fciete§ Gesetz feine Entstehung hm Drucke de« natto- Kaien Ge wissen« verdanke, das die seit den ersten Tagen des Krieges crzielien ungeheuren Gewinne mit Steuern dclegt!;u sehen wünsche, damit der sozialen Gerechtig- keit Genüge getan werde.
Die italienischen Anstürme am Tombarücken. Berli», Zd. Tezemöer. S* ser italienische« Fr»»i«inrrnt der iinilleriekmnvs immer«ehr«esrliche Forme« an. Die einst drcht- k>ebt>fferkn Drt schatten an der Vi ave»erWandel« sich mehr und merh in Trümmer statten, und ein weiter reicher. blühender Landstrich geht auiomatisch und unaufhaltsam dem Schicksal völliger Vernichtung entgegen. Lecher die neuesten Versuche der Italiener, zwischen vrenta und Piave sich der bedrohlichen UmAammerang durch die Verbündeten mittels erneZ Gegenangriffs gegen di« Höhen »stlich de? Monte Tomb« zu erwehre«, wird mitgeteilt: Hier sind die Deutschen und Oesterreich-Ungar» am weitesten borge- drurtgen und von de» langgestreckten Tomdarücke» au? sehen ihre Arrillemebe-bachter bereits in die italienische Svene. Der Angriff Hie» jedoch trotz de- stsrken vorbereitenden FeucrS ergebnislos. Die Verbündeten haben üch mit Hilfe der eroberten italienischen ■©iejtlungen auf de« Tombarücken derart festgesetzt, datz weder die schweren Kaliber, die bon der Ebene heraus wirkten, noch die Ge- b.rgSgc schütze, die die Italiener zu flankierendxr Wirkung auf den Lconre Pallone geschafft haben, ihre Stellungen erschüttern konnten. Als die Italiener au» ihren Stützpunkten vorstürmten, brachen sie leihinwarfe i« Maschs nengewehrfeuer zusammen.
kämpfe bei Jerusalem . »Mtsientinspel, Zy. Dez««o«. Tagesbericht. Pala- st:»afr»ni: Herborgerufen durch beiderseitig« Angrisf-unier- nebmuNgan enibrannte am 27. Dezember nördlich und östlich Ieru- sa'em ein heftiger Kamps aufbreiter Front, bei de« wir eine Zteilie schöner Teilerfolge eqsielten. An unserem linken Flügel stießen wir bis E i r D» s i bor, weiter nördlich wurde der Angrit? einer englischen Diviüon unier schwersten Verlusten für den Feind söge schlage«, zwei Maschinengewehre und Gefangen« erKeutet. Nördlich Fell Et Ful nahmen wir die vom Feinde be- 'etzre Höhe S1< uns hielten sie gegen alle Gegenunternehmungen. ?£ estlich S j r N e b a l a hielten wir unsere Stellungen gegen wie- derbolt« stärkste feindliche Angriffe, machten Gefangene und schössen Panzerkrastwagen zusammen, die bon Jerusalem vorkamen. Auch »ördlich El Kubebe wurde der Fsind«ogeschlagen. An den an- deren Fronten deine Ereignisse. Englischer Heeresbericht aus PalSstina. Di« britischen Truppen fuhren am 2?. Dezember fart, den Feind zurückzudrängen und fchoben ibre Linie auf eine Tiefe von etwa zwei Meilen auf einer Front bon dreigeh« Meilen bor . Dieses vorrücken brachte uns in de« Besitz der Hochfläche von Nafarkubeih Suffa, vier Meilen von Jerusalem und eine Meile nördlich der Ierichoer Straße, von Anataerren— K u l u n d i a, die lotzte« beiden östlich und westlich der Straße nach Nablus und fünf oder sechs Meilen nördlich von Jerusalem nach Bethanien. Irische Truppen begegneten beträchtlichz« Widerstand, den sie mit Entschlossenheit krotz der Schw-.eriglciten des Geländes überwinden. Die Zahl der in dem Gerecht vom 27. Dezember eingebrachten Gefangenen be- trägt bis jetzt 130. Bei dem allgemeinen Rückzug des Feindes macht das ungünstige Gelände und die gebirgige Natur der Gegend die Verfolgung langsam und schwierig. Unsere Flug- zeuge wars« den ganzen 28. Dezember über mit großer Wirkung Bomben auf Truppen und Transporte auf der Straß« nach Nablus .
