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Tann, die Beachtung der gesehlichen Borschriften unter offen Um­stärben su erzwingen.

Das fonservative Hauptorgan, die Kreuzzeitung ", be­schäftigt sich in zwei Spalten ihres großen Formats mit der Neuköllner Denkschrift und den aus ihr zu ziehenden Schluß­folgerungen. Sie gibt den Versuch auf, das Agrariertum als ein Lämmchen weiß wie Schnee hinzustellen und gesteht jezt zu, daß auf allen Seiten schwer gesündigt wird. Im übrigen bleibt sie dabei, daß an allen Elend nur der sozialistische Doktrinarismus" schuld jei, der den Agra­riern und Händlern die vollkommen freie Ausnutzung der Marktlage nicht geffatte. In diesem Sinne fchreibt sie:

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Die Frage, was denn nun geschehen soll, ist natürlich leichter geftefft als beantwortet. Die zweite Hälfte des Erntejahres ist naturgemäß viel fritischer als die erste und deshalb wird |

schnellen Ausdrusch und die Abfuhr des Getreides in die Bege zu leiten; 3. zu ermitteln, ob innerhalb der einzelnen Wirtschaftsbezirke die Viehhaltung in richtigem Verhältnis zu den vorhandenen Futtermitteln steht, wobei das unbedingt erforderliche Spann­

und Nutvich erhalten bleiben soll;

das hieße einen Feldzug gegen die Republik unterstüßen; ein Grund zur Anklage wegen eines Verbrechens gegen Caillaug liege nicht vor. Redner warf dem Ministerpräsidenten Clémenceau vor, im Heeresausschuß fürzlich eine Rede gehalten zu haben, die ein Abgeordneter als flaumacherisch" bezeichnet habe. Clémena 4. ben Saatgutverkehr streng zu überwachen. ceau antwortete, schilderte die Vorgänge im Ausschuß und erklärte, Außerdem enthält die Entschließung den Vorschlag, die Geschäfts- er habe den sicheren Sieg vorausgesagt. Brade verlangte die führung der Kriegsgesellschaften in der Weise einer besonderen Bernehmung des Botschafters in Rom , Barrère, und schlog, ueberwachung zu unterwerfen, daß Vertreter der Verbrauchertreise man müsse den Bürgerkrieg verhüten, indem man derartiger in den Aufsichtsrat der Kriegsgesellschaften berufen und die Geschäfts- Streitigkeiten zwischen Franzosen Halt gebiete. berichte der Kriegsgesellschaften halbjährlich dem Hauptausschuß und Aeußerungen Renaudels, der Clémenceau vorwarf, dem Ernährungsbeirat des Reichstags vorgelegt würden. nicht genügend genaue Angaben gemacht zu haben, wurde die Aussprache geschlossen.

Diese Entschließung wurde von der Mehrheit des Beirats dem Staatssekretär des Kriegsernährungsamts zur Berüdsichti man inmitten des Erniejahres nur sehr vorsichtig an durchgreifende gung und, soweit fie die Vorschläge über die Bildung der Kom­Wenderungen des Systems und an neue Bersuche herangehen mission betrifft, zur Erwägung überwiesen. fönnen. Darüber, daß die 3wangswirtschaft so schnell Einstimmige Annahme erzielte ein Antrag, wonach aus und so vollständig wie irgend möglich berlaffen den zur Verfügung der Reichsfartoffelstelle stehenden Reservemengen werden muß, sobald die Verhältnisse es gestatten, baldmöglichst eine Erhöhung der Kartoffelration bei den Schwer- und dürfte außer in den Kreisen ganz doktrinärer Sozialisten faum Schwerstarbeitern, sowie eine Belieferung der Massenspeisungen her­ein ernstlicher Zweifel bestehen. Im übrigen aber sollte man auch, beigeführt werden soll. Der Staatssekretär des Kriegsernährungs­während die Not des Krieges noch anhält, für die getroffenen Ein- amtes sagte zu, der Erfüllung dieses Wunſches näherzutreten, sobald richtungen eine Gestaltung suchen, die der freien Mitwir die Witterung und Transpertlage es gestatten werden, die dafür fung und bent guten Willen der Beteiligten soweit als möglich erforderlichen erhöhten Kartoffelmengen den Bedarfsbezicken zuzu­Spielraum läßt. führen.

