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Nr. 13435.Jahrgang

Die Kohlennot. Stadtverordneten - Versammlung.

Beilage des Vorwärts

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Freitag, 17. Mai 1918

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Die Vereinheitlichung des Schulwesens in Groß- Berlin junger Mädchen von 17 Jahren" hilft über die brüchigen Stellen beschäftigte den Bürgerausschuß in einer Sigung feines des Stückes mit ihrem Geträller und Getänzel hinweg. Fachausschusses für Volkss. Mittel- und höhere Schulen. Erörtert Die Lichtspiele Neue Philharmonie, Cöpenider Straße 96/97, wurden die Fragen, inwieweit eine Zentralisierung des Groß- bringen vom 17. bis 23. Mai die Uraufführung des Filmwerkes Berliner Schulwesens wünschenswert, wie eine gleichmäßigere Be- Clermont in der Hauptrolle zur Uraufführung. Heimatlosen". Hierzu gelangt ein Lustspiel, Das Paprikaliebchen" mit Rita Berteilung der Höheren Schulanstalten zu erreichen sei, wobei das Einsturz im Zirkus Schumann. Vom Gebäude des Zirkus politische und andere Rücksichten der Einzelgemeinde maßgebend Bauarbeiten für die im Herbst beabsichtigte Eröffnung des Reins Bildungsbedürfnis der ortsansässigen Bevölkerung und nicht steuer- Schumann in der Karlstraße, in dem gegenwärtig umfangreiche wären. Es wurde auch an die Vereinigung mehrerer Gemeinden hardtschen Theaters der Fünftaufend" ausgeführt werden, find zu gemeinsamen Trägern solcher Anstalten gedacht. Die Aus- gestern vormittag die Südfront und ein Teil des Mittelgebäudes breitung der Begabtenschulen und der Hilfsschulen für Schwach eingestürzt. Personen sollen nicht verunglückt sein. Die Ers begabte über Groß- Berlin wurde als erstrebenswert erachtet, des- mittelungen nach der Ursache schweben noch und dürften einige Zeit in Anspruch nehmen. Bisher steht nur fest, daß infolge des ges planten Umbaues einige Rabizwände und Bretter von den Sipen herausgenommen worden sind. Die große Kuppel ist noch unversehrt und wird von zwei starten, gut veranferten Pfählen gehalten. Der Weg um den Zirkus und der Zirkus selbst find polizeilich abgesperrt, da man mit weiteren Einstürzen von Wänden nach der Seite des Neuen Theaters zu rechnen muß. Da der Zirkus so wie so um gebaut werden soll, ist der Sachschaden nicht erheblich.

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Die

In der Berliner Stadtverordnetenver- fegung der Volksschulklassen( Schülerzahl) und eine planmäßigere sammlung wurde gestern über die Kohlennot ver­handelt. Die sozialdemokratische Fraktion hatte einen Antrag eingebracht, der den Magistrat um Maßnahmen zur Herbeischaffung der auf alte Starten noch zu liefernden Kohlenmenge ersuchte. Genosse Ritter schilderte in seiner Begründung den Kampf um die Kohlen, den die Be­bölferung den Winter hindurch hat führen müssen und zum Teil auch jetzt noch führen muß. Ueberraschend war, was Stadtrat oehning erwiderte. Nach seinen Darlegungen fönnte es eigentlich gar keine Kohlennot in Berlin geben, denn danach hätte die Berliner Bevölkerung jest fast schon die gesamte Kohlenmenge erhalten, die sie nach ihren alten Kohlenkarten überhaupt zu beanspruchen hatte. Wie erklären sich dann aber die Ansammlungen der doch nur auf alte Karten noch zu beliefernden Kunden, die man immer noch bei Kohlenhändlern sicht? Für die nächstens beginnende Be­lieferung auf neue Karten unter Zuarundelegung der Kunden­liste stellte Stadtrat Loehning in Aussicht, daß die Kohlen­versorgung dann noch besser sein werde. Hoffentlich flappt es fünftig wirklich besser als bisher, damit wir nicht im nächsten Winter uns an diesen Versprechungen wärmen müssen. Durch sie ließen sich die Antragsteller nicht bewegen, ihren Antrag zurückzuziehen, und die Versammlung billigte ihn dann durch einstimmige Annahme. Möchte das auch die Wirkung haben, der Reichskohlenstelle ein bißchen einzuheizen.