Kleine Kriegenachrichten. GprktS Vorhaftung Sev»rsteh«»d? Tie Zeitung„Djen* meldet: Ter Streit zwischen Max,m Gorki und den Maximal, sten sei soweit gediehe«, daß die Bolschewiki beschlösse« hätten. Gorki zu verhaften. Englisch.türkischer Gefangeuen-AuStausch. Im Dezember fanden in Bern zwischen britischen und türkische« Delegierten verhand- lungen statt über die Behandlung und den Austausch von krirgz. gefangenen Zivilpersonen beider Länder. Die am 28. Dezember unterzeichnet« Uebereinkunst fcfcarf noch der Ratifizierung beider Regierunge». Schwebisch�merikanische Zufuhrverhandlangcn.. Ekstr abladet" melbet auS Swckholm: Wie daS Ministemu» LeZ Leußern mit- teilt, wurde» die Verhandlungen mit Amerika über die Zufuhr nach Schwede« mit g ü»ftig«m Ergebnis abgeschlossen. Schweden erhält 17 000 Tonnen verschiedene Waren, darunter Kaffee, Pctro- leum und Medizinalwaren, vgr Mitte Februar ist daS Eintreffen der Ware« nicht zu erwarten. FranzSstsch« Hoffnungen auf Admiral Weatzfi. P a r i», 28. De- zember.(Meldung der Lgenc« HavaS.) Die meisten Blätter sehen in der Ernennung de» AdmiralS Wentzß den Willen der englischen öffentlichen Meinung daß der Seekrieg sich i« einer«ehr tätige« Richtung»andla..Matt»" sagt: Di« Stunde ist gekommen, der «ilitärtschen Kraftentsaltung HindenburgS eine auggedehnt« Offensive gur See entgegen zu steile«. Englische Flieger übe« Holland . Haag.«. Dezember. Amt- lich wird durch da» Ministerium de» Leußern mitgeteilt, daß am 2. Okwber 1ö17 sieben britische Flugzeuge bei DreÄenS über nie. derländischeS Gebret geflogen sind unddaß di« niederländische Regierung deShal» bei der englischen Ztegierung pro. testierte. Die englifch« Regierung entschuldigte sich wegen dieser Verletzung der niederländischen Neutralität.
Das vorbeigelungene Wahlrechts« kompromiß. > « einer Betrachtung über de« WahlrechtSkamvf in Vreuß«, macht die.,Sreu«eitung" folgende Mitteilung: .» ist bin Geheimnis mehr, daß im Mat und Juni zwifchr« Zentrum. N a ti ona I l i b e ral e«. F r e i t« n s er v a t i- »: n und Konservativen die wesentlichsten Grunbgüge eine# fertigen Gesetzentwürfe» übee da» Wahlrecht vereinbart wurden, dessen Inhalt der Zusage der Ostcrbotschast voll entsprochen hätte. Der Kanzler v. Be:h«ann-Hsllweg lcchnte indessen das«uf dieser Grundlage gemachie Angebot der vier Varteie« ab und führte am 11. Juli die Allerhöchste Anordnung der Vorlage eines Entwurfs Mit dem gleichen Wahlrecht unter Umständen herbei, wie Re ungünstiger für da» Anfeben du Krvn« und den weitere«»er. bri'.f der Dinge nichr gedacht werde« konnte«. Denn damals mußte der Königliche Erlaß als eine K o n z e ss i» n a n d i« S o z i a l- demvkratie erscbeinen, die wäbrend eine» brennenden Kon- fliki» gemacht worden war. teil» um die Stellung des Kanzlers zu bal:cn, teil» um das Land in der höchsten Not vor schwerer Schädi- gung durch die S-zialdemokraten zu bewahr«-. Darunter hat die Begründung und Vertretung der im Herbst eingebrach rm- Bnrlage vv« Anfang an schwer gelitten. Di« Negierung, die de« wahren Sachverhalt nicht zugebe n-?o««te, mußte deRialb nach ««zulänglichen Gründen für daS e'.ngebracht« Gesetz suchen." Na« begreift nach dielen Entbüllunge«, die übrigens»ach »tv- tzbwgang drS Fchr. V. Zedlitz nicht mehr ganz neu sind, erst recht die Nur der Funker über di? Sozialdemokratie, die ihn«» ist? ganzes schlau eingefädeltes Spiel zunichte machte.
