Das neue bulgarische Kabinett.
Malinoff Ministerpräsident.
Malinom hat kein Roalitionsfabinett gebildet. Nach dem Fehlschlagen der Versuche Radoslawows fam ein solches Ziel nicht mehr in Betracht. Da Malinow , der einst russophil war, heute die Ziele der auswärtigen Politik. die für Radoslawom galten, anerkennt, wird es ihm in den Fragen, die durch die Zeit zunächst obenan gestellt sind, kaum an einer Mehrheit in der Sobranje fehlen
-
gebe der stellv. Ministerpräsident Dr. Friedberg auf Urlaub, was mohl kaum der fall wäre, wenn sich das Abgeordnetenhaus, das am 4. Juli zusammentritt, noch weiter mit der Wahlreform beschäftigte. Wien , 21. Juni. Aus dem Kriegspreffequartier wird ge- An maßgebender Stelle werde übrigens mit Neuwahlen im SepSofia, 22. Juni. ( Meldung der bulgarischen Telegraphen- melbet: Die erbitterten Kämpfe an der Südwestfrönt, die die von tember und Oftober des Jahres gerechnet. Agentur.) Das neue Rabinett setzt sich wie folgt zusammen: allen Seiten herangeführten Massen der italienischen Reserven verDaß die Regierung mit dem Gedanfen einer Auflösung bes Vorsitz und Auswärtige Angelegenheiten: Malinoff, fchlingen, scheinen ihren Höhepunkt überall dort zu erreichen, wo Abgeordnetenhauses zum Herbst umgeht, haben wir unsern Lesern Inneres: Takeff, Finanzen: Lipateheff, Deffentlicher Unter- unsere bisherigen Erfolge eine gefahrdrohende Bresche in schon vor Wochen mitgeteilt. Wir haben aber hinzugefügt und richt: Kostrirfoff, Justiz: Professor Danalioff, Ackerbau: ie italienische Verteidigungslinie legten. Doch wie betonen dies heute noch daß die Regierung nicht Herr ihrer Medjaroff, Deffentliche Arbeiten: Muchanoff, Eisenbahn : bisher überall, haben auch gestern und vorgestern alle Borstöße Entschlüsse ist, da sie die Auflösung von der allgemeinen Lage, Professor Moloff. und Bemühungen des Gegners, die mit rücksichts- namentlich auch der Kriegslage abhängig machen will. Was die. Die meisten Mitglieder des losem Einsatz an Kräften durchgeführt wurden, unter schwersten weiteren Lesungen anbetrifft, so wird unseres Wissens die fünfte Stabinetts gehören der demokratischen Partei an. Verlusten mit gänzlicher Erfolglosigkeit geendet. Lesung der Wahlreform noch stattfinden, da das Abgeordnetenhaus Kostrickoff und Lipateheff sind aus der Radew- Partei hervors Alle im Generalstabsberichte von heute erwähnten Einzelheiten be am 4. Juli einzig zu diesem Zweck zusammentritt. Sollte das Abgegangen. Der Kriegsminister war bis jezt Oberbefehls- weisen sowohl die Bravour unserer unvergleichlichen Infanterie, wie geordnetenhaus durch abermalige Aenderungen freilich noch weitere haber der 4. Armee. Tateff, Lipateheff, Muchanoff und auch die verzweifelte Erbitterung, mit der Lesungen erforderlich machen, so müßte schon eine wahre SchafsMoloff gehörten schon dem ersten Kabinett Malinoff an, das Division auf Division der Italiener vergeblich geduld der Regierung dazu gehören, um sich ein solches auf der Nase von 1908 bis 1911 im Amte blieb. gegen unsere Linien Sturm läuft. In einem Frontraum von nur Serumtanzen gefallen zu lassen. zwei Kilometer Breite acht Regimenter in dicht massierter Formation Eine furiose Beschwerde. Das Berliner„ Mitteilungsblatt" unter