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Gerade aber die Hinneigung leitender Stellen zu der

von der Kreuzzeitung" vertretenen Auffaffung hat zu den Caillaux ' Immunität aufgehoben

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gegenwärtigen unhaltbaren Zuständen geführt. Die Einsicht der Berl. Neuest. Nachr.", daß eine Aufhebung des bestehen­den Systems zu einer Ratastrophe führen muß, war gegenwärtigen unhaltbaren Zuständen geführt! Die Einsicht infolge der agrarischen Aufklärungsarbeit" an leitenden Stellen nicht in genügendem Maße vorhanden, und das Be­streben, den Auffassungen der Kreuzzeitung" entgegenzu­fommen, hat zu einem Ueberhandnehmen des Schleichwuchers geführt, das, wie Herr v. Waldow jetzt selbst zugibt, die allge­meine Versorgung mit Lebensmitteln zu gefährden droht. Theoretisch liegen also die Lehren der Neuköllner Ent­hüllungen flar zutage. Der Versuch, sie zu einem Ansturm gegen die allein möglichen Grundsäge der Kriegsernährungs­politik zu benuken, ist vollkommen fehlgeschlagen. Die agra­rische Presse zeigt ein Bild vollkommener Bestürzung und Ratlosigkeit. Räme es nur darauf an, in einem Streit um Grundsäge recht zu behalten, so könnten wir unter die ganze Angelegenheit hochbefriedigt den Schlußstrich ziehen..

Es handelt sich aber jest um die praktischen Folgerungen, die aus einer faunt mehr anfechtbaren theoretischen Erkennt nis zu ziehen sind und die mit rücksichtsloser Energie gezogen werden müssen, wenn eine Ratastrophe verhindert werden soll.|

Nach furzen

Die Kammer beschloß sodann mit 417 gegen 2 Stimmen die Aufhebung der Unverleglichkeit Caillaug' als Abgeordneter und faßte sodann denselben Beschluß bezüglich Loustalots durch Handaufheben.

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Aus Bern wird zu der Sitzung der französischen Rammer dent Wolffbureau berichtet:

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Die gestrige Nede Caillaug, in der er sich eingehend während Stunden gegen die gegen ihn erhobenen Anschuldi­gungen verteidigte, hat, wie selbst der Caillaug unfreundlich ge­finnte parlamentarische Berichterstatter des Temps" feststellen muß, auf die Kammer einen tiefen Eindruck gemacht. Besonders peinlich war nach den präzisen Ausführungen Caillaug bie Anita' port Clemenceaus, der sagte:

Ich bin Chef der militärischen Justiz und in dieser Eigens schaft die einzige Person, die nicht das Recht hat, Caila laug zu antworten."

regte Protestrufe erhoben.

menceau ergriff wiederholt das Wort. Er wurde von den So­Die Nachmittagsjibung verlief noch bedeutend erregter. Clea zialisten und Linksradikalen außerordentlich scharf angegriffen. Renaude! erklärte:

,, Bir Sozialisten stimmen für Aufhebung der Unverleglich­feit Gaillaug, weil dies das einzige Mittel ist, Ihre Verantwort lichkeit, Herr Clemenceau , schneller festzustellen." Bei diesen Worten erhob sich links stürmischer, minutenlanger

Beifall.

Paris , 23. Dezember. Dic. Stammer nahm mit 519 gegen 4 Stimmen die gesamten provisorischen 8wölftel für das erste Vierteljahr 1918 an, die die neuen Steuern enthalten. Vertrauensvotum für die italienische Regierung.

