Nr. 140.
Boykottirt find:
Mittwoch, den 20. Juni 1894.
11. Jahrg.
Kein Arbeiter, der auf Ehre hält, wird in einem Lokale ver-| solches Stückchen freisinnig- volksparteilichen Thuns Richter'scher 1. Schultheiß- Brauerei, Aktien Gesellschaft, Berlin kehren wollen, dessen Inhaber ihn seiner politischen Ueberzeugung Observanz haben in den legten Tagen noch die„ Steinmetzmeister" ( und Tivoli). wegen moralisch ausgewiesen hat.
2. Brauerei F. Happoldt.
3. Böhmisches Brauhaus, Kommandit Gesellschaft auf Aktien, A. Knoblauch.
4. Brauerei Karl Gregory, Berlin ( Adler- Brauerei). 5. Vereins- Brauerei Rigdorf.
6. Spandauer Berg- Brauerei, vorm. C. Bechmann, Westend bei Charlottenburg.
berg.
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Gebr. Beidler am schlesischen Güterbahnhof fertig gebracht. Auch diese Herren erkühnten sich, ihren Arbeitern zu befehlen, entweder Schultheiß oder Lips'sches Bier zu trinken. Möge Herr Richter hingehen und bei ihnen die Freifinnige Zeitung" in empfehlende Erinnerung bringen.
Die Berliner Arbeiterschaft hat den Lokalboykott so wenig gesucht wie den Brauerei boykott, beide Maßnahmen sind uns durch den Progenhochmuth der Mitglieder des Brauerringes auf genöthigt worden. Nachdem dies aber geschehen, ist es einfach Ehrensache der Arbeiter, die Lokale aus denen sie ausgesperrt Es hieße ungerecht an den wenigen wirklich freisinnigen find, ebenso zu meiden, wie sie das boykottirte Bier bisher ge- Elementen in Bürgerthum handeln, wollten wir nicht ausdrückmieden haben und weiter meiden werden. lich hervorheben, daß diese sich energisch gegen eine moralische Parteigenossen! Die Lokalsperre sollte der letzte vernichtende Gemeinschaft mit den Richter'schen Großthaten verwahren. So 7. Aktien- Gesellschaft Schloß Brauerei Schöne- Streich gegen unsere Organisationen sein; wie wenig derselbe schreibt die linksfortschrittliche Düsseldorfer Bürger- Zeitung" am uns getroffen hat, zeigt die nachstehende Liste von 16. d. Mts. bei einer Aufzählung der freisinnigen Sünden: Lokalen, welche uns nach wie vor offen stehen. Die" Wir brauchen nicht an den Buchdruckerstreit zu erinnern, Brauerproben glauben in ihrem großen Geldsack das Mittel zu wir wollen aber hinweisen auf die ganz und gar unnöthige haben, uns obdachlos zu machen, die Liste zeigt, daß unter den Wuth, mit der sich im gegenwärtigen Augenblick Eugen Richter war, als zum Geldsack des Brauerrings. Lokalbefizern das Vertrauen zur Berliner Arbeiterschaft größer der reichen Brauerei besizer in Berlin annimint. Auch wir haben feine allzugroße Sympathie für den Bierboykott, für Arbeiter, Ihr werdet dieses Vertrauen gänzlich verfehlt aber halten wir es, sich für die Brauereien und dadurch rechtfertigen, daß Ihr die 2otale gegen die Arbeiter zu erhitzen. Für ein freisinniges Blatt besucht, deren Inhaber sich in der Beit der hätte sich eine objektive Stellung aus politischen und aus unstandsNoth und des Kampfes auf Gure Seite gerücksichten durchaus empfohlen." stellt haben und jene Lokale meidet, in denen So schmerzhaft fie sind, so verdient find diese Fußtritte von
Aus dem Brauerring während des Boykotts sind aus getreten und die Arbeiter Forderungen haben anerkannt: Branerei Carlsberg , Friedrich Reichenkron, Char lottenburg.
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Brauerei Wilhelmshöhe , E. Lehmann, Berlin Dem Brauerring gehörten nicht an und die Arbeiterforderungen sind durchgeführt bei:
Euch, um dem Brauerring zu gefallen, schnöde Freundesfeite! Münchener Brauhaus, Attien- Gesellschaft, Berlin . die Thüre gewiesen wurde. Süddeutsche Brauerei, Karl Kinz u. Ko., Berlin .
