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fönne.

Rundgebung:

Parteinachrichten.

Wilson mahnt zur Sparfamkeit. Washington, 26. Januar. Wilfon erließ einen Aufruf, in dem er das Bublifum auffordert, Borstand, Arbeitsbeirat und Ausschuß des Volfsbundes für mit den Lebensmitteln sparsamer au jein. Hoover Freiheit und Vaterland begrüßen in ihrer aus allen Teilen teilte mit, daß er auf Lord Rhonddas Ersuchen nach mehr Weizen Deutschlands beschickten Tagung am 26. Januar mit besonderer Die ,, L. V." als Verteidigerin der Bolschewiki. antwortete, daß er iebes prn ausführen werde, das Nach den vehementen Angriffen der Stein und Kautsky auf die die amerikanische Bevölkerung vom normalen Verbrauch sparen Freude die Erklärung des Staatssekretärs b. Kühl- Bolichewitis ist es wirklich vergnüglich, die Leipziger Volkszeitung" mann vom 25. Januar 1918, daß volles. Einverständnis zwischen versichern zu hören, sie hätte die Trozti und Lenin nicht voreilig Deutschland und Desterreich- Ungarn herrsche. Der Volfsbund verurteilt. Ganz anders hätten es die bösen Regierungssozialisten berurteilt aufs entschiedenste alle Treibereten, die ge- getrieben. Im Anschluß an einen in der sozialdemokratischen Preſſe eignet sind, das gute Verhältnis zwischen Deutschland und erschienenen Artikel, in dem die Sprengung der Konstituante als Defterreich- Ungarn zu stören. Das deutsche Volf in seiner Geschlechtes Vorbild demokratischen Handeln bedauert wird, versucht sich famtheit hat nichts zu tun mit berartigen Machenschaften. Jm Ver- die 2. V." wieder zur Abwechslung an die Bolschewitis angu ein mit seinen. Bundesgenossen tritt es für Beendigung des Welt- biedern: frieges durch ehrliche Berständigung mit den Gegnern ein.

Berlängerung der englischen Front im Westen. Amsterdam , 27. Januar. Aus London toird gemeldet: Der Sonderforrespondent Reuters an der englischen Front in Frankreich meldet, daß die Eng­Tänder einen neuen Teil der Best front übernommen haben. Die englischen Raufgräben erftreden fich nun bis St. Quentin .

Sultan Javus Selim" freigekommen. Berlin , 27. Januar. Amtlich. Wie uns von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, ist der türkische Bangertreuzer Sultan Jabus Selim ( früher Göben), der auf dem Rückmarsch von dem Vorftoß nach der Insel Imbros an der Enge bei Nagara festgekommen war, in die Dardanellen eingelaufen.

Welche Bedeutung die Engländer dem Kampftvert der Göben beimeffen, betreist, daß der englische Pressedienst seit einer Woche mit dem Schiff sich beschäftigt und andauernd Meldungen von wei­teren Angriffen und angeblichen Beschädigungen verbreitet, um falsche Hoffnungen auf einen Ausfall der Göben für die weitere Ariegführung zu erweden.

Ueberlebende gesunkener deutscher Minensuchboote.

Nichts würde die innere Ginigkeit des Volfes mehr stärken als eine rasche Erledigung der preußischen Wahireform auf der Grund­lage des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts. Die Vorgänge im Ausschuß des preußischen Abgeordnetenhauses müssen den Eindruck einer beabsichtigten Verschleppung hervor­rufen und sind geeignet, stärkste Empörung in den weitesten Volts­freifen zu erweden.

Zugleich bedauert der Bolfsbund für Freiheit und Vaterland, daß die Forderungen des Reichstages auf freiere Sand habung der Zensur und des Vereins- und Ver­sammlungsrechtes bisher bei den beteiligten Stellen fein Gehör gefunden haben. Die Nichtberücksichtigung dieser Forde­rungen hat ohne Zweifel die Stimmung der breitesten Volfs­fchichten in fehr ungünstiger Weise beeinflußt."

