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fir. 146-1918

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Das Bildnis.

In den Räumen der Berliner   Gezession( Sturfürsten­damm 232) soll gezeigt werden, wie sich während der letzten siebzig Jahre die Bildnismalerei unserer Stadt, die erst die Hauptstadt

feben

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soweit es hier überhaupt Objektivität gibt heute noch genau so aus wie zu Dürers Geiten. Der Mensch ist ganz anders

Donnerstag, 30. Mai

Höhe von 1300 Meter empor, wurden dann aber von einer breiten

Nord- Grönlands   endgültige Erforschung. Landzunge abgeschnitten und mußten wieder hinab; dabei mußten

Schiller- Theater Charlottenburg  .

wir alles, Schlitten, Proviant und Gepäck auf unserem Rüden Knud Rasmussens eigener Bericht. schleppen; denn der Schnee war hier völlig fortgeschmolzen. Am 25. Wlai ist Knud Rasmussen   von seiner gefahrbollen und am gleichen Tage sichteten wir etwa 30 stilometer vor uns Am 21. August verzehrten wir unsere letzte Ration Pemmilan, Preußens war, bann die des Deutschen Reiches geworden ist, ent- Grönlandreiie wieder in Stopenhagen angekommen. Staum war sein eine Ansiedlung. Wir hatten mur noch fünf Hunde als Nahrung ,. twickelt hat. Die Nouwendigkeit, so zeitlich und damit geschichtlich Schiff, der Hans Egede   in den Hafen eingelaufen, als der Reisende aber in ihrem Fleisch stedte feine Straft; wir waren sehr unter­diese siebenzig Jahre Berliner   Bilenismalerei in zwei streng ab- auch schon von einem Mitarbeiter der Politiken" mit Beschlag be- ernährt und sehr entträftet. In den eistalten Nächten mußten wir gegrenzte Bezirke zu zerlegen, kennzeichnet die Abhängiglett, in der legt wurde, dem er folgende eingehende Schilderung feiner an auf der bloßen Erde oder dem Eise liegen, nur mit Zeltleinwand fich der Bildnismaler mehr noch als jeder andere von dem wirt- Erfolgen wie auch an Strapazen reichen Expedition gab: unter uns, und am 24. August aben wir unseren legten und auf. schaftlichen Charakter, von der sozialen Struktur und der kulturellen Grönlands  , die großen Fjorde und ganz Beary- Land tartographisch boraneilen sollten, während die anderen Hasen jagen und in kleinen Unser Ziel", jo begann Rasmussen, war, die Nordküste Da beschlossen wir, daß Ajako und ich als die beiden fräftigsten Atmosphäre seiner Zeit befindet. Man hat die Wildnismalerei die höchste Gattung des maleri  - aufzunehmen; ferner wollten wir diese Landstriche botanisch Etappen nach Etah nachkommen sollten. und uns darüber klar werden, wie weit die schen Stönnens genannt. Man fönnte sie ebensogut die am meisten erforschen Am 30. August tamen wir endlich in Etah art. Aber nachdem gebundene, die unfreiefte nennen. Der Baum und die Birne nördlichsten Süſtengegenden von Eskimos bewohnt waren, und wir 70 Stunden lang keine Ruhe und fast keine Nahrung gehabt two die früheren Ansiedlungsverhältnisse in Melville­haiten, waren wir zu weiteren Anstrengungen unfähig und mußten Bai und bom Kap Yort bis nach Etch lagen. Alles es den Leuten von Etah überlassen, nach Wulff, Koch und den Es­geworden; nicht nur durch seine Kleidung, auch durch die Art sich das haben wir verwirklicht und die erwünschten Ergebnisse erzielt. fimos zu suchen. Sie fanden sie auch, mit Ausnahme von Wulff, zu halten und zu bewegen, vor allem aber durch das Gefühl von Im großen und ganzen berlief unsere Steiſe folgendermaßen der bereits am 29. August den Strapazen erlegen war. Lange fuchten sich selbst und von der Welt, wie er es in sich trägt und zum Aus- Mitglieder der Expedition waren, außer mir, der den großen wir nach ihm, aber vergebens. Am 24. Oftober 1917 waren wir in druck bringt. Dazu kommt, daß die Landschaft und das Wildbret Strapazeu leider erlegene schwedische Botaniker Dr. Thorild Wulff, Thule und am 15. April 1918 in Holsteinsborg, nachdem wir im willenlos find; sie gestatten dem Maler, mit ihnen zu machen, was der Geologe und Kartograph Lauge Koch  , Hendrik Olsen, und die ihm gut dünft. Der Wiensch aber, der von sich ein Bildnis wünscht, Eskimos Ajako, der uns unschätzbare Dienste leistete, Inulitfot und ganzen 10 095 Kilometer zurückgelegt hatten." der es obendrein bezahlt, verlangt, felbst wenn er sich vor der Frei- Mafaitordlufarsut, genannt der Bootsmann. Am 6. April 