Gewerkschaftsbewegung
Das Kriegsamt gegen geheime Konkurrenzflaufeln. Wie vor einiger Zeit befannt wurde, haben 19 große Firmen der Berliner Eifenindustrie miteinander eine geheime Konkurrenz klausel verabredet, nach der feine von ihnen Angestellte einer anderen Firma engagieren sollte, so lange diese in Stellung seien; erit nach längerer Karenzzeit sollte ihre Einstellung frei werden. Auf diese Weise wollte man es den Angestellten unmöglich machen, durch einen Wechsel ihrer Stellung ein höheres Gehalt zu er langen. Zahlreiche Angestelltenverbände baben gegen diese Abrede scharfen Widerspruch erhoben und sich beschwerdeführend an das Kriegsamt gewandt. Dieses bat jetzt entschieden, daß solche Vereinbarungen, wenn sie das Fortkommen der Arbeitnehmer in uns billiger Weise erschweren und mit den Bestimmungen und dem Geist des Hilfsdienstgesetzes in Widerspruch stehen, vom Kriegsamt nicht gebilligt werden können. Es solle von solchen Vereinbarungen fünftig Abstand genommen werden, und die Aufmerksamkeit der Striegsamtsstellen bei den einzelnen stellvertretenden General kommandos wird ganz besonders darauf gelenkt, derartige Vorgänge zu beachten.
Wo bleiben die Kriegslohnzulagen für das Werkstatt-|
personal der städtischen Straßenbahnen?
sünds Soziales.
Ein kommunalpolitisches Aktionsprogramm.
Das Werkstattpersonal der städtischen Straßenbahn und das der Siemens- Gesellschaft, die nur noch der Firma nach eine Privat- Der sozialdemokratische Bezirksvorstand für Schleswiggesellschaft ist, im übrigen aber ganz unter städtischer Verwaltung Holstein hat zur Prüfung der Fragen der Uebergangswirtschaft steht, nahm in einer überaus gut besuchten Bersammlung in der Gemeinde einen Ausschuß eingefeßt, der jetzt ein fommunalStellung zu dem Stande ihrer Bewegung um Erhöhung der Kriegs- politisches Aktionsprogramm veröffentlicht, das in Zukunft die Richtlohn bzw. Konjunkturzulagen. schnur für die Tätigkeit unierer Schleswig - Holsteinschen GemeindeBereits am 25. April cr. sind mit dem Verkehrsausschuß Ver- vertreter bilden soll. Zu den Aufgaben des Ausschusses gebört die handlungen, an denen auch ein Vertreter des Verbandes der Ge- Erörterung aller Maßnahmen der provinzlichen Kommunalpolitik meinde- und Staatsarbeiter, der Kollege Kamrows fi teilnahm, im Rahmen des sozialdemokratischen Kommunalprogramms, die geführt worden. Der Vertreter des Magistrats, Herr Stadtrat Festlegung von Vorschlägen für die kommunalpolitiche Tattik der Preuß gab am Schlusse der Verhandlungen die Zusicherung, daß Partei, deren Ausführung dem Bezirksvorstand anheimgestellt wird eine Erhöhung gewährt werden solle, sobald die schwebenden Lobn- und die Errichtung einer Auskunftsstelle für sozialdemokratische Geregelungen bei der Großen Berliner Straßenbahn erfolgt feien. meindepolitik. Ueber die Höhe der Zulagen war vom Vertreter des Magistrats In den Richtlinien für die Uebergangspolitik sozialdemokratischer eine bestiminte Zusicherung denn auch nicht zu erlangen, weil die Gemeindevertreter wird zunächst unter Verfassungs fragen eine Herabfezung des Wahlzenfus, Gewährung von Diäten an Regelungen bei der Großen Berliner richtunggebend sein sollten Nun hat ab 23. Mai cr. das Werkstattpersonal der Großen Stadtverordnete weibliche Mitarbeit in den Kommissionen und die Berliner die Lohnerhöhung erhalten. Dadurch sind die Löhne Vornahme der Wahlen an einem gefeßlichen Ruhetage verlangt. gegenüber benen bei der städtischen Straßenbahn um 6 bis 11 Bf Bom Staat wird gefordert die Uebernahme der Schul- und Armen für die Arbeitsstunde gestiegen bezw. höhere geworden. Trotz dieier lasten, eine Reform der Städte- und Landgemeind. ordnung, die neuen Zulagen fann nicht gesagt werden, daß die Lohnverhältnisse Vermehrung der Steuerquellen der Gemeinden, das Recht der Gedes Werkstattperfonals der Großen Berliner " bei Berücksichtigung meinden auf Errichtung lokaler Monopole,( u. a. Nabiungs- und der gegenwärtigen maßlofen Teuerung überaus günstige sind. Es Genußmittel, Lichtbilder, Verkehrswesen und Versorgung mit Licht, hat denn auch das Personal der städtischen Bahnen allen Grund, Feuerung und Wasser), die Erleichterung der Bildung von Zweck mit den gegenwärtigen Löhnen unzufrieden zu sein, um so mehr, verbänden, eine Reform des Wahlrechts zu den Kreis- und Proals fie ganz beträchtlich gegenüber den Löhnen des Privatbetriebes vinziallandtagen und eine Beieitigung der Wahlentrechtung in olge Armenunterstügung. Als Grundlage der kommunalen inanzzurüdstehen. politik foll zunächst ein Plan zur Tilgung der Kriegsschulden unter möglichster Entlastung der wirtschaftlich Schwachen festgelegt wer den. Daneben soll eine möglichst weitgehende Steuerautonomie den Gemeinden gestattet werden, insbesondere auf die Einkommen sowie auf die Grund- und Gebäudebesteuerung.