Die Alldeutschen gratulieren! Kopenhagen , 24. Jannar. ( Rizan.) Aus Ringkobing wird ge­Ein vergifteter Geburtstagskuchen, meldet: Ein Schiffsboot mit 17 beutschen Marine­soldaten ist in Houbig an der Westküste Jütlands angelangt. Das tägliche Organ des Aldeutschen Verbandes und der Einer der Infaffen ist tot. Das Boot stammt von einem deutschen schwerindustriellen Kriegsgewinnler, die Deutsche Zeitung", Ariegsschiff. Die Bootsinsassen find schwer erschöpft, sie haben brachte gestern Wilhelm II. zu seinem Geburtstag folgende vier Tage im offenen Boot zugebracht. Aus Ringföbing wurde eigenartige Huldigung: ihnen ärztliche Hilfe gesandt. Die Leute wurden zum Strandvogt geschafft und mit trockenen Kleidern versehen. Einer der Schiff brüchigen ist indeffen gestorben. Unter ihnen war ein deutscher Marineoffizier. Es steht fest, daß die Leute zu einem deutschen Torpedojäger gehören, der torpediert worden oder auf eine Mine gestoßen ist. Einzelheiten fehlen noch.

Notiz des 2. T. B.: Wie wir an zuständiger Stelle erfahren, handelt es sich um die beiden Minensuchboote A 73 und A 77, die auf Minen gelaufen und gesunken sind. Infolge unfichtigen und schlechten Wetters gelang es anderen in der Nähe befindlichen Fahrzeugen, leider nur einen Teil der Besatzungen der gefundenen Boote zu retten.

Deutsche U- Boote vor Brafilien? Been, 26. Januar. Die französische Bresse meldet, daß amerikanischen Beitungen zufolge an der amerikanischen und füdamemrikanischen Rüfte, besonders in der Nähe von Brasilien deutsche U- Boote gesehen worden seien.

Ueber die Hälfte der italienischen Handelsflotte vernichtet. Berlin , den 27. Januar 1918. Nach Popolo Romano" vom 22. Ja­muar erwähnte Nitti in seiner Rede in der Associezianc Commer­ciale industriale agrisole Romana", daß im Verlauf des Krieges 55 vom Hundert der italienischen Handelsflotte versenkt worden sind.

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Karolyi in Opposition gegen Weberle.

Budapest , 27. Januar. ( Meldung des Ungarischen Korr. Bureaus.) Die& aroInipartei bejchloß in ihrer gestri. gen Konferenz, dem neugebildeten Robinett gegenüber eine oppositionelle Saltung einzunehmen, jedoch die Wahlrechtsvorlage der Regierung zu unter­stützen. Wie in politischen Kreisen verlautet, ist die Ursache dieser Saltung der Karolyipartei darin zu suchen, daß bezüg-. lich verschiedener innerer und äußerer Fragen Meinungs­verschiedenheiten zwischen@arolyi und dem Ministerpräsidenten verlagen. Ministerpräsident Dr. Beferle erklärte einem Vertreter der Karolyipartei, dem Gra­fen Theodor Batthyanyi, daß er ihn ersuche, das Portefeuille als Minister für Volfsfürsorge beizubehalten, jedoch müsse er die Karolnipartei verlassen. Hiermit war der Bruch zwi ſchen der Karolyipartei und dem Kabinett

auch formell vollzogen.

Zum Kampf ums Wahlrecht.

