e. 355
1917
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
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mit
Freitag, 28. Dezember
gut ins Bolt getragen; und jedes dieser Millionen Bücher findet nicht nur einen, sondern oft Dußende von Lefern.
Wie geht es Ihnen?
Erde verbreitet ist, und zwar Schillers Tell" mit der Höchst zabl bon 2 300 000 Eremplaren. Das sind felbft in unserer an Riefenziffern gewöhnten Zeit Zahlen, denen sich zumindest im stillen Es war ursprünglich aus Anlaß des Jubiläums der Univerfal 300 Jahre sind am 25. Dezember verflossen, daß Schlesien als Bereich des Buches faum etwas zur Seite stellen laffen wird. Auch Bibliothet eine Reihe von Veröffentlichungen geplant, die nun, unter torangebend auf dem Gebiet des guten Geichmads in der Literatur daß die älteren Klassiler Herder , Leffing. Wieland in dem Druck der Verhältnisse teilweiie ganz unterbleiben, teilweise galt. Die schlesischen Dichterschulen, denen Männer wie Opig mehr als 3 Millionen Bänden und selbst Mörife und Eichenberichoben werden mußten. Als wichtigstes davon ist ein Führer Logau, Lobenstein und Hoimannewaldau angehörten, führten auf dorff, die früber nur eine fleine Gemeinde hatten, in faft 700 000. durch die Universal- Bibliothet zu nennen, der zus literariichem Gebiet Heute kennt man sie, mit Ausnahme vielleicht Friedrich Hebbel aber, der feinen höheren Wunsch kannte, als gleich einen Ueberblick über die gesamte Weltliteratur gibt. Das von Logau, freilich nur noch aus der Literaturgeschichte. Den Zeit- daß feine Werte in billigen Ausgaben ins Bolt getragen würden, von Profeffor Adolf Bartels bearbeitete Werf wird nun voraussichtgenoffen aber galten fie als unbestrittene Meister. Einer feit der Aufnahme in die Universal- Bibliothek in fast 4 Millionen lidh Anfang 1918 erscheinen. diefer vergessenen Meister, Christian Hofmann von Hofmannswaidan, Vänden allein durch Reclam verbreitet sind, das find stolze Beweise ist vor 300 Jahren, am 25. Dezember 1617, in Breslau geboren, wo er für das deutsche Geistesleben. Daß weiter die Neudrude der ur1679 als Staiierlicher Rat sein Leben besc loß. Seine Gedichte deutschen altgermanischen und mittelalterlichen Heldengedichte, der waren das Entzücken des literarischen Deutschlands . Man rühmte Edda , des Nibelungenliedes und der Gudrun, ihm nach, daß er die liebliche Schreibart, welche nunmehr 124 000, 313 000 und 183 000 und Werte aus der altnordischen und in Schlesien herrichet," am ersten eingeführt"." Bei den Italienern älteren deutschen Literatur überhaupt mit weit über 3 Millionen suchte er seine Vorbilder, seinem ersten Lehrer Opitz untreu, der die Gesamtabfaz in immer steigenden Auflagen gedruckt werden müffen, ftrenge Regelhaftigkeit der Franzosen und die saubere nüchtern mag als Zeugnis dafür gelten, daß das deutiche Volt endith lernt, heit der Holländer pries. Sein Streben nach Driginalität mehr deutsch zu fühlen, als es noch im vorigen Jahrhundert der läßt ihn vor allem bildhaft werden. Starte Anregung der Fall war. Phantasie ist sein Wunich, aber auf der Jagd nach eigenDaß wir darum doch nicht das Verständnis für die alt artigen und plastischen Vergleichen und Bildern fält er ins griechischen und römischen Alaiiiter verloren haben Unnatürliche und Gezierte, verlernt ganz und gar, einfach zu reden. und wohl auch nie verlieren werden. beweist