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Dem Brauerring gehören nicht an, Aeußerungen über die Durchführung der Arbeiterforderungen liegen aber nicht vor von
F. W. Hoffmann, Werder a. H.
Brauerei Müggelschlößchen, Friedrichs hagen .
Kaiser Brauerei, Dummer und Kahl, Char lottenburg .
Brauerei Phönix, Lichterfelde . Nordstern Brauerei, Berlin .
Durch Vermittelung der Bierkommission oder nachstehend verzeichnete
auf deren Anregung führen
Brauereien von auswärts Bier nach hier ein:
Bürgerliches Brauhaus, Dresden . Echloßbrauerei, Fürstenwalde .
Bürgerliches Brauhaus( in Firma Müller),
Bürgerliches Brauhaus( in Firma Quintern),
Der Lokalboykott.
Wie die Leser des Vorwärts" bereits wissen, haben eine Anzahl von Lokalinhabern und Pächtern in voriger Woche beschlossen, ihre Sale zu feiner sozialistischen und anarchistischen Versammlung, oder an Gewerk fchaften, Vereine 2c., die sozialistischen resp. anarchistischen Bestrebungen huldigen, herzugeben."
Dieser Beschluß ist mit dem 15. Juni in Kraft getreten und die in und um Berlin bestehenden Lokalkommissionen haben zu demselben Stellung nehmen müssen.
Es handelte sich in erster Linie darum, festzustellen, welche Lokalinhaber dem Beschlusse, betreffend die Saalverweigerung, beigetreten sind. Diese Feststellung ist durch persönliche Umfrage erfolgt. Das Resultat derselben ist die nachstehend aufgeführte Liste von Lokalen, deren Inhaber sich durch Unterschrift verpflichtet haben, den Arbeitern nach wie vor ihre Säle zu Ber fammlungen, Festen und Vergnügungen zur Verfügung zu stellen.
Die Liste selbst tann auf Vollständigkeit noch nicht Anspruch machen, da besonders aus den Vororten die Resultate der Umfrage noch fehlen. Dieselben werden wir in einer der nächsten Nummern veröffentlichen. Lokale, deren Inhaber die Hergabe nicht ablehnten, aber die Unterschrift verweigerten, oder solche, welche fich erst eine Bedenkzeit ausbaten, sind in der Liste nicht mit aufgeführt.
Wie sich aus dieser Liste ergiebt, ist der Versuch, die sozialdemokratische Arbeiterschaft in bezug auf Versammlungslokale gewissermaßen obdachlos zu machen, ein Schlag ins Wasser ge wefen. Er ist vollständig mißglückt.
Bertheilen sich die uns zugesicherten Lokale auch nicht gleichmäßig über die ganze Stadt, so stehen uns doch Lokale im Ueberfluß zu Gebote.
1. Kreis. Röllig, Neue Friedrichstr. 44.
2. Kreis.
Poppe, Lindenstr. 106. Kurfürsten Hallen, Kurfürstenstr. 81. Kary, Schönleinstr. 6.
3. Kreis.
Möhring, Admiralstr. 18 c. Ehrenberg, Annenstr. 16.
Berliner Ressource, Kommandantenstr. 67. Wienecke, Alte Jakobstr. 83. Deigmüller, Alte Jakobstr. 48 a. Arminhallen, Kommandantenstr. 20. Kohn's Festsäle, Beuthstr. 21. Schmiedel's Festfäle, Alte Jakobftr. 32. Oranien- Hallen, Oranienstr. 51. Stehmann, Melchiorstr. 15.
4. Kreis, Osten.
Joël, Andreasstr. 21.
Säger, Kontordia, Andreasstr. 64. Nebelin, Langestr. 108. Nieft, Weberstr. 17.
Bolzmann, Lichtenbergerstr. 16. Seise, Lichtenbergerstr. 21. Säger, Grüner Weg 29.
Fiebig, Gr. Frankfurterstr. 28. Albrecht, Memelerstr. 67. Wilfe, Andreasstr. 26. Tempel, Langeftr. 65. Elysium, Landsberger Allee . A. Feind, Weinstr. 11. Robert Schneider, Proßkauerstr.
Süd- Osten.