Rolleren Stadtv. Witkowski eröffnet.

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Die Sibung wird vom Vorsteher- Stellvertreter Taffel mit einem Nachruf für den jüngstverstorbenen früheren langjährigen Der Antrag Barfomski und Gen.( Soz.), den Magistrat zu ersuchen, a) beim Oberversicherungsamt Groß- Berlin dahin vor­stellig zu werden, daß dasselbe den Ort 3 Iohn für Berlin bereits jetzt erhöht, b) das Versicherungsamt Berlin zu ersuchen, den Wert der Sach bezüge einer Neuregelung zu unterziehen, ist in der Ausschußberatung mit 9 gegen 1 Stimmen angenommen morden. Ohne Erörterung tritt die Versammlung dem Aus­schußbeschlusse bei. Die Bewilligung einer weiteren Beihilfe von 50 000 M. an den Kriegsrusschuß zum Schutze aufsichtsloser Kinder mird vom Stadtv. Dr. Nosenfeld( U. Soz.) empfohlen. Stadtv. Bruns( Soz.): Uns scheint vor allem notwendig, diese Einrichtung dem Jugendamt zu unterstellen bzw. den Dezernenten dem Ju­gendamt als Mitglied einzuverleiben. Besondere Sorgfalt ist den Säuglingen in den Familien der Armen und Wermsten zuzuwen­den, damit der enormen Sterblichkeit in diesen Schichten wirksamer gesteuert werden kann. Die Bewilligung erfolgt einstimmig. Ein Antrag Barkowski( Soz.) vom 3. Mai geht dahin, den Magistrat zu ersuchen, sofort Maßnahmen zu treffen, um der Bevölkerung, insbesondere der minderbemittelten, das jenige Quantum

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Kohlen

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ie Freunde unserer Zeitung werden gebeten, bei ihren Ausflügen und Reifen an allen Verkaufs­stellen, besonders auf den Bahnhöfen den Vorwärts" zu kaufen und ihn in den Gasthöfen, Restaurants und Cafés stets zu verlangen. Wenn der Vorwärts" irgendwo nicht zu haben ist, richte man gütigst eine furze Mitteilung an Vorwärts- Verlag G. m. b. H., Hauptexpedition, Berlin SW 68, Lindenstraße 3.

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Der große Kassenraub auf dem Hegelplatz ist jetzt aufgeklärt, die beiden Täter sind verhaftet. Die Kriminalpolizei ermittelte, daß es sich um einen von langer Hand vorbereiteten Ueberfall handelte und es gelang, die beiden Täter, einen fahnenflüchtigen Soldaten Edgar Bergnad und einen Filmschauspieler Fred Berse festzu nehmen. Beide sind Söhne achtbarer Eltern und haben zusammen ein Gymnasium besucht. Nach dem Naube trennten sich die beiden gleichen ein engeres Zusammenarbeiten der Lehrerkollegien mit den und fehrte aus Süd- und Mitteldeutschland erst zurück, nachdem er Freunde. Bergnack blieb in Berlin , Berie dagegen ging auf Reisen fommunalen Verwaltungen. Allgemein wurde anerkannt, daß der 10 000 m. durchgebracht hatte. Bei dem Verhör der Verhafteten. Bürgerausschuß nicht das große Staatsproblem der Schulreform ereignete sich auf dem Polizeipräsidium ein bemerkenswerter bearbeiten wolle, sondern daß sich feine Arbeit vor Zwischenfall. Der geständige Bergnac war zufällig auch im allem auf möglichste Vereinheitlichung und Vereinfachung 3immer, als einer der festgenommenen Posträuber aus der Bözzow­der Schulverwaltungen Groß- Berlins richte. Jedoch wurde straße vernommen wurde. Diefer leugnete hartnäckig. Da mischte betont, daß auf dem Gebiete des Schulwesens mit sich Bergnac ein und überzeugte den anderen an seinem etgenen die sich unter dem System der Dezentralisation gebildet haben, auf jenen einen solchen Eindruck, daß er nun auch gestand. äußerster Vorsicht und großer Rücksicht auf die kulturellen Werte, Falle, daß es besser sei, ein Geständnis abzulegen. Das machte untersucht werden müsse, wo Groß- Berliner Gemeinschaftsinteressen