Cine zeitgemäße Gegenüberftellung. Denjenigen, die fortgefeßt auf die hohen Striegslobne der Arbeiterschaft verweisen und deren Abbau fordern, dürfte folgendes Die volle Berücksichtigung des Antrages, den der ArbeiterInserat aus der„ Köln . Zeitung" zu besonderen Betrachtungen Ver- ausschuß im Januar d. J. stellte, eine Erhöhung der Zulagen um anlassung geben: 15 Pt. für die Arbeitsstunde, ist das Mindeste, was die Arbeiter 10 000 Mart Berdienst in 14 Tagen. gerechterweise verlangen. Die ab 1. Februar cr. bewilligte Schicht Für festvorliegende Aufträge an Rüstungs- lohnzulage von 35 Pf. pro Tag für Vorarbeiter und Handwerker und 40 Pf. pro Tag für Arbeiter hat die Arbeiter nicht nur nicht industrie kurzfristig zufrieden gestellt, sondern erst bei ihnen den Unwillen über die Art der Behandlung ihrer Anträge durch die Betriebsleitung in sehr unliebfamer Weise wachgerufen. Lebhaften Unwillen brachte auch das Personal der Siemensbahn zum Ausdruck, wo die Lohnverhältnisse noch ganz besonders rückständige sind. Die Versammlung nahm folgende Entschließung an:
50 Mille
gesucht gegen vollständige Sicherheit und Beteiligung zu 25 Prozent des Berdienst es. Für Kapitalisten denkbar bestes und sicherstes Geschäft.
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dienst aus!
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Zu 27 Pfennig Stundenlohn werden einige Arbeiter und Arbeiterinnen
Die heutige am 12. Juni cr. tagende Versammlung des WerkstattEs werden also 25 Proz. des Verdienstes mit 10 000 m. be perfonals der städtischen Straßenbahn( einschließlich der Siemenswertet, und zwar in 14 Tagen. Das wäre für ein Jahr 26 Xbahn) nimmt Kenntnis von dem Staude der Verhandlungen um Erhöhung der Kriegsloon- bezw. Konjunkturzulagen. Die Ver10 000 m.= 260 000 Mart, also eine fünffache Vervielfältigung fammelten sprechen ihren lebhaften unwillen aus über die lange des eingezahlten Kapitals: Und dabei stehen noch 75 Proz. Ver- Verzögerung der vom Verkehrsausschuß zugesagten Bescheiderteilung bezw. Bewilligung der beantragten Zulagen. Die Versammelten Zur Ergänzung vorstehenden wucherischen Gewinnangebots ver- erwarten, daß die von der Arbeiterschaft gestellten Anträge um Erweist die Bergarbeiter Beitung" auf folgendes Inserat aus dem höhung der Kriegs bezw. Stonjunkturzulagen, mit Rücksicht auf die „ Habelschwerdter Stadtblatt": fortgesetzte und enorme Steigerung aller Warenpreise, bolle Berückfichtigungen finden. Die Verbandsleitung des Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter wird beauftragt, die geeigneten Mittel und Wege, um die Erhöhung der Zulagen durchzufezen, in Anwendung zu bringen, gegebenenfalls die Schlichtungsstelle des M. Bam u. Ko. find Inhaber einer Fabrik für mechanische Kriegsausschusses anzurufen. Die Versammelten verpflichten sich, Papierhülfen. Es gibt Industrielle, die noch weniger Lohn zahlen, der Organisation unbedingte Folge und Unterstützung zu leisten nämlich 16 bis 25 Pf. für die Stunde. Bei einem so elenden und gleichzeitig für ihre Verstärkung größtmöglichste Sorge zu tragen." Verdienst muß in Anbetracht der gegenwärtigen Teuerung die Not der Arbeiterschaft geradezu unerträglich sein. Für das bloße Hin leihen einer bestimmten Geldsumme werden innerhalb 14 Tagen 25 Broz. Kriegsgewinne zugefichert. Dieser Schwerstarbeiter" im Den wirklichen Arbeitern und Arbeiterinnen aber werden 27 Pf.
fofort eingestellt.
