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besten durch den Krieg kommen. Die Regierung sieht tatenlos zu, wie die Kartoffelanbaufläche von Jahr zu Jahr zurückgeht, sie sept aber die Preise von Jahr zu Jahr höher fest. Der Patriotismus unserer Agrarier reicht immer nur bis zum Geldbeutel. Man be­stimme doch, daß jeder Kartoffel bauende Grundbesizer mehr Kar­toffeln anzubauen und wenn er sich widersetzt, den mehrfachen Steuerbetrag zu zahlen hat. Warum faßt man die Agrarier mit Glacéhandschuhen an? Sie selbst drohen sofort, wenn die Re­gierung jie ärgert, mit Einschränkung der Erzeugung und passivem Widerstand. Sie werden aber nicht als Landes­verräter behandelt oder strafweise eingezogen, wie Arbeiter, die ihren Friedenswillen durch einen Streit zum Ausdruck brachten. ( Sehr wahr! b. d. 1. Soz.) Die Mitteilungen des Herrn v. Waldow haben gezeigt, welch riefigen Mengen Getreide hinterzogen werden. Und da beklagte sich Abg Dr. Hoesch über die Verkürzung der Brotration für die Selbstversorger. Gegen die Miz wirtschaft in der traine müssen wir Protest einlegen. Die deutschen Soldaten find nicht dazu da, für Polizeizwecke mißbraucht zu werden.( Sehr richtig! bei den U. Eoz.) Nach einem mir vorliegenden vertrau­lichen Schreiben der Kommandantur Johannisthal   be­reitet man sich jetzt schon darauf vor, etwaige Aufstände mit Ma­schinengewehren zu bekämpfen.( Hört! hört! bei den U. Goz.) Also der neueste Feind ist das deutsche Volt.( Lachen rechts.) Hüten Sie sich, daß Sie nicht in den Abgrund, der sich dann auf­tun wird, mit fortgerissen werden.( Bravo  ! bei den U. Soz.)

Abg Leppelmann( 3.): Vor allem muß dafür gesorgt wer­ben, daß teine Lebensmittel verderben. Der Staatskommissar des Ernährungsamts hat einen sehr schweren Stand. Es gibt kaum einen Menschen, der noch nicht gegen eine Striegsverordnung ber­stoßen hat. Abg. Dr. Brand( f.): Die willkürlichen brutalen Durchsuchun­gen auf dem Lande auf anonyme Anzeigen hin müssen das Ehr gefühl der Landwirte berleben. Man sollte die Hamsterkammern der Reklamierten in Berlin   W. untersuchen. Aber beim Bauer ist das natürlich etwas ganz anderes. Abg Hoesch( f.) wendet sich in seinem Schlußwort gegen die Ausführungen des Staatssekretärs und bestreitet, dem Kriegser­nährungsamt oder der Reichsgetreidestelle Leichtfertigkeit vorge­

worfen zu haben.

Staatskommissar v. Waldom: Von dem Abg. Hoesch wurde uns eine leichtfertige 8urüdsetung der ländlichen Bevöltes rung vorgeworfen. Das ist ein unerlaubtes Uebermaß an Kritit.

fertigkeit erhoben zu haben.

Es folgt die Beratung des Domänenetats. Nach mehreren Rednern vertagt sich das Haus auf Dienstag 11 Uhr.( Wahlrechtsvorlage.). Schluß 4% Uhr.