veröffentlicht nachstehende Bekanntmachung: Wilmersdorf . Vorsicht beim Konservencinkauf. Der Magistrat

vorlägen, die einheitlich für Groß- Berlin geregelt werden müssen, Schöneberg . Süßstoffverteilung. Auf den Doppelabschnitt 101 inwieweit diese Gemeinschaftsintereffen durch die jetzige Organisation der Schöneberger Nährmittelfarte werden in der Zeit vom 16. Mai geschädigt werden und wo Interessen vorliegen, deren Regelung bis 30. Juni zwei Briefchen Süßstoff ie 25 Pf. ohne Voranmeldung besser der Einzelgemeinde zu überlassen wäre. Auch darauf müsse in den Schöneberger Apoihelen und Drogenhandlungen abgegeben. geachtet werden, daß die Initiative der einzelnen Lebrerkollegien zu fich außer dem Vorsitzenden Herrn Geheimrat Cassel die Herren Fortschritten nicht gelähmt werde. An der Erörterung beteiligten Oberbürgermeister Dominicus, Direktor Buchenau, Generaliekretär Tews, Stadtverordneter Bruns, Direktor Cauer, Geheimrat Vogt. Es wurde beschlossen, die Gesamtaufgabe des Fachansschusses in drei Teile zu zerlegen: 1. Volksschulen, 2. Mittelschulen, 3. Höhere Schulen. Zu Referenten wurden bestellt: der Generalsekretär der Gesellschaft für Volksschulen Joh. Tews für Volksschulen, der Direktor des Sophien- Lyzeumns in Berlin Dr. A. Buchen au für Mittelschulen und Wyzealdirektor Prof. Dr. Fr. Cauer für höhere Schulen.

Wie wir aus verschiedenen Beichwerden des Publikums ersehen, fordert ein Teil der Kleinhändler von den Käufern zu hohe Preise für die zur Ausgabe gelangten Gemüsekonserven.

Die Händler lassen sich offenbar von dem Umstande irrtümlich beeinflussen, daß auf den Cofen für die verschiedenen Packungen das Nettogewicht des eingefüllten Robgemüses angegeben ist, und fordern nun für Dose den Kleinverkaufspreis für 1 Kilogramm Nettofüllung.

Die Händler haben von uns nur die mit und ½ bezeich neten Dosengrößen erhalten, d. h. Dosen im Bruttogewicht von 1 Kilogramm 2 Pfund und Kilogramm 1. Pfund; dem entsprechend dürfen daher nur diejenigen Berkaufspreise gefordert werden, die für 1 und 2 Dosengröße auf den Dosen selbst an­gegeben sind.

zu verschaffen, welches ihr für 1917/18 noch zusteht, bisher aber find, zeigt der legs vereinzelte all eines mittelfarte der Gemeinde merden 200 Gramm Heringe abgegeben.

