2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 153.
Donnerstag, den 5. Juli 1894.
11. Jahrg.
Arbeiter! Parteigenossen! Trinkt kein kein boykottirtes Bier!
Gerichts- Beitung.
Gewerbegericht.
Rammer VII. Borfißender: Assessor für ft. Sigung vom
2. Juli 1894.
Die Xylographen hätten teine Ründigung der Ausgebeuteten gehören, den Sozialismus ie zur Klaffe Mesner,
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fönnen, und daß diefelbe Rücksicht sie in den letzten Jahren be-| Roulanz des Ringes erschüttert, der Sache nunmehr vorurtheils. stimmt hat, dem Zeitgeiste einige Sonzessionen zu machen. Mehrere frei gegenüberstehen würden. Der Kampf, nicht gesucht, sondern andere Redner erörterten die Frage, ob ein Sozialdemokrat gottes von der Arbeiterschaft gezwungen aufgenommen, müffe bis zur bejahte fie, besgleichen Heymann. Letterer bejahte fie indeß Der umfangreichen Diskussion, wobei von Lorenz, Winter, gläubig fein fann. Borchardt, der die Frage angeregt hatte, äußersten Konsequenz durchgeführt werden.( Lebhaftes Bravo.) u. น. 1. A. die Nothwendigkeit der aufgestellten frist, behauptete ein fuperfluger Meister derfelben, sich gegen fache betrachten; er verneinte die Frage für diejenigen, denen drehungen der Gegner eingehend begründet wurde, folgte die nur als Partei Forderungen mit Rücksicht auf die fortgefeßten Ver eine Bohnentschädigungsflage wendend, die ein ehemals von ihm der Sozialismus in Folge eingehenden wissenschaftlichen Annahme einer Resolution, worin es heißt:" Die Bersammlung beschäftigter Xylograph( Heimarbeiter) gegen ihn wegen unrecht Studiums zur Weltanschauung geworden ist. Bier andere Ge- erklärt, im Ginverständniß mit der gesammten Arbeiterschaft, fich mäßiger Entlaffung angeftrengt hatte. Der Herr wurde durch nossen verneinten die Frage unbedingt. Nach einem Schluß- darüber klar zu sein, daß der gegenwärtige Kampf tonfequent das Urtheil des Gerichts eines Besseren belehrt, welches auf worte des Referenten theilte der Vorsitzende mit, daß von den bis zum endgültigen Siege durchgefochten werden muß. Um den Zahlung der Entschädigung erkannte. Gründe: Durch das beiden Restaurateuren Schüler und Feldhagen, die in voriger aufgestellten Forderungen, insbesondere der Anerkennung der Gutachten des( über den für Xylographen angemessenen Lohn) Figung bezichtigt worden waren, boykottirtes Bier auszu Organisation, Geltung zu verfchaffen, versprechen die Anwesenden vernommenen Sachverständigen fei dargethan, daß die in ihrem schänken, der erstere aus dem Wahlverein ausgetreten, der andere unentwegt an der bisherigen Taktik festzuhalten". Längere eigenen Heim für einen Meister arbeitenden Xylographen ausgeschlossen ist, weil er erwiesenermaßen die Bier- Revisions Debatten rief ein Antrag hervor, wonach die Mitglieder der diefelbe Stellung einnähmen, wie die Heimarbeiter anderer Kommission ungebührlich behandelt hat. Die Versammlung Lohntommission für ihre Thätigkeit mit einer Mart pro Zag Berufe. Bezüglich dieser habe das Gericht aber prinzipiell au wählte hierauf drei Mevisoren für die Kassenführung. Wegen entschädigt werden sollten( die letzte Versammlung hatte 2 m, erkannt, daß die gefehliche Kündigungsfrist auch ihnen zustehe. der jegigen heißen Temperatur vertagte man die weiteren pro Woche festgefeßt); nachdem Mattutat, Neumann und Franke Ein Entlaffungsgrund habe nicht vorgelegen, deshalb mußte mit Sigungen