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Meinung sei, daß es unter den genannten Umständen angebracht erscheine, die spanische Regierung darauf aufmerksam zu machen, daß im Interesse beider Staaten die Versorgung deutscher U- Boote von spanischen Häfen aus unzulässig erscheine und Spanien hierzu Deutschland seine Ginwilligung ber= jagen solle.

Amerika will nicht nur den Schiffsraum der Neutralen überhaupt, es will auch, daß der Schiffsraum wohlfeil sei, denn die amerikanischen Produzenten sollen sich an Europa vollfressen. Weil aber die spanischen Seeder sich erkühnen, die Yankees mit gepfefferten Frachtpreisen hochzunehmen, macht die amerikanische Regierung Spanien begreiflich, daß es dank den U- Booten ein Leichtes ist, ihm auswärtige Weiterungen zu verschaffen.

Freie Bahn dem- Schiffahrtskapital!

Ballin gegen den Staatssozialismus. Gelegentlich des Besuchs der Reichstagsabgeordneten in Hamburg hielt der Hapag - Direktor Ballin eine Ansprache, in der er u. a. ausführte: Herr Geheimrat Dove hat heute mittag ausgesprochen, daß man vertrauensvoll die vom Hanseatischen Geist getragenen Vor­träge von heute morgen in sich aufnehmen könne. Wir danken für dieses Vertrauen, und es wird uns eine heilige Pflicht sein, bahin zu streben, diese Aufgabe restlos zu erfüllen. Aber Threr­feits müssen Sie dafür sorgen, daß man Abstand nimmt von der gefährlichen Absicht, Volkswirtschaft und Weltwirtschaft im Sa­fernenhof(!!) zu betreiben. Schaffen Sie uns Licht und Luft

und Freiheit. Ich verstehe das Mißtrauen der Regie­rung einer solchen Nation gegenüber nicht. Industrie und Land­wirtschaft, Handel und Schiffahrt und alle Stände, wo immer sie sich in ehrlicher Arbeit betätigen konnten, haben mitgewirkt an

Deutschlands Ruhm und Größe.

Angesichts aller dieser Leistungen will man die Friedens­wirtschaft wieder aufbauen im 3 wangsverfahren? Das können und dürfen Sie nicht zulassen.(!!) Ich bin der festen Ueberzeugung, daß die Uebergangswirtschaft sich auf falscher Bahn befindet. Damit wird einem Wirtschaftsfriege nach dem Kriege der Boden bereitet. Wir können nicht 3wang sehen, wo wir von unseren Gegnern Freiheit verlangen. Wir können nicht für Freiheit der Meere kämpfen und gleichzeitig vor Mitteleuropa ein Siegel legen. Wir können nur einen Frieden brauchen, der das

freie Spiel der Kräfte wiederhergestellt. Es ist eine unabänderliche Forderung, daß so fort nach dem Kriege die überfeeischen Rohstoffe und Nahrungs­mittel nach Maßgabe der Beteiligung, welche die einzelnen Ränder 1913 an diesem Export hatten, zu gleichmäßigen Bedingungen verteilt werden und Sicherung geschaffen wird für volle Barität verteilt werden und Sicherung geschaffen wird für volle Barität im Weltverkehr. Eine gewisse staatliche Aufsicht zur Durchführung dieser wirtschaftlichen Aufgabe ist nötig. Aber wenn heute gesagt wird, daß die Uebergangswirtschaft stellenweise drei Jahre dauern soll und die tausend Kriegsgesellschaften dafür verwendet werden und dann erst langsam abgebaut werden sollen, dann kann ich diesen Absichten nur meine ernstesten Warnungen entgegensehen. Sobald der Krieg vorbei ist, werden alle tüchtigen Männer zu ihrer legitimen Betätigung zurückeilen. In den Kriegsgesellschaften wird fitzen bleiben, was an diesen nicht gerade schönen Geschöpfen geheime Reize entdeckt hat(!!) oder sich unter den Fittichen des Bater Staat geborgen fühlt.(!!)

Man muß zugestehen, daß in dieser Nede die Wut des ein­gefleischten Kapitaisinteressenten über den verhaßten Staats­ sozialismus ganz niedliche Purzelbäume schlägt. Im Gegen­faz zu Herrn Ballin erwarten wir vom Reichstag, daß er sich durch die Tiraden eines um seinen Profit bangenden General­direktors nicht irre führen läßt!