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nicht geliefert ist. Stadtv. Mitter( Soz.): Heute, am 16. Mai, sind noch ganz erhebliche Teile des zu liefernden Quan­ tums nicht in den Befik der Bevölkerung gelangt! Merkwürdiger­weise haben die Kleinhändler viel mehr über Nichtbelieferung zu flagen als die Großfirmen. Unerhört ist es, daß gleichzeitig die Strafgelder für den Ueberverbrauch von Gas, der doch nur in der Nachlässigkeit der Kohlenverteilungsstelle seinen letzten Grund hat, jest rigoros eingetrieben werden sollen. Die Zustände auf den Kohlenpläßen spotten nach wie vor jeder Be­schreibung. Nachdem auch Stadtv. Hinge( U. Soz.) den gleichen Klagen Ausdruck gegeben und verlangt hat, daß die Inhaber von Kleinwohnungen vorzugsweise beliefert werden sollen, sowie daß die Ausgabe nach Nummern erfolgen soll, bringt Stadtv. Spendig ( Linke) ähnliche Beschwerden über die Kokslieferung auf den Höfen der städtischen Gasanstalten vor. Stadtrat Loehning: Das im Antrag Barkowski gestellte Verlangen ist bereits erfüllt, die Brikett­fohlen- Anspruchsmenge wird bis Ende Maiin den Händen der Bevölkerung sein. Daß beim Publikum in der Ueber­gangszeit eine gewisse Nervosität auftritt, ist begreiflich. Die Ver­längerung des Termins bis zum 1. Juni wird den Anspruch befrie= digen, und mit dem Moment des Inkraftretens der Kundenliste fallen diese Schwierigkeiten automatisch fort, wie auch die für 1918/19 geplante Vorratspolitik die Wiederkehr der vorjährigen Ka­lamität verhindern wird. Die Einziehung der Gasstrafgelder ist nötig, um die Bevölkerung zur tunlichsten Sparsamkeit im Gas­verbrauch ernstlichst anzuhalten. Den Klagen über die Koksliefe rung ist bereits abgeholfen worden. Der Anregung des Stadts. Mommsen( Fr. Fr.), die Anträge zurückzuziehen, tritt Stadtv. Ritter entgegen. Der Antrag Barkowski, sowie ein Ergän= zungsantrag inte gelangen mit großer Mehrheit zur Annahme, auch die Freie Fraktion stimmt dafür.

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Der Kriegsausgabenfonds des städtischen Statisti­schen Amts ist nahezu erschöpft; für die am 31. Mai stattfin­dende Reich 3- Wohnungszählung sind genügende Mittel nicht mehr vorhanden. Es wird ihm ein weiterer Pauschalbetrag bon 150 000 M. bewilligt.

Groß- Berlin

Weniger Brot!

Was mehr als einmal dementiert

als eine miese Schrulle,

wird amtlich zu Gemüt geführt:

es geht uns an die Stulle.

Zwar kann das deutsche Bürgerherz

gar mancherlei vertragen,

doch tiefer trifft uns heut der Schmerz,

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denn drunter hängt der Magen.

Selbst meiner Wenigkeit mißlingt

die altgewohnte Lache;

denn wenn der Magen Dalles singt, das ist' ne bittre Sache.

Weil nun der Staat dasselbe denkt, friegt der gekürzte Schlucker im Monat als Ersatz geschenkt" drei halbe Psündchen Zucker. Wie einst die Mäuse mit dem Speck täuscht man den Magenkuller man nimmt dem Kind die Stulle weg und gibt ihm einen Schnuller!

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Paulchen.

