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Nr. 115. 35. Jahre.

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Kelegramm breffe

Sozialdemokrat Beelie".

Vorwärts

Berliner   Volksblaff.

10 Pfennig

Anzeigenpreis:

Debengelbaltene Rolonelgeile toet 30 leine Muzeigen", das feitgebradie Bort 30 Big.( guldfig 2 fettgebrudte Borte), jebes toettere Boct 15 fg. Stellengeimhe s Schlafftellenanzeigen das erfie Bott 20 Big., jebes weitere Bort 10 Bfg Borte über 15 Buchstaben gählen für vei Borte. Teuerungslag 200% Familien- eigen, politische un gemerfibafite Bereins- Anzeigen 60 Fig. Die Seite. Engeigen für die nache Nummer maffen bis 5 the nachmittags im Hauptgeschäft. Berlus 68.68, Sindenfrage& abregeben werben Gefffpot bon 8 hr früh bis 7 hr abends

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraffe 3.. Bernsvrecher: Am: Morisblas, Str. 151 90-151 97.

Sonnabend, den 27. April 1918.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Wernsprecher: Aunt Meriyples, e. 151 90-151 97.

Der Kemmel erftürmt.

Einnahme des Remmel

St. Cloi Villers

und Dranoeter genommen Bretonneux südlich der Somme   wieder verloren Vorstoß gegen Regniéville an der Mosel  .

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Berlin  , 26. April 1918, abends. Amtlich. Gegenangriffe des Feindes gegen den Remmel und im Kampfgebiet südlich von Villers Bretonneng find unter schweren Berluften gescheitert.

milid. Greses Hauptquartier, 986. pril 1918.(.. B.)

Weftlicher Kriegsschauplah.

Der Angriff ber firmee bes Generals Sigt von Arnim gegen den Remmel führte zu vollem Erfolge; der Remmel, die weit in die Fandrische Ebene blickende Höhe, in unserem Besitz!

Rach starter artillerißischer Fenerwichung brach die Jufanterie ber Generale Sieger and s. Eberhard gestern morgen zum Sturm vor. Französische   Divisionen, im Rahmen englischer Truppen mit ber Berteidigung des Kemmel betrant, und die bei ytsch aete and Drazoeter anschließenben Engländer wurden aus ihren Stellungen geworfen. Die großen Sprengtrichter von St. Eloi  und der Drt selbst wurden genommen. Die zahlreichen in bem Kampfgelände gelegenen Betonhäuser und ausgebauten Gehöfte #parben erobert. Breußische and bayrische Truppen erstürmten Dorf and Berg Remmel. Unter dem Schuge ber trot schwierigen Geländes heranbleibenden Artillerie sich bie In­fanterie an vielen Stellen bis zum Remmel- Bach vor. Wir nahmen Drauseter und die Höhe nordwestlich von Blengelheet Schlachtgeschwader griffen bie mit Fahrzeugen und Rolonnen stark belegten rüdwärtigen Straßen des Feindes mit großem Erfolge an. Als Bente des geftrigen Kampftages find bisher mehr als 6500 Gefangene, in ser Mehrzahl Fran­zofen, unter den Gefangenen ein englischer und franzöfifcher Regiments tommandeur, gemeldet.

Süblich von der Somme tonnte Siller Bretonnent, in bas wir eingedrungen waren, vor feindlichem Gegenangriff nicht gehalten werden. Weitere starte Gegenangriffe scheiterten hart öftlich vorm Dorfe, an bem dem Feinde entriffenen Wald und Dorf engard. Die Gefangenenzahl aus diesem Kampf­abschnitt hat sich auf 2400 erhöht.

Zwischen Avre and Dise anger settweilig anflebenbem Fener nichts von Bedeutung.

Auf dem We stufer der Mosel   stürmten sächsische Kom­pagnien französische Gräben und drangen in Regniéville ein. Nach Erfüllung ihrer Aufgabe lehrten sie mit Gefangenen in thre Linien zurüd

Bon ben anderen Kriegsschauplägen nichts Rese Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Der österreichische Bericht. Wien  , 25. April 1918. Amtlich wird verlautbert: Südwestfront.

