Nach an dieser Red« GmminoS ist nichts«mffCTig als der große Gegensatz zwischen pazifistischen Phrasen und im» perialistischen Zielen. Bon allen ErobernngSplänen, die Italien zu Beginn des Krieges hatte, wird nicht das Mindeste fallen gelösten. Im östlichen Mittelmeer verfolgt man keine imperia» tistischcn Ziele. — aber wenn die Türkei vertritt werden sollte, will Italien auch einen Teil der Beute haben! Albanien unabhängig, - aber Balona der feste Besitz Italiens ! Die Logik der Sonmno- schen Rede scheint auf den analphabetischen Teil der ita- lienischen Bevölkerung berechnet zu sein! Vertrauensvotum für Grlanöo. Rom , 24. Februar.(Reuter.) Die Kammer hat der Regierung wach Raden SonninoS und Orlando « mit Z40 gegen 44 Stimme« das Vertrauen ausgesprochen. Bern , 28. Februar. Iaterventicmistlsche Abgeordnete haben in der Ktnnmsr einen Antrag auf Einsetzung eine? parlamentari- schen NirtorfnchungSausfchusirS über die Katastrophe von Sarsrrit und den Rückzug de« italienischen Heeres zur Pia« eingebracht. Große Leute öes Hilfskreuzers Wolf. 4FmonatigeKre«z>fahrt— 4<>» Gefangene heimgebracht— Schwere Schävigmig der Gnttnte— Die Iltis und ihr rühmliches Gnd«. Cerlt«, 23. Febrn«.®. M.©. Hilfskreuzer Wolf ist«ach sünfzehnmonatiger«renzfahrt durch de« Atlantik , Indische« Ozean und Stilen Ozean dank der hervorragenden Führung seines Kommnndantea Fregattenkapitän R e r g e r«nd der glänzenden Leistung seiner Besatzung glücklich und er. folggekröntindieHeimatzurückgrkehrt. Das Schiff hat den Seeverkehr zu unseren Feinden durch Vernichtung von Schiffsraum und Ludong in schwerster Weife grjchSdigt. Mehr als 400 Angehörige von Besatzungen versenkter Schiffe, darunter die verschiedensten RationatttSten, im besonderen auch zahlreiche Farbige«nd weihe englische MilitSrpersonen. sind durch S. M. S. Wosf«ach Drntschland mitgeführt. Auster mehreren vo« bewaffnete« Dampfern erbrütete« Se» schützen hat S. M. S. Wolf große Menge« von wrrt» vollen Rohstoffe«, wie Gum«n, Kupfer, Messing, Zink, Kakavi-ohno«, Kopra usw. i«WertevtzUvirleuMilli»»eu Mark mitgebracht. Nähme Angabe« werden noch veröffentlicht. Der Februar 1917 von S. M. S. Wolf ausgebrachte»nd«15 zweiter Hilfskreuzer anSgerüstetr englische Dampfer Turri- tella der den Namen Iltis erhielt, hat unter Führung deS Erste« Offiziers 3. M. S. Wolf, Kapitänleutnant Brande», erfolgreich im Golf von Ado« operiert, bis er durch englische StreitlrSftr gestellt und von der eigenen Besatzung versenkt wurde, die sich in Stärke von 27 Köpfen in englischer Gefangenschaft befindet. Diese unter de« schwierigste« Verhätiniffcn ohne jede« Stütz. pnnkt und ohne Verbindung mit der Heimat durchgeführte Kreuz- fahrt S/M. S. Wotf stellt rineeinzigartigeLeistung dar. Der Chef des AdmirolstabeS der Marine. (Wiederholt, weil gestern nur in emem Teil der Auflage.) Gegen pmnleve und Ribot. Genf , 24. Februsr. Anlähkich der Interpellation Conflant Painlcves verraidigte der Kriegsminister seine Handlungs- weise und erklärte, er habe niemals de« Boloprozeß verzögert. Bei der ilalren«sch«m Jsonzokatastrophe habe er binnen zweier Stun» de« den En-tfchlutz gefaßt. 