Paris , 22. Dezember. In der Vormittagssigung der Kammer beklagte sich Caillaur weiter über die fühle Haltung des Bot- hier geflatscht, auf den übrigen Bänken, namentlich links, laute er Auf einigen Bänken der Rechten sowie des Zentrums wurde schafters in Rom , Barrère, ihm gegenüber und sagte, der Feld zug der Presse in Italien habe begonnen wegen Barrères Be­ziehungen und infolge der veröffentlichten Aeußerungen der diplo­matischen Vertreter Frankreichs . Er beklagte sich nicht, wie der Abgeordnete Leboeucq, durch den französischen Botschafter von der in Italien verursachten Erregung verständigt worden zu sein, und fragte, warum denn die italienische Regierung feine Maßregeln gegen ihn getroffen hätte, als die französische Regierung erklärt habe, daß sie ihn als einfachen Bürger ansehe. Er schloß: Viel­leicht gibt es geheime Aftenstücke, aber die Dokumente jenes Berichtes find acht Monate alt, und schon vor acht Mo­naten hätte man mich auffordern sollen, mich zu rechtfertigen. Darauf tam Caillaug zur Rechtfertigung seiner Politit vor dem Kriege. Er verwahrte sich gegen den Vor­wurf, daß er ein Bündnis Frankreichs zerstören oder das Zu­jammengehen mit England habe brechen wollen, und sagte: Alle Anklagen beruhen auf falschen Dokumenten. Wenn ich verfolgt werde, so geschieht es nur, um der öffentlichen Meinung genug zu tun. Zum Schlug verlangte er selbst Aufhebung set­ner Unverleßlich feit als Abgeordneter, um alle Ver= leumbungen vor den Richter bringen zu können. italienische Rammer gestern nach effstündiger, jehr stürmischer Bern , 23. Dezember. Mailänder Blättern zufolge gab die Sigung des Ernährungsbeirats. Die Nachmittagssigung der Kammer war lebhafter als die Diskussion der Regierung mit 345 gegen 50 Stimmen Mehr Kartoffeln für Schwerarbeiter und Massenspeisung. Vormittagsjigung. Die ganze sozialistische Gruppe ein Vertrauensvotum und vertagte sich dann bis 6. Februar Der Ernährungsbeirat des Reichstags beschäftigte sich in seiner außer zwei Abgeordneten und einige Sozialistisch- Ra= 1918. Fast sämtliche Minister haben im Laufe der beiden Sizung vom 22. Dezember 1917 mit Fragen der Brotgetreide-, dikale waren abwesend. Die anderen Fraktionen haben sich gestrigen Sitzungen das Wort ergriffen. Nach Corriere della leisch und Kartoffelversorgung. Sierzu lag eine Entschließung den Feststellungen des Ausschusses angeschlossen. Sera" hat die Fraktion für nationale Verteidigung beschlossen, der sozialdemokratischen Mitglieder des Die Meinung der Kammer bei ihrer Zustimmung zu dem An- ihrer Organisation einen dauernden Charakter zu geben. rungsbeirats vor, welche unter anderem verlangte, die vorhandenen trag der Regierung wurde nach der Sizung von vielen Ab­Nach weiteren Berichten soll Orlando cinen gewaltigen Erntevorräte durch besondere Weberwachungsmaßnahmen vor der geordneten gefprächsweise dahin ausgedrückt: Unsere rednerischen Erfolg erzielt haben. Ernüchternd wirkte jedoch Gefahr unbefugten Eingreifens zu sichern. Zur Grreichung dieses Rolle war uns streng vorgeschrieben. Wir hatten eine seine Feststellung, daß die Piavelinie unhaltbar Zieles wurde die Einrichtung von besonderen Kommissionen bei Schuld an Caillaug und Loustalot nicht feststellen den Kriegswirtschaftsstellen vorgeschlagen, deren Mitglieder teil tönnen; was follten wir untersuchen? Ihre Un­weise aus Verbrauchertreisen( Gewerkschaften, Angestelltenverbän- schuld? Die Regierung forderte unter Berufung auf ihre Verant­den) entnommen werden sollen. wortlichkeit Gelegenheit, Klarheit darüber zu schaffen, und wir fonnten sie ihr nicht verweigern; fo bat jebt die Rechts­1. die Ablieferung und Verteilung der landwirtschaftlichen Erpflege das Wort. Möge sie unbeirrt durch Leidenschaften von zeugnisse im Bezirk der Kriegswirtschaftsstellen zu über- außen zum Wohle aller handeln. wachen und für Abgabe des Ueberschusses Sorge zu tragen; 2. mit Hilfe militärischer Dresch und Abfuhrkommandos den

Diese sollen die Aufgabe haben:

Der erschrockene Stern.

