöflu. Brikettverkauf. Sämtliche Perfonen, die auf die vom Magistrat seinerzeit für den Stohlenbertauf ab Stahn am Oberbafen ausgegebenen Bezugscheine ihre Stohlen noch nicht erhalten haben, werden ersucht, unter Borlegung der Bezugscheine die Koblen auf dem städtischen Holzplatz am Oberhafen Zugang durch die Zahn­rage in Empfang zu nehmen. Werden die Bezugfcheine nicht bis zum 31. 12. 17 vorgelegt, fo fann der Magistrat für eine be­torzugte und schnelle Abfertigung feine Gewähr übernehmen. Die Ausgabe der Koblen findet mit Ausnahme der Sonn- und Feier­tage vormittags von 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 4 Uhr statt.

Lebensmittelversorgung. Das auf Abschnitt 79 der Lebens­mittelfarte zur Ausgabe gelangende Weihnachtsgebäck kann von morgen ab entnommen werden. Diejenigen Einwohner, welche bis­her die für die Kinder bis zu 14 Jahren zur Berteilung gelangen­den Weihnachtsgaben( Schofolate, Kunsthonig, Kefs und Feigen jowie Pfund epfel) nicht erhalten haben, können diese jetzt noch in den Konfitürengeschäften bzw. die Apfel in den städtischen Ver­kaufsstellen in Empfang nehmen. Die den Meinhändlern aus dem Berkauf auf Lebensmittelfarten verbleibenden Restbestände an Aepfeln können ohne Ausweis freihändig an Neuköllner   Ein­wohner verkauft werden. An Personen über 70 Jahre( vor dem 81. Dezember 1847 Geborene) gelangt auf Grund von Bezug scheinen, die bei den Brotkommissionen erhältlich sind, 1. Bfund Buchweizenmehl in den städtischen Berkaufsstellen zur Ausgabe. An alle Einwohner werden auf Abschnitt 77 und 78 der Lebens­mittelfarte je 100 Gramm Hülsenfruchtmehl und 125 Gramm Teigwaren bis einschließlich Donnerstag, den 27. Dezember, ber­abfolgt. Auf Abschnitt 81 ist in den städtischen Verkaufsstellen Suppenpulver und 1 Patet zubereiteter Suppen erhältlich. Auf jede Person entfallen je% Pfund Suppenpulver Sorte I und I! sowie ein Baket zubereiteter Suppen. An Haushaltungen von 5 und 6 Personen werden in den städtischen Verkaufsstellen bis einschließlich Montag, den 24. d. M., gegen Worzeigung der Reichs­fleischkarte für Getoachsene und der Haushaltfarte je eine Büchse tondensierter Mager- oder Bollmilch oder eine Flasche sterilisierter Milch abgegeben. Städtisches Geflügel gelangt gegen Vorlegung der Haushaltkarte außer in den städtischen Fischhallen auch in den Handlungen von Dittmann, Berliner   Str. 42, Stipf, Bergstr. 158, Sohn, Hermannstr. 211, und Kossack, Kaiser- Friedrich- Str. 243, zum Verkauf.. Da die vorhandenen Vorräte an Gänsen zur Be­friedigung sämtlicher Inhaber von Haushaltfarten von mindestens 4 Personen nicht ausreichen, wird versucht werden, bei späteren An­lieferungen die jetzt nicht befriedigten Karteninhaber in erster Linie zu berücksichtigen. Eine besondere Berteilung von städtischem affee- Ersatz zum Preise von 1,60. pro Pfund wird dem 31. Dezember erfolgen. Es entfällt auf jede Person is fund Es wird noch darauf hingewiesen, daß in den ersten Togen des Januar Kunsthonig au die Bevölkerung zum Verkauf gelangt und danach auch wieder Marmelade in größerer Menge, sobald es die 3ufuhr gestattet.