die ungeheure Abjag. Auch die fleinste, nebensächlichste Joee wird von ihm mit freien siffer von fast 8 Millionen Bänden dieser Verlagsgruppe. dem Pathos, mit bombaftlichen Vergleichen und Allegorien vorges Die pbilofophifce Literatur, die mit über hundert tragen. Wohl geht er dabei neue, eigene Bene. Die Metapher ibrer bedeutendsten Werfe von Platon bis Wundt in der semer Vorgänger war den Alten entlehnt, er schafft neue und findet Universal- Bibliothet vertreten ist, hat einen Gesamtabiatz von weit mitunter manches aute, treffende Beispiel. Schädlich ist nur sein über 5 Millionen Bänden erreicht, wobei Sant mit 790 000, Uebermaß, das uns heute unerträglich düntt, obgleich seine Schopenhauer mit 630 000 und Blaton mit 650000 Bänden Heroiden"( Heldenbriefe), in denen er berühmte Liebespaare aus die höchsten Abiazziffern eritiegen haben, wohl ein Zeichen das Gane und Geschichte, wie Einhard und Emma, Abalard und für, daß das Wort vom Bolt der Denfer" noch nicht seine Gültig Heloise , Agnes Bernauer und Herzog Albrecht, in Wechielgeiängen teit verloren bat. Auch daß die geichichtlichen und fultur schildert. mande Schönheit enthalten. Sein literarisches Jutereffe aeiichtlichen Werte in der Universal- Bibliothek in über fechs wendete sich fremdsprachlicher Chrif, namentlich den Gesängen der Millionen Bänden verbreitet sind, legt Zeugnis dafür ab, wieviel Naturvölker zu, ein Beginnen, daß Herder ipäter fortgelegt hat. ernster Bildungstrieb doch in der breiten Masse des deutschen Bolles Maglos bewunderte man ihn, immer neue Auflagen seiner Ge- steckt. dichte erichienen noch bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts, und bann fam, plöglich und nicht ganz gerecht, das Vergesien. Es hat wenig Wert, ihn heute wieder aus der literarischen Rumpelfammer hervorzuholen. Ein moderner Dichter, Arno Holz , hat es in origineller Weife versucht. Seine Lieder auf einer alten Laute", des Schäfers Tafnis Freß, Sauf- und Venuslieder", bringen Klänge, Stimmungen und Bilder aus Hofmannewaldaus Gedichten, freilich frei geformt und mit einem humoristischen BeiKlang, der dem Driginal fehlt. Aber feine starte Plastit, feine derbe, geiunde Sinnlichkeit, die manchmal ganz stilgemäß in gezierte Lüfternheit verfällt, sind dem alten Meister des schlesischen Barnaß glüdlich abgelauicht. Auch im Waffenlärm unferer Zeit dari man des Toten gedenken; er galt einft als unser feinster und lieblichster Sänger, und eines muß man ihm nachrühmen: in einer Zeit, der das Ausländische vielfach als Wuster galt, suchte er redlich eine eigene, deutsche Kunst zu finden.
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Ein halbes Jahrhundert
Universal- Bibliothek.
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Bor fünfzig Jahren, im November 1867, sind die ersten 35 Bände der Universal- Bibliothek in die Welt gegangen: Goethes Fauft" als Nr. 1 und 2, Schillers Tell"," Räuber" und" Kabale und Liebe ". acht Shakespeareiche und vier Leisingsche Dramen Werke, die bisher 2-3 Taler gelostet hatten, und die nun für zwei Groichen zu haben sein sollten. Es war ein für damalige Zeit fühnes Wag nis; und feineswege wurde es, wie man rückschauend, Wert und Wirkung des Neugeschaffenen abwägend, meinen sollte, nur mit begeisterter Zustimmung aufgenommen, sondern mit viel Mißtrauen Beim Buchhandel wie beim Bublifum selbst.