Schweißberger, Köpenickerstr. 3. Sente, Staligerstr. 54. Ullrich, Waldemarstr. 75. Doberstein, Mariannenstr. 31/82. Rau, Stalizerstr. 126.
Hoffmann, Oranienstr. 180. Sanssouci , Rottbuserstr. 4a. RoII, Adalbertstr. 21.
Gauermann, Adalbertstr. 8. Renz( Inhaber Fehse), Naunynstr. 27. 5. Kreis. Schweizer Garten, Am Friedrichshain. Brüning, Rosenthalerstr. 12. Neumann, Linienstr. 19. 6. Kreis. Jägerhaus, Schönhauser Allee . Schneider, Belforterstr. 14. Stümte, Ackerstr. 123. Meyer, Ackerstr. 63. Frölig, Schönhauser Allee . Hübner, Swinemünderstr. 35.
Relle, Schönhauser Allee 28.
Behlih, Bergstr. 12.
Reichert, Müllerstr. 7.
Rolberger Salon, Kolbergerstraße. Zimmermann, Gesundbrunnen , Badstraße. Kranz, Viktoriagarten, Gesundbrunnen , Badstraße. Wilke, Hochstraße.
Artushof, Perlebergerstr. 23, Moabit . Viktoria Salon, Perlebergerstr. 13, Moabit . Alle Zuschriften, die Lokalfrage betreffend, sind an Genossen Gumpel, Weinstr. 31, zu richten. Die Lokalkommission.
J. A.: H. Gumpel, Weinstraße 81, II.
Lokales.
Zum Bierboykott. Von der Brauerei G. Bauer, Werder an der Havel , geht dem Vorwärts" die Erklärung zu, daß sie nicht zum Bierring gehöre und daß sie bereits früher eine bezügliche Mittheilung veröffentlicht habe. Uns, sowie der Boykottfommission ist von einer solchen Neußerung der genannten Firma nichts bekannt. Wohl aber findet sich der Name der Firma unter der Erklärung des Brauerrings vom 17. Mai, in welchem die Maßregelung der Böttcher und Brauerei- Arbeiter als„ milde Sühne" zu rechtfertigen versucht wurde. Stand die Unterschrift der Firma G. Bauer, Werder, zu Unrecht unter jener Erklärung der Brauer, so müßte sie das, oder andernfalls ihren Austritt aus den Ring erklären. So lange teine von beiden Eventualitäten vorliegt, tönnen wir dem Wunsche der Firma G. Bauer, fie in das Verzeichniß der Brauereien aufzunehmen, nicht will fahren.
Zum Bierboykott schreibt man uns aus Rigdorf: Der hiesigen Vereinsbrauerei scheint nachgerade die Leere ihres sonst so start besucht gewesenen Gartenlokals unheimlich zu werden, zumal der neuerbaute Saal immer mehr seiner Vollendung entgegengeht. Am letzten Sonntag, wo in allen Lokalen, die nichtboykottirtes Bier schänken, der Andrang so start war, daß Plätze überhaupt nicht mehr zu haben waren, suchte man in der Vereinsbrauerei nach Gästen, die sich mit Freibier trattiren ließen. Endlich fand man solche in den Mitgliedern eines patriotischen Vereins, die man aus einem anderen Lokal, wo sie ihre Vereinsversammlung abgehalten, holte. Freilich war auch dieses Mittelchen nicht im stande, wirkliche Gäste heranzulocken; das Vereinsbier ist nun einmal zum Versauern bestimmt. Dagegen ist dem Rixdorfer Vers ein der Gast- und Schankwirthe" der Kamm mächtig geschwollen, nachdem der Vorsitzende Gröpler in der legten Vereinsversammlung den andächtig lauschenden Mitgliedern in flammender Begeisterung von den Millionen zu erzählen wußte, die zur Unterstützung der Gastwirthe bereit liegen, wenn diese im Kampfe gegen die bösen Sozi mit dem Brauerring Hand in Hand gehen würden. Wie sehr man diese Sozi haßt, von denen man doch bisher ausschließlich lebte, geht daraus hervor, daß der Vorschlag, demnächst eine Kremserfahrt nach Friedrichshagen zu unternehmen, den in der Versammlung anwesenden Destillateur 2e hmann( Berlin , Ecke der Grimm und Dieffenbachstraße) ganz aus dem Häuschen brachte, weil er es nicht verstehen könne, wie man nach einem Nefte gehen wolle, wo nur sozialdemokratische Vereine hausen". Der Muth der braven Rigdorfer Gastwirthe war aber doch stärker, als der= jenige