Ernäh­

Während der Kammersigung ersuchte Brade die Kammer, Caillaur' Unberleßlichkeit nicht aufzuheben, denn Waffengetöse, Kriegsgeschrei, Feuerstrahlen, giftigem Qualm und stöhnendem Wehegeschrei.

Angstvoll lugte der Stern hinunter, und seine Strahlen be­leuchteten Leichname und rinnende Blutströme.

Da begann das Licht in ungeheurem Entseben zu zittern, der Stern fehrte um und flüchtete vor den Weisen aus dem Abendlande hinter die dickste Wolfe, die er finden konnte.

Bon Ernst Preczang . Sterne wandern, tönnen nicht stillestehen. Wenn es auch mit unter so aussieht, als seien sie am Himmel festgenagelt, um die Seit diesem Augenblick wird er vermißt. dunklen Straßen dieser Welt zu beleuchten. Nein, jie reisen, We er sich aufhält, wer vermag's zu sagen? reisen unermüdlich umher, lassen ihr Licht bald hier, bald dort auf­Im Weißen Hause zu Washington meint man, er leuchte nun fladern, machen sich unsichtbar, wenn's ihnen gerade einfällt, durch über dem amerikanischen Bethlehem in Pennsylvanien, wo Carnegie ftreifen Gebiete, von denen wir keine Ahnung haben, und sind eines die erlösende Munition fabriziert. Andere wollen ihn über Zars­schönen Tages ober einer schönen Nacht wieder da. So vagabun- koje- Selo gesehen haben. Und wieder andere, ach, behaupten jogar, dieren sie herum Jahre, Jahrhunderte, Jahrtausende; ihre er stehe über der Albrechtstraße in Berlin . Wanderlust stirbt nicht, und sie selber haben ein ewiges Leben. Bestimmtes weiß leider niemand.

Der Kampf gegen die Kriegsschundliteratur.

An das Vorgehen der stellvertretenden Generalfommandos knüpften sich große Soffnungen. Man glaubte, das lebel nun wirklich einmal mit Stumpf und Stiel ausrotten zu fönnen, weil irgendwelche gesetzlichen Bedenken ja nicht erhoben zu werden brauchten. Man wußte natürlich, daß diese Verbote über den Krieg hinaus teine Gettung haben würden, verließ sich aber darauf, daß dann schon Mittel gefunden werden würden, den einmal erreichten Erfolg sicherzustellen. Diese Hoffnungen erwiesen sich aber als trügerisch.

geworden sei.

Orlando über die Piavelinie.

Die ungarische Wahlreform. Einführung des Frauenwahlrechtes!

Die Wahlreform, die vor einem halben Jahre auf Initiative der Krone zum Sturze des Kabinetts Tisza geführt hat, ist jetzt dem Abgeordnetnehause vorgelegt worden. Es ist nicht ohne Inters esse, die Kriterien für das attive Wahlrecht, für das Recht zu stellte sich auf den Standpunkt, daß eine einheitliche Regelung der Angelegenheit erfolgen müsse und daß die Berliner Liste ciner solchen zugrunde zu legen sei.

Diese Revision nach rückwärts hat Enttäuschung und Verstimmung hervorgerufen. Mit Recht, denn es ist in der Tat aufrichtig zu beklagen, daß nicht wenigstens während des Krieges zur Ausrottung der Schundliteratur alles geschieht, was geschehen fönnte. Auch nur für einige Zeit die Jugend vor den giftigen Dünsten, die aus diesem Sumpfe aufsteigen, zu bewahren, hätte viel bedeutet, zumal in einer Zeit, in der sie für Sensationen empfänglicher als sonst und vielfach ohne genügende elterliche Auf­sicht ohnehin verderblichen Einflüssen in höherem Maße ausgesetzt ist. Was nach dem Kriege hätte werden sollen, das hätte man ruhig der Zeit überlassen fönnen."

