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Der österreichische Bericht.

Wien , ben 22. Februar 1918. mtli wird ver lautbart:

Keine besonderen Ereignisse.

Truppen der Heeresgruppe Linsingen haben Nowograd­Wolynst erreicht.

Der Chef des Generalstabes.

Der Krieg auf den Meeren.

Auch die sozialdemokratische Partei ist mit dem Gang] Für Entlassung der ältesten Jahrgänge.

der deutschen Auslandspolitik und mit der Behandlung der

Dftfragen im besonderen nicht einverstanden, sie hat leb- Die Abgg. Müller- Meinigen( Bp.), Fehrenbach( 8.), Stresc hafte Kritit an ihr geübt. Deshalb ist sie aber doch niemals mann( nat.) und Stücklen ( Soz.) haben zum Etat den Antrag auf den Gedanken gekommen, den Frieden mit der Ukraine gestellt,

abzulehnen. Sie sagt sich, sicherlich mit Recht, im Volte den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dafür Sorge zu würde man es einfach nicht verstehen, wenn eine tragen, daß Partei, die immer für den Frieden gekämpft hat, dem ersten a) die Entlassung der Jahrgänge 1869 und 1870 aus dem Heeres. Frieden, der abgeschlossen worden ist, ihre Zustimmung ber­dienste sobald als möglich geschieht, daß aber jedenfalls die weigern würde. dauernde Zurüdziehung der Jahrgänge 1869 bis 1872 aus der vordersten Linie zur militärischen Dienst Leistung in die Heimat mit möglichster Beschleuni. gung durchgeführt werde,

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Die Partei der Unabhängigen" kennt solche Bedenken Berlin , 21. Februar. Der unermüdlichen Tätigkeit unserer nicht. Sie hat sich je länger je mehr zur bloßen U- Boote fielen an der englischen Westküste letthin fünf Dampfer Meinsage- Maschine herausgebildet. Was immer im Reichs­und zwei Segler zum Opfer, darunter der bewaffnete englische tag vorgeschlagen wird, sie stimmt dagegen und fühlt Dampfer Mexiko City ( 5078 Br.- Reg- To.), der englische Dampfer sich in dieser leeren Protestgebärde wahrscheinlich noch Sophie und ein etwa 5000 Br.-Reg.-To. großer Dampfer, an- recht großartig. Naive Gemüter es müssen aber schon scheinend vom Einheitstyp. Die beiden Segler waren Zwei- sehr naive sein mögen sich von der Forschheit dieser un­mastichoner, der eine englischer, der andere französischer Nationalität, entwegten Neinsagerei sogar imponieren lassen. Sie bedenken letterer namens Marie Madelaine. nicht, daß für einen Abgeordneten zum Neinsagen nicht der geringste Mut gehört, denn er ristiert ja nichts dabei- es wäre denn, daß er den Respett seiner Wähler ris­fierte, sobald ihnen die Hohlheit seines Gebahrens aufzufallen beginnt.

Eines der U- Boote hat außerdem givei bewaffnete englische Frachtdampfer durch Artilleriefeuer beschädigt.

Der Chef des Admiralstabes der Marine

Der Vormarsch im Osten.

Der deutsche Vormarsch im Osten begann am 19. Februar, 4 Uhr vormittags bei schönem flaren Frostwetter. Der Feind leistete nach Abgabe einiger Schüsse keinen Widerstand. Die russische 12. Armee, nur noch aus aufgelösten Scharen bestehend, hatte be­reits am 18. Februar den Rückzug angetreten. Größtenteils waren die Trupp en neuerdings von Roter Gorde abgelöst, die nicht zum Kampf, sondern zur Verwaltung des Landes bestimmt war.

Der Vormarsch der 8. Armee( Dünafront) dehnte fich bereits am ersten Tage auf 75 Kilometer Frontbreite aus und voll­zog sich völlig planmäßig.

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Daß die sozialdemokratische Fraktion für den Frieden nicht nur geredet, sondern auch für das erste Stück, das von ihm zustande fam, gestimmt hat, das werden die Unab­hängigen" sicherlich wiederum zum Anlaß einer neuen Schimpf­fanonade gegen die Abhängigen", die Regierungssozialisten" nehmen. Aber den Arbeitern wird es nicht schwer fallen, zu erkennen, auf welcher Seite die Konsequenz ist, und sie werden wenig Verständnis aufbringen für parlamentarische Afrobaten­funststücke, mit deren Hilfe man vor lauter Friedensliebe gegen den Frieden, d. h. doch also für die Fortsetzung des Krieges stimmt!