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Es wird behauptet, daß diese Ueberschüsse sich auf 500 000 m. I schaft, insbesondere aus deren auf sozialem Gebiete besonders täti belaufen. Jedenfalls soll der Kaufpreis für die Burg 125 000 W. gen Kreisen, besetzt sind. Auch Frauen gehören diesen Kommissio betragen, der Ausbau zur landrätlichen Wohnung nach Ansicht des nen in größerer Zahl an. Daneben sind für jeden Stadtbezirk so­Streisbaumeisters 150 000 m. fosten, während die Kosten des neuen genannte Obmänner des Wohlfahrtsamtes nebst ihren Stellver­Amtsgerichtsgebäudes auf 180 000 m. bis 200 000 m. geschäkt tretern als Vertrauens- und Auskunftspersonen tätig. werden. Die Summe würde einen Gesamtüberschuß der Kriegs- die Verwaltung der milden Stiftungen, die Stiftungskasse, die Zu den ständigen Einrichtungen des Wohlfahrtsamtes gehören: wirtschaftsstellen von netto einer halben Million voraussehen. Da Bentral- Auskunftsstelle und das Zentral- Vermittlungsbureau, das erhebt sich doch die Frage, auf weisen Kosten diese Ueber- Jugendfürsorgeamt, die Berufsvormundschaft, die Säuglingsfür­schüsse herausgewirtschaftet worden sind und ob es nicht letzten sorge, die Generalvormundschaft, das Haltekinderwesen einschließ Endes die Konsumenten sind, die durch eine wie eine un- lich der Polizeiaufsicht nebst Pflege- und Adoptionsvermittlungs gerechte indirekte Steuer wirkende Verteuerung ihres Bedarfs die stelle, die Waisenpflege, die Fürsorgeerziehung, die Jugendgerichts­often für den landrätlichen Ausbau haben aufbringen müssen. hilfe, die Fürsorge für derzeitige und entlassene Hilfsschüler. Wir können es begreifen, daß der Landrat des Kreises mit einem Als Einrichtungen während der Kriegszeit sind an das Wohl­solchen sichtbaren Zeichen der Erinnerung an die große Zeit" sehr die Flüchtlingsfürsorge, das Mietfürsorgebureau, die ärztliche Ver­fahrtsamt angeschlossen worden: das Kriegsunterstüßungsbureau, zufrieden ist. Aber im Kreise Bauch- Belzig gibt es bereits eine sorgung der Kriegerangehörigen, die Wöchnerinnenfürsorge, die ganze Anzahl Leute, die fragen, ob die Denkmäler an die große Kinderfürsorge, die Fürsorgestelle für Kriegerwitmen und-Waisen, Zeit" nicht etwas mehr gemeinnüßigen Charakter tragen die Fürsorgevermittlungsstelle für in der Kriegsarbeit beschäftigte sollten. Frauen und Mädchen, die Lebensmittel- und Suppenausgabe und der Nationale Frauendienst.

Wo noch Anzüge zu holen sind. Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, daß neben der Or­Die Reichsbekleidungsstelle sucht 1 Million Anzüge für in- zeitgemäßer Ausbau und die Ausfüllung noch vorhanden geweſener ganisation und Ausübung der gesamten Wohlfahrtspflege auch ihr dustrielle und landwirtschaftliche Arbeiter. Diese Anzüge sollen Lücken im Gesamtsystem der sozialen Hilfsarbeit zu den vornehm Wohlhabenden aufgebracht werden. Daß man bei einem Angriff gehört. Es würde den Umfang dieser Darlegung weit überschrei­zunächst durch den Versuch einer freiwilligen Abgabe seitens der sten und dankbarsten Aufgaben eines städtischen Wohlfahrtsamtes auf die Kleiderschränke der Besitzenden nicht zaghaft zu sein braucht, ten, auf jeden der erwähnten Einzelzweige besonders einzugehen. beweisen Verhandlungen im der Schneider- 3wangs- Nur das soll summarisch hervorgehoben werden, daß die Stadt innung zu Köln  . Dort berichteten Schneidermeister als Magdeburg   mit der von ihr vor vier Jahren vorgenommenen Kenner der Verhältnisse, es sei nicht selten, daß sich Kriegsgegen gemacht hat, und daß ihm mit Hilfe und im Rahmen desselben Schaffung eines städtischen Wohlfahrtsamtes die besten Erfahrun winner zehn Anzüge machen ließen. Ein Schneidermeister gab auch die rasche und zweckmäßige Durchführung aller auf dem weiten an, es seien ihm jüngst von einem solchen Elternpaar elf Posten Felde der Kriegswohlfahrtspflege liegenden Maßnahmen ermög verschiedener Stoffe zur Auswahl für einen Anzug für den Herrn licht worden ist, so daß zur Schaffung ähnlicher Arbeitsorganisa Sohn vorgelegt worden. 10 Anzugstoffe hielten diese Herrschaften tionen im öffentlichen Interesse durchaus ermuntert werden darf. also noch in Reserve. Gine Dame habe, kurz ehe die Bezugscheine eingeführt wurden, fünfzehn Kostüme auf einmal gekauft. Allseits wurde erklärt, das seien keine Ausnahmefälle. In den Kleider­schränben zahlungsfähiger Privaten seien große Posten An­züge und Kostüme aufgestapelt.

Letzte Nachrichten.

Die Kämpfe am 26. April.