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Die frivole Art, wie hier die Kriegsteilnehmer mißbraut] werden zu einem unwahrhaftigen parlamentarischen Gaufelspiel, muß aufs allerentschiedenste gebrandmarkt und zurückgewiesen werden. Vor unseren Kriegern, bie

Groß- Berlin

täglich ihr Leben für das Vaterland in die Schanze schlagen, die Keine Stadtbahnkarten im Vorortverkehr.

den ernstesten und härtesten Kampf für unseres Volkes Heil und

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Zukunft führen, sollten auch parlamentarische Klopffechter so viel Es ist also doch wahr, daß zu Fahrten nach Vorortstrecken die Achtung bezeigen, daß sie nicht mit ihren Interessen ein so fre= Fahrkarten des inneren Stadt- und Ringbahnverlehrs nicht mehr belhaftes Possenspiel treiben. Das ist unwürdig benutzt werden dürfen. Die von uns in Nr. 156 geschilderten Vor­und nichtsnubig und hätte dementsprechend auf der Stelle kommnisse, bei denen Fahrgäste mit Stadtbahnkarten auf Vorort vor dem ganzen Lande gekennzeichnet werden sollen. bahnhöfen angehalten und wegen, ungültigkeit" ihrer Fahr­Wenn man das liest, fragt man sich, ob denn die Welt kopf- farten zu nochmaliger Bezahlung des Fahrgeldes steht. Die Reaktionäre, die bei den Wahlrechtsverhandlungen das genötigt wurden, sind ganz vorschrifts- und ordnungsgemäß weiteste Herz für die Besserstellung der Kriegsgewinnler berlaufen. Wir äußerten die schwache Hoffnung, daß es sich und Kriegswucherer hatten, lehnen das Wahlrecht der vielleicht nur um Irrtümer der betreffenden Eisenbahnangestellten Kriegsteilnehmer schlankweg ab, und dann wollen sie die Leute handelte und an der bisherigen Zulassung von Stadtbahnkarten brandmarken und kennzeichnen", die für die Kriegsteilnehmer für die durch den Preis gedeckten Vorortstrecken nichts geändert eingetreten sind! Nein, gebrandmarkt und gekennzeichnet für worden sei aber leider hat alles seine Richtigkeit. Aus den alle Zeiten ist die Kumpanci der Wahlrechtsverschwörer, ihr frevel= haftes Spiel ist als unwürdig und nicht nusig und noch viel Streisen der Eiſenbabnangestellten ist uns die Klage zugegangen, Schlimmeres vor der Welt enthüllt! Die Ausführungen des daß mit der Fahrpreiserhöhung tatsächlich auch diese Neuerung ein­Reichsboten" verwundern aber nicht in einem Blatt, das im geführt wurde und daß sie ebenso sehr für die Angestellten wie für die zur Nachzahlung genötigten Fahrgäste eine Quelle des Januar d. J. ausdrücklich die Mihhandlung der Kriegs- Verbruises ist. Auf dem Bahnhof Alexanderplatz hat man an den beschädigten durch gesunde Baterlandsparteiler billigte, weil man ja schon Einbrecher und Diebe im feldgrauen Rock erlebt habe! Fahrkartenschaltern der Stadtbahn jetzt, wie das sofort hätte ge­welche neue Die jetzige Wut des edlen Blattes ist im Grunde nichts als die schehen müssen, durch Aushang bekanntgegeben, nachträgliche Wut über die Dummheit, die man selbst begangen hat! Schererei für die Fahrgäste ausgehect worden ist. Dagegen haben wir auf dem Schlesischen Bahnhof noch am Sonnabend Fahrkarten Dah die Kriegsteilnehmer selber sich kein für ein II vor schalter der Stadtbahn gesehen, an denen wir feinen derartigen Aushang machen lassen, bewies am Freitag eine von dreihundert Kriegsteil- 34 finden vermochten. Es ist unbegreiflich, warum nicht sofort bei Be­nehmern aller Parteirichtungen, Gewerbetreibenden, Beamten, Ar- ginn der Schererei die Fahrgäste an sämtlichen in Betracht kommen­beitern, Angestellten, besuchte Versammlung in Stendal , die den Fahrkartenschaltern und Fahrkartenautomaten durch weithin einstimmig dem Abg. Hagemeister ihren Dank für seinen Antrag sichtbare Anschläge darauf hingewiesen worden sind, was sie fünftig votierte. Die Versammlung war der Ansicht, daß die Kriegsteil bei Benukung von Stadtbahnkarten im Vorortverkehr zu erwarten nehmer grundsätzlich keine Berrechte vor der übrigen Bevölkerung, haben. Wir nehmen an, daß man diese Selbstverständlichkeit nun sondern nur die Gleichstellung durch das gleiche Wahlrecht zu endlich nachholen wird, damit nicht noch weiter die Fahrgäste ge­Das Richtigste wäre aber, die verkehr­fordern hätten. Würden aber einmal anderen Kreisen Vor- schädigt werden. rechte eingeräumt, dann hätten die Kriegsteilnehmer Anspruch erschwerende Neuerung zu beseitigen und Stadt bahnkarten im Vorortverkehr wieder wie bisher zuzulassen. Die darauf, mindestens ebensogut gestellt zu werden wie diese. bisherige Zulassung war nicht lediglich ein unerlaubter Brauch, der etwa durch Eisenbahnangestellte eigenmächtig eingeführt und dann von den Aufsichtsstellen stillschweigend geduldet worden wäre, son­Am 1. Juni gaben wir den Wortlaut einer Anfrage dern sie ergab sich aus der Dienstvorschrift. Die jetzige Aenderung wieder, die Genosse Baudert im Weimarischen Landtag soll anscheinend nur Zweden der sogenannten Verkehrsstatistik über die Zustände im Rettungshaus Tiefenort eingebracht dienen, die in ihrem Wert taum über eine bloße Spielerei hinaus­hat, wo einige Zöglinge an Unterernährung ge- geht und keine Maßregeln zur besseren Befriedigung des Verkehrs­stor ben sein sollen. Nachdem wir inzwischen auch den bedürfnisses erwarten läßt. Bericht über die Landtagsverhandlung und die Antwort des Staatsministers gegeben haben, schickt uns jetzt nach zwei Wochen das Großherzogliche Staatsministerium mit der Auf­schrift Eilt"(!!) eine Berichtigung. Diese lautet:

