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5i'. Adler! SeKst Sei Llohd TeörHe!- DaD Sie Stil öffctrt ist nicht! Wir wollen den allgemeinen Frieden, wir wollen ihn hed.ingungSloS, wir knüpfen daran nicht die Erwerbung eines Königreichs. Die sozialdemokratische-Partei hat die Selbständigkeit Polens  - von jeher als eines-der Ziele der Demokratie angesehen. Sie- ist auch heute dafür. Sie wäre auch für eine Anyttederung-Krakaus an Warschau   zu haben, nicht aber für eine Angliederung Warschaus   an Krakau  . Dies darum nicht, weil wir dann in Verhältnisse kommen, dieunmögilch find und die im Widerspruch mit dem Wollen der Völker stehen. Wenn die Berhandluugen in Brest-LitowSk   nicht vernünftig geführt werden� werden wir die Möglichkeit verpassen/ daß sich an die Verhand- lungön über den Separatfrieden- der allgemeine Friede schließe; denn, die Verhandlungen' in Brest-LitowSk   haben eine Bedeutung weit über das BerMtniS zu-Rußland   hinaus. Die vom Grafen Czernin ausgestellte Formel hat uns in Europa   daS Ansehen ver­schafft,-daß wir die möglichen Träger der Lösung des Weltkonflikts sein können. Das soll nicht- zerstört werden. Wir verlangen, daß dem Parlament fortlaufend über die Dinge, die in Brest-LitowSk  und sonst in der Welt vorgehen, Auskunst gegeben werde, aber wir verlangen auch, daß uns nicht nur erzählt wird, was vorgeht. sondern daß man auch höre, waS die Massen aller Völker wünsche«. Mit den Versuchen der Verschweigungen und Verschleierungen möge man endlich aushören. ES geht nicht an, daß man in den Zeitungen liest, WaS in England, Frankreich  , Deutschland   und Rußland   vorgeht, dabei aber über Oesterreich nicht» erfährt. Hat man ja sogar ernsthaft versucht, die gegenwärtige Ausstand?» bewegung in Wien   und Niederösterreich  , von der jedermann weiß, in den Zeitungen zu unterdrücken. Durch das Totschweigen sol­cher Tinge müssen die abenteuerlichsten Gerüchte entstehen. ES geht nicht an, die ohnehin schwierige Lage durch die Zensur noch zu erschweren. Zu den Ernährungsschwierigkeiten möchte ich nur ganz kurz sagen: Man muß mindestens so viel tun, daß die be» gründete Meinung entsteht, daß da» Hungern nicht weitergehen wird, al« e» unbedingt gehen muß.,.. Wir verlangen, daß die Regierung alle» tut,«inen dauernden/ allgemeinen Frieden herbeizuführen. Die weiteren Verhandlungen sind aus den telegraphi» scheu Berichten in der Hauptsache bekannt. Hervorgehoben zu werden verdient aber noch eine Rede des Deutschbürger. li ch e n Zenker, in der er folgendes sagte: Man glaubt durch Unterdrückung der Zeitungen und Ausschaltung des Parlaments etwas zu erreichen und sieht nur die Gefahren, die aus der Stimmung deZ Volkes für den Frieden entstehen können, nicht aber die Gefahren, die durch un» geschickte Vertreter heraufbeschworen werden. DaS Bürgertum will ebenso wie die deutsche Arbeiterschaft lediglich einen Frieden ohne Annexionen und würbe sich gegen ein Scheitern der Verhandlungen mit allen Mitteln stellen. Ich warne die Regierung, heute eine Klasse gegen die andere auszuspielen. DaS deutsche Bürgertum hat nicht die Absicht, für den Gewinn von Riga   den Krieg auch nur einen halben Tag weiterzuführen. Die Zugehörigkeit der Ostseeprovinzen zu Preußen ist auch für daS deutsche Bürgertum kein KriegSziel. Tie kläglich gescheiterten Versuche, in Wien   Sieg» sriedenZ Versammlungen abzuhalten, beweisen schon, wie ei« durch und durch deutsches- Bürgertum üb« diese Frage denkt. Soweit e3 sich um Völker handelt, welche vor dem Kriege keine staatliche Selbständigkeit besessen haben und die durch den Zerfall dcS- Zarenreiches und die Wirkungen- des- Krieges gewissermaßen-frei herausgefallen sind, muß ihnen das entscheidende Wort über.ihre Zuküftst. eingeräumt werden. Es- ist daher nicht verständlich, warum man eine Volksabstimmung in Polen   nicht zubissen wolle. E S i st das ein Beweis dafür, daß wir und noch mehr Deutschland   eine solche Abstimmung nicht ris» kieren können, gleichwohl aber dieses Land haben möchten. DaS jüngst veröffentlichte Programm Wilsons Knute die Grundlage zu einer Diskussion biete». Ich warne davor, die Verhandlungen- in B c e st- L i t o w s k durch einen schnoddrigen Ton oder durch S ä b e l r a s s e l n zu gefährden. - Das war am 17. Januar. Äm Tage darauf-- kam CS 8« m i n 3 Erklärung.
