Die Dienstpflicht der Heeresunfähigen.
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fcheine, die in Breußen nach einer Verfügung des Herrn Ministers der sozialdemokratischen Fraktion zur Beratung:„ Der des Innern vom 18. Februar 1918 auf Antrag bereits erteilt Magisirat wird ersucht, den Mangel an Gemüse und Obst zu beDer Ausschuß des Reichstags, dem die Militärgefeße zur Vor- werden. Im Interesse der ehelichen wie der unehelichen Kinder seitigen und dafür zu sorgen, daß reichlichere Zufuhren eintreffen. beratung überwiesen worden sind, befaßte sich am Dienstag mit wird ferner eine Versorgung aller unselbständigen Kinder von ganz Die immer geringer werdende Belieferung der Kartoffel an die dem Gesehentwurf über die Heranziehung von Heeresunfähigen oder überwiegend erwerbsunfähigen Kriegsverlegten gefordert. Bevölkerung ist abzuhelfen, daß rechtzeitig Ersatz gegeben wird. zum militärischen Arbeitsdienst. Zu diesem Gefehentwurf lag der Außerdem ist die Bevölkerung aufzuflären, ob es richtig, daß in Antrag des Abg. Emminger( 3.) vor, der bezwecken wollte, daß die Satzungsänderung des Brandenburg Berliner Vieh- den nächsten Wochen die Fleischmenge herabgesetzt bezw. fleischlose Heeresunfähigkeit erlöschen soll, wenn seit Verbüßung oder Erlaz handelsverbandes. Wochen eingeführt werden sollen und was wird als Ersatz geder Zuchthausstrafe, oder der Strafe, neben der auf dauernde Die Satzung des Brandenburg- Berliner Viehhandelsverbandes und Gemüse für die Gemeinden lasse vieles zu wünschen übrig und währt?" Genosse Küter führt aus, die Belieferung an Obit Heeresunfähigkeit erkannt wurde, oder seit Wiedererlangung der bürgerlichen Ehrenrechte 10 Jahre verflossen sind und der Wehr- ist durch Anordnung des Oberpräsidenten in einigen wichtigen ganz besonders in Schöneberg sei das Anstellen wieder in Fluß gepflichtige inzwischen überhaupt nicht oder nur wegen Uebertretun- Punkten geändert worden. Danach bedarf es im Falle eines nicht kommen. Kirschen kennt man nur dem Namen nach. Nicht überall gen oder Vergehen mit keiner höheren Freiheitsstrafe als sechs gewerbsmäßigen Ankaufs von Vieh durch einen Landwirt bei einem ist das Gemüse verschwunden. Am Rhein und in Süddeutschland Monaten und nicht mit einer neuen Ehrenstrafe belegt wurde. anderen Landwirt nicht mehr einer Bescheinigung der Ortsbehörde ist reichlich vorhanden. Die Reichsgemüsestelle scheint ihre Aufgabe Die Regierung hatte außerdem die Richtlinien vorgelegt, nach des Versandorts für die Beförderung. Der Vorstand des Vieh- nicht richtig erfaßt zu haben. Auch die Kartoffellieferung ist herabwelchen bei der Einziehung der Heeresunfähigen verfahren werden handelsverbandes besteht jetzt aus dem Vorfißenden und 10( bis- gesetzt worden. Jetzt wird die Lieferung überhaupt eingestellt. Wosoll. Aus diesen Richtlinien geht hervor, daß von der Heranziehung her sechs) Mitgliedern. Von den vier neuen Mitgliedern des Vor- von soll die Bevölkerung sich ernähren? Will man gewaltsam Unbefreit werden sollen Krüppel und solche Heeresunfähige, die feit standes werden zwei vom Verbande der preußischen Landkreise aus ruhen heraufbeschwören? Nun soll es in wenigen Wochen kein längerer Zeit ein geregeltes Leben führen und nutzbringende Arbeit der Zahl der Landräte der Provinz Brandenburg , einer vom Fleisch auf Wochen hinaus mehr geben. Was soll geschehen, un Magistrat Berlin und einer vom Vorstand des Brandenburgischen diesen Mängeln abzuhelfen?