Reine befonderen Ereignisse.

Des Chef Ses Generalobes.

Ereignisse zur See.

Ja der Nacht vom 22. zum 23. April Rieß eine Abtellung unferer Zerstörer in der Süd- Adria gegen die Dtrants­Straße vor. Im Fenergefecht mit gegnerischen leichten Streit träften wurde ein feindlicher Zerstörer start beschädigt. Unsere Einheiten sind ohne Berluste und Beschädigungen zurüdgelehrt. Flottentommands.

Deutschland   und Holland  .

Schwierigkeiten bei Gruenerung des Wirtschafts­abkommene.

daß die in den lehten Tagen zivischen der deutschen   und der] niederländischen Regierung geführten Verhandlungen in Berlin   die Ueberzeugung hervorgerufen haben,

Das Gesetz gegen

Daß man zueiner Einigung gelangen will und die Verhinderung der Geburten.

daß feinerlei Anlaß zu Beunruhigungen besteht.

Ohne die Schwierigkeiten zu unterschätzen, die sich bei der Erneuerung des Wirtschaftsabkommens ergeben, erwartet man doch, daß das Abkommen in ein paar Wochen abgeschlossen werden wird.

Bon Klara Bohm- Schu

Der Gesetzentwurf gegen die Verhinderung der Geburten, der dem Reichstag vorliegt und in den nächsten Wochen be­raten werden soll, bedeutet nichts anderes als ein Aus­nahmegesez gegen die Frauen und gegen die. Arbeiterschaft. Leib und Geift sollen unter einen gesetzlichen Broang gebracht werden. Jeder Bwang muß für freie Menschen zum Widerstand führen.