100 000 Mann nach Italien zu senden. Die Interpellation wurde bis zum nächsten Freitag zurückgestellt. Bern , 28. Februar. In der Pariser Kammer äußerte sich Painleve heftig gegen den Feldzug, der augenbliiMch im Lande und in der Presse gegen ihn»nd Ribot geführt werde. Er sei sehr ungeschickt und unangebracht, da er di« Stimmung des Lande» schwer zu untergraben droh«. Bern , 28. Februar. Pariser Zeitungen melden die Perhaftung deS Bankiers Princeteau, des Herausgebers der Zeitung»Annales Fmanciöres". Princeteau wird hauptsächlich Vertrauensmißbrauch gegenüber seiner Kundschaft Mr Last gelegt. Seiölsrs Litte um öas Luögetprovisorwm. Wien . 28. Febowat. I« OndgstauSschnß appellierten bei Per- handlang de» Bndgatpoavisarium» die Christlich -Gozialen MiklaS und Fuchs an die«ichtbeueschen Parteien, stch mit den deutschen zur Aussprache über dl« Borsassungsresorm zitsannnenzufinden, um de« parlamentarisch«, Frieden anzubahnen. Der tschechische SoziakdemotelU Tusar erklärte, alle tschechischen Parteien sei«« der Anschauung, daß der Staat aus der denwkra» tischen Grundlage freier Völker an gebahnt werde« müsse. Ministerpräsident Dr. v. Seidler richtet« an den Ausschuß die Bitte, da» Budget Provisorium zu bewilligen im Jntereffe de» Staates sowie des Parlaments selbst. Man werde der Regierung da» Zeugnis iwcht versagen können, daß sie ihr Möglichstes getan habe, um alle Bedürfnisse nach Kräfte« zu befriedigen und allen Interessen tunlichst Rechnung zu tragen. Der MinisterprSstdent verwies ans den Wunsch nach Ersetzung der kaiserlichen B« r o r d- n u n g über die Ausdehnung der Landsturmpflicht durch Gesetz. Er sprach die Hoffnung au», daß innerhalb der vierwöchigen dem WehrauSschuß zur Berichterstattung hierüber gesetzten Frist ein befriedigender RoduS stch finden werde. Die Südflaven Verstavesk»nd Benkovie erklärten, mit Rücksicht aus die Haltung der Regierung gegenüber den Forderungen der Südflave« das Budgetprovisortum z» verweigern. Die Protestbewegung dar Polen . Lublin , 32. Fobru«.(Meldung des Wiener N. K. Telegr.-P.orresp.-Burocms.) Generalmajor Stanislaus Graf Szeptycki ist auf seine«lgene Bitte von dem Posten des Militär-Generalgotwerneurs enthoben worden. General der Infanterie Liposcak hat die Seitang des Militär-Gouvernements übernoaunen. Deutsthlanü und Gesterreich-Ungam. Ter wirkst, astlichen Beziehungen. Ter deutsch-östereeichisch-ungarisch« WtrtschaftSverband sprach stch in einer Sitzung am Sonnabend erneut für ein Wirt- schaftSbündni» der beiden Zentralmächtr und für eine der- tragsmähsg