Zum Schluß weist Erdberg insbesondere noch darauf hin: Gine Revision der Berliner Liste wäre dringend notwendig." Hier spricht bekanntlich ein gründlicher Kenner des Gebiets, auf den das Un fraut tüchtig zu freier Bahn gelangt ist.

Kleines Theater: Der Kuhhandel". Lustspiel von Hermann Gssig.

Auch der Stern, dem die Beisen aus dem Morgenlande folgten bis zu jener Hütte in Bethlehem, über der er in himmlischer Freude strahlend verharrte, auch dieser Stern ist seither nicht dort stehen­geblieben, sondern hat sich wieder auf die Reise gemacht. Wenn In der neuesten Nummer der Europäischen Staats- und Wirt­Sterne reben könnten, gerade dieser Erlöserstern hätte viel und schaftszeitung" gibt St. v. Erdberg einen Ueberblick über das, was Interessantes zu erzählen. Vielleicht können sie es auch, und wir in den Kriegsjahren gegen die mächtig aufgewucherte Schund­haben nur nicht die rechten Ohren zum Hören, wie wir ja über- literatur getan wurde. Auch sein Urteil ist pessimistisch. Es ist haupt viel tauber und blinder sind, als wir uns in unserer geseg nichts geschehen, was irgendwie ernstlich wirken könnte, und die Ejjigs nicht glüdlichem Debüt im Königlichen Schauspielhause neten Gottähnlichkeit träumen lassen. Ja, jener Erlöserstern aljo Dinge liegen jogar noch schlimmer. Erdberg weist auf die von verfolgte eine noch unglüdlichere Fortjeßung im Kleinen Theater. hat in den neunzehn Jahrhunderten seit Bethlehem ungeheuer viel schiedenen stellvertretenden Generalfommandos erlassenen Verbote, Satte sich beim Held im Walde" gegenüber dem traditionellen beleuchtet und gesehen, und wenn er überall stillegeftanden ist, wo die notwendig waren, als die Kriegsschundliteratur ihr freches Premierenbeifall schon die Opposition des Publikums geregt, so die Menschheit erlöst wurde, dann hat er viele Haltepunkte gehabt, Haupt erhob. Sie wichen nicht unerheblich voneinander ab. Erd- kam es bei dem" uhhandel" zu einem Theaterstandal, wie man hat eine Beile verharrt über diesem und jenem Balajt, über Border- berg sagt: auf den Berliner Bühnen ihn lange nicht erlebt hat. Der grelle und Hinterhäusern, über baufälligen Hütten und funkelnagelneuen und ermüdend lange ult, in den das Stückchen nach dem ersten Billen mit Zentralheizung, über fernsprechenden Zeitungsredat ganz ergöglichen Auftakt sich verläuft, erzeugte eine nervös ge­tionen und anderen Kontors mit Schreibmaschinenbetrieb, hat sich reizte Stimmung, die nach Gelegenheiten spähte, sich lärmend zu vielleicht Jogar über Ministerien aufgehalten, wenn er auch in der entladen. Das Unglüdswort: So tann es nicht mehr weiter­tages hellen Bureaugeit von 9-3 nicht bemerkt wurde. Desto heller gehen," rief einen stürmischen Applaus hervor und die Unruhe strate fein Licht über Kerkern und Scheiterhaufen, Bastillen und nahm öfters einen Grad an, der es fraglich erscheinen ließ, ob Galgen. man werde zu Ende spielen können. Am Schlusse, als die Anhänger nach dem Verfasser riefen, mischte sich lautes Pfeifen ins Gezische. Held der Komödie ist ein Lehrer( im Buchterte ursprünglich in den Marten ein Verbot für Berlin und die Pro- Umgang mit den Dorfgewaltigen seinem eingeborenen Strateeler­Vom 1. April 1916 ab hatte auch der Oberbefehlshaber ein Pfarrersmann), der beim Antritt seiner neuen Stellung im binz Brandenburg erlassen, in dem er sich, beraten durch den triebe ohne Ansehen der Person die Zügel schießen läßt. Serr Konzessionisten Professor Brunner, auf den Standpunkt stellte, nur Abel im schwarzen Bratenrod mit blond- germanischer Mähne soweit zu gehen, wie der§ 56 Ziffer 12 der Gewerbeordnung es und einem Antlik, das den Stempel feierlichsten Selbstbewußtseins gestattete.( Die Redaktion der Staats- und Wirtschaftszeitung" be- trug, holte, was in der Figur an Komik lag, famos heraus und merkt dazu: Herr Professor Brunner erklärt hierzu die Beratung wurde durch Johanna Zimmermann in der Rolle der ge­des Oberkommandos in den Marten durch ihn in jeder Hinsicht für treuen, an Stolz und an Beschränktheit mit dem Gaften ivett­unzutreffend.") Das heißt mit anderen Worten, er machte von eifernden Ghehälfte glücklich unterstüßt. Die Fanfarentöne, mit seinen besonderen Machtbefugnissen feinen Gebrauch, sondern er- denen der pedantisch dürre Don Quichotte, als er bernimmt, zur weiterte die Lifte der ohnehin verbotenen Schriften um eine An- Ausstattung der Lehrerſtelle. habe einst eine Kuh gehört, der Welt zahl Nummern, wie das von Zeit zu Zeit auch im Frieden ge- feinen Rampf ums Recht auf diese Stub erklärt, wirfte bei dieser schehen muß, und ging über die Friedensbestimmungen nur hin- Darstellung auf der Bühne munter- drollig. Aber die Szenen des aus, indem er gleich für das stehende Gewerbe untersagte, was eriten Aftes erschöpfen schon das Thema. Was weiter folgt. Die früher nur für die Verbreitung auf dem Wege der Kolportage ver- Abenteuer einer nächtlichen Durchforschung des in dem Kirchturm boten war. Die Schundfabrikanten waren natürlich zufrieden. Denn aufgestapelten Kommunalarchivs nach der Kuh- Urkunde und dann nun konnten sie Serien, die in anderen Bezirken verboten waren, die spätere Verhandlung vor dem Dorfrat blieben in einem un­darunter widerliches Zeug wie Krieg und Liebe", wenigstens in übersichtlichen Gewirre dilettantisch primitiver Schwankversuche der Proving Brandenburg loswerden. Sie konnten sich aber noch stecken, deren Ungeschmack die Geduld auf eine harte Probe stellten. größeren Erfolges freuen. Das Kgl. preußische Kriegsministerium