1917 heit des Künstlers benat und des Meisters Bersönlichkeit höher stelt brachen wir aus unserem Winterquartier Thule auf; wir verfügten als feine eigene Auffassung, schließlich doch eine gewisse ein über 27 Schlitten mit 354 Hunden. Nachdem wir in Etah angelangt Das Ende der vierziger Jahre, also noch vor der reicheren Ents Lichfeit. Darüber hinaus werden dem Maler bereits durch waren, ließen wir zwölf Hilfsschlitten zurückfahren und erreichten die Klasse der Personen, die feine Arbeit begehren, feste Grenzen am 1. Mai Good Harbour, von wo wir die letzten Hilfefchlitten faltung des französischen   Gesellschaftsstückes entstandene Turgen­gezogen. Es ist jedesmal die zurzeit herrschende Klasse, die durch heimschickten. Wir fanden viele alte Ansiedlungen und, was fehr effiche Schauspiel Das Gnadenbrot" zeigt ein am Maß­den Maler ihren Nuhm und ihren Anspruch verkündet haben will. nüblich war, am Kap Morton 56 Dosen vollkommen frischen Hammel- stab jener Zeit gemeffen nicht gewöhnliches Ausmaß der Bühnen­technik. Eine Geschicklichkeit, der freilich etwas Spielerisch- on­Umgelehrt: wirklich gute und erschöpfende Bilder lönnen die Maler fleisches von Nares' Expedition aus dem Jahre 1875/70. zu den verschiedenen Zeiten immer nur von Angehörigen der diese Wir waren als Jagderpedition ausgerückt, das heißt, wir struierendes anhaftet, das es zu einem tieferen Eindruck nicht Beit regierenden Personen und Klaffen geftalten. Es ist fein Zu batten nur verhältnismäßig geringe Lebensmittelvorräte bei uns; tommen läßt. Hauptfigur ist ein verarmter russischer Adliger, ein fall, daß in der Ausstellung der Gezeision weder ein König noch denn ich wollte den erforderlichen Proviant auf Jagd erbeuten. Das der Anlage nach gütig und zart empfindender Mensch, aber aber wurde unsere große und verbängnisvolle Enttäuschung. Im zugleich ein Typus jener in der russischen Literatur so oft em Prieſter zu sehen sind. Der Bürger ist Herr und Auftraggeber, Anfang erlegten wir zwar eine Anzahl Mofchusochsen; aber zu und so meisterlich geschilderten vollständigen Willenspassivität. Wie die Malerei durch folchen Tatbestand beeinflußt wird, ist Robben konnten wir nur sehr felten fommen, weil die Eisschmelze Träg und verachtet fristet er als Softgänger eines reichen und Beinabe verblüffend, hat aber dadurch etwas Tragisches. Die Un- zeitig kam, daß die Tiere im Wasser blieben, stait sich auf das brutalen Gutsnachbarn sein Leben hin. Wie die Brutalität dieses freiheit des Bilduismalers entbehrt nicht einer gewissen persönlichen Eis zu legen und zu sonnen. So waren wir gezwungen, Hunde zu Menschen die mißhandelte Gattin dem Fremden, den er selber als Somit; um 1860 darf er noch schlicht, mit müden Farben, blond, schlachten. Mitte Mai teilten wir uns in zwei Gruppen: Koch, Hanswurst behandelt, in die Arme treibt; wie das Kind, das dem Ajako und ich, um die fartographischen Aufnahmen zu machen; heimlichen Liedesbund entsprang, als legitimer Sprößling neben aschgrau, die Bewegung gebunden, Hausmusik malen. Zehn Jahre Wulff. Hendrit und die beiden anderen Grönländer, die Jäger waren, seinem wirklichen Vater, der sich ihm niemals offenbaren barf, später muß er bereits ein Orchester mischen, muß scharfe Farben geben, rot aufbrennen lassen, das Format vergrößern, die Be- um sich nach dem de Long- Fjord, unserem Endziel, zu begeben. beranwächst; wie dann nach langen Jahren der Trennung dem ge­Und damit begannen unsere Wübfale. ir fanden gar fein Großwild alterten, nach Bärtlichkeit verlangenden, das streng gehütete Ge­wegung steigern, Bole und Pathos herrschend madjen. Man ver- und nur wenige Haien. Der Schnee war sehr tief, und die Hunde heimnis entschlüpft das hätte sicher eine Novelle von echt Turgen­gleiche: Becker, Graef  , Maguns, Schauß mit Gussow und Meher- wollten nicht vorwärts. Am 30. Mai trafen wir Wulff und feine jefficher Intimität der Stimmungs- und Seelenmalerei werden können. An der Bildnismalerei läßt sich am ehesten die foziale geute, bie jetzt wieder bei uns blieben, da das Land fich botanischen Judem der Dichter aber die Enthüllung in den Verlauf einer geſchloſſenen Gebundenheit der Stunst nachweisen. Nur der Architekt ist noch Studien ganz unzugänglich zeigte. Unsere Kameraden hatten sieben dramatischen Szenenfolge bühnenwirksam einzugliedern sucht,