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Die Altpeusionäre der Großen Berliner . Während alle Behörden usw. ihren Pensionären Teuerungs­zuschläge bewilligt bezw. die Pensionen erhöht haben, lehnt die Direktion der Großen Berliner Straßenbahn- Gesellschaft unter Be­rufung auf das Statut der Nubegehaltskasse jede Pensionserhöhung oder Sonderzuweisung ab. Wie unzulänglich aber die Pensionen Reinickendorf . Lebensmittel. Auf Abschnitt 151 der Lebens­Schaffners, der Dienstzeit infolge hohen Die Ablieferung der Anmeldeabschnitte hat bis einschließlich 18 Mat Alters pensioniert wurde und monatlich sage und schreibe in den amtlichen Verkaufsstellen, den Geschäften der Konsumgenossen­47,70 Mart bezieht! Echon im Frieden konnte der alte Mannschaft und bei den in der amtlichen Bekanntmachung aufgeführten Klein­und seine Frau ihren Lebensunterbalt nur mit Unterstützung der händlern zu erfolgen. Abschnitt 7 der Eierfaite wird infolge der Stinder fristen. Wie sollen sie das aber in den gegenwärtigen Zeiten bei einem Händler festgestellten Unregelmäßigkeiten für ungültig fertig bringen? Denn auf eine Unterstügung sentens der Kinder erklärt. An Stelle dieses Abschnittes ist nunmehr Abschnitt 8 abzus ist nicht zu rechnen, da diese jetzt natürlich nichts übrig haben, Nachdem die Tariferhöhung der Großen Berliner recht erhebliche Summen jährlicher Mehreinnahmen in den Schoß Friedrichshagen . Lebensmittel. Heute und morgen gelangen geworfen hat, dürfte doch wohl auch eine Zulage an die Alts auf Abschnitt 94 der gelben Lebensmittelkarte je 150 Gramm Teig­pensionäre von dem Betrage übrig sein. Ein Teil der Pensionäre, waren zum Preise von 26 Pf. zur Ausgabe, ferner auf Abschnitt 5 der noch förperlich rüftig ist, macht infolge des Beamtenmangels der grünen Lebensmittelkarte für Jugendliche je 100 Gramm zum wieder Dienst und erhält neben seiner Pension noch das ihm zu- Preise von 13 Pf. Auf Abschnitt 105 der gelben Karte wird Burst Diese Kategorie kommt leidlich aus, dagegen in Dosen abgegeben. Auf je zwei Personen entfällt eine Büchse. fallen diejenigen Bensionäre, welche wegen Alters oder Krankheit Der Verkauf findet von 4 bis 5 Uhr statt für die Nummern 3001 einen Dienst mehr leisten können, unter den gegenwärtigen Wer- bis 4000. hältnissen der Kommune zur Last.

stehende Gehalt.

Aus einer Neichsversicherungsanstalt.

trennen.

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Groß- Berliner Parteinachrichten.

In der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte in Wilmers- Lichterfelde . Die letzte Bezirksversammlung erfreute sich eines dorf( Hohenzollerndamm) sind etwa 50 Reinema che frauen guten Besuches. Genosse alisti hielt zu Ehren des hundertsten beichäftigt, durchgängig Striegerfrauen oder Witwen. Ein Teil der Geburtstages von Karl Marx die Gedächtnisrede, in der er die legteren ist schon fünf und sechs Jahre dort. Die Arbeitszeit der Perion und das Lebenswert des großen Toten eingehend würdigte. Frauen dauert von vormittags 17 bis 19 Uhr und nachmittags Eine Debatte über Ernährungsfragen beschäftigte sich in der von 4-7 Uhr. Rechnet man dazu noch den zweimaligen Hin- Hauptsache mit den täglichen Preisüberschreitungen, die unbedingt und Rückweg, so bleibt den Frauen kaum noch eine Möglichkeit, zur Anzeige gebracht werden sollen, und mit der Milchfrage. Es irgend etwas anderes zu arbeiten, besonders, wenn sie Angehörige wurde besonders darauf hingewiesen, daß Kassenpatienten, haben und den Haushalt veriehen müssen. Wer nun aber annimmt, die nur im äußersten Notfalle ein geringes Quantum Milch die Bezahlung sei eine ausfömmliche, irrt gewaltig. Vor dem bewilligt erhalten, auch dieses noch gekürzt werde. Dem gegenüber Kriege erhielten die Frauen 60 M. monatlich. Dazu kommt jetzt wurde festgestellt, wie leicht gewisse Streife es hätten, sich Milch zu die horrende Teuerungszulage von 7,20 M. Das macht zusammen verschaffen. Große Entrüstung rief die Mitteilung hervor, daß ein für die Arbeitsstunde 46 Pfennige. Und mit diesem fürstlichen Lohn Lichterfelder Arzt auf Starte Milch bezog und mit dieser seinen fristen die Frauen ihr und ihrer Angehörigen Leben, denn die und fütterte! Es wurden die Mitglieder des Ernährungs­Witwen erhalten feine sonstigen Zuschüsse. Bitten und Gesuche um ausschusses beauftragt, bei den zuständigen Stellen die strengsten eine Aufbesserung des Lohnes wurden wiederholt von der Direktion Maßregeln zu beantragen, um dem offenbaren Unfug, der mit ärzt­und dem Zentralbureauvorsteher zurückgewiesen. Wem es nicht lichen Attesten zur Erlangung von Wilch getrieben wird, zu steuern. passe, der könne gehen, erklärt der Herr Bureauvorsteher. So etwas Dieselben Kreise, die im Nehmen eine grenzenlose Bereitwilligkeit geschieht im vierten Kriegsjahre an einem Reichsinstitut! an den Tag legen, sind mindestens ebenso hartnäckig, wenn sie geben sollen. Nahezu neunzig Prozent der Lichterfelder Hühner­Einen nachahmenswerten Beschluß haben die Angermünder halter darunter eine ganze Anzahl eifriger Mitglieder der Kassen gefaßt. Sie veröffentlichen nachstehende Bekanntmachung: Vaterlandsparteipfeifen auf die Berordnung bezüglich der Gier­ Die unterzeichneten Sparkassen haben beschlossen, Hypotheken- ablieferungsverpflichtung sie haben bis zum heutigen Tag auch schuldnern, die als Vermieter während des Krieges ihren Mietern nicht ein Gi abgeliefert. Nun muß die Gierveranlagungs­ohne triftigen Grund fündigen, oder Mieter wegen ihrer Kinderzahl fommission mit Zwangsmitteln drohen. Mit großem Nachdruck abweisen, die Hypotheken zu fündigen. Angermünde , 10. Wai 1918. wurde von den Viednern betont, daß die Mitglieder des Er­Das Kuratorium der Sparkasse des Kreises Angermünde . Der Vor- nährungsausschusses in ihrem Bestreben um Abstellung der stand der Sparkasse der Stadt Angermünde ." Mißstände in der Lebensmittelversorgung fräftig zu unterstüßen seien. Beschlossen wurde die Einführung von Frauen- Leseabenden,