- Stadtrat Jakobs erflärt, es sind In der Besprechung setzte Abg. Stülen noch einmal aus- Städtetages aus der Zahl der Bürgermeister der Stadtkreise vor- Gemüseverträge abgeschlossen, doch können erst in einigen Tagen einander, daß man in dieser summarischen Weise nicht ver- geschlagen. Ueber die Verwendung der Einnahmen des Vieh- die Lieferungen erfolgen. Die Frühkartoffeln kommen Mitte Juli fahren könne. Er wies darauf hin, daß z. B. Liebknecht handelsverbandes wird in der neuen Sagung folgendes bestimmt: herein. Ob die Fleischmenge noch weiter herabgesetzt wird, davon ist moralisch zweifellos weit höher stehe als irgend- Die Einnahmen müssen nach Deckung der Verwaltungskosten, zu der Magistrat nicht unterrichtet. ein Kriegsschwindler, der vielleicht das Zuchthaus nur denen die Kosten der Geschäftsführung der Provinzialfleischstelle und die Händler halten sich nicht an die Preise, sondern wer viel Geld mit dem Aermel gestreift habe. Der Redner begründete dann den nach den Festſegungen des Landesfleischamtes auch die Kosten seiner bietet bekommt. Der Verkauf müsse vom Magistrat in eigenen sozialdemokratischen Antrag, die Wehrordnung zu ändern, Geschäftsführung und die feiner Abteilung B( Zentralviehhandels- Geschäften betrieben werden.- Genosse Mohs bemängelt den wonach das ganze vorliegende Gesetz gegenstandelos würde. verband gehören, und nach Abzug der vom Landesfleischamt vor- Fischverkauf und hält die Kontrolle der Lebensmittelverkäufer für geschriebenen Rüdlagen zur Hebung und Wiederungenügend. Es wird der Nachtrag gestellt, schärfere Kontrollen
verrichten.
Von verschiedenen Regierungsvertretern werden gegen den sozialdemokratischen Antrag lebhafte Bedenken geltend
gemacht.
Abg. Davidsohn bemerkt, wenn sich nicht genug Hecresunfähige freiwillig zur Rehabilitierung gemeldet haben, so sei das durchaus begreiflich, nachdem Kriegsteilnehmer, die Kriegsdienst mit Au 3- zeichnungen leisteten, degradiert worden sind, bloß weil ihre früheren Zuchthausstrafen nachträglich bekannt wurden. Der Erla ß, der am 23. Juni an den Berliner Litfaßsäulen stand, muß sofort zurückgezogen werden.
Abg. Schöpflin: Da nur solche von der Einziehung betroffen werden sollen, deren Lebensweise heute zu Bedenten Anlaß gibt, so erscheint es sehr bedenklich, diese Leute in besonderen Formationen zu vereinen. Sie werden sicher beim militärischen Arbeitsdienst körperlich und seelisch den letten Halt berIieren. Sollen auch solche Leute durch das Gesetz betroffen werden, die damals sich gegen mißhandelnde Vorgesette zur Wehr gefeht haben und dann bestraft worden sind? Von nationalliberaler Seite wird der Antrag des Abg. Stücklen als zu weitgehend bekämpft und auch Bedenten geäußert gegen cine automatische Rehabilitierung. Dieselbe Ansicht wurde auch von einem fortschrittlichen Redner zum Ausdruck gebracht.
fratischen Redner an.