Streikdebatte im fächsischen Landtag.

Bei flarem Frostwetter und strahlendem Sonnenschein vollzieht sich der deutsche Vormarsch auf festgefrorenen Straßen in die Bei der Verhandlung einer Interpellation der drei Unab­Utraine hinein. Am 21. war die Linie Luniez- Rowno über- hängigen in der Zweiten Kammer des sächsischen Landtages tam es schritten und damit die wichtige transversale Bahnverbindung streit. Sowohl die sächsische Regierung wie die sozial Sort zu einer großen politischen Debatte über den lezten Massen­Baranowiczi- Rowno in deutschen Händen. Bolschewistische bemokratische Fraktion legten ihre Ansichten eingehend Banden leisten nur geringen Widerstand. Die Vorräte, die dar. Die Interpellation richtete sich gegen die polizeilichen allerorten aufgefunden und damit vor der Zerstörung durch Maßnahmen, die während des Demonstrationsstreits getroffen die bolichemistischen Banden geborgen werden, übersteigen die worden waren, und dagegen daß die Vertreter der Strei­Erwartungen. Außer reichem Kriegsgerät: Geschützen, Maschinen­fenden bon der Regierung abgewiesen worden gewehren, Flugzeugen und Automobilen, fiel den Deutschen vor waren. Nach der Begründung der Interpellation durch, den Unab­allem erhebliches rollendes Material in die Hände. In Zdoldu- tisch behandelte, nahm der Minister des Innern, Graf Bi­hängigen Fleißner, er alle Maßnahmen wegen des Streifs fri­nowo, südlich Nowno, wurden allein 50 Lokomotiven und mehrere thumbon Edstädt, das Wort zur Beantwortung. Er versuchte. 100 Waggons vorgefunden. Die besetzten Bahnen find bereits in zunächst nach betühmten Mustern den Streit zum Teil auf das Betrieb genommen. An der noch fehlenden Strecke zwischen der Wirken ausländischer Agenten zurückzuführen. Weder die deutschen und russischen Bahnlinie, zwischen den Orten Holo by Regierung noch die Generalfommandos hätten sich zu schärferen und Perespa wird fieberhaft gearbeitet. Die große Land Maßnahmen führen lassen, doch jei die ablehnende Haltung der straße nach Luck ist bereits über die trennenden Schüßengräben Regierung selbstverständlich gewesen. Die Arbeiter hätten das hinweg fertiggestellt. Recht des Streits zur Verbesserung von Lohn- und Arbeitsverhält­den Bestand des Staates. Wäre die Regierung zurückgewichen, so niffen; ein Streit zur Erringung politischer Zwecke richte sich gegen wäre es um ihre Autorität geschehen gewesen.( Lebhafte Zustim­mung bei den Konservativen.) Die Vertretung politischer Forderun gen gehöre in das Parlament, nicht auf die Straße. In jetziger Beit sei ein solcher Streit nichts anderes al sein Berrat des Vaterlandes.

Im Raume von Kowel wird der Grundstock zu einer natio­nalen ukrainischen Armee gelegt. Die erste ukrainische Division, deren Führer, Stabsoffiziere und Mannichaften aus ehemaligen Kriegsgefangenen bestehen, ist bereits in der Bildung be­griffen, Offiziere und Mannschaften, in die historische Uniform der ehemaligen ukrainischen Kosaken gekleidet, lange blaue Röcke und weißgraue Pelzmüßen, machen den besten Eindruck. Stimmung und Aussehen der Leute, die unmittelbar aus den deutschen Gefangenenlagern tommen, sind das beste Zeugnis für die Behandlung der Kriegsgefangenen in Deutschland .

Kleine Kriegsnachrichten.

Oberst Repington und der Herausgeber der Morning Post" Gwynne wurden wegen des Artikels in der Morning Post" vom 11. Februar zu je 100 Pfund Sterling verurteilt.

Fliegerbomben auf Innsbruck . Am Mittwoch überflogen vier feindliche Flieger, ein großes mit Maschinengewehr ausgerüstetes Stampfflugzeug und drei Bombenträger von Süden kommend die Stadt Innsbrud. Es wurden ungefähr acht leichtere Bomben im Gewicht von 10 bis 25 Kilogramm abgeworfen, darunter drei Brand­bomben. Menschenopfer und Sachschaden waren ihr Wert.