Beschießung vo« Ostende   Zunehmende GefechtstStigkeit zwischen Lys, Leus und St. Qmeniin. Amtlich. Große? Hauptquartier, be» 20. Januar 1917. Westlicher Kriegsschauplatz.' v st e» b e wurde vo« Seo   her beschossen. Heftige Artillerie» kämpfe dauerte» im StellungSbogen nordöstlich von Aper» bis spät in die Rächt hinein an. Zu beiden Griten der L h S, am L a v a s s ö e» K a n a l so- wie zwischen L r« S und S t. Q u e n t i n hat die GefechtStätig» keit zugenommen. Mit besonderer Stärke lag englisches Feuer tagsüber auf unseren Stellungen südlich von der 9 rar pe. Die französische   Artillerie war nur in wenige» Abschnitte« lebhaft. Feuersteigerung trat zeitweilig im M a a S g e b i e t sowie nördlich und südlich vom Rhein  » Marne-Kana l ein. Oestlicher Kriegsschauplatz. Richt» ReueS.
An der
und
Ntazedonischeu
Italienischen Front ist die Lage unöerändert, Der«rste Generalqnartirrmeistrr. Ludendorff.
Abendbericht. Berlin  , 20. Januar 1918, abends. Bon de» Kriegsschauplätze» nichts Neues.
7'
Der österreichische Bericht. V i e«, 20. Januar. Amtlich wird»erlauthart: Keine Er« eignisse von Belang. Der Chef de» Generalstade».
örest-Litowsk. Einigung über Sie Zrieüensgrunülagen mit üen Ukrainern. Brest  » LitowSk  , 20. Januar. Die bisherigen Ver» Handlungen, die zwischen den Delegationen der Mittelmächte einerseits und der der ukrainischen Volksrepublik andererseits geführt worden sind, habe» das Ergebnis gezeitigt, daß über die Grundlagen eines abzuschließenden Friedensvertrages Einigung erzielt worden ist, der Kriegszustand soll als beendet erklärt und der Ent» schluß der Parteien bekräftigt werden, fortan m Friede und Freundschaft miteinander zu leben, die an der Front ein» ander gegenüberstehenden Truppen sollen mit Friedensschluß zurückgezogen werden, alle Beteiligten sind darüber einig, daß der Friedensvertrag für die sofortige Aufnahme eines ge» regelten, wirtschaftlich«» und rechtlichen Verkehrs Vorsovge zu treffen haben wird, auch diplomatische und konsularische Beziehungen sollen alsbald aufgenommen werden. Mit Feststellung der wesentlichen Grundzüge des Frie» devsvertrages sind die Verhandlungen an einem Punkte angelangt, der es den Delegationen zur Pflicht macht, mit den heimischen verantwortliche» Stellen in Fühlung zu treten, ein Teil der be- vollmächtigten Vertreter sieht sich veranlaßt, diesen Stellen persönlich über den Gang der Verhandlungen. Bericht zu er- statten und deren Zustimmung zu dem Vereinbarten eiuzu- holen. Alle Delegationen sind darüber einig, daß die hier- holt«.... Alle Delegationen sind darüber ernig, daß die Heer- durch notwendig werdende Aussetzung der Ver- Handlungen so knrzals möglich bemessen fein soll. Sie haben sich daher zugosagt, sofort nach Brest  -