der konzentrischen Wirkung der vereinigten feindlichen Batte- der Unabhängigen beschwert sich, daß wir den Dauerreden der unsesen, daß der Wert des erhofften Erfolges den Aufwand an Kräften selben Leute, die gegen den„ Vorwärts" den Boykott predigen, rien gleichzeitig in den Kampf werfen, heißt soviel auf eine Karte abhängigen Barlamentarier nicht genügend Raum widmen. Dies rechtfertigen muß, ein Beweis dafür, wie schmerzlich die italienische scheinen also doch nicht ganz frei von der Gitelfeit, sich im VorHeeresleitung diesen Mißerfolg und ihre bisherigen Verluste wärts" gedruckt zu sehen. Im übrigen fönnen sich die Unabhängigen empfindet, die nicht so sehr an verlorenem Gelände, selber sagen, daß die erste Folge des Boyfotts, wenn er wirksam als att dem enormen Berbrauch von Kampfwäre, sein müßte, uns zu Raumeinschränkungen zu zwingen; und energie, Material und Reserven fühlbar werden. da halten wir doch das uns vom„ Mitteilungsblatt" gestellte AnItalienischer Heeresbericht vom 21. Juni. Der Druck des finnen für etwas unverfroren, daß wir die Reden unserer eigenen Gegners auf dem Montello blieb auch gestern ſtart. Doch be- Abgeordneten unter den Tisch fallen lassen sollen, damit die Reden Die russische Gegenrevolution. gegneten ihm unsere Truppen überall, indem sie Gegenangriffe unserer Boyfottierer in vollem Glanze prangen. Das„ Mitmachten und Boden zurückgewannen. Versuche des Feindes, nach teilungsblatt" erinnert uns an jenen Hotelgast, der erst die Fenster.. Die Eisenbahner gegen die Tschechoslowaken. Westen und Süden vorzurücken, machten den Kampf besonders leb scheiben zertrümmerte und dann das Beschwerdebuch verlangte, Moskau , 21. Juni. Nach Pressemeldungen soll sich General haft östlich der Linie Casa Gbeller- Bauaria und in weil es ihm zog. Dutow mit den tschechischen Truppen unweit der der Umgebung des Bahnhofes von ervesa. Die Brigade Station Boworin vereinigt haben. Die neue sibirifche Re- Visa ging mit bewunderungswürdigem Mut vor und brachte 400 gierung hat auf der ganzen Omster Bahn infolge von dem Feinde zwei unserer Batterien mittleren Kalibers, die unver Gefangene und viele Maschinengewehre ein. Außerdem entriß sie Ueberfällen, die von Abteilungen der Gifenfehrt waren und rasch gegen den Gegner in Tätigkeit gefeßt bahner auf der Linie Dmst- Tjumen auf Eiche chen gemacht wurden. An der Piave verdichtete sich der Kampf in einigen worden sind, den Kriegszu ft and erklärt. Tichechen und Abschnitten. Westlich von Candelu wurde ein feindlicher Koiafen dringen unter Führung französischer Offiziere in Angriff restlos abgewiesen. Weiter füdlich auf der Höhe 31ģim ein. Fagara Benson fegte sich unsere in der Nacht vom 19. zum 20. begonnene Gegenoffensive unaufhaltsam fort und brachte uns auf die Stellungen des Vortages zurüd, wobei der Feind seinem tapferen Widerstand entsprechende Verluste erlitt und einige Hundert Gefangene in unseren Händen ließ. In dem Abschnitt westlich von San Dona
Nach Meldung der Jawestija" soll von der Sowjet- Regierung in allen an der ostsibirischen Bahn gelegenen Ort schaften der Kriegszustand erklärt worden sein, ferner find alle Arbeiter und besiglosen Banern über 18 Jahr et einberufen worden.