Lehmann's, und so wurde Friedrichshagen als Ausflugsort angenommen. Doch das nur nebenbei zur Rennzeichnung dieser Versammlung. Nachdem Gastwirth Gröpler in be wegten Worten für die Unterstützung des Brauereirings eins getreten war, und einen glänzenden Sieg prophezeit hatte, sprach Hotelbesizer" Priegriz in verächtlicher Weise über die Mitglieder der Kontrollkommission der Arbeiter, die er für Fechtbrüder gehalten und schließlich zur Thüre hinaustlomplimentirt habe. Gastwirth Riedel( Ecke der Jäger- und Hermannstraße) empfiehlt den Kollegen, den Vorwärts" nicht mehr auszulegen, da dann Vieles besser sein würde". Gastwirth Bethge- Brig empfiehlt, bei Ueberlassung der Säle an die Arbeiter Saalmiethe und Lichtgeld zu verlangen. Gastwirth Beetz( Kottbuser Dammi) erklärte sich ganz im Sinne der Vorredner und feuerte die Kollegen an, sich unter keinen Umständen seitens der Arbeiterkommission kontrolliren zu lassen. Schließlich wurden noch unserem Genoffen Gastwirth Ostertag bittere Vorwürfe darüber gemacht, daß er sich habe in die Zwölfers kommission wählen lassen. Genosse Ostertag blieb den Herren den freilig die Antwort nicht schuldig und wusch ihnen dermaßen den Kopf, daß sie vorläufig genug haben dürften. In scharfer Weise fritisirte er es, daß der Gastwirthsverein, der doch eher berufen jei, den Vermittler zwischen der Arbeiterschaft und den Brauereien zu spielen, die letzteren im Kampfe gegen die Arbeiterschaft unter stütze, obwohl doch gerade die Nixdorfer Wirthe fast ausschließ lich nur von Arbeitern leben. Die guten Rathschläge waren aber in den Wind gesprochen, denn die Majorität der Versammlung nahm folgende von Gröpler beantragte Resolution an:" Jeder Kollege verpflichtet sich, fein anderes Bier zum Ausschank zu bringen, als dasjenige, welches er vor dem Boykott geführt hat."( Das ist in Riydorf fast ausschließlich Vereinsbier.) Nun, unsere Genossen werden nach diesem Bes schluß wissen, was sie zu thun haben. Wie wir hören, werden nun die arbeiterfreundlichen Gastwirthe für Nixdorf und Ums gegend einen eigenen Verein bilden, da der jetzige Verein wohl die Interessen der Brauereiprozen, aber nicht die der eigenen Mitglieder wahrzunehmen versteht.
Selbstverständlich haben sich die zuständigen Kreise in der Partei auch mit der Frage beschäftigt, welche Schritte unsererfeits zu geschehen haben gegenüber dem gegen uns auf Anregung des Brauerrings ausgesprochenen Lokal Boykott. In der ersten Erregung über diesen neuen provokatorischen Schritt der Brauereibesizer und ihres Anhangs unter den Lokalbefizern, Von Zeit zu Zeit erringt Herr Eugen Richter immer noch wurde der Borschlag gemacht, diejenigen Lokale, deren Inhaber einen Erfolg. Freilich sind die Wege zum Ruhm jetzt andere, für den Brauerring und gegen die Arbeiter Partei genommen als in den Tagen, wo es ihm noch nicht gelungen war, eine haben, auf ein volles Jahr zu sperren. große, sich auf den breitesten Volksschichten anscheinend kraftvoll Nach eingehendem Meinungsaustausch wurde indeß von aufbauende Partei glücklich zu Grunde zu richten. Auf den frei einem solchen Beschluffe abgesehen. Tagegen wurden für unser finnig- voltsparteilichen Resten der ehemaligen großen Fortschritts Verhalten gegenüber den für uns gesperrten Lokalen folgende partei werden ihm teine Lorbeeren mehr gewunden, dort be Grundsätze aufgestellt, welche einstimmige Annahme fanden: tämpfen und betritteln sich einige kleine Unteroffizierchen ohne 1. Die sozialdemokratische Arbeiterschaft Mannschaften in langweiliger Erörterung der müssigen Frage, wie nimmt von dem von einer Anzahl