In Bielefeld fand eine Riefenfundgebung für das freie Wahl­recht in Preußen statt. Am Sonnabend, um 4 Uhr, berließen die meisten Arbeiter die Fabriken und zogen bor das Rathaus. Dort fand um 5 Uhr auf Antrag der sozialdemo tratischen Fraktion eine außerordentliche Stadtverord. netenversammlung statt, um in einer Eingabe an das Ab­

geordnetenhaus bzw. des Wahlrechtsausschusses die Forderung der Bürgschaft auf baldige Durchberatung der Wahlrechtsvorlage zu stellen. Die Stadtverordneten schlossen sich im Prinzip dem Antrag Ein Teil der Rechten glänzte durch Abwesenheit; die Herren wollten nicht das Relief für die Maſſenkundgebung abgeben, wie ihr Rednec erflärte, der sich der Abstimmung enthielt.

an.

Das Verhängnis der nunmehr dreißigjährigen Regierung Kaiser Wilhelms II. war es bislang, daß nicht die Männer an die Spike der Regierung im Reiche und Preußen gestellt waven, die mit festen zielsicheren Händen Bismards Politit fortgesetzt haben. Die Regierung unseres Kaisers begann, mit der Uebernahme Bis­marcs des Einzigen, des Unersetzlichen. Aber Bismarck mußte gehen. Seitdem hat über seinen Nachfolgern und ihrer zumeist antibismardschen Politik die Nemesis gewaltet. Möge das deutsche Kaisertum alle Zeit behütet sein vor dem Schicksal heillofer Schwäche, wie sie dem unverbesserlichen Dilettanten und Roman­titer auf dem Hohenzollernthrone, dem König Friedrich Wilhelm IV. , eignete, der vor den gefallenen Barrikadentämpfern, den Vor­gängern der Roten Internationale, den Hut ziehen mußte; deffen unglüd es war, daß er im Gegensatz zu seinem Bruder, Kaiser Wilhelm I. - nicht große Männer neben sich als Mitarbeiter stellen, sie ertragen, sie frei schalten und walten lassen konnte! Die Artigkeiten der Herren sind entzückend. Ward je in solcher Laune zum Geburtstag gratuliert?.

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Ein Fittentat auf die parlamentarische Redefreiheit.

Die freitonservative" Post" veröffentlicht eine Zuschrift bon parlamentarischer Seite, in der über das Verhalten der Unabhängigen im preußischen Abgeordnetenhause geklagt wird. Solche Klagen find das gute Recht jeder Partei, das auch die Sozialdemokratie für sich in Anspruch nimmt. Weiter aber heißt es:

Aus diefen Vorgängen wird das Abgeordnetenhaus die Bes rechtigung herleiten müssen, den Mitgliedern der unabhängigen sozialdemokratischen Fraktion, soweit dies die Geschäftsordnung gestattet, die Rebnertribüne des Abgeordneten­hauses zu Reben aus dem Fenster zu verschließen, und es wird sich vergegenwärtigen müssen, daß es eine baterlän dische Pflicht ist, von diesem Rechte in vollstem Um- fange Gebrauch zu machen.

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Es wirkt erheiternd, wenn man deutsche Regierungsfozialisten in diefer Weise reden hört. Wer die Anschauungen des Sozialis mus in die Tat umseßt, wer mit seinen Handlungen dem Barla­mentarismus und dem Sozialismus den besten Dienst geleistet hat, ob die russischen Bolschewiti oder die deutschen Regierungs sozialisten, darüber wird die Geschichte ihr Urteil fällen. Gewagt ist es aber von der regierungsfozialistischen Bresse auf jeden Fall, die sozialdemokratischen Parteien aller Bänder als Kronzeugen gegen die Bolschewitt aufzurufen!"