Abg. Wissell schließt sich den Ausführungen der sozialdemoDie Sozialdemokraten beantragten dann noch einige Aenderungen in dem Antrag des Abg. Emminger. So vor allen Dingen wollten sie erreichen, daß die mit Zuchthaus Bestraften nicht zum militärischen Arbeitsdienst, sondern zum Militärdienst all gemein eingestellt werden, und daß sie ferner nicht zu besonderen Verbänden zusammengeschlossen werden, und daß sie nicht den Soldaten zweiter Klasse von vornherein gleichgestellt werden dürfen. Die Anträge der Sozialdemofraten wurden teils mit Stimmengleichheit, teils mit einer Stimme Minderheit abgelehnt, schließlich auch der ganze Antrag des Abg. Emminger und dann die Regierungsvorlage in unveränderter Form gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. Der Ausschuß beschloß, eine zweite Lesung des
Gesehentwurfs vorzunehmen.
Groß- Berlin
Soldaten- Tabak".
In dieser Zeit, wo alles sparsam ist,
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erreicht den Vorwärts" jeden Tag' ne Sendung von diesem mit Verlaub zu sagen- Mist nebst dem Vermert: zu prüfender Verwendung". Der stärkste Mann von unsrer Nedaktion hat sich der Sache tollfühn angenommen, jedoch beim ersten Zuge hat ihm schon die Sehnsucht nach Entleerung überkommen. Drei Tage liegt der Wagehals nun trant, vom Fieberfrost geschüttelt, auf dem Bette und eine böse Wolfe von Gestant
wankt nicht und weicht nicht von der Unheilstätte.
Ein biedrer Wehrmann, der in Flandern steht, schreibt uns in einem gramerfüllten Briefe: Mit jeder Ladung, die nach Westen geht, erspart Herr Foch sich eine Offensive...
Paulchen.
Holt Eure Kohlen iekt
ab,
damit Ihr nicht im Winter frieren müßt.
Rostenverband Groß- Vertin
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Stadtv. Meyer( Lib.) meint,
einzuführen, die es ermöglichen, daß die Rationen an Gemüse, Fleisch, Obst, Kartoffeln eingehalten werden. Ferner ist dafür einzutreten, daß die maßgebenden Stellen mehr Nährmittel verab folgen. Beide Anträge wurden angenommen. Während der Debatte hatte der größte Teil der Mitglieder der Freien Fraktion, die vom Stadtverordneten Jazom geleitet wird, den Saal verlaffen. Die Herren schienen mit allem versorgt zu sein. Hierauf erfolgte geheime Sizung.
Charlottenburg. Lebensmittel. Es gelangen in dieser Woche zur Ausgabe: Fleisch 250 Gramm. Abschnitt 26a- k der Reichsfleischkarte( Kundenliste). Der Käufer ist verpflichtet, soweit die Borräte es erfordern, auf eine Fleischkarte 50 Gramm Wurst zu entnehmen. Kartoffeln 7 Pfund. Abschnitt 26a- g der Kartoffelfarte( Stundenliste). Noch nicht eingelöste Abschnitte 25 sind boriveg zu beliefern. Die Gültigkeit des Abschnitts 25 wird bis einschließlich 27. Juni verlängert. Zuder 1½ Pfund auf die Buderkarte vom 16. bis 30. Juni. Butter und Gier wie besonders bekannt gemacht. Tilsiter Käse 125 Gramm pro Kopf auf die zurzeit gültige Speisefettkarte für Groß- Berlin für Herstellung der Biehzucht oder zur Unterstützung von diejenigen, die in die Kundenliste der in den Bezirken der 4., 12., Sommunalverbänden bei den ihnen auf dem Gebiete der Beschaffung 16., 18., 21., 27. und 31. Brotfommission in Charlottenburg geund Bewirtschaftung von Vieh und Fleisch obliegenden Aufgaben legenen Geschäften eingetragen sind. Auf die allgemeine GroßVerwendung finden. Ferner ist der Vorstand nach den vom Landes- Berliner Lebensmittelfarte mit Aufdruck Charlottenfleischamt aufgestellten Richtlinien befugt, zur Förderung der Vieh- burg: Marmelade 1 Pfund, Abschnitt 36 vom 27. Juni bis 6. Juli, zucht unb zur Unterſtügung von Kommunalverbänden im Ein- zum Preise von 92 Pf. Graupen 300 Gramm, Abschnitt 37 vom bernehmen mit der Provinzialfleischstelle einmalige Aufwendungen 27. Juni bis 6. Juli, zum Preise von 22 Pf. Suppen 200 Gramm, zu machen und Darlehen zu gewähren.