Stundenlohn zugesichert!
"
Mr. Bam u. Sto.
Dem ersten Schriftleiter der Deutschen Arbeitgeber- Beitung" möchten wir empfehlen, diese beiden Inserate demnächst als Gegenstand seiner gewohnten Betrachtungen über das übliche Thema: Was lehrt die Zeit?" zu nehmen.
Verein für das Deutschtum im Auslande
Deutsches Theater. Allabendl. 8: Max Pallenberg in Familie Schimek. Kammerspiele. Allabendlich 7, Uhr: Inkognito.( Operette.)
Der Mitgliederstand des Verbandes der Hut- und Filzwarcnarbeiter
betrug am 31. Mai 1918 insgesamt 8835, 2278 männliche und 6557 weibliche Mitglieder. Davon waren am genannten Tage in Arbeit 5088, arbeitslos 3196 und erwerbsunfähig 551 Mitglieder. Die Arbeitslosigkeit hat demnach in diesem Industriezweig einen erheblichen Grad erreicht. Von ihr wurden fast nur die weiblichen Mit glieder erfaßt; sie waren mit 3136 gegenüber 60 männlichen Mitgliedern arbeitslos. Beim Militär befanden sich 2938 Mitglieder.
Unter den Schulfragen soll der Kampf gegen die Ueber füllung der fommunalen Lehranstalten weiter fortgeführt und die Abichaffung der Vorschulen an höheren Lehranstalten durchgesetzt werden. Vorschläge für eine Reform, um den llebergang von einem Schulsystem nach einem höheren zu ermöglichen, find in dem Programm noch nicht enthalten. Für die Fortbildungsschule wird die Einführung des Tages- und Turnunterrichts gefordert. Für plan mäßige Ernährung der Schulkinder soll ein Teil der bestehenden Kriegsfüchen aufrechterhalten werden. Die Lehr- und Lernmittel sollen im großen von den Gemeinden eingekauft und zum Selbstfostenpreis an die Kinder abgegeben werden.
Zur Bekämpfung der Wohnungs not werden die in letter Beit allgemein bekannt gewordenen Forderungen aufgestellt, ins besondere die Einrichtung von Ledigenheimen. Kriegerheimstätten, und zur Beschaffung der nöugen Materialien wird der Betrieb von Ziegeleien oder Steinfabriken in städtische Regie gefordert.
Die umfangreichsten Forderungen erheben die Richtlinien in bezug auf die Nahrungsmittelverforgung. Im Intereffe der Volksgesundheit und auch aus finanziellen Gründen sollen eingerichtet werden: Gemüsehandel, Mildizentralen, Bädereien, Fleischereien, Speiseanstalten, Schantwirtschaften, Schweinezüchtereien, landwirtschaftliche Betriebe und Brauereien. Der Förderung der sozialen Aufgaben sollen dienen: Lebensmittel-, Arbeitsund Wohlfahrtsämter, die wieder in Unterausschüsse geteilt das ganze umfangreiche Gebiet bearbeiten sollen.
Die aufgestellten Richtlinien drücken einen starken Willen zur pofitiven Mitarbeit in den Gemeinden aus, sodaß auch andere Bezirksverbände dem Beispiele Schleswig- Holsteins . folgen sollten.
Allgemeine Kranfen und Sterbefasse der Metallarbeiter. ( B. a. G), Hamburg . Filiale Baumschulen weg. Den Mit gliedern, welche in Treptow wohnen, zur Kenntnis, daß am Sonnabend, ben 15., abends von 8-10 Uhr, im Lotal von Borch, Elſenſtr. 100, Ede stiefholzstraße, fassiert wird.
Berantwortlich für Bolitik: Erich Kuttner , Berlin ; für den übrigen Teil des Biattes: Alfred Scholz, Neukölln; für Anzeigen Theodor Gløde, Berlin . Verlag: Vorwärts- Verlag G. m b. S., Berlin . Drud. Vorwärts- Puchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co. in Berlin . Lindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage und Unterhaltungsblatt.
Theater für Freitag, 14. Juni.
Central- Theater
7% Uhr: Die Csardasfürstin.