auf eine lange Dauer gesicherte Gemeinsamkeit der Hände Ispolitik au». ES soll auf Grund eines ein- heitlichen Aolltariffchema» ei» einheitlicher Zolltarif vereinbart werden, dessen Zollsätze nicht durchweg die gleichen für beide Gebiete zu sei« brauchen. Man wünschte, daß ein« wesentlich vermehrte Freiliste für den wechselseitigen Berkehr in Aussicht ge» nommen werde, dach fei dem bei des wirtschaftliche» Berschiede». heiten der zwei Gebiete sich ergebende« besonderen Schutzbedürf- nisse einzelner Warengruppen durch AusgleichLzölle Rechnung zu tragen., Rede de? migarische« Handelsministers. Budapest , 23. Februar. Adgeo-rdnetenhau». Am Schlüsse der Debatte über da» Budgetprovisorium ergriff Handelsminister Szter««tzi das Wort u»d erörtert« die Idee der wirtschaftlichen
Annäherung an Dontschlanst. Cr sagte: Schon vor de« Kriege ist der Gedanke einer wirtschaftliche« Union aufgetaucht, der aber nicht verwirklicht werden konnte, da Boraussetzung hierfür gewesen wäre, daß die Staaten auf ihr« Eouveräuität verzich» ten und ein« einheitliche Souveränität anerkennen müssen. Der Minister befaßte sich sodann mit der Widerlegung der irrigen Auf» fasiuug von de« Charakter der Präserenz(d. h. der Vorzugszölle) und sagt«: Unser Zusammenschluß, der auf der Präferenz beruht, hat durchaus kein« aggressiv« Tendenz. Wir vertreten gegenüber den Beschlüssen der Pariser und Versatller Kon- ferenz den Gedanken, daß«ach Friedensschluß ei» wirtschaftlicher Krieg unmöglich ist. Jede» politische und volkswirtschaftlich« In» tevesse weist Ungarn auf die Annäherung an Deutsch » land hin. Ebenso ist Deutschland durch alle politischen und volkswirtschaftliche« Interessen auf da» Bündnis mit un« ange- wiesen. Unser Bündnis beruht auf unsere« wechselseitigen In- tereffe«. Der Minister widerlegte sodann die Auffassung, die in der Debatte aufgetaucht war. daß Ungarn an Deutschland Getreide und überhaupt Rohprodukte liefere und durch die Einfuhr beut» scher Jndustrieartikel in der Förderung seiner Industrie geschädigt werde. Wir haben kem Getreide nach Deutschland ausgeführt, im Gegenteil Deutschland hat beträchtliche Getreidemenge« an Oester. reich, namentlich für HeereSbebürfnisse, abgeben können,(l) Auch in der Papierfrage, über die der Handelsminister während seines letzte« Aufenthalt» in Berlin verhandelte, hat Deutschland ein großes Entgegenkommen bewiesen. Gras Theodor Batihyany hat bei der Erörterung der Besitz- Politik die Regierung aufgefordert, nicht zu gestatten, daß in Sie- benbürgen Deutsche aus der Wolgagegend angesiedelt werden. AIS diese Legende zum ersten Male auftauchte, richtete ich an einen deutsche» Staatsmann diesbezüglich eine Anfrage. Dieser erNarte, daß Deutschland sich mit solchen Späßen nicht de» schäftige. Deutschland verfüg« über reichliche» Gebiet, w»«» Deutsche ansiedeln könne.