des Wahlvereins auf einige Wochen, bis die Statuten- mit Wärme dafür eingetreten waren, wurde der Antrag geRücksicht auf die bisherige Praxis des Gerichts, die Kündigungsfrist tommission ihre Arbeiten vollendet hat. Zum Schluß wurde nehmigt; dieser Beschluß hat für die Zeit bis zum 16. Mai er. der Heimarbeiter betreffend, die Berurtheilung ausgesprochen werden. rückwirkende Kraft. Dem Rassirer wurden 2 M. pro Woche Der behandelte Prozeß ist der erste, welcher seitens eines Xylo- 8ur energischen Durchführung des Boykotts aufgefordert. graphen wegen Nichtinnehaltung der gefeßlichen Kündigungsfrist Der sozialdemokratische Wahlverein für den sechsten extra zugebilligt. eingeleitet wurde. Interessant aus dem Gutachten des Sach- Berliner Reichstags- Wahlkreis hielt für den Bezirk Wedding Die Kartonarbeiter hielten am 24. v. Mts. eine ziemlich verständigen ist darum, daß unter den Jüngern der Xylographie am 3. d. M. im Kolberger Salon eine zahlreich besuchte mit gut besuchte Versammlung ab. In seinem Referat über die große Untlarheit über die ihnen zustehenden Rechte aus dem gliederversammlung ab. Th. Megner sprach über das Thema gegenwärtige wirthschaftliche Lage oer in der startonbranche beArbeitsverhältniß herrschen soll. Die Voltsschule, wie sie ist und wie sie sein soll". Die Volts- fchäftigten Arbeiter führte Kollege Dem3 die miserablen Su Der Fensterpußer B. sollte in einem besonders dazu an- fchule, so führte er aus, habe die Aufgabe, die Kinder für's ftände, die in legter Beit wieder Plas gegriffen, recht lebhaft gefehten Termine einen Eid leisten. In diesem Termine schlug Leben vorzubereiten. Die erste Anforderung, die an sie gestellt vor Augen und forderte zum Schluß die Kollegen auf, in den Der beklagte Inhaber eines Fensterpuz Insituts noch einen werden müsse, fei, daß die Kinder der Wissenschaft entsprechend bestehenden Verband aller in der Papier - und Lederwaaren- InZeugen vor, deffen Bernehmung das Gericht für so wesentlich unterrichtet würden. Die heutige Boltsschule ertheile aber den dustrie beschäftigten Arbeiter einzutreten. In der barauf hielt, daß es die Verhandlung vertagte und vorläufig von der Unterricht von einem einseitigen Standpunkte aus und erziehe folgenden Diskussion trat eine gegentheilige Meinung nicht au Abnahme des Eides abfah. Weil der neu anzusehende Termin die Kinder zu einseitigem Denten. Der Vortragende behandelte Tage; eine diesbezügliche Resolution wurde mit großer Mehrheit durch Schuld des Beklagten nöthig wurde der Zeuge hätte dann die beiden Lehrfächer: konfessionelle Religion und angenommen, jedoch wurde beschlossen, am Sonntag, ben 1. Juli, schon im vorigen Termine angegeben werden müssen wurde vaterländische Geschichte, Die bie anderen Lehrfächer: wieder eine Versammlung einzuberufen, in der die Organisations dem Kläger auf feinen Antrag für einen Termin die Verfäumniß- Lesen, Schreiben, Gesang beherrschten und durchsetzten, frage endgiltig gelöst werden folle. Mit der Aufforderung des gebühr zugesprochen. und veranschaulichte den Widerspruch des Gelehrten zu den that- Vorsitzenden, für die nächste Versammlung recht rege au agitiren, Rammer 11. Vorsitzender: Assessor 2ohmeyer. fächlichen Verhältnissen. Durch eine derartige Lehrmethode wurde die Versammlung geschloffen, Bom Zimmermeister Frohnte verlangt der Maurer bezw. würden die Anschauungen der Kinder in ganz falsche Bahnen geMaurerlehrling