Abgelehnte Auslieferung eines Abgeordneten.

b) diejenigen Mannschaften des Landsturms, bie seit Kriegsbeginn unausgesett im Felde stehen und feit mindestens einem Jahre in der Front eingesetzt sind, zu Ersatztruppenteilen dauernd in das Heimata gebiet versetzt werden.

Die Wohnungsnot nach dem Kriege.

Ein sozialdemokratischer Antrag.

Die vom Reichstag eingesetzte Wohnungskommission hielt am Mittwoch eine Sißung ab, in der zunächst Abg. Bart­schart über eine im Reichswirtschaftsamt. stattgefundene Bespre chung berichtete, in welcher die Wiederherstellung von Wohnungen während der Kriegszeit von Professor Albrecht auf ca. 750 000 ge­schätzt wurde. Ebenso groß werde nach Kriegsbendigung der Woh werden ca. 10 000 Mt. betragen. Zur Milderung der eintretenden nungsbedarf sein. Die Herstellungskosten einer Kleinwohnung Wohnungsnot müsse vom Reich

flüffig gemacht werden. Die in oben bezeichneter Besprechung zum Vortrag gebrachte Meinung, Wohnungen zunächst in der primi- tivsten Form herzustellen, hat dort nicht die Zustimmung der Majorität gefunden, vielmehr wurde betont, daß für die zurückkehrenden Kriegsteilnehmer anständige Wohnräume geschaf fen werden müssen. Abg. Göhre( Soz.) bestätigt, daß jetzt nicht nur in der gesamten Oeffentlichkeit, sondern auch bei den Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden die Erkenntnis von der Notwen not vorherrscht. Dazu solle auch der von den sozialdemokratischen digkeit durchgreifender Maßnahmen zur Behebung der Wohnungs­Mitgliedern der 10. Kommission gestellte Antrag helfen, der im wesentlichen folgendes fordert:

mindestens eine halbe Milliarde Mart

1. Aus den Erträgen der nächsten Kriegsanleihe find 500 Millionen Mark zur Hergabe von Bautapital auszu scheiden und für die Zeit nach dem Friedensschluß verwendungs­bereit zu halten.

Die bei der Heeresverwaltung lagernden Baumateri­alien find bei Kriegsende der Reichsregierung zur Weitergabe an diejenigen Gemeinden, in denen Wohnungsmangel herrscht, zur Verfügung zu stellen.

3. In die Liste der nach Friedensschluß in erster Linie aus dem Heere zu entlassenden Mannschaften find die zur Her= stellun von Wohnungen nötigen Angestellten und Ar­beiter aufzunehmen.

4. An allen Orten, wo der Eintritt eines Wohnungsmangels nach dem Kriege zu erwarten ist, sind schon jest Vorbe­reitungen zur Beschaffung geeigneten und billigen Baulan des zu treffen.

5. Es sind schon jetzt Baupläne für alle wichtien Thpen des Kleinwohnungsbaues entsprechend den Wohnsitten der ein­zelnen Bundesstaaten und Provinzen vorzubereiten.

6. Zur Vorbereitung einer fünftigen rasden Wohnungs­produktion ist sofort eine allgemeine Statistik der leerstehenden Wohnungen im Reiche in die Wege zu

Ieiten.

7. Die Leitung einer planmäßigen Wohnungsproduktioner nach dem Kriege hat das Reichswirtschaftsamt als Zentralbehörde für Uebergangswirtschaft zu übernehmen.