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Die Generalversammlung der Konsumgenossenschaft Schöneberg  . Lebensmittelverteilung. Bis zum 29. Dezember tagte am Donnerstag zum vierten Male und fam wieder werden 100 Gramm Sirup auf Abschnitt 85 der Nährmitteltarte nicht zu Ende. Zunächst wurde der Antrag, das dem Vor­wärts"-Unternehmen geliehene Darlehen von 200 000 W. ohne Voranmeldung ausgegeben, außerdem vom 28. Dezember ab 1. April 1918 zurückzuverlangen, angenommen. Im Wissenschaftlichen   Theater der Urania gelangt in Pfund Grieß auf Abschnitt 84 und 2 Suppenwürfel auf Ab­über mehrere die Geschäftsführung betreffende In der Debatte der Festwoche mit Ausnahme von Montag und Freitag all- schnitt 30 der Nährmittelfarte für Jugendliche. Die Abschnitte 87a Anträge wurde vom zweiten Geschäftsführer D. Schalbe auf den abendlich der neue, von Professor Sed verfaßte Vortrag Tier bis g der Kartoffeltorte, welche für die Zeit vom 24. bis 30. De­Vorwurf ungleichmäßiger Warenbelieferung der Verkaufsstellen er­und Mensch in der Wildnis", mit finematographischen Lichtbildern zember gelten, fönnen schon jetzt bei den Kleinhändlern eingelöft widert, die Genossenschaft habe mit nicht weniger als 32 Gemeinden zur Darstellung. Am Freitag wird Direktor Goerke noch einmal werden; ebenso die Fleischkarten der Weihnachtswoche. zu tun, von denen fie felber für die betreffenden Verkaufsstellen brüde und Erinnerungen" wiederholen. Am Montag( Heiligabend) höhung der Existenz Mindest säte, nach der die Höhe seinen durch farbige Bilder illustrierten Vortrag Jerusalem  , Ein- Reinidendorf. Aus der Gemeindevertretung. Gine Gr ungleichmäßig beliefert wind. Den Anträgen wurde augestimmt. bleibt das Institut geschlossen. Am Donnerstag, Freitag und Sonn- ber Wiet beihilfen zu berechnen ist, beschloß die letzte Ber­In ihnen fordert die Generalversammlung von der Verwaltung, abend wird nachmittags der Vortrag Das Oberengadin und der tretersizung. Die Säge erhöhen sich bei erwerbslosen Frauen ohne für die Verkaufsstellen über die Kassenführung und deren Kontrolle flare Vorschriften zum 3wed einer jebergo't möglichen Splügen" zu fleinen Preisen wiederholt. oder bis zu zwei Kindern um 20 M., bei eriwerbstätigen Frauen Revision zu erlassen, um so die Genossenschaft möglichst vor Noch­um 10 M., bei Frauen mit drei und mehr Kindern, bei denen eine teilen zu bewahren; ferner, bei der Waren belieferung der Erwerbstätigkeit ohne weiteres als unmöglich betrachtet wird, ohne einzelnen Berkaufsstellen mit Waren vollkommen gerecht und ohne Rücksicht auf etwaigen Erwerb um 15 W. pro Monat.

Die welsche Nachtigall.

Der Roman eines sterbenden Jahrhunderts. 69] Bon N. Francé.

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Treptow- Sternwarte. Folgende Kino- Vorträge finden statt: Sonntag, den 23., 3 Uhr: 3 Weihnachtsmärchen", 5 Uhr: Graf Dohna   und seine Möwe", 7 Uhr: Sitten und Ge­fertig. Die einzige große Tat meines Leben sollte sie sein Beit, um unbemerkt in den Keller zu gelangen und von da und jetzt bin ich der Elendesteund wieder kleiner als in den Park. Und einmal dort, war er in Sicherheit... Du... nicht schlecht, aber ein dummer Narr... und das ist ärger."

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Wie meinst Du das?" fragte er milder.

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V.

( Forti. folat.) Trönen überströmien seine Wangen und ein Weh war in seinem Herzen, als habe es immer dieser Frau gehört, von der er bis gestern faum etwas wußte, und welche doch die Geliebte von der Frau da drinnen bist." Regina hat mich befreit und hat mir gesagt, daß Du der eiste Gefährtin war, die er im Leben gefunden. Er sah zu ihr hinab und plößlich stand ein anderes Regina?" fragte Solms tonlos, jetzt erst begann er den Bild neben dieser Frau, die an ihm nur flüchtig vorüber- Freund zu begreifen, jezt erst die Wunder der Abgründe des das Mädchen. gegangen mit ihrer unerwiderten und doch bis zum Tode Frauenherzens, die eine neue Offenbarung in seinem Leben treuen Liebe, die ihn verstanden hatte, ohne ihn zu fennen.

Man merkte seiner Stimme den Efel vor sich selber an einen Augenblick in den Laden ging, saß darin eine alte Als am Tage nach Fronleichnam Regina Nachmittag Das versöhnte Reinhard mit ihm. Frau, die bei ihrem Eintritt auf sie zuging und freundlich fagte: Ist die Jungfer vielleicht die Demoiselle Regina Sey­boldsdorf?" Gewiß bin ich die, was soll's?" entgegnete verwundert Da deutete die andere geheimnisvoll auf Franz, der hinter dem Ladentisch Pfefferdüten klebte.

waren.