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Wenn heute nach 50 Jahren aus den 35 Nummern faft 6000 geworden sind, deren Verbreitung nach vielen Millionen zählt, wenn die Univerfal- Bibliothet eine große öffentliche Einrichtung wie das Telephon, die Eisenbahn, die Post, die Elektrische, nicht hinaus dentbar aus dem täglichen Leben" geworden ist, so ist das in erster Linte ein Gradmeffer für die kulturelle Wefäbigung eines Boltes, das diesen Riefenbedarf an Büchern verbraucht und verarbeitet. Andererseits ist der Einfluß, den die Millionen und aber Millionen Reclam - Bände in Jahrzehnten auf das geistige Leben des ganzen deutschen Volkes, alle Streife bis in die tiefsten Schichten durch dringend, ausgeüb: baben, schwer zu ermeffen. Eine Vorstellung davon fann man sich bilden, wenn man die Zahlen betrachtet, die die Verbreitung einzelner Werke oder bestimmter Literaturgruppen innerhalb der Sammlung tennzeichnen.
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Die deutichen Klaffiter, die den Grundstein der UniversalBibliothek bilden, haben natürlich die größten Abfazzahlen allem die Goetbe- und Schiller Literatur, die durch die Unberial- Bibliothek in mehr als 15 Millionen Bänden über die
Die welsche Nachtigall.
Der Roman eines terbenden Jahrhunderts. 71] Von N. Francé.
Se. Durchlaucht stieß ein quafendes Klagegefchrei aus und suchtelte mit den Händen in der Luft. Er dachte an entgangene Schäferstunden.
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Exzellenz. wenn man mir Ihr Abschiedsgesuch einreicht,
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Wie oft fragen wir andere in den Tag hinein: Wie geht es Ihnen!" und nicht weniger häufiger hören wir dieselbe Frage an uns richten, ohne daß der Fragende sich oft das Geringste dabei denkt. Es ist nun einmal so Brauch, zu fragen, und daher wenden wir diese Gewohnheitsfrage auch überall da an, wo ein Interesse an der Antwort gar nicht vorhanden ist, oder es besser und zart fühlender wäre, sie nicht herauszufordern. Da wir nun aber doch einmal gründlich beim Umlernen sind, wäre es zu erwägen, ob man nicht vielleicht auch mit der Sitte folcher hergebrachten Redewendungen endgültig brechen sollte. Sie waren schon Goethe höchft verhaßt. Der Arzt, der den Dichter in den letzten Jahren feines Lebens in franken Tagen pflegte, Dr. Vogel, erzählt in einem Bericht über Goethes Gesundheit:" lleber seine Gesundheits austände sprach sich Goethe gegen andere als den Arzt nicht germ aus. Gine spezielle Nachfrage nach seinem Befinden, aus bloßer Teilnahme, konnte ihn vornehmlich, wenn er sich wirklich in diesem äußerte er launig, es sei geradezu unverschämt, einen Menschen zu Augenblick nicht ganz wohl fühlte, leicht verdrießlich machen. Oft fragen, wie er sich befinde, wenn man weder die Macht, noch die auft habe, ihm zu helfen. Noch unerträglicher waren ihm die gewöhnlichen Beileid bezeugungen, zumal wenn sie umständlich und jammerhaltig ausfielen.„ An eigener Angst und Sorge hat man in solchen Fällen schon genug, dazu aber noch die Wehklagen zu dulden, ist mir wenigstens ganz unmöglich," fuhr er dann wohl artige Gewohnheitsfragen in der Meinung bestärken, daß es heraus Jedenfalls könnte uns Goethe Abneigung gegen derbesser wäre, in Zukunft auf sie ganz zu verzichten.