Das üeutsche Volk— GesinöLl! z�ur Entrechtung der Kriegsbeschädigten. Welcher unserer auswärtigen Feinde hat wohl das deutsche Aotk Gesindel genannt? Ist es Wilson. Clernenceau, Iloyd George? Ach nein, diese Männer sind allesamt wenig- stenS politisch zu klug, um dem deutschen Volk diese Unver- schämtkeit ins Gesicht zu werfen. In der Zeit der ersten' Kriegshetze mag sie vielleicht in den letzten chauvinistischen Blättern der Pariser und Londoner Gosse zu finden gewesen sein. Jetzt aber steht sie ganz bestimmt in einem deutschen Blatt, nämlich in der„K r e u z z e i t u n g" vom 30. Tezem- ber, wo es in einem Aufsatz von Julius Werner heißt: Wenn die politischen Machthaber nicht den Mut finden, gegen- üb« der'deutschfeindlichen Weltdemokratie die preußisch-deutsche Monarchie zu festigen und die Reich?verfassung auf BiZmarckfcher Grundlage zu erhalten, dann dürfen sie sich nicht wundern, wenn sich manch ein loyaler Staatsbürger das Zarathustrawort aneignet: „Den Herrschenden wandt' ich den Rücke«, al" ich sab, waS sie jetzt Herrschen nennen: Schachern und Markten um Macht— mit beut Gesindel." Ist es wohl noch in einem anderen Lande möglich, daß das Zentralorgan eine? Partei die um ihre politischen Rechte kämpfenden Massen des eigenen Volke? Gesin- bei schimpft? Hätte nicht der Respekt vor den ungeheuren Leistungen und Leiden dieser Massen einer ihres Verstandes noch mächtigen ZeitunAsredaktion in ihrer Begeisterung für unpassende Zitate gewisse Schranken auferlegen müssen? Dem Volk, bleiben die übelriechenden literarischen Erzeugnisse der „Kreuzzeitung " unterhalb der Stiefelsohle. Kennzeichnend aber bleiben sie für die konservative Partei und ihr führendes Organ. Zu demselben Kapitel gehört, was sich die gleichfalls kon- tervotive„Deutsche Tageszeitung" am selben Tage von Herrn E. B ö t t g e r über den„DundderKriegsbeschädig- ten und ehemaligen Kriegsteilnehmer" schrei- ben läßt. Daß Herr Dottger mit der Tätigkeit dieses Bundes nicht einverstanden sein kann, ergibt sich sehr klar aus seiner ganzen sonstigen Gesinnung. Unbenommen bleibt ihm das Recht, den Bund aufs schärfste zu kritisieren und vor dem Eintritt in ihn zu warnen. Wenn er ober meint, daß„schon die Duldung eines solchen Vereins gefährlich ist", und wenn er weite? sagt, es fei an der Zeit, der Propaganda diese? „völlig überflüssigen" Bunde? ein Ende zu bereiten, so fordert er damit die Behörde auf, denen, diefürDeutschland geblutet haben, selbst das bescheidene Bür- gerrechtderfreienDereinstätigkeitzuent- ziehen! Denkt er mit Julius Werner: Es ist ia doch nur — Gesindel??_ Ein Seitrag zu üen Aeutö'llner Enthüllungen ES wird immer toller! An das KriegSernährungsaml und an die Reichsstelle für Gemüse und Obst bat die Rahrun gsmittelstelle deS Lichterfelder Gemeindevorstandes folgende Eingabe gerichtet: ZeitungSnachrichien zufolge soll beaösichtigt sein, die Mißstände auf dem Gebiete dcs AcmüsehandelS. welche auch in der Lichterfelder Gemeindevertretung lebhaft erörtert wurden, mit pockig-eilichen Maßregeln der a llar ftr e« g st en Art gir bekämpfen und U eber s chr ei t u n g e n von Höchst- preisen tu weitestem Umfange der Staateanwaltschaft gur Anzeig« zu bringen. Der Gemcindevorstand von Lichter« trfde hat sich dadurch