Wilhelm Siegfrkeö. Geistige Gratiskost für«ufere feldgraue«. In Soldatenheimen wird jetzt vielfach gratis eine Doppelpost- karte verteilt, gedruckt bei Fredebeul u. Koenen, Essen, auf der der deutsche Kaiser als»Wilhelm Siegfried' folgendermaßen angedichtet wirb: Wir stehen wie ein Fels in diesem Meere Und schauen dir ins hehre Angesicht, Wir stehen Mann an Mann für Deutschlands Ehre Und halten über unfre Feinde das Gericht. Der giftgen Drachen Schnauben wird verstummen, Dein Stiefel soll aus ihrem Racken steh«, Zu Staub gedrückt soll'« diese Kreaturen Dich, Sieger, dann um Gnade flehnl Ueber die politische Meinung des Verfassers kann man streiten. Nicht streiten läßt sich darüber, daß seine Verse entsetzlich schlecht find. Wir für unseren Teil finden ja Form und Inhalt gleichwertig. Liffaner» Haßgesang war immer noch eme literarische Leistung: vielleicht kann man aus dem Abstand zwischen ihm und dem neuesten Opu» den Weg ermessen, den der Geschmack seit Krieg». ansang bi» zum gegenwärtigen Zeitpunkt zurückgelegt hat. Hof- fentlich bewahrt uns baldiger Frieden vor weiterem Riede rgang. Gin»Vorwärts"-/Ktikel vor öem Kriegs- geeicht. Aus der nunmehr abgafchlossenen Tätigkeit der außerordent- lrchen Kriegsgerichte fei noch folgender Fall nachgetragen: In einer Schankwirt schafi in Neukölln waren am 28. Januar etwa 160 bis 200 Streikende oer Luftverkehrsgesellschaft zusammen- Sekommen, um sich über die Lage des Streiks zu informieren. Der Aufforderung eine» der Streikenden entsprechend verlas der Tischler Kirsch einen den Streik behandelnden Artikel des»V o r« ä r t»'. I« diesem Augenblick erschienen Poligetbeamte und lösten die Ber- fammlung auf. Sie horten noch, daß gesagt wurde, wann und wo man stch am folgenden Tage zusammenfinden solle.— Kirsch wurde angeklagt, ein« zur Erörterung polisischer Angelegenheiten destimmte Versammlung abgehalten(Vergehen gegen«ine Berord- nnng deS Oberkommandos) und durch seine Ausführungen sich deS versuchten Landesverrats schuldig gemacht zu haben.— Das Gericht erkannte, wie beantragt, auf Freisprechung, weil nicht er- wiesen, daß eS stch um elne politische Versammlung handelte und im übrigen der Angeklagte annehmen mußte, daß die Verlesung eines Artikels, der seiner(irrtümlichen) Annahme nach die Zensur passiert habe» mußte, nicht» Straf - bares sein könne._ lder Großherzog Adolf Friedrich VI von Mecklenburg ist Plötz- sich gestorben. das Rote Kreuz gegen öe« Gebrauch giftiger Gaje im Kriege. Das internationale Komitee des Roten Kreuzes in Genf hat einen Aufruf gegen den Gebranch giftiger Gase im Kriege erlassen. Unter Betonung der Grausamkeit dieses KricgSmittel» wird Benvahrung eingelegt, daß die Wissenschaft sich damit ab- gibt, durch immer neue Grftubungen die Grausamkeiten der Kriegführung zu steigern. Räch den im Haag getroffene« Bereinbarungr« über die Gesetze und Gewohnheiten de» Land- krioges fei es verboten, Gift« und vergiftete Stoffe anzuwenden und Stoffe zu gebrauche«, die geeignet feie», überflüssige Leiden hervorzurufen. SS sei traurig, daß dtese Mothods« überhaupt Eingang in die Praxi« gefunden haben. Wer diese Methoden n o ch grausau: er gestaltet, hat eine Verantwortung zu tragen, die in ihrer Schwere beständig anwächst. dieBerantwortn ng, der Kriegführung eine Richtung gegebe» zu haben, welche im Wider- spruche zu den Geboten der Menschlichkeit steht. Es handle sich hier nicht um eine Methode, deren Anwendung der Gegner von sich weisen