Daß durch die Pflege der deutschen Eigenart bei uns die Anerfennung für das Edle und Schöne, das uns andere Wölfer bieten haben, je verloren gehen würde, ist nie zu befürchten. Das zeigen die Abfazzahlen der Werke ausländischer Klaififer; allein batespeares Dramen find durch die Ausgaben der UniversalBibliothek in fast vier Millionen Bänden im deutschen Volke verbreitet worden, und Byron mit faft 800 000, Didens mit fait 12 Million, oder die franzöfifchen Klaifiler Corneille mit 200 000, Molière mit über 750 000, Racine mit 260 000 und Italiens großer Dante mit 150 000 Bänden haben bei uns warme Aufnahme gefunden. Auch die Russen können sich nicht über Burüdiegung beflagen, denn Dostojewskis drei in der Univerial Bibliothet erschienenen Werte sind in 259 000, die sechs von@orti aufgenommenея Rummern in 420 000, fche chow in 333 000 und Turgenjew fowie Tolstoi gar in je über 1 Million Exemplaren in Deutschland verbreitet. Die höchsten Abjazzziffern von allen Ausländern hat aber wohl Jbien erreicht, der seinerzeit in einem begeisterten Brief an den Berlag schrieb, daß er seine Volkstümlichkeit vor allem der Uni berial- Bibliothek verdanke, und deffen Werle bis heute in über ½ Minionen Nummern verbreitet find. 3war haben feine Lands. Strömen vorgedrungen, in der Weichsel nach einer alten Elbinger leute Björnson" nur" die Auflagen 1 200 000, ielland 199 000 und Jonas Lie 239 000, die Schweden Geijerstam, Lagerlöf und Strindberg zusammen 611 000 und die Dänen Andersen und Jens Peter Jacobien 889 000 erreicht, aber auch diefe Bablen zeigen so recht die Begeisterung, mit der Deutschland den Nordländern entgegengekommen ist. Daß auch die Polen schon vor dem Kriege bei uns eine gute Aufnahme gefunden haben, beweist die eine Bahl 540 000, die den Abiaz für die in die Universal- Bibliothet aufgenommenen Werte von Henry Sienkiewicz angibt. Die verhältnismäßig junge ungarische Literatur ist durch 45 Werte mit einem Gesamtabsatz von 3 700 000 Nummern in der Universal- Bibliothet vertreten.
fische gesichtet worden sind. Diese Nachricht und die Tatsache, dak Vor wenigen Tagen wurde gemeldet, baß in der Ostsee Wal gekommen ist, gibt Anlaß, sich daran zu erinnern, daß Walfiſche im vergangenen Winter in Deutschland Walfischfleisch in Aufnahme schon seit frühester Beit nicht nur an den friesischen Nordseeküsten, fordern auch in den Ostseegemässern gesehen ober erbeutet worden find. Am Durchgang vom Münzhofe zum zweiten Hofe des Kgl. Schloffes in Stettin hängen die verwitterten Knochen eines Walfisches, der in alten Beiten an der Küste Bommerns gestrandet ist. Aber auch die neuere Zeit bietet hierfür Beispiele. 1911 verirrtex sich mehrere Walfische an die holsteinische Küste bei Fehmarn und bor der Gdernförder Bucht. Sie tamen 1907 jogar in den Alfens fund und bis dicht an Glücksburg beran. Sie sind auch schon in den Aufzeichnung bis in die Gegend von Meme, was nicht Wunder nimmt, wenn man weiß, daß 1688 ein Wal( ein sog. Blutskopf) den Rhein hinauf bis fast nach Basel gestiegen ist. Im Jahre 1861 haben sich gegen 100 Wale in die Kieler Bucht verirrt; es fonnte jedoch nur einer von ihnen gefangen werden. In der Marienkirche zu Greifswald wurde das Bild eines Blutstopfes aufgehängt, der am 30. März 1545 dort gefangen wurde. An der pommerschen Rüste erregte im Sommer 1899 das Erscheinen eines Wales große Aufregung. Die Fischer von Hela haben schon vor Jahrhunderten gelegentlich Walfische neben ihren Booten gesehen, ebenso ist erwiesen, daß Grindwale( um solche handelt es sich meist in der Ost fee) durchs Memeler Tief ins Kurische Haff gelangt find. Uebri gens dürfte der Krieg der vorher betriebenen geradezu vernichtenden Walfischiagerei Einhalt geboten haben, so daß mit einer Bermehrung dieser Säugetiere zu rechnen wäre.
Notizen.