Berlin  , 27. April. Der gestrige Kampftag in Frankreich   ist

Abg Socich( f.) bestreitet nochmals, den Vorwurf der Leicht- Ein frommer Wunsch der Firma Schichau.   gekennzeichnet durch die ungeheuerlichsten Verluste, die die Entente Die Anträge des Ausschusses werden angenommen, ebenso der zum Zivildienst war vor einiger Zeit das Weitererscheinen der Engländer, Australier, Franzosen   und Marokkaner ungezählte Jufolge Personalmangels und Einziehung des Geschäftsführers Flandern   und südlich der Somme haben am 26. April je an einem einzigen Schlachttage dieses Krieges erlitten hat. In fortschrittliche Antrag auf größere Rücksichtnahme bei der Metall- Berliner Fachschrift Schiffbau" gefährdet. In dem Bestreben, Tausende verloren. Die Höhe der Blutopfer übersteigt jede Be­beschlagnahme. durch Freistellung des Geschäftsleiters das Eingehen der Zeitschrift griffe. Der Verlust des wichtigen Kemmelmaffivs und der ebenso zu verhindern, wandte sich der Verlag an eine Anzahl Großfirmen, wichtigen Anschlußstellung in einer Breite von rund 9 Kilometer um sich von dieſen die Notwendigkeit des Weitererscheinens der Zeit zwang die englisch  - französische Führung in Flandern  , alle verfüg­schrift im vaterländischen Interesse bescheinigen zu lassen. Wir sind Ereffen zu werfen. baren Kräfte immer wieder zu vergeblichen Gegenangriffen ins weit entfernt, dem Schiffbau einen Erfolg dieses Schrittes zu misgönnen. Aber mit Erstaunen erfüllt uns doch das uns vor­iegende Gutachten, das die bekannte Schiffswerft Schicha u in Elbing   erstattet hat. Dieses Gutachten befürwortet ein Weiter erscheinen des Schiffbau" mit folgenden Worten:

Biel   eher könnten Hunderte von anderen Blättern, die weniger wertvolle Tendenzen vertreten, ruhig ein­gehen, namentlich die vielen sozialistischen   Zeitungen, die die Industrie an allen Ecken und Kanten zu hemmen und mit Schmuz zu bewerfen suchen."

Wohnungszählung in der zweiten Maihälfte Der Bundesrat hat am 25. April eine Verordnung erlaffen, durch deren§ 1 in allen Bundesstaaten in der Zeit vom 15. Mai 1918 bis 31. Mai 1918 eine Wohnungszählung stattfindet, und zwar in allen Gemeinden, die nach der Volkszählung bom 5. Dezember 1917 5000 und 5000 und mehr gibileinwohner besigen. Gemeinden unter 5000 Zivileinwohnern kommen in Frage, wenn sie in Industriebezirken liegen oder für die Befriedigung des Wohnungsbedürfnisses der Personen von Wert sind, die in benachbarten größeren Gemeinden beschäftigt Beitungen wünscht, tönnen wir ihr nachfühlen, denn sie hat uns gar Daß gerade die Firma Schichau   das Eingehen der sozialistischen  find. Aus Gründen der Einfachheit, Billigkeit und Papierersparnis zu oft Gelegenheit geboten, ihre 2ohn- und Arbeitsverhältnisse dient zur Erhebung die Hausliste. Besonderer Wert wird kritisch zu betrachten. Leider kann von uns aus nichts geschehen, gelegt auf die Zahl der verfügbaren und der vorum ihren Wünschen entgegenzukommen. aussichtlich beanspruchten Wohnungen, die Miet­preise, die Verteilung der Bewohner auf die ber­Burgfriedenswahl. Bei der Ersakwahl zum Abgeordnetenbonse schiedenen Größenklassen der Wohnungen, die Besegung der Klein- im Wahlkreise Sagan- Sprottan wurde der Kandidat der wohnungen mit Bewohnern und der Zahl der Wohnungen in rechtstehenden Parteien Rittergutsbesitzer v. Kessel mit fämt­den einzelnen Wohnhäusern. lichen abgegebenen 270 Stimmen gewählt. Gegenfandidaten waren Die Zahl der leerstehenden Woh nicht aufgestellt. v. Kessel wird sich der deutschkonservativen nungen und Betriebsstätten und die Zahl der beanspruchten Woh- Fraktion des Abgeordnetenhauses anschließen. nungen wird zunächst bearbeitet werden. Die Durchführung der Zählung dient sowohl den Zwecken des Reiches als auch denen der Bundesstaaten. Die Strafbestimmungen find gegenüber den bezüglichen Vorschriften der Bolkszählung von 1916 und 1917 er­weitert, indem auch grob fahrlässige Angaben unter Strafe gestellt

werden.

