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Mr. 93. 35. Jahrg.

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Telegramm. Abreffe:

Sozialdemokrat Berlin .

Vorwärts

Berliner Volksblaff.

10 Pfennig

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Die fiebengespaltene Colonelzelle foflet 80 Big. leine Anzeigen", das fettgebrudte Bort 30 Pig.( zuläffig 2 fettgebrudte Worte), jedes weitere Wort 15 Bfg. Stellengefuche und Schlafstellenanzeigen das erste Wort 20 Bfg.. jebes weitere Wort 10 Brg. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwei Borte Teuerungszuschlag 20% Familien- Anzeigen, politische und gemerffchaffthe Bereins Anzeigen 60 Bfg die Belle. Anzeigen für die nächste Nummer men bis 5 Uhr nachmittags im Hauptgeschäft Berlin SB.68, Lindenstraße 8, àbregeben werden. Geöffnet non 8 Uhr früh bis 7 Uhr abends.

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. fernivrecher: Am: Morisolas, Str. 151 90-151 97.

Freitag, den 5. April 1918.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Berniprecher: Amt Moritplag, Nr. 151 90-151 97.

Neue Erfolge südlich der Somme.

Vergebliche feindliche Anstürme gegen die Höhe südwestlich Moreuil

an der Verdunfront

-

Feuerkampf

Deutsche Truppen

in Finnland .

Amtlich. Großes Hauptquartier, 4. pril 1918.( W. Z. B.)

Weftlicher Kriegsschauplah.

An der Schlachttront lebte die Gefechtstätigkeit füblich von der Somme auf. Neberraschend und nach starker Artillerie­vorbereitung versuchte der Feind am frühen Morgen und am Rachmittage viermal vergeblich die ihm entrissene Höhe fad. westlich von Morenil wiederzugewinnen. Unter schweren Verlusten bradjen seine Angriffe zusammen.

Bor Berdan und am Barrsy- albe vielfach leb­hafter Feuerkampf.

Often.

Im Einvernehmen mit der finnischen Regierung haben deutsche Truppen auf dem finnischen Festlande Fuß ge­faßt.

Von den anderen Kriegsschauplägen nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeifter. Ludendorff.

Abendbericht.

Berlin , 4. April 1918, abends. Amtlich. In Fortführung unserer Angriffe südlich der

Somme wurden neue Erfolge erzielt.

Zur Vergeltung für die seit einigen Tagen anhaltende Beschießung unserer Unterkünfte in 2a on durch die Fran­zofon haben wir Reims unter Fener genommen. Der österreichische Bericht.

Wien , 4. April 1918. Amtlich wird verlautbart: An der italienischen Gebirgsfront etwas lebhafterer Feuer­lampf. Der Feind ließ bei Erkundungsvorstößen Gefangene in unserer Hand.

Der Chef des Generalstabes.

Kampfpause!

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Avesnes Fanuchis Conte

Banniers

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Bamicom Boce

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Bilycours

Brainers

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Baxapel

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Le Transky Combles

Bours

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Το Παρε Albert

Rarest

Maricour

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Birches

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Der Fortgang der Großen Schlacht.

Von Richard Gäb? e.

Die Volksheere unferer Seit haben eine innere Widerstandskraft gewonnen, durch die die Schlachten ebenso der Zeit nach zu Dauerfämpfen werden, wie sie fich durch die gewaltige Größe der Heere dem Raum nach über endlose Gebiete ausdehnen. Seit und Raum wachsen ins ungemessene, den überlieferten Vorstellungen nahezu un­faßbar. Die völlige Auflösung eines Heeres nach einem Schlachttage wie die des preußischen nach Jena und die des franzöfifchen nach Waterloo ist nicht mehr zu erwarten, die Ginfesselung wie bei Sedan , bei Tannenberg, in der Winter­schlacht bleibt ein Ausnahmefall, der nur dann eintritt, wenn beide feindlichen Flügel umfaßt und ohne Hilfe von außen zusammengepreßt werden fönnen. Noch schwerer fast wird der Durchbruch, der die feindlichen Verbände völlig zer­reißt, so daß fie nur in raschem Rückzuge und in der Aufgabe weiter Gebietsteile ihre Rettung vor völliger Vernichtung suchen können. Die weitaus häufigste Erscheinung bleibt es, daß das eine Heer langsam, Schritt vor Schritt, zurückgeht, sich an jeden Fußbreit Bodens zäh anklammert, jeden Flußabschnitt, jeden Wald, jeden Höhenzug zu neuem Widerstande benutzt. Unterstützungen, die ihm reichlich zuströmen, zu heftigen Gegenangriffen vorführt, hier einige Kilometer aufgibt, dort wieder gewinnt. So fann fich der Kampf tage- und wochen­lang ausdehnen und tiefe Raumstrecken ohne Minderung feiner Stärke und seiner Wut durchschreiten. Der Schwächere Französischer Heeresbericht vom 8. April abends. Reine In hat immer noch die Hoffnung, daß die Angriffskraft seines fanterietätigkeit im Laufe des Tages. Der Artilleriekampf dauerte Gegners schließlich erlahmt, daß es zum stehenden Kampfe, ziemlich beftig in der Gegend nördlich von Montbibier, D. h. zum Stellungsfriege, tommt und das Spiel schließlich besonders zwischen Demuin und Hangard en Santerre unentschieden ausgeht. In jedem Fall kann nur die früher Der Tag war sonst überall ruhig. eintretende Erschöpfung der seelischen und förperlichen Kräfte des einen Teiles, fein langsames Ausbluten die Entscheidung herbeiführen.