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Nat und Hilfe für Schwangere und Mütter gewährt der Bund deren Leitung Genoisin Vielhaber bereitwilligst übernommen hat. für Mutterschutz in seiner in der Uhlandstr. 143 gelegenen Sie finden an jedem ersten Donnerstag im Monat statt. Auskunftsstelle( Sprechstunden täglich von 10-1, Dienstag Außerdem sollen gemeinschaftliche Ausflüge veranstaltet werden, unt und Freitag abends außerdem von 7-9 Uhr). In dem Heim des das Zusammengehörigkeitsgefühl der Mitglieder zu stärken und zu Bundes finden Mütter 6 Wochen vor und 6 Wochen nach der Ent- befestigen. Die Arrangements werden dem Vorstand überlassen. bindung liebevolle Aufnahme. Nachweis von Pflegestellen.

Aus aller Welt.

Die Cholera in Rußland .

Das Nationaltheater brachte einen neuen Schwant, Mäus­chen", heraus, als dessen Vater sich Start Müller- Malberg bekennt und zu dem Walter Bromme eine leichte Musik gespendet bat. Nad altem Rezept in neuer Aufmachung gab es fomische Konflikte, Verwicklungen und Verwechslungen, die sich nachher zu allseitiger Zufriedenheit entwirren. Ein junger Refrut, Mäuschen", erhält gleich nach seinem Eintritt zum Militär ein Telegramm, aus vinzen Astrachan und Pensa das Auftreten der Cholera ge­dem er zu entnehmen glaubt, er habe eine Million gewonnen( die meldet.

sich später als tausend und zwar tausend Zigarren herausstet).

Wie Havas aus Moskau meldet, wird aus den Pro­

Beim Abheben der vermeintlichen Million gerät er in das herr- Waldbrände in Rußland . In Gegend Nowno haben die Wald­schaftliche Haus seines Schages, wird dort irrtümlich als Leutnant brände ungeheuren Umfang angenommen. Infolge der Trockenheit und Schwiegersohn( mit der Million) gefeiert, bis die Seifenblase ist eine Bekämpfung der Brände undenkbar. Auf dem Gut Derashnjy playt. Zwischendurch wird getanzt und gesungen und eine Schar brennt der Waid seit 14 Zagen.