Beide versiummten. Beide hielten ihren armen, brennenden Reginas bescheidenes Bild tauchte vor ihm auf Und Kopf in den Händen. es war ihm, als sähe sie ihn bittend an, als deute sie zurück Dann reichten sie sich wortlos die Hand. in eine einfachere Welt, die er nun für immer verlassen Armer Jakobus", sagte Solms. müsse.

Zur Sonne wollte die eine fliegen mit ihm-wie hatte die andere ihn stets an die Erde und ihre Bürgerlichkeiten bannen wollen

Wieviel Glut, Begeisterung und Verständnis Tag nicht in den wenigen Worten, als die Sterbende von seinem Denken und seinem Werk sprach.

Hatte je Regina so gesprochen?

Dieses Mitleid ertrug der andere nicht. Laut aufweinend warf er sich zu Boden.

Reinhard, jetzt bleibt mir nur mehr das Steiben." Dieser nickte.

Ich verstehe, so wie Widmont."

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Widmont ist tot?"

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Sie fann ruhig vor dem Buben reden," raunte Regina, der eine Ahnung aufging.

Einen Brief hätt' ich für die Demoiselle von Inders­ dorf  ."

Und sie überreichte ein Schreiben, das Regina fofort ein­steďte. Es trug Reinhards Schrift.

Fiebernd eilte sie in ihr Zimmer, fie fühlte sich ohnedies frant an diesem Tage, die Angst vor Entdeckung würgte sie.. Schon vormittag hatte eine Nachricht die andere überboten. Man erzählte von Beijers rätselhafier Flucht, dann erfuhr fie, der Professor Widmont fei plötzlich gestorben, dann kam eivas Unerhörtes: Peizer hatte auf der Flucht die Baronin Dury erstochen und sie beraubt. Man erzählte, er habe

Ja, heute starb er; weil alle ihn verrieten, hat er sich Sie, die ewige Barnerin vor allem Kühnen, Sieghaften. Wie vergiftet. Ich soll nach Paris   gehen mit seinem Bermögen." tätlich mißverstanden hatte sie ihn doch heute noch, als er ihr Da lachte Beißer grell auf und bückte sich nach dem die Neuigkeit sagen wollte, und als sie glücklich war, daß er Messer. Doch bevor er Zeit fand, ertönten unten Stimmen, 25 Gulden bei sich gehabt. wieder ins Joch des Amtes friedhen würde.

Eine unendliche Bitterkeit stieg in ihn auf... Er sah überwog alles. auf den lächelnden Mund der Zoten, er schien zu sprechen: Zur Sonne wollte ich fliegen mit Dir

die der Zose und die eines Mannes. Der Instinkt des Flichens Ihre Sinne schwanden sajt, als sie das hörte; dazu also hatte sie ihn befreit! Um einen Raubmörder aus ihn zu Reinhard, man darf nicht sehen. Du bist blutbefleckt, machen! Nein, das war er nicht... Ste ahnte etwas noch Du kämst in Verdacht. Ich halt' sie auf, lauf' durch den Entfehlicheres Beißer hatte sie rächen wollen Steller, er ist offen... ich bin der Mörder," zischte Beißer. 1nd nun dieser Brief von Reinhard von jenseits der Grenze! Nur einen Blick des Abschiedes wechselten die Beiden- Ihre Hände zitterten so, daß sie ihn kaum erbrechen dann ging Peiper   abjichtlich laut die Treppe hinab, im Flur fonnte. Endlich laš fie: Die beiden Freunde standen sich gegenüber wie zwei blieb er stehen Reinhard leise hinter ihm jegt wandte Meine teuere Regina! Jch schreibe Dir im Morgen Feinde. er sich den Stimmen zu und sprang vor. Gin entsegliches grauen. Ich bin frei frei von der unerträglichen ,, Weißt Du, was Du getan hast?" fragte Solms heiser. Husfreischen... Er hatte jemanden gepackt und wälzte sich Luft von Ingolstadt  , in der ich fast erstickte. Es sind entsetz­ Ich weiß," erwiderte Jakobus. llnd jezt bin ich mit ihm am Boden. In dem Tumult fand Reinhard genug liche Dinge geschehen...

Ein Seufzer draußen entriß ihn diesen Gedanken, er ging zur Tür. Vor ihr faß Beißer mit blutunterlaufenen Augen, den Kopf auf die Fäuste gestützt.

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orts, folgt.)