Nr. 88. 35. Jahrg.
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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutfchlands.
Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.
Bernivrecher: Ami Mortsbins, Nr. 151 90-151 97.
Freitag, den 29. März 1918.
Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3.
Wernbrecher: Ami tortosies, Sr. 151 90-151 97.
Die Südfront der Gegner zerriffen.
nere.
Jaber dezimiert im Fener der Dentfchen, die sich sturmbodartig folge feiner außerordentlichen Ueberlegenheit geborschieben. Dabei werden unnüße Infanterieverluste durch) lang, vorzurücken. In der Gegend von Baffigny und Rohon Zwischen Somme und Avre wurden im planmäßig durchgeführte Artillerieunterstügung tunlichst ver- hatten nicht minder träftige Angriffe einen vollständigen Mißmieden. erfolg und brachen in heldenmütigem Widerstand unserer RegiAngriff zäh verteidigte Dörfer genommen. menter zufammen; von der übrigen Front ist nichts zu melden.
Kämpfe zwischen Gomme und Avre baben ihren Stügpunkt in ben von deutichen Truppen genommenen Orten Chaulnes und gibons. Zwischen beiden Flüffen sieht sich in nordwestlicher Nichtung die Straße von Resle nad miens. Die Avre mündet oberhalb Amiens in die Somme.
Einnahme bon Montdidier( südlich Lihons) Vordringen von Bapaume gegen Bucquoy und Hebuterne Ver gebliche englische Angriffe gegen Albert.
Amtlich. Grages hautesertier, 28. März 1918.(.. 8.)
Weftlicher Kriegsfchanplay.
Wuf dem Schlachtfelde in Frankreich führte der Engländer erneut frische aus anderen Fronten herausgezogene Divisionen unferen Truppen entgegen.
Nordwestlich von Bapaume warfen wir den Feind ans alten Trichterfteßungen auf Bucquoy unb ebaterne surid. Mit befonderer Bähigkeit fämpfte der Feinb vergeblich um die Wiedereroberung von Albert. Starfe von Banger. wagen begleitete Angriffe brachen auf den Hängen der der Stadt vorgelagerten Höhen blutig zufammen.
Südlich der Somme bahnten fich unsere Divisionca an vielen Stellen den Weg durch alte feindliche Stellungen und warfen Engländer und Franzosen in das seit 1914 vom Rriege unberührt gebliebene Gebiet Frankreichs zurück.
Die fiegreichen Truppen des deutschen Kronprinzen haben im unaufhaltsamen Angriff van St. Quentin über bie Somme
die feindlichen Stellungen um 60 Kilometer Tiefe eingestoken.
Ste brangen gestern bis$ ierrepent vor und haben Montbidier genommen.
Unfere Serlufte halten sich in nermalen Grenzen; an einzelnen Brennpunkten find sie schwerer. Die Zahl der Leicht verwundeten wird auf 60 bis 70 sem Qunbert aller Berlufte geschäst.
An ber 1sthringifen Front Rahmen die Artillerie tämpfe an Starte zu.
Rittmeister Freiherr von Richthofen erreng feinen 71, 72. and 73. Luftficg.
Bou ben anberen Kriegsfhauplägen nichts Neues. Der Erste Generalquartiermeister,
Lubendorff.
Der öfterreichische Bericht. Bieu, 38. März 1918. mtlich wird verlantbart: In Benetien ellenweise lebhafteres Geschütjener. An der Westfront gewann der Angriff erneut Raum. Der Ghef des Generalstabes.
Der Angriffsgeist der unermüdlichen deutschen Infanterie ist trok verzweifelten feindlichen Widerstandes frisch wie am ersten Tage. Die Siegeszuversicht ist unbegrenzt. Wachsender Erfolg sporut täglich zu neuen Taten an.
Sm Süden des Schlachtfeldes
London , 27. März. Das Kriegsamt melbet über die Lage an der Schlachtfront am Abend des 27. März: Während der Nacht wurden unsere Truppen ein kurzes Stück auf beiden Ufern der Somme zurückgebrüdt und heute am frühen Morgen hielten mir etwa bie Linie Rozières- Narbonniereshat die Armee des deutschen Kronprinzen die Franzosen Sailly- Le- See Merecurtlabbe, von dort bis zur unter schweren Feindverlusten über Montdidier zu Ancre und zu den Eisenbahndämmen südwestlich von Albert. ridgeworfen. Damit hat diese Armee in 7 Tagen Gestern nachmittag überschritt der Feind die Ancre in der Nähe 60 Kilometer fämpfend durchschritten. Mehrere seit dem 21.3. von Mesnil nördlich von Albert, murde aber durch einen Gegens fämpfende Divisionen verzichteten auf die angebotene Ab- angriff über den Fluß zurüdgeworfen. Nördlich von diesem Puntie lösung. Am 27. März wurde bei Papincourt eine ist feine Wenderung unserer Stellung eingetreten. Heute früh größere Anzahl Franzosen der 22. Division gefangen, die aus machten unsere Truppen nördlich der Somme zwischen dem der Nähe von Paris in Autos eiligst herangeführt waren. Sie Awie der Ancre und der Somme einen Gegenangriff und erobertea wurden von der braben deutschen Infanterie, die sich durch Morlancourt und Chipilly zurüd. Gleichzeitig rückten Disteln und Ginsterfelder gebedt herauarbeitete, überraschend unsere Truppen unmittelbar füdlich des Fluffes unsere Sinte wieder angegriffen und fast widerstandslos gefangen. Beiter nach Probart bor. Der Feind griff in der Nähe von nördlich wurde die 5. französische Kavalleriedivision, die Bucquoy an. Eine frische Gardebivifion war zu diesent 3wed her28 Kilometer durchtrabt hatte, furz nach ihrem Einsatz ge- angeführt. Bis jetzt hat der Angriff teinen Erfolg gehabt. Gine worfen. Die Stimmung der Gefangenen ist mißmutig und triegsmåde. Sie flagen über fajlechte Führung.