Der uns Deutschen eigenen Bescheidenbeit entsprechend, follen schließlich von unseren deutschen zeitgenössischen Erzählern nur ein paar besonders bezeichnende Rablen genannt werden: Die fünf Jubiläumsnummern 1000, 2000, 8000, 4000 5 5000 von Seyfe, Staabe, Jenfen, Moiegger und Otto Ernst find zufammen in 1 250 000 Exemplaren verbreitet, am meisten von ihner Rosegger mit über 800 000. Daß die deutschen Erzähler von den Jm Kleinen Theater geht in Abänderung des Spiel Freunden der Universal- Biblioteek befonders gern gelefen werden. plans vom Freitag an allabendlich das Lustspiel Geldzauber" in ist selbstverständlich, aber daß selbst solch stifle und beschauliche Szene. Bücher, wie fie uns Enting. Holzamer, Saar , Timm Kröger, Schlaf, Treptow Sternwarte. Folgende Kino Vorträge Salus, Geiger, Schönaich- Carolath u. a. gefchenft haben, in wenigen finden statt: Sonnabend, 29. Dezember, 5 Uhr: Christoph Jahren Auflagen von 30 000 bis meit über 100 000 erreichen, ist ein Kolumbus". Sonntag. den 30. Dezember, 3 Uhr: Uniere LuftZeichen dafür, daß die Universal- Bilbliothek felbst solchen stillen, flotte", 5 Uhr: Bom Monte Rosa zur afritanischen Küste", 7 Uhr: feinen Dichtern zu großer Vollstümlichkeit verhilft. Graf Dohna und feine Möwe". Am Neujahrstage 8 Uhr: Theodor Körner ", 5 Uhr: Chriftoph Kolumbus, 7 Uhr: Graf Dohna und seine Möwe". Bei flarem Wetter vor und nach den Vorträgen: Beobachtungen mit dem großen Fernrohr.
Man muß sich bei dem hier mitgeteilten Zahlenmaterial flar machen, daß alle folche Bablen, Laufende zu Tausende, und Millionen zu Millionen, bedeuten: millionenmal das edelste Geistesdaß der Arzt ihn aufgibt. Er hält ihn übrigens für geistesgestört. Vor Geistesgestörtheit ist niemand sicher."
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wegen gemeiner Ehrabschneidung, begangen an der Schneiderin und Bugmacherin Zwadi, wohnhaft zu Griesbach i. S. f. Att " Ihre Kommentare, Graf, find geiftvoll aber überflüssig." Nr. 37421/ II Der Herzog hatte seine Arroganz wiedergefunden. Mora- bestraft mit sechs Wochen Arrest im Jahre 1789 wegen witty big fich auf die Lippen und schwieg. Die Augen des Borschubleistung und tätiger Mitwirkung bei der Flucht der Statthalters glänzten überlegen. wegen Franzosenfrankheit im St. Georgspittel eingelieferten Bei mir war heute morgen der Polizeiaktuar Micha- fahrenden Person Barbara Marggrabowa angebl. aus Zahrawie heißt er doch?.. dowice in Böhmen f. Aft Nr. 61741/ III."
Michalansky," ergänzte der Graf betroffen.
Er hielt inne und fah triumphierend auf. Inzwischen war wollte, um das Haus der Baronin, wo er verdächtige Ge- prustend vor dem Statthalter verbeugt, auf deffen beschich Und beklagte sich. daß man ihn, als er gestern recherchieren auf wiederholtes Klopfen der Obrist eingetreten, hatte sich ich nehm' es an... Da war der Bliz aus der Wolfe niedergefahren. stalten umberschleichen fah, daran gehindert habe ein ge- tigenden Winten sich aber still hinter dessen Fauteuill ge In dem Grafen erwachte der Aristokrat. War er vorhin wisser Best, selbst bei der Polizei, habe ihm mit der Feststellt, wo er nun einen stummen Händedruck mit dem Herzog ängstlich, so war er jetzt hochmütig. Er hatte zwar fein Ber- nahme gedroht... Es war also nicht ein Geiftesgestörter, tauschte. mögen und war jetzt ruiniert, aber er hatte blaues Blut und fondern eine ganze Bande durfte deshalb mit feiner Wimper zucken.
er falt.
Herr Herzog, mein Abschiedsgesuch ist eingereicht," sagte .Herr Graf, es ist bewilligt," antwortete noch kälter der Herzog. - Eine Pause entstand.
