. 34-1918 Unterhaltungsblatt des Vorwärtsdale
fr.
wird
Der Pfingstvogel.
Freitag, 17. Mai und die Jungen zeifiggrün gefärbt gewesen, und erst durch Auslese Horizont drängendes Rauschen, sondern nur ein Gewirr von schlecht hat sich das Männchen den Schmuck zugelegt. abgestimmten und nicht einmal ganz reinen Tönen.
Für gewöhnlich find also Birol wie Kucnd unsichtbar, da sie Nach dem, was Kurt Herrmann vergangenen Jahres geleistet sich im dichtesten Laub verborgen halten. Wie aber überall die hat, ist diese Ausstellung ein Rückschritt aus dem Reich der von Ausnahme die Regel bestärkt, so kommen doch Fälle vor, wo sich Empfindung, Wissen und Wollen getragenen Regie in die Provinz Birole wenig scheu benehmen. So schrieb z. B. der Berliner Professor des Chaotischen, des kleinlichen Ehrgeizes und der Unfähigkeit, die Friedel seinerzeit in der Zeitschrift Zoologischer Garten" folgendes: Der sterben zu lassen, die zum Tode reif sind. Damit ist eigentlich alles Pfingstvogel oder, wie im Brandenburgischen allgemein beißt Bogel gefagt, was über diese Ausstellung zu sagen ist. Sie ist schlecht, Bülow", gilt im allgemeinen als einer unserer schlauesten Vögel. denn sie verwirrt. Sie mischt die Werte, stellt das ganz Schwache Daß diefe Annahme nur mit Einschränkung gilt, mögen folgende neben das Starke, das Zurückgebliebene neben das Vorangekommene Beobachtungen zeigen. Jm Juni 1871 bemerkte ich auf einer und nimmt so jedem seine Eigenart, selbst dem Kitsch und den offenarchäologischen Erfurfion, als wir vor dem wohlbekannten Pantschen fundigen Geschäftskniffen. Gasthof im Spreewald nach dem wendischen Burgwall, genannt der Schloßberg, gingen, bart an dem Wege, der nach der Stirche zur Burg führt, in der Gabel eines geraden, schlanken Zweiges, frei in der Luft schwebend, ein Pirolneft. Der Zweig des Vaumes war nur etwa 12 Fuß von der Erde entfernt; der Weg wird namentlich von wendischen Bäuerinnen viel benußt, die Sonntags hier scharenweise in ihren malerischen Trachten vorbeikommen. Das Treiben schier das Birolpärchen nicht anzufechten.
Was ist eine Ausstellung?
P
Sch.
Dabei tann und soll selbstverständlich nicht geleugnet werden, daß auf dieser Ausstellung auch manches Sehenswerte zu finden ist, aber folche Quellen des lebendigen Lebens herauszufinden, macht hier Pein, und man ist nun einmal nicht darauf vorbereitet, die Langeweile der Wüste zu durchqueren, um vielleicht durch gut Glüc doch in eine Dafe zu gelangen. Nicht einmal der eine Saal, der nur die Bilder eines einzigen Künstlers, die Wilhelm Trübners, enthält, ist durch schöne Ordnung aus dem Zufälligen in das N. Vr.
Auf die einzelnen Künstler und Gruppen werden wir, sobald Die Ned.
Der König der Sensation.