veranlaßt gesehen, in Eingaben an daS KriegSernährungSamt und die Reichsstelle für Gemüse und Obst gegen ein derartiges Unternehmen seine warnende Stimme zu erheben. D:e Eingabe bezeichnet solche' polizeilichen Maßregeln als einen Schlag i«s Wasser, weil dadulTH nur ein kleiner Teil der Beteiligte» betroffen wnd, und weil damit in keinerWeife die Ursachen der Höchstpreisüberschreitungen beseitigt werden. ,) An den HöchstpreiSüberschreitungen find auf der Käuferseite nicht nur Gemeindeverwaltungen und Private beteiligt, sondern in höchstem Grade»ach Reichs- und Staatsbehörden, di« Militärver- waltung und die Rüstungsindustrie. Auf der Berkäuferfeite nehmen daran teil die Landwirte von den Großgrundbesitzern«ud Domänen- »ächter« herunter bis zu dem kleinsten Bauern. Nur wenn der Ueberwachungsdienst auf all« diese Kreise in Stadt und Land ausgedehnt werd« könnte und wenn er vor niemandem halt macht«, würde er Erfolg haben. Es ist aber für jeden Kenner der Verhältnisse klar, daß ein derartiges Durchgreifen ausgeschlossen ist. d) Die Höchstpreisüberschreitungen haben ihren Grund einer» seit» in der schrankenlosen Konkurrenz, die sich die genannten Käuferkreise direkt»der durch Vermittler am ErzeugungSorte machen können, und andererseits in dem Umstände, daß der Er» geuger ungehindert und unkontrolliert seine Erzeugnisse zu jedem Preise an den Meistbietenden losschlage» kann und losschlägt. Diese« Uebelstande kann durch Strafandrohungen in keiner Weise abgeholfen werden. Geldstrafen wirken nicht; für GefängniSstrefe« dürfte» nicht genügend Lokalitäten zur Serfügung stehe«. Im übrigen hängt»an niemanden, den man nicht hat. Massen- strafen würden aufreizend wirken. ES gibt nur ein Mittel gegen da« Uobel, da» ist die ö f f e n t- licheKontrollederErzeugnifseamErzeugungS- orte durch lokale Ueberwachungskommissionen und die prompte Abnahme und Abbeförderung der reifenWaredurchgeeigneteEinkaufS-undver- teilungSorganisationen. Dem lokalen UoberwachungS» dienst müßte bereit» ein Einfluß auf den Anbauer eingeräumt wer. den. Solange die War« nicht am ErzeugungSorte erfaßt wird, wird »n den bestehenden Uebelsiändcn nicht» geändert werden. Eine AendaJing muß aber erfölgen, wenn nicht in den großen Volks- zentren in kurzer Zeit ein absoluter Semüsemangel und eine Kala- strophe heraufbeschworen werden soff. ES est die allerhöchste Zitt, daß die StantSbehörden mit aller Energi« da» Uebel an der Wurzel fassen und davon ab- sehen, durch bloße Polizeiwaßregiln gegen einzelne Kreise, die niSt aus gewinnsüchtiger Absicht, sondern nur im Interesse ihrer Schutz- befohlenen handeln, die Erbitterung zur Explosion treiben. Wir machen schließlich darauf aufmerksam, daß sich jetzt bereits erkennen läßt, daß der Abschluß einer ausreichenden Anzahl von Gemüselieferungsverträgen für den Herbst 1L18 eine Unmöglichkeit fein wird, weil&) viele Anbvuer. durch die Erfahrungen de! Jahres 1017 gewitzigt, eine vertragliche Bindung für 1018 als für sie unvor- teilhaft überhaupt ablehnen, d) viele«ndere Anbauer den Vertrag». «sschluß von der BereitsiellunA von Gemüsesamen und künstlichem Dünger abhängig mache«. Denk der Dispositionen der ReichSgemü'e- stell« sind beide Artikel aber vom Markte verichwunden. ffal soll daraus werbt»?