Neunzehn Jahrhunderte sind eine beträchtliche Zeit, und wenn man fo meroürdige und zuweilen recht üble Dinge erlebt wie unfer Stern, fann einen schon das Heimweh ankommen. Die Welt ist voll von Irrtümern- bis an die Sterne hinan. Und vielleicht geht es den Sternten so wie den Menschen: sie erschrecken und fliehen vor ihnen, um zu ihrem ersten oder größten zurückzukehren. Unser Stern jedenfalls bekam jentimentale Regungen, Sehn­jucht nennen es ble Dichter, bekam Sehnsucht nach jener heiligen Stätte des Friedens, um dort auszuruhen vor den Explosionen menschlichen Erlösergeistes, der nun jahrelang über die Erde tost und bis zu den Sternen qualmt. Er machte sich also auf den Weg nach Bethlehem, mit den nun einmal seine tiefsten und schönsten Erinnerungen verbunden sind.

Die alte Sitte mit der Krippe stand nicht mehr; an ihrer Stelle redte sich eine große, burgartige Kirche empor, und die Weisen aus dem Morgenlande waren auch längst tot. Dafür aber waren, wie der Stern zunächst mit Verwunderung und dann mit Schreden bemerkte, die Weisen aus dem Abendlande crichienen. Bären's nur drei gewesen, er hätte es wohl ertragen. Go aber itanden jie in gewaltigen Scharen, bis an die Zähne bewaffnet, unweit Jerusalem , führten allerlei todbringende Instrumente mit ich und begrüßten den Stern mit donnerndem Hölenlärm, mit

dt.