Die Petersburger Telegraphen- Agentur meldet, das über das versuchte der Feind eine starke Unternehmung gegen 2osion. Gouvernement Tambow der Kriegszustand erklärt worden ist. Wiewohl er durch unser Feuer zum Stehen gebracht wurde, erMostau, 20. Juni. Nach Meldungen der Presse ist im Geordentlich schwere Verluste vor der unglaublichen Tapferkeit der neuerte er viermal feine Angriffe, bis er erschöpft durch außer biet von Samara die Herrschaft der Bolsche wifi gestürz fardinischen Brigade Sassari zurüdweichen mußte. und alle Sowjets sind für ungültig und aufgelöst erklärt worden. Den militärischen Oberbefehl über Samara hat ein Kollegium mit Oberit Galfin an der Spize übernommen. An mehreren Stellen der Stadt soll die alte russische Nationalflagge gehißt worden sein.
Amfterdam, 22. Juni. Einem hiesigen Blatte zufolge erfährt die„ Times" aus Zofio: Die konservative japanische Zeitung Dschidschi" schreibt, daß die Alliierten jest ernstlich eine Intervention in Sibirien er tågen. Diese Frage werde in der nächsten Zukunft aktuell werden.
Moskau , 22. Juni. ( Meldung der Petersburger TelegraphenAgentur.) Von der tschechisch- jlowalischen Front wind gemeldet: Der Rat der Volkskommissare erhielt aus Jekaterinburg die Nachricht, daß die Sowjettruppen nach einem Rampf auf der Front Sibiren- Ural in der Richtung auf Uralst die Fabriten in Caslinst bei der Station Moqush, 125 Werft von Jela terinburg und 160 Werst von Tscheljabinst eingenommen haben. Hiernach befindet sich die Hälfte der Eisenbahn JekaterinburgEscheljabinsk in den Händen der Sowjettruppen. Nach verbürgten Meldungen stehen in dem Tal der Soimanata(?) nordwestlich von Ticheljabinst 7 Abteilungen Tschecho- Slowaten mit drei leichten und zwei schweren Geschüßen Jm allgemeinen gehen die tschecho. flomatischen Truppen einem Kampfe aus dem Wege und sammeln sich im Bezirk von Kychtymsk(?).
Letzte Nachrichten.
Lloyd George an die Reichskriegsfonferenz.. London , 21. Juni. ( Reutermeldung.) Die Premierminister der Dominions, die an der Reichskriegsfonferenz teilnehmen, waren heute abend im Oberhause durch die reichsparlamentarische Vereinigung zu einem Essen geladen. Nachdem Lloyd George die Vertreter der Dominions sowie die Vertreter Indiens begrüßt hatte, erklärte er: Unsere Gäfte vertreten das Selbstbe. wußtsein eines großen Reiches in dem Augenblick, ws ein schrecklicher Feind unser Vaterland zu vernichten sucht. Das alte Land dankt ihnen und ist stolz auf sie. Die Konferenz vereint die Vertreter von über 400 Millionen Menschen, um die besten Me
thoden zu beraten, Recht und Gerechtigkeit auf der Erde aufrechtauerhalten. Das britische Reich hat die Meere für uns Berbündeten werden zugeben, daß die auptlast dieser Aufund unsere Berbündeten frei gemacht. Alle unsere gabe England zufiel. Lloyd George behandelte dann die Leistungen der englischen Flotte im Kampfe mit den U- Booten, zählte die Truppenhilfe der Dominions und Indiens auf und sagte:
„ Sie haben den Eingang zu dem Ostteil des Reiches bewacht
Nördlich von Cortelazzo brachen italienische Matrofenabteilungen, mit Bersaglieri an Kühnheit wetteifernd, in die feindlichen Linien ein, machten 200 Gefangene und behaupteten fest ihren Besiz. Bei aba zuccherina baben wir unseren Brüdentopf erweitert. und werden es weiterhin tun. Dieser Krieg hat uns über vieles ve Die Zahl der seit Beginn der Schlacht bisher gemachten Gelehrt, aber am schlagendsten hat er uns die Realität der fangenen beträgt 12000.