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Und nun möchte ich noch Einzelheiten wissen. Wer ist der Mörder? Man sagt, ein entlaufener Soldat?" frug Regnenberg ruhiger.
„ Eben derselbe. Ein gewisser Jakob Peißer, den Durch Aus dem PolizeiTaucht selbst zum Militär deſianierten. gewahriam hätte er nicht entspringen fönnen; aus dem Militärhoipital ist er, ganz rätselhaft wie, ohne weiteres davongelaufen. Auch das Militär dieses Landes scheint nichts zu taugen."
Der Hieb saß. Durchlaucht zudte nervös mit den Wimpern.
„ Er hat recht," sagte er dann hochmütig. Ich lasse den Obrist von Krag zum Vortrag befehlen. Gleich hierher. Ich muß Ordnung schaffen im Lande. Bisher war ich zu gütig." „ Und hat man den Mörder wenigstens jetzt in sicherem Gewahrsam?" frug er dann pitiert.
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,, Das ist also die Dualifikation des Herzoglichen PolizeiUnd die Polizei weiß wieder einmal nichts davon aftuars Josef Aloys Sebastian Michalansfy," sagte MoraUnd die Polizei hindert den einzigen pflichttreuen Beamten, wizfy schneidend. Vermutlich deshalb wurde er zum Polizeider wachen will! Monsieur, das ist ein Standal, wie er noch attuar befördert, nachdem er als gelegentlicher Vigilant- nicht da war!..." hier verschwieg er wohlweislich das Nähere in den Arrest gekommen war."
,, Nicht Scherze, Euer Durchlaucht, sondern ein Amtsbericht ernstester Art; Best, teil' er uns seine Recherchen über den Aftuar Michalansfy mit."
Das war für Morawizkh zu viel. Michalansky wagte noch den Denunzianten zu spielen! Jegt hieß es angreifen. ,, Der Herr Statthaltereirat hat heute seinen scherzhaften Seine legte Amtshandlung sollte noch eine Genugtuung sein. Tag," lachte gezwungen der Herzog zu Kratz von Scharfen. mit dem Schurken traf er den Statthalter selber. Er stein, der die Augenbrauen runzelte. trat zum Tisch und holte mit zitternder Hand ein Bündel Aften. „ Durchlaucht, dieser Michalansky, den nicht ich befördert habe, sondern der über meinen Stopf hinweg aus dem verdienten Arrest zum Polizeiaftuar befördert wurde" er sagte es mit schneidendem Hohn, der dem Statthalter das Blut in die Wangen trieb dieser Mensch ist kein pflichttreuer Beamter, sondern ein lichtscheues Subjekt, das morgen verhaftet
worden wäre.
Gestatten Euer Durchlaucht!"
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für die Herren hinzu. ,, Best ist unser erster Geheimpofigift," fügte erläuternd Best gab sich einen Ruck und räusperte sich: liche Wohlgeboren," begann er- Herzogliche Gnaden gräfliche Gnaden- obristkeit
Alsdann, ich hab' gestern gleich gesagt, der Lu... der Herr Aftuar Michalansky hat die Tasche voller Geld, der hat Und ohne eine Antwort abzuwarten, ging er zur Tür wieder a Lumperei ang'stellt. Und hab'n vi ilieren lassen. Und und rief nach Best. Dann schlug er seine Aften auf und richtig: er ist zum Herrn von Solms gan am Nachmittag, las: Josef Aloys Sebastian Michalansky, geboren zu Nurschau nachdem er drei Dufaten zahlt hat zur Zech' im blauen in Böhmen ,, er ist also ein Ausländer und laut Staats- Affen... und Hat'n veranlaßt, den Dr. Widmont zu warnen, verfassung werden im Staatsdienst nur Landeskinder an- der wo nachgewiesener revolutionärer Umtriebe halber. bestraft mit vier Wochen Haft im Jahre 1787 Echluß folgt.)
Er hat sich bei der Festnahme so gewehrt, daß man ihn niederschlagen mußte er liegt so schwer verlegt danieder, gestellt"
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