sein, in der der jezt in Frankreich verstorbene James Gordon Sehr ehrenvoll wird aller Voraussicht die Erinnerung nicht Bennett in der Geschichte des modernen Journalismus fortleben wird. Er war der Erfinder und Pfleger der journalistischen Sensation um jeden Preis. Der New York Herald " war schon eine Schöpfung seines Vaters. Zu einem Stiefenunternehmen aber hat sie erst sein Sohn James ausgestaltet, der sich Kapitalisten zu ihrem Ausbau zu sichern wußte und, um Geschäftsanzeigen zu gewinnen, die Auflage, ohne auf irgend etwas anderes Rücksicht zu nehmen, zeitweise ins Riesenhafte steigerte. Um aber diese Auflage abzusetzen, brauchte er die Sensation, und die Eensation wieder war nur durch die„ Reportage" zu erreichen das biedere deutsche Wort„ Berichterstattung" ist
Wenn das liebliche Pfingstfest gekommen ist, dann ist auch wieder einer der schönsten Zugvögel zu uns zurückgekehrt, der als Erzwanderer uns frühzeitig verließ und als einer der letzten wieder eintrifft. Der Volksmund bezeichnet den sonst Birol genannten Vogel deshalb mit Recht als Pfingstvogel. Wir nannten den Pirol einen unserer schönsten Vögel, und in der Tat: an Schönheit kann sich wohl nur die Blaurade und der Eisvogel mit ihm messen. Diese brei Vögel haben ein so prächtiges Federkleid, daß sie fein Großstädter für deutsche Vögel halten würde. Der Pirol ist ein scheuer, wilder und unfteter Vogel, der sich den Augen des Menschen stets zu entziehen sucht, ob er gleich oft in ihrer Nähe wohnt. Er hüpft und flattert immer in den dichtest belaubten Bäumen umber, verweilt selten lange in ein und der felben Baumkrone und noch weniger auf demselben Aste; seine Unrube treibt ihn bald dahin, bald dorthin. Nur selten fommt er in niedriges Gebüsch und noch seltener auf die Erde herab. Ge schieht dies, so hält er sich nur so lange auf, als nötig ist, ein Kerbtier und dergleichen zu ergreifen. Ausnahmsweise Nur wirklichen Kennern unter den Vogelliebhabern gelingt es, Absichtsvolle gehoben. bloß tut er einige böchst ungeschichte, schwerfällige Sprünge, denn den Pirol in der Gefangenschaft zu halten und zum Rufen zu er geht nie schrittweise. Er ist ein mutiger und zänkischer Vogel. bringen, im allgemeinen geht der Vogel ein. Aber um wieviel Mit seinesgleichen beißt und jagt er sich beständig hecum, zanft sich beffer ist es doch, man lauscht ihm, während er sich der goldenen die Ausstellung vollständig ist, noch einmal zurücklommen. aber auch mit anderen Vögeln, so daß es ihm, namentlich zur Freiheit erfreut. Und in den vier Sommermonaten von Mai bis Baarungszeit, nie an Händeln fehlt. Der Pirol hat einen dem August, wo der Birol bei uns weilt, wird wohl jeder einmal GeAnschein nach schweren, rauschenden, aber dennoch ziemlich legenheit haben, ihm im Walde zu hören. Besonders der Berliner schnellen Flug. Wenn er weit über das Freie geht. fo bat es sehr bequem: im Tiergarten, in der Nähe des Floraplages, er, nach Art der Stare, in großen, flachen Bogen habe ich alljährlich rufende Pirole gehört und auch bemerkt, da sich oder in einer seichten Schlangenlinie fortgefeßt. leber furze die wilden Gesellen zankend hin und her jagten. Räume fliegt er in gerader Linie, bald schwebend, bald flatternb. die Lockstimme ist ein belles: Jad, jad" oder ein rauhes„ Sträd", der Angstschrei ein häßlich schnarrendes Quarr", der Ton der Zärtlichkeiten ein sanftes Bülow", die Stimme des Männchens ist volltönend, laut und ungemein wohlklingend. Der lateinische und deutsche Name find Stlangbilder von ihr. Naumann, einer der Alt- Die foeben eröffnete Ausstellung der Freien Sezeffion" meister der deutschen Vogelkunde, gibt sie durch