Berliner Lebensmittel.
für 2. Sorte.
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lose oder in Beuteln, je nach Vorrat, Abschnitt 41 vom 20. bis 29. Juni. Die Preise sind folgende: lose Pilzsuppe 48 Pf. für 200 Gramm, Morgentrant 45 Pf. für 250 Gramm- Badung, Knorrs Auf die Abschnitte Nr. 40, 41 und 42 der allgemeinen Lebens- Suppe Nr. 7 33 Pf. für 200 Gramm, Knorrs Suppe Nr. 8 34 Pf. mittelkarte der Stadt Berlin entfallen 600 Gramm Nährmittel, und für 200 Gramm. Teigwaren 200 Gramm, Abschnitt 42 vom 20. war 250 Gramm Graupen, 250 Gramm lose Suppen oder fünf bis 29. Juni, zum Preise von 34 Bf. für 1. Sorte und 24 Pf. Auf die rote Nahrungsmittelfarte: Suppentafeln, 100 Gramm Teigwaren. Die Abschnitte sind in der Einmachezucker( 2 Pfund) oder Kunſthonig( 3 Bfund), Abschnitt 199 Zeit vom 26. bis 28. in den durch besondere Verkaufsschilder ge- Ginmachezuder( 2 Pfund) oder Kunsthonig( 3 Bfund), Abschnitt 199, fennzeichneten Kleinhandelsgeschäften gegen Empfangsbescheinigung vom 19. Juni ab. Die Ausgabe erfolgt nach Maßgabe der Zufuhr Der Magistrat hat bestimmt, daß die Fleischer und des Zuckers und Kunsthonigs solange, bis alle Anmeldungen erFleischverkäufer anstatt Donnerstag nachmittags nunmehr Freitag ledigt sind. Räucherwaren 125 Gramm, Abschnitt 196. Auf die nachmittag von 6 bis 8 Uhr ihre Verkaufsstellen offen zu halten Groß- Berliner Nährmittelzusazkarte für Jugendverpflichtet sind. liche mit Aufdruck Charlottenburg: Teigwaren 150 Gramm, Abschnitt 15, vom 24. bis 30. Juni, 1. Sorte zum Preise von 25 Pf., 2. Sorte zum Preise von 18 Pf.- Gegen Charlottenburger Ausmeistarte fönnen freihändig verkauft werden: ausländischer Schleuderhonig, getrocknete Pilze und dänischer Bouillonextrakt.
abzugeben.
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Die Wohnungsfrage in Groß- Berlin wird auf Beranlassung des Bürgerbundes Groß- Berlin am Donnerstag, den 27., nachmittags 7 Uhr, im Festsaale des Abgeordnetenhauses besprochen werden. Berichterstatter sind der Direktor der Berlinischen Bodengesellschaft A.-G. Kommerzienrat Haberland, Arbeiterfekretär Reichstagsabgeordneter Wissell und der Vorfitzende der Berliner Vorortgemeinschaft Bürgermeister Walger. Der Eintritt ist nur gegen Starten gestattet, die von der Geschäftsstelle des Bürgerbundes Groß- Berlin, Berlin W 15, Pfalzburger Str. 72a, erhältlich sind.
Die Kinder der erwerbstätigen Frauen und die Krippen. Heute, nachmittags 4 Uhr( nicht 1 Uhr) findet für unsere Genoffinnen eine Führung durch die Ausstellung des Berliner Krippenvereins statt. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung befindet sich im Warenhaus Tieg, Leipziger Straße. Die Genoffinnen treffen sich 844 Uhr Leipziger Straße und Jerufalemer Straßen- Ede. Rege Beteiligung wird erwartet.