könnte, weil es ihm widerstrebt; wer sich einem Feinde gegenübersieht, der GaS anwendet, ist gezwungen, die gleich eK ampfart anzuwenden, wen» er nicht m einen Räch- reil gedrängt werden will, der ihm verhängnisvoll werden kann. Gr wird im Gegenteil den anderen zu überwinden suchen und versuchen, diesen Giften eine noch todbringendere Wirkung zu geben. Es wird Verwahrung eingelegt gegen diese» Wrttlauf i» der Erreichung der grausamsten KriegSmittol. Der Sieg darf nicht durch di« völlige und grausamste Vernichtung des Gegners erreicht werden. Im Namen der Menschlichkeit ergeht die Aus- fvrderung an alle Kriegführenden, auf diese entsetzliche Art der Kriegführung zu verzichten und dnrch eine sofortige Anordnung Einstellung diese» grausamen ÄriegSmittelS allen Heeren zur Pflicht zu mache«. Dazu bemerkt W. T. B.: Der Aufruf de« Gemfer Roten Kreuzes mag von gutem Milte« eingegeben fern. Er rechnet aber nicht mit den Tatfachen. Selbstverständlich ist die Anwendung jede» Kampfmittels zu verwerfen, da» überflüssige Leiden schafft. Da» tut da« Gas asser nicht. E» ist vialmehr«n jiriegS Mittel geworden,' das
wie andere den Gegnec außer Gefecht M setzen fuchk, aber nicht grausam« ist als diese. Wie wolle« den Streck über die Urheberschaft de« Gas- kämpfe« nicht aufwärmen, vielmehr nur kurz erinnern an die Ausplaudere» der französischen Presse, die sofort noch Beginn des Krieges— teilweise auch schon vorher— von den fürchterlichen Erfindungen de« Herrn Turpin über giftige Sprengstoffe zu berichten wußte, sowie vo« den offiziellen Anweisungen des französischen KriegSministsriumS über Gas-Handgranaten, die cm Herbst 1914 und Winter 1915 der deutschen Heeresleitung bekannt wurden. Wäre e» da nicht ein unverantwortliches Versäumnis der deutschem militärischen Behörden gewesen, wenn sie nicht auch ihrerseits diese« Kampfmittel entwickelt hätten? Heute hat die Praxi« jedenfalls ergeben, daß beide Parteien i« Gas. ein wirksame» Kampfmittel zu besitze» glauben. Rur derjenige w«d stch gerne zu seiner Abschaffimg entschließen, der in der Anwendung de» Mitteis unterlegen zu sei« fürchtet. Für den Schwächeren wir» also die Propaganda gegen die bv- täubonden Gase ein willkommene» Mittel zu dem Versuch sein, dem Stärkeren«ine wirksame Waffe aus der Hand zu schlage«. ES wird behauptet, militärische Kreis« der Entente stehen dem Aufruf sympathisch gegenüber. Sollte da« nicht ein Zeichen für die überlegen« Wirkung unserer Gase sein? Dem, daß di« Entente au«.Menschlichkeit'' sich zur Abschaffung des GaSkampfa« entschließen könnte, wird ja doch keim Verständiger glauben, der die zahllosen BöllerrechtSverletz ungr. unserer Gegner, z. B. die Franktireurmorde in Belgien , die Taten der Bora- long und des King Stephen, di« Behandlung unserer Gefangen«, besonders m Afrika und ähnliche Scheußlichkeiten miterlebt hat. Wir Deutschen begrüße« alle Versuche, dem Völkerrecht und der Menschlichkeit zum Stege zu verhelfen, mit Freude; wir lehnen «Z oder ab. uns übertölpeln zu lassen. Der Entwicklung der Angelegenheit schen»ir»it Rrche und gutem Gewissen entgegen. Lette Nackrichten. Die französische Presse gegen die Bolschewik. Per«, 23. Februar. Der Entrüstungssturm der Pariser Presse über die Kapitulation der Maximalisten Hai sich noch nicht gelegt. Die Blätter betonen, daß dadurch nicht nur der Krieg, sondern auch die Revolution beendet werde. Das Peinlichste an der ganzeu Katastrophe aber sei die bevorstehend« Kapitulation Rumänien «. „Gaulois" schreibt, eine einzige Niederlage auf der Westfront könne die deutschen Pläne auf Unterwerfung Rußland » durch- kreuzen. e m p stellt mit Bedauern fest, daß der unausbleib- liche Friedensschluß mit Rumänien das letzte Dollwerk der Entente im Osten zerstört. Die sozialistischen und die fortschrittlichen Blätter find gegen die Maximalisten gleichfalls sehr erbittert. ,P a y 5" schreibt, die Ereignisse in Rußland und Rumänien seien von ungeheurer Tragweite. Einzig»Journal du Peuple" nimmt die Maximalisten in Schutz. Die Allianz mii Rußland, die man erst mit Milliarden ertaufte, müsse man jetzt mit Blut be- zahlen. Gleichwohl dürfe man Rußland nicht seinem Schicksal überlassen, sondern müsse ihm im Kampf gegen den MilitarismnZ beistehen._ Ein rnsf, scher Kriegsbericht. Petersburg, 23. Februar. (Meldung der Petersburger Tele- graphenagentur.) Nach Berichten de» Generalstabschefs des Feld- Heeres ergibt sich, daß der Feind in Gruppen von 100 und 200 Mann von verschiedenen Regimentern vorrückt. I» einer Per- fammlung der Garnison Pfloff, die aus etwa 2000 Man« bestand, wurde der Aufruf de« Kommissar» zur Verteidi- gnng der Revolution»it Begeisterung au fg-u om. wen. Die Deutschen rücken sehr vorsichtig vor. Di« Stadt Regifha ist vom Feinde besetzt. Zuerst zog eine Automobilabtei- lung, dann ein« Abteilung Infanterie ein. Am 21. Februar wurde Minsk von den Deutschen besetzt. In den Abschnitten vo« Mogi- l«w und Zlobin herrscht Ruhe. Die deutsche weiße Garde führt ihren Offensivvormarsch in drei Gruppen aus, ersten« in der Richtung Walk, zweiten» in der Richtung Regifha und drittens zwischen diesen beiden Richtung««. Von der Südfront keine Nach- richten.
Kapernng deutsche? Schiffe in norwegischen Hoheitsgewässern. ahristiaui», 23. Februar. Der deutsche Dampfer Biar- ritz von der Gesellschaft«ngo , Bremen , ist am 22., 10 Uhr vor- mittag« bei dem Buholmen-Feuer. wie die. beiden an Bord ge- wesenen norwegischen Lotsen bekunde«, in solcher Röhe von Land, daß die Mensche» dort gesehen werden konnten, durch ein«nbekaunteg englische« Kriegsschiff gekapert und westwärt» weggeführt worden. Di« Lotsen versichern auf das Bestimmteste, daß der Dampfer iunerhalb der norwegischen HoheitSgewSsser ausgebracht worden sei. Da» gleiche Schicksal er- eilte den deutschen Dampfer Düsseldorf , der von Nor- Wik mft KieSladung unterwegs war und ebenfalls am 22. bei Bu- Holmen-Feuer innerhalb der nonuegifchen Territorialgrenze von einem englische« Hilfskreuzer gekapert wurde. An Bord dieses Dampfer« waren außer der deutschen Besetzung 4 Nor- weger, 2 Lotsen und 2 Zollbeamte, die bei Bukholmen-Feuer ge- landet worden find. Die norwegische Regierung hat dem ver- nehmen nach eine sofortig« Untersuchung eingelei» te t und ein besonderes Schiff nach Bnholmen-Fener zweck« Vernehmung deS dortig«, Leuchtturmwärters entsandt. In beiden Fällen kann nach den Aussagen der an Bord gewesenen Lotsen kein Zweifel darin bestehen, daß England sich wieder einmal eine flagrante Verletzung der uorwegffche« Souveränität hat zuschulden komme« lassen.
Noch ist Zelt für diejenigen, die noch nicht Abonnenten de«.Vorwärts" find. ihr Abonnement zum bevorstehenden Monatswechsel anzumelden. Zu diesem Zweck ist der folgende Zettel auszufüllen, abzuschneiden und an die Erpedition des.Vorwärts", Berlin SW. 08» Linden- straße 8, einzusenden. Ach bestelle ab l. Mörz den.Vorwärts'. Monat- lich l,S0 M. Name- Wohnort,.................. Straße_____ Nr._