Litolosk zurückzukehren un8 find entschlossen, sodann im Rahmen der ihnen erteilten Ermächtigungen den Friedens­vertrag abzuschließen und zu unterzeichnen. Hltrmit ist es- z u m c rste» Male in diesem, die Welt erschütternden Kriege g e l u n g e», die Grundlagen zar Herstellung des Friedenszustandes zu finde». . ch..-' Brest-Litowsk  , 19. Januar. Die deutsch  -östurelchisch. ungarischen Wirtschaftskommissionen hielten heute mit der russischen und der ukrainischen Wirtschaftskommission Be- sprechungen ab. die befriedigend verliefen. Die ver- traulichen politischen Beratungen mit der. ukrainischen Delegatiün wurden fortgesetzt. - ch... Die russische   ZeitungWetsch TschaS" meldet, daß deutsche U-Boote bei Trapezunt Transportdampfer mit russischen Truppen versenkten. Die Meldung ist eine böswillige Erfindung. die zu dem Zweck verbreitet wird, die Fri e d en Sv e rha nd- lungen zu stören, Clemenceaus neuestes Vertrauensvotum. Gegen royalistifche undandere Umtriebe. Die französische   Kammer hat am Freitag.dem Kabinett Tlemen- eeau abermals ein Vertrauensvotum erteilt, aber vorweg hatte die Kammer sich durch ein wildes Unwetter von Tumult durchzuarbeiten. Sie geriet in die Debatte über die ropalistifchen Machenschaften und der Nationalist Tugliesi Conti schleuderte Beschimpfungen gegen die Sozialisten. Lonzuets Haltung gegenüber dem Ausland und Eng- land setzten ihn in Wut. Als schließlich. die Kammer, ihm das Wort entzog, geriet er mit dem Sozialisten MaheraZ in» Handgemenge. Er sprang auf die Rednertribüne und bedrohte die Linke mit dem Revolver. Die Galerien wurden unter unsagbarem Lärm geräumt, die Sitzung unterbrochen. Wie dem ,.B. T." weiter berichtet wird, verlas nach Wieber- aufnähme der Sitzung der Präsident folgende, von Paisant einge- brachte Tagesordnung:.Die Kammer verurteilt alle Machen. schaften, die zum Zwiespalt innerhalb der Bevölkerung, ja zum Bürgerkriege führen könnten, und vertraut auf die Energie der Re- gierung, um durch strenge Handhabung de» Gesetze» die Verfassung der Republik   zu schützen." D a l b i e z will, daß die Tagesordnung ausdrücklich jene anti. republikanischen Parteien verurteile, die auS den Leiden de» Landes Nutzen zu ziehen suchen. Tlemen eeau spricht sich gegen diesen Zusatz aus, weil die Regierung entschlossen sei, alle Austviegler und alle schlechten Patrioten, welcher Parteirichtung sie auch angehören, schonungslos zu bekämpfen. Der Sozialistisch-Radikale Rent Re- n o u l t verlangt, daß jene rohalistischen Offiziere, von denen nicht anzunehmen sei, daß sie unbewußt den Machenschaft«« der.Action Fran?aise" als Werkzeuge gedient hätten, entsprechend gegeißelt würden. Renaudel beglückwünscht die Sozialistisch-Radilalen, daß sie gegen die rohalistischen Umtriebe so kräftig eintreten, und mit 495 gegen 13 Stimmen wird da? Wortroyalistische Umtriebe" in die Tagesordnung aufgenommen, doch auf den Wunsch der Regierung auch der Ausdruckqndm Umtriebe" hinzugesetzt. Clemeneeau erklärt, daß er hierzu die BertraueuSfrage stelle. Schließlich wird die Tagesordnung mit letzterem Zusatz mit 308 gegen 118 Stimmen angenommen, Dieanderen Umtriebe" auf die ClAttenceauS�Politik eingestellt ist,.sind die Bemühungen für. Beendigung des.Krieges, die«ine» Tages mit Gewalt auch im französischen   Volke hervorbrechen werden. Clemeneeau hat sich gegen dies Ziel wie ein Tiger in ein zuckende- Stück Beute verbissen.