Das Rettungshaus zu Tiefenort .

Noch eine Eisenbahnschererei!

Mit der Erhöhung der Fabrpreise auf den Stadt, Ring- und Vororibahnen ist noch eine neue Schererei eingeführt worden, die Niemals ist im Rettungshaus zu Tiefenort ein Infasse ver- ahnungslosen Fahrgäsien recht unangenehme Ueberraschungen be­Hungert. Die Anstalt hat vielmehr die ihr gesetzlich zustehenden reiten fann. Bisher mußte ein Fahrgast, der über den Biel­Nahrungsmengen unverfürzt erhalten und ihren Zöglingen ver- bahnhof feiner Fahrkarte hinausfuhr, bei frei­abfolgt. Auch sind ihr vom Kommunalverband darüber hinaus williger Meldung nur den Preisunterschied zahlen und dazu einen erhebliche Zuwendungen gemacht worden. Eine sofortige Revision Aufschlag von 10 Pf. für die dritte Klasse oder 15 Pf. für die des Medizinalreferenten im Großherzogl. Staatsministerium ergab, aweite Klasse. Jetzt werden solche Fahrgäste behandelt wie Reisende daß der Ernährungszustand der Böglinge ein durchaus be- ohne gültige Fahrkarte, das heißt sie haben die bekannte gegen friedigender war. Die Todesfälle in der Anstalt haben sich Fahrgeld hinterziehungen sich richtende Strafe von sechs Mart zwar etwas vermehrt, doch ist niemals ein Todesfall allein zu zahlen. War es nötig, die den Bedürfnissen des Verkehrs aus Unterernährung vorgekommen, sondern es brach bei einzelnen entgegen kommende bisherige Nachficht aufzugeben und zu dem Zöglingen der in ihnen liegende Keim zur Schwindsucht unter den an Polizeifitten erinnernden Verfahren früherer Jahre zurüc allgemein verschlechterten Lebensbedingungen des Krieges aus und zukehren? Und warum wird die Aenderung nicht auf den Bahn­sie gingen an der Schwindsucht zugrunde. Die Zahl der Todes höfen an den Fahrkartenschaltern durch Anschläge bekanntgegeben, fälle im Rettungshaus zu Tiefenort ist wesentlich geringer als in die so auffällig sind, daß jeder Fahrgast sie bemerken und sich das anderen ähnlichen Anstalten. Münzel. nach richten tönnte? Tatsächlich sind, wie man uns mitteilt, bereits Fälle vorgekommen, in denen die 6 M. den übers Ziel hinaus­Wenn die Sache nicht so furchtbar ernst wäre, müßte fahrenden Personen abgenommen wurden. Für die Eisenbahnver­man diese Berichtigung als eine humoristische Leistung waltung mögen die Einnahmen aus diesen Strafgeldern bis auf bezeichnen. Zuerst heißt es stolz: ,, Niemals ist ein Insasse weiteres ganz beträchtlich sein. Aber für die Fahrgäste und die verhungert", und pomphaft wird auf Grund ärztlichen Zeug- Bahnangestellten haben wir bier eine neue Quelle des Verdrusses, nisses der Ernährungszustand der Zöglinge als durchaus der Reibereien und der Streitigkeiten. In einer Zuschrift aus Oberschlesien haben wir bereits befriedigend" bezeichnet. Dann kommt das kleinlaute Zu­den Beweis geführt, daß der gewaltige Wahlfieg des Radikal- geständnis der Vermehrung der Todesfälle mit polen Korfanty in Gleiwit nicht so sehr aus dem Bor - der schamhaften Hinzufügung, daß diese nicht ,, allein" auf bringen nationalpolnischer Bestrebungen zu erklären ist, als Unterernährung zurückzuführen seien. Der fortschreitende Wohnungsmangel verbunden mit den fort Schließlich wird ganz gesetzten Mietsteigerungen hat den Verband der Beamten­vielmehr daraus, daß der vom Zentrum aufgestellte Gegen- offen zugestanden, daß der Ausbruch der Schwindsucht auf und Zehrerbereine für Grok- Berlin , dem 25 000 fandidat Nehlert ein Vaterlandsparteiler und verschlechterte Lebensbedingungen zurückzuführen sei. So Mitglieder angehören, veranlagt, eine Eingabe an das Oberkom­Annegionist war. Deshalb haben auch zahlreiche Wähler, etwas einen durchaus befriedigenden Ernährungszustand" mando in den Marken zu richten, in der die Groß- Berliner Bes die sonst nicht für den Polen stimmen, Korfanty als An- zu nennen, ist u. E. ein Verfahren, das hart an Frivoli- amtenschaft bittet, den dauernden Mietsteigerungen, die häufig ieg hänger des Verständigungsfriedens gewählt. tät grenzt!