Ditler" oder„ Gidas( am Kurfürstendamm 208/209) zwingt zu fragen, was denn eigente ditler" wieder; die norddeutschen Landleute aber übertragen sie durch lich eine Ausstellung sei. Ob schlechthin ein Markt oder doch noch Pfingsten Bier hol'n; ausiaufen, mehr hol'n oder„ Host du ge- etwas Anderes. Vielleicht, wie Idealisten, aber auch Erfahrene fogen, so betahl och." Er gehört zu den fleißigsten Sängern meinen, gar eine Aeußerung und Versinnlichung fünstlerischen für dies System doch zu gut. Jenes skrupellose Verfahren amerikaunferes Walbes. Man hört ihn bereits vor Sonnenaufgang Wollens, die Darstellung eines Programms, die geklärte und nischer Reporter, das auf Richtigkeit und Wahrheit der Bericht und mit wenig Unterbrechung bis gegen Mittag hin, und vernimmt geordnete Vorführung bes jeweiligen Beitzustandes der erstattung so gar feinen Wert, dafür um so größeren aber auf ihn von neuem, wenn die Sonne fich neigt. Aber auch an schwülen Kunst, tvie ihn eine Persönlichkeit zu erfennen und was sensationelle Aufmachung, möglichst im Stile der HintertreppenTagen ist er, abweichend von den anderen Vögeln rege und laut. wichtiger ist, zu fühlen glaubt. Wir erinnern uns, Ausstellungen romane, legt: das ist eine Hauptleistung Gordon Bennetts Ein einziges Pirolpaar ist imstande, einen ganzen Wald zu be- folchen Sinnes schon erlebt zu haben. Ja, gerade die Aus- und feines Blattes. Dem Reklamebedürfnisse entsprang leben. stellungen der Berliner Sezession , als deren Fortsegung zu gelten auch die bon ihm beranlaßte und geförderte StanleyDiese lepte Eigenschaft teilt der Pirol namentlich mit dem die jetzige Veranstaltung ein Recht haben möchte, waren solche Aus- Expedition. Stanley war Reporter beim Herald". Die Londoner Kuckuck, der ebenfalls durch seinen Ruf eine ganze Gegend lebendig stellungen im höheren Chor. Auch die vorjährige Ausstellung, die Geographische Gesellschaft hatte sich nicht entschließen tönnen, macht. Beide Vögel haben ferner die Eigentümlichkeit, daß sie sehr unter der Leitung von Kurt Herrmann stattgefunden hat, wollte eine Unternehmung zur Aufsuchung des verschollenen Livingstone. spät zurückkehren, und schließlich, daß sie troz ihrer lauten Stimmen und durfte mehr sein, als eine zufällige Anbaufung von ver- auszurüsten. Das reizte den amerikanischen Steklamemacher. Er fast niemals zu sehen sind. Pirol und Kudud sind ferner täuflichem Bildermaterial. Man darf sogar sagen, und man muß nahin die Angelegenheit in die Hand und hatte binnen 24 Stunden noch darin übereinstimmend, daß fie zu den allernüß es heute mit Bedanern feststellen, daß Kurt Herrmann mit seiner mit einem Londoner Blatte ihre Ausrüstung auf Teilung" verlichsten Vögeln gehören. Was die meisten anderen Bögel letzten Ausstellung in einem besonderen Grade jene Tragit über einbart. Dann ließ er Stanley nach Paris tommen, wo Bennet verschmähen, nämlich baarige Raupen, das fressen beide, wunden hatte, die in einem Vorworte zu dem diesjährigen Katalog seinen dauernden Aufenthalt hatie. Er fragte ihn: Wollen Sie namentlich der Kudud, mit Borliebe. Allerdings hat der Pirol die Wilhelm Hausenstein sehr richtig als die Erbsünde und die Livingstone suchen?"