Wann endlrch werden die Namen der großen Herren, die an dieiem Handel beteiligt sind, der Oesfentlichkeit bekannt gegeben werden? Auch diese Bekanntgabe hätte eine heilsame Wirkung I Solange die Herrschaften glauben dürfen, man werde sie aus Rücksicht auf ihre hochmögenör Peffönlichkeit im Dunkeln munkeln lassen, kann auch niemand glauben, daß cs mit der angestrebten Besserung Ernst wird.
Unsere Zuckerproöuktion. Wie die„Deutsche Tageszeitung" mitteilt, ist die Zuckerfabrik tu Tetersw, ein« unserer größten Betriebe, nicht in der Lage, die zugeführten Rüben zu verarbeiten. ES steht in Frage, ob nicht 160 000 Zentner Zuckerrüben dem verderben ausgesetzt sind, West durch Kohlenmangel d�r Betrieb stillgelegt ist. Mit dieser Gefahr hat die ReichSzuckerstelle zu Begiait der Kampagne schon gerechnet, eS ist aber im Beirat für Volks- ernöhrung, als diese Unterbrechung der Produktion in Aussicht ge- stellt wurde, von alle» Seiten mit großem Nachdruck verlangt worden, daß die Stillegung dieser Betriebe unter alle« Umständen vermieden werden muß. ES wäre geradezu ungeheuerlich, wenn, nachdem eine verhältnismäßig gute Ernte zur Verarbeitung steht. nunmehr die Ausnutzung tatsächlich in Frage gestellt ist. Wir fragen, ist wirklich alle» geschehen um diese Betriebe, die für unsere Volksernährung ein so wichtiges Nahrungsmittel herstellen. mit Kohlen zu versorgen? ES ist ferner wiederholt in letzter Zeit behauptet, daß die Zuckerrüben nicht den Betrieben zugeführt wer- de» können, weil die Eisenbahnrerwaltung nicht die nötigen Wagen stellen konnte. Die Landwirte selbst find auch nicht sehr interessiert an der Abfuhr, weil sie bei dem Futtermangel die Rüben gern zur verfütierurig behalten. Auf diesen Zustand ist seit langen». aufmerksam gemacht worden, ohne daß vom KriegSernährungSamt bisher mit Nachdruck auf eine Aenderung hingedrängt wurde. Im Interesse der großstädtischen Bevölkerung muß mit aller Eni- schiedenheit dagegen Protest erhoben werden, daß, wenn die Zucker- rüben wirklich nicht verarbeitet werden lönnen, sie als viehsutter benutzt werden, Sie geben ein vorzügliches Nahrungsmittel und würden von den Hausfrauen sicherlich sehr viel lieber genommen werden, als die Kohlrüben. Können also die vorhandenen Zucker- rüben nicht vollständig der Zuckerfabrikation zugeführt werden, so müssen sie der volkSernährung direkt dienstbar gemacht werden.
Dr. Strefeman« und der verband sächstseber Industrieller. Wie die„Leipziger Neuesten Nachrichten" au? Dresden erfahren, hat der Svnvikus de? Verbandes sächsischer Industrieller. ReichStagSabge- ordnetet Dr. Tiresemann, nach erfolgter Uebernahme de? Vorsitze» der nationakliberalen ReichStagSfratnon detn Besamtvorstand dpS Verbandes sächsischer Industrieller den Wunsch ausgesprochen, ihn mit Rücksicht aus die ihn setzt noch stärker als früher in Anspruch nehmende Tätigkeit von s-nnem Amte al» övndikuZ des verbände? zu entbinden. Dr. Strefemann hat sich schließlich aus Wunsch de? Vorstandes bereit erklärt, noch bis zum Ende des Arteges in feiner Stellung zu bleiben. Al? sein Nachfolger ist Dr. März in AuSsichi genommen.