Der geschlagene Zentrumsonexionist.

Zentrum bleibe fest!

Diese Auffassung wird jezt vollauf bestätigt, und zwar seitens der Zentrumspartei selber. In der Schlesischen Volksztg.", dem Hauptorgan des Zentrums in Schlesien , schreibt Erzpriester Rapiza über die Ursachen

Lette Nachrichten.

Die Beamten gegen die Mietfteigerungen.

liches Maß von irgendeiner Rücksichtnahme auf den Mieter wie überhaupt auf das Einkommen vermissen lassen, ein Ziel zu setzen. Ganz besonders scharf muß eine Mieterhöhung bis zu 65 v. H., wie fte bon etlichen Hausbesißerkreisen gefordert wird, zurückgewiesen werden. Die gegenwärtige schwierige Wirtschaftslage verbietet der folgten Mietsteigerung zuzubilligen. Die fortgesetten Mietsteige­rungen haben unter den Beamten, wie in der ganzen Mieterschaft, bereits große Mißstimmung hervorgerufen und tragen zur Ver schlechterung des Familienhaushalts in erheblichem Maße bei.

der Niederlage seiner Partei. Kapiba bezeichnet die Wahl Besprechung Troelstras mit den Sozialisten der Beamtenschaft, mehr als 10 b. S. der ſeit Striegsbeginn an er­

Stapiza fort:

Mittelmächte.

Höchstpreise für Wohnungen.

Ju der letzten Versammlung des Mieterbundes Groß- Berlin

Korfantys zunächst als einen Ausbruch der Verärge­rung und Verbitterung über die schlechten Ernäh­rungsverhältnisse sowie die verfehlte Sprachenpolitik der Re­Wien, 15. Juni. Die sozialdemokratische Korrespon­gierung. Er meint, daß bei der in Oberschlesien herrschenden denz meldet: Der Vorsitzende des Internationalen Soziali Stimmung auch ein sozialdemokratischer Kandidat stischen Komitees Troelstra wird gelegentlich des für den so viele Stimmen erhalten hätte, daß Korfanty faum im 28. Juni einberufenen Kongresses der englischen Arbeiter­ersten Wahlgang gewählt worden wäre. Dann aber fährt partei mit Sozialisten der Entente eine Konferenz halten. wurde eine Entschließung einstimmig angenommen, nach welcher Um vor seiner Abreise mit den fozialisti- öchstpreise für Mieträume beantragt werden sollen, und zwar in Für den Zentrumskandidaten Nehlert traten diesmal auch ichen Parteien der Mittelmächte Fühlung zu Form von prozentualen Buidlägen zum Friedensmietzins( 1. Auguſt die deutschnationalen Parteien ein. Infolge dieses Gintretens nehmen, hat er diese zu einer Besprechung nach dem 1914). Diese Zuschläge sollen am 1. Oftober b. J. betragen: wurde der Zentrumskandidat in der Wahlhebe zu einem Hafa- Haag gebeten. Die Parteivertretung der deutschen Sozial- 15 Broz. bei Mietsräumen mit zentraler Heizung und Warmwaffer­tisten umgestempelt. Am meisten Agitationsstoff aber gegen den demokratie Desterreichs beschloß, dieser Einladung Folge zu Zentrumskandidaten haben seine aldeutschen Gedankengänge, leisten. Die mit der Vertretung betrauten Abgeordneten die er früher einmal vorgetragen haben soll, und seine Hinnei- Seit und Ellenbogen reisen morgen ab. gung zur Vaterlandspartei geliefert. Für die Ziele der Bater­landspartei ist nun einmal das oberschlesische Volk, ob deutsch oder volnisch, nicht zu haben. Es ist auch nicht unbekannt ge­blieben, daß Kräfte an der Arbeit sind, die Zentrumspresse für die Vaterlandspartei mit ihrer alldeutschen Seele zu gewinnen, ist ebenso wie gemunkelt wird, daß der Entrüstungsrummel gegen den Abg. Erzberger nur eine Mache alldeutscher Kriegsheber ist, Gleiwig ist ein deutlicher Warnungsruf: Sentrum,