zugleich Maßstab und Jocal.

tief und lein Wild zu sehen. Wir mußten unsere Hunde einen nach lichkeit des Seelischen Moschusochien zur Strecke gebracht. Der Schnee war andauernd mischen sich, gewaltsam herangezogen, die schlichte Mensch­

freuzende Momente ein. Richard

dem anderen schlachten. So gelangten wir endlich an den de Long 23irth verstand es, die gutmütige Schwäche des erst wehr­jord, von dem wir eine Karte zeichneten. Wir stellten feft, daß los auf alle Hanswurstiaden Eingehenden, wie den vom sich von dieser langen Küste aus eine gewaltige Gebirgstette aus erhigten Born, die Scham und das tiefe Beglücktjein, als er der der Frühzeit der Erdgeschichte hinzieht, ein Gebirge, das so groß Liebe feines Kindes gewiß wird, in individuell bewegten farbigem es weiter mit immer wechselndem Jagdglück. wie der Kaukasus   und bis zu etwa 2000 Meter hoch ist. Nun ging Ausdruck abzuspiegeln. Auch die Nebenrollen, darunter der auf die Der Sommer war Rerver fallende polternde Patron, der mit dem Armen seinen Spott gekommen; die Flüffe sprengten die Gisdecke, und unser Botaniker treibt, waren gut besetzt. Es folgten Benedig aus billigstem Hausrat einer vergilbten Schwanktradition verfertigten, Dienst­machte eine reiche Beute. boten", in denen Menzels pflegmatisch drolliger Kutscher Buschmann, von Alfred Braun   und Fanny Wolff in flotter weise unterstügt, es am Ende bei der feierlichen Chewerbung zu

einem starken Heiterleitserfolg brachte.

Notizen.

dt.