„ Ja," erwiderte Stanley. Werden Sie Schwäche, daß er gern Sirichen verzehrt, weshalb er auch Stirich große Zeitnot des modernen Künstlers erfonnt hat. ihn finden?" Dann los!" " Ja. Und Stanley ging und vogel und Kirichamiel( er gehört zur Sippe der Amseln) genannt Haufenstein fagt:„ Unfere Epoche hat statt der Tempel und der fand Livingstone für den großen" Bennet. wird. In einem Punkte sind jedoch Pirol und Kudud grund- Kirchen die Ausstellung. Die Künstler wissen, daß dies ihre Tragik Der Mann war natürlich durch und durch Autokrat, und feine verschieden. Während nämlich letzterer bekanntlich ein Lebemann ist. Die Deffentlichkeit soll diefe Tragit ebren und sie in jedem Launen waren völlig unberechenbar. Manchmal bedeuteten sic Ruin, schlimmster Güte ist, der die Sorge für die Nachkommenschaft andern Augenblick bedenken." Das wollen wir gewiß, tun, das feßt aber manchmal freudige Üleberraschung. überläßt, ist der Pirol ein treuer Ehemann und vortrefflicher voraus, daß die Veranstalter solch einer unser Mitgefühl, unfere Familienvater. Jeder Bogel , der sich seinem Neste nähert, wird Nachficht, aber auch unsere Begeisterung genießenden Ausstellung berjagt. überhaupt zu empfinden vermögen, daß eine Ausstellung eben doch etwas anderes zu sein hat, als nur ein Jahresmarkt. Wir können - Professor Adolf Baginsti, einer unferer herbor nicht zugeben, daß die diesjährige Ausstellung der Freien Sezeffion ragendsten Förderer der Kinderheilkunde, ist im 75. Lebensjahre in solchen Geistes auch nur einen Hauch zeigt. Das einzige, Berlin gestorben. Zusammen mit Virchow begründete er 1890 das was an ihr eigenartig ist, ist der Katalog mit feinen mannigfachen, Kaiser- und Kaiserin- Friedrich- Kinderkrankenhaus, woran er bis bereits ertvähnten Vorworten. Darin wird viel Vortreffliches über vor kurzem wirkte. Seine wissenschaftliche und praktische Tätigkeit die Kunst, über den Menschen und über die Beziehungen zwischen bereicherte das ganze Gebiet, das er in Zeitschriften und Lehrdiefen beiden Werten gesagt. Goethe, Schopenhauer und Nem- büchern behandelte. Da die Kinderfrankheiten vor allem sozial brandt werden beschworen, dazu die besten Kunstweisen der Gegen bedingt find, tam Baginsti folgerichtig zur sozialen Kinderfürforge, wart. Es dürfte aber schwer halten, solchen Aufwand durch diese für die er eine umfassende Tätigkeit entfaltete. Ausstellung, die wahrhaft fein Kunstwert ist, zu rechtfertigen. In Ein technisches Museum in Wien ist dieser Tage einem diefer Vorworte sagt Worringer: Wie an eine Muschel eröffnet worden. Der Neubau stebt gegenüber dem Vorpark des wollen wir das Dhr ant jedes Kunstwert legen: ob in feiner Stille Schönbrunner Schlosses. Borgeführt wird die technische Entdas große Meer rauscht, das uns vom Heute ins Morgen trägt." wicklungsgeschichte vom Einbaum bis zum Großlampfichiff, von der Was so vom einzelnen Stunstwert gefagt wird, gilt auch für die Alchymistenstube bis zum Laboratorium von heute; man sieht Fernauslesende Vorführung einer Jahresernte, für die Ausstellung. Wie rohre aller Zeiten, die Buchdruckerei vom Holzbuchstaben bis zur an eine Muschel wollen wir das Dhr an fie legen: ob in ihrer Rotationsmaschine, die von einem Tiroler Bauern bergestellte erfte Stille das große Meer rauscht, das uns bom Heute ins Morgen Schreibmaschine, des Schneiders Madersperger Ur- Nähmaschine, die trägt. Bei dieser Ausstellung der Freien Sezession aber bernehmen Fliegerei von Lilienthal und Strich bis zur täglichen Flugpost Wienwir, so scharf wir auch zuhören mögen, tein tiefes, über den Kiew . Auch die Fortschritte der Unfallverhütung werden gezeigt.
Aber nicht nur ein vortrefflicher Ehemann und Vater ist der Birol, er iſt auch seiner Gattin beim Weben des Nestes behilflich. Das napfförmige Birolneft ist ein wahrer Kunstbau. Es steht stets in der Gabel eines schlanken Zweiges, wird aus trodenen Halmen, Werg, Wolle usw. gewebt und zwar in der Weise, daß der Vogel die langen Fäden mit dem Speichel an den Ast flebt und mehrere Male um ihn wickelt, die übrigen Stoffe sodann dazwischen flicht
und webt.