St. 8 M. rückständigen Zohn. St. arbeitete, da lenkt. Die Berliner Volksschulen leiden nach den Darlegungen 25. Juni eine Mitglieder- Wersammlung ab, in welcher aus der Der Allgemeine Deutsche Tapezierer- Verein hielt am er als Maurer noch nicht ganz fertig" war er hat nicht des Referenten außerdem an schädlicher Ueberfüllung der Klassen." Neuen Zeit" der Artikel„ Die Zentralisation des Rapitals und ausgelernt"," bei Fr. zu einem geringeren Lohn wie per- Die Durchschnittszahl der Schüler der einzelnen Klaffen betrage bie Gewerkschaften" vom Stollegen Bechert vorgelesen wurde. pekte" Maurer. Der Beklagte behauptet, Kläger habe ihn durch über 60, nur eine Schule in der Mohrenstraße weise eine Durch In der Diskussion führte Kollege Friedmayer an, daß, wenn die schlechte Ausführung von Arbeiten um mindestens 3 M. ge- schnittszahl von einigen 40 Kindern auf. Dadurch werde es den skollegen solche Werke lesen und verstehen würden, die Ansichten, schädigt; diese Summe habe er demselben deshalb vom Lohn Lehrern unmöglich gemacht, sich mit den einzelnen Kindern zu wie sie in unseren öffentlichen Versammlungen oftmals vorabgezogen. Kläger hätte die 3 M. herausbekommen, wenn er beschäftigen. Das in der Schule Gelehrte genügend zu ver: getragen werden, verschwinden würden. Unter Vereinsangelegen. Die fragliche Arbeit noch mal gemacht hätte. Beklagter wurde arbeiten hinderten die Kinder überdies vielfach die wirthschaft heiten macht der Vorfigende darauf aufmerksam, daß die nächste verurtheilt unter der Begründung, daß einem Arbeitnehmer lichen Verhältnisse, die nöthigen, vor und nach dem Schul- heiten wegen schlechter Arbeit kein Sohn einbehalten werden dürfe, wenn unterricht Jerwerbend thätig zu sein. Die Volksschule, wie sie ist, Bersammlung eine Generalversammlung ist. nicht beim Engagement eine derartige Bestimmung in den fönne nicht sein, was sie sein solle, da die Schulverhältnisse den Mitglieder Versammlung des Verbandes ber Arbeitsvertrag, gleich, ob schriftlich oder mündlich, auf verkehrten politischen und wirthschaftlichen Verhältnissen angepaßt deutschen Gold- und Silberarbeiter vom 27. Juni. genommen fei. find. Höhere Bildung sei an den Besitz geknüpft und dem Bolte Nach Eröffnung der Versammlung macht Rollege Brückner Nicht von seinem Meister, sondern von dessen Auftraggeber, die höhere Bildung zugänglich zu machen, verbiete den herrschen- den Anwesenden bekannt, daß der Wirth des bisherigen Berverlangt ein Arbeiter die belaunte Lohnentschädigung, und den Klassen ihr Klaffeninteresse. Die Volksschule folle dagegen sammlungslokales sich dem Willen des Brauerringes gefügt und zwar, weil er in dem Letzteren die Ursache seiner eine Boltsbildungsanstalt im wahren Sinne des Wortes sein. sein Lokal verweigert habe; aus demselben Grunde finde auch Entlaffung sieht. Derselbe hatte den Meister des Klägers Ju Beziehung auf die Frage, wie die Volksschule beschaffen sein der Sommernachtsball in Reller's Sofjäger, Hasen auf grund irgend eines Vorkommnisses zur Entlassung solle, verivies der Vortragende auf die im Programm der sozial haide, nicht statt. Es wird sodann ein Antrag des Ausdeffelben bewegt. Das Gericht wies den Kläger wegen demokratischen Partei enthaltenen Forderungen, diese eingehend schusses, betreffs Delegation des Vorsitzenden der AgitationsUnzuständigkeit ab; die Klagen sei teine solche aus dem Arbeits- erläuternd und