Heim. stärker, noch unbedingter vom Auftraggeber abhängig. Noch heute gibt es für Arbeiter und Bauern keme Bildnismaleret. Für diese beiden klassen muß das mechanische Verfahren, die Photographie, ausreichen. Auch das ist selbstverständlich kein Zufall. Die Betere kuppel hätte eher ohne Dichelangelo als ohne Rom   und das Bapst tum gebaut werden können. Der Vildnismaler gehorcht dem, der im Wechsel der Zeiten über die Erde   Gewalt hat. Am Anfang der europäischen   Geschichte wurden nur Götter ge­malt. Später fnieten die Menschlein, die Darbringer des Weihe­bildes, bescheiden am Rande, zwerghaft, faum vorhanden. Langsam aber wuchsen fie und eines Tages waren sie mit den Gottheiten gleich groß. Schließlich trennte sich Erde und Himmel, und das Aber erst, als wir die Rückreise angetreten hatten, begannen Bildnis wurde eine selbständige Kunst. Heute steht es um die unsere großen Leiden. Wir fingen fein wild, Leine Seehunde, und Götter schlechter als um die Kriegslieferanten. Ob das den wir waren bereits vom Hunger geschwächt, als wir gerade alle Malern auf die Dauer bekommen wird, bleibt abzuwarten, zumal Sträfte zu der Reise über das Inlandeis brauchten, um nach Gtah fich gerade diese Gattung der Besteller faum gefallen lassen dürfte, zurüd zu gelangen. Eis und Schnee schmolzen stetig; oft mar­pen wohlgenährten Körper nur als Sprungbrett für tübne ma- ichierten wir lange Streden bis zur Hälfte im Wasser, und unsere Terische Experimente benutt zu sehen. Won der Wildnismalerei der Hunde gingen in dem falten Schmelzwaffer zugrunde. Da geschah nächsten Jahre erwarten wir darum nicht viel Gutes. Es ist ihr das erfte große Unglüd. Am 21. Jult verließ uns Hendrik Difen, nicht sonderlich nüßlich, wenn ihre Auftraggeber nicht eigentum allein auf die Hasenjagd zu gehen. Es war bei Dragon Point. lich Auftraggeber, sondern mehr Modelle sind. Vielleicht nicht aber er fehrte nicht zurüd, und obwohl wir vier Tage lang nadi einmal dies, fondern nur motivische Anregungen. Schon heute ihm suchten, fanden wir ihn nicht. Vielleicht ist er in eine Klippen­müssen sich die Bildnismaler sehr viel mit dem Intellektuellen be spalte gefallen, vielleicht von einem der weißen Wölfe überfallen gnügen. Das ist an fich für beide, für Objekt und Eubjekt, gewig worden, die dort oben vorkommen. Vom 28. Juli bis zum 4. August amüsant; das gefährdet aber das Gesetzmäßige der Entwicklung berrichte andauernd Unwetter. Wild bekamen mir jest überhaupt nicht amerikanische Film- Stomiler Chaplin mußte sich bis in die leẞte und läßt die Freiheit, die der Bildnismaler sich so gewinnt, leicht mehr zu Geficht. Wir mußten alles leberflüssige" zurücklassen, Beit unter recht harten Bedingungen durchs Leben drücken. Seine in Willtür umschlagen. Schon jetzt kann man das in der Aus- 3. B. unsere Schlafsäde, um unsere tostbaren Sammlungen zu Unternehmung zahlte dem armen Mann nur 400 000 Dollar jähr­stellung der Sezession feststellen. Die mannigfachen Bildnisse, die retten und mitnehmen zu können. Weiter aber mußten wir unter lich. Glücklicherweise hat sich unlängst eine neue Filmgesellschaft gerade aus letzter Zeit von Dichtern, Philosophen, Schauspielern allen Umständen, wenn wir nicht alles aufgeben und den Tod finden gebildet, die ihm 1075 000 Dollar jährlich( 4 300 000 r.) zahlt. und all der anderen Bohème zu sehen sind, zeigen ohne Zweifel wollten. So begaben wir uns auf die 435 Kilometer lange Wande- Ber wagt es noch, die fapitalistische Gesellschaft der Gleichgültig­Auch sonst findet ihrer Maler letzte Begabungen und fedste Absichten; zugleich aber rung über das Inlandeis nach dem Kap Agassis. Wir hatten nur feit gegen die Ideale der Kunst zu zeihen? verdunstet das Wesentliche der Bildnismalerei; die Formwerdung noch Bemmikan( getrodnetes, gerstampftes Büffel- oder Glenfleisch), Chaplins Wirken die verdiente Wirdigung. Irgendwelche boshafte von Person, Zeit, Umwelt, Steuerzahler und Kulturerponent. Die Stets und Hafergrüße für 16 Tage, sofern unfere fechs Mann sich Menschen hatten dem jungen, träftigen Mann vorgeworfen, daß er besten Bildnisse der Gegenwart baben eben doch Liebermann nach mit einer Inappen halben Nation täglich begnügten; das war ich vom Heeresdienst brüde. Aber eine große Zeitung hat erklärt, Industrieľapitänen und Slevogt nach Bankdirektoren gemalt. morgens und abends je eine große Tasse voll Vemmifan und Grüße daß Chaplin durch die Heiterfeit, die er erwecke, der Sache der Ber­und mittags eine Tasse Tee. Wir glaubten, daß wir über diese bündeten weit beffer biene als durch Heldentaten an der Front. Zeit hinaus aushalten könnten, indem wir uns von Hundefleisch So macht er sich nicht nur um die hohe Kunst, sondern auch um nährten. Da Härte sich das Wetter auf, und wir stiegen in eine die Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie verdient.