Allgemeiner ftanzostjcher Sozialisten- tongreß. Genf  , 20. Januar. Der sozialistische Vollzugsausichuß beschloß, am 20. Februar einen allgemeinen französischen  Sozialistenkongreß einzuberufen, um zu der Außen- p o l i t i k C l e m e n c e a u 8 S t q l I u n g z u n« h m e n,
Die Volksstamme Zinnlanös. Die Erringung. der staatlichen Unabhängigkeit Finnlands   lenkt die Aufmerksamkeit auf sie Bewohner dieses Landes, die in einem barten, zähen Kampf gegen die zarische Gewalt ihre kulturelle Eigenart und ihre politische Sonderstellung solange verteidigt haben. Es ist nicht verwunderlich, daß in Europa   auch bei sonst unterrichteten Leuten über Finnland   und. seine Bewohner allerhand unklare Vorstellungen herrschen. Die geographische Randstellung des Landes und besonders iiie Vereinzelung seiner herrschenden Sprache innerhalb der iirdogermamschen Gemeinschaft sind die Hauptursachen davon. Merkwürdig ist. indes, daß diese mangelhafte Kenntnis auch in Schweden   vorhanden ist, das durch unmittelbare Nachbarschaft, durch eine gemeinsame politische Vergangenheit und durch einen uralten, starken und wichtigen Einschlag schwedischen Volkstums im nationalen Körper Finnlands   mit diesem Land mehr verknüpft ist, als sonst irgendein Land. Wenn man die schwedische Presse in diesen Tagen verfolgt, möchte mau beinahe sagen,-daß»Finnland  " für Schweden   jetzt»ent- deckt" wird, und mmi kann sich dem Eindruck schwer entziehen, daß hinter all den feierlichenKundgebungen" und Begrüßungen nicht lauter brüderliche Solidarität, sondern auch ein gut Teil alter nationalistischer Großmachtromantik mit einer Wendung ins modern Imperialistische steckt. Auch mit der allgemein beliebten Wendung vomBrirdervolk" stehts fo-so. Der Schreiber dieser Zeilen hat genug Gelegenheit gehavt, in der Beurteilung des finnischen   Wesens bei vielen Schweden   eine Geringschätzung und anscheinend vi Instinkten wurzelnde Abneigung wahrzunehmen, die selbst in Kreisen sozialistischer Intellektueller an den Rassen­hochmut alldeutscher HmentumSverkünder gemachst." Bei den bürgerlichen Elementen mischt sich setzt auch die Ge- häsfigkeit ein, die durch den in Finnland   zu heftigen Formen ent- wickelten Klassenkampf geweckt ist, wobei die hauptsächlich in den besitzenden Klassen vertretenen finnischen Schweden   eher zum lei- den den Teil gehören. Es ist darum von Interesses in oinem libe­ralen Blatt,Stockholms Tidningen", eine Darstellung von E. Nordenstreng zu lesen/ die es klar macht, daß man auch bei der Abschätzung der Finnen im Raffenprinzip kein taugliche» Wert- maß hat. Es ist falsch, zu glauben---, wie das so viele Leute auch in Schweden   und sogar in Finnland   selbst stun daß die etwa 8H Millionen zählende Bepölherung Finnlands  , abgesehen von einer halben Million Menschen, die von Schweden   abstammen und schwedisch sprechen, mongolischen Ursprungs seien.(In Mittel» suropa ist namentlich die Meinung verbreitet, daß die Finne« mit den Magharen stammverwandt seien.) Tatsächlich stehen die finni­ schen   Schweden   und die eigentlichen Finnen anthropologisch gar nicht so fern voneinander, wenngleich unverkennbare Unterschieds vorhanden sind. Jedenfalls steht die finnische Rasse der nord  - europäischen näher als der mongolischen. Ihre Kennzeichen sind ht schwarzes, sondern blondes Haar, nicht braune und schief- 'tzte, sondern hellblaue ober graue Auge», ohne eine Spur von ' afalte m Augendeckech Ebensowenig ig die Hautfarbe