In Albert hat die französische Zivilbevölkerung meuchelmörderische Aufchläge gegen die deutschen Truppen
berübt. Nun erleidet die Stabt unter dem schweren Artilleriefener der Engländer die gerechte Strafe für ihr böllerrechtswidriges Berhalten,
Anzahl anderer schmerer Angriffe wurden heute an unserer Front sowohl nördlich und südlich ber Somme gemacht, aber die letzte Meldung lautet, daß der Feinb mit schweren Berlusten abgesagen wurde. Westlich von Roye wurden die Franzosen in fawere Stämpfe verwickelt und gezwungen, zurückzuweichen, aber BerStärkungen treffen dauernd ein,
Justiz und Demagogie.
Ein Wort zum Fall Lichnowsky.
Amsterdam , 28. März. Wie Reuters Rorrespondent an der Westfront drahtet, werden die Referbetruppenber Alliierten mit größter Gile auf Motorwagen nach den bedrohten Punkten der Front geworfen. Hinter ComIn Kriegszeiten fällt es der Justiz noch schtüerer als piegne versperre eine große franzöfifche Armee unter dem sonst, ihren Gang von den Schwankungen politischer LeidenBefehl eines Generals mit besonderer Fähigkeit den Weg schaft freizuhalten. Nicht die Gerechtigkeit regiert jetzt, von nach Paris . Die Fluchtaus paris hält an. Die bürger- der das Sprichwort sagt, daß sie die Grundlage der Reiche liche Bevölkerung räumt mit allen Möbeln und son- fei, sondern die Staatsraison, die Rechtsbeziehungen zwischen ftigen Sabieligkeiten Dünkirchen und die Front. den Bölfern sind aufgehoben und dadurch wird auch die Rechtssicherheit im Innern notleidend. Stirgends hat man gebiete bei peru , Armentieres und Ba Baisee in der Richtung auf Baris. diesen Wandel der Dinge zum Unerfreulichen deutlicher beAmsterdam, 28. Märs. Die Morning Boft" hofft, obachten fönnen als in dem heißblütigen Frankreich , wo daß der deutsche Vormarsch östlich von Amiens nach dem andern hinwirft. Mehr denn je ist der von Vionman dem nationalistischen Terror ein Opfer aufgehalten werden könne. tesquieu gepredigte Grundsaß der Getalbentrennung in Bergeffenheit geraten, ungescheut mischen sich die Träger der Gejebgebung in die Juftig und versuchen, bem Staatsanwalt seine Anklage, dem Gericht fein, Urteil vorzuschreiben.
Englischer Seeresbericht vom 27. März abends. Die Schlacht lebte heute früh mit großer Gewalt füblich und nördlich von der Somme wieder auf. Gin heftiger Stampf fond während des Tages von füblich Rozières bis nörd= Bei uns find jeht diejenigen, die sich selber für die aller. Itch blain- 3eville statt. Dem vergeblichen Verfuch des besten Deutschen halten, darauf und dran, eine„ Affäre" nod Feindes, gestern abend in unsere Binie füblich der Somme einan Parijer Muster aufzumachen mit allem was dazu gehört bringen, folgte beute früh eine Reihe heftiger Angriffe an Sensation, Skandal und Knalleffekten. Nachdem man in der Nähe von Rosières unb nörblich bavon. Bai Sogières wun fich in der Breffe wochenlang an den Senöpfen abgezählt hatte, den alle feinblichen Angriffe von unseren Kruppen abgeschlagen, ob gegen den Fürsten 2tchnowsky wegen feiner Dentdie bem feinbe schwere Berlufte zuflgien. Beiter n3eb1ffchrift gerichtlich vorgegangen werden würde, nachdem ein mutbe unfere Binte ben erften Teil des ages hindurch trop beseil diefer Bresse täglich aufgeregter nach dem Tiaatsantoalt großen Drudes großer feindlicher Maffen gehalten. Epäter am gerufen hat, sieht sich jett fogar ein ReichstagsabgeRage entwidelten sich neue deutsche Angriffe in diefem bichnitt, ordneter bemüßigt, durch das Wittel einer fleinen Anble gur Folge hatten, baß unsere Dinie ein furges Stad frage an den Reichsfangler der Juftis schnellere Beine zu nach Besten auradgebogen wurba machen. Die foeben eingetroffenen Drudschriften des ReichsDie letzten Nachrichten zeigen, daß unsere Gegen- tags enthalten folgende Anfrage des nationalliberalen Abgeangriffe die Sage bollständig wieberhergestellt ordneten eld: haben. Während des Tages