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Natürlich fand der Minister mit dieser Rede den Beifall der konservative Dr. Spieß und der nationalliberale Nitschke bürgerlichen Vertreter. Die nachfolgenden Redner, besonders der sprachen ganz im Sinne der Ministerrede. Der Nationalliberale forderte aber noch, daß man mit gleicher Schärfe gegen die Frie­densstörer von beiden Seiten vorgehe und auch unverantwort liche Reden verhindern solle, wie kürzlich eine von Herrn Oldenburg- Januschau gehalten trorden sei. Er fragt, ob In der Sizung vom 21. Februar der Wohnungskommission das Manuskript dieser Schmährede" der Zenjur vorgelegen habe. trat man in die Einzelberatung der Anträge Göhre und Ge­Auf diese Ausführungen antwortete eingehend Gen. Sinder- noffen ein. mann. Aus Parteitagsprotokollen wies er nach, daß die Regierungsrat Scheidt betonte den Willen des Reichswirt­deutsche Sozialdemokratie den politischen Massenstreik immer abge- schaftsamtes, alles zur Behebung des Kleinwohnungs­lehnt habe, besonders im Striegsfalle, erläuterte die bekannten mangels, der nach Kriegsende unbestritten eintreten Gründe, die den Parteivorstand veranlaßt hätten, die Führung wird, zu tun und zu unterstüßen, was zu dem gewollten Zweck des Streits mit zu übernehmen und legt unter Verweisung auf die beitragen kann. Versämnisse der Regierungen bei der Nahrungsmittelberteilung, Auf eine Anfrage nach dem Stande des in Aussicht gestellten auf den Belagerungszustand, auf das ungehinderte Treiben der Gesezes über das Erbbaurecht wird mitgeteilt, daß nach er­Vaterlandspartei, auf den Eifer beim Verbieten von Versammlun- neuter demnächstiger Durchberatung der Entwurf veröffentlicht gen und bei der Knebelung der Presse sowie auf die Wahlrechts­wird. Die von einem Mitgliede beantragte Einarbeitung der aktion die wirklichen Ursachen bloß, die den Streif veranlaßt Forderung nach Errichtung von Kriegerheimstätten in den sozial­haben. Mit einer stundenlangen Rede des Unabhängigen Seger demokratischen Entwurf wird abgelehnt, weil die Erstellung von Kleinwohnungen selbstverständlich auch den danach verlangenden endete die fünfeinhalbstündige Debatte. Kriegsteilnehmern zugute fommt. Das im Antrag gestellte Ver­langen, die benötigten Mittel aus Kriegsanleiheerträgen zu nehmen, wird fallen gelassen, eine Subkommission mit der weite­ren Durchberatung der Anträge betraut, deren Beratung sich weiter materialien für Kleinwohnungsbauten und die Entlassung von An­auf die Hergabe der bei den Militärverwaltungen lagernden Bau­gestellten und Arbeitern, die bei der Herstellung von Baustoffen und Bauten benötigt werden, erstreckte.

Die nationalliberale Schmach.

Das Bündnis, das die preußischen Nationalliberalen mit der Reaktion eingegangen sind, um dem Volt das Wahlrecht vorzuenthalten, hat selbst weite nationalliberale Kreise ver­schnupft. So schreibt die Köln . 3tg.", das führende natio­nalliberale Blatt am Rhein :

Der Geschäftsordnungsausschuß des Reichstags hatte sich am Freitag mit folgenedr Angelegenheit zu befaffen: Bei einer Haussuchung, die bei dem Drucker der Ar­beiterpolitik" in Bremen stattfand, find 10 000 Flugblätter gefunden worden. Es handelte sich um einen Aufruf des Fraktionsvorstandes der Unabhängigen. Die Flugblätter trugen weder den Namen des Druckers noch den des Verlegers. Das war ein Verstoß gegen eine Verordnung des Stellvertretenden Gneralfommandos. Der Drucker er­hielt dafür 6 Monate Gefängnis und gab an, daß der Abg. Henke angeordnet habe, die Angabe des Druckers und des Verlegers zu unterlassen. Das außerordentliche Kriegsgericht wollte nun ein Strafverfahren gegen den Abg. Hente ein­Teiten. Dazu bedurfte es der Genehmigung des Reichstags. Der Geschäftsordnungsausschuß des Reichstags lehnte ohne Debatte und einstimmig die Ausliefe das Parteiblatt der Nationalliberalen Sachsens , an. Es stellt Sehr scharfe Töne schlägt auch das Leipziger Tagebl.". rung des Abg. Henke zum Zwecke der Straffest, daß man einen derartigen Sieg, wie ihn die preußischen verfolgung ab.

Aus der Reichstagsfraktion.

Die Sozialdemokratische Fraktion bestimmte als Redner für die Wahlrechtsvorlage die Abgg. Gradnauer, Seil und Wels; zum Etat sprechen die Abgg. Scheidemann und Landsberg .

Gegen den Frieden!

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Mit lebhaftem Bedauern stellen wir fest, daß, wie es scheint, vative Greifswalder 3tg" berichtet: Der Oberamtmann rief, und alle, alle tamen. Die konser. ein großer Teil der Verantwortung für die gestrige Ent- Vaterlandspartei. Vor einigen Tagen hielt Oberamtmann berichtet: Krebson, 13. Februar. schließung auf die nationalliberale Fraktion fällt. Diese der Reform widerstrebenden Nationalliberalen nehmen da- Sujath hierselbst einen Vortrag über den Werdegang Deutschlands . mit eine große Verantwortung auf sich, denn ihre Hal- Redner erörterte unter anderem, warum wir unbedingt einen deut­tung wird vielleicht das Schicksal der Partei besiegeln und schen Frieden haben müßten, den die Vaterlandspartei anstrebe. dem Vaterland, das über allen Parteien steht, nicht zu meile Der Aufforderung, fich derselben anzuschließen, tamen alle gereichen. anwesenden Nichtmitglieder nach."