Der U- Bootkrieg im Mittelmeer . Gines unserer U- Boote, Kommandant Kapitänleutnant Marschall , versenkte im Sperrgebiet des Mittelmeeres auf 15 tägiger Unternehmung 7 Dampfer von rund 23 000 Br.-Reg.-To. Alle Dampfer waren außerordentlich wertvoll. Die Ladungen bestanden aus Baumwolle, Benzin, Del und Stüdgut.
Konsumvereine und Handelskammern.
Macht des britischen Reiches bewiesen. Ohne das Eingreifen des britischen Reich es würde Deutsch land das Meer beherrschen, würde das Völkerrecht zu Boden getreten worden sein und der militärische Despotismus in der Welt triumphiert haben. Der Haß gegen die Ungerechtigkeit und die Liebe zur Freiheit haben das britische Reich zu einer Gemeinschaft in Waffen gegen die Taten und Pläne des preußischen Despotismus geeint. Die stärksten Baude sind die Bande der gemeinsamen Ziele und Ideale. Das Bewußtsein der durch die Einheit des Reiches bestandenen Gefahr drängt uns zu einer estigung dieser Einheit. Das ist der Dem vom Reichstage eingesezten Ausschuß für Handel und Grund, weswegen die Reichskonferenz von 1907 zu dem handlung vor, in welcher die Konsumvereine eine Vertretung Unsere Gäfte sind die ersten einer Reihe von Ratsmitgliedern aus Gewerbe lag in der Sigung vom 21. Juni eine Petition zur Berheutigen Reichskabinett entwidelt worden ist. Deswegen haben wir Indien in unseren Rat berufen. in den Handelskammern hatte der Abg. Jäckel. berlangen. Das Referat allen Teilen des Reiches, die in kommenden Zeiten die Geschicke Er trat sehr entschieden für die der größten Vereinigung zweier Nationen der Forderung der Petition ein. Ein Fünftel der Deutschen Welt bestimmen und ihre Macht geltend machen Bevölkerung sei als Konsumenten in den Konsumvereinen organisiert werden. und es sei eine Ungerechtigkeit, die Leute, die diese gewaltige Arbeit im Handel und Gewerbe leisten, aus den Handelskammern fernzuhalten. Er beantragte, die Petition dem Reichskanzler zur Berücksichtigung zu überweisen.
Die Ursache des Explosionsunglücks.
Die Direktion des Bioskop- Konzerns versendet eine Erklärung Der Zentrumsabgeordnete Bell und der Fortschrittler Bartschadt an die Presse, in der sie die Vermutung ausspricht, daß die Ursache bekämpften diesen Antrag mit Verfassungsbebenten. Die des schrecklichen Explosionsunglücks in der Friedrichstraße nicht auf Frage gehöre vor die Parlamente der Einzelstaaten. Dieser An- die Feuergefährlichkeit des Filminstituts zurückzuführen sei, die schauung trat der Genosse Hildenbrandt mit großer Schärfe entgegen. Er gewaltig überschäßt werde, sondern daß die erste Grplosion in den wies nach, daß in hunderten von Fällen der Reichstag zu Fragen Räumen der benachbarten Telefunkengesellschaft entstanden sein Stellung genommen habe, die in erster Linie vor die Parlamente müsse. Hierfür werden eine Reihe Indizien angeführt. 23ir der Einzelstaaten gehörten. Er beantragte schließlich, die Verhand- müssen ein Urteil in dieser Frage ablehnen, die nur Sachverständige lungen zu vertagen und Vertreter der Regierung zu entscheiden können. den weiteren Verhandlungen hinzuzuziehen.
Von bürgerlicher Seite wurde demgegenüber gesagt, man tonne fofort entscheiden, indem man die Petition der Regierun als Material überweise.