Höchste völkische Gesichtspunkte".

Die Deutsche Zeitung" gewinnt endlich die Sprache wieder. Sie möchte gerne über alle jene herfallen, die ihr zu ihrem unan­ständigen Angriff auf Herrn v. Kühlmann ihre Mißbilligung aus­gesprochen haben, aber da muß sie mrit Bedauern konstatieren, daß auch ein großer Teil der völkischen Zeitungen" dem von uns ge­gebenen undeutschen Beispiel" gefolgt ist, nämlich es widerlich zu finden, wenn statt mit sachlichen Argumenten mit Lakaienflatsch und Angriffen auf das Privatleben des Gegners gekämpft wird. In

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Ausdrüden gegen einen Artikel der" Post" Stellung, in dem be­Blinder Haß. Am lebten Sonntag nahmen wir in schärfsten hauptet wurde, die Unabhängigen stünden im Sold des feindlichen Auslandes. Unabhängige Blätter behaupten nun, wir hätten in dieselbe Kerbe gehauen wie die Post" und wenden sich mit wilden Schmähungen gegen uns. Der Artikel, der mit jedem Wort gegen die Wahrheit verstößt, scheint von einem Geistestranten herzu­rühren, ist aber aus blindem Haß von einzelnen unabhängigen" Blättern abgedruckt worden.

Soziales.

Städtische Wohlfahrtsämter.

Bom literarischen Bureau der Stadt Magdeburg   wird uns geschrieben: In einem in Nr. 95 des Vorwärts" enthaltenen Aufsatz wird auf die Bedeutung und den Wert solcher Einrichtungen hingewiesen

F

Von allen Seiten her wurden in aller Eile frische Truppen in Richtung auf den Remmel in Marsch gesetzt. Die deutschen weit­tragenden Geschüße faßten diese oft in Doppelkolonne anmarschieren­den feindlichen Regimenter von dem weit überhöhenden Gelände aus mit dem vernichtenden Feuer ihrer schwersten Kaliber. Die Reihen gelichtet, die Truppe erschöpft und atemlos, so traten eng­lische und französische   Divisionen nach ihrem Eintreffen ins Ge fecht, um sich in rücksichtslos wiederholten nuslosen Angriffen zu verbluten. Besonders schwer litten dicht versammelte feindliche Kräfte, die aus der Linie Dicebusch De Kleit zum An­griffe, die den ganzen Tag über andauerten und sämtlich der Wic­euer einen massierten feindlichen Angriff zu Boden. Die An­griff vorbrachen. Auch westlich Dranoeter schlug das deutsche dereroberung des Kemmelberges galten, wurden an allen Stellen restlos abgewiesen. Auch auf dem Südteil des Flandernkampf­feldes führte der Gegner schwere verluftreiche Angriffe aus dem Walde von Nieppe heraus und aus der Linic Bouvrcfluß­2e Mert- Bois. In Gegend Givenchy ließ der Feind fast 24 Stunden lang seine Sturmkolonnen anrennen. leitete eine starke Artillerie- und Minenfeuervorbereitung ein und dennoch wurden alle restlos abgewiesen.

Ein zweites Blutbad bereitete die französische   Führung ihren Divisionen, so der als Elitetruppe berühmten Division Tagen die Franzosen   in vergeblichen Angriffen über die Maßen Marocaine, südlich der Somme. Hier, wo bereits in den letzten gelitten hatten, warfen sie in tief gegliederten dichten Wellen zahl­reiche starke Angriffe gegen die deutschen   Stellungen vor. Kämpfe begannen bereits um 5 Uhr vormittags in der Gegend füd­lich Villers- Bretonneux  . Am Hangard- Wald allein wurden viermalige Tantangriffe abgewiesen. Den ganzen Vor­mittag über rannten die Franzosen an. Eine große Anzahl franzö

Die

fischer Tanks liegt zerschossen vor den deutschen Linien. Nach kurzer Pause faßte der Franzose am Nachmittag abermals seine Kräfte zu erneuten starken Angriffen unter großem Kräfteeinsab gegen Wald und Dorf Hangard   zusammen. Die wiederholten Versuche, hier unsere Front zu durchbrechen, scheiterten dank dem unerschütter­lichen Widerstande der deutschen   Infanterie und der vorzüglichen wurde restlos behauptet. Dieser rote Tag endete mit einer voll­Unterstütung der gesamten Artillerie. Die deutsche vordere Linie ständigen Niederlage der Engländer und Franzosen  .