an.

relles

Amiens

Corbie Some

Warfusee

Hargiare Martonnieres

Das Gelände zwischen Amiens und Array Mutmaßliche Front( Nichtamtlich)

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Péronne

Englischer Heeresbericht vom 2. April abends. Mit Ausnahme einer fleineren Unternehmung unsererfeits bei Serre, bei der wir einen deutschen Bosten gefangen nahmen, verlief der Tag an der In dem gewaltigen Ringen, das gegenwärtig die frucht­ganzen Rampffront rubiger. baren Gefilde der Pikardie durchtobt, fetzen die Geg­Englischer Heeresbericht vom 3. April abends. Der Tag ner offenbar auf diesen Trumpf ihre ganze Hoffnung. Ihre berlief an der ganzen Schlachtfront berhältnismäßig ruhig. Ein einzige Sorge fast besteht darin, nicht durchbrochen zu wer 5rtlicher Kampf fand lezte Nacht und heute früh in der Nähe von den. Ihre weise Egeria, der Oberst Nepington, der sich frei­Telegramm unseres Kriegsberichterstatters. Feucy und Hebuterne statt. Wir erbeuteten zwei Maschinen- lich jedesmal irrte, sobald er die Feder anfeßte, rät ihnen so­2 eft front, 2. April. gewehre. Viele Deutsche wurden getötet. Die Zahl der von uns gar dazu, den Rückzug lieber weiter fortzusetzen, wie seiner­Die Kampfpause dauert an. Die durcheinandergewürfelten britis bei der geftrigen erfolgreichen Operation in Ayette gemachten zeit der Großfürst Nikolai im Jahre 1915, als fich in erbit­schen Heere ordnen sich unter dem endlich durchgesetzten Oberbefeh! Gefangenen beträgt 192. darunter 6 Offiziere. Sonft ist nichts von tertem Kampfe der Gefahr auszusehen, durchstoßen zu wer­des Generals Foch zu träftigster Defensive. Die Franzosen besonderem Interesse zu melden. den und so die Verbindung zu verlieren. Die Gefahr sieht ebenso wie die Briten bauen nach Meldung deutscher Fernflieger er durchaus richtig, sein Rat aber ist unbrauchbar; er ber­gißt, daß hinter dem englisch - französischen Heere nicht die endlosen Landgebiete Rußlands liegen, sondern 60 Kilometer westlich Amiens bereits die Küste des Aermelkanals blaut. Sechzig Kilometer, das ist genau die Entfernung, die der vor­getriebene Keil des deutschen Angriffsheeres am 10. Schlacht­In einer Dauerschlacht, wie der gegenwärtig tobenden,

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hinter ihren jezigen Linien neue Stellungen Reuters Korrespondent bei der englischen Armee in Frankreich aus. Welche Folgerungen die deutsche Führung aus dieser Lage meldet geftern: Es liegen noch immer leine deutlichen Anzeichen ziehen wird, bleibt mit derjenigen kühlen Ruhe abzuwarten, die die für die Wiederaufnahme der deutschen Offensive vor, obwohl aus bisherigen Erfolge verdienen. Doch besteht Grund zu der Annahme, den Berichten unserer Flieger über starte Bewegungen daß die Kampfpause, die nicht nur in dem schlechten Wetter, sondern feindlimer Truppen und Eransporte bon Ge auch in der großen Entfernung der Kampflinie von ihrer Operations- ich gen gefchloffen werden kann, daß der Gegner eine lebhafte tage zurückgelegt hatte. basis ihren natürlichen Grund hat, der deutschen Heeresleitung nicht Rührigkeit an den Tag legt. überraschend kommt. Immer wieder ist festzuhalten, daß acht Tage Temps" erklärt am Mittwoch in einer Betrachtung der mili- ist es fehr schwer, bestimmte Abschnitte des Kampfes festzu­vor Beginn der Ereignisse Hindenburg und Ludendorff selber die tärischen Lage, daß alle Reserven der Aliierten dem Schlachtfelde ftellen. Während er in dem einen Raume einen gewissen Ab­kommende Offensive in ihrer Technik und in ihrem Ablauf als völlig in der Picardie auströmten: zwischen Arras und der schluß erreicht hat, befindet er sich auf, anderen Teilen des unvergleichbar mit allen bisherigen Angriffsschlachten hingestellt haben. Somme werbe der Krieg entschieden werden, alle Schlachtfeldes in lebendigstem Flusse, schreitet vor und wogt Dr. A. Koester, Kriegsberichterstatter. Kräfte der Alliierten würden sich dort schlagen. Man fönne anderer unentschieden hin und her. Eine endgültige Entscheidung hat feits auch sicher sein, daß die Deutschen alle verfügbaren Truppen dorthin schicken würden.