Nationalliberalen aur Mittwoch errangen, im Lande nicht be. wundern, sondern beklagen wird. Den auch von uns hervorgehobenen Gegensatz zwischen der Reichstagsrede Stre.. iemanns und dem Berhalten seiner Parteifreunde in der Wahlrechtskommission kennzeichnet das Leipziger Blatt mit folgenden Worten:

Jm Reichstag hat gestern Herr Dr. Stresemann weitgehende östliche Striegsziele aufgestellt. Er weiß, daß es unmöglich ist, eine starke auswärtige Politik zu treiben, die nicht die große Mehrzahl des Volkes hinter sich hat; er hat das wiederholt ausg= sprochen. Seine Kollegen von der preußischen Fakultät aber scheinen das nicht alle zu wissen, oder es scheint fie nicht alle zu kümmern. Sie scheuen sich nicht, in selben Augenblicke, da der Redner der Reichstagsfraktion solche Ziele aufstellt, die Masse des eigenen Volkes vor den Kopf zu stoßen. Kurzum, die ganze Geschichte liegt so unerfreulich wie nur irgend möglich.

Die Wähler des Kreises Niederbarnim , die aufgefordert worden sind, zugunsten eines sogenannten unabhängigen" Kandidaten die sozialdemokratische Fahne zu verlassen, werden nicht wenig erstaunt darüber sein, daß die" Unabhängigen" im Reichstag gestern gegen den Friedensvertrag mit der Ufraine gestimmt haben. Dieser Friedens­vertrag ist, was immer man gegen ihn sagen mag, der erste, Die nationalliberale Partei steht seit langem vor der der nach einem dreieinhalbjährigen Striege zustande gekommen Wahl, ob sie eine schwerindustrielle oder eine nationalliberale ift. Er ist obendrein nicht mit einer Bourgeoisregierung, Partei sein will. Zunächst hat sie sich für das erstere ent­sondern mit einer sozialdemokratischen Regierung schieden.

Von einer Kontrollversammlung ist danach eine Versammlung Der Vaterlandspartei in Pommern kaum zu unterscheiden.

Letzte Nachrichten.

Die J. L. P. und die Londoner Konferenz. Rotterdam , 22. Februar. Nieuwe Rotterdamsche Courant" zufolge erfährt der Manchester Guardian", daß die englische unab­hängige Arbeiterpartei an der Rondoner Konferenz nicht teil­nimmt, weil sie infolge eines Beschlusses der Arbeiterpartei und des Gewerkschaftskongresses kein Recht auf besondere Vertretung auf der internationalen Konferenz hat.

partei gehören, waren durch den Ausführenden Rat der Arbeiter­Anderson und Jowett, die beide zu der unabhängigen Arbeiter­partei zu Vertretern auf der Konferenz der Ententesozialisten ge­wählt, aber weil sie dort den Standpunkt der großen Arbeiterpartei und nicht ihren eigenen einnehmen sollten, haben sie abgelehnt. Ramsay Macdonald nimmt an der Konferenz teil, aber nicht als Mitglied der unabhängigen Arbeiterpartei, sondern als Schatz­meister der großen Arbeiterpartei.

Die Lage in Palästina. Konstantinopel , 21. Februar. Amtlicher Bericht.

An der Palästinafront erneuerte der Gegner am 20. Februar

geschlossen worden, er legt dem Gegner weder Kontributionen Die Wahlrechtsfeinde schöpfen aus ihrem ersten Erfolg auf noch nimmt er auf seine Sosten Annexionen vor. Wie neuen Mut. Die, Deutsche Tageszeitung" entdeckt jetzt, daß seine Angriffe gegen unseren linten Flügel Gie in aller Welt kommt eine Partei, die eine Friedenspartei der konservative Antrag mit dem berufsständischen Wahlrecht fonnten nicht überall abgewiesen werden. Unsere sein will, dazu, einem solchen Vertrag ihre Zustimmung zu nur, borläufig" zurückgezogen ist und gegebenenfalls wieder Truppen bezogen teilweise neue vorher bestimmte Stellungen. verweigern? aufgenommen wird. Sonst keine besonderen Ereignisse.