bleibe fest!

Ob das Zentrum auf diese Warnung hören wird? Der schmähliche Uebertritt eines vollen Drittels der preußischen Zentrumsfraktion zu den Wahlrechts­feinden spricht nicht dafür. Die Quittung der Arbeiter­schaft in Oberschlesien wie in Rheinland- Westfalen für dies Berhalten wird nicht ausbleiben. Dafür ist die Nachwahl in Gleiwit ein deutliches Symptom.

Wut über die eigene Dummheit.

Ein unwürdiges Possenspiel mit den Kriegsteilnehmern", so nennt der fromme Reichsbote" den Antrag Hagemeister, der die Burüdjehung der Kriegsteilnehmer durch das Wahl­rechtskompromiß der Heydebrandt und Genossen beseitigen wollte und den die Wahlrechtsverschlechterer bekanntlich niedergestimmt haben. Mit einem kurzatmigen Wutgeschnaufe sondergleichen sucht das Paftorenblatt seine grenzenlose Verlegenheit über die schmach­volle Tat seiner Freunde zu bemäntein:

Das schwedisch - englische Schiffsraumabkommen. Stockholm , 16. Juni. Das Tonnageablommen mit England Freitag ratifiziert worden.

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verforgung, 8 Proz. bei solchen ohne Zentralheizung und 5 Proz. bei solchen ohne zentrale Heizung und ohne Wasserversorgung. Die Bemessung der Zuschläge sollen nach Maßgabe der Erhöhung der Hausuntosten durch die Einigungsämter erfolgen. Für Kriegs­teilnehmer usw. sollen Kündigungen und Steigerungen noch beson ders eingeschränkt und teilweise ganz verboten werden.

Bezugscheine auf Bettwäsche oder für deren Herstellung bestimmte Stoffe fowie auf Matragendrell dürfen von jezt ab nur für Kranke, Wöchnerinnen und Säuglinge gegen ärztliche Bescheinigung ausgegeben werden. Alle anderen Antragsteller werden auf bezugscheinfreie Papiergarnerzeugnisse verwiesen.

Kleidungs- und Wäschestücke aus Nachläffen sollen jetzt auf Ver­anlassung der Reichsbekleidungsstelle durch die Gemeinden erfaßt und der Allgemeinheit nutzbar gemacht werden. Man will die Erben zunächst zur freiwilligen Abgabe entbehrlicher Stücke veranlassen, dann aber, wo große Bestände vorhanden sind, zur Beschlagnahme und Enteignung schreiten.

1 Liter Bellmilch für 3,80 Mark.

Uns wird geschrieben: Die Berliner Nahrungsmittelstrategen fönnen einen großen Erfolg auf ihr Konts buchen. Es ist ihnen gelungen, sterilisierte Ballmilch aufzulaufen, die auf die Lebensmittelfarte für Jugendliche zur Berteilung gelangt. Soweit so gut! Denn es ist kein Wort darüber zu verlieren, wie bringend nötig besondere Zuwendungen für Jugendliche sind, deren Wachs­tum und Gesundheit infolge der minderwertigen Kriegsernährung arg gefährdet ist. Aber einer Voraussetzung muß bei der Lebens mittelverteilung durch den Magistrat dach technung getragen wer­den: die Breisfestsetzung für die Waren muß einigermaßen im Ver. hältnis zum Wert der Waren stehen. Dieweit das hier zutrifft,