Metropol- Theater
Deutsches Opernhaus Uhr:
Volksbühne, Th.a. Bülowpl. 7 Uhr: Fidelio.
Untergrundb. Schönh. Tor.
Allabendlich 7, Uhr:
General Yorck.
Friedrich- Wilhelmst. Theater
( Vaterland.) 7, Uhr: Das Dreimäderlhaus.
Theater des Westens Kleines Theater
Die Rose von Stambul. Neues Operettenhaus 7.Uhr: Der Soldat der Marie.
Schiller- Theater 0
hr: Aristid und seine Fehler. 7 Uhr: Der Leibalte.
Bassermann.
Schiller- Th. Chari.
Die Tänzerin. 7.: Schwarzwaldmädel. 7% Uhr: Ein Erfolg.
Sonnt. 3, U.: Die Kinokönigin. Theater am Nollendorfplatz 7 Uhr:
Theater Königgrätzerstr. Lustspielhaus 7 Uhr:
48 Uhr: Die Schwestern Die blonden Mädels v. Lindenhol iclte Schachteln
und der Fremde.
Komödienhaus
48 Uhr: Die Zarin. BerlinerTheater 715 U.: Biltzblanes Bint. Theater der Friedrichstadt .
Ecke Friedrich- u. Linienstr.
7. Jugend. 7%.
Sonnabend: Zum 1. Male:
Die erste Geige.
Lustspiel v. Wied u. Petersen. Sonnt. 3: Fam. Hannemann.
Th. i.d. Frankfurter Allee 313.
Die künstler. Gartenbühne Täglich 7, Uhr: Der große Erfolg! Was man aus Siebe tut!!
Sonntag 4 Uhr: Bunte Bühne
Berliner Prater- Theater
Täglich
Kastanienallee 7-9.
Saglid In Wolkentaxameter.
4%, U.: Große Bossen- Revue in 6 Bildern Dazu die großart. Spezialitäten
72
U.:
Residenz- Theater
Uhr:
Flimmerklärchen
Thalia- Theater
Unter der blühenden Linde
Desi
Wintergarten
Gastspiel der Komischen Oper
8 Uhr: Ohne Männer
en vergnügen.
kein
in dem erschütternden Schauspiel
War' ich geblieben auf meiner Heiden.
Der geigende Tod.
Ferner das reizende Lustspiel
Fritzchens erste Liebe.
Klar
zum
Gefecht
Ein Marinespiel von Heinrich Gilardone
Im I. Akt:
Tsingtau macht mobil Wan- Kü- Jung Harry und Jnge Die Mappe mit den Geheimdokomenten Im II. Akt: Im Rauchsalon des Luxusdampfers Der geheimnisvolle Japaner Der Raub der Dokumente Ein tapferes deutsches Mädchen Von Japanern gekapert Im III. Akt: S. M. Hilfskreuzer Wiking Tropen- Nacht Seemannsspiele Die Neptun- Taufe Die Seeschlacht Max- Nanni Unter d. Heimatswimpel
Erstaufführung morgen abend 7 Uhr
AM
PALAST- THEATER 200
Schloßbrauerei Schöneberg Trianon- Theater
Hauptstr. 122/123. Freitag, 14. Juni:
Gesangsaufführung
des
Schöneberger Männerchors.
Leitung: Musikdirektor Raskin. Außerdem: Militärkonzert Varieté.
-
DER ,, HIAS"
99
Täglich 7, Uhr abends
Walhalla
= Theater
Weinbergsweg
Bhf. Friedrichstr.Ztr 4927.2391
31
Königliche Akademie
der Künste Pariser Platz 4
National- Theater
8 Mäuschen.
Rose- Theater. 7%, or: Bachelzchen.
Gartenbühne: Aha! Was Neues!
Walhalla- Theater.
74, or: Donauliebmen.
Gartenb.: Die lieben süßen Mädel.
Busch
Nur noch 4 Tage!
Das gro e
Abschieds- Programm
mit der beliebten Ausstattungs- Pantomime
,, Frühlingsspiele"
und den lustigen Wasserszenen! Schluß der Spielzeit Montag, den 17. Juni.
Schweizergarten Am Königstor
Größter und schönster Natur.
Kaiser- Titz, Cildt, Flink. Sonnab. nachm. 4 Uhr kl. Pr. :
Schneewittchen. Sonntag 4 Uhr: Hedda Gabler.
Reichshallen Theater.
Allabendlich 71, Uhr:
Stettiner Sänger.
Reichshallen- Saal 7, U.: Großes Blüthgon- Konzert.
pläge. Saal für 1000 Personen. Täglich: Konzert, Theater, Spezialitätenvorstellung. Anfang Wochentags 4 Uhr. Sonntags 3 Uhr.