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- Die städtische Boltsbücherei und ihre Zweigstellen sind zwecks Prüfung des Bücherbestandes und Vornahme baulicher Arbeiten an folgenden Tagen geschlossen: Die Hauptbücherei, Wilmersdorfer Straße 166, vom 7. Juli bis 3. August, die Zweigstelle Dit, Dandelmannstr. 47, vom 7. Juli bis 20. Juli, die Bweigstelle Nord, Wormser Str. 6a, vom 14. Juli bis 27. Juli, die Zweigstelle West, Kaiserin- Augusta- Allee 80, vom 21. Juli bis 3. Auguft. Die Ablieferung entliehener Bücher fann während dieser Zeit an den Wochentagen von 11-1 Uhr erfolgen.
Copenid. In der letzten Stadtverordnetenversammlung wurde beschlossen, infolge des Kriegszustandes von der Auslegung neuer Listen für die Stadtverordnetenversammlung abzusehen. Für die Errichtung einer Fürsorgestelle zur Belämpfung der Tuberkulose und Ein Bolkskonzert des Philharmonischen Orchesters findet heute in aur Säuglingspflege wurden 3000 m. bewilligt. Den Wünschen der Philharmonie, Bernburger Straße 22/23, statt. unserer Vertreter wurde in der neuen Vorlage vollauf Rechnung Beginn des Stonzerts 8 Uhr. Eintrittspreis 30 Pf., Kasseneröffnung 7 Uhr. getragen und wird diese neue Einrichtung sich an die bisher gemachten Erfahrungen in Groß- Berlin anschließen. Die Beratung eines Vertrages zwischen dem Verband Groß- Berlin und der Stadt Cöpenick für die Straßenbahn veranlaßte eine Debatte über die Tarifrevision. Beschlossen wurde, einen Einheitstarif einzuführen. Der Einzelfahrschein kostet in der Folge 15 Pf. und werden unpersönliche Sammelfarten zum Preise von 80 Pf. ausgegeben für sechs Fahrten. Die Monatsfarten kosten für eine Strecke ab 1. Juli 6,50 M. statt toie bisher 4,10 M. und für sämtliche Linien 9,50 M. Die Schülerkarte wurde auf 3 M. erhöht ohne Altersbeschränkung. Die Arbeiterwochenfarten wurden von 60 Pf. auf 1 M. und Um steigefarten auf 1,25 m. erhöht. Kinder sind bis zum 6. vollendeten Lebensjahre frei( bisher 4. Jahr), sofern kein besonderer Platz beansprucht wird. Unsere Genossen hatten den Antrag gestellt, Doppelfahricheine zu 25 Pf., Sammelfarten für 8 Fahrten zu 1 M. und Wochenfarten zu 90 Pf. auszugeben. Genosse Stühmer meinte, es wäre angebracht gewesen, zuerst die Wünsche der Stadtberordneten zu hören, bevor man mit dem Verbandsausschuß verhandelte. Der Antrag unserer Vertreter wurde gegen die geschlossene Majorität der bürgerlichen Stimmen abgelehnt und die Vorlage hierauf mit denselben Stimmen angenommen. Zur De batte stand dann die neue Vorlage der Kriegsteuerungszulage für die städtischen Angestellten und Arbeiter. Der Berichterstatter der
Ein schwerer Unfall ereignete fich am Dienstag früh um 1/26 Uhr in der Wohnung des Bücherrevisors Willi Behnisch durch unbeStaatshilfe für das uneheliche Kind. merftes Ausströmen von Gas. Um diese Zeit bemerkten HausEine Kundgebung zur Verbesserung der Rechtslage der außer- bewohner einen starken Gasgeruch. Sie schlugen Bärm. Schußleute ehelichen Stinder fand am Montagabend im Meistersaale in der drangen in die Wohnung ein. Dort fanden fie in einem gemein Köthener Straße statt. Die stark besuchte Versammlung war ein- famen Schlafzimmer die aus fieben Köpfen bestehende