daraus die sich von selbst ergebenden Schluß- tommission, des Kollegen Faber, diskutirt und nach längerer verhältniß. folgerungen ziehend. In dem heutigen Klaffenstaate, wo das Debatte mit 42 gegen 2 Stimmen angenommen. Hierauf gelangt Presfreiheit. Redakteur, Expedient und Buchdruckerei Geldsacksinteresse ausschlaggebend fei, wäre die Durchführung Genosse Fritz Hansen zum Wort über das Thema:" Zur Naturbesitzer des Sozialist" wurden bekanntlich am 11. Mai d. I. Möglich sei dies nur nach Schaffung eines neuen gesellschaftlichen Zu- wurde mit reichem Beifall belohnt. In eine Diskussion wurde unferer Forderungen in Beziehung auf die Bolksschule unmöglich. geschichte des Proletariats." Der 11/ aftündige interessante Vortrag wegen öffentlicher Anreizung zu Gewaltthätigkeiten" zu enorm hohen Strafen( Hedakteur Nest zu 8, Redakteur Reinhardt zu standes, nach Beseitigung des Kapitalismus . Dieses Biel zu erstreben, nicht eingetreten. 6 Monaten, Expedient Löber zu 100 M., Buchdruckereibeßißer müsse unsere Hauptaufgabe sein. Der Vortrag wurde mit lebhaftem Der Frauen und Mädchen Bildungsverein für Grunau zu 1½ Jahren Gefängniß) verurtheilt, weil die Beifall belohnt. Von der Diskussion nabi man Abstand. Wie Berlin und Umgegend hielt am 27. Juni im GwineKriminalpolizei eine auf rothem Papier gedruckte Nummer zum der Vorsitzende Kiesel sodann mittheilte, hat sich der Vor- münder Gesellschaftshaus, Swinemünderstr. 35, ihre
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18. März 1894 vor Versendung derselben abgefaßt hatte. In stand genöthigt gesehen, wiederum zwei Mitglieder aus dem Vereinsversammlung ab. Genoffe A'I fons Borchardt reder Nummer waren wesentlich nur einige Reminiscenzen aus Berein auszuschließen, und zwar die Mitglieder so benstein ferirte über die Moderne Che und die freie Liebe ". Nach 1848 enthalten. Die Höhe der Strafe wurde dadurch begründet, und Mätschke. Beantragt wurde ferner der Ausschluß zweier Beendigung feines" Vortrags forderte ein Genofie den Referenten daß die Strafthaten begangen seien, um die Grinnerung an die Vereinsmitglieder, diese Angelegenheit jedoch vorerit dem Vor- auf, aus der Nr. 146 des„ Vorwärts" den Artikel aus dem GeMärztage von 1848 wachzurufen. Grunau wurde als Mitthäter ſtande zur Untersuchung überwiesen. Gine von Heinrich Sauer- richtstheil„ Mit großen Herren ist nicht gut Kirschen bestraft, obwohl ihm nicht nachgewiesen wurde, daß er auch nur eier angeregte Angelegenheit, die den Boykott betraf, wurde effen" vorzulesen, was auch durch die Vorfiyende geschah. Der eine Beile geschrieben hatte. Das Reichsgericht verledigung überwiesen. Weiter wurde zur konsequenten Durchfussion sprachen die Genossinnen Fräulein Wabniß, Frau Schäd einer Konferenz der Bezi ksführer des 6. Wahlkreises zur Er Inhalt des Artikels erregte allgemeine Entrüftung. In der Dis warf vorgestern die Revision Grunau's, indem es den bekannten, vom Reichsgericht als richtig hingestellten führung des Bierboykotts aufgefordert, da die Bierkommission lich, Frau Ludwig und Frau Noad. Zu Punkt 3( Berschiedenes) Grundfah wiederholte, daß auch der Verleger der Zeitung für ausreichend, für Bier zu sorgen in der Lage sei. Dem Antrage wurde von der Kassirerin bekannt gemacht, daß am 4. Juli deren Inhalt haftbar gemacht werden könne." Breßfreiheit" Boillon's, den Genossen Stolzenburg seines Amtes als Generalversammlung und am 28. Juli