Die Eroberung des Kemmelmassivs. Berlin  , 26. April. W. Z. B. Mit der Eroberung des Kem­melmassivs and ber beiderseits angrenzenden Stellung des Feindes Wie unfittlich und demoralisierend muß aber auch der vom Kanal Gomines- ypern bis westlich Dranseter( 4 Kilometer Zwang bei der Beugung neuer Menschen wirken, wo die nordwestlich Bailleul) hat die Armee des General Sigt von Arnim Freiheit des Willens gleichzeitig die sittliche Grundlage für einen neuen großen Erfolg errungen. Erst vor wenigen Tagen das neue Leben darstellt. Die Entwicklung, die dahin geht, hatten in diesem Abschnitt die Franzosen am Kemmelberg, als dem daß der vorwärtswollende Menschengeist versucht, sich den un­wichtigsten der englischen Berteidigungsfront, die arg mitgenomme gehemmten Schöpferdrang der Natur dienstbar zu machen und nen englischen Divisionen abgelöst. In einem schtoungvollen Zages. unter seinen Willen zu stellen zum Wohle der Gesamtheit, befehl hatte Sir Douglas   Hais auf dieses Eingreifen des Bundes. hat sich in allen Stulturstaaten auch in der Menschenschöpfung senoffen hingewiesen, um den gefunkenen Mut seiner Truppen an durchgesetzt. Die Geburten sind zurüdgegangen, heben. Auch diese Hoffnung auf Frankreichs   Hilfe, die mehr und und tiefe sittliche und moralische Ursachen liegen hierbei zu­mehr von England in Anspruch genommen wird, hat sich ais trüge grunde. Anstatt nun die fittlichen Beweggründe anzuerkennen risch erwiesen. Als in den Morgenstunden des 25. April nach furger, und zu stärken, indem man die sozialen Schäden beseitigt, aber außerordentlich wirkungsvoller Artillerievorbereitung deutsche sollen die Frauen durch ein Gefet, welches sie bestrafen Truppen die steilen änge bes Remmelberges ge- will anstatt ihnen zu helfen, zur Mutterschaft ge­wanbt hinanstürmten, brach der Widerstand der Franzosen wungen werden. Und es ist still in den Reihen der & genau so schnell zufammen wie die Verteidigung der Engländer Frauen. Es ist deshalb still, weil Scham und Empörung Bftlich und westlich des Nemmels. Nordwestlich Wytschaete jedoch nach innen schlägt; weil in den Frauen, flar erkannt oder leistete ber Engländer in Betonbauten, die zum Teil noch aus der dumpf gefühlt, der Wille steht: hr zwingt uns nicht. So Zeit vor der Wytschaeteschlacht stammen, heftigen Widerstand. Er wird der Erfolg des Gesezes nicht sein, daß mehr Kinder ge­wurde in musterhaftem Busammenarbeiten von Infanterie unb boren werden, sondern, daß mehr teimende Leben vernichtet Artillerie gebrochen. Drei starte feindlime Stellungen werden, daß die Zahl der kriminellen Aborte noch wurden hintereinander im Sturm genommen. Das zunimmt. Dorf Dranseter fiel nach heftigem Kampfe ben Bayern   unter Füh. Dieser Erfolg aber ware Hef zu beklagen im Interesse rung des Prinzen Brenz in die Hände. Im Dorfe wurde ein frans der Volksgesundheit und damit der Volksvermehrung und zökscher Bataillonskommandeur und Hunderte von Franzosen   und man fragt sich: wäre es nicht möglich eine Frau, eine Aerztin Engländern in buntem Gemisch gefangen. Nicht weniger als drei zu den Beratungen heranzuziehen, die dem Gefühl der breiten franzöfifche und englische Divifionen wurden hier auf ganz schma- Maffen hätte Ausbruck geben können, wenn man die Be­Iem Raume eingefest. Die Engländer machten aus ihrer Ent- denten der männlichen Herste nicht für wichtig und richtig täuschung über die geringe Widerstandskraft der Franzosen tein hielt? Bei dem Gesez zur Bekämpfung der Geschlechts­Sehl, die Franzosen andererseits find nicht weniger erbittert dar- frankheiten sollte die Freiheit des Körpers nicht angetastet Aber, daß fie überall für die Engländer die Kastanien aus dem werden, deshalb fiel der Antrag des Behandlungszwanges. Bener holen sollen. Die deutschen   Berluste kind auch hier wieder Dort handelte es sich um tranfe Körper, die anderen, gefunden, erfreulich gering, sbwohl der Nemmelberg den Feinden die Verteidi mermehlichen Schaden bringen können. Vor der Freiheit gung außerordentlich erleichterte. Ein gefangener englischer Offisier des Frauentörpers foll nicht Halt gemacht werden, mußte gestehen, auf dem Wege bis zur Sammelstelle nicht einen obwohl hier der Zwang die schlimmsten Folgen haben muß. einzigen toten Dentfchen gesehen an haben. Deutsche   Flieger griffent r die Frauen der befizenden Stlasse wird der Zwang des bie Referven und die zurückkutenden Kolonnen des Feindes mit Gejetos gegenstandstos, weil sich fraft des Geldes Mittel und Maschinengewehren, Handgranaten und Bomben an. Wege finden werden, die empfänisverhütenden Mittel doch zu beschaffen.

Die Ernährungslage noch nngeklärt.

Die Herabfehung der Brotration möglicherweise unnötig. Keine Herabfehung der Fleischration. Amtlich. Berlin  , 28. April. In dec Sigung des Ernährungs. beirates des Reichstags, die heute unter dem Vorfiz des Staats­fefretics v. Wald om tagte, wurde die Frage besprochen, ob am Schluffe des Wirtschaftsjahres eine Kürzung der Brotation eintreten miffe. Stach eingebenden Referaten des Letters der Reichsgetretbe­stelle, Unterstaatssekretärs v. Gräbenig, und des Unterstaatssekretärs im Kriegsernährungsamt v. Braun, der an den Wirtschatte verhandlungen in Riew bis in die legten Tage tell genommen hat, wurde Uebereinstimmung darin erzielt, daß

bie Lage zurzeit noch zu ungeklärt

ift, um eine fo einschneidende Maßnahme zu beschließen, die fich möglicherweise später als unnötig erwerfen könnte. Es soll daher abgewartet werden, wie sich die