Familie des berufen durch eine Anzahl von Organisationen: Bund für Mutter- Bücherrevisors Behnisch bewußtlos in ihren Betten liegend vor. schuß, Gesellschaft für Mutter- und Kinderrecht, Zentralfommission Statt nun sofort die Feuerwehr und Rettungswachen zu alarmieren, der Krankenkassen Berlins und der Vororte, Archiv deutscher Bestellten die Schußleute selbst Rettungsversuche an, die bei den fünf rufsvormünder, Verband der Waisenpflegerinnen und kommunal- Kindern im Alter von 1 bis 12 Jahren auch von Erfolg waren. tätiger Frauen Groß- Berlins und andere Vereine mit ähnlichen Be- Das jüngste zwischen den Eltern liegende Kind kam am schnellsten strebungen. Vorträge hielten Reichstagsabgeordneter Dr. Duard zu fich. Schwieriger waren die Wiederbelebungsversuche der Eltern. Berlin, Stadtrat Rosenstod- Königsberg, Professor Dr. Neu- Man benachrichtigte nun erst die Feuerwehr und darauf einen Arzt. beder- Berlin und Magistratsrat Dr. Schönberner- Berlin. Den Samaritern der Wehr gelang es mit ihren Rettungsapparaten, Die Referenten beleuchteten das Problem der Stellung des unehe- den Ehemann zu retten. Er wurde schwer erkrankt in ein Stranten lichen Kindes sowie der unehelichen Mutter in rechtlicher und mora- haus gebracht. Bei der Mutter waren alle Versuche zur Rettung lischer Hinsicht. Die Forderungen der Versammlung tamen zum vergebens. Der bedauerliche Vorfall soll durch eine schadhaft geAusdruck durch die Annahme der folgenden Entschließung: wordene Gasleitung im Schlafzimmer entstanden sein. Die Versammlung begrüßt die Beschlüsse des Reichstages vom 20. Februar 1918 betreffend die Fürsorge für uneheliche Kinder als Schöneberg. Stadtverordnetenversammlung. Die liberale Fraktion einen wesentlichen Fortschritt zur Verbesserung der Rechtslage der stellte den Antrag, den Magistrat zu ersuchen, bei dem ReichstohlenUnehelichen. Sie vertritt aber die Ansicht, daß die aus bevölkerungs- fommissar die Beseitigung der Gasstrafen zu beantragen. Kommission, Genosse Blum, führte aus, daß die besonderen Aufpolitischen, sozialen und ethischen Gründen unabweisbare Verbesse- Für den Fall der Ablehnung ist auf eine schleunige Abänderung der wendungen, die für diese Zwecke gemacht werden, in zwei Teile rung in erster Linie durch die unmittelbare Uebernahme der Unter- Grundsäge für die Feststellung dieser Strafen zu dringen. Stadtv. zerfallen, in eine Striegsbeihilfe und in eine Teuerungszulage. Die haltsfürsorge für alle Unehelichen durch den Staat selbst oder die Starke( Lib.) weist nach, daß eine Verschlechterung des Gases ein- Kriegsbeihilfe bleibt unverändert für Beamte und Arbeiter be großen Kommunalverbände unter Vorbehalt des Rückgriffs gegen getreten ist. Die Strafen müssen beseitigt werden. Stadt- ftehen. Die Leuerungszulage für die Beamten wird erhöht, und die nach privatem und öffentlichem Recht zum Unterhalt Ber- fyndilus 2ohm eher entgegnet, durch Androhung der Strafe jei zwar in der Tarifflaffe V von 540 auf 900, in IV von 720 auf pflichteten zu erzielen ist. Diesen Kommunalverbänden wäre der Gasverbrauch von 140 Proz. auf 100 Proz. gefunden. An eine 1080, in III von 900 auf 1200 und in II von 1000 auf zugleich die