Es trifft sich sehr schön, daß wenige Tage zubor die unabhängige Bergische Arbeiterstimme" den jezt schamboll verleugneten Feldzug gegen die Bolschewits, den der der unabhängigen Barleitung nahe stehende Unabhängige Zeitungsdienst" organisiert hat, einer scharfen eritif unterwirft. In Entgegnung auf einen Artikel des Berliner Mitteilungsblattes", der die von uns ins helle Licht gerüdte Nam­pagne der Unabhängigen gegen die Bolschewits beschönigen wollte, schreibt die Bergische Arbeiterſtimme":

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Für das Mitteilungsblatt" mag das richtig fein, für die offiziellen Organe der Unabhängigen Sozial, demokratie trifft es leider nicht zu. 2ir meinen damit weniger deren Zeitungen, als die Informationsorgane der Zeitungen, nämlich den Unabhängigen Sozialdemokratischen Zeitungsdienst und die Sozialistische Auslandsforrespondena". Ile informierenden Artikel diefer Rorrespondengen wandten fich gegen die Bolschewiki. Man hat die größten Kanonen gegen die Bolschewiti aufgefahren. So brachte die Kor­respondenz neulich als einziges Material einen Artikel Kautskys, der sich unverkennbar gegen die Bolschewiti wandte. Das sehr unangenehme an der Sache ist, daß unsere Presse auf die in Berlin zensierten Artikel der S. A. einfach an­gewiesen ist.... Wir wollen die Dinge nicht weiter erörtern, sondern nur zu bedenken geben, daß die Sa je so nicht weiter geben kann, und zwar nicht der Redakteure, sondern der Parteigenossen wegen."

Gegenüber diesem durchschlagenden Zeugnis hilft kein furcht fames Ableugnen der eigenen Heldentaten mehr: die führenden Organe der Unabhängigen haben einen regelrechten Kampf gegen dieselben Bolichewifi geführt, denen fie sich, wenn es ihnen gerade paßt, in peinlicher Weise anbiedern.

Es geht vorwärts.

Die Wahlkreisorganisation des Wahlkreises Bezirk Nieder­rhein Mörs Rees hat ihren Friedensmitglieder­best and um 154 Mitglieder nach Abschluß des 8. Quartals über stiegen, nicht gerechnet die im Felde stehenden Mit­glieder. Besonders erfreulich ist, daß die Zahl der Frauenmitglieder bon 864 vor dem Kriege auf 816 gestiegen ist. Auch im neuen Quartal sind bereits wieder über 100 neue Mitglieder gewonnen. Auch die Parteipresse, die Niederrheinische Boksstimme" Duisburg , hat ihren Friedensstand überschritten und täglich tommen neue Refer hinzu.

Die öffentlichen Versammlungen, die sich mit dem Frieden und den Volksrechten befaßten, die im Kreise eine ganze Anzahl statt­fanden, waren durchweg start besucht. Noch in den lezten Tagen sprach Genojie Reichstagsabgeordneter aber land aus Elberfeld in drei außerordentlich start besuchten Frauenmitgliederversammlungen. Auch die Jugendorganisation hat sich hier während des Krieges gut gehalten. Die Zahl der Abonnenten der Arbeiter­Jugend" ist doppelt so groß als in der Friedenszeit.

Letzte Nachrichten.

Finnische Abordnung in Brest - Litowst.

Stockholm , 27. Januar 1918. Wie Stockholm Tidningen" aus

Das Abgeordnetenhaus fann tun, was ihm beliebt. Eine Helsingfors erfährt, hat der finnische Landtag eine Ab. Mehrheit zur Unterdrückung der parlamentarischen Rede- ordnung bestimmt, die Finnlands Interessen bei den Friedens. freiheit wird dort zu erzielen sein im Reichstag aber berhandlungen in Brest- Litowsk vertreten foll; fie besteht aus drei nicht. Das preußische Dreiklassenhaus würde durch die ihm Bürgerlichen und drei sozialistischen Mitgliedern, nämlich den angeratenen Maßregeln nur einen neuen Beweis dafür er- Sirole und Magister Vit.( Der sechste Name fehlt in der Depesche.) früheren Senatoren Hjelt und Stenroth, Profeffor Grich, Redakteur bringen, daß es fein Parlament, sondern etwas ganz anderes ist. Es würde sich damit nur auf die Stufe begeben, die seiner wirklichen Bedeutung entspricht.

Der preußische Unterrichtsminister zur

gefördert werden.