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Täglich Bomben auf Calais .

Berlin , 4. April. ( W. T. B.) Zwischen Anere und auch diese Schlacht noch nicht gebracht: auch wird es weder möglich noch angebracht sein, das Schlußziel zu erör Avre macht der Engländer fieberhafte Anstrengungen, seine Stellung zu halten und die Deutschen womöglich wieder zurück­tern, dem sie zustrebt. Denn die Pläne der deutschen Heeres. zudrängen. Da seine eigenen vollkommen durcheinander geratenen leitung befinden sich offenbar noch in der Entwicklung, ihre Truppen hierzu nicht ausreichen, hat er australische und neufees Maßnahmen find noch weit davon entfernt, voll in die Welt ländische Kontingente herangebracht und in vorderster Linie eingesetzt. Bor Bern , 3. April. Matin" meldet aus Calais : Seit Mitte der Erscheinungen eingetreten zu sein. Wie in den Wochen allem aber macht er ausgiebigen Gebrauch von der französischen Hilfe. letzter Woche wird Calais täglich von deutschen Fliegern überflogen. vor dem großen Angriffe vollzieht sich offenbar auch gegen­Auch in dem Abschnitt zwischen Avre und Somme Auf die Stadt und das Weichbild wurden sehr viele Bomben wärtig wieder ein Teil der für den Enderfolg nötigsten wurden Franzosen zwischen englische Truppen eingeschoben, um den abgeworfen. Dank den in der letzten Zeit zahlreich errichteten Maßregeln nicht an der Front der blutigen Kämpfe, sondern deutschen Ansturm aufzuhalten und an Stelle herausgezogener eng- Unterständen find Verluste an Menschenleben nicht zu beklagen. Die hinter der Front. lischer Divisionen die diesen bisher mißlungenen Gegenangriffe gegen deutschen Flugzeuge haben trop schärfster Abwehr die die deutschen Stellungen zu führen. Heftige Angriffe gegen die deutsche Front bei Auborcourt und beiderseits Marcelcave, Stadt in den meisten Fällen erreicht. die nach fräftiger Artillerievorbereitung am Abend des 3. einsetzten, scheiterten unter hohen Feindverlusten.

Der Engländer fährt fort, die bisher unzerstörten Ortschaften

Im allgemeinen wird man sagen dürfen, daß die erste Aufgabe, die sich die deutsche Heeresleitung gestellt hatte, ein­fach in der Eroberung der gegenüber befindlichen starken, ge­Die Requirierung holländischer Schiffe. waltig ausgebauten englischen Stellung in der ganzen Aus­dehnung des Angriffes bestand. Sie war im wesentlichen am hinter der jetzigen deutschen Front zusammenzuschießen. Albert, Amsterdam , 4. April. Das Storrefpondenzbureau meldet an Abend des dritten Schlachttages, des 23. März, erfüllt, mit das von dem deutschen Feuer verhältnismäßig verschont geblieben läßlich des Reutertelegramms aus Washington , daß die amerika. fo großem Erfolge, daß die Engländer die schwersten Ver­war, ist nunmehr ein Trümmerhaufen. So wird ein weiterer niiche Regierung befchloffen habe, die holländischen Schiffe, die sich lufte erlitten, ganze Divisionen erschüttert, einzelne faft ver­Landstrich Frankreichs durch die Engländer völliger Zerstörung und zur Zeit der Beschlagnahme der holländischen Schiffe in amerika - nichtet sahen, aus allen Eden ihrer Stellung schleunigst Ver­Berwüstung entgegengeführt. nischen Häfen auf dem Wege von Holland nach Amerika befanden, stärkungen heraufführen mußten. Auch französische Divi­Amerikanische Truppen für die Westfront. bei ihrer Ankunft in den Vereinigten Staaten nicht zu requirieren, fionen mußten bereits eingreifen, um den wankenden rechten Basel , 4. April. Nach einer Meldung der Neuen Korrespon- Daß fein einziges holländisches Schiff von Flügel des Heeres Halt zu geben. benz aus New York berichtet die New York Times "; Die amerika - land nach Amerita unterwegs ist oder war. Die nächste Aufgabe lag dann in einer ungest ümen Die Yankeeregierung hat sich also ihr in alle Welt hinaus­nischen Truppen wurden an die Front von Montbidier telegraphiertes Entgegenkommen überaus bequem gemacht. Mit Berfolgung, um dem Gegner in dem wüsten Lande gefchickt. Die Regierung von Washington erteilte die Ermächtigung edler Uneigennüßigkeit will sie Schifferaum, den sie sowieso nicht zwischen unserer Stellung und der englisch - französischen vor zu der Mitteilung, daß 100 000 amerikanische Soldaten in den für sich mit ihrem Requiriermesser wegrafieren fann, ungeschoren der Sommeschlacht so viel als möglich Abbruch zu tun und Rampf eingreifen werden. Lasjen. ihm die Festlegung in den alten Trichtern und Gräben zu