Lesite Nackrichten. Kranz ösisch-schweizerifcheS Wirtschaftsabkommen. Wie die Schweizerische Depeschen-Agentur vernimmt, ist am 29. Dezember zwischen der Schweiz und Frankreich m Wirtschafts- und Finanzabkommen auf die Dauer von zehn Monaten abgeschlossen worden. Es kann indessen vom 1. Juli 1918 an mit zweimonatiger Voranzeige gekündigt werden. Durch da? Abkommen verpflichtet sich der Bundesrat, die schweizerische Finanzorganisatton zu ermächtigen, einem fr anzö- fischen Bankkonsoriium monatliche Kredite zu er- öffnen, welche in direkte Beziehung gesetzt werden zu den aus Frankreich oder im Transit durch Frankreich in die Schweiz ernge- führten Waren. Die ftanzösische Regierung gewahrt ihrerseits der Schweiz gewisse Erleichterungen bezüglich der Versorgung der Schweiz mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen. Außerdem läßt Frankreich ein gewisses Kontingent von Waren, auf deren Ausfuhr die schweizerische Industrie besonderen Wert legt, zur Einfuhr in Frankreich zu, wogegen di« Schweiz die Eröffnung eines monatlichen Kredite? bewilligt, wie dies bereits durch das Abkommen vom 20. September 1017 für die letzten drei Monate des Jahres vereinbart worden war.
GroßSerün Zilmproletariat. In einem reicktfichen Jahrzehnt hat sich der Film den Erdboll erobert. Die Zeit, da das Kino ausschließlich das Theater deS Mobs war, ein Grammophon und ein Rezitator im Derein mit den trivialen und albernen Erzeugnissen der Pariser Filmgesellschaften„Rühru'.-g" und„Humor" en rnasse fabrizierten, ist so lange schon vorbei, als gutfundicrte großzügige Industrien mft besten darstellerffchen Kräften unter raffinierter Einstellung auf Psyche und die technischen Möglichkeiten, alle? WaS sich unterhalten und zerstreuen will, i.« ihre Tempel zieht. Dabei wird Geld m Haufen verdient. Aber auch dicsck Industrie ist ein getreues Kind unserer gesegneten Zeitläufte: da sind eine Anzahl Magnaten, die Geld wie Heu verdienen, ein Dutzend„Stars" mft märchenhaften Gagen und einer unseren besten Künstlern unerreichbaren Volkstümlichkeit, ein gewisser Mittelstand der unabhängigen Kinobesitzer— und cm kleines Heer armer Teufel, die mehr Würde als Geld besitzen. Ein Kaffee in Berlin . Der Unbefangene, der etwa in der vierten Nachmittagsstunde durch die Karusselltür eintritt» ist ein wenig betroffen. Er sieht einen Kamps umS tägliche Brot, der eigentlich auch geeignet wäre,-auf Zelluloidstreisen verewigt zu werden. Ein paar„große Kanoner", Filmmanaaer sind die Pole» um die sich das allgemeine Interesse kristallisiert. Sie suchen. unter den sie umwogenden Filmgesichtern die für ihren Zweck geeigneten aus. „Aber ich bift' Sie, meine Herren und Damen, ich hin vollständig versorgt, vollfiändigs" sagt der eine in fremdem Akzent und schwingt de« Block, auf dem er die Namen der für etne Aufnahme Bestellt««otte« hat, wie zur Abwehr empor. Sind die„Chancen" vorbei, so hat man mehr Muße, das Völkchen, das hier seine Zelte aufgeschlagen hat, zu beobachten Alles Gesichter, deren interessanter blasiert« Ausdruck*c