gelb, sondern hell, wenngleich oft etwas trüber als die der Sckweden. Wohl hat der rassenreine Finne oft eine breite Hirn- schale und ein breites Gesicht, aber sehr selten die vorgeschobenen mongolischen Kieserpartien. Ist er auch kurz und untersetzt, so hat er doch eine- größere Körperlänge und ist derber, kräftiger gebaut als der Mongole. An Stärke und Gesundheft steht er.dem Schweden   mindestens gleich. Die Gesichtszüge sind wohl gröber, die Körperproportionen plumper, der Bartwuchs oft spärlicher, straffer und struppiger, aber dieser Typus ist mehr-der Tavaster, nicht der eigentlichen oder Suomen  , die mit der nordeuropäischen Rasse stark vermischt sind und oft deren Typu» fast rein zeigen. So sind sie hechgewachsen, haben Langschädel uwd ähnliche Gesichts- züge wie die Schweden  . Die Kareler dagegen,«in dritter ftnnischer Volksstamm, haben wiederum mit den Tavastern so twenig gemein­sames, daß manche Forscher überhaupt ihre Rassengemeinschaft in Frage stellen. Sie sind von Wuchs kleiner, haben braunes oder schwarzes, weiches, welliges Haar, graue Augen, ein wohlgebildetes Geficht mit dünner, hoher, nicht selten stark gebogener Nase und dichtem Bart. Den gleichen TypuS weisen die nordostbottnischen Finnen sKränen) auf. die indes stark mit den Lappen vermischt sind; die Savolaffer dagegen sind ein Mifchvolk von Tavastern und Karelern. Was nun die finnischen   Schweden   anlangt, so gleichen sie den in Schweden   wohnenden Schweden   sehr, von einer Ungleichheit des Typus kann nicht die Rede sein. Die Durchschuittsgröße ist ge- ringer als bei den Reichsschweden, der Prozentsatz der Rund- schädel etwas größer, wahrscheinlich infolge der Rassenmischung mit den Finnen, die man übrigens auch in vielen Gebieten Schwedens   wahrnimmt, wo sie z. T. schon auf die Wikingerzeit zurückgeht und auch in späteren Perioden bedeutend war. Indes Ivar die Rassenmischung in Finnland   natürlich stärker. Wahr- scheinlich hat die Mischung schon begonnen, ehe noch die Finnen nach Finnland   kamen, nämlich in Estland  , wo in vorhistorischen Zeiten an der Küste eine schwedische Bevölkerung saß. In Finnland   setz:« sich dieser Prozeh fort. Es scheint, daß die finnische Aristokratie schwedischen Ursprungs war. Finnische Sprachforscher haben nach- gewiesen, daß die alten finnischen   Götter und Helden, die im nationalen Heldengedicht Kalewals verherrlicht werden. Namen von schwedischem Ursprung, wenn auch in verfinnischter Form, tragen. Eiin Rest des alten germanischen Stamms in den Küstengebieten hat sick wohl erhalten und hat vermutlich in den Wikingerzeiten und während der schwedischen Kreuzzüge Zuzug bekommen. Hier und da vermochte er sogar finnische Votkselemente einzuschmelzen. Bei einer Verglcickung der beiden nationalen Typen findet Nordenstreng, daß die Schweden   mehr steifnackige, tatkräftige In- dividnalitäten, die Finnen mehr grübelnde Träumer seien; die ersteren seien bei oer Arbeit rascher und unternehmender, die zweiten zäher.'Die gebildeten Schweden   sollen sich meistens den Naturwissenschaften, die Finnen mit Vorliebe den �humanistischen Studien zuwenden. Auch schreibt der Verfasser den Schweden   einen höheren Sinn für eine gesetzliche Gei'eltschaftsordnung zu, und wenn er den Finnen bedeutende und vielversprechende Leistungen auf geistigem Gebiet« zubilligt, so nimmt er für die Schweden   die höhere organisatorische Begabung in Anspruch. Doch ist er damit jchou auf einem Gelnet, wo die naturwissenschaftliche LetrachtungS-
werft der Korrektur durch die historisch-ökonomische bedarf, wenn man der Gefahr ausweichen will, nationale Typen zu sehen, wo in Wirklichkeit soziale vorhanden sind.