-
Bei diesem Kunstfertigen Weben ist es wiederholt vorgekommen, daß das fleißige Birolweibchen unglüdlicheriveise mit dem Kopf in eine Schlinge geraten und elendiglich umgekommen ist. Das arme Tier ist durch seine frühe Abreise den mörderischen Dohnen, denen soviel ihrer Verwandten ich meine die Wachholderdrosseln( trammetsvögel) zum Opfer fallen, entgangen und endet nun doch am Galgen. Als fleißige Hausfrau verschmäht das Pirolweibchen die gelbe Jade ihres Herrn Gemahls, denn wer tüchtig bei der Arbeit zu greift, tann sich nicht erst in But werfen. Natürlich ist das nur scherzhaft gemeint, denn ursprünglich sind wohl beide Geschlechter
87]
Pioniere.
-
M
-
"
Notizen.
-
die ganze Bagatelle in die Hosentasche, während alle hurra| gegeben wird nicht Fünfzig Kronen Einsatz!" erklärte er riefen. lachend. Langarnisse blidte umher. Die Stimmung war gut. Vier Gesichter tauchten im Rauch unter, der Rest aber Der Zeitpunkt war da. beugte sich noch heißer und röter über den Tisch. Die Scheine wurden unter mystischem Geprassel hingeworfen und betracht seines Wertes mit einer vollen Kognakflasche beschweren auf einen Haufen zusammengeschoben, den Langarnisse in An
ein Glas Rognat hinunter. ..Hei, Jungens, jegt ein Bingt- et- un", rief er und goß port, die Gläser flangen und die Stühle wurden noch näher Alle jubelten fröhlich als Ant
zu müssen meinte.
Er gab langsam.
„ Na, Jungens! Jetzt gibt's Gold," fcherzte er. „ Was bietet ihr?" fragte er, als er mit dem Geben fertig war. Dreihundert!" johlte einer und deckte die Starten auf.
Fünf!" schrie ein andrer. Zweihundert!" sagte Stöld ruhig.
..Nicht mehr?" fragte Langarnisse und spreizte ermunternd
die Karten.
Innen in der Barade lag dicker, dichter Tabaksrauch. In der Nähe des Fußbodens unterschied man noch Stuhl, Manns- und Tischbeine, weiter oben aber verwischten sich die Konturen in wogendem Rauch, aus dem die Gesichter gerückt. noch tot herausleuchteten, auch Arme und Hände nahm man teit zu beweisen, und hielt die Karten hin. ,, Wer hält?" fragte Langarniffe, um seine Unparteilichwahr, und der Lampenschein verschwamm in einem gelben, ungewissen Nebel. Gläser klirrten, Karten Klappten auf den ,, Du selber! Langarnisse", rief eine Stimme aus dem Tisch, Stühle scharrten, und alles wurde übertönt durch das Nebel, und gleich darauf sah man das furchtbar rote Geficht fteigende und fallende Brausen der Stimmen. Eine gelle Hanssons an der Stelle, woher die Stimme gekommen war. Frauenstimme schrie dann und wann auf, und immer Gleichzeitig hörte man die gelle Frauenstimme schreien:„ Da folgte darauf ein Lachausbruch Lachausbruch von Männerstimmen. tue ich mit!" und wie von unsichtbaren Händen getragen Bisweilen löste sich eine Gestalt aus dem Rauchnebel vurde Maja mitten auf den Tisch gesetzt. und begab sich in die Einsamkeit, knöpfte die Weste Langarnisse gab und legte einen Fünfziger vor sich auf Dame, Neun. Als niemand antwortete, deckte er seine Starten auf: As, und das Hemd auf, und holte einen Geldbeutel heraus, den Tisch. Er war im Nu verschwunden. Ein neuer Fünfin dem die Geldscheine vom Schweiß zusammengeklebt siger und noch einer- ebenso.. Ein paar von den Arbeitern murmelten etwas, aber die Aber der nächste ver- Berlierenden bezahlten, ohne zu mucien. Die Flasche wurde waren; es war eine wirkliche Sezierarbeit, den einen Schein mehrte sich gut. Innerhalb weniger Minuten lag ein hochgehoben, und mit einiger Geschicklichkeit