machte der Feind eine Anzahl entIn weitesten Streifen des deutschen Bottes ist man entrüstet schloffener Angriffe gegen unsere Stellungen zwischen über die Schrift des früheren Botschafters in London Fürsten , LichSomme und Anere unb nördlich und südlich Albert. noweth und erwartet mit Ungeduld ein strafrechtliches Einschreiten Auch in diesem Abschnitt fand ein erbitterter Stampf statt. Der gegen den Verfaffer und den oder die Verbreiter dieser Schrift. Teil unserer Stellung, füdlich Albert, in den der Feind zeitweise eingedrungen mar, wurde durch unsere Gegenangriffe wieber genommen. Gin weiterer schwerer Angviff, den der Feind an diesem Berlin , 28. März.( W. T. V.) Das schnelle Borgehen Bunkbe am Nachmittag unternahm, wurde vollständig abgeschlagen. unserer Infanterie hat die Verbände des auf dem Süd- Im Laufe des Tages vom Feinde gemachte Berfuche, von der Stadt teil der Kampffront zurüdweichenden Geg Berlusten abgewiesen. Auch heute nachmittag griff der Feind in Albert aus nach Westen vorzuftsßen, wurden sämtlich mit schwersten Ich begnüge mich mit einer schuiftlichen Beantwortung. Man mag grundsätzlich zugeben, daß das Parlament ners zerriffen. Der Engländer wirft dem deutschen Berlusten abgewiesen. Auch heute nachmittag griff der Feind in Ansturm entgegen, was er zur Verfügung hat. Hier steht die großer Starte in der Nähe von Bucous und Ablain- Beville an das echt hat, auch die Juftiz zu kritisieren, und die SozialSchlacht joon völlig im Zeichen des Be- und faßte in lebtgenanntem Dorf Fuß. An allen anderen Bunkten demokratie wird sich, folange es eine Klassenjuftia gibt, dieses wurde seine Infanterie mit großen Verluften zurüdgeschlagen. Recht nicht nehmen lassen. Wenn die Schwachen ungerecht wegungsfrieges. Das Kampfbild hat sich völlig ber unsere Truppen kämpften wiederum großartig, wie sich in dem vor- berfolgt, Starte ihrer Stellung und ihres Einflusses wegen ändert. Die Divisionsstäbe halten bei den Artillerieſtellungen stehenden Berichte geigt. The haben heute den Feind an der ganzen gefont werden, loben wir die Freiheit der Barlamentstriauf freiem Felde. Ueberall fieht man von rudwärts britischen Front mit scnseren Verlusten zurüdgetrieben, trop ent- büne, von der aus man die Dinge beim rechten Namen neue Kolonnen in westlicher Richtung ziehen. neue Kolonnen in westlicher Richtung ziehen. schlossenster Angriffe und der zahlenmäßigen Heber- nennen darf. Aber liegt ein solcher Fall hier vor? Der Die Gegend weitlich Puisieux und Albert tegenheit des Feindes. Der schwere Kampf dauert an ber fragende Abgeordnete stellt felbst nicht die Behauptung auf, ist der daß eine Gefebesberlegung vorliege, vor der die Justiz ein Brennpunkt des nördlichen Kampffeldes, Französischer Seeresbericht vom 27. Märg abends. Auge zugedrückt habe. Nicht auf das Gefeh beruft er sich, Hier leisten die Engländer in( ihren lesten) ausgebauten Die Deutschen warfen frische und neue Truppen in die Schlacht fondern auf die Entrüstung weiter Streife des deutschen Stellungen hartnädigen Widerstand, den Reserven ihrer und griffen heute mit verdoppelter Heftigfelt im Often von Mont- Wolfes und auf deffen Ungeduld, er spricht von einer Vernahen nördlichen Front verstärken. Immer wieder stürmen bibier an. Unfere Truppen hielten wiederholt mit bewunders fündigung gegen die Intereffen des Reiches, nicht von einem frische britische Divifionen zum Gegenangriff vor, werden würdiger Hartnädigkeit die Angriffe des Feindes auf, dem es in- greifbaren strafrechtlichen Tatbestand.
An der ganzen Schlachtfront danert der schwere Kampf an.
ganzen Schlachtfront on.
Ift der Herr Neidhalanzler beneit, diefe Männer, die sich ange fichts der unfagbaren Opfer des ganzen Volles in der schwersten Rot bes Baterlandes gegen beffen Heiligste Intereffen durch ihre untoahven Behauptungen verfündigt haben, ungefäumt zur Verantwortung au ziehen?