Schiller-Theater<p.: vie wUüe Jagü. Lustspiel von Ludwig Fulda  . Da» nicht sonderlich unterhaltsame Fuldasche Loblied auf die alte gute Zeit, wo die Menschen das heißt die Angehörigen der cberen Steuerstufe» statt in.der Hetzjagd der Geschäfte und ein- gebildeten Vergnügungen sich unablässig abzuhasten, noch Zeit für ein trauliches Familiendasein fanden, wurde mit großem Beifall aufgenommen. Ein alter Sanitätsrat geht- als Verkünder der ver- lorenen Herrlichkeit im Stück herum und predigt gutmütig ironisch Wider die- öde. Langeweile der offiziellen Tanz, und Abfütterungs- gesellschaften, das Eilzugstempo der Rejsefexerei, die Eitelkeit und die Karrieresucht, die über dem Scheingold äußerer Erfolge Sinn und Empfänglichkeit für das Glück einbüßen. Ein Schützlinz des Alten, ein Malweibchen, das, einmal in Mode gekommen, sich ein- bildet, sie müsse ihrer Kunst zuliebe in dem Geftllschaftstreiben nach immer neuen Konnexionen angeln, spielt als berühmte Frau dem jungen Gelehrten, den sie zum Maim genommen, übel mit. Er setzt es sich in' den Kopf, sie im Wettrennen nach dem Ruhm auS dem Felde zu schlagen. Der Professortitel soll ihm dazu helfen. Doch als er ihn erhält, schöpft er Verdacht, daß er denselben nur der Fürsprache eines Verehrers seiner Frau verdanke. Nun endlich revoltiert er offen. Man will sich trennen, worauf dann in dem Heim des SanitätSratS, wo sie sich kennen lernten, natürlich Versöhnung gefeiert und ein Gelöbnis beiderseitiger Besserung ab- gelegt wird. Karl N o a ch spielte den freundlich-mokanten Alten mit fein gewinnendem Humor und wurde durch Herrn Kaufmann, der in der Rolle des etwas kindlichen Dozenten eine liebenswürdige Dro- lerft entfaltete, wirksam unterstützt. Von den Nebenrollen erhielten der nervöse Bankier durch Herrn Elzer und daS gesunde SanitätS- ratstöchterchen durch Olga Mahr ein« individuelle Färbung, ckt. Notizen. Heber Lessing   und Klei st spricht Paul Hoffman« im 2e ss tng m useu m am 24. Januar, abends 8 llhr, zur Er- innerung an Lessings Geburtstag. AuS Dichtungen und Briefen beider liest Dr. Erich Drach  . Krieg SgräberauSstellung. Di« österreichisch-un­garische Äriegsgräberausstellung in der Berliner   Segession wird Dienstag, 22. Januar, nachmittags, eröffnet. Film kr i«st! Vor einiger Zeit erließen die Ententeisinder ein Tusfuhrperoot yir FUmS nach Schweden  , angeblich, wer! sie fürchteten, daß solche Films nach Teutschland weiter befördert wer» den könnten.- Da aber diese- Maßnahme die deursche Industrie in beträchtlichem Maße begünstigt, haben sie dieStrafe" neuerding» etwas gemildert, indem sie solchen schwedischen Firmen, die sich ver» pflichten, keine deutschen   FilmS zu beziehen, eine gewisse Anzahl von ihren Erzeugnissen überlassen volles. Also offen« FUmkrlegl