Einführung der Berufsvormundschaft zur Pflicht Aufhebung der Strafbestimmungen sei nicht zu denken. Der An- 1300 M. im Jahr. Die Ledigen erhalten in den vorgenannten die sich als äußerst wirksamer zu machen, Faktor zur trag wurde einstimmig angenommen. Hierauf wurde Dr. Ing. Tarifklassen 70 Broz. dieser Summe. Außerdem wird für jedes Hebung der sozialen Lage der Unehelichen erwiesen hat. Martin Wagner zum Stadtbaurat auf 12 Jahre gewählt. Die Kind 15 Proz. obiger Säge gezahlt. Die Bezüge der Pensionäre Daneben erscheint der Versammlung die Bereitstellung öffentlicher mittleren Beamten und Oberlehrer petitionierten um Erhöhung werden von 40 auf 60 M. und die der Witwen von 25 auf 40 M. Mittel für die Begründung von Vormünderberatungsstellen und die der Teuerungszulagen. Die sozialdemokratische Fraktion festgesetzt; Lehrlinge erhalten 25 M. pro Monat. Auch sollen in Organisierung der Einzelvormundschaft empfehlenswert. beantragte die Einbringung einer neuen Vorlage für die fünftige Zukunft Pensionäre und Witwen, die außerhalb des Stadtgebietes Die Versammlung hält ferner eine erhebliche Vereinfachung des Regelung der Teuerungszulagen zu Anfang September dieses wohnen, berücksichtigt werden, wenn Bedürftigkeit vorliegt. gerichtlichen Verfahrens für die Mafprüche aus außerehelichem Bei- Jahres, damit Zeit und Gelegenheit zu gründlicher Durch Konjunkturzulage der Arbeiter, jetzt auch Teuerungszulage genannt, Schlaf sowie die Zulassung des Beteises der Vateri haft außerhalb beratung vor dem Inkrafttreten neuer Bestimmungen gegeben ist. wird für die Arbeitsschicht von 2 auf 3,50 M. erhöht. der gesetzlichen Empfängnisfrist für erforderlich. Außerdem ist dem Genosse Mohs: Wenn die Beamten und Oberlehrer bereits November 1916 festgelegte Kriegsbeihilfe bleibt bestehen. Kinde ein selbständiges Necht auf Anerkennung der Vaterschaft gegen petitionieren, um wieviel trauriger sind die städtischen Arbeiter, Vorlage fand die einstimmige Annahme der Versammlung. Auch den unehelichen Vater als auch gegen dessen Erben zu gewähren. Hilfskräfte und Unterbeamten gestellt! Der Antrag wurde an- wurde noch eine Verbesserung für die ständigen Arbeiter beschlossen Die Versammlung bält ferner den Erlaß solcher Vorschriften für genommen. Ebenso der Antrag, die Liste der stimmfähigen Bürger im Falle der Erkrankung. Die ärztliche Fürsorge für die Krieger erforderlich, die den Vätern unehelicher Kinder eine Auswanderung für das nächste Jahr neu aufzustellen und zur Einsicht vorzulegen. familien war durch ein Abkommen geregelt, wonach eine monat erst nach Sicherstellung des Unterhalts ihres Kindes ermöglichen. Für Kriegs- und Mietsunterstügungen soll eine Anleihe in Höhe liche Pauschale von 400 M. gezahlt wurde. Die Bemühungen zu Für eheliche und uneheliche Kinder fordert die Versammlung von acht Millionen Mart aufgenommen werden. Die Vorlage wird einer neuen Bauschale zu kommen, scheiterten an dem Widerstande die gleichmäßige obligatorische Einführung abgekürzter Geburts- langenommen. Nunmehr gelangte folgender Dringlichkeitsantrag des Aerztevereins, der eine Bezahlung nach Einzelleistung forderte,
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