Jugendheimfrage.

Norwegische Erbitterung.

Kristiania , 27. Januar. ( W. T. B.) Die Versenkung des norwegischen 6000- Tonnen Dampfers GIfe im Sperrgebiet auf der Reise von Jai nach Norivegen mit wertvoller Ladung in Lebensmitteln für Norwegen hat in hiesigen Reeder­und Geschäftskreisen große Erbitterung erregt, die sich diesmal auch

der preußische Unterichtsminister toeist erneut auf die Bebesonders gegen Endland richtet und in der hiesigen Presse offer deutung der Jugendheime unter ben gegenwärtigen Ver­hältnissen hin und ersucht die Regierungspräsidenten und den Ober- zum Ausdrud kommt. Die Blätter stüben ihre Angriffe auf Eng­präsidenten in Potsdam , biefer wichtigen Angelegenheit ihre be- land darauf, daß das Schiff trotz des Einspruches norwegischer Be­sondere Fürsorge zu widmen. Insbesondere foll ber Unterhalt und hörden gezwungen worden sei, die Sperrzone zu durch­Ausbau der vorhandenen und die Schaffung neuer Heime tatkräftig fahren, um zuerst Falmouth anzulaufen und darauf in Bristol 1700 Zonnen Buder zu löschen, die von den englischen Behörden be­schlagnahmt worden seien, worauf das Schiff von neuem nach al mouth beorbert und auf der Heimreise nach Norwegen . durch das Sperrgebiet bei Dartmouth torpediert worden sei. Bandels og Sjoesarths- Tidende" spricht von einem englischen Uebergriff, der große Erbitterung erregt, die auf der heutigen Ver­sammlung der Interessentenkreise far zu Worte gekommen fei. " Verdensgang" schreibt, es stärke nicht das gute Verhältnis zwischen Norwegen und England, daß letzteres so wenig Rücksicht auf Nor wegens Bedürfnisse nehme.

Die Massen harrten draußen unter Hochrufen auf das Auch die Arbeiterschaft hat bisher ihre Jugendheime nach Mög freie Wahlrecht und Abfingen der Marseillaise. lichkeit offen zu halten versucht und bedeutende Mittel dafür auf Dann fanden in drei der größten Lokale der Stadt Berfamm- gewendet. Dies wird natürlich immer schwieriger. Es ist daher zu Jungen statt. Die 2otale waren überfüllt; die Mehrzahl der De - hoffen, daß entsprechend dem Erlafie des Unterrichtsministers auch unsere Arbeiterjugendheime der erwähnten bafonderen Fürsorge" monstranten konnte keinen Einlaß finden. Es sprachen die Ge- teilhaftig und eventuelle linterſtügungsgesuche ohne jebe Borein­noffen Mademann, Schreck und Severing über das Thema Der genommenheit geprüft werden. Dies um so mehr, als gerade unfere Drang nach dem gleichen Wahlrecht". In allen Versammlungen Jugendheime wie auch von bürgerlicher Seite schon anerkannt wurde eine Entschließung einstimmig angenommen, in der es heißt: worden ist wertvolle Bildungs- Heimitätten für die arbeitende Die Versammelten erklären, daß sie den Verschleppungs- Jugend sind und, namentlich in den falten Wintermonaten, einen upd Verschandelungsbestrebungen der Wahlrechts- sehr starken Besuch aufweisen. feinde mit allen brauchbaren Mitteln zu begegnen entschlossen sind und die Verantwortung für die Folgen ablehnen, die sich aus dieser Abwehr ergeben könnten.

Die Versammelten beglückwünschen die österreichischen Arbeiter zu dem Erfolg, den sie in den lezten Tagen über die Feinde der Demokratisierung des Gemeindewahlrechts davongetragen haben. Sie bersprechen, ihre ganze Straft einzusehen, daß auch in Deutschland Durch eine Demokratisierung seiner inneren Einrichtungen zu einer tarten und geeinten Bolfsgemeinschaft wird."