Bern  , 27. April. In Bewertung der letzten Erfolge der Flan­

and hervorgehoben, daß als erste auf diesem Gebiete die Stadt dernschlacht spricht Stegemann die Ansicht aus, die Offensive werde Frankfurt   a. M. durch ein zu schaffendes Wohlfahrtsamt die Zen  - den Feldzug im Westen bis zum Herbst bestimmen. Die Lage der tralisierung aller am Orte vorhandenen sozialen Fürsorgeeinrich- Aliierten sei nicht gebessert, sondern durch den Verlust des insofern einen Irrtum, als das Vorgehen der Stadt Frankfurt nicht tungen zu bewirken im Begriffe steht. Diese Mitteilung enthält emmelberges weiterhin verschlechtert worden. Falle pern, ohne Beispiel ist; vielmehr sei zu bemerken gestattet, daß in Mag- so breche die Verteidigung des serkana 13 zusammen. Damit deburg bereits seit dem 1. April 1914 ein wohlorganisiertes und ich wände die Hoffnung, die flandrische U- Boot­vielgegliedertes städtisches Wohlfahrtsamt besteht, dessen Wirksam- Basis der Deutschen   noch einmal aus der Flanke anzu­feit bereits vor dem Beginn des Krieges einsetzte und während des greifen, und es falle den Deutschen   in Gestalt Nieuports vollen ausgestaltet hat. Tetzteren sich zu einer außerordentlich umfangreichen und segens- ein neuer Stützpunkt zu. Foch bleibe nichts anderes übrig, als die Front allmählich über Popering he und Furnes in Richtung auf Dünkirchen   zurückzunehmen.

tiefster Trauer fragt die Deutsche Zeitung", ob man denn gar nicht gemerkt hätte, daß ihr Aufsatz von den höchsten völkischen Gesichts­punkten" ausgehe. Wir wußten allerdings nicht, daß Unter­rodegeschichten die höchsten völkischen Gesichtspunkte darstellen. Aber ein Gelächter muß es geradezu herausfordern, wenn die " Deutsche Zeitung" weiter von ihrem Artikel erklärt, daß er von tiefem sittlichen Ernst diktiert gewesen sei, daß er sich in den Dienst der Besserung unseres öffentlichen 2e­bens gestellt habe. Denn wenige Absäte später gesteht die Deut­sche Zeitung" ganz offen, was sie in Wirklichkeit zu diesem Ausfall getrieben hat. Ihr sachlicher Kampf gegen Herrn v. Kühlmann habe nichts gen übt, denn gerade in den Tagen, die dem Gr- rufenen Stellen anderer Orte anregendes und praktisch bereits er­Weniger um den Prioritätsnachweis zu führen, als den be. scheinen des berüchtigten Aufsabes vorangingen, sei von gut infor- probtes Material zu bieten, sollen im nachfolgenden einige An­mierten Beuten behauptet worden, daß Kühlmanns Stellung fester gaben über Richtlinien, Organisation und Arbeitsweise des Magde sei als je. Und da habe sie eben zu diesem Mittel gegriffen.| burger Wohlfahrtsamtes gemacht werden.