Nach längerer Debatte fommt es zur Abstimmung.
Der Antrag, die Regierung zu den weiteren Berhandlungen hinzuzuziehen, wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt; desgleichen der Antrag des Referenten, die Petition zur Berücksichtigung zu überweisen.
Material der Regierung zu überweisen. Angenommen wurde dann der Antrag, die Petition als
Die Sowjets an die Alliierten. Stocholm, 21. Juni. Meldung der Petersburger Telegraphen Agentur. Die offiziöse swestija" wendet sich in einem Artifel gegen die Bestrebungen, Rußland ohne Rücksicht auf seinen Mangel an Vorbereitung und auf Abneigung seiner Bevölkerung in einen neuen Krieg zu treiben. Sie schreibt:„ Die zu diesem Abenteuer hegen, mögen sich bewußt sein, daß fie bei der Verwirklichung ihrer Pläne auf den verzweifelten Widerstand des rebonären Rusland stoßen werden. Ein schlechter Trost für sie sind die Phantasien verräterischer Sozialisten, die sich einbilden, die Macht der Sowjets in die Luft sprengen zu können, indem sie die angebliche Enttäuschung der Massen über die Sowjet- Regierung in die Welt hinausposaunen. Die Regierung bleibt unerschütterlich in ihrem Vertrauen. Es werden sich nicht nur millionen von Dieser Tage fand in Liegnik ein konservativer Parteitag für Arbeitern und Bauern in revolutionäre Regionen Schlesien statt, in dessen Mittelpunkt eine Rede Heidebands stand. berwandeln, um im äußersten Notfall die Sowjetmacht zu Heydebrand prophozeite, daß mir noch in diesem Jahre den Frieden verteidigen, sondern auch überall werden die Massen nicht dulden, haben werden. Es ist gerade ein Jahr vergangen, seit Herr das Rußland in einen neuen Krieg mit Deutschland gehezt wird. v. Heydebrand, gleichfalls auf einer schlesischen Versammlung, den Die Alliierten wissen wohl, daß sie selbst, wenn sie sich die Frieden infolge des verschärften U- Boot- Krieges binnen zweier Mitarbeiter getvisser treulofer Elemente bei ihrem gegen die Monate prophezeite. Ob ihm dies nicht bei seiner diesjährigen Sowjets gerichteten Abenteuer zu sichern wüßten, dies nur den Prophezeiung eingefallen ist?
Heydebrand prophezeit wieder!
Sturm des Bürgertrieges in ganz Rußland zur Natürlich will Heydebrand nur den Schwertfrieden und erFolge hätte. Bielleicht ist es zu spät, sie auf die Gefahren des be- art deshalb das Gerede von einer Friedensoffensive" für schädtretenen Weges hinzuweisen. Trotzdem wollen wir am Bor- lich, womt er in schärfster Weise von den bekannten Artikeln der abend entscheidender Ereignisse, die der gesamten Ge- Kreuzzeitung" abrüdte.
schichte eine neue Richtung geben sollen und in Im übrigen pries Serr v. Heydebrand den Obrigkeitsstaat, Boraussicht gewaltiger Katastrophen, des vollkommenen während er die Schädlichkeit der Demokratie an zwei fürchterlichen Scheiterns der Anschläge des antigermani Beispielen nachwies: Der Friedensresolution des Reichstages und schen Bundes, voll tiefer Besorgnis für beide Parteien der Einbringung der Wahlrechtsvorlage! Wenn Herr v. Heydeunseren alten Rat zu wiederholen: die einzig gerechte und brand keine besseren Trümpfe gegen die Demokratie hat, so wird für beide Teile vorteilhafte Politik ist die, welche er wenig Eindruck machen. die Alliierten dazu führen wird, die Sowjet- Regierung an auerkennen, dem revolutionären Rußland zu helfen und es bei der Wiederherstellung seines wirtschaftlichen Apparates zu unterstützen. Jede andere Politik wäre nicht nur ein Verbrechen, sondern ein Fehler. Die unglücklichen Völker zahlen oft einen zu hohen Preis für die Fehler ihrer Regierungen."