Unter Hochrufen auf das allgemeine, geheime, dirette und gleiche Wahlrecht wurde die Versammlung geschlossen. Die Rundgebung, an der fich 10 000 bis 12 000 Arbeiter beteiligten, nahm einen ruhigen ernsten Berlauf.

Der Volksbund für Freiheit und Daterland

für Berständigungsfrieden und gleiches Wahlrecht. Cine am 26. Januar in Berlin abgehaltene Sigung des Bor­ftandes, Arbeitsbeirats und Arbeitsausschusses des Voltsbundes für Freiheit und Baberland erläßt folgende

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Der Aerger der hingebauzten Alldeutschen macht sich in immer grotesteren Formen Luft. Die Kreuzzeitung " fabelt von 5000 gegeben hätten, während alle konservativen Wähler an der Front reklamierten sozialdemokratischen Anhängern", die den Ausschlag gewesen seien! Der entlegene ländliche Wahlfreis wird plötzlich zu einer Art Industriezentrum gestempelt, auch die Deutsche Tages zeitung" tobt in Wut über die reklamierten Schwerverdiener", welchen die Sozialdemokratie allein den Sieg verdante. Man ficht: Schlecht gings den Alldeutschen in Baußen,

Doch blieben unversehrt die Schnauzen!

Die Blutopfer des Eicherungsfriedens". Der Tag" beklagt fich darüber, daß wir in unserem gestrigen Leitartikel nur jenen Teil feiner Ausführungen wiedergegeben haben, in. dem zugeftanden wird, daß ein annegionistischer Sicherungsfrieden" bedeutend mehr Blut foftet als der von der Sozialdemokratie angestrebte Frieden. Er legt Wert auf die Feststellung, daß in seinem mili tärischen Auffah weiter gefagt war, wenn wir feinen Sicherungs­frieden" befämen, so würde bald ein neuer Strieg fommen, der noch mehr Blut tosten würde. Diese Art der Beweisführung haben ir jahon unzähligemale gehört. Neu ist aber das Eingeständnis, heblich weniger Blut toftet als ein Annegionsfrieden. Das halten daß der von der Sozialdemokratie jest angestrebte Frieden er­wir feft.

Das Straßenbahnunglück in Schöneberg .

Wie wir bei Redaktionsschluß erfahren, stellt sich die Zahl der bei dem Straßenbahnzusammenstoß Gde Grunewald- und Haupt­insgesamt 18, darunter 6 Schwerverlette. straße verletten Personen noch erheblich höher, nämlich auf

Die Namen der Verletzten sind folgende:

mühl.

1. Frau Luise Streiß aus der Sauptstr. 157 au Banton, 2. Wilhelm Tech aus der Elsholaftr. 23.

3. Dreher Erich Tech aus der Streliger Str. 92.

4. Kaufmann Heinrich Sonntag aus der Hauptstr. 9.

5. Ehefrau Marie Sonntag,

6. Schaffnerin Martha Dietrich, Gberaftr. 30.

7. Lehrerin Quise Orland, zurzeit in Schöneberg , aus Schneide­

8. Beamter Ostar Hentschfe, Bahnstr. 24.

9. Schüler Hermann Kulweg aus Schmargendorf .

10. Buchbinder Bruno Gehl, Mittenwalder Str. 23.

11. Silfsarbeiterin Elisabeth Brillmiş, Rönneberger Str. 1. 12. Buchbinder Otto Ziegler, Landsberger Allee 8.

13. Postichaffner Eduard Zimmer, Mittentpalder Str. 16. 14. Gin Arbeiter Otto Fißner, Wohnung unbekannt. 15. Schüler Willi Wirjig, Kreuzbergstr. 3.

16, Geschwister Lotte Garnomsti und

17. Winezenz Sarnotusti, Lüneburger Str. 17 18. Gin unbekannter Knabe von 6 Jahren.