Saalbesibern wohl der Freifinn sein Andenken im Volksbewußtsein zum allerletzten und Lotalinhabern gefaßten Beschlusse, zu schwachen Aufflackern bringen, wie er sich einen möglichst wenig fozialistischen und anarchistischen Partei- und schoflen Abgang sichern könnte. Das ist ein Bild, das fast zum Die Preßkosaken des Herrn Röfice gehen, je fauler es Gewerkschafts- Versammlungen ihre Lokale Mitleid stimmen müßte, wenn die Erinnerung an die erbärm- um den Brauereiring stebt, desto hastiger ihrer undankbaren bis zur Beendigung des Bierboykotts nicht lichen Verbrechen, welche die Fortschrittspartei in den Tagen der Arbeit nach. Die Mittheilungen zu gunsten der bedrängten mehr herzugeben, Kenntniß. Kraft am deutschen Volke begangen, nicht mit Macht derartige Ringmänner sind natürlich durchaus unparteiischer Natur; mit 2. A13 Antwort auf diesen, im Interesse Sentiments verböte. Entrüstung wird Verwahrung dagegen eingelegt, daß die wohl= des Brauerrings und gegen die Arbeiter ges Aber was soll Herr Richter machen? In einer wirklich gesinnte Presse inspirirt werde. Nur die ringfreundliche Berl. faßten Beschlüsse, verpflichten sich die sozialliberalen Partei fehlt ihm die Unterkunft, weil für eine solche 3tg." nimmt keinen Anstand, aus der Schule zu plaudern und demokratische Partei und Gewerkschaften mit Partei selber kein Raum mehr auf der Welt da ist. Aber man das Ding beim rechten Namen zu nennen. Sie schreibt: Ueber aller Energie dahin z u wirten, daß will doch leben. Was bleibt ihm da übrig, als sich bei etwa den ersten( warmen) Sonntag seit Bestehen des Bier die betreffenden Lokale, dem ausgesprochenen passenden Gelegenheiten den Kapitalisten als Diensttnecht anzu- boykotts giebt der offiziöse Berichterstatter des Willen ihrer Besizer resp. Bächter entsprechend, bieten? Bu Beginn des Brauerei- Boykotts begingen einige Rings der Brauerei Genossenschaft die folgende mit dem Besuche durch Arbeiter, sei es ge- Großkapitalisten die dreistesten Uebergriffe, indem sie den Schilderung: Es folgt alsdann ein in der gesammten bürgerlichen legentlich von Versammlungen oder sonstwie, Arbeitern vorschrieben, welche Biersorte fie trinken sollten. Keine Presse wiederkehrender Seelentroft für die Boykottirten, der sich flink perschont bleiben, und daß besonders alle Menschenseele findet sich, um derartige Heldenthaten zu be- und flott über die herrschende Misere mit dem lieblichen Märchen Feste und Vergnügungen, soweit sie schon an schönigen; einzig Herr Richter meldet sich zur Bertheidigung hinweghilft, daß die Lokale in der Hafenhaide Sonntag gefüllt waren gemeldet und die Lokale gemiethet find, absolches schäbigen Thuns. Und richtig, man beachtet ihn wieder. und daß vorzugsweise"( vorzugsweise ist ausgezeichnet) gebestellt ober, wo dies nicht mehr möglich ist. Er ist glücklich, er hat einen Erfolg errungen, die Kapitalisten boykottetes Bier getrunken wurde. Uebrigens möge sich die möglichst wenig besucht werden. erinnern sich feines Daseins! Das Beispiel der Firma Siemens Schöneberger Brauerei bei dem Offiziösen dafür bedanken, daß E3 bedarf wohl nur des Bekanntwerdens dieser Grundsätze und Halste weckt, wenn auch nur vereinzelt, Nacheiferung, Herr er die Entnahme von 15 Pf. Entree im Ausstellungspart und unsere Parteigenoffen und Freunde werden für die Durch Richter hat wieder Gelegenheit, sich den Kapitalisten gegenüber eine eigenartige Geschäftsoperation(!) nennt! führung derselben Sorge tragen. darauf zu berufen, daß er ihre sittliche Stüße bildet. Ein Das offiziöse Preßbureau der Brauereibesiyer müßte seine Sache