brachte Langarvom andern zu lösen. Der Geldbeutel wurde wieder in Haufen Scheine vor Langarnisse. Es entstand eine gewisse nisse sie zum Stehen, trotzdem der Banknotenhausen so ansein warmes Nest hineingestopft, Hemd und Weste ordentlich Spannung, als Langarnisse wieder gab. Die Gesichter zugeknöpft, und die Gestalt wurde wieder vom Nebel ver- trochen mit einem hungrigen Ausdruck aus dem Nebel auf schlungen. die Scheine zu. Mitten im Rauch saß Langarnisse und dirigierte das Langarnisse mischte und gab. Spiel. Er hatte immer die Witterung dafür, wenn in Einundzwanzig," schrie Maja, sowie sie die Karten geirgendeiner Schicht ein großes Fest bevorstand. Die sieben sehen hatte. Sie stürzte sich halflos über den Haufen BankDie fieben sehen hatte. Sie stürzte sich halflos über den Haufen Bank undzwanzigste Schicht liebte er ganz besonders, teils weil noten, so daß die Gläser umfielen und die Flaschen auf den ihre Leute seine besten Stunden waren, teils weil sie bei Boden rollten. Sie schluckte vor Entzücken, wie sie über dem ihren Saufereien nie sich mit Stleingeld aufhielten, sondern Geldhaufen lag, bis Hansson sie und die Scheine zusammengern die blauen Lappen in einem kleinen Spielchen anlegten, raffte und sie zu den Pritschen hinübertrug. Die Arbeiter oder noch besser im Vingt- et- un, das Langarnisse eingeführt schrien hurra. hatte. Achtete man gut auf die Karten, so war es keine Kunst, ohne allzu vieles Aufsehen und allzu große Gefahr sich einen Tausender zu verschaffen, besonders bei vorgeschrittener Stunde, wenn die Augen schläfrig wurden und die Gemüter umnebelt.
"
Langarnisse verstand seine Kunst. Ohne eine Miene zu verziehen, holte er den Geldbeutel aus der Hosentasche, nahm cin paar Hunderter heraus und strich sie auf der Tischplatte mit der Hand glatt, damit alle sehen sollten, was für Scheine
das waren.
Langarnisse faß in gewaltiger Spannung da. Er war Als er die Karten gemischt hatte, nahm er eine Prise an der Reihe, die nächste Bank zu halten, und er ließ mit aus der Schnupftabatsdofe und putte sich sorgfältig die Nase größter Geistesgegentart einen bon feinen eigenen mit dem großtarierten Taschentuch, das alle andächtig anHundertern draufgehen. Stöld, der die Bant hielt, sackte starrten und das ihn auf alle Spielabende begleitete. dreihundertsechzig Kronen bei dem Geschäft ein und steckte" Jetzt ran an die Gewehre!" kommandierte er.„ Neu
gewachsen war.
" Ich gebe neu!" sagte er, indem er mit vieler Sorgfalt und sehr auffallend ein paar von seinen eigenen Hunderten dem Geldhaufen unter der Flasche hinzufügte. Jungens!" fagte er, um ste anzufeuern. " Derselbe Einsatz. Neu gegeben wird nicht. Feine Bank, fältiger als gewöhnlich, dann blies er wie ein Zauberungens!" fagte er, um sie anzufeuern. Er mischte sorgfünstler auf die Starten und fing an zu geben. Als er gegeben hatte, putte er sich wieder die Nase und hantierte unter dem Taschentuch mit den Karten. Mehrere Gesichter zogen sich zurück, bevor er zu Ende gegeben hatte. „ Sind wir bloß noch sechs richtige Kerls?" höhnte Langarnisse.„ Na, wollt ihr nicht anfangen?" fragte er. Fünfzig" schlug eine Stimme ganz schüchtern vor und wollte den Einsatz retten. Es wurde still, und die Burschen schielten auf den Geldhaufen. Vorwärts, Jungens!" scherzte Langarnisse. Seid ihr didnäfig und wollt nicht mehr? Warum sigt du da und hältst die Finger hoch?" fragte er einen am andern Ende des Tisches. ( Forti. folgt.)
"