47]

Pioniere.

Roman aus dem Norden von Ernst Didring  .

( Schluß.)

R. Br.  

Na, jetzt ſizen wir schön fest," schrie der Führer Hjort

zu und öffnete das Dampfventil.

Der Lappe blinzelte ins Licht und richtete sich auf. Sarri ist sehr für Sturm, aber nicht auf Schneeschuhen. Besser fahren", antwortete er.

Wo willst du hin?" setzte Sjort das Verhör fort. " Nach Rautas. Sind wir bald da?" fragte Sarri. im Schnce feft," sagte Hjort. Ja, in einer Woche. Wir figen mitten auf der Strecke

,, Nicht lang sigen, Sarri," sagte der Lappe. Er stand auf. Hjort war schon in den Schnee hinuntergesprungen. Er Er hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Man fah. ging ihm bis an die Hüften. Der Führer folgte ihn. Sie daß er getrunken hatte. Die Brusttasche stand auch mehr ab stampften bis vorn vor die Lokomotive. Dort ging der als gewöhnlich, und man konnte unschwer die Umrisse einer Schnee sogar bis zum Dach, und weiter vorn lag eine noch Flasche darin erkennen. höhere Schneedüne.

Hjort berief das Zugpersonal zur Beratung in den nächsten leeren Güterwagen, beim Schein einer elenden Laterne, deren Licht noch in dem verschlossenen Wagen beim Sturm flackerte, der durch unsichtbare Spalten pfiff.

beitern."

,, Du sprichst jetzt gut schwedisch  ," ermunterte Hjort. Ich spreche schwedisch  . Er spreche viel mit den Ar­,, Was willst du denn jetzt machen?" fragte Hjort, als er sah, daß Sarri die Schneeschuhe an die Wagentür Der Kondukteur verlangte, man folle versuchen, zurückschleppte. zufahren, aber die beiden Lokomotivführer weigerten sich. Ich size hier keine ganze Woche. Ich laufe nach Rau­Es war unmöglich. Es gab nur eins. Man mußte Nach- tas," sagte er ernst. richt zum Raisepatte senden. Dort waren Schneeschaufler." Dann grüße von uns," rief Hjort, und sage, daß wir Einer mußte sich opfern. Als niemand besonders erpicht hier siten und auf Hilfe warten." schien, den Versuch zu wagen, beruhigte Hjort fie mit der Versicherung, man werde natürlich natürlich auf der Station merfen, daß der Zug steckengeblieben sei, da er ja nicht antam. Man mußte also Geduld haben und

warten.

"

Berb ich bestellen, antwortete Sarri.

Er schob die Tür soviel zurück, daß er sich mit den Schnee­schuhen hinaustlemmen konnte.