Französischer Heeresbericht vom 27. April nachmittags. Während der Nacht dauerte auf beiden Seiten das Geschüß In Magdeburg   bestanden ein halbes Jahr vor Kriegsausbruch feuer an der Front Villers- Bretonneux- Hangard an. Ein Landratsschloß aus Ueberschüssen der neben den städtischen Wohlfahrtseinrichtungen und Stiftungen 155 Die Lage änderte sich nicht. Ein deutscher   Angriff auf franzöſiſche private Stiftungen und 121 Wohlfahrtsvereine, Zahlen, die sich Anlagen an der Eisenbahn westlich von Thennes   konnte nicht Kriegswirtschaftsstellen. von Jahr zu Jahr merklich erhöhten. Alle aber übten ihre Arbeit an die französischen   Linien herankommen. Die Franzosen führten Von dem Ankauf der Burg Eisenhardt   durch den Kreis Fühlungnahme.. Dieser Umstand ließ die bis dahin geübte öffent- in der Richtung auf Loivre, nordöstlich des Cornilet­aus ohne einheitliche Organisation und meist ohne jede gegenseitige erfolgreiche Handstreiche aus in der Gegend des Dise- Kanals Zauch- Belzig   ist in der Oeffentlichkeit bereits die Rede gewesen. liche und private Wohlfahrtspflege nicht zu gedeihlicher und erfolg Es hieß, das Schloß würde angekauft, um es nicht in die Hände reicher Entfaltung kommen, da das Nebeneinanderwirken in sold Berges und machten eine gewisse Anzahl Gefangene. Ziemlich von Kriegsgewinnlern fallen zu lassen. Das Protokoll der Tagung zusammenhanglofer Form vielfach zu einem Gegeneinanderarbeiten lebhafter Artilleriekampf auf dem rechten Maasufer. des Kreistages vom 22. März 1918 gibt aber ein etwas anderes sich auswuchs. Dazu hinderte das getrennte Vorgehen so vieler Bild. Der Kreisausschuß motiviert den Ankauf damit, ein Einzelorganisationen eine geordnete Verteilung der in der sozialen Dauerndes sichtbares Zeichen der Erinnerung lich und kostspielig. Durch ein großzügiges, von einheitlichem Willen Hilfsarbeit tätigen Kräfte und machte Gesamthandhabung umständ= an die große schwere 3eit" zu schaffen und dem Landrat eine Wohnung herzurichten. Die Burg ist zurzeit Eigentum des Justizfiskus, der das Amtsgericht in ihr

untergebracht hat. Nun sagt das Protokoll:

Clemenceaus Aktenstück.

Forge od in der Kammer nächsten Dienstag einen Beschlußan Bern, 27. April." Heure" zufolge beabsichtigt der Deputierte faffen und Handinhandarbeiten aller Einzelkräfte mußte darin kommission konstituieren soll, um alle die Landesver und gegenseitigem Vertrauen getragenes planvolles Zusammen- trag einzubringen, wonach die Kammer sich als General­Wandel zu schaffen versucht werden. Diesen Zweck erfüllen sollteidigung betreffenden Fragen zu prüfen, besonders die Akten. das Wohlfahrtsamt als Mittelpunkt der öffentlichen und privaten Der Verkauf der Burg macht die anderweite Unterbringung Wohlfahrtspflege innerhalb eines großen und sonst schwer zu über- stüde über die Verhandlungen mit Oesterreich  . des Königl. Amtsgerichts nötig. Voraussichtlich würden die zu sehenden Gemeinwesens. Organisation und Arbeitsweise des Mag- die Clemenceau einigen Ausschüssen vorgelegt hat. Forgeod ständigen Minister die Abtretung der Burg an den Kreis ge- deburger Wohlfahrtsamtes haben sich auch unter dem gewaltig sich hält es für notwendig, daß die Kammer in ihrer Gesamtheit über nehmigen, wenn als Gegenleistung der Kreis die Kosten der Er- erweiternden Aufgabenkreise der Kriegszeit im allgemeinen als alles Vorgefallene unterrichtet wird. bauung eines Amtsgerichtsgebäudes trägt. Diese Kosten sowohl durchaus zweckentsprechend und richtig erwiesen. Neue Fürsorge- tierten haben sich der Ansicht Forgeods angeschlossen. Laut" Petit Die Mehrzahl der Depu wie die der Herrichtung der Burg zur landrätlichen Wohnung zweige ließen sich in den vorhandenen Rahmen ohne Schwierig Parisien" wünscht die Mehrzahl der Senatoren gleichfalls in die kann der Kreis ohne jede Inanspruchnahme der keiten einfügen und mit dem Gegebenen sofort in planmäßigen Aftenstücke Einsicht zu nehmen. Es stehe zur Stunde noch nicht Steuerkraft seiner Kreiseingesessenen tragen, wenn sie den Busammenhang bringen. Betriebsüberschüssen der verschiedenen vom Kreise geführten Es bestehen ein Hauptausschuß, ein Verwaltungsausschuß, eine fest, auf welche Weise diese Parlamentarier die Angelegenheit im Kriegswirtschaftsstellen entnommen werden, die völlig ausreichen, Wohlfahrtskommission und ein Kriegsausschuß, die durch Mitglie- Stammerplenum vorbringen werden, falls der Antrag Forgcod ab um dicse Kosten zu decken. der beider städtischer Körperschaften und Vertreter aus der Bürger- gelehnt wird.