das Stiftungsfest des heißt im bürgerlichen Sinne: die Presse ist vogelfrei. Bezirksführer zu entheben, soll entsprochen werden. Vereins stattfindet; auch wurde darauf aufmerksam gemacht, daß Wegen Diebstahls einer Serie Bilder aus dem Atelier In der Versammlung des sozialdemokratischen Wahl: die Bibliothet des Vereins vollständig sei und allen Mitgliedern des berühmten Münchener Malers Lenbach wurde seit Montag vereins für den 6. Wahlkreis, die am 3. Juli in Moabit zur Verfügung stehe. vor der Münchener Straffammer gegen eine Reihe Personen Volksschule und Klassenbewußtsein". Der Redner beleuchtete die ein sur Wahrung der Interessen der Maurer abgehalten wurde, sprach G. Wagner über das Thema: Eine ordentliche Mitgliederversammlung des Ber verhandelt. Es waren angeklagt: 1. Heinrich Friedrich Wagner, 42 Jahre alt, verheirathet, Maurer, zuletzt Hausmeister bei Pro- materielle und geistige Benachtheiligung, die die arbeitende Be- Berlins und Umgegend tagte am 28. Juni in Wilte's fessor v. Lenbach, von Großmannsdorf; 2. Johann Bankl, pölkerung auch hinsichtlich der Schule durch den Klassenstaat er- Salon, Andreasstr. 26. Da der Referent nicht erschienen war, 23 Jahre alt, ledig, Kunstmaler von Nürnberg ; 3. Leonhard fährt und kam zu dem Schluß, daß nur die sozialdemokratischer- so ging man zum dritten Punkt der Tagesordnung über: Wahl Deininger, 58 Jahre alt, ledig, Antiquitätenhändler von bier, feits erftrebte Gesellschaft Befferung bringen könne. Alles, was der Hilfskassirer und eines Revisoren. Es wurden gewählt: und 4. Anton Bubenicet, 31 Jahre alt, ledig, Porzellanmaler Dazu beitrage, die Arbeiterklasse tampffähiger zu machen und 3 mer, Lehrterstr. 22, für Moabit ; Ebert, Swinemündervon Prag, wegen Verbrechens der Hehlerei. Ursprünglich Stampje, zu stärken, müsse benutzt und gefördert werden. Der als Revisor Sch a cht, Weberstr. 49. Dann berichtete der Vor das Klassenbewußtsein, eines der wichtigsten Mittel im straße 49a, für Norden; Dienert, Andreasstr. 77b, für Osten; waren es zehn Angeklagte, von denen ein Theil außer Ber- Redner empfahl als solches Mittel die Arbeiter- Bildungsschule. fitzende, daß das Vereinslokal nach Andreasstr. 26 verlegt sei, folgung gesetzt wurde, ein anderer sich zur Zeit noch in Unter- Lebhafter Beifall folgte dem Vortrage. Diskutirt wurde nicht bis der Bierbontott aufgeboben ist, und daß alle Donnerstage nach suchung befindet und erst später zur Aburtbeilung gelangt. darüber. Unter Vereinsangelegenheiten wurde mitgetheilt, daß dem 1. eine Versammlung da stattfindet. find angeklagt H. F. Wagner eines fortgesetzten Vergehens des üble Nachreden, die sich der Gastwirth Gerhardt über den Ge- findet wegen des Bierboyfotts nicht statt. Das Stiftungsfest Dietrich bes Diebstahls, Joh. Bankl wegen eines fortgesezten Vergebens der nossen Gleinert erlaubt hat, als auf unwahrheit beruhend richtete, daß Witschoof das Buch abgegeben babe und daß Anstiftung zum Bergehen des Diebstahls und eines fortgesetzten erwiesen sind. Verbrechens der( gewerbsmäßigen) Heblerei, Deininger und ob es einen wissenschaftlichen Anarchismus gebe, wurde von Verfügung stehe. Hierauf erfolgte der Schluß der Bersammlung. Die dem Vorsitzenden unterbreitete Frage, die Körner'sche Broschüre gekauft sei und den Mitgliedern zur Bubenicet je eines fortgefeßten Verbrechens der( gewerbsmäßigen) Hehlerei. Das Urtheil wurde am Mittwoch gesprochen