24
Das Verfahren gegen die Deutsche Zeitung". Die„ Deutsche Tageszeitung" veröffentlichte gestern eine Meldung, wonach das Berfahren gegen die„ Deutsche Zeitung" wegen Verleumdung des Staatssekretärs v. Kühlmann eingestellt worden sei. Diese Ente hatte besonders kurze Beine, denn wenige Stunden darauf teilte die„ Deutsche Zeitung" selber mit, daß die Hauptverhandlung gegen ihren verantwortlichen Schriftleiter, Dr. Lohan, sowie gegen den berantwortlichen Schriftleiter der„ Alldeutschen Blätter", Dr. Dumde, vor der 7. Straffammer des Königl. Landgerichts I in Berlin auf den 4. Juli angesetzt worden ist.
Basel , 22. Juni. Nach einem Pariser Havas- Bericht hat der Senator Louis Martim einen Antrag auf Einführung des Frauen- blatt teilt in fenisationeller Aufmachung mit, daß mit weiteren Das Schicksal der Wahlrechtsvorlage. Ein hiesiges Spätabendstimmrechts für die Bezirks und Gemeindewahlen eingebracht. Lesungen der Bahlrechtsvorlage nicht zu rechnen sei. Am 6. Juli
wärts".) Im Bürgersaal des Frankfurter Rathauses fand heute Frankfurt a. M., 22. Juni. ( Gigener Drahtbericht des„ Voreine überaus start besuchte Reichskonferenz der deutschen Gasts stätten statt. Die Tagung wendete sich insbesondere gegen die Bundesratsbestimmungen betr. den
Schleichhandel,
die nach den Ausführungen des Referenten Stadtrat Goll; Frank furt a. M., einen unhaltbaren Zustand darstellen. Biele tausend Menschen erhalten heute in Gasthäusern gegen Abgabe der Karten Verpflegung. Wenn aber der Gastwirt die den abgegebenen Karten entsprechenden Nahrungsmittel von der Behörde berlange, so werde ihm erklärt, es sei nichts da. Besorge er aber Lebensmittel durch den Schleichhandel, so wandere er ins Gefängnis.
Der Regierungsvertreter, Regierungsrat v. Ginem , erklärte in der Diskussion, daß keine Milderung der bestehenden Bestimmun gen zu erwarten sei. Er wandte sich scharf gegen die Doppelbersorgung der Besserbemittelten und besonders gegen einen Antrag, der Wiedereinführung des freien Handels forderte. Die Versammlung beschloß, einen Sachverständigenausschuß beim Kriegsernährungsamt zu beantragen.
Der Polenklub gegen Seidler. Wien , 22. Juni. Der Polenklub hat einstimmig eine Entschließung angenommen, in der er sich grundsäßlich be reit erklärt, die Staatsnotwendigkeiten zu bemilligen, jedoch dem Ministerium Seidler seine Unterstütung versagt.
Livländischer Landtag.
lungen" berichten, tritt der ordentliche Landtag der Kowno , 21. Juni. Wie die Baltisch- Litauischen Mittei Livländischen Ritter und Landschaft am 19. Juli in Riga zusammen.
Wahlsieg der Sinnfeiner über die Nationalisten. Rotterdam , 22. Juni." Times" meldet: Die neue Sinnfeinpartei hat einen neuen Sieg errungen, ihr Kandidat in East Ca ban wurde mit 3795 Stimmen gegen den nationalistischen Kandidaten, der 2581 Stimmen erhielt, gewählt.
diefe Niederlage veranlagt werden, dem Unterhaus auch weiterhin Nach Ansicht der Morningpost" werden die Nationalisten durch. fernzubleiben,