"

- Kunstronit. Die Hoffunfthandlung Frig Gurlitt, Potsdamer Straße 113, eröffnet am Sonntag ihre neuen Aus­stellungsfäle mit dem ersten Teil einer Kollettivausstellung von seiner Reise nach der Südsee gezeigt werden. Bildern Mag Pech steins, während anschließend im Juli Ergebnisse Der berühmte

Der Preis der hohen Kunst.

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Die Schiebetür wurde geöffnet. Einer von den Führern steckte den Kopf herein. Hier in der Nähe ist ein Bahn wärterhaus," rief er. Vielleicht gehen Sie dahin, Herr Ingenieur?"

Hjort ließ sich das nicht zweimal sagen. Es gelang ihm und den beiden Führern mit großer Mühe, die zehn Meter zur Hütte zurückzulegen.

" Guten Tag, Frau Jonsson," grüßte Hjort, als er ein­trat." Er kannte alle Leute von der Bahn und sie ihn. Sie nickte zutraulich, beschwichtigte die Kinder und nötigte ihn zum Sizen und zu einer Tasse Kaffee. Es sah dürftig aus in der Stube, und sie selbst war von Sorgen und Kindbetten heruntergekommen.

Wo ist Jonsson?" fragte Hjort, als er die Taffe aus­getrunken hatte. Er ist vor mehr als fünf Stunden fortgegangen," sagte die Frau. Vor fünf Stunden?" sagte Hjort erstaunt. ,, Ja, er hatte Dienst bei der Schlucht," meinte sie. ,, Sie ist ganz verschneit," fügte sie erklärend hinzu.

,, Und seitdem ist er nicht zu Hause gewesen?" fragte fort unruhig, obwohl er sich aufs äußerste beherrschte.

Ich denke mir, er schaufelt am Zuge. Tut er das nicht?" fragte sie und bekam einen erschreckten Ausdruck im Gesicht.

Sauwetter!" brummte er auf norwegisch und fletterie ,, Da schaufelt teiner," fiel der Führer barsch ein. hinunter. Der Schnee verschlang ihn sofort. Stach ihm ver- Hjort begriff alles. Der Führer hatte recht. Am Zuge Als man in der Diskussion so weit gekommen war und schwanden die Führer, um nach den Maschinen zu sehen. schaufelte feiner. Die Bedeutung des Schreis, den er von Sort zu einer Rifte ging, die er an dem einen Ende des Die Stunden vergingen langsam für Hjort, der dasaß der Waschine aus gehört hatte, wurde ihm plöglich flar. Die Wagens stehen sah und sich hinsehen wollte, wäre er fast über und die Laterne anstarrte, die neben dem Stondufteur Frau blickte immer ängstlicher von einem zum andern. etwas gestolpert. stand, der längelang am Boden lag und zu schlafen ver- Hjort fühlte, wie ihm ein warmer Strom durch die Brust Leuchten!" rief er dem Kondukteur zu. Hier liegt fuchte. Es waren lange Stunden, voll von Bildern und ging. Er stand auf, ging auf sie zu und nahm sie ohne ein etwas in der Ecke." Details aus dem ganzen Bahnbau, und vielleicht waren sie Wort in die Arme. Sie erblaßte. Der Kondufieur tam mit der Laterne. Hjort nahm sie schuld, daß feine Büge schließlich starr und hart wurden, denn und leuchtete. Da lag ein Lappe und schlief, das Gesicht der er wollte sich nicht selber Antwort geben auf die kleine heim­Wand zugefehrt. Hjort faßte ihn und drehte ihn um. Der tüdische Frage, die tief in seiner Seele lauerte und flüsternd Lichtschein fiel dem Lappen gerade ins Gesicht. wissen wollte, was denn dies alles für einen Zweck habe. Sarri zum Zeufel, was machst du hier?" fragte Hjort Hjort stand auf, stampfte mit den frierenden Füßen auf den Poden und fing an, auf und ab zu gehen.

erstaunt.

Herr Jesus!" rief sie und wurde ohnmächtig. Hjort trug sie zum Sofa und legte sie hin, während die Kinder sich um die Mutter scharten und die Finger in den Mund steckten und nichts begriffen.

Draußen schrie der Sturm nach mehr Beute. Die Bahn war eröffnet.