und Wagner und Wach bejahend beantwortet, die in furzen Zügen Im Verein der Schäftebranche berichtete am 30. Juni lautete gegen Wagner auf 12 Jahre Gefängniß und 3 Jahre ein Bild der Theorien des Anarchismus, fie als verfehlt beEhrverlust, ferner gegen Bant! auf 21/2, gegen Bubenicet aufzeichnend, gaben. Die Propaganda der That", die beide Redner Rollege Röbler in flarer Weise über den Burger Schuhals nicht durchaus nothwendiges Zubehör des Anarchismus be macherstreit. Dann beschloß man den Ausschluß des Mitgliedes 114 und gegen Deininger auf 1 Jahr Zuchthaus, sowie auf je trachteten, wurde besonders von Wagner, scharf verurtheilt. Zum Wilh. Rohr, das sich bei der Firma Simonsohn u. Stern des 5 Jahre Ehrverluft. Schluß forderte der Vorsitzende zu energischer Durchführung des Streifbruchs schuldig gemacht hat, indem es sich vorher Geld Boykotts auf. aus dem Streifbureau geben ließ und trotzdem fortarbeitete. Die nächste Versammlung ist auf den 28. Juli angefeßt.
Genossen Lenz, eines der ältesten Mitglieder des Vereins, in ihm daher unerfindlich, weshalb vor ihm von Breslau aus gemegen Nichterscheinen des Referenten abgesetzt werden mußte.
warnt werden könne.
Derlammlungen. Zu dem Versammlungsbericht der Böttcher, der in der Nummer 147 veröffentlicht worden ist, theilt uns Herr Matschke Die Kartonarbeiter und Arbeiterinnen hielten am Der sozialdemokratische Wahlverein für den vierten Berliner Reichstage- Wahlkreis hielt am 3. Juli eine Ver- mit, daß ihm nichts davon bekannt ist, daß er sich in Breslau 1. Juli bei Wilke, Andreasstr. 26, eine öffentliche Versammlung fammlung ab, die zunächst das Undenten des kürzlich verstorbenen irgend welche Vergeben habe zu schulden tommen lassen. Es sei ab, deren erster Tagesordnungspunkt: Bortrag des Kollegen Sailer über Klassenbewußtsein und Arbeiterorganisationen" üblicher Weise ehrte. Friz Hansen referirte sodann über das Die dann über die„ Organisationsfrage" gepflogene längere Thema: Chriftlich- sozial", indem er die Bestrebungen, besonders Eine öffentliche Böttcherversammlung wurde am Debatte, wobei von mehreren Rednern die Grundsäge der Zender Evangelisch- Sozialen darlegte und fritisirte und weiterhin Dienstag Abend im Heise'schen Lofale abgehalten. Mattutat tralisation, die Bestimmungen über die Bibliothek, über den zeigte, wie wenig diese dazu angethan sind, den tausend Uebeln referirte, nachdem eine belanglose Debatte über den Arbeits- Arbeitsnachweis, den Rechtsschuh, über die Reise- und Gemaß der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung abzuhelfen.( Beifall.) Nachweis vorangegangen war, über die gegenwärtige regelten- Unterstügung u. 1. w. eingehend erläutert wurden und In der Diskusion hob Heymann hervor, daß die Kirche, Lage des Boykotts. Der Redner zog das negative Er wobei Bedenken, die gegen diese Ausführungen ins Gewicht weil sie ihre Existenz durch die Wissenschaft längst bedroht sieht, gebniß der am Nachmittag stattgehabten sogenannten Einigungs- bätten fallen tännen, von teiner Seite laut wurden, fand ihre sich der herrschenden Klasse als Machtmittel gegen die Arbeiter fonferenz ebenfalls in den Streis seiner Betrachtungen und Erledigung durch Annahme einer Refolution, wodurch die ausliefern muß, um nur ihre Existenz noch weiter fristen zu folgerte, daß die Wirthe, in ihrem blinden Glauben an die Kollegen und Kolleginnen sich zum Anschluß an den Berband