Abwicklung der Getreibezufuhren and der Ukraine  

Der Geburtenrädgang in den unbemittelten Schichten hängt eng mit der zunehmenden Frauenerwerbs­arbeit zufammen. Für den gelehrten Theoretiker ist diefer Zusammenhang unbewiesen; für den praktischen Laten ist er flar. Nach der Begründung des Gesetzentwurfes betrug die Geburtenziffer in dem Jahrfünft 1881/85 87 Proz. und fant Für das Jahrfünft 1905/10 auf 31,6 Proz. Erwerbstätige Frauen waren bet der Erhebung im Jahre 1882 vorhanden 5541 317, ihre Bahl Rieg bis zum Jahre 1907 auf 9 492 881. Bis zum Jahre 1914 fant die Geburtensiffer auf 26,8 Proz.; über die Zunahme der erwerbstätigen Frauen liegen nach 1907 foine genauen Zahlen mehr vor, aber sie dürfte Mionen betragen.

Schon 1907 waren aber fast 4 Mienen alfer erwerbs­tätigen Frauen verheiratet. Für diese Frauen ist also eine doppelte Belastung da; fie sollen Hausfrau und Ar­beiterin sein und jedes möglichst ganz und gut. Wird eine solche Frau aber Mutter, dann steigert sich die Last nicht nur zu einer dreifachen, sondern sie vervielfacht sich mit geboren werden, the Freude an den Kindern in dieser jedem neuen Rinde. Soba schließtch, wenn viele Kinder furchtbaren Baft und Gorge untergehen. Dann ist die Ar­beiterin in der Frau nicht mehr voll leistungsfähig, obgleid)

in ber nächsten Bett vollzieht. Es find alle Sorte brungen die höheren Kosten der vergrößerten Familie erhöhte An­getroffen, um die von der Ulraine bertragsmäßig auftrengung und Mehrverdienst bedingen. Als Hausfrau tanu gestoerten Getreidemengen, die ausreichen würden, um te thren Pflichten nicht mehr voll nachkommen und als zufammen mit den eigenen Beständen der Reichsgetreidestelle unfere Wenster muß fie verjagen. So sterben auch die letztgeborenen Brotversorgung bis zum Schluß des Erntejahres sicherzustellen, herein- tinder in größerem Umfange als die zuerstgeborenen. Haag, 26. April. Korrespondenzbureau. Der Borfizende zubringen. Einige Transporte find bereits ein- Durch die Erwerbsarbeit wird aber gleichzeitig der des Ministeriums Corts van der Linden und der Mi- getroffen. Die Entwidlang in den nächsten Wochen wire Bildungstrieb der Frau geweckt. Sie muß sich um nister des Auswärtigen Loudon haben heute morgen im bolle Klarheit bringen. bestimmte affentliche Dinge fümmern, wenn sie nicht über­Gebäude der Zweiten Kammer mit dem Seniorenkonvent der verteilt werden will; mm Arbeitsmöglichkeit, Entlohmmg, Rammer eine Besprechung über die Schwierigkeiten ab- Berlin  , 26. Apr. Das Kriegsernährungsamt teilt mit: Sozialversicherung, Arbeiterschutz ufv. Dadurch wird aber gehalten, die sich im Berhältnis mit Deutschland   ergeben Die von der Deutschen Abendzeitung"( Abend- Expreß") heute ge- augleich das Intereffe für die polisischen Vorgänge und das haben. brachte Nachricht über die geplante Herabjeunng der Fleischration Verständnis für den Zusammenhang mit der Allgemeinheit Amsterdam  , 26. April. Der Berliner   Korrespondent von und die in Aussicht gestellte Ginführung von vier fleischlosen Tagen geweet. Sulturbedürfnisse treten ins Bewußtsein und das Algemeen Handelsblad" erfährt von gut unterrichteter Seite, lip gänglig unzutreffend Berantwortlichkeitsgefühl erstartt.